Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

2. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 92

1907 - Dresden : Huhle
— 92 — den Blick nach Süden, so breitet sich vor uns das Gebirge aus. Blicken wir nach Westen, so haben wir die Kohlenschächte vor uns. Wenn wir nach Osten schauen, so erblicken wir in der Ferne viele hohe Berge. Jetzt schauen wir in der Richtung der Nebenhimmelsgegenden. Wenn wir unsern Blick nach Nordost richten, so sehen wir jenseit der Elbe die Loschwitzer Höhenzüge. Sobald wir nach Südost schauen, erblicken wir die Babisnauer Pappel, von der aus sich der Höhenzug nach dem Lockwitztale senkt. Wenn wir südwestlich blicken, haben wir vor uns den Poisenwald. Stellen wir uns so, daß wir das Gesicht nach Nord- West gerichtet haben, so reicht unser Blick bis an den Windberg. Er- zählt von den Beobachtungen am Horizonte! Als wir auf der Goldnen Höhe standen, war unser Horizont sehr groß. Als wir nach der Goldnen Höhe wanderten, wurde der Horizont immer größer. Als wir der Heimat zugingen, wurde der Horizont immer kleiner. Redet von dem Schatten! Sobald wir am Nachmittage nach der Goldnen Höhe gehen, haben wir den Schatten vor uns. Gehen wir am Vormittage, so ist der Schatten hinter uns. Wenn wir zu Mittage wandern, ist der Schatten klein. Gehen wir erst am Abend nach Hanse, so geht ein langer Schatten hinter uns her. Berichtet von dem Wege! Sind wir auf der Goldnen Höhe angelangt, so haben wir einen Weg von 3/i Stunde zurückgelegt. Wenn wir bis zum Höhepunkte senkrecht emporgestiegen wären, so hätten wir 100 m hinaufklettern müssen. Vergleicht uusre höchsten Punkte! Könnten wir die Goldne Höhe und den Windberg nebeneinander stellen, so würde derselbe sie noch um 8 m überragen. Aber die Goldne Höhe würde noch 15 m über die Prinzenhöhe emporragen. Xxviii. Schulwoche. A. Ziel: Nun muffen wir auch einmal in das Innere unsrer Berge blicken. Was wird bei uns aus dem Innern der Erde geholt? Wer holt die Kohle? Beschreibt einen Bergmann! Er trägt einen kurzen, schwarzen Kittel — warum? hat hinten einen ledernen Schurz — wozu? auf dem Kopfe den Schachthut — wozu? Vorn hängt an einem Riemen die Blende, und an der Seite hat er das Ölhorn — wozu braucht er beides? Wie bereiten sich die Bergleute zur Einfahrt vor? Ehe sie zur Tiefe niederfahren, gehen sie in den Betsaal und bitten Gott um Beistand bei ihrer Arbeit. Dann brennt jeder sein Gruben- licht an, nimmt sein Arbeitszeug zur Hand und geht in das Maschinen- haus. Erzählt von der Einfahrt! Auf einem Gestell, das durch die Dampfmaschine in Bewegung gesetzt wird, fahren acht Bergleute auf einmal hinab in die Erde. Bis hierher habt ihr alles gesehen — was aber nun geschieht — das könnt ihr euch nur von euerm Vater erzählen lassen. Wer kann etwas davon erzählen? Damit wir uns aber das alles ganz gut vorstellen können, habe ich ein Bild mitgebracht.

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 124

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
124 Berge auf der Erde, welche gegen diese Behauptung zu sprechen scheinen. Indeß die Höhe der größten Berge be- trägt kaum eine deutsche Meile, so daß man solche Erhöh- ungen mit Sandkörnern vergleichen kann, welche sich aus einer Kegelkugel befinden. Wie also die Kegelkugel wegen dieser Sandkörner dennoch ein runder Körper bleibt, so bleibt es auch unsre Erde, wenn auch die vielen Berge aus derselben hier und da Ungleichheiten hervorbringen. Auch ist noch zu bemerken, daß die Erde an beiden entgegenge- setzten Enden, welche man die Pole nennt, etwas einge- drückt, und an der Mittellinie, der Aequator genannt, etwas erhabener ist. Man kann dieß nicht besser versinn- lichen, als durch eine Pomeranze, die in der Mitte uin eben so viel hervortritt, als sie oben und unten zusammen- gedrückt ist. Jeder Kreis wird in 360 Grade oder Theile getheilt. So auch unsre Erde. Jeder dieser Grade enthalt 15 Mei- len; multiplicirt man nun die Zahl 360 mit der Zahl 13, so erhalt man das Product von 54oo. Auf diese Weise erhält man den Umfang der Erde, d. h. wenn man eine Reise um dieselbe machen wollte, so müßte man 5400 Mei- len zurücklegen. Bewegung der Erde. Die Erde hat eine doppelte Bewegung. Sie dreht sich nämlich in 24 Stunden einmal um sich selbst oder um ihre A xe, d. h. um die gerade Linie zwischen den beiden Polen, die man sich mitten durch die Erde gezogen denkt. Dadurch erhalten wir Tag und Nacht. Denn da die Sonne unmöglich den ganzen Erdkörper beleuchten kann, sondern nur die Hälfte desselben, eben weil er die Gestalt einer Kugel hat, so muß natürlich auf der einen Hälfte Tag und auf der andern Nacht seyn. Die Erdbewohner also, welche sich auf der uns entgegengesetzten Seite befin- den, haben dann beständig Nacht, wenn bei uns Tag ist, und so auch umgekehrt. Außerdem bewegt sich die Erde jährlich einmal um die Sonne; und hat sie diesen Lauf in- nerhalb 365 Tagen und 6 Stunden vollendet,^ _ so ist ein Jahr vorüber. Dieser Bewegung verdanken wir die Ab-

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 140

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
140 sie Orkan. Dabei nehmen wir zugleich die Gewalt wahr, womit die Schwere der Luft wirkt. Denn wäre die Luft ohne Schwere, so vermöchte sie cs nicht, bei einer starken Bewegung Baume zu entwurzeln oder zu zerbrechen, die Dächer und Schornsteine der Häuser zu zerstören, Lastwagen umzuwerfen und Steine von bedeutender Größe eine Strecke weit fortzutragen. Um zu wissen, aus welcher Gegend der Wind wehe, richtet man sich nach den vier Himmelsgegen- den. Der Nordwind bläs't aus Norden oder Mitter- nacht, und ist gemeiniglich rauh, weil er von dem nördli- chen Eismeere zu uns kommt.. Der Südwind weht aus Süden oder Mittag, und ist mehrentheils warm und feucht, weil er aus dem heißen Afrika kommt und über das mit- telländische Meer geht. Der Ostwiud blast aus Osten oder Morgen, und ist gewöhnlich trocken, weil er über- groß^ Steppen in Asien und Rußland seinen Lauf nimmt. Der Westwind kommt aus Westen oder Abend, und ist gewöhnlich feucht, weil er die Dünste vom atlantischen Meere zu uns bringt. Wenn man jede dieser 4 Haupt- gegenden halbirt, so erhält man die sogenannten Neben- gegenden. Bei der Benennung derselben setzt man allemal die Wörter: Nord und Süd zuerst. Es giebt also ei- nen Nord oft - einen Nord west- einen Südost - und S ü d w e st w i n d. Der Nordostwind weht zwischen Nord und Ost, der Nordwcstwind zwischen Nord und West, der Südostwind zwischen Süd und Ost, der Südwestwind zwischen Süd und West. Zur Beobachtung des Windes dienen die Wetterfahnen und Wetterhähne; auch ist man int Stande, die Richtung des Windes aus'dem Laufe der Wolken und des Rauchs, aus dem Gange der Windmüh- len und der Schiffe, welche mit dem Segel fahren, wahr- „ zunehmend Uebrigens gibt es noch örtliche Bewegungen der Luft, die nicht so stardsind, daß sie durch die erwähnten Zeichen angedeutet würden. So stnden wir, daß es, und vornämlich des Abends, an einem großen Teiche, an einem Flusse oder Strome windig ist, wiewohl man in einiger Entfernung von dem Wasser eine völlige Stille antrifft. Diese Erscheinung hat man sich folgendermaßen zu erklären: Das Wasser ist ein kälterer Körper als die Erde, so daß mithin auch die Luft über dem Wasser kälter ist, als die

5. Abriß der Weltkunde - S. 8

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 der ein kleines Kreuz aufgerichtet ist. Diese Kugel be- deutet wieder die Erde und das Kreuz darauf soll uns erinnern, daß Christus auf die Erde gekommen ist, um das Menschengeschlecht zu erlösen. Die Vorstellung, die Erde ist eine Kugel, ist also der christlichen Welt keine fremde gewesen, nur wurde sie nicht so viel besprochen wie heutzutage. Die Anziehungskraft der Erde. Aber, heißt es, wenn die Erde eine Kugel ist, so muß ja, was seitwärts und noch mehr, was unterhalb derselben ist, von ihr weg-, und Gott weiß wohin in den Weltenraum hinausfallen, wenn es nicht an die Unter- fläche und Seitenfläche der Erde gebunden oder befestigt ist. So hören wir, daß das feste Land von Wasser oder dem Weltmeere umgeben ist, dieses muß also auch an der Seiten- oder Unterfläche der Erde sein; wie soll aber das Wasser dann nicht wegfallen, und die Meerestiefe nicht geleert werden? Man sagt ferner: Wie soll ein Schiff fahren können, wenn die Erde rund ist und es also ab- wärts geht wie an der Halde eines Berges, und wie käme vollends ein Schiff wieder herauf? Wie könnten Menschen gehen und stehen seitwärts an der Erde und unterhalb derselben? Solcherlei und ähnliche Fragen hört man gar viele. Darauf haben wir nur eine Antwort: Gott hat die Erdkugel so eingerichtet, daß überall alles in Ordnung bleibt und alle Theile der Kugeloberfläche von Menschen oder von Thieren belebt sein können, ob sich diese auf dem festen Erdboden bewegen oder auf dem Wasser schwimmen oder in der Luft dahin schweben. Er legte in die Erde, in ihren Mittelpunkt, eine Kraft, welche von dort aus strahlenförmig an alle Punkte der Erdoberfläche und noch weit über diese hinausreicht. Diese Kraft heißt man gewöhnlich Anziehungskraft, weil die Erde durch sie alles anzieht und zwar in der Richtung gegen den Mittelpunkt hin, so daß sich gar nichts von ihr entfernen kann, außer man wende Gewalt an. Doch hilft auch die Gewalt nicht; denn man mag einen Stein in die Höhe schleudern oder durch die Kraft des Pulvers in die Höhe treiben, er kommt immer wieder herab. Was also auf der Erde ist, wird durch die Anziehungs-

6. Abriß der Weltkunde - S. 12

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 seitwärts an dem Senklothe, die Erde senkrecht abwärts gegen den Mittelpunkt der Erde; weil der Mittelpunkt aber 860 Meilen entfernt ist, die Gebirgsmasse jedoch ganz in der Nähe, so vermag sie das Senkloth von der senk- rechten Linie abzulenken, wiewohl nur sehr wenig. Senkrecht. Oben und unten. Fig. 1. Jeder Körper fällt senkrecht zur Erde (wenn er in seinem Falle oder Sinken nicht gestört wird), oder er fällt in der Richtung gegen den Mittelpunkt der Erd- kugel; würde er nicht * an der Oberfläche der Erde Widerstand fin- den, so würde er bis an den Mittelpunkt der Erde fallen. Das gilt von jeder Seite der Erdkugel, wie die Zeichnung 1 veranschaulicht (es liegt viel daran, daß man sich dies recht klar mache). Fig. 2. Wenn also ein Schiff auf <i dem Meere segelt (2), zuerst in der Stellung a, so wird es mit allen seinen Theilen gegen den Mittelpunkt der Erde gezogen; das gleiche ist der Fall bei der Stellung b; es findet kein Zug statt gegen die Richtung x x; ebenso in der Stellung c; auch da geht aller Zug ge- gen den Mittelpunkt der Erde, nicht in der Richtung von 2 z; es hat also mit dem Hinunterfallen keine Gefahr. Stellt einen Men- schen auf diese Punkte, so

7. Abriß der Weltkunde - S. 53

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
53 Stunden einen Raum von 5400 Meilen durchläuft, so muß sich in dem Weltmeere unter dem Aequator noth- wendig eine Strömung zeigen, weil die flüssige Masse, das Meer, dem gewaltigen Umschwünge wegen der Ver- schiebbarkeit der Wassertheile nicht so leicht folgen kann als die fest zusammenhängende, nicht verschiebbare Erb- masse. Wirklich findet man auch unter dem Aequator eine Strömung, wir können sie aber aus verschiedenen Gründen nicht als einen vollständigen Beweis von der Achsendrehung der Erde gelten lassen. Das Wasser an dem Aequator ist beträchtlich wärmer als das Wasser unter höheren Breiten und in den Polgegenden, wo es bekanntlich an seiner Oberfläche zu ewigem Eise gefroren ist. Nun zeigt die Naturkunde, daß das kalte Wasser schwerer ist als ein wärmeres, und daraus folgt, daß das Meer von den höheren Breiten gegen das Meerwasser unter dem Aequator, das schwerere gegen das leichtere, einen Druck üben muß. Das kältere, schwerere Wasser fließt in Folge dieses Druckes von den nördlichen und südlichen Breiten gegen den Aequator hin, während um- gekehrt das wärmere Wasser von dem Aequator gegen die nördlichen und südlichen Breiten hinströmt. Auf diese Weise entsteht nicht bloß eine Aequator-, sondern es ent- stehen auch Polarströmungen, so daß der ganze Ocean von verschiedenen, zum Theil nach der Jahreszeit wech- selnden Strömungen durchkreuzt werden muß, deren genaue Kenntniß dem Seefahrer von großem Nutzen ist. Diese Strömungen beweisen demnach keine Achsendrehung der Erde, sind aber für den Erdball selbst von großer Wich- tigkeit; denn die Polarströmungen erfrischen Meer und Luft unter dem Aequator, und die lauen Ströme, welche von dem Aequator in höheren Breiten ausgehen, erwär- men Meer und Luft in jenen Gegenden. Einer solchen Strömung, welche aus dem atlantischen Meere an die Küsten von Norwegen, Lappland u. s. w. ankommt, ver- dankt es der europäische Norden, daß er nicht wie die nördlichen Küstenländer Asiens unter den gleichen Breiten- graden eine unbewohnbare Eiswüste ist, sondern noch Nadelhölzer, Birken und mancherlei Kräuter hervorbringt, so daß noch nutzbare Thiere ihr Fortkommen finden, und der Mensch zu leben vermag. Jene Strömung hat näm- lich immer noch 7° Wärme mehr als das Meereswasser

8. Abriß der Weltkunde - S. 54

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
64 jener Breiten, und dieser laue Wasserstrom theilt der Luft von seiner Wärme mit, und verhindert andererseits, daß die aus dem Eismeere herantreibenden Eismassen sich an der Küste anhäufen und sie vergletschern. 2. Die Passatwinde. Was von der Einwirkung des Erdumschwunges auf das Weltmeer gesagt wurde, gilt aus demselben Grunde auch auf das Element der Luft, das noch leichter ver- schiebbar ist, als das Wasser. Wir kennen auch wirklich eine Luftströmung, die sogenannten Passatwinde, welche auf beiden Seiten des Aequators als Nordest und Südost wehen und von den Schiffern wohl benutzt werden. Es ist aber eben so gewiß, daß durch die große Wärme in den Gegenden des Aequators die erwärmte Luft in die Höhe steigen, und nord- und südwärts abfließen muß, während die kältere und deßwegen schwerere Luft gegen den Aequator hinströmen und so die Passatwinde ver- ursachen muß, wenn die Erde sich auch nicht um ihre Achse drehte. Zudem sind die Passatwinde nicht die einzigen regelmäßigen Lufströmungen, sondern es gibt deren nach dem Wechsel der Jahreszeiten noch verschiedene andere, und wir haben also abermals keinen bestimmten Beweis für die Achsendrehung unserer Erde. 3. Versuche mit dem senkrechten Falle. Es ist schon einmal gesagt worden, daß ein fallender Stein, Apfel u. s. w. während seines Falles die Bewe- gung in der Richtung des Gegenstandes beibehält, von welchem aus er geworfen wird; ein Ball, hieß es, wel- cher auf einem schnellfahrenden Dampfschiffe in die Höhe geworfen wird, fliegt während seines Steigens und Fal- lens zugleich in derselben Richtung weiter, in welcher das Dampfschiff fährt; wirft ein Matrose von dem Mast- korbe eines Schiffes, das schnell dahin segelt, ein Tau oder sonst etwas auf das Verdeck herunter, so fällt es senkrecht herunter auf das Verdeck und folgt also während seines Falles dem Gange des Schiffes. Diese allgemein bekannte Thatsache hat man vielmal, zuletzt Professor Benzenberg auf dem seitdem niedergebrannten Michaelis- thurme in Hamburg, zu geistreichen Versuchen angewandt. Er ließ aus der Höhe von 340 Fuß Bleikugeln herunter»

9. Abriß der Weltkunde - S. 73

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
73 Sonnenstrahl die meiste Wärme entwickelt, so haben die Tropengegenden die größtmögliche Sonnenwärme, wenn die Sonne senkrecht über ihnen steht. Die Sonnen- wärme mindert sich, je schiefer der Sonnenstrahl auffällt. Für den Aequator beträgt die größte Abweichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur 23*/2°; dies ist der Fall, wenn die Sonne auf einem der Wenve- kreise steht, daher ist auch die Abnahme der Wärme auf dem Aequator nicht besonders merkbar, insofern die Wärme von der Sonne abhängt und nicht durch Winde und an- dere Ursachen bedingt wird. Daher findet auf dem Aequator kein eigentlicher Wechsel der Jahreszeiten statt; es ist dort immer Sommer, der aber durch gewaltige Regengüsse gekühlt wird. Beträchtlicher aber ist der Ab- stand der Sonne für die beiden Wendekreise; steht z. B. die Sonne auf dem südlichen Wendekreise, so ist sie von dem nördlichen nicht weniger als 47° entfernt und so viel beträgt die Abweichung des ihn treffenden Sonnenstrahls von der senkrechten Linie., was schon eine beträchtliche Verminderung der entwickelten Wärme zur Folge hat. Indessen ist auch dort kein eigentlicher Winter, weil diese Entfernung der Sonne nur kurze Zeit dauert, und es tritt daher auch dort kein eigentlicher Wechsel der Jahres- zeiten ein, insofern derselbe von der Sonne und nicht von den Luftströmungen und örtlichen Ursachen abhängt. Je höher die Gebirge sind, um so mehr mindert sich die Wärme, während Sandwüsten dieselbe steigern. Sind die Luftströmungen aus den Aequatorgegenden ausge- schlossen oder gehemmt, ist die Gegend wasserreich und waldig, so wird die Sonnenwärme bedeutend geschwächt, während unter den umgekehrten Verhältnissen das Gegen- theil stattfindet. (Man vergleiche den klimatischen Unter- schied Oberägyptens und Arabiens mit den Gebirgsge- genden Ostindiens, die wie jene unter dem nördlichen Wendekreise liegen, des südlichen Afrikas und des südlichen Amerikas.) In der heißen Zone, die ein so bedeutendes Stück des Erdballs einnimmt, sind die Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs am größten und manigfaltigsten; der Ele- phant, die Giraffe, das Nilpferd, Nashorn, der Löwe und Tiger, das Krokodil, die Riesenschlange haben dort ihre Heimath und ebenso die größten Insekten und Würmer, Lesebuch Vh. 4

10. Abriß der Weltkunde - S. 11

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
11 versuchen; ein kurzer Zug oder Ruck bewegt nicht so schnell als ein länger dauernder. Die Erde aber zieht oder reißt den Stein oder die Kugel unaufhörlich und ohne Unterbre- chung herunter an sich, daher muß er immer schneller fallen; in der ersten Secunde beträgt der Fall 15 Fuß, in der zweiten 60, in der dritten 135, in der vierten 240 u. s. w. So zeigt sich die Thätigkeit der Anziehungskraft alle Tage und alle Stunden; wir wollen sie aber auch noch unter nicht alltäglichen Umständen sehen. Durch die Luft- pumpe kann man aus einer gläsernen hohlen Kugel oder einem gläsernen hohlen Cylinder die Luft auspumpen, wie man durch eine gewöhnliche Pumpe Wasser oder eine andere Flüssigkeit auspumpen kann. Wird nun aus einem solchen Glase die Luft ausgepumpt und läßt man in dem Glase eine Bleikugel und eine Flaumfeder niederfallen (daß eine eigene Vorrichtung vorhanden sein muß, ver- steht sich von selbst), so fallen beide zu gleicher Zeit auf, oder die Flaumfeder fäll! so schnell als die Bleikugel. Das heißt mit andern Wertem: die Flaumfeder wird von der Erde angezogen wie die Bleikugel, und die Blei- kugel wie die Flaumfeder, keine stärker und keine schwächer, denn es ist die gleiche Kraft, welche beide faßt und zieht. Ein anderes Beispiel von der nicht alltäglichen Wir- kung der Anziehungskraft. Beim Feldmessen braucht man das sogenannte Senkloth, auch wohl nur Senkel genannt. Einmal waren nun mehrere Naturforscher mit einer großen Messung beschäftigt und ihr Instrument mit dem Senklothe war in der Nähe des großen Andesgebirges in Amerika aufgestellt« Da bemerkte einer derselben (Condamine), daß das Senkloth nicht senkrecht hing, sondern gegen das Gebirge hin abwich. Das wiederholte sich bei jeder Auf- stellung, jedesmal wich das Loth ab und zog seitwärts gegen die Gebirgsmasse. Das geschieht nicht etwa blos in Amerika, sondern überall in der Nähe von Gebirgs- maffen, und man hat darüber die genauesten Beobach- tungen angestellt. Äas bewirkt nun das Abweichen des Senklothes von der senkrechten Linie? Die Anziehungs- kraft der Erde zieht es senkrecht, aber die Gebirgsmasse ist auch ein Stück Erde, und hat als ein Theil der Erde auch Anziehungskraft, aber eine um so viel schwächere als die Erde, um so viel sie kleiner ist, als die ganze Erde. Die Anziehungskraft der Gebirgsmasse zieht nun
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 11
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 1
19 1
20 0
21 9
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 10
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 11
13 0
14 2
15 1
16 13
17 5
18 0
19 0
20 0
21 15
22 0
23 0
24 3
25 0
26 0
27 60
28 6
29 0
30 0
31 1
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 1
45 13
46 0
47 1
48 0
49 4
50 16
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 3
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 2
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 15
78 0
79 1
80 0
81 64
82 1
83 0
84 2
85 1
86 0
87 1
88 0
89 1
90 0
91 3
92 27
93 1
94 6
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 14
2 2
3 16
4 3
5 1
6 13
7 0
8 0
9 0
10 4
11 4
12 54
13 12
14 4
15 1
16 3
17 0
18 2
19 4
20 2
21 0
22 1
23 0
24 70
25 10
26 9
27 0
28 19
29 1
30 1
31 2
32 6
33 12
34 12
35 0
36 1
37 0
38 1
39 1
40 2
41 1
42 8
43 9
44 0
45 2
46 15
47 24
48 2
49 0
50 11
51 10
52 3
53 1
54 1
55 2
56 0
57 1
58 8
59 21
60 0
61 1
62 2
63 1
64 6
65 2
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 5
73 0
74 0
75 9
76 3
77 22
78 6
79 0
80 8
81 46
82 1
83 10
84 7
85 0
86 4
87 2
88 0
89 26
90 1
91 2
92 0
93 2
94 8
95 21
96 1
97 3
98 0
99 3
100 19
101 20
102 10
103 0
104 9
105 1
106 1
107 14
108 2
109 4
110 6
111 2
112 5
113 23
114 24
115 3
116 2
117 0
118 0
119 11
120 2
121 11
122 11
123 2
124 50
125 16
126 7
127 5
128 3
129 7
130 5
131 38
132 11
133 12
134 3
135 2
136 9
137 12
138 1
139 0
140 0
141 1
142 11
143 5
144 3
145 4
146 0
147 3
148 1
149 0
150 0
151 7
152 18
153 3
154 4
155 1
156 3
157 2
158 19
159 5
160 2
161 1
162 0
163 0
164 11
165 6
166 3
167 2
168 12
169 5
170 0
171 9
172 0
173 6
174 2
175 51
176 1
177 21
178 3
179 14
180 12
181 0
182 7
183 38
184 3
185 4
186 2
187 2
188 16
189 7
190 0
191 1
192 2
193 2
194 1
195 12
196 9
197 11
198 0
199 2