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Hildesheims Geschichte geht bis in die Zeiten Ludwigs des Frommen
zurück. Hier, so erzählt die Sage, jagte der Kaiser einst im Walde und verirrte
sich. Da nahm er von seiner Brust ein Reliquiengefäß, hing es an einen Rosenstock
und betete inbrünstig zur Mutter des Heilandes, daß sie ihu hier in der Wildnis
nicht umkommen lassen möge. Dan« schlief er ein. Als er erwachte, sah er mit
Verwunderung den Rosenstock mit frisch gefallenem Schnee bedeckt, während rings
umher alles grünte wie zuvor. Der Kaiser wurde gerettet und baute au dieser
Stelle ein Gotteshaus. Aus dem anfänglich kleinen Kirchlein ist später im
11. Jahrhundert ein großer Dom geworden. An seiner Rückwand grünt und blüht
aber noch immer der wunderbare Rosenstock, und wohl 8 m hoch zieht er sich an
der Mauer empor, jeden Sommer mit Tausenden von Blüten beladen. Über dem
Chore des Domes erhebt sich eine vergoldete Knppel; vor dem Chore in dem Dome
Neues Rathaus in Hannover.
steht die (unechte) Jrminsänle, die der Sage nach anf der Eresburg gestanden haben
soll, bei deren Zerstörung durch Karl d. Gr. von den Sachsen aber heimlich ver-
graben, später wieder aufgefunden und auf Befehl Ludwigs des Frommen hierher
gebracht fein soll. Mit besonderem Glänze tritt Hildesheim um das Jahr 1000
unter dem Bischof Bernward in die Geschichte ein. Durch ihn wurde die Stadt
die bekannteste Pflanzstätte der Kunst in Niedersachsen. Nach Bernwards An-
Weisungen entstanden die beiden berühmtesten Werke des deutschen Erzgnsfes jener
Zeit, die große Doppeltür am Haupteingange des Domes und die Beruwardssänle.
Auf der 4 m hohen Säule, die iu dem Dome jetzt Platz gefunden hat, ist in einer
Reihe vou hervortretenden Bildern das Leben Jesu dargestellt.
Vou deu beideu gewaltigen Türen (4,72 m hoch, 1,15 m breit) zeigt die
eine in acht Bildern ans dem Alten Testamente den Fall des menschlichen Ge-
schlechts und die andere in derselben Weise in Bildern aus dem Neuen Testamente
die Erlösung. Durch diese dick aus den Türen hervortretenden Bilder (Reliefs)
2*
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Karl_d Karl Ludwigs Bernward
— 21 —
daß Hannover gegenwärtig mit Recht als eine der schönsten und angenehmsten
Städte Deutschlands gilt. Unser Kaiser Wilhelm Ii. erhob Hannover 1889 zur
Haupt- und Residenzstadt. — Die Aufmerksamkeit des Fremden wird znerst, wenn er
von dem großen Zeutralbahnhofe kommt, ans das Denkmal des Königs Ernst August
gelenkt. Durch die breite Bahnhofstraße gelangen wir bald zu dem mit Denk-
mälern und prachtvollen Anlagen geschmückten Theaterplatze an der stolzen Georg-
straße, auf dem das Königliche Theater erbant ist. Breite Straßen führen zu der
ueuen Markthalle und anf den Marktplatz mit dem ehrwürdigen alten Rathanse
und der hohen Mcnftfirche. Nicht weit davon liegt das Resideuzschloß, dessen Säle
und Zimmer mit vielen wertvollen Gemälden geschmückt sind. Über die hinter
dem Schlosse sließeude Leiue geht es zu den schönen Maschanlagen, in deren Mitte
der Prachtbau des ueuen Rathauses jetzt vollendet steht. Weiterhin führt der Weg
zum Waterlooplatze, an dessen Ende das Waterlovdenkmal, eine 47 m hohe Sänle
mit den Namen der bei Waterloo gefalleneu Hannoveraner, sich befindet. Von der
Waterloosänle aus hat man
eine schöne Aussicht über die
Stadt und Umgegend. Im
No. und O. umzieht die
Eileuriede, eiu 650 ha großer
Waldgürtel mit herrlichen
Buchen und Eichen,inweitem
Halbkreise die Stadt; vor
der Eileuriede ist das pracht-
volle Kriegerdeukmal für die
Provinz Hannover errichtet.
Von hier gelangt man in
zehn Minute« zu dem im
Walde gelegenen Zoolo-
gifchen Garten. Nach Nw.
zieht sich eine 2 km lange
schöne Lindenallee hin. Am
Ende dieser Allee liegt
Herrenhansen mit einem
königlichen Schlosse und zwei
Gärten, in deren einem das
Mausoleum, die Grabstätte
des früheren Königshauses,
und das Palmenhaus sich
befinden. — Das Fabrikviertel der Hauptstadt ist die Stadt Linden mit groß-
artigen Maschinenfabriken und chemischen Fabriken, Webereien, Spinnereien, Eisen-
gießereien, Salzwerken, 1840 uoch ein Dorf von 3000 Einwohnern, feit 1885 eine
selbständige Stadt, jetzt 58 000 Einwohner zählend.
Die Weser.
Die Leine geht mit der Aller zur Weser; die Weser muß also als der
Hauptfluß des Berglandes betrachtet werden. Die Weser ist der deutscheste
Strom; sie allein vou alleu größeren Flüssen Deutschlands ist unser
von der Quelle bis zur Mündung. Die eigentliche Quelle der Weser
haben wir am Südabhauge des Thüringer Waldes zu suchen. Die drei
dort zusammensließeudeu Quellbäche enteilen dem Gebirge unter dem
Namen Werra. In stark gewundenem Lause zieht die Werra au der
.
<>.
Waterloosäule in Hannover.
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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— 56 —
die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Otto Ottos Albrecht Johann Ernst August Georg Ernst_Augusts Ernst Augusts Georg_Ii Georg Anna_König Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Staufen Mainz Göttingen Braunschweig Celle Lüneburg Ottos Lüneburg Hannover Celle Calenberg Diepholz Schaumburg Lauenburg Lüneburg Bremen Schweden England England Frankreichs England England Amerika England Hannover
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ist Bernward bahnbrechend für die Kunst geworden. Zum ersten Male seit Jahr-
Hunderten ist in ihnen ein Werk entstanden, ans dem die dargestellten Personen
durch ihre Bewegungen und Gebärden lebhaft erzählen, nicht mehr blosz starr und
tot dastehen. Auch eine der schönsten Kirchen der Rnndbogen-Bauweise (romanisch),
die Michaeliskirche, verdankt diesem bedeutenden Manne ihre Entstehung; ihre Decke
trägt das größte (28 lj2 m laug und 8 lj2 m breit) und schönste Deckengemälde
dieser Zeit, welches den Stammbaum Jesu darstellt. Aus der Blütezeit des
Bürgertums im 15. und 16. Jahrhundert sind so viele und prächtige Holzbauten
erhalten (Knochenhaueramthaus), daß man Hildesheim der vielen altertümlichen
Bauten wegen das Nürnberg des Nordens genannt hat (47 000 Einwohner).
An der Stelle, wo die Leine aus dem Hügellande in die Ebene tritt, liegt
die Haupt- und Residenzstadt Hannover (280090 Einwohner). Der Name be-
deutet „hohes Ufer" (niederdeutsch hoen overe, die älteren Stadtteile liegen mehr
als 6 m über dem Flußbett der Leine). Schon zur Zeit Heinrichs des Löwen
Königl. Theater in Hannover.
war die Ansiedlung ein ansehnlicher Ort; 1451 wurde sie auch Mitglied der
Hansa. Hannover ist ein Kreuzuugspuukt großer Straßen aus den vier Welt-
gegendeu und war daher von jeher eine Stätte regen Verkehrslebens. Infolge des
30 jährigen Krieges, der auch hier mit Schrecken einkehrte, kam die Stadt sehr
zurück; Teuerung, Hunger und Senchen rafften fast -j3 der Einwohner hinweg.
Im Jahre 1636 wurde Hannover fürstliche Residenz. Seitdem blühte sie schnell
auf; selbst als Georg I. 1714 uach England zog, um deu dortigen Königsthron
zu besteigen, verminderte sich der Wohlstand der Stadt nicht. Ungleich schneller
aber wuchs sie an, als vom Jahre 1837 an die Verbindung mit England aufhörte
und König Ernst August hier wieder seinen Sitz nahm. Auch der Verlust des
königlichen Hofes im Jahre 1866 hemmte die Entwickelnug der Stadt nicht. Das
geht nicht bloß aus der raschen Bevölkerungszunahme, sondern auch daraus hervor.
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Extrahierte Personennamen: Bernward Heinrichs Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Michaeliskirche Hildesheim Hannover Hannover England England
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An der Hase liegt die alte Bischofsstadt Osnabrück (59 600 Einw.)
die Königin im Hasegau.
Osnabrück (Osning, Hasebrücke) war schon zu den Zeiten Karls d. Gr. eine
Bauerschaft von Bedeutung inmitten zahlreicher Hünenringe und Opferaltäre.
Um 800 wurde der Dom aufgeführt. Der Domplatz und die denselben umgebenden
Gebäude wurden durch Wälle, Gräbeu und Türme geschützt. Um diese befestigte
Stelle siedelten sich die Bewohner an. Im Mittelalter erwuchs die Stadt zu einem
Handelsorte an der Straße zwischen der Unterweser und dem Rhein, die hier den
Fluß überschritt, war wie fast alle bedeutenderen Städte Norddeutschlands Hansa-
stadt und glänzte durch Woll- und Leinenweberei. Die Reformation fand fehr früh
Eingang. Von den alten Kirchen sind der Dom, im älteren romanischen Stil erbaut
und mit einem achteckigen Turme und zwei ungleich großen viereckigen Türmen
geziert, sowie die Johanniskirche den Katholiken geblieben; dagegen gehören die
gothische Marienkirche aus dem 14. Jahrhundert mit den berühmten vergoldeten
Altarschnitzereien und die Katharinenkirche den Lutheranern. Das königliche Schloß
ist von dem lutherischen Bischof Ernst August in der letzten Hälfte des 17. Jahr-
Hunderts gebaut. Das zu Ende des 15. Jahrhunderts erbaute Rathaus enthält
im Friedenssaale Bildnisse von Fürsten und 36 Gesandten, die hier 1641—1648 an
dem sog. westfälische» Frieden arbeiteten. In: Gebiete der Kohle und des Eisens
gelegen, ist Osnabrück jetzt ein blühender Gewerbeplatz. Fabriken liegen sowohl
in der Stadt, als auch vor den Toren. Weltberühmt ist das Osnabrücker Eisen-
und Stahlwerk, . 'W-Uxj ()Ufkvv vvv4-
5iluna. Das Klima in den Hannoverschen Berg- und Hügelland-
schaften ist viel milder als das des Harzes. Besonders mild ist es in
den zwischen die Bergketten eingebetteten Talmulden, so auch in den
größeren Tälern der Leine, Rhume, Innerste und Weser. Dagegen
rauh und trocken ist es aus den Höhen, besonders im Solling und aus
dem Eichsfelde. In den nördlichen Hügellandschaften der Leine und
Weser bewirkt schon die Nähe des Meeres, daß der vielfach mit Wolken
bedeckte Himmel im Sommer die Wärme und im Winter die Kälte
mäßigt, so daß starker Frost ebenso selten ist wie andauernde Sonnen-
wärme.
Die Hauptfrucht der Berg- und Hügellandschaft ist der Roggen;
ihm folgen Hafer, Weizen und Gerste. Im Hildesheimschen wiegt der
Zuckerrübenbau vor. Das südöstliche Hannover besitzt über 30 Zucker-
siedereien und liefert etwa 10% des im ganzen Reiche gewonnenen Rüben-
zuckers. Im allgemeinen ist die Gegend um Hildesheim am ertragreichsten,
während die göttingischen und grubenhagenschen und die osnabrückischen
Landschaften etwas weniger fruchtbar sind. Die Weser liefert schönen
Lachs. Im Sollinge, im Osterwalds und im Teutoburger Walde finden
sich bedeutende Saud-Onadersteinbrüche. Steinkohlen liefert der Deister,
die Bückeberge, das Wiehengebirge und der Teutoburger Wald. Auch
Eisensteine, Gips, Mergel, Kochsalz und Kali liefert das Hügellaud an
vielen Orten.
Bewohner. Die Bewohner des Berg- und Hügellandes gehören
dem niedersächsischen Stamm an. Wenn von dem niedersächsischen
Stamme gesagt wird, daß er im allgemeinen starr am Alten hängt.
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Extrahierte Personennamen: Osnabrück Karls Ernst_August Ernst August Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Karls Rhein Norddeutschlands Johanniskirche Solling Hildesheim Osterwalds
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
49
durch den Komer See die Adda und durch den Gardasee der
Mincio (Mintscho) zufließt; die Etsch; der Arno, der Tiber. —
3. Italiens Klima ist mild und gesund; kurze Winter (selten
Schnee), lange Sommer. Immergrüne Bäume und Sträucher
(Ölbaum, Orangen, Lorbeer, Myrten); Mais, Reis, Wein. Die
Lombardei ist die „Kornkammer" Italiens (vorzüglicher Weizen).
Bedeutende Seidenzucht in Ober- und Mittelitalien; Baumwolle
in Süditalien. Marmor (Carrara), Schwefel (Sizilien). — 4. Die
Italiener, Romanen und durchweg katholisch, sind geweckt, heiter,
ausbrausend, rachgierig; Raub- und Meuchelmord häufig; Musik
und Malerei in hoher Blüte. Seit 1870 ist ganz Italien zu
einem Königreiche vereinigt.
a) Oberitalien: Genua, 180 000 E., die „Prächtige", herrliche
Lage, vom Meere aus am Abhange einer Hügelkette terrassenförmig auf-
steigend; Hafen- und wichtige Handelsstadt; Kolumbus' Geburtsort. Turin,
250 000 E., schnurgerade Straßen; Seidenfabrikation. Mailand, 320 000 E.,
bedeutende Fabrik- und Handelsstadt; Dom aus weißem Marmor. Venedig,
133 000 E., auf Inseln gebaut, die Kanäle dienen als Straßen; Gondeln;
im Mittelalter durch ihren Welthandel sehr mächtig. Bologna (Bolonja),
123 000 E., alte Universität. Ravenna, Residenz der letzten römischen
Kaiser. Cremona, berühmte Geigen- und Darmsaitenfabriken. Modena,
nicht weit davon Schloß Kanossa. Verona und Mantua sind
Festungen.
b) Mittelitalien: Rom, 300000 E., die „ewige Stadt", Haupt-und
Residenzstadt seit 1870; Sitz des Papstes und Mittelpunkt der katholischen
Kirche. Das alte Rom auf 7, das jetzige auf 11 Hügeln erbaut. Reich
an Kunstschätzen und herrlichen Ruinen; großartige Kirche» und Paläste
(Peterskirche, 130m hoch, faßt 54 000 Menschen); der Vatikan, Residenz-
palast des Papstes, hat 11 000 Säle, Zimmer, Kapellen und andere Ge-
mächer. Fast im ganzen Umkreise der Stadt befinden sich die Kata-
komben, unterirdische alte Grabstätten, unregelmäßig sich kreuzende schmale
Gänge in mehreren Stockwerken übereinander. Florenz (die „Blühende"),
170 000 E., liegt in einem schönen, fruchtbaren Bergkessel; ungemein reich
an Kunstschätzen. Pisa, 54 000 E., schiefer Turm, warme Schwefelbäder.
Livorno, 98000 E., wichtige Handelsstadt. Ancona, 48000 E., der
beste Hafen der Ostküste.
e) Uttteritalien und die Inseln: Neapel, 500000 E., berühmt durch
seine prachtvolle Lage und Umgebung (die 79 n. Chr. verschütteten Städte
Herculanum und Pompeji; der fast stets rauchende Vesuv; die Insel
Capri mit der blauen Grotte). Brindisi, wichtige Hafenstadt, Vor-
posten des Morgenlandes. Auf Sizilien: Palermo, 250 000 E., berühmte
Handels- und Universitätsstadt. Messina, 126 000 E., im vorigen Jahr-
hundert durch ein Erdbeben fast ganz zerstört, aber schöner wieder auf-
gebaut. — Auf der gebirgigen Insel Sardinien die Stadt Cagliari
(Käljaril, 40 000 E., Kriegshafen. Insel Elba, eisenhaltig; Napoleon
1814. Von den liparischen Inseln hat Stromboli einen thätigen Vulkan.
— Die Maltagruppe gehört den Engländern, stark befestigt.
1. Wie viele Längengrade liegen zwischen dem östlichsten und west-
lichsten und wie viel Breitengrade zwischen dem nördlichsten und südlichsten
Punkte Italiens? — 2. Bestimme nach der Karte das Verhältnis der
Länge zur Breite von Italien! — 3. Gieb die Grenzen der lombardischen
Tiefebene an! — 4. Welche deutsche Stadt hat mit Rom und Venedig
ungefähr dieselbe geographische Länge? — 5. Vergl. die apenninische und
pyrenäische Halbinsel hinsichtlich ihrer wagerechten und senkrechten Gliederung!
Weltkunde. a
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Extrahierte Personennamen: Arno Schloß_Kanossa Napoleon
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
114
Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
115
nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
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Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
(§ 52). — Wie sind die Klöster entstanden? (§ 19). Welchen
Segen brachten sie zuerst? (§ 31). Später ließen in ihnen leider
Zucht und Ordnung oft sehr viel zu wünschen übrig, weil sie
verweltlichten. — Merke folgende Mönchsorden: 1. Benediktiner.
Sie legten das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Ge-
horsams ab, trugen ein schwarzes Gewand, wurden im Anfang
des 6. Jahrhunderts gestiftet, hatten im 16. Jahrhundert über
15 000 Klöster und thaten viel für Ackerbau und Volksbildung.
2. Franziskaner („graue Mönche"), zur Zeit Innocenz Iii.
gestiftet. Sehr arm, Bettelmönche; Volkspredigt, Armen- und
Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Be-
kehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Eistercienser
(„weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den
Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettel-
orden. — Die Geistlichkeit hatte eine bestimmte Rangordnung:
Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte re.
§ 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung
hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§ 22).
— Erzähle vom Lehenswesen! (§ 30). — Welche Stellung hatten
die Grafen unter Karl dein Großen? (§ 34). — Welche Fürsten
hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§ 35). — Wie stand
Heinrich I. zu den Herzögen? (§ 36). Wie Otto I.? (§ 37).—
Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§ 38). —
Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§ 39). —
Wie Friedrich L? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen?
(§ 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich nmchen?
(§ 45). — Was ist § 46 und 47 von den Raubrittern gesagt?
— Welche Reichsstände gab es um 1300? (§ 49). — Wie ver-
hielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§ 50). —
Was sind Kurfürsten? (tz 51). — Was ist der ewige Land-
frieden? (§ 52).
Das Rittertum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom
Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die
Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als
die sog. romantische Anschauung (§ 33) sich mit dem Waffen-
dienste vereinte, entstand das Rittertum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzterer
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Ansangsgründe zu ritterlichen Tugenden zu lernen; ini
14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar
wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Benediktiner Innocenz_Iii Innocenz Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_I. Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Friedrich_L Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Heinrich_I.