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1. Die deutsche Kunst des XIX. Jahrhunderts - S. 32

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
Fig. 48. Aus Thorwaldsens Alexanderzug. Zuerst 1811 in Gips für den Quirinal gebildet, später mehrfach in Marmor ausgeführt in Babylon mit seinen Kriegern ein und wird festlich empfangen. Den Mittelpunkt bildet Alexander selbst, ihm geht Mazäus mit seinen fünl Hinter Mazaus zwei Waffenträger, vor ihm die Friedensgöttin, die freiwillige Unterwerfung der Perser verkündend. « U " W:S Fig. 44. Thorwaldsen, Der Morgen (Aurora). 1815. Fig. 45. Thorwaldsen, Die Nacht. 1815. Haack S. 44 49, Max Schmid I S. 134—140, Monographie von Adolf Rosenberg.

2. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 139

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
64. Der Bersuv. 139 64. Der Vesuv. Der Vesuv erhebt sich auf dem Ost- gestade des Busens von Neapel aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist gleichsam die Krone der ganzen Landschaft: so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein schlechter, hol- periger, steiniger Weg führt nach und nach durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen auf- wärts. Hier wächst der ächte Lacrimae Christi. Der Weg geht nicht steil, sondern zieht sich ganz flach bergan. Der Boden ist ringsum Answurf des Vul- kans. Nach und nach wird die Vege- tation immer geringer und man kommt über ein weites Lavafeld. Hier wird der Pfad manchmal sehr enge, weil er sich durch die Lavablöcke windet. Es ist ein schrecklich ödes, braunrothes Ge- filde. Die Mafien sind zusammenge- drängt und starren spitz und zackig in die Höhe, als wären die rothen Flam- men in ihrer glühendsten Hitze erstarrt. Dies ist die Lava vom letzten Ausbruch des Vulkans. — Hat man sich durch diese fürchterliche Klippensaat hindurch- gewunden, so kommt man wieder durch niedriges, mager grünendes Gesträuch, ans schlechtem holperigen Pfad aufwärts bis zum Hause des Einsiedlers, das man nun bald erreicht hat. Allmählich nimmt das die untere und mittlere Region be- lebende Grün ab und endlich verschwin- det es ganz. Nun windet sich der enge Pfad wiederum durch ein schauerliches Feld der Zerstörung und des Todes. Da grünt kein Halm. Nichts als un- geheure Lavablöcke 'liegen über einander, die Knochen, — die Eingeweide des Ber- ges, ausgespieen im Sturme seines Zor- nes. So windet sich der Pfad in süd- licher Richtung fort bis zum Kegel des Vesuv. Eine schreckhaft öde Vertiefung zieht sich an den schroffen Klippen hin und bis in die Ebene hinunter. Am Fuße des Berges werden die Saumthiere zurückgelassen; der Kegel ist zu steil für sie. Eine Art von Pfad oder vielmehr eine Spur des Weges, den die vielen Besteiger des Berges genommen haben, gibt den Schritten der Wanderer die Richtung. Anfangs geht es ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rothbraune Erdasche außeror- dentlich beschwerlich. Bei jedem Schritt aufwärts sinkt man wiederum einen hal- den Schritt zurück. Hier und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter Steinen heraus. Dergestalt ist die Besteigung des Kegels gewiß eine beschwerliche Arbeit, aber nach einer halben Stunde ist sie vollen- det und wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuv ist ein un- geheurer rundlicher Kefiel, dessen Rand umher 30 — 50 und mehr Fuß hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht. An der Südseite ist er tief eingebrochen, weßwegen man in der Ge- gend von Castella mare durch die Lücke ins Innere des Kraters, d. h. an dessen innere Wände hineinsehen kann. Um den ganzen Krater kann man, wenn man sich Mühe gibt und vorsichtig ist, auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß der Umfang des Feuerschlundes so groß sei, glaubt man nicht, wenn man ihn bloß an einer Stelle ansieht; dieses wird erst klar, wenn man ihn zu umgehen anfängt. Uebrigens bleibt die Gestalt des Kraters sich nicht gleich, sondern verändert sich stets bei heftigen Ausbrüchen. In der Mitte des ungeheuren Keffels ist im Boden der eigentliche jetzige Feuer- schlund. Man sieht da einen kleinen Kegel, der 25 — 30 Fuß hoch zu sein scheint und durch das Gestein und die Asche, die der Vulkan immer auswirft, gebildet ist. Auf dem Gipfel dieses kleinen Kegels ist eine Oeffnung, die in das Innere des ewig brennenden Höllen- rachens hinabgeht, aus welcher ein wei- ßer, schwefelgelblich schimmernder, dichter

3. Bd. 2 - S. 178

1911 - München : Seyfried
178 sondern um das Verhältnis der drei Ausdehnungen, was wir von Anfang an gewollt. Der Erdbebenmesser war dabei nicht vergessen worden,- von 45 Knaben brachten l l den fertigen Apparat, fleißig ausprobiert, nach 2 Tagen zur Geographie stunde mit. Sie sammelten sich in den vorderen Bänken, zeichneten das Arbeitsstück aus und trugen die ge- machten Erfahrungen dazu ins heft ein als freie Ausschreibung: ,,Ich nahm eine breite Leiste, welche wagrecht war. Dazu schnitzte ich ein kurzes Lteckchen und nagelte es aufrecht auf die Leisten. An dieses Lteckchen brachte ich einen Draht an. Diesen bog ich um und richtete ihn so, daß er nicht den Land berührte, welcher auf der Leiste lag. Jetzt war der Erdbebenmesser fertig. Stellt man ihn auf die Bank und stößt mit den Füßen an, so sieht man Zeichen von dem Draht. — Zu meinem Erdbebenmesser, der mir vortrefflich gelang, nahm ich ein Zigarrenbrettchen, an dem ich eine Leiste befestigte. An die Leiste nagelte ich in die Lsuere noch eine Leiste, woran ich eine Nadel hing. Auf dem Brettchen streute ich Land auf. Bei der geringsten Erschütterung schwankte die Nadel hin und her und machte ver- schiedene Ltriche in den Land. Je größer die Erschütterung ist, desto größer ist der Ltrich. — Ich umsäumte ein rechteckiges Brettchen auf drei Leiten mit kleinen Lättchen. Unten schlug ich einen Nagel hinein. An diesen machte ich einen l2 ein langen Blumendraht. Vorne bog ich ihn abwärts. Nun bestreute ich das Brettchen mit feinem Land. Jetzt war er fertig. Ich stellte ihn auf den Tisch. Alsdann klopfte ich auf den Tisch. Der Draht fing das Zittern an und machte in den Land einige Kritzler. Lo konnte die Erschütterung angezeigt werden." Unterdessen hatten die anderen Lchüler mit ihrem Werkzeugkasten zu paarweiser Zusammenarbeit die rückwärtigen Bänke aufgesucht, teilweise mitgebrachtes und neues Material aus dem Vorrats- und dem Landkasten erhalten und in kaum 30 Minuten unter dem technischen Beirat des Lehrers das Arbeitsstück fertig gemacht. Lie dürfen es zu Haufe nach Lust ausprobieren und verschönern. In der Lchule ist keine Zeit mehr dazu. Einer um den andern sitzt jetzt ruhig vor seinem Werk, bereit zum Zuhören; denn draußen an der Tafel ist eben ganz groß, in Farben, die Erdkugel entstanden, mit der Güntherschen Lchichtendarstellung, und er- innernd an den ,,bratenden Apfel" und andere Erfahrungen werden ihnen die Hauptursachen der Erdbeben zum Verständnis

4. Bd. 3 - S. 33

1912 - München : Seyfried
land. Jetzt wurde der wenigere Zand mehr geebnet, das aber nicht recht leicht ging, und die Häufchen zu mehreren Gebirgszügen ge- macht. Ris ersten Gebirgsstock setzten wir den Montblanc auf. Ich meinte schon wunder, was wir Zchönes gemacht hätten. Der Herr Zehrer machte uns aber daraus aufmerksam, daß wir doch zuerst den Zt. Gotthard machen hätten sollen,- denn von dem gehen die meisten Gebirgszüge weg. Gleich wurde es ausgebessert. Run ging's aber mit der Karte weiter. Ich machte nach Westen die Berner Rlpen, nach Züden die Tessiner Rlpen und nach Osten die Glarner- und Graubündner Rlpen. Weiter modellierte ich den Drtler und die Wild- spitze. Run diesmal bekam es ein anderes Russehen. Bis auf die Ztädte, Flüsse und Ztraßen hatten wir alles gemacht. Jetzt wurde es schon Rbend und wir mutzten aufhören. Rm nächsten Dienstag in der Zeichenstunde arbeiteten wir wieder weiter. Die Ztädte wurden mit weitzer Kreide, die gespitzt war, gemacht. Gleich erkannte man das grotze Mailand, dann Turin, Verona, Mantua, Bologna pnd Venedig. Die Flüsse und Meere wurden zuerst vorgefahren und dann mit blauer Farbe nachgezeichnet. Ge- schabte, weiße Kreide stellte den Gletscher dar. Die Gebirge wurden mit brauner Farbe aus einem kleinen Zeiher bestäubt. Den Zand in der Ebene mischten wir mit grüner Farbe. Die Bahnen wurden mit roten Fäden durchzogen. Die Malerei mußte auch zweimal ge- schehen, weil wir zuerst viel verbatzt hatten. Zuletzt kam noch die schwere stusenartige Erhebung. Zo war endlich die Rrbeit gelungen und alle Mitschüler haben sich gefreut/'1) ') Material von Herrn Brandstetter.

5. Naturgeschichte der Mineralien, Pflanzen und Thiere und insbesondere des Menschen - S. 2

1844 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
oder Miniren zu Tage gefördert und deßhalb Mi- neralien genannt. 3. Gras, Kräuter, Sträuche, Bäume und alle Arten von Gewächsen wachsen aus der Erde hervor, bekleiden Berg und Thal mit ihrem freundlichen Grün und mit den lieblichen Farben ihrer Blüthen, und erfreuen uns mit den mannigfaltigsten Früchten; sie können ihre Stelle nicht verändern, aber der Mensch kann sie zu seinem Gebrauche, wohin er es für gut findet, verpflanzen, und sie werden mit dem gemein- schaftlichen Ausdrucke: Gewächse oder Pflanzen benannt. 4. Die Thiere, das Vieh und Wild in Feld und Wald, die Vögel in der Luft, die Fische im Wasser und die übrigen Thiere, können sich frey hin und her bewegen, ihre Nahrung aufsuchen und mit dem Munde zu sich nehmen. 5. Hier müßt ihr euch nun vor Allem wohl merken, worin Mineralien, Pflanzen und Thiere hauptsächlich won einander unterschieden sind. 6. Die Mineralien haben weder Leben noch Empfindung. Sie wachsen nicht so, wie eine Pflanze von Innen heraus wächst; sie entstehen aus Theilen, die von Außen zusammen kommen, wie zum Beyspiele aus Kalk und Sand der Mörtel ent- steht, und zu einem Steine erhärtet, wobey allerdings eine anziehende Kraft der einzelnen, gleichartigen Theile mitwirkt, welche die regelmäßige Gestalt, oder Krystallisation vieler Steine hervorbringt. 7. Die Pflanzen haben Leben, aber keine Empfindung. Sie keimen aus einem Samenkorn heraus, sprossen und wachsen empor, bestehen aus

6. Der Jugendfreund - S. 140

1819 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
140 Körper. — Die Krystallisation bedeutet also die Bildung eines mineralischen Körpers zu einer bestimmten und regel- mäßigen Gestalt, so, daß auch das Anschießen der Salze eine Krystallisation genannt werden kann. Die dritte Art mineralischer Erzeugungen endlich beruhet auf Anflug durch u »te r ir d isch e D ä mp fe oder Schwaden, in welchen mineralische Stoffe aufge- löset sind. So erklärt man sich die Entstehung der Metalle. — Das Aufsteigen jener Dämpfe läßt sich auö dem Verwittern der Mineralien im Schooße der Erde, aus den daselbst befindlichen schwestichten und salzigten Wassern, und aus mehreren anderen, theils bekannten, theils unbekannten Ursachen herleiten. Die Erze verwit- tern zum Theil selbst, und lösen sich vielleicht in feine Dam- pfe auf, oder füllen doch mit ihren Bestandtheilen jene erwähnten Dampfe oder Schwaden, die dann die in den Gebirgen befindlichen Spalten und Klüfte durchstreichen und die Erztheile ansetzen. Auch mittelst der unterirdischen Ge- wässer können sich Mctallerze erzeugen, wenn diese, mit metallischen Theilen versetzt, unter der Erde fortstreichen, und auf Gestein stossen, das zur Absetzung des Metalls bequem ist. Nicht jedes Gestein besitzt die dazu nöthige Beschaffenheit. Das festeste, z. B. der Quarz und der Hornstein, scheinen am dienlichsten hierzu zu seyn, und man findet sie am öftesten als Metallmutter. Es ist wahr- scheinlich, daß im Inneren der Gebirge ein ähnlicher un- aufhörlicher Wechsel der Dinge erfolgt, wie in den übri- gen Naturreichen, und daß sich die Erze, so wie die Mi- neralien überhaupt, erzeugen; daß sie reisen, und wenn sie die bestimmte Zeit über in ihrem vollkommenen Zustande gedauert haben, wieder verwittern, oder sich auf- lösen, und Stoff zu neuen ähnlichen Erzeugnissen geben. — Außerdem sist es nicht unwahrscheinlich, daß gewisse Mi- neralien nach und nach auö anderen erzeuget werden, wie dieß z. B. mit den Feuersteinen ist, denen man es deutlich ansieht, daß sie ehemals Kalk waren. Dieses ist jedoch

7. Der Schulfreund - S. 143

1828 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
143 vor dem zu starken Frost deö Winters. Wenn er im Frühjahre schmilzt, so dünget er das Land, und gibt, wie dcx Negen, den Quellen und Flüs- sen Wasser, daß sie nicht sparsamer strömen, oder gar austrocknen. 2y. Die Erde ist eine wenig zusammen- hangende, zerreibliche und undurchsichtige Masse, woraus der größte Theil der Oberfläche unseres Erdballs besteht. Sie hat nicht die Festigkeit der Steine. Wie könnten Pflanzen und Thiere auf einem Boden leben und gedeihen, der durchaus zusammenhinge, oder kahler Stein wäre. 30. Die Erde bedeckt die Samen und Wur- zeln der Gewächse und Pflanzen, befestiget sie, nimmt die milden Einflüsse der Sonnenwärme, der Luft und des Wassers an, und ist gleichsam die Werkstättc, worin die Natur die Pflanzen- nahrung zubereitet, und sie den Erdgewächsen zuführet. 31. Die Fruchtbarkeit des Erdbodens rührt vorzüglich von der verschiedenen Mischung der Erd arten her. Bloße Thon-, Kalk-und Sand- oder Kieselerde tauget zur Hervorbrin- gung der Gewächse nicht. Dieß erfahren und wissen Alle, die sich mit dem Feld - oder Gar- tenbau beschäftigen. 32. Alles, was auf Erden lebet, erhält ursprünglich seine Nahrung aus der Erde. Da-

8. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 240

1913 - München : Oldenbourg
240 127. Mauersteine und Mörtel. sind ihre Fluten dunkelgelb gefärbt. Dieses Aussehen erhalten sie lediglich von den feinen Ton- und Sandteilchen, die das Wasser mit fortreißt. Häufig überschwemmen die tobenden Fluten ihre Umgebung und setzen jene Erdteilchen als Lehmschichten in den Wiesen und Feldern ab. Die letzten Reste davon verlieren sie, sobald sie sich ins Meer ergießen. So ist in manchen Gegenden der Lehm in Lagen von mehr als Haushöhe aufgeführt worden und wird von den anwohnenden Leuten ausgegraben um beim Bau der Wohnungen dienstbar zu sein. Der Ton verleiht dem Lehm die Fähigkeit allerlei Formen an- zunehmen und festzukleben; der Quarz befördert das Austrocknen und verhindert das Aufreißen und Abbröckeln; das Eisen, das in ganz kleinen Mengen enthalten ist und sich mit etwas Wasser verbunden hat, gibt dem Gemenge die gelbe oder rötliche Farbe. In manchen Gegenden wenden die Landbewohner den Lehm beim Hüuserbau in sehr einfacher Weise an. Sie kneten ihn mit den Füßen zu einem dicken Brei, mengen Stroh darunter und führen daraus die Wände auf, die nachher außen geglättet werden, oder man schlägt den nassen Lehm in Ziegelformen und trocknet diese. Solche sogenannte Luftziegel sind aber porös und leicht zerbrechlich. Bei Herstellung der eigentlichen Ziegelsteine verführt man sorgsamer. Man reinigt den Lehm von beigemengten Steinen und knetet ihn tüchtig durch; dann formt man ihn ebenfalls und trocknet ihn in luftigen Schuppen aus. Hierauf setzt man die Lehmziegel zu Tausenden in den Brennofen (Ringofen), macht ein starkes Feuer in diesen und unterhält dasselbe mehrere Tage, so daß die Ziegel in Gluthitze kommen. Hierbei entweicht das noch in den Ziegeln befindliche Wasser; auch dasjenige Wasser verschwindet, welches mit den Eisenteilchen des Lehms verbunden war, und die letzteren vereinigen sich statt dessen in der Glühhitze mit etwas Sauerstoff; sie oxydieren und ändern dadurch ihre bisherige gelbe Farbe in eine rote um. Ton und Sand backen fest zusammen, und wenn die Ziegel besonders gut sind, fängt die ganze Masse an etwas glasig zu werden. Manche Ziegelsteine erhalten auch wohl Glasur, ähnlich wie das Töpfer- geschirr. Die Ziegelsteine haben im Vergleich mit vielen anderen Steinen mancherlei Vorzüge. Sie machen dem Maurer fast gar keine Mühe mit dem Behauen und halten die Einflüsse des Wetters weit besser ab als viele andere. Durch eine Wand aus Ziegelsteinen von % m Dicke dringen Külte und Wärme ebenso schwer wie durch eine Marmor- oder Kalksteinwand von 2/3 m im Durchmesser.

9. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 242

1913 - München : Oldenbourg
242 127. Mauersteine und Mörtel. Verbindung ein; 50 kg Kalk nehmen mehr als 15 kg Wasser in sich auf. Der Maurer gießt aber noch mehr Wasser hinzu und rührt den gelöschten Kalk (Wasserkalk, hydraulischen Kalk) zu einem weißen Brei an, dem er Sand zusetzt. Am liebsten nimmt man zum Mörtel scharfkörnigen Quarzsand; dieser befördert am besten das Anhaften und verhütet das Reißen des Putzes beim Austrocknen. Der Kalkmörtel nimmt aus der Luft Kohlen- säure auf und gibt dagegen Wasser ab. Hierdurch wird der Wasserkalk (hydraulischer Kalk) im Lauf der Zeit wieder in kohlensauren Kalk um- gewandelt und erlangt eine größere Festigkeit. Daher kommt es auch, daß an alten Bauwerken der Mörtel zwischen den Steinen mitunter fester ist als letztere selbst. Die Ziegelsteine werden durch die Einwirkung von Licht und Wärme mürbe, guter Mörtel dagegen fester. Beide Vorgänge machen uns aber deutlich darauf aufmerksam, daß selbst in der scheinbar toten Mauer allerlei Kräfte ununterbrochen tätig sind. Manche Kalk- steinwände lassen das anschlagende Regenwasser leicht durchdringen. Einige Kalksteine und Lehmarten enthalten außerdem noch andere Stoffe, die begierig Feuchtigkeit aus der Luft und dem Boden an sich ziehen und Salze bilden. Dergleichen Wände werden bald mürbe; sie erhalten außen einen weißen Anflug, der aus kleinen Salzkristallen besteht. Ob- schon dies nicht jedesmal Salpeter ist, so bezeichnet man doch gewöhnlich solche Mauern als vom Salpeter oder „Mauerfraß" befallen und sucht zum Schutz dagegen sogenannten hydraulischen Mörtel oder Zement an- zuwenden. Letzteren stellt man aus Kalkarten her, die gleichzeitig eine bestimmte Menge Kieselerde, etwas Ton, Eisen, Titan u. s. w. enthalten. Man glüht sie im Brennofen und zermalmt sie zu feinem Pulver; auch setzt man gern zerriebenen Traß (verhärtete vulkanische Asche) zu. Wird solcher Mörtel mit Wasser angerührt, so verhärtet er bald, bekommt eine besondere Festigkeit und läßt nachher kein Wasser mehr eindringen. Soll der Mörtel auch Holzwerk bedecken, so wird letzteres zuvor mit Rohr- stücken benagelt; in den Putz selbst werden auch wohl Kälberhaare ein- gemengt um demselben größere Haltbarkeit zu verleihen. Je mehr Feuchtigkeit eine Wand enthält, je jünger sie also ist oder je leichter sie von außen her Wasser durchläßt, desto ungesunder wird die Wohnung. Am gefährlichsten werden solche Mauern in Schlafzimmern. Es ist also nicht nur für den Maurer sondern für jedermann, der ein gesundes Heim haben will, von größter Wichtigkeit einen prüfenden Blick auf die vier Wände zu werfen, die er bewohnt. Nach H. Wagner.

10. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 250

1913 - München : Oldenbourg
250 129. Der Ton und stine Verwendung. Die aus Ton hergestellten Waren kann man einteilen in Tonwaren mit verglastem, nicht Porösem und in solche mit wenig oder nicht gesintertem, porösem Scherben (Grundmasse). Der Scherben der ersteren ist auf dem Bruche dicht und glänzend, undurchlässig für Gase und Flüssigkeiten. Zum Brennen bedarf er einer hohen Temperatur. Ist die hergestellte Ware weiß, so heißt sie Porzellan. Dieses wird gewöhnlich noch mit einer Glasur über- zogen und dann als „echtes" bezeichnet. Unglasierte, weiße Ware nennt man Biskuit. Wenn aber dieselbe mehr oder weniger gefärbt ist und ohne oder mit Salzglasur gebrannt wird, gibt man ihr den Namen Steinzeug. Der Scherben der nicht gesinterten Tonwaren ist auf dem Bruche matt, erdig, durchlässig für Gase und Flüssigkeiten. Seine Temperatur ist niedriger als bei den verglasten Waren. Fayence oder Steingut ist fast weiß bis grau oder gelblich, das ordinäre Töpfergeschirr stark gefärbt. Die Glasur, welche hier notwendig ist um die Gefäße undurchlässig zu machen, schmilzt niedriger und enthält fast immer Bleiglas. Unglasiert sind die porösen Tonröhren, Tonpfeifen, feuerfeste Ziegel, Ziegelsteine. Die beiden Gruppen sind nicht scharf zu trennen. Nach der Verwendung könnte man die Tonwaren einteilen in Gefäße (Geräte, Schmucksachen) und Baumaterialien. 3. Das Porzellan ist die edelste der Tonwaren. Es ist härter als Glas und Stahl und viel widerstandsfähiger gegen Temperaturwechsel und gegen chemische Einwirkungen als Glas. Man stellt es aus Kaolin her und setzt demselben je nach seiner Beschaffenheit mehr oder weniger Feldspat und Quarz zu als Flußmittel. Die Mischungsverhältnisse sind immer bestimmten Brenntemperaturen angepaßt und werden für ein und dasselbe Porzellan möglichst festgehalten. Je weniger Flußmittel neben Kaolin vorhanden sind, desto schwerer ist Porzellan zu brennen, aber desto widerstandsfähiger wird es namentlich gegen Temperaturwechsel. Bei der Verarbeitung wird das Kaolin geschlämmt. Die Mischung wird durch öfteres Umpumpen aus einem Gefäß in ein anderes zu einer sehr innigen gemacht. Der abgepreßte Brei wird durch Schlagen, Treten und Kneten von Luftblasen befreit und gedichtet. Verunreinigung von Eisen und Staub sucht man möglichst zu vermeiden. Zuweilen läßt man die Masse noch monatelang im Wasser stehen und „faulen", auch wohl frieren, wodurch die Ausschließung unzersetzter Stosse (Doppelsilikate) befördert und die Bild- samkeit erhöht wird. Das Formen der Masse ist wegen ihrer verhältnismäßig geringen Bild- samkeit schwieriger als bei anderen Tonwaren. Das Hauptwerkzeug des Formers ist die Töpferscheibe, eine wagerechte Drehscheibe, welche durch die Füße, seltener durch Maschinenkrast getrieben wird. Auf dieser werden runde, auch wohl ovale Gefäße (auf elliptisch rotierenden Ovalmaschinen) mit freier Hand und mit Zuhilfenahme von Streichplatten (Schablonen) aus Messing mit dem Profil des zu formenden Gegenstandes angefertigt. Man formt
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