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1. Die neuere Zeit - S. 61

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 61 — Bei Wallensteins Heer befand sich ein Troß, der fast ebenso stark war wie die Zahl der Kampffähigen. Die Mannszucht wurde dnrch blutige Strenge aufrecht erhalten, die Bevölkerung wurde nicht geschont. — Gustav Adolf suchte iu seinem Heer durch Predigt und eigenes Beispiel eine religiöse Gesinnung zu erwecken; erst nach dem Tod des Königs wurden die Schweden wegen ihrer grausamen Kriegführung gefürchtet und gehaßt. Bei Lützen [sümpften nur gegen 14000 Schweden; Wallenstein hatte vor dem Eintreffen Pappenheims, der^uit seinem Korps nach1 Halle entsandt ^war, nur 12000 Mann;,der König wurde, als er herbeieilte, um den ins Wanken geratenen rechten Flügel persönlich zu führen, von einem Schusse im Rücken durchbohrt. Dem Urenkel des bei Mühlberg besiegten Johann Friedrich, Bernhard von Weimar, war es zugefallen, die Schlacht zu Gunsten der Protestanten zu entscheiden, fallen stein betrachtete sich indes nicht als den Besiegten: der Kaiser schrieb ihm nach der Schlacht folgenden Brief: „Hochgeborener Fürst, lieber Oheimb! Weiln ich heute den glygseligen Succeß und deß schweben tott von dein Diodati vernommen, alß habe ich keinen uni-gang nemmen wollen, — E. L. (Euer Liebden) zu congratuliren —. Gott sei Ewigen lob und dankh gesagt; und E. L- haben mich mit Dero Vleiß und Vigilancia noch mehres öerobligiret. — Dero ich beiuebeus mit Kay. Huld, lieb und affection allezeit beigethan verbleibe E. L. Gutwilliger Freundt Ferdinand. Datum Wien, den 29. Novembris anno 1632.“ Elf -tage nach Gustav Adolfs Tod starb zu Mainz, kaum bemerkt und unbe- sgang). Auch nach Gustav Adolfs Tod behaupteten die schwedischen Waffen das Übergewicht: Bernhard von Weimar verwandelte die Bistümer Bamberg und Würzburg in ein Herzogtum Franken, General Gustav v. Horn eroberte die österreichischen Besitzungen im Elsaß. Zu Heilbronn vereinigte der schwedische Kanzler Axel Oxenstjerna die deutschen Protestanten in einem engeren Bündnis (1633). Während Bernhard v. Weimar an die Donau vorrückte, Regensburg,, einnahm und Österreich bedrohte, unternahm Wallenstein in Böhmen nichts Entscheidendes gegen den Feind, sondern suchte durch Unterhandlungen mit Frankreich, sowie mit Schweden und Sachsen eine selbständige Stellung einzunehmen. Zu Pilsen versicherte er sich (im Jan. und Febr. 1634) des Gehorsams seiner Obersten. In Wien wurden seine Verhandlungen mit den feinden als Verrat, die Pilsener Vorgänge als Verschwörung angesehen; Wallenstein wurde abgesetzt; er versuchte sich mit dem Reste seiner Anhänger den bisherigen Feinden (Schweden und Sachsen) in die Arme zu werfen, wurde aber zu Eg er (in der Nacht des 25. Febr. 1634) auf Anstiften des Obersten Butler getötet. Tillys letzte Worte waren gewesen, „man solle Regensburg in acht nehmen; würde Regensburg verloren, so würde der Kaiser wegen seiner Krone Gefahr laufen." Run war Regensburg in die Hände Bernhards von Weimar gefallen und Wallenstein klagt, Friedrich V. v. d. Pfalz.

2. Die neuere Zeit - S. 62

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 62 — ließ es im Besitz der Feinde, indem er nur mit geringem Nachdruck einen Vorstoß aus Böhmen gegen den bayerischen Wald machte. Wallenstein, der sich die unabhängige Leitung des Krieges ausbedungen hatte (f. o.), sah sich durch den Wiener Hofkriegsrat gestört, bald auch verletzt durch das Ansinnen, zum Geleit eines spanischen Prinzen aus Italien nach Brüssel ein Korps abzugeben. J Die geheimen Unterhandlungen mit Frankreich führte Wallensteins Vertrauter Ki ns ky i; Wallenftein äußerte selbst, er spiele mit den Feinden „Katz und Maus". Von den Offizieren waren Gallas, Al dring er und Ottavio Piccolomini nicht für Wallenstein einzunehmen; Piccolomini machte sich zum Werkzeug der spanisch-jesuitischen Partei am Hofe, welche die Entfernung Waslensteius betrieb. Butler, der sich dem Zuge Wallensteins nach Eger widerwillig angeschlossen hatte, ließ dort zuerst Wallensteins Vertraute (Terzky, Jlow, Kinsky und Neumann) bei einem Gastmahl niedermachen; dann wurde unter Führung des Hauptmanns De-vereux auch der Oberfeldherr in feinem Schlafgemach überfallen uni) getötet. Für die Auffassung der That seitens des Kaisers und Maximilians ist das Glückwunschschreiben bezeichnend, welches der Kurfürst an Ferdinand richtete; „Aller-burchleitchtigister, Großmechtigister Kayser usw. Daß der Allmechtige den Manaid uund die boßheit des Fridläudters uund dessen anhanngs mit irem endtlichen nnndergang so augenscheinlich gestrafft, erfrepe ich mich mit E. Kay. May. von getreuem Herezen, unnb ist Gott Mich dafür Ehr und Lob zusagen, auch zu demselben die ungezweiflete Hoffnung uund das Veste vertrauen zu stellen, er werde E. Kay. May. uuud dero getreu assistirender Katholischer Churfürsten, Fürsten unnb Stennde Waffen uund gerechte fach fermer gnebiglich segnen unnb noch alles zu feiner Ehr unnb heyliqen Religion Vermehrung dirigirn. Datum Braunau, den 5. Martii Ao 1634. E. Khay. Mt. gehor-famister, getreuster Churs, und Vetter Maximilian. 5. (Die Schlacht bei Nördlingen 1634 und der Prager Separatfrieden 1635"). Nack Wallensteins Tod errangen die kaiserlichen Waffen durch den Sieg bei Nördlingen (Sept. 1634) wieder das Übergewicht über die schwedischen. Bernhard v. Weimar sloh nach der Niederlage über den Oberrhein und behauptete sich im Elsaß. Der Kurfürst v. Sachsen schloß mit dem Kaiser den Prager Separatfrieden (H35), durch welchen ihm der Besitz der Lausitz bestätigt wurde. Die Mehrmider protestantischen Stände, besonders in Norddeutschland, schloß sich diesem Frieden, welcher die Wirkung des Restitutionsediktes vertagte, an, während die Minderheit an dem mit Schweden und Frankreich geschlossenen Abkommen festhielt. Das k'mferüd)e Heer führte bei Nördlingen der Sohn des Kaisers, der spätere Ferdinand Iii., ihm stand der erfahrene Gallas zur Seite, sowie der kühne bayerische Reitergeneral Johann von Werth (vom Niederrhein gebürtig). Von deu schwedischen Feldherren geriet Horn in Gefangenschaft, währenb sich Bernhard von 1 Die Züge der diplomatisch gewandten Gemahlin Kinskys, einer Schwester Terzkys, hat Schiller in seiner Dichtung auf die Gräfin Terz ky übertragen. 2 Geb. 1599; gest. 1656 kinderlos; Max Piccolomini ist eine Schöpfung des Dichters.

3. Die neuere Zeit - S. 64

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 64 — 6 bayerischen Truppen entscheidend bei Zuhmarshausen unweit Augsburg (1648). Bezeichnend für das Zurücktreten des religiösen Momentes im letzten Teil des Krieges ist, daß ein Kalvinist, der frühere hessische General Me land er, zuletzt das kaiserliche Heer führte (bei Zußmarshausen tötlich verwundet). 3. (Der Krieg in Norddeutschland und Böhmen). Auch im Norden und Osten waren die kaiserlichen Waffen gegen die schwedischen im Nachteil. Das nach dem Prager Separatfrieden vereinigte sächsisch-kaiserliche Heer wurde von dem schwedischen General Bauer bei Wittstock (im Norden der Mark) in die Flucht geschlagen (1636); 23 einer griff auch Böhmen wieder an und bedrohte selbst Regensburg (1640), Nach Bauers Tod (1641) besiegte Torstenson bei Breiteuseld-Leipzig die Kaiserlichen unter Piccolomini (1642) und rückte bis Mähren vor. Von dort durch die Kriegserklärung Christians Iv. nach dem Norden abgerufen, nötigte er in raschem Feldzug die Dänen zum Frieden von Brömsebro (1645) und kehrte dann nach Böhmen zurück, wo er bei Jaukau noch im gleichen Jahre Gallas besiegte. Während Torstensons Nachfolger Wrangel sich mit den Franzosen zu einem Angriff auf Bayern vereinigte (s. oben), setzte der schwedische General Königsmark den Krieg in Böhmen fort und eroberte im Oktober 1648 die Kleinseite von Prag (links der Moldau): da machte die Nachricht von dem nach laugen Verhandlungen abgeschlossenen Frieden dem Krieg ein Ende. Unter den großen Generalen, welche nach Gustav Adolfs Tod das schwedische Heer führten (Horn, Bernhard v. Weimar, Bauer, Wrangel), ragte Torstenson durch strategische Meisterschaft hervor. Trotz seines Gichtleidens, das ihn zwang, sich in der Sänfte tragen zu lassen1, trug er mit Blitzesschnelle die Waffen von einem Ende Deutschlands zum andern. Kaiser Ferdinand Iii., der Sieger von Nördlingen, stellte sich später nicht mebr an die Spitze seiner Heere. Er war in den Schrecken des Krieges aufgewachsen und snchte den Frieden, wartete aber immer auf eine den kaiserlichen Waffen günstige Wendung; erst seitdem Kurfürst Maximilian nach der grauenhaften Verwüstung Bayerns im Jahre 1646 an die Spitze der Friedenspartei getreten war, wurden die seit 1642 geführten Unterhandlungen beschleunigt und der Friede am 24. Oktober 1648 unterzeichnet. § 20. Der westfälische Friede (1648) und die Folgen des großen Krieges. Rückblick auf die Kultur Deutschlands im 16. und 17. Jahrhundert. I. Der zu Münster mit Frankreich, zu Osnabrück mit Schweden und den deutschen Protestanten abgeschlossene Friedet erneuerte und er- 1 Auch Wallenstein war gichtleidend und nahm z. B. vor der Schlacht bei Lützen die Heerschau vom Wagen aus ab. 2 Das „Friedensinstruinent" wurde in lateinischer Sprache abgefaßt.

4. Die neuere Zeit - S. 65

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 65 — weiterte den Augsburger Religionsfrieden, gab aber dem Ausland wichtige Grenzgebiete des deutscheu Reiches preis und vollendete die Selbständigkeit der einzelnen Reichsstände gegenüber der kaiserlichen Gewalt. a) Kirchliche Gegenstände. Der Augsburger Religionsfriede wurde bestätigt und nun auch auf die Kalvinisten (oder Reformierten im engeren Sinn) ausgedehnt. Der 1. Januar 1624 sollte als Termin gelten für den Besitzstand der Konfessionen („Normaljahr")- In kirchlichen Angelegenheiten sollte der Reichstag künftighin nicht durch Mehrheit der gesamten Stände entscheiden, sondern in ein corpus Catholicorum und ein c. Evangelicorum auseinander treten. d) Besitzverhältnisse. v ^ c s 1. Frankreich erhielt'(außer der Bestätigung des Besitzes^von Metz. Tonl und Verdun) von Österreich die althabsburgische Landgrafschaft im Elsaß, sowie Breisach (rechts des Rheins), vom Reich das Besatzungsrecht in Philippsburg (rechts des Rheins), sowie die Landvogtei über 10 elsässische Städte (darunter Hagenau, Kolmar, Schlettstadt, Weißenburg, Landau und Kaisersberg). Damit hatte Frankreich die Rheingrenze an mehreren Punkten erreicht. Die Reichsstandschaft erhielt Frankreich für diese Gebiete nicht; daraus ergaben sich vielfache Streitigkeiten und Unklarheiten in den Besitzverhältnissen des Elsasses. 2. Schweden erhielt (außer einer Kriegsentschädigung von 5 Millionen Thalern) Vorpommern nebst den vorgelagerten Inseln, einen Teil von Hinterpommern, sowie die säkularisierten Stifte Bremen (ohne die Stadt) und Verden. Damit hatte Schweden die Mündungen der Oder und Weser, Deutschlands Zugänge zur Ost- und Nordsee in seinen Besitz gebracht. Der jeweilige König von Schweden wurde für diese Besitzungen deutscher Reichsstand. 3. Brandenburg, welches nach einem früheren Erbvertrag Anspruch auf das während des Krieges erledigte Pommern hatte, erhielt nur einen Teil von Hinterpommern, als Ersatz für das übrige die säkularisierten Stifte Magdeburg, Halberstadt, Miudeu und Kammin, welche das brandenbnrgische Gebiet abrunden halfen. 4. Bayern behielt eine Kurwürde und die Oberpfalz; die Rheinpfalz wurde den Nachkommen Friedrichs V. zurückgegeben und für die pfälzische Linie des Hauses Wittelsbach eine _8. Kurwürde geschaffen. Die Unabhängigkeit der Schweiz und Beriet et) er lande wurde anerkannt ; Frankreich und Schweden wurden Bürgen (Garanten) des Friedens; ersteres unterhielt eine ständige Gesandtschaft bei dem deutschen Reichstag. c) Reichs Verfassung. 1. Der Kaiser sollte über Gesetzgebung und Steuern, über Krieg, Frieden und Bündnisse, über Aushebung und Befestigung nur im Einverständnis mit dem Reichstag entscheiden. Stich, Lehrbuch der Geschichle. 5

5. Die neuere Zeit - S. 128

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 128 — 3. Spanien unter den ersten Königen aus dem Hause Bourbon. Die 1701 (1713) in Spanien zur Regierung gelangten Bourbonen suchten die im Utrechter Frieden abgetretenen Nebenländer wiederzugewinnen, was in den Verträgen von 1720, 38, 48 teilweise gelang, indem durch dieselben bour-bonische Herrschaften in Italien (Parma-Piacenza und Neapel-Sizilien) begründet wurden. Bemerkenswert ist unter den spanischen Bourbonen Karl Iii. (1769 — 86), vorher König von Neapel, s. S. 103, als Vertreter des ausgeklärten Absolutismus in Spanien. In seine Zeit fällt der bonrbonische Familienvertrag (s. o.), seit welchem sich Spanien in der Gefolgschaft Frankreichs befand, die Vertreibung der Jesuiten (s. it.), endlich der Wiedergewinn Minorkas und der (1763 abgetretenen) Halbinsel Florida durch den Versailler Frieden von 1783. Dagegen mißlangen die Versuche, Algier zu erobern und Gibraltar den Engländern zu entreißen. Mit seinem Sohn und Nachfolger Karl Iv. (1788—1808) begann für Spanien eine Zeit des Verfalles. 4. Portugal unter dem Hause Bragauza. Bald nach der Befreiung von der spanischen Herrschaft (1640) hatte Portugal das 1630 an Holland verlorene Brasilien zurückerobert, war aber durch einen zu Beginn des spanischen Erbfolgekrieges mit England abgeschlossenen Handelsvertrag von der englischen Politik abhängig geworden. Unter König Joseph I. war ^ der Minister Pornbal (1750—77) Vertreter des aufgeklärten Absolutismus in ' Portugal. Die Ziele der Thätigkeit Pombals waren: a) Er suchte das Land von England unabhängig zu machen und zugleich gegen Spanien zu sichern; b) er trieb das Merkantilstem auf die Spitze, um das Land von der Einfuhr fremder Produkte unabhängig zu machen und suchte durch staatliche Maßregeln Ackerbau und Gewerbe zu heben -o) die am 1. November 1755 durch Erdbeben zerstörte Hauptstadt Lissabon ließ er prächtiger aufbauen; d) als ein Mordanschlag gegen den König erfolgt tvar, entfernte Ponibal alle Gegner seiner Verwaltung und vertrieb (seit 1759) die Jesuiten als Itaatsgefährlich aus dem Lande. Diese Maßregel wurde alsbald von Frankreich und den übrigen bourbouischen Staaten nachgeahmt. — Nach dem Tode Josephs I. wurde Minister Pombal gestürzt und die meisten feiner Neuerungen wurden wieder aufgehoben. 5. Italien im achtzehnten Jahrhundert. Die meisten Gebiete des der politischen Einheit entbehrenden Landes standen unter Fremdherrschaften. a) 3u Ober- und Mittelitalien überwog der österreichische Besitz: Mailand und Mantua (feit dem spanischen Erbfolgekrieg); Toskana, das nach dem Aussterben der Mediceer (1737) an Franz von Lothringen gekommen war, bildete feit 1764 ein besonderes Großherzogtum unter einer österreichischen Nebenlinie. Parma-Piacenza stand feit 1748 unter einer Seitenlinie des Hanfes Bourbon. Daneben bestanden als nationale Staaten die machtlos gewordenen Handelsrepubliken Venedig und Genua

6. Die neuere Zeit - S. 129

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 129 — und das neu entstandene Königreich Piemont-Sardinien unter dem aufstrebenden Hanse Savoyen. Der Kirchenstaat verzichtete nach dem Emporkommen der Großmächte auf eine selbständige auswärtige Politik; von deu Päpsten ist Klemens Xiv. (Gau-ganelli) durch die Aufhebung des Jesuitenordens (1773) bemerkenswert. Sein Nachfolger Pius Vi. (1774—99) senkte in die Bahnen der strengeren Kirchlichkeit zurück. Die Jesuiten, welche sich nach der Aushebung nur in Rußland (und in Preußen) gehalten hatten, stellte Pius Vii. 1814 wieder her. b) Auch Unteritalien hatte dreißig Jahre (1708—38, Sizilien 1720—38) unter österreichischer Herrschaft gestanden, bildete aber nun als „Königreich beider Sizilien" wieder ein eigenes Staatswesen unter dem spanischen Bourbonen Don Karlos. Als dieser 1759 auf den spanischen Thron berufen wurde, übertrug er die Regierung auf feinen minderjährigen Sohn Ferdinand Iv., dessen lange Regierungszeit (1759—1825) durch die napoleonische Gewaltpolitik zweimal unterbrochen wurde. e) Die Bildung Italiens in diesem Zeitraum. Auch im 18. Jahrhundert galt Italien als die Heimat der Künste.1 In der Baukunst war freilich nach dem Ausleben der Renaissance ein leerer Prunkstil ausgekommen (vergl. S. 70), erst gegen das Ende des 18. Jahrhunderts kehrte man zu den einfacheren Formen zurück: in der Bildhauerkunst trat um die Wende des Jahrhunderts wieder ein großer italienischer Meister auf, Canova (f 1822). — In der dramatischen Literatur ist der Tragödiendichter Alfieri (t 1803) mehr durch feine nationale Gesinnung als durch den Kunstwert feiner Dichtungen bemerkenswert; der Lnstspieldichter Goldoni (f 1793) gibt in seinen Komödien ein Bild des benetianifchen Lebens. § 33. Der Osten und Norden Europas vom Tod Peters d. Gr. (1725) bis znm Tod der Kaiserin Katharina Ii. (1796). Das Ende Polens. 1. Rußland unter Peters d. Gr. Nachfolgern. 1725 —62. Rußland war von Peter b. Gr. erst zu einem europäischen Staatsweseu erhoben worden. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts gewann die neue Großmacht trotz mehrfacher innerer Erschütterungen vermehrten Einfluß auf die europäische Staatengemeinde. Insbesondere übernahm Rußland die bis dahin Österreich obliegende Aufgabe des Kampfes gegen die Türken. Auf Peter I. folgten zunächst die kurzen Regierungen seiner Gemahlin Katharina I. und seines unmündigen Enkels Peters Ii. Dann wurde Anna Itu auo tuna2 auf den Thron erhoben (1730 — 40). Sie überließ die Regierung ihren Günstlingen. Unter ihr führte General Münnich mit Er- / folg Krieg gegen die Türkei, bis sich Österreich an demselben beteiligte; s. S. 104. 1 Vgl. Goethes „Italienische Reise" (1786). In Rom lebte Winckelmann, in Rom drangen der Maler Carstens (aus Schleswig, f 1798) und der Bildhauer Thorwaldsen (ein Däne, 1770—1844) in den Geist der Antike ein. 2 d. H. die Tochter Iwans, des älteren Bruders Meters d. Gr. Stich, Lehrbuch der Geschichte. 9

7. Die neuere Zeit - S. 130

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 130 — Im Frieden erhielt Rußland das 1711 verlorene Asow zurück. Nach einer kurzen Zwischenregierung behauptete sich Peters jüngste Tochter, die sittenlose Elisabeth, auf dem Thron (1741-62). Sie führte als Bundesgenossin Maria Theresias den Abschluß des österreichischen Erfolgekrieges herbei; s. S. 113; sie beteiligte sich an dem großen Bündnis gegen Friedrich d. Gr. und am siebenjährigen Kriege. Nach ihrem Tode folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holsteiu-Gottorp. Derselbe gab als Verehrer Friedrichs d. Gr. dem siebenjährigen Krieg eine andere Wendung, rief aber durch feine überstürzten Neuerungen den Widerstand der Altrussen hervor und erlag nach sechsmonatlicher Regierung einer Verschwörung (1762). Auf ihn folgte seine Witwe Katharina Ii. (aus dem Hause Anhalt-Zerbst). Über das Fehlen einer geregelten Thronfolge vergl. S. 101. Erst gegen das Ende des Jahrhunderts gab Kaiser Paul eine neue Thronfolgeordnung. Peter Iii. war der Sohu einer älteren Schwester Elisabeths, Anna Petrowna, welche mit einem Prinzen aus dem Hanse Holstein-Gottorp vermählt war1. Eine jüngere Linie dieser dem dänischen Königshause entstammten Familie tauschte Oldenburg, das Stammland der Dänenkönige, gegen die Ansprüche auf Holstein ein. Aus dieser jüngeren Linie des Hauses Holsteiu-Gottorp oder Oldenburg stammten auch die Schwedenkönige von 1751—1818, während der ältere Zweig in Rußland auf dem Throu verblieb. 2. Katharina Ii. (reg. 1762—96), zielbewußt und thatkräftig, vollendete das Werk Peters d. Gr. a) Sie erweiterte die russischen Grenzen im Süden durch glückliche Türkenkriege, im Westen durch die Erwerbung des größten Teiles von Polen (nebst Kurland). 1. Der erste Türkenkrieg (1768—74) war in den polnischen Wirren entstanden, als russische Truppeu die Konföberierten (s. ©. 122) auf türkisches Gebiet verfolgten. Die Hauptereignisse waren die Verbrennung der türkischen Flotte bei Sk io oder Chios (1770) und die Einschließung eines türkischen Heeres bei Sch um la (1774). Im Frieden (zu Kutschuk Kaiuardsche bei Silistria 1774) erhielt Rußland die Festungen Kertsch und Jenikaleh, die Schlüssel zum asowischen Meer, sowie freie Schiffahrt auf den türkischen Gewässern. Österreich erhielt die Bukowina (mit Czernowitz), welche eine Verbindung zwischen Siebenbürgen und dem nenerworbenen Galizien herstellte. — Später (1783) nahm Rußland die ganze Halbinsel Krim in Besitz, welche der Günstling der Kaiserin Potemkin (Der „Taurier") verwaltete. 1 Peter d. Gr. f 1725 Alexei f 1718 Anna verm. mit Elisabeth (1741—62) Peter Ii. f 1730, einem Herzog v. Holstein-Gottorp der letzte Romanow ^ , T, r , , _ , ^ Peter Iii. f 1762, verm. mit Katharina f 1796 Paul I. (1796—1801)

8. Die neuere Zeit - S. 132

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 132 — tismus. Sie besserte die Verwaltung durch Beschränkung der Statthalterbefugnisse, hob den Ackerbau durch Ansiedlung deutscher Kolonisten (des. im Südosten Rußlands) und sörderte den russischen Handel, welchem nun auch das schwarze Meer erschlossen war, durch Anlage von Häfen und Kanälen. Auch gründete Katharina (wie schon Peter d. Gr.) eine Akademie der Wissenschaften. 3. Dänemark im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus. Dänemark, wozu außer Island noch Norwegen gehörte, hatte 1721 das Herzogtum Schleswig aufs neue erhalten1 und zur nämlichen Zeit die Koloni-sation Grönlands begonnen. Die inneren Zustände des Landes wurden durch den Minister v. Bernstor ff den Älteren gehoben: die Abschaffung der Leibeigenschaft wurde vorbereitet, auch Kunst und Wissenschaft gepflegt 2. Unter dem regierungsunfähigen König Christian Vii. (1766—1808) wurde Bernstorfs durch Strueusee, den deutschen Leibarzt des Königs, verdrängt, welcher, begünstigt von der Königin, im Lande überstürzte Neuerungen im Sinne der französischen Aufklärer vornahm, aber nach zwei Jahren durch die altdänische Partei gestürzt und als Hochverräter hingerichtet wurde (1772). Die Königin starb in der Verbannung. 4. Schweden im 18. Jahrhundert. In Schweden, das durch den nordischen Krieg seine wertvollsten Besitzungen verloren hatte, herrschte seit Karls Xii. Tod der teils russisch, teils französisch gesinnte Adel3. Erst der zweite König aus dem Hanse Oldenburg (o. Holsteiu-Gottorp, vgl. Anmerkung S. 130), Gustav Iii. (1771—92), ein kraftvoller Fürst, der sich ans das Heer und den Bürgerstand stützte, brach die Adelsherrschaft und suchte die inneren Zustände des Landes im Sinne des aufgeklärten Absolutismus zu heben. Nach seinem erfolglosen Krieg gegen Rußland (s. o.) plante der König eine Unternehmung zu Gunsten des bedrohten französischen Königtums, fand aber 1792 durch eine Verschwörung des Adels seinen Untergang4. Sein Sohn und Nachfolger Gustav Iv. wurde 1809 wegen seiner willkürlichen Regierung von den Ständen zur Abdankung genötigt. Der schwedische Naturforscher Sinne (f 1778) stellte das nach ihm benannte künstliche Pflanzenfystein auf. 1 1767 auch Holstein durch den Verzicht der Gottorpschen Seitenlinie; vgl. die Anmerkung S. 130. 2 Damals erhielt Klopstock ein dänisches Jahresgehalt zur Vollendung seiner Messiade; über Thorwaldsen vgl. S. 129. 3 So betrieb der Adel den Beitritt Schwedens zum Bündnis gegen Friedrich d. Gr., wiewohl die schwedische Königin die Schwester des preußischen Königs war; ebenso bestimmte der Adel die Erzieher des Kronprinzen. 4 Gustav Iii. wurde von einem früheren Gardeoffizier, Jakob v. Anckarström, auf einem Maskenball zu Stockholm tätlich verwundet.

9. Die neuere Zeit - S. 138

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 138 — § 35. Ursachen und Beginn der französischen Revolution. 1. Die Ursachen. In Frankreich hatte die Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen und sozialen Einrichtungen im 18. Jahrhundert stetig zugenommen. Zersetzend wirkten insbesondere a) die Ausartung des absoluten Königtums; b) der Gegensatz zwischen den genießenden höheren Stünden und dem vielfach bedrückten Volke; c) die Lehren der Anfklärnngsphilosophen und das Vorbild der amerikanischen Union. Zu a). Das französische Königtum war unter Ludwig Xiv. unumschränkt geworden: die Reichsstände wurden nicht in ehr berufen, die Parlamente (oberste Gerichtshöfe mit der Befugnis königliche Maßnahmen zu bestätigen, vergl. 70) standen außer Zusammenhang mit dem Volk ^, die Beamten nützten ihre meist gekauften Stellen rücksichtslos ans, die einzelnen Unterthanen waren der Willkür der Kabinettsjustiz preisgegeben; (vergl. die Isttrsz äs eaeüst mit der Habeascorpns-Akte in England). Dazu hatte das unwürdige Leben Ludwigs Xv., die Sittenlosigkeit des Hofes und der höheren Stände dem Königtum den Nimbus genommen, welcher es bis dahin umkleidet hatte. Seiu schwacher Enkel Ludwig Xvi. war nicht geeignet, das verlorene Ansehen des Königtun^ wiederherzustellen; f. S. 127. Die Königin Marie Antoinette, die Tochter der Maria Theresia, war als österreichische Prinzessin unbeliebt und galt für leichtfertig; (die Halsbandgeschichte). Zu b). Bon den drei Ständen waren der Adel (etwa 120000 Personen) und die Geistlichkei t (etwa 80 000 Personen) als die privilegierten Stände fast steuerfrei, wiewohl im Besitze von zwei Dritteln des gesamten Grund und Bodens, sowie der einträglichsten Ämter und der Offizierstellen. Der dritte Stand (le tiers etat, etwa 25 Millionen) mußte die Steuern, namentlich die drückende Grund- und Vermögenssteuer (taille), allein ausbringen. Dabei war die Steuererhebung durch Steuerpächter schonungslos gegen die Armen, kostspielig für den Staat. Ferner war das Gewerbe durch Zunftzwang, der Handel durch Monopole, der Verkehr durch Zollschranken zwischen den einzelnen Provinzen gehemmt. Endlich hatte die Landbevölkerung (teils Pächter, teils Kleinbauern) im Jahre 1788 durch eine Mißernte gelitten. Zn c). Die Gebildeten Frankreichs waren durch die Lehren Montesquieu^, Voltaires, Roussecius, sowie der Encyklopädisten nicht nur vielfach der Kirche entfremdet, sondern auch von der Unhaltbarkeit der staatlichen Zustände überzeugt, f. S. 127; dazu war nun in der nordamerikanischen Republik, an deren Aufrichtung Lafayette und andere Franzosen teilgenommen .hatten, ein großes Beispiel eines freiheitlichen Gemeinwesens gegeben. 1 Ludwig Xv. hatte das Recht der Bestätigung dein Pariser Parlamente entzogen, aber Ludwig Xvi. hatte nach seiner Thronbesteigung die Befugnisse des Parlaments wiederhergestellt.

10. Die neuere Zeit - S. 139

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 139 — 2. Anlaß und Beginn. Nachdem wiederholte Versuche^ das Anwachsen der französischen Staatsschuld zu hemmen, gescheitert waren, berief der König auf den Vorschlag des Ministers Necker die seit 1614 nicht mehr versammelten Reichsstnnde im Jahre 1789 nach Versailles. Als die privilegierten Stände eine gemeinsame Beratung mit den an Zahl überlegenen Abgeordneten des dritten Standes ablehnten1, erklärte sich derselbe am 17. Juni 1789 als Nationalversammlung und betrat durch diese Eigenmächtigkeit den Weg zu gewaltsamer Neuerung. Die besonders durch Die kostspieligen Land- und Seekriege, aber auch durch die verschwenderische Hofhaltung auf 4000 Millionen Franken angewachsene Staatsschuld veranlaßte ein ständiges Defizit von fast 200 Millionen jährlich im Staatshaushalt, so daß die laufenden Staatseinkünfte (Steuern, Zölle u. s. w.) Jahr für Jahr vorausvergabt wurden. Die Reformen des redlichen Tnrgo t (Minister von 1774—76) waren am Widerstand der Privilegierten gescheitert2. Später veranlaßte (Salon ne (1783—87) nach vergeblichen Versuchen, durch Anleihen Abhilfe zu schaffen, die Berufung hervorragender Männer aller Stände, der sog. Notab e In 3, welche aber gleichfalls von einer Besteuerung der Privilegierten nichts wissen wollten. Calonne mußte zurücktreten; aber auch sein Nachfolger Brienne, Erzbischof von Toulouse, der sich an das Parlament wendete, konnte dort keine Bestätigung seiner Steuerreformen erreichen. Im Herbst 1788 berief der König den Pariser Bankier Necker, einen geborenen Genfer und Kalvinisten, an die Spitze der Finanzverwaltung. Derselbe hatte schon früher (nach Turgots Sturz, 1776—81) das Ministerium innegehabt, war aber entlassen worden, als er in einem Rechnungsbericht (compte rendu) ans Einschränkung der verschwenderischen Hofhaltung gedrungen hatte. Die Zahl der Vertreter des Adels und der Geistlichkeit betrug je Sco, dagegen wurde die Zahl der bürgerlichen Abgeordneten anf Ne cf er s Vorschlag auf 600 erhöht (doublement du tiers etat); dadurch war der frühere Charakter einer Ständeversammlung durchaus verändert und das Übergewicht des Bürgertums von vornherein entschieden. Nach einer älteren Einrichtung dursten die Abgeordneten die Wünsche ihrer Wähler schriftlich mitbringen. Diese Programme (cabiers) enthielten viele übereilte Reformvorschläge. Unter den Abgeordneten des britten Staubes ragten durch Einfluß hervor: 1 Vgl. den Streit über Abstimmung nach Köpfen ober nach Nationen auf dem Konstanzer Konzil. 2 Turgot, dem Malesherbes, der spätere Verteibiger Lubroigs Xvi., zur Seite sianb, strebte die Heranziehung der privilegierten Stänbe zur Besteuerung an, ferner Abstellung der Fronbienste, Zulassung der Bürgerlichen zu den Ämtern, auch Beschränkung bet Klöster; vgl. die fast gleichzeitigen Jofephinischen Reformen. 3 Die Notabeln (vorzugsweise Abelige und Geistliche, Parlamentsräte und anbete hohe Beamte, baneben die Abgeorbneten einiger Stabte) roaren als Ersatz der großen Reichs-ftänbe auch früher einigemal Berufen roorben.
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