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Rittern, die sich zur Ausgabe setzten, gegen die Uttqla : . kmpfen und arme und kranke Pilger zu untersttz rem Schutzpatron Johannes dem Taufer nannten sie 'ja'bttiuuter. Dieser Orden zahlte bald sehr viele Mitglieder, mtt \?<:-me Glaubige im Abendland schenkten ihm Geld und Gter, um, wenn sie nicht selbst in den heiligen Kamps ziehen konnteu, wenigstens auf diese Weise etwas zur Bekmpfung der Unglubigen zu thun. Als aber die Trken wieder Herren des Landes geworden waren, konnten sich die Johanniter nicht mehr in Jerusalem halten. Sie siedelten daher nach der Insel Nhodus der, und von da nach Malta, als die Trken auch jenen Platz erobert hatten; daher wurden sie auch Rhodiser und Malteser Ritter genannt. Nachdem Malta 1800 in bleibenden Besitz Englands bergegangen war, hrte die Bedeutung des Ordens, dessen ursprnglicher Zweck ohnedies schon lange verschwunden war, gnzlich auf.
Ein anderer Orden war der der Tempelherren. Er hatte den gleichen Zweck, wie der Johanniterorden. König Balduin Ii. gab ihm in der Nahe der Sttte, wo ehemals der Tempel Salomons stand, ein Ordenshaus, und daher erhielten die Ritter den Namen Templer. Auch sie muten 1291 aus Jerusalem weichen und lieen sich zunchst auf der Insel Cypem nieder. In Frankreich, wo der Orden viele Besitzungen hatte, wurden groe Beschuldigungen gegen denselben vorgebracht, mehrere Mitglieder als Ketzer verbrannt und das Eigenthum des Ordens grtenteils von dem herrsch- und habschtigen König Philipp Iv. eingezogen (1312).
Der dritte Orden, welcher während der Kreuzzge entstand, war der Orden der deutschen Ritter. Er wurde 1190 von dem Hohenstaufen Friedrich, Herzog von Schwaben, gestiftet. Auch dieser rdeti hatte die Ausgabe, gegen die Unglubigen zu kmpfen und die Kranken im heiligen Lande zu pflegen; er war vorzugsweise fr die deutschen Ritter und Pilger bestimmt, da diese weniger in den beiden andern Orten Aufnahme fanden. Das Oberhaupt des Ordens oder der Deutschmeister hatte seinen Sitz in Jerusalem. Zur Zeit, als der hohcnstausische Kaiser Friedrich Ii. einen Kreuzzug unternahm, bekleidete diese Wrde Hermann von Salza. Dieser treffliche Gromeister bildete nicht nur den Orden aus, sondern beschlo auch, da der Orden mit den beiden anderen nicht tn freundschaftlichem Verhltni stand, 1230 mit dem deutschen Kaiser nach Deutschland zu gehen und den Orden dahin zu verlegen. Seine Hauptaufgabe war jetzt unter den slavischen Vlkern hinter der Oder das Christenthum und deutsche Sitte und Sprache zu ver-breiten. Der Sitz des Gromeisters war seit 1309 Marien-brg in Preußen. Der Orden hatte aber mehrfache Kriege mit den Polen zu bestehen, und der Gromeister Albrecht von Branden-
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Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Malta Malta Englands Jerusalem Frankreich Schwaben Jerusalem Deutschland
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deutsche Reich sogar lngere Zeit gar kein Oberhaupt. Diese trau-rige Zeit heit das Interregnum und dauerte von 12541273. Die Zwistigkeiteu und Feindseligkeiten der einzelnen Groen unter sich, sowie das Raubritterwesen nahmen immer mehr der Hand, bis endlich 1273 der gerechte und tapfere Graf Rudolf von Habsburg zum König gewhlt wurde. Mit strenger Gerechtig-keit stellte Rudolf die ganz aufgelste Ordnung im Reiche wieder her, verfolgte die Raubritter, lie viele vou ihnen hinrichten und ihre Raubschlsser zerstren. Um die Angelegenheiten Italiens aber kmmerte er sich nichts; denn das Land, sagte er, gleiche der Hhle eines Lwen, wo zwar viele Fnstapsen hinein, ader keine herauszeigten. So lie er sich auch nicht in Rom zum Könige krnen.
Das habsburgische Erbe lag mit der Stammburg gleichen Namens im Kauton Aargau, welcher damals noch wie die Schweiz zum deutschen Reich gehrte. Rudolf vou Habsburg vergrerte es aber sehr durch bedeutenden Lndererwerb und wurde so der Grnder des spter so mchtigen habsbnrgisch-sterreichischen Hauses. Als ihm nmlich Ottokar von Bhmen, welcher das Erzherzogthum Oesterreich, Steyermark, Krnthen und Kretin an sich gerissen hatte, den Gehorsam verweigerte, zog er zweimal mit dem Reichsaufgebot gegeu ihn und schlug ihn 1.278 in der entscheidenden Schlacht auf dem Marchfelde. Ottokar siel, und Rudolf gab die Luder Oesterreich, Steyermark und Krain seinen eigenen Shnen als Lehen. Von jetzt an blieben diese Lnder im Besitze des Hauses Habsburg.
. H4.
Die Schweiz. Arnold von Winkelried.
Das deutsche Reich erlitt nach Rudolf vou Habsburg empfind-liche Verluste an Land und Leuten. Das Haus Habsburg hatte im Aargau ausgedehnte Besitzungen. Mit dem Aargau standen auch die Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden in Verbin-dnng. Als nun Rudolfs Sohn Albrecht deutscher Kaiser geworden war, wollte er sich in der Schweiz allmlig ein sterreichisches Herzogthum schaffen. Albrechts Landvgte Geler von Bruneck, welcher der Uri und Schwyz gesetzt war, und Geringer von Landenberg in Ober- und Niederwalden blen harte Bedrckungen gegen die Landleute aus, und als diese sich beim Kaiser beklagten, wurde ihnen bedeutet, da sie Befreiung von ihrer Roth finden wrden, wenn sie sich unter die Hoheit des habsburgischen Hauses
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf_vou_Habsburg Rudolf Ottokar_von_Bhmen Ottokar Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Arnold_von_Winkelried Rudolf_vou_Habsburg Rudolf Rudolfs Albrecht Albrecht Albrechts_Landvgte_Geler_von_Bruneck Albrechts Landenberg
stellen wrden. Denn bisher standen sie unmittelbar unter der Hoheit von Kaiser und Reich. Aber die Landgemeinden wollten in dem unmittelbaren Reichsverbande bleiben, und als die harten Bedrckungen der Landvgte fortdauerten, trat Walter Fürst von Uri, Werner Stanssacher von Schwyz und Arnold von Melch-thal von Unterwalden nebst dreiig anderen Mnnern ans dem Rtli, einer Wiese zwischen Bergen am Vierwaldstdter See, zu einem Bunde zusammen, und perpflichteten sich durch einen Eid, dem Druck der Vgte ein Ende zu machen; das Reich, die Kirchen und auch das Habsburgische Hans sollte nicht verletzt werden. Bevor aber der Plan, die Vgte zu vertreiben, zur Ausfhrung kam, wurde Geler von Tell aus Brglen im Lande Uri in der hohlen Gasse bei Knacht erschossen. Am Neujahrstage 1308 wurden die Zwingburgen der Vgte bersallen, dabei aber kein Blut ver-gssen und Niemand in seinen Rechten gekrnkt, nur muten die Vgte und ihre Leute das Land verlassen. Die Eidgenossen er-nenerten hierauf ihren Bund zur Wahrung ihrer Selbstndigkeit.
Der Herzog Leopold von Oesterreich wollte Rache an den Eidgenossen nehmen und zog 1315 gegen sie zu Felde; er erlitt aber in dem Engpasse bei Morgarten, an der Grenze von Schwyz und Zug eine so groe Niederlage, da er selbst mit dem Reste des Heeres nur mit Mhe entkam. Der grte Theil seiner Leute wurde theils erschlagen, theils in einen nahen See gesprengt. Die Schweizer dagegen hatten nur unbedeutenden Verlust. Noch unglcklicher war Leopolds Enkel, Herzog Leopold Iii. von Oesterreich, als er die Niederlage seines Grovaters rchen wollte. Die Eidgenossen standen 1386 in der Schlacht bei Sempach, nicht weit von Lnzern, nur 1400 Mann stark, 4000 wohlbepanzerten Rittern gegenber, welche ihre Pferde entfernt hatten, weil sie es fr Schande hielten, wenn sie zu Ro den schlecht bewaffneten Leuten sich entgegenstellen wrden. Eine solche Mauer zu durchbrechen, schien unmglich. Da rief Arnold von Winkelried ans Unter-walden: Ich will euch eine Gasse machen! Sorget fr mein Weib und meine Kinder, treue Eidgenossen, und gedenket meines Geschlechts!" Dann sprang er den Feinden entgegen, umfate mit seinen Armen so viele Lanzen, als er konnte, und ri, während er sie in seine Brust bohrte, die seindlichen Kmpfer mit sich nieder. So fand Arnold den Heldentod. Aber seine Kampfgenossen strmten pltzlich der seinen Leichnam hin in die Reihen der Ritter, und ein furchtbarer Kampf begann jetzt. Die Ritter, von ihren Har-nifchen und der Hitze gedrckt, konnten sich nicht rasch gemig bewegen und erlitten eine so schreckliche Niederlage, da die meisten von ihnen das Schlachtfeld nicht mehr verlieen. Der Herzog Leopold strzte sich, als er so manchen seiner Helden und sogar
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auf hohen Sulen geschmckt worden. Schon frher war es eine fromme Sitte gewesen, zu den heiligen Sttten zu wandern, dort sein Gebet zu verrichten und sich in dem durch die Taufe Christi geweihten Wasser des Jordans zu baden; von jetzt an aber wur-den die Wallfahrten nach dem heiligen Lande viel hufiger und zahlreicher. Und als jene Gegend in die Gewalt der mohamedani-schen Araber gekommen war, wurden die christlichen Pilger in ihren Andachtsbungen keineswegs gestrt; vielmehr sahen die Araber den daraus entstehenden Verkehr und Gewinn gerne und lieen den Patriarchen von Jerusalem und die dort wohnenden Christen ungefhrdet. Als aber der rohe Stamm der seldschukki-schen Trken 1073 Syrien und Palstina erobert hatte, nderte sich dieses friedliche Verhltni. Gewalttaten und Plnderungen, welche an den Pilgern verbt wurden, sowie Beschimpfungen der heiligen Orte emprten die Herzen der Glubigen und laute Klagen wurden in Europa darber vernommen. Eine allgemeine Erhebung zum Schutze des heiligen Grabes entstand aber erst 1094, als der Einsiedler Peter von Amiens von einer Wallfahrt mit einem Bittschreiben des Patriarchen von Jerusalem an den Papst zurckkam. Peter wiederholte mit begeisterter Beredtsamkeit die Leiden der Kirche und der Pilger, welche in dem Schreiben mit den dringendsten Bitten geschildert waren. Der Papst Urban Ii. gab ihm daher eine Vollmacht, berallhin zu ziehen und die Glu-bigen zur Rettung des heiligen Grabes aufzufordern. In feurigen Reden entflammte der arme Einsiedler alle, die ihn hrten; er predigte in den Kirchen, auf den Straen, an Kreuzwegen, und berall, wohin er kam, wurde er wie ein Heiliger verehrt. Sein feuriges Auge strahlte Begeisterung, seine abgezehrte Gestalt gab den sprechenden Beweis der ausgestandenen Leiden, und in vollem Strome flssen die hinreienden Worte und erfllten mit Be-wunderung.
Whrend so Peter Italien und Frankreich durchwandernd predigte, beries der Papst eine Kirchenversammlung nach Cler-mont, einer Stadt im sdlichen Frankreich. Hier erschienen 14 Erzbischfe, 225 Bischfe, 400 Aebte und eine groe Zahl Fürsten und Ritter. Als der Papst nicht nur die Aussicht auf weltliche Vortheile, neue Besitzungen, Beute und Macht erffnete, sondern auch in den lebhaftesten Worten das groe Verdienst und die Gnade bei Gott vorstellte, da schallte es laut der die weite Ebene hin: Gott will es!" Alle fielen auf die Kniee nieder, der Papst ertheilte ihnen Sndenvergebung und seinen Segen, und dem ersten Bischfe, welcher sich von ihm zu dem heiligen Kriege weihen lie, heftete er als Zeichen ein rothes Kreuz auf die Schulter. Alle aber, die an dem Heereszuge Theil nahmen, thaten ebenso; daher entstand
Kappe, Erzhl. 0. d. Gesch. 4. Aufl. 12
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die Bezeichnung Kreuzfahrer und Kreuzzug. Der 15. August 1096 wurde zum Aufbruch festgefetzt.
Mit begeistertem Eifer rstete man sich in Italien, Frank-reich, Lothringen, Flandern und der Normandie. In Deutschland blieb man wegen der groen inneren Verwirrungen und des Streites zwischen dem Papst und dem Kaiser Heinrich Iv. der allgemeinen Bewegung noch ferner. Ritter und Edle, der Freie wie der Knecht, der Laie wie der Geistliche denn damals war es noch Sitte, da Bischfe und Geistliche als Fhrer und Kmpfer mit in den Krieg zogen Alles machte sich fertig auf den bestimmten Zeitpunkt. Viele wurden aber auch durch uerliche Vor-theile bestimmt. Der hart gedrckte Leibeigene zog aus, um sich im fernen Lande Freiheit zu erkmpfen; der Schuldner sollte, so lange er im heiligen Kampfe wre, keine Zinsen von seiner Schuld bezahlen drfen, und mancher Ritter trumte von Heldenthaten, Ruhm und groen Schtzen.
Bevor der eigentliche Kreuzzug begann, hatten sich Schaaren Ungeduldiger gesammelt und waren unter der Anfhrung des Peter vou Amiens und des Ritters Walther ohne Habe vorausgeeilt, fanden aber grtenteils durch Mangel an Ordnung und Ver-pflegung schon auf dem Wege nach Jerusalem einen unglcklichen Tod, und von ungefhr 150,000 Menschen, die so ein planloses Beginnen unternommen hatten, fahen nur wenige das heilige Land.
Zur bestimmten Zeit hatte sich das Kreuzheer, 80,000 Kmpfer zu Fu und 10,000 Reiter gesammelt. Anfhrer des Zuges war Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, der nmliche, welcher in dem Kampfe des Kaisers Heinrich Iv. dem treubrchigen Rudolf von Schwaben die Hand abgehauen hatte. Nachdem das Kreuzheer unter seiner Leitung in bester Ordnung durch Deutschland und Ungarn in das Gebiet des griechischen Kaisers gekommen war, vereinigten sich mit ihm die anderen Her-zge und Grafen, welche zu Wasser nach Konstantinopel gezogen waren. Die bedeutendsten Fhrer im Kreuzheer waren: Graf Balduin von Flandern, Gottfrieds Bruder, Hugo von Verman-dois, Bruder des Knigs Philipp I. von Frankreich, Robert, Herzog von der Normandie, Bruder des Knigs Wilhelm Ii. von England, Robert, Graf von Flandern, der greife Graf Rai-mund von Toulouse, Bohemnnd, Fürst von Tarent und sein Vetter Tancred.
Im Mai 1097 langte der Zug in Asien an, und bei einer Musterung zhlte man 100,000 Reiter und 200,000 Kmpfer zu Fu, alle wohlgerstet und kampsesmnthig. Auerdem war auch noch eine Menge Weiber, Kinder und Knechte beim Zuge. Aber jetzt fieugen erst die Mhsalen an. Die Kreuzfahrer hatten nicht
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Lothringen Flandern Deutschland Amiens Jerusalem Niederlothringen Deutschland Ungarn Konstantinopel Flandern England Flandern Toulouse Tarent Asien
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oder Acre von den Trken erobert. Das Land blieb fortan in der Gewalt der Trken.
. 108.
Die Folgen der Kreuzzge.
Obschon die Kreuzzge dem Abendlande ungefhr 6 Millionen Menschen kosteten, so hatten sie doch auch ihre wohlthtigen und groartigen Erfolge fr ganz Europa. Denn durch die Kreuzzge kam zuerst wieder das Abendland mit dem Morgenland in nhere Berhrung; der Gesichtskreis der Völker erweiterte sich, und mit den Nachrichten von den Grothaten der Ritter erwachten Be-geisterung und Begierde, Aehnliches auszufhren und bei der Nach-welt sich einen Namen zu erwerben. Dichter traten auf und be-sangen die Heldenthaten der Ritter, der Sinn fr Recht und Ehre wurde so genhrt und gehoben, und das Groe und Wunderbare, welches die Heimkehrenden erzhlten, wurde mit Bewunderung auf-genommen.
Aber auch materielle Folgen der Kreuzzge zeigten sich bald in reichem Mae, wie das Aufblhen des Handels. Die am mittellndischen und adriatischen Meere gelegenen Städte Italiens, namentlich Genna, Pisa und Venedig, bentzten, wenn sie auf ihren Schiffe:: die Kreuzfahrer nach dem Morgenlande fhrten, diese Fahrten zu Handelsverbindungen und erwarben sich durch dieselben bald Reichthum und Macht. Mit der Verbreitung des Handels hngt aber eng zusammen der Aufschwung der Gewerbe und der Industrie; und dieses rege Leben blieb nicht allein auf Italien beschrnkt, sondern theilte sich auch anderen Lndern, wie Frankreich und besonders Deutschland mit. In Deutschland bildete sich aus diesen ersten Anfngen mit der Zeit ein freier und mch-tiger Brgerstand in den Stdten mit selbstndiger Stellung gegen-ber dem Adel und erlangte spter im 14. und 15, Jahrhundert eine hervorragende Bedeutung im Reich.
. 109,
Das Ritterthum.
Eine dem Mittelalter eigentmliche und glnzende Erscheinung, welche ganz besonders durch die Kreuzzge emporblhte, ist das Ritterthum.
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Extrahierte Personennamen: Genna
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italiens Venedig Italien Frankreich Deutschland Deutschland
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enthielten die Forderungen: freie Wahl der Prediger, welche das Evangelium rein nach bev Schrift lehren sollten; Freiheit der Jagd, des Vogel- und Fischfanges; Abschaffung der Leibeigenschaft, des Kleinen Zehntens und des Sterbfalles; aus dem Gvoeu Zehnten sollten die Geistlichen besoldet, der berschu zunchst fr die Armen verwendet wevben. Jeden dieser Ansprche leiteten sie aus bev Bibel ab, bereit ihn aufzugeben, wenn nament-lich Dr. Luther ihnen einen Irrtum nachweise. Denn man wollte nichts als die Gerechtigkeit Gottes".
Luther antwortete alsbald. Mit furchtlosen Worten redete er den Fürsten und Herren ins Gewissen, die biirch Miachtung und Bebrckuug den gemeinen Mann gereizt htten, aber auch den Bauevu, deven Auflehnung wider die von Gott gesetzte Obrig-fett unchvistlich sei.
4. Zu spt. Schlt lockten die Kanfmannsgtev in den Stdten und die Klostevschtze die Begehvlichkeit der Bauern. Sie plnderten und zerstrten Hunderte von Klstern und Burgen: Wir haben so lange hineingefhrt, nun wollen wir auch heraus-fhren." Als bei Weinsberg der Odenwlder Haufen whvend der Verhandlung bevfallen und auf seinen Herold geschossen wurde, strmte er die Feste Weibertreu und jagte siebzig Ritter nach Landsknechtsgebrauch in die Spiee. Und das alles geschah im Namen des Evangeliums!
Da erhob sich Luther. In einer zornigen Schvift fovdevte ev die Fürsten auf, die raubischen und mordischen Bauern" totzuschlagen wie tolle Hunde. Das harte Wort fand willige Hnde. Schlag auf Schlag traf die uneinigen Bauern in Schwaben und im Taubergrunde. Mit Kpfen und Hngen, mit Fingerabhacken und Augenausftecheu wteten die Sieger. Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand, welchem die Bauevn thve Fhvuug aufgezwungen, schmachtete zwei Jahre zu Heilbvonn im Gtzenturm". Vor Zabern wurden an 20000 Bauern, als sie vertragsmig ohne Waffen abziehen wollten, von den Soldknechten Herzog Antons von Lothvingen niedevgehauen, denn Ketzern brauche man nicht wovtzuhalteu. In Thviugen hatte ein ehemaliger Anhnger Luthers, der kleine giftige Thomas Mnz er, die Bauern und Bergleute aufgestachelt, alle Fürsten totzuschlagen. Lat euer Schwevt nicht kalt wevdeu von Blut!" pvedigte ev und verhie, die feindlichen Kugeln in den rmeln seines Mantels aufzufangen. Die Leute wuvden von den Lands-knechten bei Fvankenhausen an dev Unstvitt sast ohne Gegen-wehv niedergemacht, Mnzev selbst gefoltevt und enthauptet, feine Leiche in eisevnem Ksig aufgehngt.
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1.98 -
Meister in Kunst und Kunstgewerbe. In erster Reihe stand Nrn-berg: hier schuf der Steinmetz Adam Kraft das Sakraments-Huschen in der Lorenzkirche, der Rotgieer Peter Bischer das Sebaldusgrab; der Goldschmied Wenzel Iamnitzer bil-dete Werke von ewig mustergltigem Geschmacke: Pokale und Tafelaufstze, Schmuckkstchen und Standuhren (nebst Nrn-berger Eiern"), Kruzifixe und Harnische, Kunstwerke, die heute noch die Bewunderung der Welt erregen im Grnen Gewlbe zu Dresden, in der Kaiserlichen Schatzkammer zu Wien, im Berliner Museum.
Diesen Meistern erwiesen die Mitbrger die hchsten Brger-ehren. Lukas Kranach war lange Brgermeister in Wittenberg. Auch die groen Handelshuser waren Pflegesttten der Kunst und der feinsten Bildung. Bei Fugger in Augsburg war Karl V. zu Gast, und dessen Neffe Erzherzog Ferdinand whlte die Tochter eines Kaufherrn derselben Stadt, die anmutige Philippine Welser, zu seiner Gemahlin.
Eine so glckliche Zeit hatte unser Vaterland noch nie erlebt.
Ii. Die Kmpfe der Gegenreformation.
1. Ignatius von Loyola.
1. Dem Siegeslaufe des Protestantismus traten die Jesuiten entgegen.
^igo (Ignatius) von Loyola, aus einem der ersten Adelsgeschlechter der baskischen Provinz Gnipuzcoa, diente als Page am Hofe Ferdinands von Aragonien. Liebe zum Ruhm fhrte ihn in die Armee, in der seine sieben Brder dienten. Im Kriege gegen Franz I. half er Pampelona verteidigen; vorder Bresche der Citadelle, die er nach dem Falle der Stadt noch halten wollte, ward ihm von einer Kanonenkugel ein Bein zerschmettert. Die Franzosen brachten den tapferen Ritter voll Achtung auf sein vterliches Schlo Loyola.
Auf dem langwierigen Schmerzenslager vertiefte er sich in Heiligengeschichten. Da reifte in ihm der Entschlu, auch ein Streiter Christi zu werden; die Heiligen Franciscus und Dominicns wurden seine Vorbilder. Ost warf er sich mitten in der Nacht vor dem Bilde der Heiligen Jungfrau zum Gebete nieder. Nach qualvoller Kur ritt er heimlich, ein hinkender Mann, nach der Benediktiner-Abtei auf dem Berge Mnserrat
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Extrahierte Ortsnamen: Lorenzkirche Dresden Wien Wittenberg Aragonien Heiligengeschichten Benediktiner-Abtei
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pflichtet, gleichviel ob er unter Trken und Heiden, zu Ketzern oder Katholiken geschickt wurde: ein strenger Dienst! ^umal da er inmitten der Anfechtungen der Welt verrichtet werden sollte; denn die Jesuiten wurden bald von dem Zwange ge-meinsamen Lebens wie eines Ordenskleides entbunden. Der Orden verlangte den ganzen Menschen; mit der Aufnahme lsten sich alle Bande der Familie und des Staates. Mit vollem Rechte warnte die Bulle vor dem Beitritt, ehe man mit sich genau zu Rate gegangen. Sorgfltige Prfung der Anwrter und Lehrlinge (Novizen) wurde dem Orden zur Pflicht gemacht.
4. Ignatius von Loyola wurde der erste General" des Ordens; aus der Zahl seiner Freunde war der hochgebildete Spanier Franciscus Kaverius damals bereits unterwegs nach dem portugiesischen Indien, dessen Apostel" er werden sollte. In kurzem bedeckten sich die Apenninische und Pyrenische Halbinsel sowie die spanischen und portugiesischen Kolonien mit den Kollegien" der Gesellschaft Jesu.
2. Philipp Ii.
1. Karls V. Hoffnung, in Deutschland die Glaubenseinheit herzustellen, hatte der Augsburger Neligionsfriede vereitelt. Krank und schwermtig legte er alle seilte Kronen nieder. In Deutsch-land und Ungarn folgte ihm sein Bruder Ferdinand I.; Spanien nebst den Niederlanden und den Besitzungen in Italien und Amerika bergab er seinem Sohne Philipp Ii. Den kurzen Lebensabend verbrachte er in einem bescheidenen Gartenhause, das er neben dem Hieronymitenkloster San Juste in den Bergen Estremaduras hatte baueu lassen.
2. Philipp Ii. war vielleicht der kenntnisreichste und fleiigste Mann in seinen weiten Reichen; er bezeichnete sein Knigsamt als das mhevollste von allen; selbst aus den Spazier-fahrten las er in den Papieren, die seinen Wagen fllten. Die einzige Erholung bot ihm sein Lustschlo Aranjuez (am Tajo) mit seinen schattigen Grten oder sein Kloster-Palast Eskurial in der Sierra Guadarrama, den er während einer siegreichen Schlacht des niederlndischen Grafen Egmout gegen die Franzosen gelobt hatte. Aber auch hier umgab er sich mit einer streng abgemessenen Hofsitte (Etikette), welche bald, wie die spanische Hoftracht, an allen Hfen Eingang fand.
3. Unnahbar und schweigsam, mitraute er seinen treuefteu Dienern; nichts brachte ihn ab von seinen Entwrfen. Er ver-sumte keine Messe, keine Prozession und war mit den Jesuiten eifrig bemht, die Kirche zu schirmen und ihre Widersacher zu
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V. Die Staufer und die Kreuzzge.
1. Der erfte Kreuzzug.
1. Seit den ersten christlichen Jahrhunderten zogen zahl-reiche Pilger der See", um an den Sttten des Leidens Christi zu beten und durch ein Bad im Jordan Leib und Seele zu strken; geschmckt mit Palmzweig und Jakobsmnschel kehrten sie heim.
Am Ende des 10. Jahrhunderts fiel Syrien an die Seld-schuckischen Trken; die qulten die Wallfahrer, die seither fter in groen Scharen erschienen, mit Erpressungen und Grausam-keiten.
2. Briese des griechischen Kaisers meldeten dies dem Abend-lande. Da hielt Papst Urban Ii. in der Ebene bei Clermont 1095 in der Auvergue eine groe Kirchenversammlung und schilderte
mit flammender Rede die Not des heiligen Landes und den Gnadenlohn, der hier winke; die Zuhrer brachen schluchzend in den Ruf aus: Gott will es!" und hefteten sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter zum Zeichen, da sie Gottes Krieger sein wollten nach altgermanischer Art.
Berichte von Augenzeugen und die Kreuzpredigten frommer Mnche erweckten in Frankreich und Italien, in England und in der Normandie leidenschaftliche Erregung. Taufende ungeduldiger Schwrmer und Abenteurer wanderten aus Frankreich und Loth-ringen, den Einsiedler Peter von Amiens und den Ritter Walther Senfaveir (Habenichts) an der Spitze, plndernd und mordend an der Donau hinunter; in Ungarn und im Griechenreiche fanden sie ein klgliches Ende. Mittlerweile rsteten sich Ritter und Priester, Brger und Bauern, Freie und Knechte zur heiligen Reise; in allen Kirchen und Kapellen wurden Schwerter und Pilgerkleider, Pilgerstbe und Taschen geweiht. Viele luden, wie in der Vlkerwanderung, Frauen und Kinder auf den Ochsen-wagen; auch sie sollten Anteil gewinnen an dem groen Heil.
3. Unter dem Herzoge Gottfried von Bouillon (in Niederlothringen), dem Grafen Raimund von Toulouse, dem Normannen Boemund von Tarent, seinem Neffen Tankred u. a.
bewegte sich das Kreuzheer durch Deutschland und Ungarn oder auf dem Seewege dem Gelobten Lande zu. Nach dreijhrigem Mhen und Ringen erreichten sie Jerusalem und eroberten es. is. Juli Gottfried war der erste, der mittels eines hlzernen Belageruugs- 1099 turmes auf die Mauer sprang.
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Extrahierte Personennamen: Urban Peter_von_Amiens Gottfried_von_Bouillon Raimund_von_Toulouse Tankred Gottfried
Extrahierte Ortsnamen: Christi Syrien Clermont Gottes Frankreich Italien England Frankreich Donau Ungarn Niederlothringen Tarent Deutschland Ungarn Jerusalem