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1. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 408

1840 - Münster : Theissing
408 Zweiter Zeitraum. beherrscht. Endlich lief dem mächtigen Louvois den Rang noch ein Weib ab, die berühmte Madame Maintenon. Francisca v. Audigné wurde 1635 zu Niort in einem Ge- fängnisse geboren, wo ihr Vater,f ein armer umherstreichender Edel- mann, eben in Haft saß. Als 3jähriges Mädchen kam sie nach Ame- rica, und wurde von ihrer Mutter zu einer großen Charakterfestigkeit erzogen. Als der armen Familie das Haus abbrannte, und Francisca weinte, schauete die Mutter ruhig in die Flammen, und sprach verwei- send: «Ueber den Verlust eines Hauses muß man nicht weinen.» — Als die Mutter starb, nahm eine reiche Verwandte zu Paris, Ma- dame de Neuillant, sie zu sich, und hielt sie sehr hart. Das ver- nahm ein gegenüber wohnender Dichter, Scarron, und erbot sich, wenn sie Nonne werden wolle, das dazu nöthige Geld herzugeben, oder sie zu heirathen, wenn sie lieber wolle. Francisca trug kein Be- denken, Madame Scarron zu werden, obgleich sie jung und schön, er aber alt und eine wahre Aesopssigur war, und ganz Paris lachte über das drollige Paar. Scarron war der geistreichste Burleskendichter sei- ner Zeit, die feinsten Köpfe gingen in seinem Hause ein und aus, die junge Frau horchte bescheiden den lehrreichen Gesprächen, denen sie ihre weitere Bildung verdankte, und betrug sich so sittsam, daß ein wüster Höfling einmal äußerte, er würde eher der Königinn eine Un- anständigkeit sagen, als der Madame Scarron. Scarron war kein guter Wirth, und als er starb, war seine Wittwe so arm wie vorher. Schon wollte sie als Hauslehrerinn einem Rufe nach Portugal folgen, als Ludwig ihr eine Pension von 500 Thalern aussetzte. Ja, er nahm sie als Erzieherinn cfür zwei seiner Kinder an, und die Fortschritte der Kinder und die verständigen Briefe, welche sie ihm über das Erziehungswesen schrieb, erfüllten ihn mit Achtung gegen sie. Einmal schenkte er ihr 100,000 Livres, für welche sie sich das Marquisat Maintenon kaufte. Von nun an unterhielt sich Ludwig oft auch mündlich mit ihr, und jede Unterhaltung ließ eine gute Stimmung in ihm zurück. Von Achtung ging er zum Ver- trauen über, und alle Gewissensbisse, die ihn nun im höheren Alter plagten, schüttete er in das Herz seiner religiösen Freundinn aus, und sie verstand es, ihn auf Gott hinzuleiten, so daß Ludwig in der letz- ten Hälfte seiner Regierung ein ganz anderer Mann war. Die Hof- herren schafften sich nun freilich auch Gebetbücher an, und folgten dem Könige täglich in die Messe, aber ihre Lasterthaten trieben sie wie früher. Als die Königinn starb, beschloß Ludwigs die Maintenon zu hei- rathen, und sagte Louvois davon. «Ist es möglich? — rief dieser — der größte Monarch der Erde will die Wittwe Scarron heirathen?» und siel dem Könige zu Füßen. «Warum nicht? — sagte Ludwig — stehen sie auf; ich glaube, Sie sind närrisch.» So viel erlangte Lou- vois, daß der König ihm versprach, diese Ehe niemals öffentlich be- kannt zu machen. Louvois und des Königs Beichtvater, der Jesuit La Chaise, waren Zeugen bei der Copulation 1685, und die Ehe hat 30 Jahre bestanden, bis Ludwig starb. Die Maintenon bat ihn nach der Trauung dennoch, er möge die Ehe bekannt machen, und er

2. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 412

1840 - Münster : Theissing
412 Zweiter Zeitraum. Erst nenne ich Jacob Bossuet, 1627 zu Dijon geboren. Er war ein Zögling der Jesuiten, trat in den geistlichen Stand, und als Eanonicus zu Metz bekämpfte er die Reformirten, so daß er ihre höchste Achtung erwarb. Sein späteres Werk über die Veränderungen der Protestanten hat großes Aufsehen gemacht. Sein großes Red- nertalent berief ihn als Hofprediger nach Versailles, und Ludwig er- nannte ihn zum Erzieher des Dauphins, für welchen er den berühm- ten Discours sur l'histoire universelle schrieb. Er wurde Bischof zu Meaux, nahm an den Festen des üppigen Hofes nicht Theil, son- dern widmete am Hofe alle freie Stunden dem Studiren und dem Gebete. Seine letzten Jahre verlebte er zu Meaux unter seiner Ge- meinde, und starb daselbst 1704, 70 Jahr alt. Liebenswürdiger ist Fenelon, 1652 geboren, zum Theil Bos- suet's Schüler. Seine glänzenden Talente verrieth er schon mit 19 Jahren als Redner, da er noch in Schulen war. Mit 24 Jahren wurde er Priester, und übernahm demüthig die Caplanei zu St. Sul- pice in Paris. Sein Talent im Predigen bewog Ludwig Xiv. ihn an die Spitze der Missionarien zu stellen, welche nach der Aufhebung des Edictes von Nantes die Reformirten friedlich zur katholischen Re- ligion bekehren sollten. Fenelon's Beredsamkeit, seine sanften Sitten und seine Herzensgüte brachten unter den Reformirten erstaunliche Wir- kungen hervor. — Der Dauphin war indessen gestorben, und Fenelon ward Erzieher der Enkel Ludwigs Xiv., der Herzoge von Bourgogne, Anjou und Berry. Der Herzog von Bourgogne war offenbar der Thronfolger, und Fenelon bemühete sich, aus ihm einen Fürsten zu er- ziehen, der Frankreich glücklich machen sollte. Der Prinz war stolz und jähzornig, der sanfte Fenelon wußte ihn aber zu bändigen. Um ihm die Grundsätze einer guten Regierung vorzuzeicknen, schrieb er für ihn die Avantures de Telemaque, in dem reinsten Französi'ch, ein Werk, welches schon 100 Auflagen und 150 Uebersetzungen erlebt hat. Der König aber glaubte, in dem Telemach eine Satyre auf seinen Hof zu finden, denn die Höflinge sagten, Sesostris im Telemach sey Ludwig Xiv., Protesi'laus der Minister Louvois u. s. w. Fenelon verlor die Gunst des Königs, und der Telemach erschien vollständig erst nach seinem Tode. Dazu kam, daß Fenelon ein Werk drucken ließ, Grundsätze der Heiligen über das innere Leben beti- telt, in welchem Bossuet so viele Ketzereien fand, daß Fenelon vom Hofe nach Cambray verwiesen wurde, wo er Erzbischof war; Fene- lon's Namen auszusprechen war am Hofe verboten. Fenelon machte sich aus diesen Kränkungen wenig; härter war ihm, daß selbst der Pabst 23 seiner Sätze als anstößig verwarf, z. B. der Mensch müsse aus reiner Liebe zu Gott handeln, unbekümmert, ob er auch verdammt werde (mit edler Resignation verkündigte Fenelon selbst das päbstliche Urtheil im Dome zu Cambray) — und auch war ihm hart, daß sein geliebter Zögling, der Prinz, ihm nicht einmal schreiben durfte. Dieses Verbot nahm Ludwig jedoch später zurück, aber der edle Prinz starb, und sein Lehrer folgte ihm bald in die Ewigkeit (1715). Zwei große Prediger zieren Ludwigs Regierung, Bourdaloue und Massillon.

3. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 416

1840 - Münster : Theissing
416 Zweiter Zeitraum. bahn, und bewies in allen Gefechten die größte Kaltblütigkeit. Doch die alten Soldaten verachteten ihn anfangs, und sagten, der kleine Ka- puziner werde wohl nicht vielen Türken den Bart ausraufen. Er trug nämlich gewöhnlich einen braun-grauen Mantel von grobem Tuch. Aber der kleine Kapuziner that sich beim Entsätze Wien's unter So- biesky sehr hervor, der Kaiser ernannte ihn zum Obersten, und gab ihm ein Dragonerregiment. Louvois wollte vor Aerger vergehen, und sagte, Eugenius solle nie sein Vaterland wieder betreten. Aber Eu- genius, dem solches berichtet wurde, antwortete: Gewiß werde ich sol- ches noch thun, dem Louvois zum Trotz.» Und sieh, in Ludwigs drit- tem Raubkriege schlug Eugenius den berühmten Catinat in Italien, drang in Frankreich ein, und wurde dann Commandant von Turin und kaiserlicher Generalfeldmarschall. Jetzt wollte Ludwig ihn in seine Dienste ziehen, bot ihm die Marschallswürde und 2000 Louisd'or Ge- halt, aber er antwortete dem Boten des Königs: «Ich bin kaiserlicher Generalfeldmarschall, was leicht so viel ist als königlich-französischer Marschall. Geld habe ich genug, so lange ich meinem Kaiser treu diene, mehr Geld, als ich verlange.» Diese dankbare Treue gegen das Kaiserhaus ist nicht seine ein- zige Tugend. Er war die Bescheidenheit selbst, in der Schlacht so ruhig wie an seinem Schreibtische; Menschenblut hielt er für heilig, und opferte keinen Mann unnütz auf. In den Hospitälern untersuchte er selbst die Speisen und Arzneien. War Zahlungstag, so erhielt je- der Soldat seine Löhnung, sollte Eugen auch vorstrecken müssen, und in den Winterquartieren verschaffte er seinen Kriegern alle Bequemlich- keiten. Dafür ward er auch als Vater von ihnen geliebt, obschon er die strengste Pünktlichkeit im Dienste forderte. Er schlief nur 3 Stun- den, den Rest der Nacht benutzte er zum Studiren oder Beten. In den Religionsübungen war er eifrig, und hielt auch die Soldaten dazu an. Man hat noch Gebete aus seiner Feder. Er war ein Feind der Unzucht, und in diesem Punkte mag er alle großen Feldherren vor und nach ihm überlreffen. Das Aeußere dieses großen Mannes siel nicht sehr auf, doch hatte sein kleiner Körper viel Gewandtheit, sein Auge viel^ Feuer. Seine Haltung war heldenmäßig, seine Stimme stark, und für einen Franzosen sprach er sehr langsam. Er hatte schwarzes Haar und schwarze Augen, und seine lange Nase war immer mit Spaniol ge- füllt, weßwegen er beständig den Mund offen hielt, um athmen zu können. Sein schwarzes Haar wurde vor der Zeit grau, und seit- dem trug er eine große Alongeperücke nach dem Geschmacke des Zeit- alters. ß. 63. Der spanische Erbfolgekrieg. Prinz Eugenius eröffnete diesen Krieg in Oberitalien, welches von den Franzosen besetzt war. Wie ein zweiter Hannibal stieg er im März 1701 über die Alpen, ihm folgten Oestreicher und Preußen,

4. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 182

1840 - Münster : Theissing
182 Siebenter Zeitraum. aber nach 20 Tagen schon erschlagen, weswegen man ihn unter den römischen Imperatoren kaum mitzählt. Aurelianus (Marcus Aurelius), von niederem Stande geboren, wurde von den Legionen an der Donau zum Kaiser ausgerufen, und regierte 5 Jahre glücklich. Er trieb die Gothen und Vandalen hinter die Donau, die Alemannen und Marcomannen bis zum Harze, eroberte Palmyra in der arabischen Wüste, und führte die dortige berühmte Königinn Zenobia zu Rom im Triumphe auf. Vorderasien, Syrien, Mesopotamien, Aegypten, Gallien und Spanien kamen wieder zum römischen Reiche. Im Innern zügelte er die verwilderten Sitten durch seinen unerbittlichen Ernst, und das machte ihn bei den Bösen ver- haßt. Ein Betrüger ahmte seine Handschrift nach, und zeigte eine Proscriptionsliste der vornehmsten Officiere vor. Die Getauschten glaub- ten dem Streiche zuvorkommen zu müssen, und ermordeten den bra- ven Aurelian. Sein Wahlspruch war: Je größer, desto ver- söhnlicher. Fast 8 Monate vergingen, ehe man zu einer neuen Wahl schritt. Der Senat ernannte endlich den alten Tacitus, der den Strapazen des Krieges schon nach 6 Monaten erlag, und am Caucasus im Lager starb. Sein Wahlspruch war: Wer für sich gut, ist für Andere böse. Nach ihm regierte nur 2 Monate sein Bruder Flo- rianus. Probus (Marcus Aurelius), in einer Bauernhütte bei Sirmium geboren, gelangte durch den Kriegerstand zum Kaiserthrone. Er re- gierte löblich 6 Jahre, focht gegen die Deutschen bis zur Elbe und gegen die Perser, und stellte die Ruhe im Innern her. Er pflanzte den Weinstock am Rheine. Werl er die Soldaten im Lager nicht muf- fig gehen lassen wollte, gemäß seines Wahlspruches: Für den Sold Arbeit! und sie zur Austrocknung der Sümpfe bei Sirmium ver- wendete, so erschlugen sie ihn, und wählten den Obersten der Leib- wache. Carus (Marcus Aurelius), der seine beiden Söhne Carinus und Numerianus zu Cäsarn oder Unterkaisern annahm. Er regierte nur 2 Jahre, und brachte den persischen Krieg glücklich zu Ende: da wurde er vom Blitze getödtet. Sein Wahlspruch war: Ein guter Führer, ein guter Begleiter. Seine beiden Söhne wurden vom Heere anerkannt, kamen aber bald um, Numerian durch die Meuchelhand seines Schwiegervaters Aper, Carinus durch seine ei- genen Soldaten, als er gegen einen neuen Nebenbuhler eine Schlacht verlor. Dieser neue Nebenbuhler war Diocletianus (Cajus Valerius) von niedriger Herkunft, aber ein feiner Menschenkenner und tüchtiger terrscher. Stürme tobten im Innern und an den Gränzen des Rei- es, daher nahm Diocletian einen Mitkaiser an, Valerius Marimia- nus, einen Bauer aus Jllyrien: beide nannten sich Auguste, und ließen sich göttlich verehren. Diocletian führte den Beinamen Jo- vius (von Jupiter) und Maximian den Beinamen Herculius, seine kräftige und rohe Natur anzudeuten. Diocletian brach den Des-

5. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 452

1840 - Münster : Theissing
452 Zweiter Zeitrau m. Leider erschienen um diese Zeit auch zahllose Schriften gegen die Religion, und verbreiteten in England den Unglauben. Englands Unglaube^ steckte Frankreich an, Frankreichs Unglaube Deutschland und andere Lander, und das 18te Jahrhundert, welches sich das philo- sophische nannte, muß richtiger das ungläubige heißen. Vh. Fortsetzung der Geschichte Frankreichs. §. 95. König Ludwig Xv. Nach dem spanischen Erbfolgekriege lasteten 900 Millionen Tha- ler Schulden auf Frankreich, Handel und Ackerbau lagen darnieder. Ludwig Xiv. lebte immer noch, aber der Tod würgte in seiner Fa- milie: 1711 starb der Dauphin Ludwig, 40 Jahre alt — dessen Sohn, der Herzog von Bourgogne, Fenelon's Zögling, sank 10 Mo- nate spater ins Grab — seine Gemahlin» folgte ihm schon nach 6 Tagen — der Herzog von Bretagne, ältester Sohn des Herzogs von Bourgogne, war nun Thronerbe, aber auch er starb in demselben Jahre (1712), und sein Bruder Ludwig war Kronerbe, ein Kind von 2 Jahren. Diese vielen Todesfälle zerknirschten den alten Herrscher, daß er sich ganz zur Andacht hinneigte. Auf seinem Sterbebette empfing er noch zur Erbauung des Hofes die h. Sacramente, und sagte zur Frau v. Maintenon, das Scheiden von der Welt sey nicht schwer. Er ver- schied den 1. Septemb. 17 l.5. Als man seine Leiche nach St. Denis fuhr, verfolgte der Pöbel sie mit solchem Muthwillen, daß man Ne- benwege einschlagen mußte. Sein Urenkel und Thronfolger Ludwig Xv. war damals 5 Jahr alt, und die vormundschaftliche Negierung riß Philipp v. Or- leans an sich, weil er des verstorbenen Königs Bruderssohn war. Von seinem schändlichen Lebenswandel und seinen Betrügereien gegen Frankreich will ich lieber ganz schweigen. Im I. 1723 trat Ludwig Xv. die Regierung selbst'an. Die Franzosen hofften viel Gutes von ihm, denn der Bischof Fleury, sein Jugendlehrer, auch bald nachher Cardinal, wurde sein erster Mi- nister, als Orleans an den Folgen seiner Laster starb. Ludwig hei- rathete Maria, Stanislaus Lesczinsky's ^Tochter, eine edle Dame, und lebte Jahre lang glücklich in seinem häuslichen Zirkel. Im Sep- tember 1729 wurde ein Dauphin geboren.^ Aber bald mißbrauchten Verführer 'des jungen Königs Willensschwäche, verleiteten ihn zum Lasterleben in Gesellschaft böser Männer und Weiber, welche mit ihm ganze Nächte durchschwelgten. Auf solche Nächte folgten dann immer düstere Tage, am Ende konnte Ludwig kaum mehr etwas denken, die Jagd mußte seine Lebensgeister wieder wecken. Bei schlechtem Wetter drechselte er, oder kochte in der Küche. Bei allen Schandthaten war

6. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 269

1840 - Münster : Theissing
2öö Das Ritterwesen. §• 51. Das Nitterwesen. Die Neigung, für die Religion zu wirken, und den Heiligen nach- zuahmen, wurde durch die Kreuzzüge zum höchsten Enthusiasmus ent- flammt. Prinzen und Herzoge ließen sich zu Priestern weihen,_ oder traten in einen strengen Orden, und gaben der Welt das Beispiel el- ner heldenmüthigen Selbstverlaugnung. Die Edeln aber, welche dem Kriegesstande nicht entsagen wollten, entlehnten vom Klostcrleben doch einiges, und traten wie in eine geistliche Gesellschaft zusammen, mit dem Gelübde, fromm zu seyn, die Religion zu vertheidigen, Wittwen, Waisen und Jungfrauen zu beschützen, und alles Unrecht zu rächen. Wer in diese heilige Kampfergesellschaft ausgenommen werden wollte, mußte von altem Adel und unbescholtenen Sitten seyn, und von unten auf dienen. Der Edelknabe wurde früh an eines fremden Ritters Hof geschickt, als Bube die ersten Reiterkünste zu erlernen. Nach l4 Jah- ren konnte er Knappe werden, mußte dann seines Herrn Pferd sat- teln und vorführen, und seines Herrn Waffen tragen. Hatte der Knappe seine Pflicht gethan, so konnte er hoffen, nach 7 jähriger Dienstzeit, wenn er 21 Jahr alt war, selbst Ritter zu werden. Er legte dann eine Generalbeichte ab, und empfing die h. Communion, schwur unter einer feierlichen h. Messe den Eid der frommen. Ritter, und erhielt auf die Schulter dreimal von einem alten Ritter mit dem Schwerte den Ritterschlag, und der Priester weihete sein neues Schlacht- schwert ein. Ein großer Schmaus und ein Ball beschloß den feier- lichen Tag. Besonders galant verfuhren die Ritter mit den Jungfrauen, die sie sich zu Gattinnen ausersehen hatten. Sie ließen sich von denselben allerlei schwere Arbeiten auflegen, welche Jahre lang dauerten. Auch irrende Ritter gab es,, welche kein Gut hatten, auf jedes Ritters Burg einkehrten, und für schöne Erzählungen ritterlicher Lhaten wochenlang freien Unterhalt fanden. Solche irrende Ritter, wenn sie kein Obdach fanden, schossen sich ein Kaninchen im Walde, und aßen es, was die Hel denk oft hieß. Die Ritter wohnten in ihren festen Burgen auf steile Felsen, und wo kein Berg war, umgaben sie ihre Burg mit furchtbaren Mau- ern und breiten, tiefen Gräben. Ließ der Ritter sich außerhalb seiner Burg sehen, so war er vom Kopf bis zu den Füßen in Eisen geklei- det, sogar das Gesicht mit einem Visir bedeckt , und auch die Brust seines Pferdes war gepanzert. In den Rüstkammern alter adliger Häu- ser^ findet man noch Panzer, die den stärksten Mann unserer Zeit er- drücken. Aber die Ritterknaben, wenn sie nur eben laufen konnten, lernten auch schon starke Pferde tummeln, und schwere Lanzen tragen. Lesen und Schreiben lernte der Edelknabe nicht. Er hätte es lernen können vom Burgpfasfen (dem Hausgeistlichen, welcher vor der gestrengen Herrschaft in der Burgkapelle den Gottesdienst hielt — Pfalf war damals ein Ehrentitel, wie Pabst, Vater —) aber Lesen und Schreiben war den Rittern fast schimpflich. Die Töchter

7. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 48

1840 - Münster : Theissing
48 Vierter Zeitraum. eine Olympiade nannten. Die erste Olympiade begann 776 vor Ehr. Geburt, die zweite 772 u. s. w. Außer den olympischen Spielen feierte man noch die pythischen in Delphi, die isth mischen bei Korinth auf dem Isthmus, der Landenge, welche den Peloponnes vom festen Lande trennte, und die nemejschen bei Nemea in Arkadien. Sie waren minder berühmt. §. 55. Lykurgus, Gesetzgeber in Sparta. Lykurgus war der jüngere Bruder des spartanischen Königs Polydektes, der nicht lange regierte. Er erzog das Söhnchen seines verstorbenen Bruders zum künftigen Könige in Sparta, nannte es Charilaus (Freude des Volkes) und verließ dann Sparta, um an- dere Völker und Sitten kennen zu lernen. In Kleinasien sammelte er die Gesänge Homer's, aus dem Munde der Rhapsoden, und machte sie nachher in Griechenland bekannt. Als er nach Sparta zurückkehrte, brachte er heimlich erst die Vor- nehmsten auf seine Seite, bessere Gesetze einzuführen, und als das del- phische Orakel erklärte, Lykyrgus sey einem Gotte ähnlich wegen sei- ner weisen Gesetze, so war das Volk zum Gehorsam bereit, ehe es noch seine Gesetze kannte. In Sparta faßten 28 Senatoren, Geronten genannt, die über 60 Jahre alt seyn mußten, die Hauptbeschlüsse, 2 Könige bestätigten sie, und dann erst legte man sie dem Volke vor. Das Volk war also von der Regierung fast ausgeschlossen, der Staat war aristokratisch«, und Lykurgus bestätigte diese Verfassung. Nach Lykurgus Tode wur- den noch die 5 Ephoren angeordnet als Aufseher der Könige. Der Könige Vorzug war nur die Anführung im Kriege und das oberste Priesterthum. Lykurgus vertheilte alles Ackerland gleichmäßig unter seine Spar- taner in 39000 Thcile,^so daß auf jede Familie 1 Theil kam. Alle Bürger sollten an Vermögen gleich sein. Gold und Silber ließ Ly- kurgus einliefern und Münzen von Eisen prägen. Waffen, Pferde und Ackergeräthe waren gemeinschaftlich, auch wurde gemeinschaftlich ge- speiset und das einfache Essen unter obrigkeitlicher Aufsicht gekocht. Berühmt war die spartanische schwarze Suppe. Die neugebornen Kinder mußten der Obrigkeit vorgezeigt werden. Waren sie gebrechlich und schwächlich, so wurden sie zum Verhungern ausgesetzt. Von dem 7ten Jahre an wurden die Kinder in öffent- lichen Erziehungshäusern herangebildet, und strenge gehalten. Sie lernten die Kampfspiele, Musik und richtiges Sprechen, und ein wenig Schreiben. Die Spartaner waren fertig in kurzen, viel- sagenden Antworten, die deshalb lakonische Antworten heißen. Die Kinder bekamen wenig zu essen, und wurden zuweilen gepeitscht, bloß um sie abzuhärten; stehlen war ihnen erlaubt zur Uebung in der List.

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 163

1840 - Münster : Theissing
163 Kaiser Augustus. Als die 10 Jahre verflossen waren, erklärte ^er abermals im Se- nate, daß er die Regierung niedcrlegen wolle. Aber man bestürmte ihn, wie er gehofft hatte, mit neuen Bitten, und so versprach er denn, das schwere Amt wieder auf 5jabre zu übernehmen. Dasselbe Gau- kelspiel wiederholte er immer, bis er endlich seine Regierung auf 44 Jahre brachte. Dieselbe ist reich an Begebenheiten. Seine Waffen brachten Aquitanien, Pannonien, Dalmatien, Jllyrien zum römischen Reiche, Armenien gewann er durch ein Bündniß mit den Parthern. Er gab dem Senate eine neue Organisation, erließ Gesetze gegen den Luxus, beförderte den Ackerbau, ermunterte die Wis- senschaften und Künste durch reichliche Belohnungen. Er hatte Rom aus Ziegelsteinen gebauet vorgefunden, und hinterließ es aus Marmor gebauet. Er machte mehrere Reisen, durch Sicilien, Griechenland, Kleinasien, Gallien u. s. w., um überall^ die Segnungen des Friedens zu verbreiten. Er bauete viele neue Städte, z. B. Colon ia (Cöln), Mogontiacum (Mainz), Augusta Vintlelicorum (Augsburg), Ba- tava castra (Passau), Regina castra (Regensburg), Caesarangusta (Saragossa), Augusta emerita (Merida). Die Völker errichteten ihm Altäre, und durch ein Decret des Senates wurde dem Monat Sex- tilis (d. h. dem Sechsten) der Name Augustus gegeben, weil er in diesem Monat geboren war. Zwei Verschwörungen gegen sein Leben scheiterten. Einem gewissen Cinna, der ihn hatte morden wollen, schenkte er sogar seine Freundschaft. Diese Großmuth vermehrte die Liebe der Römer, und verminderte die Zahl der Mißvergnügten. Dem Beherrscher Roms blieb nichts zu wünschen übrig, hätte seine Familie sich seinem Willen eben so gefüget, wie die Welt. Davon im folgen- den Zeiträume! Sein Betragen war immer abgemessen und überlegt, und er be- saß die große Gabe, mitten unter den Stürmen des Staates kalt und besonnen zu bleiben. Ohne besonderes persönliches Talent, verbarg er seine Plane, und benutzte die Leidenschaften und Talente Anderer, sei- nen Zweck jedesmal zu erreichen. Er besiegte Brutus durch Antonius, Antonius durch Agrippa. Mehrmals wechselte er die Parteien, nie- mals seine Plane, und wußte die Alleinherrschaft sich antragen, ja auf- dringen zu lassen. Zu rechter Zeit wußte er zu schweigen, und der bessern Einsicht Anderer zu folgen. Einmal saß er im Senate, und unterschrieb Todesurtheile, so viele, daß dem Mäcenas, der fern von ihm stand, schauderte. Dieser, weil er nickt zu ihm kommen konnte, langte ihm seine Schreibtafel zu, in welche er die Worte ge- schrieben hatte: Bluthund, steh auf! und gleich sprützte Augustus seine Feder aus. August's Regierung ist die Glanzperiode der römischen Weltherr- schaft, und nachdem er die Völker der Erde durch alle Schrecken des Bürgerkrieges geführt, beglückte er sie mit den Gütern des Friedens, und hatte die ungestörte Herrschaft über sie durch ihre Liebe. Alles Große und Gute, welches seine Regierung auszeichnet, ging von ihm aus. Mit einem feinen Geschmacke und gewandten Geiste begabt, liebte und.ehrte er die Wissenschaften, und übte die Dichtkunst selbst, so daß er nicht unwerth war, einem Zeitalter seinen Namen zu geben, 11 *

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 405

1840 - Münster : Theissing
405 Die Franzosen. Ii. D i e Franzosen. tz- 54. Ludwig Xiv. in seiner Jugend. Dieser berühmte und berüchtigte König wurde den 5ten Septemb. 1638 geboren. Sein Vater war Ludwig Xiii. und seine Mutter- Anna von Oestreich. Er brachte 3 Zähne mit auf die Welt, wor- über Hugo Grotius, ein großer Gelehrter, an Oxenstierna weissa- gend schrieb, der neugeborne Franzosenkönig werde ein großer Länder- räuber werden, welches auch eingetroffen ist. Als er 5 Jahr alt war, verlor er seinen Vater, und der Cardi- nal Maza rin leltete als erster Minister alles, auch die Erziehung des Prinzen; seine Mutter war Regentinn. Mazarin erweckte durch drü- ckende Auflagen und durch sein anmaßendes Wesen einen neunjährigen Bürgerkrieg, die Fronde genannt, von fronde urs, den Gassenbuben, welche sich mit der Schleuder belustigen, und der Minister mußte mehr- mals auswandern. , Mit 14 Jahren trat Ludwig die Regierung an, und der alte Ma- zarin lehrte ihn, wie ein Fürst seinen Willen als das höchste Gesetz geltend machen könne, wenn er nur strenge Consequenz beobachte. Mazarin selbst empfing die Deputaten des Parlaments während des Barbirens, und that die Staatssachen mit ihnen ab, indem er mit sei- nem Affen spielte. Sein letztes Meisterstück war, daß er dem jungen Könige die spanische Jnfantinn Maria Theresia zur Frau gab, wodurch ein langer Krieg mit Spanien beendigt wurde, und Frankreich sogar Aussicht auf die spanische Krone erhielt, denn der Kronprinz von Spanien, Maria Theresia's Bruder, versprach kein langes Leben. Zwar mußte Maria Theresia, da sie verlobt wurde, auf Befehl ihres Vaters allen Ansprüchen auf Spanien feierlich entsagen, und Mazarin unterschrieb auch den Vertrag, sagte aber zu Ludwig; «Kommt Zeit, kommt Rath.» §. 55. Ludwig's Xiv. Regierung. Im Juni 1660 heirathete Ludwig, und im folgenden Jahre starb sein Minister Mazarin. «An wen sollen wir uns nun wenden?» frag- ten die Staatssecretaire den Zungen König. «An mich!» antwortete er, und regierte nun 54 Jahre ohne Minister. L'état, c’est moi, pflegte er zu sagen, und diesen Grundsatz führte er durch, ohne selbst ein großer Regent zu seyn. Nur hatte er den richtigen Blick, die groß- ßen Männer zu kennen, deren Frankreich damals so viele besaß, jeden an seinen Platz-zu stellen, und ihre Werke sich selbst zuzueignen. Darum hieß er Ludwig der Große. Eine eigene Geschicklichkeit besaß er, sich zu reprüfentiren, wie der Franzose es nennt. Er war der schönste Mann im Lande, die hübsche Haltung seines Körpers i

10. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 175

1840 - Münster : Theissing
175 Die Kaiser des zweiten Jahrhunderts. §. 131. Die Kaiser des zweiten Jahrhunderts. Im zweiten Jahrhundert waren erst 4 gute Kaiser, deren jeder 20 Jahr regierte, dann 2 schlechte und 2 gute, welche die letzten 20 Jahre ausfüllen. Nerva (Marcus Coccejus) war aus Umbrien gebürtig, einer der tugendhaftesten Imperatoren. Er regierte löblich, und sorgte für die Armen. Die Prätorianer liebten ihn nicht, doch starb er eines natür- lichen Todes. Er war alt, und hat nur 16 Monate regiert, noch im ersten Jahrhundert. Sein Wahlspruch wgr: Ein guter Geist be- sitzet Herrscherkraft. Trajanus (Marcus Ulpius) war nicht von hoher Geburt, aber durch Tugend und Talent hatte er's schon bis zum Konsul, Patrizier und Feldherrn gebracht, besaß außerdem eine majestätische Gestalt und geistvolle Gesichtsbildung, so daß der alte Nerva keinen würdigeren Mitregenten wußte, als ihn. Er adoptirte ihn, und ernannte ihn zu seinem Nachfolger. Als er (98 n. Ehr.) den Thron bestieg, gab er allen Bewohnern Noms, auch den Abwesenden und Kindern, ein Ge- schenk von Korn und Geld. Den Kornhandel gab er ganz frei, und die Angeber ließ er nach wüsten Inseln einschiffen. Er verminderte die Steuern, ohne die Staatseinkünfte zu vermindern, und zog alle Männer von Talent und^ Verdienst ^hervor. Als er dem Saburanus das Amtsschwert des Prätorianerpräfecten überreichte, sprach er: «Die- ses Schwert gebe ich dir, daß du es zu meiner Verteidigung führest, wenn ich gut regiere, aber gegen mich, wenn ich schlecht regiere.» Er besaß Freunde, weil er selbst Freund war, denn er besuchte die Se- natoren und andere Personen von Stande in ihren Häusern wie ein Privatmann, nach dem Beispiele des Augustus. An seiner Tafel, die einfach und mäßig war, mußten täglich einige achtungsvolle Männer Theil nehmen, und sich mit ihm frei, munter und ungezwungen un- terhalten. Obgleich er keine gelehrte Bildung erhalten, so schätzte er doch die Wissenschaften, stiftete Bibliotheken und Kinderschulen, und unterstützte die Gelehrten. Sein einziges Streben war, sein Volk glücklich zu machen, weswegen der Senat ihm den Titel Optimus (der Beste) beilegte, einen Ehrennamen, dessen er sich später niemals unwürdig gemacht hat. _ Im dritten Jahre seiner Regierung nahm er sein drittes Consulat mit allen Förmlichkeiten der Republik, und schwur einen feierlichen Eid^, alle Gesetze zu beobachten, weil sie einen guten Fürsten so gut verbänden, wie einen guten Bürger. In diesem Jahre hielt Plinius der Jüngere ihm die berühmte Lobrede, die unter dem Namen Panegyricus noch vorhanden ist. Im folgenden Jahre zog Trajan gegen die Dacier, und schlug sie, wiewohl mit ei- genem großen Verluste. Der verwundeten Römer waren so viele, daß Trajan seine eigenen Kleidungsstücke" zum Verbinden hergab. Nachher legte er den Hafen Centumcellä (jetzt Civitavecchia) an. Zu einem neuen Kriege gegen Dacien bauete er bei Zeverin in Ungarn eine Brücke über die Donau, die zu den-größten Kunstwerken des Alter-
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