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1. Hilfsbüchlein zum Unterrichte in der Geographie von Deutschland - S. 31

1893 - München : Oldenbourg
deutsches Reich. 31 Tuch, Schlachtvieh, Gänseleberpasteten. Das Straßburger Münster mit seinem 143 m hohen Turm ist weltberühmt. — Bisch- weier, viele Fabriken. — Hagenau, 17000 E. — Weißen- bnrg und Wörth, berühmt durch die Siege der Deutschen am 4. und 6. August 1870. — Lützelstein und Lichtenberg sind kleine Festungen. — Schlettstadt, feste Stadt. — Barr, viele Fabriken. — Colmar, 33000 E., viele Fabriken. — Rappoltsweiler, berühmter Weinbau und Fabriken. — Mülhausen, 83000 E., berühmt durch Kattunfabriken und Maschinenbau. — Neu-Breisach, Festung. — Markirch, 11000 E., Fabrikstadt. — Gebweiler, 12000 E., viele Fabriken. 2. Dentsch-Lothringen. — Metz, 60000 E., be- rühmte Festung, Arsenal, viele Fabriken und lebhafter Handel. Am 27. Oktober 1870 mußte sich die Festung den Deutschen ergeben. $n der Nähe sind die durch Schlachten berühmten Orte: Mars la Tour, Noisseville und Gravelotte. — Dudenhofen, Festung, Weinbau, Fabriken. — Saar- gemünd, 14000 E., Fabriken. — .Psalzburg, befestigte Stadt. — Bitfch, Bergfestnng. — Dieuze, mit großer Saline. — Marfal, kleine Festung. 1. Wie viele Quadratkilometer und Einwohner haben a) die Grofsherzogtümer, b) Herzogtümer und c) Fürsten- tümer Deutschlands? 2. Welches ist das größte und kleinste Königreich, Grofsherzogtum, Herzogtum und Fürstentum? 3. Wie viele Einwohner haben die freien Städte miteinander? 4. An welche Kaisertümer und König- reiche grenzt Deutschland? 5. Wo sind folgende Männer geboren: Geibel, Böttcher, Rauch, Kaulbach, Goethe, Schiller, Blücher, Kopernikus? 6. Suche auf der Karte von Deutschland Städtenamen, die auf bürg, berg, Stadt, dorf, au, in, gen, bach oder heim endigen! Produkte. A. Waturprodukte. I. Aus dem Mineralreiche. tz 56. Eisen: Rheinprovinz, Westfalen, Schlesien, Bayern, Württemberg. Silber: Erzgebirg, Harz, Niesengebirg. Kupfer: Sachsen, Westfalen und prenß. Hessen, Harz. B lei: Erzgebirg, Westfalen, Rheinprovinz, Harz. Zinn: Erzgebirg. Zink: Schlesien, Rheinprovinz. Steinkohlen: Preußen (Oberschlesien, Hannover, Westfalen, am Rhein), Sachsen (Zwickau, bei Dresden im Plauenschen Grunde),

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 97

1914 - München : Oldenbourg
— 0)7 — damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen. 163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden. Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." — (Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.---------------- 13. Schwedennol in Würz bürg. Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte. Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt. J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 144

1914 - München : Oldenbourg
— m — 11, Abschied des letzten Fürstbischofs und Besitzergreifung durch Bayern (1802). „Es ist besannt, daß Unser fürstliches Hochstift auf den Vorschlag der hoben vermittelnden Mächte von der Reichsdeputation zu Regensburg dem sperrn Kurfürsten von Pfalzbayern zur Entschädigung angewiesen worden sei. Unseren getreuen Untertanen mit landesväterlicher Liebe zugetan, können wir die schmerzlichen Empfindungen nicht unterdrücken, welche uns die Trennung von dem, was uns lieb und teuer war, abzwinget. Wir bringen jedoch für Unsere Person, obgleich unter dem Vorbehalte der verfassungsmäßigen Entscheidung des Kaisers und Reichs . . ., dem Frieden und dem vaterlande das non Uns geforderte Opfer. . . wir entlassen demnach. . . alle Unsere und Unseres Hochftifts Dafallen, geistliche und weltliche, Zivil-, Hof- und Ihilitärdiener, alle Obrigkeiten und alle Unseren getreuen Untertanen jener Pflichten, mit welchen sie Uns . . . zugetan waren. Mir werden nie aufhören, die innigsten Wünsche für das Beste Unserer bisherigen treuen Untertanen zu hegen. So wie aber dieses Beste nur durch unbedingten Gehorsam gegen den Landesherrn und die Gesetze erzielt werden kann, so gehet in Unserer Eigenschaft als Landesherr Unsere letzte Bitte und (Ermahnung an alle Unsere Diener und Untertanen dahin, Unserem Durchlauchtigsten Regierungsnachfolger jene unerschütterliche Treue und Anhänglichkeit und den Anordnungen, welche Hochöerfelbe in seiner Weisheit treffen wird, jenen unbedingten Gehorsam zu bezeigen, wodurch sich das biedere Würzburger Volk und insbesondere die fürstlichen Räte und Diener zu Unserem unvergeßlichen Danke von jeher auf das rühmlichste ausgezeichnet haben ... W e r n e c! am 28. November \802. Georg Kar I." 2. „Wir Max )oseph, pfalzgraf bei Rhein, in Ober- und Niederbavern Herzog usw., des heiligen römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst Entbieten allen und jeden, die dieses lesen oder lesen hören, Unsere Gnade und Unseren Gruß und fügen denselben zu wissen: Da durch den zwischen seiner römischen kaiserlichen Majestät und dem deutschen Reiche, dann der Republik Frankreich am 9. Februar ^80; zu Lüneville errichteten Friedensschluß, Unseren mit dem ersten Konsul am 24. August vorigen Wahres unterzeichneten besonderen Frieden und die zwischen Frankreich und Rußland am 3. des abgewichenen Juni abgeschlossene, von der Reichsdeputation angenommene Übereinkunft Unsere, Unserem Kurhause, dessen Erben und Nachkommen zur Entschädigung wegen den an Frankreich abgetretenen Besitzungen auf dem linken Rheinufer unter anderen deutschen Ländern, Städten, Abteien, prälaturen, Stiften und Orten auch mehrere im fränkischen Kreise gelegene als eine erbliche Besitzung dergestalt zugeteilt worden sind, daß Wir und Unsere Nachfolger an der Kur in denselben alle landesherrliche Gewalt wie in Unseren anderen Staaten ausüben wollen, so haben Wir Unseren Landesdirektionspräsidenten und außerordentlichen Kommissär im Herzogtum Berg, Johann Wilhelm Frhr. von» Hompesch, als Generalkommissär ernannt, um davon für Uns und Unser gesamtes Haus Besitz zu nehmen. Wir versehen Uns andurch zu sämtlichen Landsassen und s£ehensleuten, den Zivil- und Militärbedienten, Beamten und Magistraten der Städte und endlich zu allen Einwohnern, wessen Standes, Würde oder Wesen sie sein mögen, daß sie Uns von nun an für ihren rechtmäßigen und einzigen Landesfürsten erkennen und ansehen,

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 16

1914 - München : Oldenbourg
— \6 — Dann steigt er herab, tut den groben Rock aus und kleidet sich hinter dem Vorhang mit den pricfterlichen Gewändern an. Inzwischen treibt der Unterschultheiß von Würzburg jedermann aus dem Thore bis auf die vier Stifte, fremden Fürsten, Grafen und ßerren. Wenn der Bischof angetan ist, geht er Hinter dem Weihbischof zwischen Zwei anderen Bischöfen an den Altar und sie sprechen das confiteor. Dann sitzt der Bischof nieder auf eine Bank und wird geweiht. Nach der Weihe trägt man ihm den Stab voran und er erteilt in feierlichem llmzua in der Kirche den Anwesenden den bischöflichen Segen. An den Türen gibt ihm der Dekan den Ring in die Band. Dann zieht sich der Bischof im Thor aus, geht mit den Grafen, ßerren und anderen Geladenen zu der Staffel der Greden und reitet mit ihnen auf den Berg, wobei ihm der Graf von ßentteberg das Schwert bloß voranträgt. d) Altere Begräbnisart der Bischöfe (U50). Erstlich soll man dem toten Bischof das ßeinlein*) läuten, wie es einem Domherrn gebührt. In der ersten Nacht bleibt der Leichnam auf dem Schloßberge in der Kirche stehen. Den andern Tag, nachmittags um \ Uhr, kommen die vier Orden und die ßerren zu St. Burkard und man trägt den Bischof in Prozession herunter zu den Schotten in die Kirche, ßier bleibt er die andere Nacht und die Chorschüler des Doms sollen nachts den Psalter in der Schottenkirche lesen. Danach am nächsten Tag soll man von y2\X Uhr an läuten drei Zeichen im Dom und im Neuen Münster, dann soll man zusammenschlagen mit allen Glocken auch drei Zeichen bis etwas vor \2 Uhr. Dann soll man zur Vesper läuten. Wenn die Vesper aus ist, gehen die Stifte und Orden in Prozession über die Brücke hinüber zu den Schotten und holen den Bischof. Dabei soll man mit allen Glocken läuten. Den Bischof setzt man im Dom mitten vor dem Stock nieder. Nachmittags nach 4 Uhr ist Vigil. Anderntags frühe läutet man im Dom und im Neuen Münster wieder drei Zeichen, ßernach tragen die Stifte den verstorbenen Bischof und das ßerz ins Neue Münster, das ßerz mit einem seidenen Tuch bedeckt. Nach Seelenmesse und Vigil holt man den Bischof aus dem Neuen Münster in den Dom zurück, wobei alle Glocken abermals läuten. Nach dem begräbt man den Bischof und das ßerz wird nach Kloster (Ebrach geschickt. e) Bischofswahl (neuere Zeit). Den Tod eines Bischofs und den zur Wahl eines Nachfolgers angesetzten Tag meldet das Domkapitel dem Kaiser und dem Papste. Einige Zeit vor dem Wahltag erscheint ein kaiserlicher Botschafter vom ersten *) Das üotenalöcfletn.

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 26

1914 - München : Oldenbourg
— 26 — Das Stift erhielt einen Wildbann an der 35 und Rodach. Dem fünften Beereszuge des Kaisers in die Lombardei (U7$) folate auch der Bischof von Würzburg mit seinem Volke. feierte der Kaiser das Weihnachtsfest in Mürzburg, wo er zugleich einen Reichstag hielt. Auf diesem wichtigen Tage (im Januar U80) wurde zum zweiten Male über das Schicksal Bayerns beschlossen. Herzog Heinrich der Löwe, der dem Kaiser die Beeresfolge verweigert hatte, wurde in die Acht erklärt und all seiner Länder und Lehen verlustig gesprochen. Dem Kreuzzuge Friedrich Barbarossas schloß sich auch der Bischof von Würzburg an und kehrte gleich dem Kaiser aus dem Morgenlande nicht wieder zurück. 2. Die Kaiserhochzeit (1156). Ein strahlender Sonnentag im Frühsommer des Jahres ^56. In der Bischofsstadt am Main herrscht ungewohntes Treiben. Weilen doch gar hohe Gäste in ihren Mauern: Herzog Beinrich der Löwe von Bayern und Sachsen, Markgraf Albrecht von Brandenburg, Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, die (Erzbischöfe von Magdeburg und Trier, die Bischöfe von Bamberg und Freising, die Gesandten Heinrichs Ii. von England, dann die Markgrafen Wilhelm von Montferrat und Graf Guido von Biandrate. Zum prunkvollen Feste sind sie gekommen und viele Gefolgsleute mit ihnen. Und auf den Heerstraßen um Würzburg zieht fahrendes Pols in Menge der mauergegürteten Stadt entgegen und heischt Einlaß an den Toren. Eine Kaiserhochzeit ist's, die hoch und niedrig gen Würzburg rief. Friedrich der Staufe, des deutschen Reiches erwählter Kaiser, und Beatrix, die edle Tochter des Burgundenlandes, wollen sich in der bischöflichen Stadt die stände zum Ehebündnis reichen. Deutsche Fürsten geleiteten die hohe Braut aus ihrer Beimcit zur Stadt am Mainesstrand. 3n Worms empfing der Kaiser das ihm angelobte Fürstenkind, das ihm als Mitgift ein Beer von fünftausend Rittern und die Anwartschaft auf ßochburgund in die Ehe brachte. Freudig jubelten die Einwohner der Stadt Würzburg und die ßochzeitsgästc dem hohen Paare entgegen, als es einzog durch die herrlich geschmückten Straßen. Nun kniet das edle Brautpaar Band in Band auf den Stufen des Hochaltars in der bischöflichen Bauptfirche, Beatrix jung und schön, mit goldig glänzendem Baare und gewinnenden Zügen, der Kaiser frisch und gesund, noch ohne den langwallenden Bart, dem er seinen späteren Beinamen verdankt. Der Bischof von Würzburg, ein ehrwürdiger Greis im vollen bischöflichen Festgewande, segnet den ehelichen Bund. Pagen tragen die Schleppe des kostbaren Brautkleides. Auf samtenem Kissen in der Band eines Edelknaben ruht die Kaiserkrone. Das offene Schwert, das Sinnbild der kaiserlichen Macht, erblinkt, von einem bärtigen Greise

6. Realienbuch - S. 158

1885 - München : Oldenbourg
158 143. Das deutsche Reich. kinke Seite (unten): Mb Montblanc, f S. Bh Sankt Bernhard; I Gotthardt und Rheinquelle, B Ba-el, C Constanz, Vog Vogesen, Sw Schwaizwald, St Strassburg, Stg Stuttgart, Sp Speier, Ha Mannheim, Mtz Metz. Tr Trier, Mz Mainz. L)a Ilaim- stadt, Fl'f Frankfurt, A Aachen, D Düsseldorf, Kr Krefeld, Es Essen. Mü Münster, Osnabr. Osnabrück, Trw Teutoburgpr Wald, K Kassel. — Obere Seite: I. Rhein, Ii. Weser, Iii. Elbe, Iv. Oder, V. Weichsel, Kk penhagen, Ss Stralsund, Sil Stettin, Dg Danzig, Kb Königsberg. — Mitte. E. G. E. W. Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Mb Magdeburg, Lp Leipzig Dr Dresden, Kg Riesengebirg, Eg Erzgebirg, Tü W Thüringer Wald, M Main, Nü Nürnberg, Bw Böhmerwald, Re Regensburg, Pass. Passau, Mü München, U Ulm. — Untere Seite: J Innsbruck, B Botzen, T Trient, V Venedig.

7. Realienbuch - S. 183

1885 - München : Oldenbourg
154. Das Straßburger Münster. 183 Das Neichsland Elsaß-Lothringen besteht aus Niederelsaß (Straßburg, Hagenau, Zabcru, Weißenburg und Wörth), Oberelsaß (Neubreisach) und Lothringen (Metz, Diedenhofen, Bitsch). 134. Vas Strassburger Münster. Das Strassburger Münster ist ein Werk deutscher Kunst. Sein Erbauer, Erwin von Steinback, wurde um das

8. Realienbuch - S. 182

1885 - München : Oldenbourg
182 1r3. Die oberrheinische Ebene und die Rhempfatz. In der oberrheinischen Ebene liegen die schönsten und berühmtesten Gaue Deutschlands: im Süden auf der rechten Seite des Rheins der Breis gau, auf der linken der Wasgau, im Norden die Vorderpfalz und der Rhein- gau. Nicht minder schön und merkwürdig sind die volk- reichen Städte dieses herrlichen Landstrichs: Frei bürg, R a st a d t, Karlsruhe, Mannheim auf dem rechten, und Kolmar, Straß bürg, Speier und Worms auf dem linken Ufer. Für uns ist jener Teil der oberrheinischen Tiefebene, welcher die Vorder- oder Rheinpfalz heißt, samt dem dazu gehörigen Hardtgebirge der merkenswerteste. Wie eine statt- liche Gcbirgswand erscheint die Hardt, wenn man sie von der Rheinebene aus betrachtet. Sie durchzieht die Pfalz fast in der Mitte von Süden nach Norden und scheidet dieselbe in zwei sehr unähnliche Landschaften. Die westliche Hälfte, „das Westrich", ist hügeliges, wellenförmiges Gelände; die östliche Hälfte, „die Vorderpfalz", ist eine Ebene, die vom Rhein ans allmählich gegen das Gebirg ansteigt. Die größte Höhe erreicht das Hardtgebirge im Donnersberg mit 682irr. Hart am Rheine ist die Ebene den Überschwemmungen ausgesetzt. Außer Speier, Ludwigs Hafen und Ger- mersheim liegen daher nur wenige Ortschaften nahe am Flusse. Die ganze stark bevölkerte Ebene ist äußerst fruchtbar. Wo sie sich sanft ansteigend zu den Vorhügeln der Hardt erhebt, da beginnt die Herrschaft des Weinstocks. Hier trifft man die Städte Land au, Neustadta. H., Dürkheim, Deides- heim u. a. und den Straßenzügen entlang stadtühnliche Dörfer. Im Berglande, an einem Knotenpunkte der Straßen, welche aus den wenigen Querthälern von der Vorderpfalz her den Gebirgswall durchbrechen, liegt Kaiserslautern, die erste Fabrikstadt der Pfalz. Im Westrich ist Zwei- brücken, altberühmt. Pirmasens, eine hochgelegene Stadt im Gebirge, versieht viele Gegenden mit billigem Schuhwerk (Straminschuhe). Die Hauptstadt der Pfalz ist Speier mit einem herr- lichen Dome. Von den Städten der oberrheinischen Tiefebene gehören Freiburg, Rastadt, Karlsruhe und Mannheim zum Großherzogtum Baden. Kolmar und Straßburg liegen im deutschen Reichslande Elsaß, Worms und Mainz im Großherzogtume Hessen.

9. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 110

1878 - München : Oldenbourg
1.10 80. Der Westfälische Friede. lischen Königs Jakob I. wüteten auch in Deutschland Geist- lichkeit und Obrigkeiten gegen die Raucher, und Predigten wur- den gehalten gegen die, „welche ihren Mund zum Rauchfang des Satans machten". Unter den Pönalmandaten (Strafgesetzen), welche gegen die neue Sitte des „Tabaktrinkens" erschienen, ist besonders das zu Bern 1661 erlassene merkwürdig, weil es in die Tafel der Gebote unmittelbar hinter dem Verbot: „Du sollst nicht ehebrechen!" das weitere: „Du sollst nicht rauchen!" einschob. Bald jedoch änderte sich der Ton. Bereits um 1630 wurde in Bayern und Thüringeii. Tabak gebaut, und seine Kultur ver- breitete sich 1681 nach Brandenburg, 1697 nach Hessen, und in die Pfalz. 4. In den deutschen Küchenqärten wurden am Anfange des 17." Jahrhunderts gepflanzt: Kohl, märkische Rüben, rote Rüben, Mohrrüben, Rettiche, Meerrettich, Kresse, Gurken, Kür- bisse, Kartoffeln, Petersilie, Selleri, Erbsen, Salat, Zwiebeln, Knoblauch, Wirsing, Tabak, Zipollen, Winterendivien, Kops- und Blumenkohl. Die deutschen Blumengärten damaliger Zeit prangten mit Anemonen, Violen, Hyacinthen, Rosen, Skabiosen, Rosmarin, Lilien, Nelken, Mohn, Thymian, Lavendel, Salbei, Goldlack und Tulipanen. Unter all dem Fremden, was im 16. und 17. Jahrhundert zu uns kam, müssen auch noch die sogenannten Spieltiere erwähnt werden: Lachtauben, Angorakatzen, Goldfische und Kanarienvögel. Die letzteren waren lange Zeit so außer- ordentlich beliebt, daß von Tirol aus ein einträglicher Handel damit getrieben wurde. Der „gezähmte Kanari" auf dem Zeige- finger der rechten Hand gehörte zur Toilette der vornehmen Dame, wie zum Sonntagsstaate der Bürgersfrau. So empfingen sie Besuch, und so ließen sie sich malen. 80. Z>er Westfälische Ariede (24. Oktober 14)48). 1. Der Friede, welcher endlich dem greulichen Blut- vergießen des dreißigjährigen Krieges Einhalt that und im Jahre 1648 abgeschlossen wurde, heißt der Westfälische, weil die Gesandten der verschiedenen kriegführenden Mächte sich in den Städten Osnabrück und Münster versammelten. Fünf Jahre dauerten die Verhandlungen, und zuletzt führten die Franzosen die beste Beute hinweg, nach ihnen die Schweden. Jene erhielten „weiter nichts" als die Ober- hoheit über die Bistümer Metz, Toul und Verdun, deren sie sich schon im Jahre 1552 bemächtigt hatten, ferner das schöne Elsaß, den Sundgau und die Festungen Breisach und Philippsburg; diese das Erzstift Bremen und das Bistum Verden, das sie im Stockholmer Frieden 1719 an Braun-

10. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 112

1878 - München : Oldenbourg
112 81. Max Emanuel, Kurfürst von Bayern. 2. Frankreich allein trägt die Schuld, dass der Religions- krieg, welcher im Jahre 1618 begann, dreissig Jahre in Deutschland wütete. Ohne Zweifel wäre derselbe schon im Jahre 1635 durch den Prager Frieden beendigt worden, wenn nicht Frankreich sich mit den Feinden des Deutschen Reichs verbunden hätte. Nun erst, als Frankreich sich einmischte, begann die namenlose Verwüstung, welche Deutschland dem Untergang nahe brachte; nun erst wurden ihm die Wunden geschlagen, welche es heute noch nicht ganz verschmerzt hat. Und Frankreich war es, welches den Löwenanteil bekam, als die Fremden im Westfälischen Frieden zu Münster und Osnabrück die Beute teilten. Frankreich wusste jene Friedensverhandlungen so zu lenken, dass der Zerfall Deutschlands in mehrere hundert kleine Länder und Herrschaften anerkannt wurde, so dass von der kaiserlichen Oberherrlichkeit nur der leere Titel übrig blieb. Und selbst nach diesem Schatten der kaiserlichen Macht war Ludwig Xiv. lüstern, da er statt Leopolds I. deutscher Kaiser werden wollte. 3. Die Ländergier Ludwigs war jedoch durch die er- rungene Beute nicht gesättigt; sie war nur noch mehr gereizt wie die Blutgier eines Raubtieres, wenn es einmal Blut gekostet hat. Jetzt wurden die sogenannten Raubkriege gegen Spanien und die Niederlande, vor allem aber gegen Deutschland ins Werk gesetzt. Und um den Länderraub ungerochen zu vollführen, bewog Ludwig Xiv. i. J. 1675 die Schweden zu einem Einfall in die Mark Brandenburg und munterte die Türken auf, einen Eroberungszug nach Österreich zu unternehmen. 4. Den Schweden misslang ihr Unternehmen. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Grosse Kurfürst genannt, welcher mit seinen Truppen gegen die andringenden Franzosen im Elsafs stand, eilte in sein Land und schlug mit der blossen Reiterei das schwedische Heer bei Fehrbellin 1675. 5. Im Jahre 1683 zog der Grosswesir Kara-Mustafa mit 300000 Mann Türken und Ungarn vor Wien und belagerte die Stadt. Kaiser Leopold floh nach Linz und überliess die Verteidigung seiner Hauptstadt dem tapfern und edlen Grafen Rüdinger von Stabremberg. Zwei Monate dauerte schon die Belagerung; eine Mauer stürzte um die andere, Hunger und Elend nahmen überhand, und nur der Mut und die Tapferkeit Stahrembergs hielt die Stadt noch aufrecht. Da kam endlich Hilfe von den Reichsfürsten, und als einer der ersten erschien der junge Kurfürst Max Emanuel von Bayern mit 12 000 Mann Reiter undfufsvolk; mit eben so viel kam der Kurfürst von Sachsen und der Polenkönig Johann Sobiesky zog mit 20000 Mann heran. Unvermutet
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