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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1886 - Berlin : Hofmann
64 Zweiter Teil. Das Mittelalter. schwäbischer Abstammung (Stammburg in der schwäbischen Alp), begegnen uns die Grafen von Zollern zuerst als Burggrafen von Nürnberg. Durch persönliche Tüchtigkeit und besonders auch durch thatkräftige Unterstützung der Kaiser (z. B. Rudolfs von Habsburg) bringen sie es in dieser Stellung allmählich zu hohem Ansehen und großer Macht. Als nun Burggraf Friedrich Vi. dem Kaiser Sigismund bei dessen Kaiserwahl und ersten Regierungshandlungen wesentliche Dienste geleistet hatte, erhielt er zum Lohne dafür die Belehnung mit der Mark Brandenburg. Dieselbe wurde 1417 in feierlichster Weise am 18. April 1417 während des Konzils zu Konstanz auf dem Markte vollzogen, in Gegenwart einer auserlesenen Versammlung (Kurfürsten von Pfalz und Sachsen mit Scepter und Schwert!). Dadurch wurde Friedrich Kurfürst und Reichserzkämmerer. Er stellte nun in der Mark die unter den Luxemburgern eingerissene heillose Unordnung (räuberischer Landadel, Quitzows n. a.) ab und verharrte in seinem freundschaftlichen, helfenden Verhältnis zu Reich und Kaifer. Seine Nachfolger (Friedrich Ii.; Albrecht Achilles 1470 — 1486; Johann Cicero, Joachim Nestor n. s. w.) wußten durch eine kluge Politik und durch persönliche Tüchtigkeit die Bedingungen für eine glückliche Zukunft des Landes immer günstiger zu gestalten. I. Repetition (V. Periode ca. 1250—1517). § 33. 1250—1273 Interregnum, Zeit der Anarchie. Faustrecht und Raubrittertum. Strand- und Grundruhrecht. Selbsthilfe der Städte: rheinischer Städtebund 1254. 1273 — 1291 Rndols von Habsburg. Sein Sieg über Ottokar von Böhmen auf dem Marchfelde 1278: Begrüudung der habsbnrgi-gischen Macht in Österreich. — Rudolfs segensreiche Thätigkeit zur Beseitigung der Raubritterburgen. 1292 — 1298 Adolf von Nassau, von den Fürsten trege.i seines Strebens nach Hausmacht abgesetzt. 1298 — 1308 Albrecht I., Sohn Rudolfs, ermordet durch Johannes Parricida aus Privatrache. 1308 — 1313 Heinrich Vii., aus dem Hause Luxemburg, versucht noch einmal, den alten Glanz des Kaisertums herzustellen. Sein Zug nach Italien (Dante). Er stirbt plötzlich bei Siena. § 34. Zwischen Papsttum und Kaisertum bricht aufs neue Streit aus: der unter französischem Einfluß stehende Papst (babylonisches Exil der Päpste zu Avignon 1305—1377) erhebt den Anspruch, daß die Wahl des deutschen Kaisers seiner Genehmigung bedürfe. Unter König Ludwig Iv. dem Bayern (1313—1347; sein Gegenkönig Friedrich der Schöne bei Mühldorf 1322 besiegt) treten die Fürsten in dem Kurverein zu Reuse 1338 diesem Anspruch entgegen: der Papst soll gar keinen Einfluß bei der Kaiser-

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1886 - Berlin : Hofmann
§ 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. 65 wähl haben. Dieser Beschlnß wird zum Reichsgesetz erhoben durch die goldene Bulle 1356, in welcher überhaupt der Vorgang der Kaiserwahl endgiltig geregelt wird: Einsetzung des Kurfürstenkollegs! Dieses Gesetz wurde erlassen unter Kömg Karl Iv. (1347— 1378 ^„Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater^). Durch ihn 1348 Gründung der ersten deutschen Universität in Prag. § 35. In der zweiten Hälfte des Mittelalters großer Aufschwung der Städte. Im Innern mehr und mehr der Selbstverwaltung teilhaftig, 3“L‘ ^®slhrun9 und Stärkung ihrer äußeren Interessen zu großeu Bündnissen zusammen: a) Die Hansa, Bund vorzugsweise der Küstenstädte der Nord- und Oltsee; Zweck: Förderung und Schutz des Seehandels. Gebietende Stellung der Hansa gegenüber den nordischen Reichen, b) Der rheinische Städtebund, löst sich gegen Ende des 14. Jahrhunderts mehr und mehr auf. c) Der schwäbische Städtebund entwickelt sich im Gegensatz zu den süddeutschen Landesherren zu großer Macht. Sieg über Eberhard von Württemberg bei Reutlingen 1377. Die Macht des Bundes sinkt gegen Ausgang des Mittelalters. <rrr ^6- Gegen die Mißstände in der Kirche treten auf: in England Wrclef ca. 1360, m Deutschland (Böhmen) Huß ca. 1400. Man suchte eine Reformation an Haupt und Gliedern durchzusetzen durch große m ®0n5tl äu ^i'a 1409' b) Konzil zu Konstanz ca. 1415 c) Konzil zu Basel ca. 1440. Keines erreicht seinen Zweck. Doch ist das Konstanzer Konzil sehr wichtig a) durch die dort vollzogene Verurteilung und Verbrennung von Huß; b) durch die von Kaiser Sigismund (1410—1437) vollzogene Belehnung des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit dem Kurfursteutum Brandenburg (1417). s a 137‘ .Vorgeschichte Brandenburgs. Ursprüngliche slavische Bevölkerung durch Heinrich I. und Otto I. christianisiert (Markgras Gero und die „Nord-nlv f unter den Frankenkönigen vernachlässigte Germanifierung dieser Gebiete nimmt wieder auf ca. 1135 Albrecht der Bär aus dem Hau se iqjfwä" rs ”Un0an Aufblühen Brandenburgs. Aussterben der Askanier 1320 (Waldemar). Zerrüttung der Mark unter den bayerischen und luxemburgischen pursten. 1356 wird Brandenburg durch die goldene Bulle Kurfürstentum. 1417 die Hohenzollern Kurfürsten von Brandenburg, Herstellung der Ordnung durch eine Reihe vortrefflicher Herrscher. 8 38. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken. Zwischen der Welt des Morgenlandes und der des Abend-lllndes hatte seit Stiftung des Mohammedanismus beständiger Widerstreit nicht aufgehört. Die Araber waren zwar von der Besitznahme Frankreichs durch Karl Martells Sieg bei Poitiers 732 abgehalten worden, doch hatten sie in Spanien festen Fuß aefakt und Jahrhunderte lang behalten, trotzdem sie in beständigem Kampfe Mit den christlichen Königen und Rittern (der Cid!) lagen. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte, ii. r

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 125

1886 - Berlin : Hofmann
§ 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. 125 gemacht hatte, deutscher Kaiser wird, wendet sich das Glück auf Ludwigs ©eite, und die Friedensschlüsse zu Utrecht und Rastatt sind verhältnismäßig noch günstig für ihn: Philipp V. König von Spanien; aber Frankreich muß auf die Union mit Spanien für ewig verzichten, 1714. — Ludwig Xiv. t 1715. § 72. Der nordische Krieg 1700 — 1721. Peter der Große, Romanow, 1689—1725, will sein Volk mit Europa in geistige und materielle Berührung bringen. Seine Bestrebungen für die Hebung der russischen Kultur (Lesort). Da ihm an dem Besitz der für den Handel wichtigen Ostseeküsten liegt, so greift er im Verein mit Polen-Sachsen und Dänemark den König Karl Xii. von Scbweden an. Karl schlägt seine Gegner sämtlich (die Russen bei Narwa), gerät aber durch einen abenteuerlichen Zug nach der Ukraine (Mazeppa). Er verliert mehrere Jahre bei den Türken. Seine Gegner nehmen unterdes seine Ostseebesitzungen ein. Zurückgekehrt vermag er nicht dieselben zurückzuerobern, f vor Friedrichshall. Rußland hat durch diesen Krieg an der Ostsee festen Fuß gefaßt; auch nach dem Schwarzen Meere hin dehnt es sich aus. — Peters Reformen. D. I>ie Entwicklung Wrandenöurg-Wreußens zum Gromaat. § 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. Wir haben in der Geschichte des Mittelalters erzählt, daß im Jahre 1415 (17) die Mark Brandenburg an das Hohenzollerngeschlecht gekommen ist. Die Nachfolger des ersten Kurfürsten, Friedrichs I., wußten durch eine thatkräftige und kluge Politik die Mark sowohl nach außen zu vergrößern, als auch im Innern zu festigen. Wichtig ist vor allem, daß Kurfürst Albrecht Achilles durch ein Hausgesetz im Jahre 1473 bestimmte, daß die Mark Brandenburg fortan als Kurland stets ungeteilt bleiben und in männlicher Linie sich vererben sollte (Dispositio Achillea). Kurfürst Joachim 1. (1499 — 1535) errichtete in Frankfurt a/Oder eine Universität. Kurfürst Joachim Ii. trat im Jahre 1539 zum lutherischen Be- 1539 kenntnis über. Auch schuf er durch kluge Unterhandlungen dem brandenbnrgischen Staate Aussichten ans künftige Vergrößeruugeu, indem er a) mit dem Herzog Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan 1537 eine Erbverbrüdernng schloß, durch welche für Brandenburg die Aussicht auf diese schlesischen Besitzungen eröffnet wurde; b) von dem König von Polen erwirkte Joachim 1568 1568 die Mitbelehnung mit Preußen, welches im Jahre 1525 (vergl. § 50) ein weltliches Herzogtum geworden war. — Nun ging zunächst das Streben der Kurfürsten auf den vollen Besitz Preußens;

4. Die mittlere Zeit - S. 139

1881 - Leipzig : Krüger
— 139 — keineswegs überall anerkannter deutscher König. An die Spitze der bayerischen Partei trat Markgras Ludwig von Brandenburg (und Tyrol). Mit großer Klugheit wußte freilich der in Paris erzogene verschlagene Karl diesen Gegner in lähmende Verlegenheit zu bringen. Er stellte den sogenannten falschen Waldemar*) auf, d. H. er begünstigte einen Betrüger, welcher behauptete, der letzte Markgraf aus dem Hause Anhalt, Waldemar, welcher schon 1319 gestorben war, zu sein. Beinahe hätte dieser Thronräuber die ganze Herrschaft in der Mark Brandenburg an sich gerissen; nur wenige Orte (Treuen-brietzen) blieben dem Bayern treu. Dafür stellte nun aber auch Ludwig in dem tapfern und biederen Grafen Günther von Schwarzburg einen Günther von Gegenkönig auf. Als jedoch Karl Iv. den falschen Waldemar Schwarzburg fallen ließ, nötigte Ludwig auch den Grafen Günther zum öegen om9' Verzicht auf die Krone; ein Ereignis, das derselbe, der sich in kurzer Zeit die Liebe des Volkes zu erwerben gewußt hatte, nur wenige Monate überlebte. Nun hätte Karl, gestützt auf seine sehr-ansehnliche Hausmacht, — mit Böhmen vereinte er Mähren, Schlesien, die Lausitz, schließlich sogar Brandendurg — den Versuch machen können, der deutschen Königswürde wieder Macht und Ansehen zu verschaffen, sowie den oft gebrochenen Landfrieden mit Nachdruck von neuem aufzurichten. Statt dessen hat er vielmehr die Ohnmacht Deutschlands dadurch weiter gefördert, daß er den Sieg der fürstlichen Macht über die königliche in einem Reichsgrundgesetz, dergoldenenbulle, ausdrücklich an- Goldene Bulle erkannte. Darin wurde festgesetzt, daß nur 7 Fürsten das Recht 1356-haben sollten, an der Königswahl teilzunehmen. Diese Kurfürsten waren: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, der König von Böhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg. Sie wurden durch Verleihung (bez. Bestätigung) besonderer Vorrechte über alle anderen Reichsfürsten erhoben. Sie erhielten in ihren Ländern die Rechte, die früher dem Könige zustanden (Regalien): das Münzrecht, die Befugnis, Bergwerke anzulegen, Zölle zu erheben, den Judenschutz, die höchste Gerichtsbarkeit. Zugleich wurde die Unteilbarkeit der Kurfürstentümer festgesetzt. Der König versprach ausdrücklich, bei der Regierung ihren Rat ein- *) W. Alexis: Der falsche Waldemar.

5. Die mittlere Zeit - S. 120

1881 - Leipzig : Krüger
— 120 — §• 150. Das Bürgertum. — Durch Heinrichs I. Burgenbau Bürgerstand. war noch ein weiterer Antrieb zur Entwicklung eines neuen Standes gegeben worden. *) Zwar fanden sich noch aus der Römer Zeiten her im südlichen und westlichen Deutschland Gemeinwesen, die aus den Standlagern römischer Legionen entstanden waren; aber int mittleren und nördlichen Deutschland erblühte städtisches Leben erst seit den sächsischen und fränkischen Kaisern. Nicht bloß die Burgen Heinrichs I. erweiterten sich M Städten, sondern auch um die Sitze der Bischöfe, um reiche Klöster, Entstehung um die kaiserlichen Pfalzen bildeten sich allmählich ummauerte Ortschaften, der Städte. Die ursprüngliche Bevölkerung bestand teils aus den Burgmannen, welche die Besatzung ausmachten, teils aus Handelsleuten, welche ihr Waarenlager dort sicher wußten, teils aus Bauern, deren Äcker rings herum lagen, teils aus Handwerkern, die zuerst unfreie Leute waren. Anfänglich übten der Bischof oder der Burggraf, der an des Kaisers Statt richtete, oder der Vogt, den der Burgherr einsetzte, die Gerichtsbarkeit und Hoheitsrechte aus, selbst über die freien Männer, die sonst nur Reichsstädte, von ihresgleichen Recht nahmen. Bald aber strebten die Städte nach Selbstverwaltung im Innern und Unabhängigkeit nach Außen; als reichsunmittelbar wollten sie nur den Kaiser als Herrn über sich anerkennen. In beiden Beziehungen erreichten sie ihr Ziel. Durch Handel und Gewerbfleiß mehrte sich ihr Reichtum und bald wurden sie als Bundesgenossen wertvoll. Seit Heinrich Iv. standen sie den Kaisern meist in ihren Kämpfen gegen die Großen des Reiches treu zur Seite und erlangten dadurch bedeutende Rechte. Zuerst erblühten die süddeutschen (Nürnberg, Ulm, Augsburg) und rheinischen (Mainz, Worms, Köln) Städte; erst später die nordischen (Bremen, Hamburg, Lübeck, Braunschweig, Magdeburg u. a.). Durch die Kreuzzüge wurde ihr Wohlstand gehoben und durch den sich steigernden Handel sowie durch die Geldverlegenheiten der Kaiser ihre Macht vergrößert. Die Reichsstädte gewannen die eigene Gerichtsbarkeit, das Recht, Münzen zu schlagen, Zölle zu erheben, und die freie Wahl ihrer Beamten (Bürgermeister, Rats-Geschlechter^ Herren.**) Diese wurden ausschließlich aus den Geschlechtern, dem (Patrizier). Stadtadel, der sich aus den Burgmannen und den reichen Kaufleuten Zünfte. gebildet hatte, entnommen. Damit waren aber die Zünfte, zu denen die Handwerker zusammengetreten waren, nicht zufrieden, so entwickelte sich ein Gegensatz und aus diesem ein Kampf, der mit Hartnäckigkeit geführt wurde und sehr verschiedenen Ausgang hatte. (In Augsburg errangen sich die Zünfte Zutritt zu dem Rate, während in Nürnberg den Geschlechtern der Sieg verblieb.) Handel. §. 151. Je wichtiger der Handel für die Städte war, desto eifriger *) Seitdem im 9. Jahrhundert die Normannen von der See, die Ungarn im Süden räuberisch das offene Land durchzogen, vergaßen die Deutschen in der Not der Stunde überall die alte Abneigung gegen ummauerte Wohnsitze. (Freytag: Bilder I. S. 421.) **) Göthe: Wahrheit und Dichtung.

6. Die mittlere Zeit - S. 113

1881 - Leipzig : Krüger
— 113 — Hoffnungen nicht; denn Italien war und blieb seine Heimat, die er immer bevorzugte. In Deutschland hielt er sich nur vorübergehend auf und übertrug bald seinem jungen Sohne Heinrich unter Beihilfe des Erzbischofs von Köln die Verwaltung des Reiches. Dadurch wurden die ohnehin schon mächtigen Großen noch unabhängiger, besonders auch die geistlichen Fürsten. Als Heinrich nun heranreifte und gar keine Aussicht auf baldige Selbständigkeit bei der Jugend des Vaters hatte, empörte er sich. Sobald aber der Kaiser persönlich er- Der Sohn schien, erlosch der Aufruhr. Der Sohn ergab sich dem Vater hegend.vater, und erhielt Verzeihung; da er jedoch wiederum abfiel, wurde er samt seiner Gemahlin und seinem Sohne auf ein apnlifches Schloß verbannt und endete dort in trauriger Gefangenschaft fein Leben. — Sein jüngerer Bruder Konrad wurde nun auf Konrad einem glänzenden Reichstage in Mainz zum Nachfolger des König. Vaters bestimmt. Zugleich legte Friedrich, nur darauf bedacht, in Deutschland die innere Ruhe herzustellen, um die Kräfte des Reiches für feine auswärtigen Unternehmungen verwenden zu können, den Streit feines Hauses mit den Welfen endgültig bei, indem er aus Braunfchweig und Lüneburg ein von Sachsen unabhängiges erbliches Herzogtum herstellte. Ebenso nachgiebig zeigte er sich gegen die Ansprüche der Fürsten, und er bestätigte ihnen förmlich die Unabhängigkeit von der kaiserlichen Gewalt, die sie während seiner Abwesenheit sich angeeignet hatten. Zu ihren Gunsten beschränkte er die Gerechtsame der aufblühenden Städte, welche unter den fränkischen Herrschern so treu zu Kaiser und Reich gestanden hatten. — Am Ende seiner Regierung gelang es der päpstlichen Partei, mit der Friedrich zerfallen war, zwei Gegenkönige (Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen und Graf Wilhelm von Holland) aufzustellen^ Bedeutung deren Bekämpfung der Kaiser seinem Sohne Konrad überließ. Friedrichs Ii. Aas Ergebnis seiner Regierung war für Deutschland kein sehr ^Ul Deutschglückliches.*) anö- *) Wie wenig Zusammenhalt das Reich in dieser Zeit hatte, zeigte sich, als die Mongolen, ein den Hunnen, Avaren und Magyaren verwandtes Reitervolk, sich drohend den Grenzen Deutschlands näherten. Nur der Tapferkeit eines schlesischen Fürsten, der in der Schlacht bei Liegnitz 1241 den Heldentod starb, und dem Herbeieilen Konrads war es zu danken, daß Deutschland von weiteren Einfällen verschont blieb. Wagner, Hilfsbuch. Ii. 8

7. Die mittlere Zeit - S. 158

1881 - Leipzig : Krüger
— 158 — Ludwig V. (Fainäant) 986—87 sich von der Bevormundung durch die Vasallen zu befreien.*) Denn, als Hugo der Große selbst starb, behauptete dessen Sohn Hugo Kapet denselben Einfluß. Daher war es natürlich, daß dieser beim Tode des kinderlosen Ludwigs V. den Thron bestieg. 2. Die ältere Linie der Kapetinger (987—1328). Die Regierung Hugo Kapets (987—997) 'st angefüllt mit Fehden gegen die trotzigen Vasallen, welche die Erblichkeit ihrer Lehen durchsetzten. Immer deutlicher trat auch ein Unterschied zwischen Nord- und Südfranzosen in der Sprache (langue d’oil-oui und langue d’oc), im Wesen (jene kriegerisch-trotzig, prunkend, diese gewandt, verschlagen, arbeitsam, genügsam) und in den rechtlichen Verhältnissen (im N. einheimisches, im S. römisches Recht) hervor. — Dieselben Kämpfe hatten zu bestehen Robert I. (997-1031) der Fromme, **) von dessen Frömmigkeit, Geduld, Langmut und Gutmütigkeit noch viele Züge überliefert werden, Heinrich I. (1031 — 61), unter dem der Gottesfriede (Treuga Dei= Tr6ve de Dieu) eingeführt wurde, und Philipp I. (1060-1108), der es ruhig geschehen ließ, daß seine Vasallen sich Länder eroberten (z. B. Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, England) oder als Kreuzfahrer in das gelobte Land zogen. Kräftiger regierte mit Hilfe des großen Abtes Suger von St. Denis Ludwig Vi (1108—1137) der Dicke, unter dem sich der Bürger- und Bauernstand (tiers 6tat) durch die Begünstigung des Königs mächtig hob. Auch begannen unter ihm schon die Kämpfe gegen England. Sein jugendlicher Sohn Ludwig Vii. (1137—1180), der Zeitgenosse Bernhards von Klairvaux, beteiligte sich am 2. Kreuzzuge; in seiner Abwesenheit regierte der treffliche Suger. Für Frankreich hatte dieser und die folgenden Kreuzzüge den segensreichen Erfolg, daß die schlimmsten Elemente des Rittertums dadurch verbraucht und der Landfriede gesichert wurde. Ludwig trennte sich von seiner Gemahlin, Eleonore h t dnu nspitjoi! ms *) Lothaire est roi de nom, mais Hugues est roi de fait et par ses ceuvres. (Duruy, Histoire de France.) **) Er wird in Uhlands Herzog Ernst von Schwaben erwähnt. — B fut un moine plutöt qu’un roi, fort occupe d’aumönes et de chants d’eglise, fort peu de mettre de l’ordre dans l’Etat. Ii nourissait quelquefois jusqu’ä mille pauvres par jour.

8. Die mittlere Zeit - S. 118

1881 - Leipzig : Krüger
— 118 — Reichssursten. §. 148. Die Reichsfürsten. — Was die Kaiser verloren, gewannen die geistlichen und weltlichen Fürsten. Ursprünglich die Beamten des Herrschers, welche zu ihrem Unterhalte und für bestimmte Dienste aus Landgüter und Zölle angewiesen waren, erwarben sie sich durch das Recht, den König zu wählen, und durch die allmählich eintretende Erblichkeit ihrer Lehensgüter volle Selbständigkeit; und zwar nicht minder die Erzbischöfe*) und Bischöse, welche an Macht weltlichen Fürsten gleichstanden, als die Herzöge.**) Gegen die Macht der letzteren kämpften die Kaiser so lange, bis es ihnen endlich glückte, dieselbe durch Teilung der Herzogtümer zu mindern. — Neben den Herzögen standen die Markgrafen, welchen die Verteidigung der Grenzländer anvertraut war, und die aus diesem Grunde unabhängiger von den Herzögen wurden als die übrigen Grafen. Sie hatten Gelegenheit, ihr Gebiet immer weiter auszudehnen; so erwuchsen die Nordmark (Mark Brandenburg) sowie die Ostmark (Österreich) zu großen Gebieten. Auch die Pfalz grasen errangen sich höhere Macht. Zuerst richteten sie an des Kaisers otatt, dann wurden sie als ein Gegengewicht gegen die Herzöge gebraucht. Schließlich wurden sie auch von der herzoglichen Gewalt frei. oelb)t von den ehemaligen Gaugrafen gewannen mehrere eine reichsunmittelbare Stellung, d. h. sie erkannten nur den Kaiser als Herrn über sich an. — Alle diese Großen bildeten den hohen Adel. Unter ihnen erhoben sich aber wieder ganz besonders diejenigen, welche das Recht, den Kaiser zu küren, allmählich als ihr ausschließliches Vorrecht betrachteten (Kurfürsten.) Es bildete sich die Gewohnheit, sieben Fürsten als dazu berechtigt anzusehen: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier und die Fürsten von-Bayern,***) Sachsen, Brandenburg und Böhmen. Jtitterstanb. §.149. Das Rittertum. — Neben dem hohen Adel stand ein nieberer Abel, der sich teils aus ehemaligen Gemeinfreien, teils aus unfreien Leuten (Ministerialen), die sich durch Gunst ihrer Herren ober Tüchtigkeit im Kriege aufgeschwungen hatten, zusammensetzte. Er bitbete vornehmlich den Kriegerstanb, und, ba feit Heinrich I. der Kriegsbienst zu Pferde mehr galt, als der zu Fuß, so mußten die Lehensleute als Reiter bienen und würden daher Ritter genannt. Die beiben Bestanbteile ■ I verschmolzen infolge Ausbildung bestimmter durch Kampfespflicht und Re- ligion gebotener Lebensvorfchristen unlöslich. Da eine gleichartige Entwicklung aber auch in den anbeten christlichen Staaten vor sich ging, so *) Die brei wichtigsten Erzbischöfe waren die von Mainz, Köln Md 4.riet. Ihr Einfluß stieg um so höher, als die Kaiser sie mit der Ausfertigung aller Urkunden und Briese betrauten. In biefer Eigenschaft hießen sie Erzkanzler. **) Die alten Herzogtümer waren Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben und Lothringen; zu diesen kamen später hinzu Kärnthen und Braunschweig-Lüneburg. ***) Später bekam die pfälzische Linie des in Bayern regierenden Hauses Wittelsbach die Kur.

9. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 96

1892 - Gera : Hofmann
96 unter der kniglichen Obergewalt vereinigt. Aber den Herzgen lie er die Selbstndigkeit. 3. Er grndet zum Schutze gegen die Ungarn feste Pltze (Städte"). Die schlimmsten Reichsfeinde waren nach wie vor die Ungarn; sie trugen Schrecken und Verwstung ins Reich. Bis St. Gallen in der Schweiz drangen sie vor. Heinrich hatte einen ihrer Fürsten gefangen. Er lie ihn gegen Abschlu eines neunjhrigen Waffenstillstandes frei und versprach eine jhrliche Abgabe. In dieser Zeit lie er die wichtigsten Orte mit Mauern und Grben befestigen und in diese Städte" immer den neunten Mann seiner Dienstleute ziehen. Die brigen acht muten ein Drittel des Lnderertrags als Vorrat in die Städte liefern. In Kriegsnten fand dann das Land-Volk Schutz hinter den Mauern. In die Städte wurden Mrkte, Feste und Versamm-lnngen verlegt; Handel, Handwerke und Knste blhten dadurch auf. So entstanden Orte wie Quedlinburg, Merseburg, Hersfeld. Ferner bildete er aus seinen Dienstleuten eine Reiterei, die sich in Waffenspielen auf den Krieg rstete, um den Reiterheeren der Ungarn Widerstand leisten zu knnen. 7 vheiter3iir eitheinrichsi. Burg heit die bergende, schtzende Sttte, (Stacke.) daher die vielen alten Stdtenamen mit der Endung brg" oder mit dem stammverwandten berg". Vorhanden waren damals schon im Herzogtum Sachsen die Städte tamlmrg, Goslar, Braunschweig; im Herzogtum Franken: Frankfurt, peier, Mainz, Worms, Wrzburg, Fulda; im Herzogtum Schwaben Augsburg, Ulm, Konstanz, St. Gallen; im Herzogtum Bayern: Regens-brg, Freifing, Ingolstadt; im Herzogtum Lothringen: Aachen, Kln, Trier, Metz, Toul, Verdun. 4. Er besiegt die unruhigen Grenzvlker. Die Slaven an der Ostgrenze hatten oft, im Verein mit den Magyaren, die Grenze bedroht. Sie sollten zuerst Heinrichs Schwert fhlen. Er nahm mitten 928 im Winter ihr feeumgrtetes Brennaburg (Brandenburg) ein. Auch an der Elbe bezwang er sie und schirmte die Ostgrenze durch feste Burgen. Hier grndete er Burg und Mark Meien. Die Mark Schleswig, die dem deutschen Reiche verloren gegangen war, nahm er dem heidnischen Dnenknig Gorm dem Alten wieder ab. 5. Er vernichtet die ruberischen Ungarn. Nach Ablauf des Waffenstillstandes forderten die ungarischen Boten die alte Abgabe. Sie erhielten, der Sage nach, dafr einen rudigen Hund, dem Ohren und Schwanz abgeschnitten waren, und die Weisung: Wollt ihr einen bessern Tribut, so holt ihn euch!" Wutschnaubend brachen die Ungarn ins Land. Aber vergebens pochte ihre Raubsucht an die Thore und Mauern der Städte. Durch Thringen zogen die raubenden und

10. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 161

1892 - Gera : Hofmann
und arbeiten" war sein Wahlspruch. Ihm machten die Städte, die sich in den langen Wirren viele Freiheiten erkmpft hatten und von der Landeshoheit des Fürsten nichts wissen wollten, viel zu schaffen, beson- ders die Doppelstadt Berlin-Klln an der Spree. Sie verschlo ihm sogar die Thore. Bei einem Aufruhr der Brger gegen den Rat drang Friedrich auf den Hilfernf des letzteren in der Verwirrung mit 600 Reitern indie Stadt und trieb die Emprer zu Paaren. Er lie sich die Schlssel der Thore aus- liefern, strzte den Roland, das Sinn- ty | - bild des Blutbannes oder Rechtes der Leben und Tod, und erbante nach einem zweiten Aufstande an der Spree zwischen den beiden Stdten Berlin und Klln die Frstenburg, auf deren Stelle sich heute das alte knigliche Schlo erhebt. Dieselbe ' bezog er 1451 und machte damit uo Kiedrich Ii Berlin zur Residenz des Kur- Nach Cernitws und Brkner. frstentums. 2. Er hob die Sittlichkeit. Durch das Raub- und Fehdewesen war der Adel in der Mark in blen Ruf gekommen. Was man irgendwo vermisse, das msse man nur in der Mark Brandenburg suchen!" war eine gemeine Rede in deutschen Landen. Um den Adel zu heben, grndete Friedrich den Schwanenorden. Durch ihn sollte Frmmigkeit, Sittenreinheit und edles Familienleben gefrdert werden. Als der Tod seinen einzigen Sohn in blhender Jugend hinweggerafft hatte, bergab er die Regierung seinem Bruder Alb recht, nahm mit Thrnen Abschied von den mrkischen Stnden und starb schon im nchsten Jahre ans der Plassenburg in Franken. 3. Albrecht Achilles, der gln-zende Vertreter des Rittertums. Er war einer der khnsten und Pracht-liebendsten Ritter seiner Zeit; daher sein Beiname. Turniere, Fehden und 7 Prunkvolle Feste waren seine Lebens- i lust. Die Mark lie er durch seinen Wjf Sohn Johann, den spteren Kur- srsten, verwalten, und wenn er einmal dahin kam, war es meist, um Geld zu u ^ holen. Durch seinen Stolz verletzte er 7 \ den Adel und die Brger. Bei einem /x Feste, das ihm die Stadt Berlin gab, " ^Www. v liefe et beten Sberttetet unbeachtet Zwrecht Achills........ am Kamme stehen. Da die Matket . Sch-.nck und Mwnet. Polack, Geschichtsleitfaden. 12. Aufl. 11
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