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1. Geschichte des Altertums - S. 26

1901 - Leipzig : Teubner
26 Griechische Geschichte, dem eines Schatzmeisters bekleidet, eine fast knigliche Machtflle besa. Man nannte ihn den Olympier". Sein Haus war der Sammelpunkt der Knstler und Gelehrten, die geistvolle Aspasia aus Milet seine Lebensgefhrtin. 2. Sein Wirken als Staatsmann. Nachdem ein neuer Strau mit Sparta durch einen Frieden auf 30 Jahre beendet war (445), hatte er sein Augenmerk darauf gerichtet, im Innern die schon von Kleisthenes vorbereitete Volksherrschaft (Demokratie) vllig einzurichten und die Macht Athens zu sichern und zu mehren. Deshalb wurde die Bundeskasse von Delos nach der Akropolis bergefhrt. Das attische Reich, wie es sich ans dem Seebunde entwickelt hatte, umfate alle Inseln und Ksten des gischen Meeres und zhlte gegen 3 Millionen Einwohner. Zur Versorgung der rmeren wurden neue Pflanzstdte, wie Thurii in Sditalien und Amphipolis im stlichen Macedonien, gegrndet und auswrtige Lndereien aufgeteilt, z. B. auf Euba und Naxos. Um die rmeren fr die Zeit, die sie dem Staate widmeten, zu entschdigen, wurden ihnen Tagegelder aus der Staatskasse gezahlt, und zwar fr die Ratsherren, Geschworenen, Soldaten und spter auch fr die Besucher der Volksversammlung. rmere erhielten sogar Theater-gelb" aus der Staatskasse. Gebrechliche wurden auf Staatskosten er-halten. Die Aufwendungen fr alle diese Besoldungen betrugen jhrlich 160 Talente. Das Volk zahlte dabei keine Steuern, da alle Ausgaben aus dem Bundesgenossenzins, den Zllen, Hafengeldern n. dgl. bestritten oder von den Reichen als Ehrenleistungen bernommen wurden. Sechzig Kriegsschiffe kreuzten den grten Teil des Jahres im gischen Meere, mehrere Tausend Mann zu Fu bildeten eine Art stehendes Heer. 300 Schiffe, die in den Schiffshusern lagen, ein groer Staatsschatz und gewaltige Vorrte an Kriegsgert machten die stets bereite Rstung Athens aus. Drei lange, teilweise schon auf The-mistokles' Betreiben gebaute Mauern verbanden die Stadt mit dem Hafen Pirus zu einer starken Lagerfestung und sicherten ihr auch in Kriegszeiten gengende Einfuhr von Nahrungsmitteln. 3. Bltezeit der Knste und Wissenschaften zu Athen. Zugleich aber sollte die Stadt mit den herrlichsten Denkmlern der Kunst ge-schmckt werden wie keine sonst in ganz Griechenland. Die Akropolis wurde zum Schmuckkstchen von Griechenland" umgeschaffen. Hier stand bereits die vielleicht vom Bildhauer Pheidias zu Kimous Zeit geschaffene eherne Bildsule der Athene Vorkmpferin", mit dem Unter-bau 9 m hoch. Nun erstand der Parthenon, der Tempel der jung-fraulichen" Pallas Athene, nach dem Plane des Baumeisters Jktmos

2. Geschichte des Altertums - S. 63

1901 - Leipzig : Teubner
22. Karthago. 3 Wnden Stlle fr 4000 Pferde und 300 Kriegselefanten angebracht waren; in ihren Gewlben (Kasematten) fand die Besatzung, 24 000 Mann, Unterkunft. Zwei Hfen, der runde Kriegshafen, in dem Schiffe mit 4 und 5 Ruderreihen vor Anker lagen, und der viereckige Handels-Hafen, waren vorhanden. Hier sah man ein Gewimmel von Leuten aller seefahrenden Völker des Altertums. Da die Stadt nicht der die Umwalluug hinaus gebaut werden konnte, waren die Straen eng und die Huser hoch (bis zu 7 Stockwerken). Die Burg, Byrsa, stand auf einem Hgel, aus dessen Abhang der Tempel des Baal lag. In dem Erzbild des Gottes wurden in Zeiten schwerster Not Kinder als Shnopfer verbrannt. Am hchsten ragte der (Burg-) Tempel des Heil-gottes Esmuu, zu dem 60 Stufen emporfhrten. Das Landgebiet von Karthago umfate die phnizischen Schwesterstdte an der Kste Nordafrikas und das heutige Tunis. Hier wogten zur Erntezeit meilenweite Weizenfelder, das Eigentum reicher Kaufherren; Scharen gefesselter Knechte muten sie bestellen. Solche Knechte dienten auch als Ruderer auf den Kriegsschiffen. Die eingeborenen Bauern waren zu Hrigen gemacht; sie hatten einen Teil der Truppen zu stellen, den anderen mietete man in Gallien, Spanien, Italien und Griechenland. Die Reiter nahm man aus den vorzglich berittenen Hirtenstmmen am Nordrande der Wste. Karthago war bestrebt, seine Macht zu mehren; die Gestade Sdspaniens, Sardiniens, Corsicas, die Balearen, Malta und das grte Stck von Sizilien gewann es hinzu. Die Einwohnerschaft schied sich in eine geringe Anzahl reicher Familien, die die Macht in Hnden hatten, und die Masse der weniger begterten Hndler, Handwerker, Hafenarbeiter und Matrosen. Aus den Reichen entnahm man die obersten Beamten, die zwei auf ein Jahr gewhlten Richter (Suffeteu), und den Senat, aus 28 Mit-gliedern bestehend und ebenfalls jhrlich erneuert; dazu kam der Rat der 104, der die Regierung berwachte und dessen Mitglieder auf lnger, meist lebenslnglich gewhlt waren. Die anderen bildeten die Volksversammlung, die aber selten einberufen wurde. Dies war also eine Herrschaft des Geldadels" (Oligarchie, Plutokratie). Fr hheres geistiges Streben hatten die Karthager keinen Sinn; daher haben sie der Menschheit keinen dauernden Nutzen gebracht. Ju Rom und Karthago standen sich also Land- und Seemacht, allgemeine Wehrpflicht und Sldnertnm, ein meist aus freien Bauern bestehender Bundesstaat und eine Kaufmannstadt mit ihrem Gebiete gegenber. (Vgl. Sparta und Athen. Sage von Dido oder Elissa von Tyrus; Byrsa.)

3. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 69

1858 - Leipzig : Engelmann
69 C. Das Römerreich. sie Wohnsitze und ein kleines Eigenthum erhielten, aber nicht die Rechte der Altbürger theilten. Diese letztern führten von dem an den Namen Patrizier, indeß die neuen Ansiedler Plebejer genannt wurden. Den überwundenen Ge- meinden, die man nicht nach Rom verpflanzte, wurde gewöhnlich ein Drittel ihrer Feldmark abgenommen und in römische Bauerngüter umgeschaffen, wo- durch'das „Genre in lanv" Roms sehr zunahm. Ancus Martius legte auch die Hafenstadt Ostia an der Mündung der Tiber an. §. 97. Die drei letzten Könige Tarquinius d e r A l t e (Priscus), Ser- vius Tullius und Tarquinius der Stolze (Superbus) gehörten dem etruskischen Stamme an, wie aus ihren Bauwerken und aus der Verpflan- zung etruskischer Einrichtungen nach Rom hervorgeht. — Der ältere Tarqui- nius legte den Grund zu dem mächtigen Bau des Capitoliums, den sein Sohn Priscus Tarquinius Supecbus in des Vaters Sinn vollendete. Er bestand aus der c‘ 600' Burg und dem herrlichen Tempel. Ferner ließ er zur Reinigung der Stadt die Ungeheuern aus Quader erbauten Cloaken (unterirdische Canäle) anlegen und errichtete dierennbahn (Circusmarimus) und den großen M arkt- platz (Forum). — Nach Tarquinius' Ermordung durch die Söhne seines Vorgängers gelangte sein Schwiegersohn Servius Tullius zur Regierung. Servius Dieser traf zwei folgenreiche Einrichtungen. Zuerst theilte er die Plebejer der cü55o. Stadt und Umgegend in 30 Tribus mit eigenen Vorstehern und Versamm- lungen; sodann theilte er sämmtliche Bewohner des Staats nach ihrem Ver- mögen (Census) in 5 Klassen und diese wieder in Centnrien behufs der Besteuerung, des Kriegsdienstes und der Abstimmung. Dadurch erhielten die Reichern größere Macht, aber auch die Verpflichtung, als Schwerbewaffnete auf eigene Kosten und ohne Sold den Kriegsdienst zu versehen. Eine sechste Klasse, welche die Proletarier d. h. den besitzlosen Pöbel umfaßte, war frei von Steuern und Kriegsdienst, aber auch ohne Macht im Staatswesen. Durch diese Einrichtungen, welche eine allmähliche Verschmelzung der Plebejer mit denpatriziergeschlechtern herbeiführen und demkönigthumeine breitere Grund- lage der Volksmacht unterbreiten sollten, zog sich Servius Tullius den Haß der Patrizier zu, daher er mit deren Beihülfe von seinem Eidam Tarquinius Superbuö ermordet wurde. Bekannt ist, wie die Gemahlin des Letzteren in der „Frevelgasse" über den Leichnam ihres eigenen ermordeten Vaters fuhr. ^ §. 98. Tarquinius der Stolze erweiterte die Gränzen des Staats durch ums"' glücklichekriegemit den Latinern, die er zu einem Bund unter Romsober-Sup^us leitung vereinigte; er führte das Capitolium zu Ende und ließ darin die 509. Sammlung alter Orakelsprüche, sibyllinische Bücher genannt, aufbewah- ren, er legte die ersten Kolonien im Lande der benachbarten Volsker an, um Roms Herrschaft weiter zu verbreiten. Aber ungeachtet dieser Verdienste lud er- den Haß der Patrizier auf sich, als er mit dem Gedanken umging, seine be- schränkte Königsmacht zu vergrößern. Seine Gewaltthätigkeiten gegen den Senat und die Patrizier, verbunden mit den drückenden Steuern und Frohn- diensten, womit er die Plebejer heimsuchte, erzeugten eine allgemeine Unzufrie- denheit, die zuletzt in Empörung überging, als in Rom bekannt wurde, daß die entehrende Frevelthat, die einer der Döhne des Königs an der tugendhaften Lueretia begangen, diese zum Selbstmord geführt habe. Zwei Verwandte des königlichen Hauses, L. Tarquinius Collatinus, der Gemahl der Lucretia, und Junius Brutus, schwuren über der Leiche der Gemordeten den Bund der Blutrache und riefen das Volk zur Freiheit und zur Vertilgung der tyran- nischen Herrschermacht auf. Auf die Nachricht von den Vorgängen in Rom eilte der König, der gerade die alte Seestadt Ardea belagerte, mit seinem

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 41

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Athen zur Zeit des Perikles. 41 2. Athen zur Zeit des Perikles. Noch während der Perserkriege hatten sich die ionischen See-stdte unter den Schutz Athens gestellt. Der von Aristides ins Leben gerufene attische Seebund verlieh allen Beteiligten gleiche Rechte. Jeder Staat zahlte nach Verhltnis seiner Bevlkerung einen bestimmten Beitrag in die Bundeskasse und stellte eine gewisse Anzahl Schiffe zur Bundesflotte. Athen berief und leitete die Versammlungen, die auf der Insel Delos stattfanden, verwaltete die Kasse und vertrat den Bund nach auen. Als die von den Persern drohende Gefahr vorber war, zogen es die kleineren Gemeinwesen bor, sich fr ihre Kriegsleistungen mit Geld abzufinden und es den Athenern zu berlassen, fr die Ausrstung der Flotte Sorge zu tragen. Auf diese Weise kam die Macht des Bundes ganz in die Hnde der Athener, und bald war die attische Hauptstadt nicht mehr Vorort, sondern Beherrscherin eines weiten Gebietes, das die Ksten und Inseln bort Cypern bis an den Chersones und in das Schwarze Meer hinein umfate. Der Mann, der am meisten dazu beitrug, Athen diese gebietende Stellung zu verschaffen, war Perikles, der Sohn des Xanthippos. Ausgerstet mit allen Vorzgen, welche Geburt und Reichtum, mann-liche Schnheit und wrdevolle Gestalt, ausgezeichnete Geistesanlagen und umfassende Bildung verleihen, war Perikles vor allen geschaffen, den athenischen Staat in jener groen Zeit zu leiten. Ohne sich besonders hervorzudrngen, lenkte er die leichtbewegliche Volksver sammlnng durch die Kraft seines Geistes und seine gewaltige Bered-samkeit. Wenn er als bekrnzter Redner von der Bhne zum Volke sprach, glich er an Wrde und Majestt dem olympischen Zeus, der Blitz und Donner in seiner Gewalt hat. Und das Volk, das die Fhigkeit und den Willen in ihm erkannte, Athen zu Macht, Ehre und Glck zu erheben, folgte willig seiner Fhrung 40 Jahre [468429 lang. Den grten Ruhm erwarb sich Perikles durch die Auffhrung herrlicher Bauwerke. Vor allem wurde die Burg von Athen, die Akropolis, gnzlich umgeschaffen. Eine breite Marmortreppe fhrte zu ihr hinauf. Den Eingang zu der Burg bildeten die Propylen, ein marmornes Snlentor mit fnf hohen Durchgngen, an welches sich zu beiden Seiten groe vorspringende Flgelgebude anlehnten, von denen das eine einen Tempel der Siegesgttin umschlo, das andere eine Gemldesammlung enthielt*). Im Innern des Burghofes *) Nach dem Muster der Propylen ist das Brandenburger Tor" in Berlin erbaut.

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 6

1912 - Trier : Disteldorf
6 minus und Paulinus, traten als mutige Verteidiger der katholischen Kirche gegen die Irrlehre des Arius auf, wodurch sie sich die Ver-folgung des Kaisers Konstantius zuzogen. Der hl. Paulinus starb in der Verbannung in Kleinasien; von dort wurde seine Leiche nach Trier bertragen. Unter Maximinus predigten der hl. Quiriakus an der Saar und der hl. Castor an der Untermosel. Auch der hl. Martinus hat während seines Aufenthaltes in Trier fr die Ausbreitung des Christentums im trierischen Lande gewirkt. 5. Spuren rmischer Kultur im trierischeu Lande. Vier und ein halbes Jahrhundert hat die Rmerschaft in unferin Lande gedauert, und während dieser Zeit ist Trier ein Jahrhundert lang Kaiserstadt gewesen. Daraus ist es zu erklären, da sich jetzt noch berall Spuren finden, die an jene Zeit erinnern. 1. Denkmale gallisch-rmischer Gtterverehrung finden sich bei Schwarzerden in Kreise St. Wendel, bei Bollendorf im Kr. Bitburg; Tempelanlagen sind bei Trier, Mhn, Dhronecken, Gusenburg, Saar-brcken u. a. O. gefunden worden. 2. Rmerstraen. Die Rmer hatten unser Land' mit einem Netz fester Landstraen durchzogen. Hauptstraenlinien zur Befrderung von Truppen waren die Strecken: Triercln der Bitburg und Jnke-rath; Triermainz der den Hunsrck; Trierstraburg der Pellingen, Wadern, Tholey, Ottweiler, Dudweiler nach der Saar, wo sie sich bei Alt-Saarbrcken am Fue des Halberges mit der Strae Metzmainz kreuzte; Triermetz der Conz, Tawern nach der Loth-ringer Hochebene. Zur Aufnahme von Besatzungen und zur Verpflegung einer durchmarschierenden Truppenabteilung waren an diesen Straen-linien kleine Festungen und Rastorte angelegt, wie Bitburg, Jnkerath, die Konstantinische Festung Neumagen, Alt-Saarbrcken. 3. Rmische Landhuser. An den Rmerstraen entlang und in deren Nhe lagen die Landhuser (Villen; der rmischen Grogrundbesitzer. Fundamente von solchen Villen sind an vielen Orten gefunden worden. Die Bewirtschaftung des Bodens lieen die vornehmen Rmer durch Sklaven oder durch Pchter besorgen. Pachtzahlungen finden wir oft auf rmischen Denkmlern bildlich dargestellt, so auf. der Jgeler Sule, den Grabdenkmlern von Neumagen. Diese Denkmler geben uns zugleich Kunde der die Art der Bodenerzeugnisse; so erkennen wir z.b., da der Weinbau an der Mosel zur Zeit der Rmer schon in hoher Blte stand. 4. Die gewerbliche Ttigkeit der Rmer ist ebenfalls auf jenen Denkmlern vielfach zur Darstellung gebracht, so auf der Jgeler Sule die Anfertigung und der Handel mit Wollentuch. Von der gewerblichen [Qbs38888bb83b88088ss3b6888ee888e8ese8ee0s8e

6. Das Altertum - S. 48

1898 - Leipzig : Hirt
48 Zweite Periode. Roms Heldenzeit. Straen und Brcken, fr Grndung von Stdten, fr Wasserleitungen und Hfen, fr geordnete Rechtspflege; durch die Unterwerfung unter das allmchtige Rom wurden die Bewohner mit griechisch-rmischer Kultur bekannt. 2. Italien. Durch die unaufhrlichen Kriege verminderte sich die Zahl der Bewohner, und durch die Karthager waren viele Gegenden verwstet. Da auch das Sinken der Kornpreise infolge vermehrter Zufuhr aus der Kornkammer" Sizilien dem italischen Bauernstande groen Schaden brachte, hatten die rmischen Reichen die beste Gelegen-heit, sich ausgedehnte Landgter zusammenzukaufen. Bewirtschaftet wurden diese Lndereien durch Sklaven, deren Zahl auerordentlich zu-nahm. Die Kleinbauern aber, die ihr Besitztum losgeschlagen hatten, berschwemmten die Hauptstadt und vermehrten den dortigen Pbel. 3. Die Hauptstadt, a) Die Stnde. Whrend die Beamten und Geldmnner sich bereicherten, verarmte der trge Pbel, und die Volks-Versammlung, welche die Beamten zu whlen hatte, lie sich durch leut-seliges Auftreten, glnzende Spiele und selbst durch Bestechungen leiten. Die von den Bewerbern aufgewandten Geldmittel entschieden daher neben geschicktem Auftreten der den Erfolg der Bewerbung. So konnte sich, nachdem die Bedeutung des patrizischen Standes aufgehrt hatte, eilt neuer Adel bilden, der Amtsadel, dessen Berechtigung darin gefunden wurde, da schon die Vorfahren hhere Staatsmter bekleidet hatten. Schwer wurde es einem Neuling", der keine Ahnen" hatte, sich in die Beamtenlaufbahn hineinzuarbeiten. b) Verschnerung der Stadt. Unermeliche Schtze an Kriegs-beute und regelmiger Einnahme strmten nach Rom. Die Werke griechischer Knstler, teils geraubte, teils in Rom angefertigte, zierten die ffentlichen Pltze und die Huser der Vornehmen, denen die Kunst, wenn auch nicht Herzensbedrfnis (vgl. 20,6), so doch ein angenehmer Luxusartikel war. Der schnste Platz war das am Fue des Kapitoliums gelegene lnglich viereckige Rniische Forum, eingefat mit Tempeln, Basiliken (Grundri einer Basilika, d. i. Markthalle, Fig. 63), dem Rathause und anderen ffentlichen Gebuden. An den Landstraen, besonders der Appischen Strae ( 19, 3), erhoben sich in der 9the der Stadt prchtige Grabmler. (Vgl. 4, 8 und Fig. 60.) Groartige Wasserleitungen (Fig. 47), von steinernen Gewlben getragen, wurden der Thler und Flsse gefhrt. Unter den bildenden Knsten ist die Baukunst am meisten von den Rmern gepflegt worden; wie erklrt sich das aus ihrem Charakter? Sie suchten in ihren Bauwerken Dauerhaftigkeit und Pracht miteinander zu verbinden. Das feste etruskische Gewlbe ( 16, 3, a) fand daher nicht weniger Verwendung als die

7. Geschichte des Altertums - S. 146

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
146 bekannt. Die Kolonien bildeten den Sttzpunkt fr die kriegerischen Unternehmungen der Rmer. Unermeliche Schtze an Kriegsbeute, die edelsten Erzeugnisse der Kunst und Wissenschast schleppten die Eroberer in reicher Flle nach dem weltbeherrschenden Rom. Viele Statthalter fuchtelt sich aber anch durch willkrliche Erpressungen bei Erhebung der Steuern schnell zu bereichern; andere wieder erwarben sich auf unredliche Weise weit ausgedehnte Lndereien (Latifundien). Die Hauptstadt Rom blhte immer herrlicher empor; neue Tempel und prchtige Basiliken (Hallen sr Gerichtssitzungen und den Markt-verkehr) schmckten die Stadt; die Vornehmen erbauten sich geschmackvolle Landhuser, die von reizenden Grten umgeben waren; die Werke grie-chischer Knstler zierten die ffentlichen Pltze und die Huser der Vor-nehmen, die die Kunst, wie die Scipionen, teils aus Bedrfnis, teils aus Liebhaberei pflegten; eine groartige W ff erl e i tu n g, die auf mchtigen Gewlbebogen ruhte und Tler und Flsse berbrckte, versorgte Rom mit gutem Trinkwasser. Hcir einer rmischen Wasscrfeiiung. b. Geistiges Leben. Durch gebildete Auslnder, besonders durch die nach Rom gezogenen Griechen, wurde die Bildung erweitert und das Leben feiner gestaltet. Griechische Bildhauer und Baumeister erbauten und schmckten die ffentlichen Gebude und Pltze, die Tempel und Wohnungen der reichen Senatoren; die Griechen waren Dichter und

8. Geschichte des Altertums - S. 157

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
157 nur noch ein leerer Name. Er wnte das Volk fr das nahe Kaisertum vorzubereiten und zu begeistern, fgte die verschiedenen Teile des Staates zu einem Staatsganzen fest zusammen und gab als weit-blickender Staatsmann bereits die Ziele an. die Rom in den nchsten Jahrhunderten zu erreichen die Aufgabe hatte. Seine Herrschaft war eine segensreiche und milde. Er wute zu vergessen und verzieh seinen frheren Gegnern. Er erleichterte die Lage der Schuldner, schtzte die Provinzen vor Erpressungen und suchte sie durch Kolonien in nhere Beziehung zu Rom zu bringen. Seinen Soldaten gab er Lndereien, um sich ansiedeln zu knnen, viele Hunderte von Miggngern entfernte er ans Rom und schickte sie als Kolonisten nach andern Gegenden. Er bestimmte ferner, da ein Drittel der Landarbeiter Italiens freie Leute fem sollten, wodurch die Zahl der Sklaven bedeutend vermindert wurde. In den Provinzen wurden die Abgaben geregelt,, und den Erpressungen der Steuerpchter machte er ein Ende. Csar verbesserte den Kalender, ') der nach ihm der Julianische genannt wird, und schmckte Rom mit den herrlichsten Bauwerken. Er begann den Bau eiues steinernen Theaters, errichtete ein Amphitheater und erbaute auf dem Julifchen Forum" die Basilika Julia. Durch diese Arbeiten gab er den Arbeitern Beschftigung und Verdienst. Seine Beschreibung des Gallischen und des Brgerkrieges sinb Meisterwerke prosaischer Darstellung.^ Aber trotz seiner segensreichen Ttigkeit hatte Csar seine Feinde; es waren die republikanischen Senatoren, die sich verschworen, Rom von dem Tyrannen" zu befreien; an ihrer spitze standen Brutus und Caffius. Als Cfar am 15. Mrz im Jahre,44 in der Senatsversammlung erschien und sich eben auf einem Sessel niederlassen wollte, sielen die Mrder der ihn her. Blutend aus 28 Wunden, sank der grte Mann Roms an der Sule des Pom-pejus nieder. Noch heute erinnert das Wort Kaiser an den Namen C-sar,3) und der Monat Juli, frher Quintiiis genannt, ist nach diesem groen Feldherrn, Staatsmann und Gelehrten benannt. r) Siehe Seite 12. 2) Er gedachte auch, die pontinischen Smpfe auszutrocknen, den Isthmus von Korinth zu durchstechen, ein allgemeines Gesetzbuch zu schaffen, das Staatsgebiet auszumessen und eine Gesamtkarte des Reiches anzufertigen. 3) Csar, anfnglich ein Familienname des Julischen Hauses, war seit. Hadrian der Titel des Staatsoberhauptes. /.

9. Teil 1 - S. 284

1886 - Hannover : Helwing
284 Römer. des Verstorbenen (S. 277) von eigens dazu bestellten Männern einhergetragen. ^ Träger mußten in Größe und Gestalt der darzustellenden Person möglichst ähnlich sein, hatten ihr Gesicht mit der Maske bedeckt, waren je nach dem Range des Ahnen mit der prätorischen, konsularischen rc. Amtstracht angethan, von Lmoren begleitet und fuhren meistens jeder auf einem besonderen Wagen. Je größer die Zahl der Masken solcher ehrwürdiger Ahnen, desto herrlicher war das Begräbnis, und da auch die Seitenlinien ihre Ahnenbilder zur Beerdigung schickten, so betrug die Zahl der Masken oft 600; in Sullas Leichenzuge befanden sich 210 Wagen mit Ahnenbildern. Die Leidtragenden folgten in dunklen Gewändern. Auf dem Forum hielt ein Verwandter oder — bei verdienstvollen Männern — ein vom Staate beauftragter Redner die Leichenrede, in welcher er die Verdienste des Verstorbenen rühmend hervorhob, auch wohl die der gegenwärtigen Ahnen berührte. Danach wurde der Leichnam entweder in einer gemauerten Grabkammer beigesetzt, oder je nach der in der betreffenden Familie herrschenden Sitte — auf einem Scheiterhaufen verbrannt und die etwa übrigbleibenden Gebeine in einer Urne beigesetzt. Arme Leute wurden auf einer gemeinsamen Begräbnisstätte am esqui-linischen Hügel begraben; andere kauften sich ein Plätzchen in den von Innungen, Spekulanten ober von reichen Familien für die große Zahl ihrer Freigelassenen erbauten sog. Golumbarien — wegen ihrer Ähnlichkeit mit Taubenhäusern so genannt — große Grabgewölbe, welche in kleinen Nischen 600 und mehr Urnen aufnehmen konnten. Wer es irgenb vermochte, kaufte für sich und feine Familie ein Erbbegräbnis, am liebsten an einer belebten Straße. Die Leiche ruhte meistens in einem Steinsarge; die Gräber waren entweder in einen Felsen gehauene ober in der Erbe ausgemauerte Grabkammern, ober sie ragten in Gestalt von Säulen, Türmen ober Tempeln frei über die Erde empor und waren oft, wie z. B. die Kaifergräber des Augustus und Hadrian, von großer Ausdehnung und mit verschwenderischer Pracht, mit kostbaren Geräten und Kleidern ausgestattet. 3) Das Sklavenwesen bei den Römern. Wie bei allen Völkern des Altertums, wurde auch, bei den Römern die Arbeit durch Sklaven besorgt. Auch der Ärmste hatte einen oder mehrere Sklaven zu seiner Bedienung, zur Unterstützung in seiner Arbeit; sehr groß war aber oft die Menge der Sklaven in einem vornehmen römischen Hause gegen Ende der Republik oder in der Kaiserzeit. Man gebrauchte so viele Sklaven, weil es gegen den Ton der seinen Gesellschaft verstieß, daß man einem und demselben Sklaven verschiedene Arbeiten übertrug. Da gab es unter den Sklaven solche, welche nur das Haus reinigten, daneben Schmiede, Maler, Schuster und andere Handwerker, und zwar von jedem Handwerk meist eine größere Zahl, so daß der Herr auch für den Verkauf arbeiten lassen und seine Leute anderen vermieten konnte. Auch die Ärzte. deren die römische Familie einen oder mehrere hatte, gehörten dem Sklavenstande an, ebenso die große Menge der Diener. welche der Küche und dem Keller vorstand. „Siehe unsere Küche an," so schreibt ums Jahr 60 n. Chr. Seneca, „und die zwischen so vielen Feuern umherlaufenden Köche, sollte man meinen, daß es ein einziger Magen wäre, für den mit solchem Tumulte Speise bereitet wird? Wenn sich endlich jene verwöhnten Zärtlinge zur

10. Bis zum Tode Friedrichs des Grossen - S. 99

1886 - Berlin : Oehmigke
99 der König auf einem unvergleichlichen, mutigen und reichlich ausgezierten Pferde von seinen Lakaien und Schweizern um-geben, darauf einige Hofchargen und nun eine kostbare Kutsche von acht Pferden gezogen, in welcher die Knigin sa, ihr gegenber die Gemahlin des Markgrafen Philipp. Diese Kutsche wurde von drei Kompagnieen der Leibgarde zu Pferde begleitet; dahinter folgten die Hofdamen in acht Kutschen. Ge-schlssen wurde der ganze Zug von der geharnischten Schaar der Fleischhauer. So erfolgte ein Einzug, wie ihn Berlin noch nicht gesehen hatte, während die Brgerkompagnieen teils auerhalb, teils innerhalb der Stadt Spalier bildeten, unter dem Gelute der Glocken und dem Donner der Kanonen, welche 600 Schsse abgaben. Das festliche Aussehen der Stadt wurde durch die sieben Ehrenpforten erhht, welche vom Georgen- (jetzt Knigs-) Thore begannen und sich bis zum Schloe sortsetzteu. An der ersten, von den Vorstdtern und Grtnern ausgefhrt, standen zwanzig als Gartennymphen verkleidete Mdchen, Blumen und Krnze aus ihren Blumenkrben werfend; die zweite war im dorischen, die dritte in ionischem Stile von der Kolonie er-baut; die vierte, an der Jdenstrae stehend, zeigte einen reichen Schmuck von Bildern und Inschriften. Die des Magistrats am Berliner Rathause hatte einen historischen Charakter, denn sie fixierte die Hauptmomente der preuischen Geschichte seit der Herrschaft der Hoheuzollern auf Bildern und mit In-schriften; auf derjenigen, welche vor dem kniglichen Posthause (alte Post) stand, posaunte eine zweifache Fama den Ruhm der neuen Wrde ans. Die letzte Ehrenpforte stand am knig-lichen Schlo und bestand aus zwei aneinander gefgten Pyramiden, die mit Gemlden und Inschriften reichlich ver-sehen waren. Am anderen Tage fand der Empfang der De-pntationen, Sonntags Dankgottesdienst in der Domkirche, Montags Illumination statt. Beim Gelute der Glocken er-hellte sich die Stadt in dem Grade, da sie von den vielen Lampen, Lichtern und Fackeln zu brennen schien." Der Hos-Poet Besser giebt seinen Gefhlen der diese Illumination
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