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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. II

1878 - Mainz : Kunze
pädagogischer Kahresöericht von Air. A. Lüöen: „Unter den speciell für das weibliche Geschlecht bestimmten Darstellungen der Weltgeschichte ist die vorliegende eine der bebeutenbsten. Während einzelne solcher Darstellungen die Bezeichnung „für Töchterschulen" ober „für das weibliche Geschlecht" rein umsonst tragen, und ihre besondere Berechtigung dazu auch dem schärfsten Blick nicht verrathen, während umgekehrt andere die ganze Geschichte in Geschichtchen und Anekdötchen auslösen und bieselben in gemüthlicher Breite erzählen, hält das vorliegenbe Lehrbuch den gaben bcr wirklichen Geschichte ernstlich fest, und behält feine besondere Bestimmung doch stets im Auge, indem es überall das Persönliche sehr hervortreten läßt, der Anekdote, wenn anders sie eine Persönlichkeit gut charaftcrifirt, vor allem aber der Sage einen breiten Platz einräumt, und sich eines, wenn auch ernsten, doch leichten und angenehmen Tones der Erzählung befleißigt" Allgemeiner literarischer Anzeiger für das ev. Deutschland: „Die in weiteren Kreisen bekannte und beliebte Weltgeschichte Cassian's hat an dem neuen Bearbeiter einen tüchtigen, feiner Aufgabe gewachsenen Herausgeber gefunden. Es galt hier, wie der Titel anzeigt, keineswegs eine quellenmäßige Darstellung der Geschichte zu liefern,' fonbern eine kurze, angenehm zu lefenbe und die Hauptsachen hervor-ljebenbe Erzählung. Diese Aufgabe ist hier in durchaus anziehender Weise gelöst, so daß das Buch seinem Zwecke in vollem Maße entspricht und besonders sehr geeignet ist zur anregenden Privatlectüre für heran-wachfenbe Mäbchen. Auch als Sehrbuch in der Hand der vielen Gouvernanten, bereu unsere allgemeinerer und besserer Bilbung zustrebenbe Zeit bedarf, kann das vorliegende Buch in vorzüglicher Weise dienen. Wer den Unterricht in der neueren Geschichte ertheilt hat, der weiß, wie ungemein schwierig für den noch nicht genügend erfahrenen Lehrer die richtige Auswahl des überreichen Stoffes ist. Das hier angezeigte Ibcif bietet hierzu eilte treffliche Handhabe, inbem es geschickt sichtet und das Wesentliche anfprechenb erzählt." Verlag von C. G. Knnze's Nachfolger in Mainz.

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 33

1878 - Mainz : Kunze
- 33 — aristokratischen Grundsätze, wie sie in der Einrichtung des Areio-pag sich aussprechen. Zarter wie sein Vorgänger hat er es meisterhaft verstanden, Frauencharaktere zu malen. Euripides endlich ist schon ganz ein Kind der Demokratie und der irreligiösen Sophistik. Der Komiker Aristo ph an es kämpft mit scharfen Waffen gegen das Demagogentum und die Prozeßsucht der Athener; ihm ist das Wirrsal des peloponnesischen Krieges in tiefster Seele zuwider; auch möchte er gern die wahre Götterfurcht zurückführen, aber indem er als Beförderer des Atheismus den Sokrates zur Zielscheibe seines Witzes macht, begeht er einen schweren Mis-griff. Von seinen Nachfolgern in der Komödie, die seit dem Untergang der athenischen Macht aufhört politisch zu sein und sich auf Straße und Haus beschränkt, ist uns wenig hinterlassen. Geschichte schrieb zuerst der Kleinasiate Herodot, den man deshalb den Vater der Geschichte nennt. Gegenstand seines anmutigen Werkes sind die Perserkriege, doch werden in umfangreichen Episoden die Völker des Orients hineingezogen. Ein tiefer sittlicher Ernst geht durch seine ganze Schilderung, wenn auch seine Ansicht vom Neide der Götter der christlichen Anschauung widerstrebt. Der Athener Thukydides beschrieb den größeren Theil des peloponnesischen Krieges, in welchem er als Feldherr mitgekämpft hatte. Von seinen Landsleuten wegen eines erlittenen Mißgeschicks verbannt, benutzte er die unfreiwillige Muße zur Abfassung seines Werkes, das er mit Recht einen „Besitz für immer" nennt. Ihm folgte sein Mitbürger Xenophort, der nicht nur den von ihm geleiteten Rückzug der Zehntausend der Vergessenheit entriß sondern auch den peloponnesischen Krieg seines Vorgängers fortsetzte und die griechische Geschichte bis zur Schlacht bei Mantineia weiterführte. Als Freund spartanischer Politik und Sitte hat er den Agesilaos verherrlicht. Unter den Rednern ist zuerst der Löwe P e r i k l e s zu nennen, hochgefeiert von Thukydides, deffen Ideal er war. Nach der Zeit der Dreißig that sich der Metöke Lysias als Sach- Eben, Geschichtsabriß. 3

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 65

1878 - Mainz : Kunze
— 65 — mit Sertorius Verbindungen angeknüpft und 74 einen neuen Krieg begonnen hatte. Gegen ihn befehligte Lucullus zuerst mit großem Glück. Nach der Eroberung von Kyzikos war er in das pontische Reich eingedrungen, hatte Mithradat zur Flucht nach Armenien genötigt und darauf den armenischen König Tigranes in zwei Schlachten bei Tigranocerta (69) und Artaxata (68) besiegt. Aber nun brach Meuterei im römischen Heere aus, die den Sieger zum Rückzug zwang und den Besiegten alle ihre Verluste ersetzte. Da war es wieder ein Volkstribun, Manilius, der dem Pompejus den Oberbefehl im Osten verschaffte. Dieser besiegte den Mithradat in einer nächtlichen Schlacht bei Nikopolis und trieb ihn vor sich her nach Norden. Von seinem eigenen Sohn Pharnakes verrathen gab sich der alte Römerfeind auf der Halbinsel Krim selbst den Tod (63‘). Nun ordnete Pompejus die Verhältnisse Asiens, richtete nach seinem Gutdünken Provinzen ein, gründete Städte, setzte Könige ab und ließ andere in Schutzstaaten z. B. in Judäa ein beschränktes Regiment führen. Er stand auf dem Gipfel seines Glücks, das er weniger den Gaben seines Geistes als der Macht der Verhältnisse verdankte. Im Jahre 61 kehrte er zu einem prächtigen Triumphe nach Rom zurück. § 4l Marcus Lullius Cicero. Im Geburtsjahre des Pompejus, in der Geburtsstadt des Marius geboren, von ritterlichem Geschlecht aber geringem Vermögen, verdankte Cicero seine spätere Stellung im Staate einzig seinem Talente und seiner Beredsamkeit. Wie darf man sich da wundern, wenn er voll Selbstgefühl seine Verdienste überschätzte und so bei Mit- und Nachwelt in den Ruf der Eitelkeit kam? Jedenfalls kann ihm der Ruhm wahrer Vaterlandsliebe und, was bei der fast allgemeinen Corrnption um so höher anzuschlagen ist, der Ehrlichkeit und Uneigennützigkeit nicht bestritten werden. Schon im Jahre 80 wagte er als Vertheidiger des Ro- scius aus Ameria einen Freigelassenen und Günstling Sullas wegen seiner Gewaltthätigkeit öffentlich zu brandmarken, mit einer Kühnheit, die ihm leicht den Zorn des Diktators hätte zuziehen Eben, Geschichtsabriß. 5

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 38

1878 - Mainz : Kunze
— 38 — sie zunächst im Po-, dann im Arnothale und südlich bis zum Tiber hin Niederlassungen gründeten, sich zu Städtebünden zusammen-thaten, Land- und Seehandel trieben und eine Zeitlang mit den Karthagern das westliche Becken des mittelländischen Meeres beherrschten. Sie standen auf einer ziemlich hohen Kulturstufe, waren in manchen Fertigkeiten erfahren und besaßen ein ausgebildetes Religions- und Ceremonienwesen. Nach und nach giengen sie ganz im Römertum auf. Länger dauerte dies mit den Kelten (Galliern), dem arischen Stamm, welcher nachweislich zuerst die große Wanderung von Ost nach West antrat und auch an den Gestaden des atlantischen Oceans noch keine Ruhe fand. Das Pothal wurde ganz von ihnen besetzt und erhielt daher auch seinen Namen „Gallien diesseits der Alpen." Erst zu Augustus Zeiten war dort ihre geographische und politische Vereinigung mit dem übrigen Italien vollzogen. An sie schließen sich im Westen die Ligurer an, von denen es zweifelhaft ist, ob sie den Iberern zugehörten oder ein selbständiger Volksstamm waren. Venetien und Istrien scheinen illyrische Bevölkerung aufgenommen zu haben. Zu diesem Bunten Völkergemische kamen in ©teilten Phönizier (Palermo', ebendaselbst und in Süditalien Griechen; im letzteren Lande waren sie so überwiegend, daß es von ihnen den Namen Großgriechenland erhielt. Weil in Italien besonders Viehzucht und Ackerbau betrieben wurde, nahmen auch die ländlichen Gottheiten darunter die Göttinnen Pal es und Lps eine hervorragende Stellung ein. Ein altitalischer Gott von hoher Bedeutung war Janus, dem der Monat Januar, besonders der erste Tag desselben, heilig war. Seine Thorhalle in Rom stand in Kriegszeiten offen, im Frieden war sie geschlossen. Auch die meisten griechischen Götter finden wir in Italien wieder, doch mit andern zum ~tf)eil stammlich verschiedenen Namen, woraus der Schluß gezogen werden muß, daß sie auch begrifflich verschieden waren. Für Zeus hatten die Römer den Jupiter, für Hera die Inno, für Athene die Minerva, für Ares den Mars (Monat März), für Poseidon den Neptun, für Demeter die Ceres, für Hestia, die Göttin des häuslichen Herdes, die hochverehrte Vesta u. s. w. Apollo hat seinen Namen auch im Lateinischen beibehalten; daraus scheint seine spätere Einführung hervor-zugehen, sowie auch, daß die italischen Arier sich von den griechischen getrennt hatten, ehe dort Apollo Gegenstand der Verehrung geworden war.

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 199

1855 - Mainz : Kirchheim
199 vollendet. Der Leichnam des heiligen Bonifacius wurde anfangs nach Utrecht, dann auf Bitten des Erzbischofs Lullus nach Mainz gebracht. Da es aber der Wille des Verstorbenen war, zu Fulda begraben zu werden, und der Abt Sturm deßwegen nach Mainz kam, um an diesen Willen des Verstorbenen zu erinnern, so wurde der Leichnam unter der Begleitung unermeßlicher Schaaren von Trauern- den nach Fulda gebracht und mit der größten Feierlichkeit da bei- gesetzt, wo jetzt der Haupteingang der Domkirche ist. Hepp. 13. Kavl der Große. Karl hatte ein ehrfurchtgebietendes A e u ß e r e. Er war sieben Fuß groß und dabei so stark, daß sein kaiserlicher Ornat einen Mann unserer Tage zu Boden drücken würde. Auf seiner Stirne, dem Abbilde seiner hohen und erhabenen Gedanken, thronte Maje- stät. Sein Angesicht war heiter; er hatte große und lebhafte Augen und einen durchbohrenden Blick, wenn er zornig war. Sein Gang war fest, seine durchaus männliche Haltung verkündete den Helden, den mächtigen Weltbeherrscher. Obschon Karl bei feierlichen Gelegenheiten, besonders beim Empfang der Fürsten und Gesandten barbarischer Nationen, mit einer beinahe morgenländischen Pracht sich umgab, so liebte er doch für sich die Einfachheit. Seine Kleidung war die vaterländische, wie der gemeine Franke trug er Wams und Hose von Leinen, dar- über einen Rock mit seidener Borte eingefaßt. Des Winters deckte ein Wams von Otterfellen Brust und Schultern. Stets war er mit einem Schwerte umgürtet, dessen Griff und Wehrgehenk von Gold war und das ein solches Gewicht hatte, daß ein Mann unserer Tage es nur mit Mühe heben könnte. Bei festlichen Gelegenheiten ging er mit einem golddurchwirkten Rocke, in Schuhen mit Edel- steinen besetzt, in einem Mantel, den eine goldene Spange zusammen- hielt, und mit einem Diadem von Gold und Edelsteinen geschmückt einher. — Die eitlen Kleider seiner Umgebung waren dem einfachen Manne zuwider. Eines Tages lud er seine Hofleute zur Jagd ein und befahl ihnen, im besten Schmucke zu erscheinen. Es war aber ein kalter Tag und regnete, heftig, daß es den Eitlen trübselig er- ging. Als man nach Hause kam, sprach Karl scherzhaft: „Bis zum Schlafengehen darf keiner seinen Pelz ausziehen, damit sie besser auf dem Leibe trocknen." Beim Schlafengehen brachen die gedorrten und zusammengeschrumpften Kleider wie dürres Reis. Am anderen Morgen mußten sie in denselben Kleidern erscheinen. Karl ließ nun seinen Schafpelz ausreiben und hinbringen; der hatte seinen alten Glanz wieder. „Ihr Narren," sprach er, „wo gibt's wohl ein köstlicheres Pelzwerk und das kostet mich kaum einen Gul- den, eure dagegen viele Pfund Silbers." Wie Karl einfach war in der Kleidung, so war er auch mäßig in Speise und Trank. Die Trunkenheit verabscheute er höchlich.

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 250

1855 - Mainz : Kirchheim
Mühe des Sammelns spärlich belohnt wird. Anders ist es in dieser Hinsicht im asiatischen Rußland, Ostindien, Afrika und Amerika, woher auch das meiste Gold kommt. In neuerer Zeit entdeckte man in Californieu und Australien sehr reiche Goldlager. Da nahmen denn auch Goldsucher aus aller Herren Länder den Wanderstab und eilten, die Schätze zu heben. Und wirklich glückte es Vielen in kurzer Zeit, aber ihr mühseliges, gefahrvolles und abenteuerliches Leben möchte wohl Mancher nicht mit ihnen getheilt haben. Das Unterneh- men gleicht einem Lotteriespiel, bei welchem das Leben eingesetzt wird. Gar Viele verließen den heimathlichen Boden mit der Hoffnung auf reichen Gewinn, unterzogen sich den fürchterlichsten Strapatzen und Entbehrungen und fanden am Ziel im Goldsande — ein Grab, das ihnen das Vaterland auch ohne diese Anstrengungen gegeben hätte. 2. Das Silber. Sind die vorhin genannten Goldstücke einem großen Theil der Menschen auch nur dem Namen nach bekannt, so macht sich dagegen das Silbergeld nicht so rar, sondern wandert in Münzen unterschied- lichen Werthes von Hand zu Hand, ein rechtes Bild der Unstätigkeit, es sei denn, daß man den unruhigen Reisenden auf einige Zeit unter Schloß und Riegel bringt, was bisweilen geschieht. Könnte ein alter Thaler, an dem wie bei allen unruhigen Wanderburschen das Gewand Noth gelitten, Bild und Inschrift abgegriffen und unkenntlich gewor- den, reden und er würde gefragt: „Freund, was hast du schon all' erlebt, welches sind deine Reisen und Erfahrungen, seitdem du neu und blank die Münze verließest, bis zum heutigen Datum?" so würde er eine Erzählung beginnen, welche sehr unterhaltend, bald lustig und kurzweilig, bald traurig wäre. Er würde die Menschen beschreiben von der schönen, edlen, sowie von der schlimmen Seite. Reines Silber ist zur Verarbeitung zu weich, daher wird ihm Kupfer zugesetzt, wodurch es härter wird. Ein halbes Pfund oder eine Mark wird nach der Güte bestimmt, indem man die Loth Silber zählt, welche darin enthalten sind und den Zusatz als werthlos be- trachtet. 14lötbig heißt demnach eine Mischung, wenn in je 1/2 Pfund derselben 14 Loth reineö Silber und 2 Loth Kupfer enthalten sind. Aus 16 Loth reinem Silber mit entsprechendem Zusatz prägt man in den Staaten des süddeutschen Münzvereins 24*/, fl., in Norddeutschland aber 14 preußische Thaler und in Oesterreich 20 ff. Aus dieser Verschiedenheit erklären sich die Ausdrücke 24 und 20st. Fuß. Scheidemünzen haben weniger Silbergehalt als grobe, wie man an Kreuzern und Groschen schon sieht, an denen das Kupfer häufig vorscheint. Sonach haben 24*/, ff. in kleiner Münze nicht den Sil- berwerth dieser Summe in grober Münze. Gold wird ebenfalls legirt. Hierbei wird die Mark in 24 gleiche Theile zerlegt, davon jeder ein Karat heißt. Wann wird also die Mischung z. B. 19karatig heißen? Gold- und Silberarbeiter

7. Geschichte - S. 32

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 von dem Halbgott Herkules, der einst als Jüugliug an einen Scheideweg kam. Als er sich daselbst niedergesetzt traten zwei Gestalten vor ihn. „Ich bin," sprach die eine, die Lust Ich verspreche dir, Jüngling, eine Jugend von Freude und Müßiggang, aber ein unrühmliches und kraftloses Alter, wenn du mir aus diesem Wege folgen, willst." „Und wohin führt dieser andere Weg?" fragte der Jüngling. „Das ist mein Weg," erwiederte die andere Erscheinung, „ich heiße die Tugend. Hier wirst du wenig Ruheplätze siudeu, denn ich lege meinen Freunden Enthaltsamkeit, Arbeit und mühevolle Tage auf; aber endlich führe ich sie zum Ruhme und zur Unsterblichkeit." „Deinen Weg will ich gehxn," rief Herkules entschlossen, „immerhin mag er mühevoll sein, wenn er mich nur zur Unsterblichkeit führt." Kesehe und Hinrichtungen der Spartaner und Athener. Die zwei berühmtesten Völker des alten Griechenlands unterschieden sich in Bildung und Lebensart in hohem Grade, was eine Folge ihrer verschiedenen Gesetzgebung war. Die Spartaner erhielten ihre Staatseinrichtungen durch Lykurg, der ein freies kräftiges Volk zu bilden im Sinne hatte (um 880 v. Chr.). Für diesen Zweck verbot er Luxus und Weichlichkeit aufs strengste, und ließ statt des Goldes und Silbers Geld von großen Eisenstücken schlagen. Selbst die Häuser durften nur vermittelst Axt und Säge verfertigt werden. Damit keiner köstlicher esse als der andere, mußten die Bürger ihre Mahlzeiten gemeinschaftlich in großen Speisehäusern, einnehmen. Ihr tägliches Gericht war die sogenannte schwarze Suppe, vermuthlich ein Gemisch von Schweinefleisch, Blut, Essig und Salz. _ Ein König von Pontns, der viel von dieser Nationalsuppe gehört hatte, ließ sich einmal ausdrücklich deswegen einen spartanischen Koch kommen. Er fand das Gericht sehr unschmackhaft. „Ich glaube es wohl," sagte der Koch, „unsere Suppe schmeckt nur denen gut, die tüchtig gearbeitet und gehungert haben." Damit die Spartaner sich nicht von ausländischer Ueppigkeit anstecken ließen, war ihnen das Reisen selbst in benachbarte Länder nur in seltenen Fällen erlaubt und

8. Geschichte - S. 84

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
84 Hier starb er bald nachher plötzlich. Die Hunnen legten ihn in einen goldenen Sarg, diesen in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Gesängen mit Pferdezeug und Waffen begraben, und alle, welche am Grabe gearbeitet hatten, um gebracht, damit niemand erfahre, wo der große Hunnenkönig ruhe. Mohamed und seine Mettgion. Gleich dem Westen wurde auch der Osten bald der Schauplatz einer großen Umwälzung, die von Arabien ihren Ausgang nahm. Dieses ist eine große Halbinsel Asiens, welche brennende Sandwüsten, steile Gebirge und wasserlose Steppen und nur wenige ganz fruchtbare Landschaften enthält. Ihre Bewohner sind ein uraltes Volk, welches selbst den Jsmael seinen Stammvater nennt. Sie sind in Stämme getheilt und ziehen mit ihren Heerden umher, sind vortreffliche Reiter, und wohnen in Zelten, welche die Weiber aus Kameelhaareu verfertigen; wegen dieser Lebensweise werden sie Beduinen (d. i. Wüstenbewohner) genannt. Ihr Körper ist stark und geschmeidig, ihr Ansehen offen und heiter und außerordentlich die Lebhaftigkeit ihres Geistes. Sie sind bei ihrer Armuth sehr genügsam und gastfreundlich, halten jedoch den Straßenraub und die Blutrache für erlaubt und sind der Sinnlichkeit sehr ergeben. Unter diesem Volke ward 569 Mohamed in der Stadt Mekka geboren. Da seine Eltern frühzeitig starben, nahm ihn sein Oheim zu sich, der ihn zum Haudelsstand erziehen ließ und mit seinen Karawanen in ferne Länder schickte. Des Lesens und Schreibens unkundig, aber von hervorragenden Geistesgabeu und sehr einnehmender Gestalt, dabei wohlgeübt im Waffenwerke, trieb Mohamed, als er herangewachsen war, das einträgliche Geschäft des Handels für eine reiche Wittwe, welche ihn später heira-thete. Bis in sein 40. Jahr lebte er zurückgezogen, zeigte aber schon von Jugend auf eine große Neigung zur Schwärmerei und brachte oft ganze Nächte in einer Höhle zu. In dem genannten Jahre theilte er seinen Verwandten mit, es sei ihm der Engel Gabriel erschienen und habe ihm geoffenbart, daß er zum Propheten Gottes bestimmt sei. Nachdem er sich in der Stille nach und nach einigen
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