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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1886 - Berlin : Hofmann
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65 wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag. § 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters. <rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417). s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher. 8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 125

1886 - Berlin : Hofmann
§ 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. 125 gemacht hatte, deutscher Kaiser wird, wendet sich das Glück auf Ludwigs ©eite, und die Friedensschlüsse zu Utrecht und Rastatt sind verhältnismäßig noch günstig für ihn: Philipp V. König von Spanien; aber Frankreich muß auf die Union mit Spanien für ewig verzichten, 1714. — Ludwig Xiv. t 1715. § 72. Der nordische Krieg 1700 — 1721. Peter der Große, Romanow, 1689—1725, will sein Volk mit Europa in geistige und materielle Berührung bringen. Seine Bestrebungen für die Hebung der russischen Kultur (Lesort). Da ihm an dem Besitz der für den Handel wichtigen Ostseeküsten liegt, so greift er im Verein mit Polen-Sachsen und Dänemark den König Karl Xii. von Scbweden an. Karl schlägt seine Gegner sämtlich (die Russen bei Narwa), gerät aber durch einen abenteuerlichen Zug nach der Ukraine (Mazeppa). Er verliert mehrere Jahre bei den Türken. Seine Gegner nehmen unterdes seine Ostseebesitzungen ein. Zurückgekehrt vermag er nicht dieselben zurückzuerobern, f vor Friedrichshall. Rußland hat durch diesen Krieg an der Ostsee festen Fuß gefaßt; auch nach dem Schwarzen Meere hin dehnt es sich aus. — Peters Reformen. D. I>ie Entwicklung Wrandenöurg-Wreußens zum Gromaat. § 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. Wir haben in der Geschichte des Mittelalters erzählt, daß im Jahre 1415 (17) die Mark Brandenburg an das Hohenzollerngeschlecht gekommen ist. Die Nachfolger des ersten Kurfürsten, Friedrichs I., wußten durch eine thatkräftige und kluge Politik die Mark sowohl nach außen zu vergrößern, als auch im Innern zu festigen. Wichtig ist vor allem, daß Kurfürst Albrecht Achilles durch ein Hausgesetz im Jahre 1473 bestimmte, daß die Mark Brandenburg fortan als Kurland stets ungeteilt bleiben und in männlicher Linie sich vererben sollte (Dispositio Achillea). Kurfürst Joachim 1. (1499 — 1535) errichtete in Frankfurt a/Oder eine Universität. Kurfürst Joachim Ii. trat im Jahre 1539 zum lutherischen Be- 1539 kenntnis über. Auch schuf er durch kluge Unterhandlungen dem brandenbnrgischen Staate Aussichten ans künftige Vergrößeruugeu, indem er a) mit dem Herzog Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan 1537 eine Erbverbrüdernng schloß, durch welche für Brandenburg die Aussicht auf diese schlesischen Besitzungen eröffnet wurde; b) von dem König von Polen erwirkte Joachim 1568 1568 die Mitbelehnung mit Preußen, welches im Jahre 1525 (vergl. § 50) ein weltliches Herzogtum geworden war. — Nun ging zunächst das Streben der Kurfürsten auf den vollen Besitz Preußens;

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 130

1883 - Berlin : Hofmann
130 gehorchen." Maximilian verbesserte das Geschtzwesen und lie durch den Fürsten Taxis die Post einrichten. 5. Seine Landerwerbungen. Seinen Sohn Philipp, den Erben der Niederlande, vermhlte er mit Johanna, der Erbin Spaniens, Siciliens und Neapels. Freilich mute er ihn in der Blte seines Lebens ins Grab sinken sehen. Durch Vermhlung zweier Enkel sicherte er seinem Hause auch die Anwartschaft auf Ungarn und Bhmen. Das Habsburgische Heiratsglck" wurde sprichwrtlich. Seine vielen Kriege und Hndel in Italien und mit Frankreich kosteten nur Geld und Menschen, ohne den mindesten Vorteil zu bringen. 6. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah das Mittelalter mit seinen : Einrichtungen zu Grabe gehen und berall das Morgenrot einer neuen Zeit aufflammen. Er strubte sich nicht gegen das Neue, hatte aber auch kein rechtes Verstndnis und keine frdernde That dafr. Er hielt einen Reichstag in Augsburg (1518), auf dem ihm die Wahl seines Enkels Karl, Philipps Sohn, fehlschlug. der 100 Beschwerden gegen das ppstliche Regiment blieben ohne Erledigung. Krnkelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten ihm und seinem Gefolge das Gastrecht, weil er eine alte Schuld noch nicht bezahlt hatte. Diese Krnkung ver-schlimmerte seinen Zustand, so da er in Wels liegen bleiben mute. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Totenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter" (1519). Seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt. Fragen: Warum verunglckten viele von Maximilians Plnen? Worin bestehen seine Verdienste um das Reich? Das Mahl zu Heidelberg" von Schwab. Graf Eberhard im Bart" von Zimmermann. Der reichste Fürst" von Kerner. Der letzte Ritter" von Anastasius Grn. Deutscher Braucht von An. Grn. Kaiser Mar und Albrecht Drer" von Wolfg. Mller. Die Mark Brandenburg im Mittelalter. 54. Die Anhaltiner (Askamer) in der Mark (11341319). 1. Die Bewohner der Mark. Zwischen Elbe und Oder, in dem Gebiet der Havel und Spree, wohnten ursprnglich Semnonen und Longobarden. Der Strom der Vlkerwanderung fhrte sie nach i Westen und lie von Osten die W end en in die verlassenen Wohnsitze rcken. Diese gehrten der groen slavischen Vlkerfamilie in: Osten Europas an. Stammverwandt waren die Polen, die Preußen, die Obo-triten in Mecklenburg, die Pommern, die Lutizeu (Wilzen), die Sorben, die Wolliner it. a. Sie waren mittelgro, von krftigem, gedrungenem Krperbau, braungelber Hautfarbe, feurigen Augen und braunem Haar. Ihre Religion war eine Vergtterung der Naturkrfte, S w a r o g

5. Görlitzer Heimatkunde - S. 57

1906 - Breslau : Hirt
§ 121. 122. A. Geschichtlicher Überblick. Tode 1319 kam die östliche Oberlausitz mit der Hauptstadt Görlitz an den schleichen Piastenherzog Heinrich von Jauer. Für das gesamte Gebiet findet sich damals die Bezeichnung Mark Budissin (daher wird noch jetzt von einem „Markgrastum" gesprochen). 1329 ward Görlitz, wie schon zehn Jahre früher Bautzen, an Johann von Böhmen l'j- 1346 in der Schlacht bei Crecy) abgetreten und seitdem als Nebenland Böhmens betrachtet. Nach der Gründung des Sechs- städtebundes 1346 (f. § 121) ward von den „Sechslanden und -städten" gesprochen, und am Ende des 14. Jahrhunderts (f. § 122) schuf Kaiser Karl Iv. ein Herzogtum Görlitz. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatten die Sechslande längere Zeit Matthias Coro in us von Ungarn zum Landesherrn; da warf man sie nun in der fernen ungarischen Kanzlei mit der Lausitz zusammen und unterschied eine Ober- und Niederlausitz, während die Bezeichnung „Lausitz" eigentlich nur dem letztgenannten nördlichen Teile zukommt. Es bürgerte sich diese Benennung um so leichter ein, da von alters her das nördliche „Niederland" von dem südlichen, gebirgigen „Ober- land" geschieden ward. — Das ganze Gebiet wurde 1635 durch den Prager Sonderfrieden mit Kursachsen vereinigt. § 12 l. Sechsstädtebund und Karl It. Iii dem Jahre 1346, wo Johann von Böhmen fiel, wurde von den Städten Görlitz, Bautzen, Zittau, Lauban, Löbau und Kamenz der Sechsstädtebund gegründet, der zunächst zur Sicherung der Straßen und des Handels sowie als Hort gegen das wüste Fehdewesen dienen sollte, bald aber für die Verfassung sehr wichtig wurde. Der Stand der Städte trat eben- bärtig neben den des Landadels. Begünstigt wurde der Bund durch den Landesherrn Karl Iv. (1346—1378). Unter seiner Herrschaft erreichte Görlitz eine große Blüte, wie er denn auch durch sechsmalige persönliche Anwesenheit seine Fürsorge für das Gemeinwesen bekundete. Karl Iv. stand sozusagen mit der ganzen Wucht seiner königlichen und kaiserlichen Machtfülle hinter den Sechsstädten; seiner Weisheit ver- dankt der Bund wahrscheinlich überhaupt sein Entstehen, sicher aber seine Ausbildung. Als ein Zeichen seines Wohlwollens kann man die noch bis heute im Görlitzer Ratsarchiv befindliche Goldene Bulle betrachten, d. h. eine Urkunde mit einem anhängenden goldenen Majestätssiegel, worin 1356 der Stadt alle ihre Privilegien bestätigt werden. § 122. Herzog Hans von Görlitz, der jüngste Sohn Karls, folgte seinem Vater als Herzog von Görlitz (1378—1396) und drohte für die otcidt, die als Hauptstadt des neuen Herzogtums von

6. Vaterländische Geschichte in der utraquistischen Volksschule - S. 13

1891 - Breslau : Hirt
Von d. Gründung d. Nordmark bis z. Regierungsantritt d. Hohenz., 928 bis 1415, 13 für einen Betrüger und übergab die Mark Brandenburg den früheren Besitzern, den Bayern. Unter der Regierung der Bayern wurde die Markgrafschaft Brandenburg (1356) zum Kurfürstentum1) erhoben. Iv. pas Kurfürstentum Brandenburg unter den Luxemburgern, 1373 öis 1415. 1. Karl Tv. a) Karl sorgt landesväterlich für das Wohl seiner Unterthanen. Im Jahre 1373 wurde das Kurfürstentum Braudenburg an den Kaiser Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg verkauft. Dieser wollte das Kurfürstentum nicht nur beherrschen, sondern auch beglücken. Daher unterstützte er den Ackerbau, sorgte für gerechte Verteilung der Abgaben und ließ die räuberischen Ritter an Bäumen aufhängen. 2 Sigismund. a) Si gismund vernachlässigt und verpfändet Brandenburg. Sein Nachfolger Sigismund kümmerte sich nicht um das Kurfürstentum Brandenburg. Er war leichtsinnig und brauchte viel Geld. Deshalb verpfändete er das Knrfürstenhim an seinen Vetter Jobst. Jetzt wurde das Elend des Landes unerträglich. Denn Jobst übergab das Kurfürstentum gewissenlosen Statthaltern. Diese legten den Bewohnern eine Steuer nach der andern aus und suchten möglichst viel Geld aus dem Lande zu erpressen. Die Raubritter raubten die Bürger und Bauern aus, kurz, die Not im Lande war aufs höchste gestiegen. b) Er überträgt Brandenburg dem Burggrafen Friedrich von Hohenzollern. Zum Glück starb Jobst, und Sigismund übergab (1411) 1) Bedeutung des Wortes „Kurfürstentum". Über ganz Deutschland herrschte ein Kaiser. Nach feinem Tode folgte aber nicht immer der Sohn in der Regierung, sondern es mußte jedesmal ein neuer Kaiser gewählt werden. Das Recht, den Kaiser zu wählen, hatten aber die 7 mächtigsten Fürsten des Deutschen Reiches. Das waren die Wahlfürsten. Statt des Wortes „wählen" gebrauchte mau früher das Wort „küren". Daher hießen die Wahlfürsten auch Kurfürsten. Zu diesen Kurfürsten gehörten auch feil dem Jahre 1356 die Herrscher der Mark Brandenburg. Demnach hießen die Herrscher in Brandenburg anfangs Markgrafen, feit 1356 Kurfürsten, seit 1701 Könige in Preußen, feit 1772 Könige von Preußen, und feit dem 18. Januar 1871 ist der jedesmalige König von Preußen zugleich Kaiser von Deutschland.

7. Vaterländische Geschichte in der utraquistischen Volksschule - S. 16

1891 - Breslau : Hirt
16 Zweiter Zeitraum. des Landes, überfielen die des Weges ziehenden Kaufleute und nahmen ihnen ihre Ware ab. Hinter den dicken Manern ihrer Burgen fühlten sie sich sicher und warteten mit Spott auf die Ankunft des Kurfürsten Friedrich. „Laß ihn nur kommen", sagten sie, „und wenn es ein ganzes Jahr Burggrafen segnete, hier soll keiner ans kommen." Aber Friedrich zog in die Stadt Brandenburg ein und gewann die Raubritter teils durch Güte teils durch Strenge für sich. Die trotzigen Ritter, besonders die gefährlichen Quitzows, belagerte er und zerstörte ihre Schlösser mit einer schweren Kanone. Diese nannte man „die faule Grete"; denn sie war schwer fortzubringen. So stellte Friedrich Recht und Ordnung wieder her. In der Sorge für das Wohl des Landes wurde er von seiner Gemahlin Elisabeth unterstützt. Diese war eine wahre Landesmutter. b) Er führt Krieg mit denhussiten. Friedrich war ein sehr trefflicher Fürst, groß im Kriege wie im Frieden. Sein Wahlfpruch war: „Wer auf Gott vertraut, den verläßt er nicht." Von feinem Volke wurde er geliebt, vom Kaiser geehrt. Dieser erwählte ihn zu seinem Ratgeber und obersten Heerführer. Als solcher mußte Friedrich gegen die Huf fiten in den Krieg ziehen. Die Huffiteu waren Anhänger des Huß, eines Gottesgelehrten aus Prag. Dieser lehrte anders als die Kirche. Deshalb wurde er zum Tode aus dem Scheiterhaufen verurteilt. Seine Anhänger gerieten darüber in Wut und griffen zu den Waffen; sie führten einen langjährigen Krieg und verwüsteten mehrere Länder Deutschlands. Auch in das Kurfürstentum Brandenburg fielen sie verwüstend ein, wurden aber von Friedrichs Sohne und Nachfolger zum Rückzüge gezwungen. 2. Friedrich Ii., 1440 bis 1470. Friedrich Ii. erhielt den Beinamen „der Eiserne" oder „der Eifenzahn", denn er führte feine Pläne mit großer Festigkeit, mit eiserner Willenskraft ans. a) Er vergrößert das Land. Zuerst nahm er sich vor, alle nach dem Aus sterben der Ballenstädter von Brandenburg abgerissenen Landesteile zurückzugewinnen. Dies gelang ihm teils durch Verträge mit den benachbarten Fürsten teils durch Kauf. Und so vermehrte er das von seinem Vater ihm hinterlassene Land von 380 Quadratmeilen auf mehr als 570. b) Er erbaut eine fürstliche Burg in Berlin. Seine eiserne Willenskraft zeigte Friedrich der Stadt Berlin-Köln an der Spree. Berlin-Köln war anfangs ein wendisches Dorf; erst im 13. Jahrhundert wurde es eine Stadt. Hier wollte Friedrich eine feste Burg gründen. Der Rat verschloß ihm die Thore. Aber Friedrich bezwang die Stadt und erbaute an der Spree ein festes Schloß. Dies war der Anfang des heutigen Königsfchloffes. Im Jahre 1470 legte er die Regierung nieder und starb 1471.

8. Geschichtlicher Lern- und Wiederholungsstoff - S. 15

1906 - Breslau : Hirt
Oberstufe. 15 „Kreuzzug" genannt. Im Jahre 1096 setzten 500000 Kreuzfahrer nach Asien über. Aber nur 21000 kamen im Jahre 1099 vor Jerusalem au. Die andern waren aus dem Wege vor Not umgekommen oder von den Türken getötet worden. Jerusalem wurde zwar eingenommen, mußte aber bald wieder uu die Türken abgetreten werden. Auch durch die folgenden sechs Kreuzzüge konnte Palästina nicht dauernd in den Besitz der Christen gebracht werden. Aber das viele Christenblut war nicht umsonst geflossen. Die Pilger wurden jetzt milder behandelt. Handels Kultur, Wissenschaft und Kunst nahmen im Abendlande einen großen Ausschwung. Während des dritten Kreuzzuges ertrank der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa (1152—1190) in dem Flusse Saleph in Kleinasien. Die Mark Brandenburg. Albrecht der Bär (1134—1170). Die seit Heinrich I. in der Nord-mark eingesetzten Markgrafen waren nicht imstande, die deutsche Grenze ■gegen die Einfälle der Wenden zu schützen. Dies lag vor allem daran, daß sie nur vorübergehend in der Mark wohnten, weil sie dieselbe nicht erblich besaßen. Um diesen Zuständen ein Ende zu machen, übergab der deutsche Kaiser Lothar die Mark Brandenburg dem Markgrafen Albrecht aus dem Hause Anhalt erb- und eigentümlich. Dieser wurde wegen seiner Tapferkeit und feiner Körperkraft „der Bär" genannt. Er besiegte den Wendenfürsten Jaczo, vergrößerte das Land und bekehrte die Bewohner Zum Christentum. Brandenburg machte er zur Hauptstadt seines Landes und nannte sich „Markgraf von Brandenburg". Durch deutsche Ansiedler ließ er Sümpfe austrocknen, so daß sich sein Land bald durch Fruchtbarkeit auszeichnete, feeine Nachfolger, welche die Anhaltiner genannt werden, regierten in Brandenburg bis zum Jahre 1320. Rudolf von Habsburg (1273—1291). Das Interregnum. Während in Brandenburg die Anhaltiner regierten für Deutschland eine recht traurige Zeit ein. Durch die Uneinigkeit der Äursursteu wurden mehrere Könige zugleich gewählt, welche sich um das Land gar nicht kümmerten. Deshalb nennt man diese Zeit auch die kaiserlose Zeit oder das Interregnum. Da brach im Lande große Unordnung ein Die Raubritter überfielen mit ihren Knechten den reisenden Kaufmann und den friedlichen Landmann. . Ganze Dörfer wurden geplündert und verbrannt: die Felder wurden verwüstet, das Vieh wurde weggetrieben. Diesem Unwesen luchten die Fürsten durch die Wahl eines tatkräftigen Königs ein Ende zu machen. Sie fanden einen solchen in der Person Rudolfs von Habsburg. Rudolfs Regierung. Rudolf war vor allem darauf bedacht, wieder Ruhe und Ordnung in feinem Lande zu schaffen. Er reifte überall in seinem Reiche umher, um Recht zu sprechen und die Frevler zu bestrafen. Besonders

9. Für die Oberstufe - S. 22

1906 - Breslau : Hirt
22 Brandenburg unter den Kurfürsten aus dein Hause Hohenzollern. sollten tum jetzt an aufhören. Zur Entscheidung aller Streitigkeiten setzte er das „Reichskammergericht" ein, welches zuerst in Frankfurt, dann in Speier und Wetzlar seinen Sitz hatte. Um den Landfrieden zu sichern und die Urteile des Kammergerichts besser ausführen zu' sönnen, teilte er das ganze Reich in zehn Kreise ein. Jeder Kreis erhielt einen Hauptmann mit einer bewaffneten Macht, der die Unruhestörer bestrasen und die Befolgung der Urteile des Kammergerichts nötigenfalls erzwingen sollte. — 'Auch die erste Post führte er in Deutschland ein. Brandenburg unter den Kurfürsten aus dem hause hohenzollern (1415—1701). Aus dem Hause Hoheuzolleru regierten in der Mark Brandenburg zwölf Kurfürsten. Sie heißen: Friedrich 1.1415-1440 (siehe S. 18), Friedrich Ii. 1440—1470, Albrecht Achilles 1470—1486, Johann Cicero 1486-1499. Joachim I., Nestor (1499—1535). „Durch Gericht und Gerechtigkeit." Den Beinamen Nestor erhielt Joachim wegen seiner großen Gelehrsamkeit und Redefertigkeit. Um die Bildung seines Volkes zu heben, gründete „Joachimken, Joachimken, hüte dich; kriegen wir dich, hängen wir dich." Joachim aber ließ in seiner Strenge nicht nach und schaffte Ruhe und Ordnung im Lande. Rechtspflege. Um das Faustrecht für immer zu vernichten, errichtete Joachim das „Kammergericht". Dieses bestand aus mehreren Richtern, die zu bestimmten Zeiten zusammentraten, um Recht zu sprechen. Ihren: Urteilsspruche mußten sich Bürger und Edelleute unterwerfen. Joachim er die Universität zu Frankfurt a. O. Diese wurde im Jahre 1811 nach Breslau verlegt. Zoachiin I., Nestor. Kampf mit den Raubrittern. Da Joachim bei seinem Regierungsantritt noch sehr jung war, so wollten die Raubritter ihr altes Handwerk wieder aufnehmen. Doch Joachim ließ sie gefangen nehmen und ihre Anführer hinrichten. Bitten und Drohungen achtete er nicht. Einer der Ritter schrieb an die Tür seines Schlafgemachs:

10. Geschichte - S. 29

1892 - Breslau : Hirt
Lektion 5: Kurfürst Friedrich I. 29 waltung der Mark bemhen als sonst? Was that er deshalb? Wiederholung. 5 a. Was weit du von der Stammburg der Hohenzollern? Von dem Zweige, welcher auf der Stammburg wohnen blieb, sind die Fürsten von Hohenzollern entsprossen. Welche Lnder erwarb der ltere Zweig? Welches Amt erhielt er vom Kaiser? Ein Burggraf hatte die um die Burg liegenden kaiserlichen Gter zu verwalten und war in seinem Bezirke an Stelle des Kaisers oberster Richter und Kriegs-Herr. Die alte Burg zu Nrnberg, auf der so viele Hohenzollern rhm-reich gewaltet haben, ist noch ziemlich gut erhalten. Warum whlte Sigismund gerade Friedrich Vi. zum Statthalter der Mark? b. Welchen Empfang fand Friedrich in der Mark? Warum wollten die Raubritter ihn nicht anerkennen? Erzhle von ihrem Spott! Welche Hlfe fand Friedrich im Kampfe gegen sie? Die Erzhlung von der faulen Grete ist allerdings eine Sage; denn der Kurfürst hatte nicht eine, sondern mehrere groe Kanonen von dem Landgrafen von Thringen erhalten, mit denen er die Widerspenstigen zum Gehorsam brachte. So hatte Friedrich in kurzer Zeit Ruhe und Ordnung im Lande wieder her-gestellt. Wo leistete er dem Kaiser ebenso wichtige Dienste? Der Papst verlie nmlich das Konzil, um dasselbe aufzulsen, mit Hlfe des Herzogs von sterreich, aber beide wurden, besonders durch Friedrichs Hilfe, wieder gefangen genommen. Wie belohnte Sigismund den Burg-grasen? Wieviel Kurfrsten gab es damals? Welche? In welchem Jahre kam also das Kurfrstentum Brandenburg an das Haus Hohen-zollern? (1415, einprgen!) c. In welcher Eigenschaft hatte der Kurfürst sich schon frher von den Stnden der Mark huldigen lassen? In welcher Eigenschaft jetzt? Die Stnde schwuren ihm und seinen Erben Treue und Gehorsam, und der Kurfürst gelobte, die Freiheiten, Rechte und Gewohnheiten der Städte, Ritter und Geistlichkeit schtzen zu wollen, und verbrgte solches durch Wort und Unterschrift. Wo fand die Belehnung mit der Mark durch den Kaiser statt? Was geschah bei derselben? Auf ffentlichem Markte, vor einer groen Volksmenge, sa der Kaiser, von vielen Fürsten umgeben, auf einem Throne mit der Krone auf dem Haupte; vor ihm kniete Kurfürst Friedrich. Nachdem der Kanzler des Kaisers den Lehns-bries vorgelesen hatte, in welchem Friedrich auch seine Pflichten gegen Kaiser und Reich vorgehalten waren, fragte ihn der Kaiser: Herr Kur-
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