64 Zweiter Teil. Das Mittelalter.
schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten.
I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517).
§ 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254.
1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen.
1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt.
1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache.
1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena.
§ 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-
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Extrahierte Personennamen: Nürnberg Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Friedrich_Kurfürst Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Johann_Cicero Johann Joachim_Nestor Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolfs Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Rudolfs Johannes_Parricida Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65
wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag.
§ 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters.
<rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große
m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417).
s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se
iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher.
8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken.
Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen.
Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Eberhard_von_Württemberg Sigismund_( Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Gero Albrecht Waldemar) Karl_Martells Karl
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Philipp_V._König Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig Romanow Karl_Xii Karl Karl Karl Peters Friedrichs_I. Albrecht_Achilles Albrecht Joachim Joachim_Ii Friedrich_Ii Friedrich Joachim
130
gehorchen." Maximilian verbesserte das Geschtzwesen und lie durch den Fürsten Taxis die Post einrichten.
5. Seine Landerwerbungen. Seinen Sohn Philipp, den Erben der Niederlande, vermhlte er mit Johanna, der Erbin Spaniens, Siciliens und Neapels. Freilich mute er ihn in der Blte seines Lebens ins Grab sinken sehen. Durch Vermhlung zweier Enkel sicherte er seinem Hause auch die Anwartschaft auf Ungarn und Bhmen. Das Habsburgische Heiratsglck" wurde sprichwrtlich. Seine vielen Kriege und Hndel in Italien und mit Frankreich kosteten nur Geld und Menschen, ohne den mindesten Vorteil zu bringen.
6. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah das Mittelalter mit seinen : Einrichtungen zu Grabe gehen und berall das Morgenrot einer neuen Zeit aufflammen. Er strubte sich nicht gegen das Neue, hatte aber auch kein rechtes Verstndnis und keine frdernde That dafr. Er hielt einen Reichstag in Augsburg (1518), auf dem ihm die Wahl seines Enkels Karl, Philipps Sohn, fehlschlug. der 100 Beschwerden gegen das ppstliche Regiment blieben ohne Erledigung. Krnkelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten ihm und seinem Gefolge das Gastrecht, weil er eine alte Schuld noch nicht bezahlt hatte. Diese Krnkung ver-schlimmerte seinen Zustand, so da er in Wels liegen bleiben mute. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Totenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter" (1519). Seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt.
Fragen: Warum verunglckten viele von Maximilians Plnen? Worin bestehen seine Verdienste um das Reich? Das Mahl zu Heidelberg" von Schwab. Graf Eberhard im Bart" von Zimmermann. Der reichste Fürst" von Kerner. Der letzte Ritter" von Anastasius Grn. Deutscher Braucht von An. Grn. Kaiser Mar und Albrecht Drer" von Wolfg. Mller.
Die Mark Brandenburg im Mittelalter.
54. Die Anhaltiner (Askamer) in der Mark (11341319).
1. Die Bewohner der Mark. Zwischen Elbe und Oder, in dem Gebiet der Havel und Spree, wohnten ursprnglich Semnonen und Longobarden. Der Strom der Vlkerwanderung fhrte sie nach i Westen und lie von Osten die W end en in die verlassenen Wohnsitze rcken. Diese gehrten der groen slavischen Vlkerfamilie in: Osten Europas an. Stammverwandt waren die Polen, die Preußen, die Obo-triten in Mecklenburg, die Pommern, die Lutizeu (Wilzen), die Sorben, die Wolliner it. a. Sie waren mittelgro, von krftigem, gedrungenem Krperbau, braungelber Hautfarbe, feurigen Augen und braunem Haar. Ihre Religion war eine Vergtterung der Naturkrfte, S w a r o g
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Philipp Philipp Johanna Karl Karl Philipps Philipps Max Max Maximilians Schwab Eberhard Zimmermann Anastasius Albrecht_Drer"_von_Wolfg Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spaniens Neapels Ungarn Italien Frankreich Augsburg Maximilians Heidelberg Brandenburg Europas Polen Mecklenburg Pommern
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
80
Ix. Lehrgang, Stoffauswahl und Stoffverteilung.
Einklasstge Schule.
Der zweijährige Kursus muß jedesmal mit der Heimatkunde beginnen,
da in jedem Jahr neue Schüler zur Mittelstufe hinzukommen. Jedoch wird
man im ersten Jahr die Heimat ausführlicher behandeln, als im zweiten.
Auf die Heimatkunde folgt im ersten Jahr Deutschland und am Schluß eine
Betrachtung des Erdganzen. — Im zweiten Jahre beginnt man mit der
Heimat, giebt eine Übersicht von Deutschland und gelangt dann zum Haupt-
Pensum des Jahrgangs. Dies bildet die Erde als Weltkörper, die fremden
Erdteile und zum Schluß Europa. Der Lehrstoff dürfte sich folgendermaßen
verteilen:
1. Jahrgang.
Sommerhalbjahr.
April Heimatkunde: Das Schulhaus mit Umgebung. Orientierung
nach den 4 Haupthimmelsgegenden. Sonnenaufgang und -Unter-
bis gang. Der Heimatort. — Die unmittelbare Umgebung desselben.
Der Gesichtskreis. Der heimatliche Himmel: Sonne, Nacht-
September. Himmel. — Die Heimatlandschaft (Kreis). Die Heimatprovinz
(engeres Vaterland).
Winterhalbjahr.
Oktober. Deutschland übersichtlich. Unterrichtsgang: Das Heimat-
land ein Teil des deutschen Vaterlandes. Deutschlands Grenzen,
Größenverhältnisse. Bodengestaltung: das süddeutsche Gebirgs-
land, das mitteldeutsche Gebirgsland, das norddeutsche Tiefland,
die Hauptströme des Ostsee- und Nordseegebietes. Die größten
Länder Deutschlands. Einteilung Deutschlands in Nordost-
deutschland, Nordwestdeutschland, Süddeutschland.
November. Nordostdeutschland.
Dezember. Nordwestdeutschland, a) Das Gebirgsland.
Januar. do. b) Das nordwestliche Tiefland.
Februar. Süddeutschland.
März. Die Erde als Ganzes.
2. Jahrgang.
Sommerhalbjahr.
April Heimatkunde. D:e wichtigsten geographischen Vorbegriffe an
und Mai. Wirklichkeiten der Heimat.
Juni. Deutschland übersichtlich.
Juli, resp. Kugelgestalt der Erde. Bewegung um ihre Achse. Tag und
August. Nacht. Die Erde ein Stern unter den Sternen. Sonne,
Fixsterne, Planeten, Kometen.
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Europa Deutschland Deutschlands Deutschlands Nordwestdeutschland Nordostdeutschland Nordwestdeutschland Deutschland
18
Das zweite Schuljahr.
„Sonnenschein, klar und rein,
Leuchtest in die Welt hinein,
Machst's so hell, so warm, so schön
In den Tälern, auf den Höh'n."
Sprachübung,
a) Mündlich-
I. Wem verdanken tt»ir es, daß unsere Erde ertenchtet und er-
erwärmt wird? Sprecht: Die Sonne erleuchtet und erwärmt die Erde.
— Die Erde erhält von der Sonne ticht und Wärme. — Die Lrde
wird von der Sonne nicht nur erleuchtet, sondern auch erwärmt.
Je länger die Lrde von der Sonne beschienen wird, desto mehr
wird die Lrde erwärmt.
Je höher die Sonne am Gimmel steht, desto mehr wird die
Lrde von der Sonne erwärmt, Wann ist es wärmer im Frühlinge, bei
Tage oder bei Nacht? Woher kommt das?
Ii. Warum ist es im Jrühtinge wärmer ats im Winter!
Dm Frühlinge ist es wärmer als im Winter, weil die Sonne
an einem Frühlingstage für uns länger am Gimmel steht als an einem
Wintertage; 2. weil die Sonne im Frühlinge höher steht als im Winter.
d) Schriftlich.
Aufsatzfragen: Wie heißen die vier Jahreszeiten? Schreibt die
Frühlingsmonate auf! In welchen Monaten ist es Sommer? In welche
Monate fällt die Herbstzeit? In welchen Monaten ist es Spätherbst?
Wie heißen die Wintermonate?
Sprachmusterstücke:
1. Die Tonnenstrahlen. W. Curtman,
2. Ein Lied von der Tonne. I. Staut».
3. Tonnenschein. K. Enslin,
8. Der Arühling.
Sprachübung.
I. Hegensatz zum Winter. Wie war die tust im Winter? Wie
ist es dagegen jetzt im Frühling? Wie waren die Tage — die Nächte
— des Winters? Wodurch unterscheiden sich die Tage des Frühlings
von denen des Winters? woher kommt das? womit war im Winter
zuweilen die <Lrde bedeckt? Was geschieht im Frühling?
Zusammenfassen:
Der Winter ist rauh; der Frühling ist mild. Im Winter waren
die Tage kurz, die Nächte lang; im Frühlinge werden die Tage
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88
Das zweite Schuljahr.
Haustiere leben frei im Hofe? im Stalle?
sind angekettet im Stalle?
sind mit Haaren bedeckt?
sind mit Wolle bedeckt?
sind mit Federn bedeckt?
Stimmen haben die einzelnen Haustiere?
nützen uns im lebenden Zustande?
nützen uns nur nach ihrem Tode?
nützen uns in beiden Zuständen?
nützen uns durch ihre Klugheit?
nützen uns durch ihr Fleisch?
nützen uns durch ihr Fell?
nützen uns durch ihre Federn?
erleichtern uns die Arbeit?
Sprachmusterstücke:
1. Der Hof. R. Wernecke.
2. Tierleben auf dem Hofe. * * *
Iv. Herbst.
39. Der Keröst.
I. Stand der Sonne. Welche Ferien sind nun auch vorübergegangen?
Warum heißen sie Michaelisferien? Warum Herbstferien? — Ja, der Herbst
hat seinen Anfang genommen. Welche Jahreszeit ist vorüber? Auf welche
Jahreszeit folgt der Sommer? Wie folgen also die Jahreszeiten aufeinander?
Wann beginnt der Herbst? Um welche Zeit beginnt nun unser Vormittags-
Unterricht? Wann begann er an den Frühlings- und Sommertagen? Warum
nimmt der Unterricht jetzt erst um 8 Uhr seinen Anfang? Wann geht jetzt
die Sonne auf? Wann geht sie unter? Wer hat sich den Tag gemerkt, an
dem die Sonne auch um 6 Uhr früh auf- und um 6 Uhr nachmittags
unterging? Welche Jahreszeit begann am 21. März? Ging die Sonne an
den darauffolgenden Tagen früher oder später auf? Sie ging jeden Tag
etwas früher auf und etwas später unter. Wie wurden also die Tage?
Bis zu welchem Tage nahmen die Tage zu und die Nächte ab? Am
21. Juni, Sommersanfang, ging die Sonne vor 4 Uhr auf und nach 8 Uhr
abends unter. Wir hatten den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Wo
stand an diesem Tage mittags die Sonne? Die Sonne machte den größten
Bogen am Himmel.
Von diesem Tage an ging die Sonne wieder jeden Tag etwas später
auf und früher unter, sie stand jeden Tag etwas tiefer am Himmel. Wie
wurde ihr Tagesbogen am Himmel? Was folgt daraus? Die Tage wurden
welche
welche
welche
welche
welche
welche
welche
welche
welche
welche
welche
welche
welche
welche
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56
Das zweite Schuljahr.
Sprachmu st er stücke:
1. Das Vogelnest. L. Kellner.
2. Der Stieglitz. * * *
8. Die Singvögel. W. Hey.
Iii. Sommer.
22. Die Sommerzeit.
I. Stand der Sonne.
„Sommerzeit, heiße Zeit;
Sonne brennt wohl weit und breit."
Welche Jahreszeit ist vorüber? Welche folgt auf den Frühling? An
welchem Tage beginnt der Sommer? Wie ist im Sommer die Luft? Was
für eine Zeit ist der Sommer? Wodurch wird die Hitze hervorgerufen?
Wann geht im Sommer die Sonne auf? Wann geht sie unter? Wie lange
dauert also der Tag? Wie lange ist es Nacht? Wo geht im Sommer die
Sonne auf? Wo geht sie unter? Wo steht sie mittags? (Fast über unserm
Scheitel — fast im Scheitelpunkt.) Wo ging sie im März auf? Wo stand
sie mittags? Wo ging sie unter? Nun vergleicht die Sommer-Sonnenbahn
mit der Frühlings-Sonnenbahn! — Wie fallen jetzt die Sonnenstrahlen auf
die Erde herab? Was ist die Folge davon? Zu welcher Tageszeit ist die
Hitze am größten? Die Luft ist schwül und drückend. Menschen und Tiere
werden matt. Wo suchen sie Schutz vor der drückenden Hitze? Die Blätter
welken. Die Blumen hängen traurig ihre Köpfchen. Wonach sehnen sie sich?
„Aber Gott schickt milden Regen,
Schüttet alles Land voll Segen."
Ii. Oewitter. Schwarze Wolken, die wie hohe Berge aussehen, ziehen
am Himmel auf und verdunkeln die Sonne. Der Sturm wirbelt den Staub
in die Luft. Die Menschen eilen in ihre Wohnungen. Die Singvögel ver-
stummen und suchen ihre Nester auf. Die Wolken kommen immer näher.
Blitze durchzucken die Luft und erleuchten in Augenblicken die Dunkelheit.
Der Donner rollt. Blitz folgt auf Blitz. Immer lauter und rascher folgt
ihm der Donner. Die Fenster klirren. Die Häuser erzittern. Das Gewitter
ist über uns. In Strömen fällt der Regen hernieder.
Manche Kinder fürchten sich bei einem Gewitter. Warum? Nur selten
schlägt der Blitz ein. Wo hat einmal der Blitz eingeschlagen? Wer hat
schon einen vom Blitz zerschmetterten Baum gesehen? Wohin darf man sich
bei einem Gewitter nicht stellen? Warum nicht? Endlich ist das Gewitter
vorüber gezogen. Wie ist der Himmel? die Luft nach dem Gewitter? Der
Himmel ist klar; die Luft ist rein und kühl. Wie sehen die Pflanzen aus?
Tiere und Pflanzen sind erfrischt. Die Bienen kommen aus ihren Stöcken
hervor. Die Vögel singen in den Zweigen der Bäume. Die Menschen
gehen erquickt an ihre Arbeit.
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58
Das zweite Schuljahr,
23. Der Sommermorgen.
Welche Zeit ist vorüber, wenn der Morgen beginnt? Warum ist es
in der Nacht finster? Wie wird es am Morgen? Die Finsternis weicht
langsam dem Tageslichte. Nach und nach wird es immer Heller, obgleich
die Sonne noch nicht aufgegangen ist. Wir sagen: es dämmert. Sprecht:
Die Dämmerung beginnt, — die Sonne ist noch nicht aufgegangen, sie
steht noch unter dem Rande des Himmels.
Zusammenfassen:
Die Nacht ist vorüber; es wird hell; die Morgen-
dämmerung beginnt.
Was habt ihr während der Nacht gemacht? Wann wacht ihr wieder
auf? Welcher Hausvogel ist schon vor Sonnenaufgang munter? Wodurch
gibt er uns zu verstehen, daß der Morgen beginnt, daß die Sonne bald auf-
gehen wird? Wozu fordert er den Landmann, der noch auf seinem Lager
ruht, auf? — Draußen auf dem Hofe, im Garten, auf dem Felde und im
Walde erwachen nun die andern Vögel. Welcher Vogel auf dem Felde steigt
schon ganz früh am Morgen in die Lust und trillert ein Morgenlied?
Zusammenfassen:
Der Hahn hat schon längere Zeit den Morgen ver-
kündet; die erwachten Vögel zwitschern vor den Fenstern;
die Lerche steigt fröhlich singend in die Luft empor und
trillert ihr Morgenlied.
„Verschwunden ist die finstre Nacht,
Die Lerche singt, der Tag erwacht,
Die Sonne kommt mit Prangen
Am Himmel aufgegangen."
Wenn die Sonne noch unter dem Rande des Himmels steht, beleuchtet
sie doch schon die Wolken, die hoch oben in der Lust schweben, und färbt
sie schön rot. Wie nennen wir diese glänzende Erscheinung? Wenn es Morgen-
rot ist, regnet es gern an dem Tage. In welcher Himmelsgegend erscheint
das Morgenrot? Wo geht die Sonne auf? Sie steigt allmählich am Himmel
empor und schickt ihre Strahlen aus, um die noch schlafenden Menschen und
Tiere zu wecken. Welcher Mann auf dem Lande steht auch frühzeitig auf?
Warum muß der Landmann sehr früh aufstehen? Welche Tiere füttert er?
Wo hat er jetzt im Sommer viel zu tun? Was holt er vom Felde? Wie
heißt die Zeit, in welcher der Landmann erntet?
Zusammensassen:
Die Landleute verlassen sehr früh ihr Lager, füttern
das Vieh im Stalle und gehen an ihre Arbeit.
Welches fleißige Tier verläßt auch am frühen Morgen seine Wohnung,
um emsig zu arbeiten?
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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114
Das zweite Schuljahr,
welche haben eine Zwiebel? Knollen? einen Schaft? einen
Halm? Ähren?
Welche haben einen glatten Stengel? einen rauhen Stengel?
einen kletternden Stengel? einen windenden Stengel?
tvelche pflanzen haben herzförmige Blätter? lineale? lang-
gestielte Blätter?
Welche pflanzen haben schmetterlingsförmige Blumenkronen?
glockenförmige? tellerförmige?
Von welchen pflanzen stecken die Samenkörner in hülsen? in
Nüssen? in Rapseln? in Beeren? in Zapfen?
Welche Samenkörner sind geflügelt?
V. Winter.
48. Die Winterzeit.
I. Stand der Sonne. Wann geht jetzt die Sonne auf? Wann geht
sie unter? Wie lang ist der Tag? die Nacht? Wo geht jetzt die Sonne
auf? Wo geht sie unter? Wo steht sie mittags? In welcher Richtung
fallen ihre Strahlen auf die Erde? Wo ging die Sonne am 23. September
auf? Ist der Bogen, den die Sonne am Himmel macht, seitdem größer oder
kleiner geworden? Am 22. Dezember macht die Sonne den kleinsten Bogen
am Himmel. Sie geht nach 8 Uhr früh auf und noch vor 4 Uhr nach-
mittags unter? Wieviel Stunden ist die Sonne am Himmel sichtbar? Wir
haben den kürzesten Tag, die längste Nacht. Die Sonne kann die Erde nur
kurze Zeit erwärmen; ihre Strahlen fallen in schräger Richtung auf die
Erde; was ist die Folge davon? — Der Winter hat begonnen. Welche
Jahreszeit ist vorüber? Wie heißt die erste, zweite, dritte, vierte Jahres-
zeit? — Welches sind die Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Wintermonate?
Ii. Erscheinungen im Winter. Wie ist die Luft im Winter? Wie
ist das Wetter? Aus welcher Himmelsgegend kommt der Wind? Nordwind
und Ostwind sind vorherrschend. Wie schützen wir uns vor der grimmigen
Kälte? Wir ziehen dicke, wollene Kleider an. Warum? Wir heizen unsere
Stuben. Welche Menschen leiden Not? (Ermahnung zur Wohltätigkeit gegen
notleidende Menschen.)
„Der Winter ist ein rauher Mann;
Wer nimmt sich wohl der Armen an?" :e.
Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht ?c. — Brich dem Hungrigen ic.
Den Pflanzen hat der liebe Gott eine warme, weiche Decke gegeben,
daß ihre zarten Wurzeln nicht erfrieren. Ter Landmann hat im Herbste
Roggen und Weizen gesäet; die Körnchen keimten, und bald grünte die junge
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