47
Triton
Amphitrite
Satyrn
Dionysos
Rhea
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J=> ^ ja -a ** ~ jy
^ ■< 5 5 c/i x 5-
Ares
Nike
(Ge)
Athena
Zeus
Herakles
Hebe?
Hera
[Hephästos]
[Mören]
[Demeter]
Apollon
Leto
Artemis
Hekate
Fig. 85.* Grundriß des großen Altars und die
Verteilung der Götter an demselben.
Die Götter kämpfen gegen die himmelstürmenden
Giganten. Zugleich mythisches Abbild für die Kämpfe
der Pergamener mit den Galliern, wie später des Augustus
gegen seine Widersacher (Hör. c. 3, 4).
Auf der Nordseite des Altars steht im Mittelpunkt
des Kampfes die Nacht mit den Gestirnen, auf der Süd-
seite sind neben der Göttin des Tages die großen Himmels-
lichter dargestellt. In ähnlichem Gegensatz befinden sich
auf der Ostseite die bedeutendsten olympischen Götter
und auf der Westseite, durch die Treppe voneinander
getrennt, Gottheiten des Wassers und der Erde.
Die Namen derjenigen Götter, von denen nichts erhallen ist, sind
in [ ] gesetzt. Gesperrt gedruckt sind die Namen der Götter, welche an
den abgebildeten Reliefs Vorkommen.
Fig. 86 und 87.
Zeus-und Athenagruppe,
ergänzt.
Athena reißt den ge-
flügelten Alkyoneus an
den Haaren fort; ihre
heilige Schlange hat
ihn umwunden und
versetzt ihm eben den
tödlichen Biß in die
rechte Brust. Ver-
gebens fleht für ihn
seine Mutter, die
fruchtspendende Erd-
göttin (rf)) aus dem
Boden emporsteigend.
Die jugendlich zarte
Nike schwebt heran,
um die siegreiche
Athena zu bekränzen.
Vgl. Beschreibung der
Skulpturen aus Perga
mon. I. Gigantomachie
(Kgl. Museum zu
Berlin).
Fig. 88. Athenagruppe.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
334
Iv. Naturbilder.
154. Das Nachtleben in der Natnr.
Wenn die Sonne hinter den Bergen
untergegangen ist und im Walde ein
Vöglein um's andere aufhört zu singen,
sich in's Nest duckt und das Köpfchen
unter die Flügel verbirgt; wenn das
Abendroth blasser wird und am däm-
mernden Himmel da ein Stern erscheint
und dort einer und ans die stille Erde
herniederschaut; da sagen die Menschen,
es sei Nacht geworden. Sie beschließen
ihr Tagewerk und pflegen der Ruhe.
Und wie das Treiben der Menschen,
so scheint auch das Leben und Weben
der Natur stille zu stehen und einzu-
schlummern. Aber wie die Kinder träu-
men und selbst im Schlafe noch wachsen
— ja da am allerbesten — so bleibt
auch das Leben außer uns nicht stille
stehen in der Nacht, und gar manches,
außer Mond und Sternen, was sich den
Tag über fern im Verborgenen gehal-
ten hat, kommt in der Dunkelheit erst
hervor und führt sein besonderes Leben,
wenn dieses gleich die allgemeine Ruhe
nicht sonderlich stört.
Der luftige Wind, der oft den gan-
zen Tag gerastet, macht sich Nachts auf,
weit vom fernsten Himmelsrande her
durchschweift er Felder und Matten,
schüttelt Busch und Baum und stört
dadurch hin und wieder eine tagesmüde
Creatur aus dem Schlafe. Recht wie
ein Segen des Himmels senkt sich der
Thau hernieder, ein sorgsamer Gärtner
tränkt er alle Halme und Blumen und
Blätter und richtet die Köpfchen wieder
empor, die sich vor dem Blicke der stol-
zen Sonne tief zu Boden gebeugt. Und
auf der Erde geht trotz Stille und Dun-
kelheit gar manches Merkwürdige vor.
I.
Schon äußerlich und das gleichgil-
tigste Auge überraschend zeigt beim Ein-
tritte der Nacht die Pflanzenwelt auf-
fallende Veränderungen. Viele Blumen-
knospen zwar, wenn sie einmal aufge-
brochen, bleiben ihre ganze Blüthenzeit
hindurch bis zum Abblättern Tag und
Nacht geöffnet. Bei andern dagegen
legen sich mit Eintritt der Nacht die
feinen Blättchen gegen einander, schlie-
ßen sich gleichsam wieder Zur Knospe,
wie das geöffnete Auge zum Schlafe.
Zu diesen Tagblumen im Gegensatz
stehen die Nachtblüthen, die gerade
Nachts sich öffnen, während sie Tags
über geschlossen zu schlummern schienen.
Die Wunder- und die Zaserblume er-
schließen ihre Blüthenkelche gegen 6 bis
7 Uhr Abends und behalten sie offen
bis in den folgenden Morgen hinein.
Noch bekannter ist, wie die prächtigen
Blüthenblätter der großblumigen Cactus
Abends zwischen 7 und 8 Uhr sich aus-
zubreiten beginnen und nach kurzer
Dauer ihrer Herrlichkeit bald nach Mit-
ternacht schon, wie vom Todeshauch an-
geweht, zusammen sinken und verwelken.
Manche Blumen sind sogar Wetter-
prophetinnen. Schließt die sibirische
Gänsedistel Nachts ihren Blüthenknopf,
so wird der kommende Tag ein heiterer
sein, bleibt er aber geöffnet, so ist auf
nahen Regen zu zählen. Bekannt ist
auch, wie manche Blumen mit dem
Eintritt der Dunkelheit einen besonders
starken Richstoff entwickeln; so beson-
ders die Nachtviole, dann noch der
Kranichschnabel, die Siegwurz, das Leim-
kraut, der zweiblättrige Orchis, die alle
den Tag über kaum oder gar nicht
geduftet.
Ungleich bedeutsamer sind indeß die
Veränderungen, welche in der Nacht
mit den Blättern der Pflanzen vor sich
gehen. Die meist sehr zart gebauten
und zusammengesetzten Blätter biegen
sich mit dem Einbrechen der Nacht ent-
weder herab, wie bei der gelben Bal-
samine, oder richten sich, wie bei der
Gartenmelde, empor und schmiegen sich
an den Stengel oder Blattstiel so an,
daß die untere Seite aufwärts gekehrt
ist, während doch über Tags die Ober-
fläche der Blätter dem Sonnenlichte zu-
gewendet war. Die Blätter von Malva-
ceen rollen sich gar mit ihren Rändern
um den Stengel und die Aeste, wobei
sie häufig noch die Blüthen wie ein
Mantel schützend umschließen. Beim
Steinklee richten sich die einzelnen Blätt-
89. Australien und deffen Menschenrace.
193
89. Australien und
i.
Das australische Festland liegt
auf der südlichen Halbinsel und es sind
daher die dortigen Jahreszeiten den
unsrigen gerade entgegengesetzt. Ebenso
ist unser Tag in Europa die australische
Nacht, die Zeit des längsten australischen
Tages die unserer längsten Nacht; wir
erblicken die Sonne südlich, die Austra-
lier nördlich. Das Licht der Sonne, des
Mondes und der Gestirne erscheint dort
viel stärker und feuriger als bei uns.
Die Dämmerungszeit ist wie in den
tropischen Ländern überhaupt von sehr
kurzer Dauer, daher es gewöhnlich 20
Minuten vor Sonnenaufgang und nach
Sonnenuntergang vollkommen dunkel ist,
sofern nicht der Mond am Himmel steht.
Die Sterne scheinen in ungewöhnlichem
Glanze; die reine, durch Ausdünstungen
nicht getrübte Luft gestattet ihnen, ihre
ganze Schönheit zu entfalten.
Das Klima Australiens kann zwar
im Allgemeinen als ein oceanisches be-
zeichnet werden; und wenn auch die
größere Erweiterung der Landmasse
manchfache Verschiedenheiten bedingt,
so ist doch der oceanische Einfluß so
mächtig, daß das ganze Festland in der
Regenzone liegt und nur einzelne höhere
Gebirgstheile dem veränderlichen Nieder-
schlage überlassen sind. Die Temperatur
ist je durch die geographische Lage und
die Erhebung über die Meeresfläche be-
dingt, auf einer Höhe von 2 — 3000
Fuß gemäßigt, ja wohl auch kalt, auf
den unfruchtbaren Ebenen des Inlandes
drückend heiß, aber im Allgemeinen sehr
günstig und der Gesundheit förderlich,
und es dürste kaum eine Region in
Europa zu finden sein, wo das Jahr
einen so beständigen frühlingsartigen
Charakter trägt, als dort. Ungeachtet
die Tage im Sommer oft sehr heiß
und die Abende sehr kühl sind, gibt
diese auffallende Temperaturverschieden-
heit doch keineswegs Anlaß zu Krank-
heiten, vielmehr sagt das Klima dem
Europäer vortrefflich zu. Die tägliche
Erfahrung lehrt, daß selbst bei der stärk-
sten Hitze nur wenig Unbehaglichkeit,
Marschall, Lesebuch.
besten Menschenrace.
wie in andern mehr feuchten Ländern
unter gleichen Breitegraden fühlbar wird,
da die Luft trocken und äußerst rein
ist; selten oder nie sieht sich der Kolonist
zu irgend einer Tageszeit des Sommers,
und sei es in der stärksten Hitze, ge-
nöthigt, mit der Arbeit einzuhalten,
vorausgesetzt, daß ihn nicht ein heißer
Nordwest- oder Siroccowind auf kurze
Zeit dazu zwingt.
Die Trockenheit der Luft wirkt nicht
nur kräftigend und belebend auf den
Körper und Geist bei den Gesunden,
sondern auch heilsam und stärkend auf
schwache, kranke Personen, namentlich
Lungenleidende, und es ist nichts Un-
gewöhnliches, daß englische Aerzte Kranke
aus dem Mutterlande nach Australien
schicken, von dessen günstigen klimatischen
Wirkungen sie sich in zahlreichen Fällen
überzeugt haben. Eine Ausnahme von
dieser milden und gesunden Wirkung
des Klima findet nur in den Gold-
minendistrikten statt, wo durch anhalten-
des Stehen im Wasser beim Gold-
wäschen, durch übermäßigen Genuß von
Früchten und geistigen Getränken häufige
und bisweilen tödtliche Rühren verur-
sacht werden.
Die größte Plage ist die periodische,
oft viele Monate andauernde Dürre,
welche das ganze Land heimsucht. Die
Flüsse und Teiche vertrocknen, selbst der
nächtliche Thau bleibt aus. Die Ober-
fläche der Erde ist versengt, die Vege-
tation erstirbt, die Weiden werden dürre
Wüsten, die Schafe fressen das letzte
Gräschen bis auf die Wurzel ab, die
Wasserlöcher sind verpestet durch die
Leichen der Ochsen, die in Morästen
Erfrischung suchten und erstickten, und
Tausende zahmer Thiere jeder Art ver-
schmachten, entweder bevor sie nach den
von der Dürre verschont gebliebenen
Distrikten aufgebrochen sind, oder auf
dem Wege dahin. — Endlich — ohne
daß jedoch der Mensch dieses Endlich
zu berechnen vermag — steigt eine er-
sehnte Wolke am Horizonte auf, der
Regen fällt in Strömen, das Gras
sprießt dicht hervor, und die Ebenen,
13
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
382
Iv. Naturbilder.
niens bereits eine Höhe von 1,248,781
Tonnen erreicht; im Jahre 1857 schon
3,636,000 Tonnen Roheisen, deren Werth
sich auf 14^2 Millionen Pfund Sterling
oder 100 Millionen Thaler belief. Die Ei-
senhütte von Dowlais in Süd-Wales ist
die größte der Welt; es werden täglich
5200 Menschen beschäftigt, deren Wohn-
häuser rings herum eine kleine Stadt
bilden und deren wöchentliche Löhnung
gegen 4000 Pfund Sterling betragen
soll. Die in Gartsherrie in Schottland
liefert jährlich über 112,000 Tonnen
Roheisen, das meistentheils in's Ausland
versendet wird.
Auch mehrere Staaten in Amerika,
namentlich P e n n sylvannien und
Rewyork, sind mit den verschieden-
artigsten und reichsten Eisenerzen gesegnet,
aber die Produktion reicht noch nicht
hin, um den ungeheuren Bedarf des
Landes zu decken. Ferner liefern Eisen
Frankreich und Belgien und in
Deutschland namentlich Oesterreich,
Preußen; zwar ist die Eisenproduktion
noch nicht so riesig wie in England,
aber gegen die früheren Jahre hat sich
dieselbe schon sehr vervielfacht.
179. Das Nordlicht.
Lodernde Flamme mit wallenden Blitzen,
Fliegende Düfte voll strahlender Spitzen,
Zirkeln sich, wirbeln sich, schießen zusammen;
Leuchten und schrecken, verschwinden, entsteh'n,
Wallen und wittern, erscheinen, vergeh'n.
I.
Zur Winterzeit liegt die Welt am
Nordpole in Dunkel und Erstarrung,
so daß die kälteste und längste Nacht
bei uns mit der andauernden nordischen
nicht zu vergleichen ist. Das Leben
scheint dort dem tödtenden Hauche der
Kälte erlegen zu sein; Alles ist starr
und still, und Grabesruhe herrscht in
manchen Gegenden dieses Erdenwinkels.
Doch was dem Lande an lebendigen
Geschöpfen abgeht, das beherbergt das
Eismeer in überreicher Fülle, und ist
dadurch eine unversiegbare Quelle des
Erwerbs und der Befriedigung wich-
tiger Lebensbedürfnisse geworden. Groß,
erhaben und freundlich zugleich zeigt sich
die Natur in jenen nordischen Gegenden.
Wie in die eisigen Nebel unserer Win-
tertage der Sonnenblick leuchtet und
ringsum tausendfachen Wiederschein er-
weckt, so strahlt in die lange Polar-
nacht das majestätische Nordlicht.
Sieh, aus einer schwarz aufsteigenden
Wolke zuckt hier und dort ein langer
Blitzstrahl empor; dazwischen spielen
rothe, gelbe und blaue Flammen. Jetzt
vereinigen sich die Strahlen zu einem
Bogen, der sich wie ein Diadem um
B. H. Brockes.
den Horizont legt. Die Flammen wer-
den lebhafter, sie fahren auf und ab,
verbinden und trennen sich, schwinden
und tauchen wieder empor, bilden durch-
brochene Kronen, Thurmruinen, Licht-
gewinde, entblätterte Wälder. Denn
rastlos schießen, wogen und schwimmen
die Lichtstrahlen durcheinander.
Denkt man sich nun ein lebhaftes
Schießen der Lichtstrahlen, welche sich
beständig sowohl in Beziehung auf ihre
Länge, als auf ihren Glanz sich ändern,
daß sie die herrlichsten rothen und grünen
Farbentöne zeigen, daß eine wellenartige
Bewegung stattfindet, daß Lichtströme
einander folgen, und endlich, daß das
ganze Himmelsgewölbe eine ungeheure
prächtige Lichtkugel zu sein scheint, welche
über einen mit Schnee bedeckten Boden
ausgebreitet ist und einen blendenden
Rahmen für das ruhige Meer bildet,
welches dunkel ist, wie ein Asphalt-
See, so hat man eine unvollständige
Vorstellung von diesem wunderbaren
nächtlichen Schauspiele.
Endlich erlischt die ganze Erschei-
nung. Doch sieh, dort zuckt wieder ein
Strahl empor, jetzt noch einer, ein neuer
Lichtbogen bildet sich. Auch dieser er-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Dowlais H._Brockes
Extrahierte Ortsnamen: Süd-Wales Schottland Amerika Frankreich Belgien Deutschland Oesterreich England Nordpole
179. Das Nordlicht.
383
lischt plötzlich, um einem neuen Platz
zu machen, der wieder seine blutrothen,
smaragdgrünen, himmelblauen und gold-
gelben Strahlen spielen läßt, bis sich
diese zu einer glänzenden Krone ver-
einigen und das ganze Zauberspiel in
Dunkel und Nacht schwindet; die Krone
dauert aber nur einige Minuten. An
den Eiskrystallen der Gletscher, an den
Eisburgen und trümmerhaften Säulen-
gängen läßt das Nordlicht den Wieder-
schein seiner bunten Lichtspiele tausend-
fach brechen. Alles scheint sich in Licht
auflösen zu wollen. Der Krystall möchte
zum Lichtstrahl werden und in's Unend-
liche fliegen. Ueberall lebt, funkelt und
blitzt es, über dem Ganzen aber ruht
ein geisterhafter, stiller Schimmer, wie
wenn die Auferstehung durch das Grab
des Todes hindurchbräche. Diese wun-
derbare Pracht des Nordlichtes ist schon
durch den beständigen Wechsel geeignet,
die Aufmerksamkeit eines jeden denken-
den Menschen auf sich zu ziehen, zumal
im hohen Norden, wo die ewige Ruhe
den Geist ermattet und die Einöde und
Gleichförmigkeit der von der glänzenden
Schneedecke überlagerten Natur dem
Auge wenig Abwechselung gewährt. Nur
die Eisfeuer der Eskimo leuchten in matt
feuerrothem Scheine mitten in diese Ein-
samkeit und erhöhen das Wunderbare
der Landschaft. Spähend schleicht auch
der Polarbär um das Eisgebirge, um
die unförmlichen Robben zu überraschen
oder die Gans im warmen Neste zu er-
haschen. Indessen hat die zauberhafte
Erscheinung ein Ende, sie schwindet in
Nichts, sobald die lange Nacht dem lan-
gen Tage weicht. Denn nun stürzen
schäumende Gießbäche von den Bergen,
drängen die Meereswogen und sprengen
die fesselnde Eisdecke.
Durch das Nordlicht werden hänfig
die tage-, wochen- und monatelangen
Winternächte in den kalten Polargegen-
den erhellt, so daß die Bewohner ihren
Geschäften nachgehen können.
Ii.
Es ist nun billig zu fragen, woher
hat diese prachtvolle Erscheinung ihr
Wesen und ihren Grund?
Aber darauf können die Naturforscher
noch keine vollkommen genügende und
klare Antwort geben; denn manchfaltig
wie die von allen bewunderten Erschei-
nungen sind auch die Vorstellungen,
welche man sich über das Wesen dieser
Erscheinung im Laufe der Zeit gemacht
hat. In der ältesten Zeit hielt man
diese Erscheinung für Feuermeteore, die
sich in der Atmosphäre zeigen und die
durch gewisse von der Erde aufsteigenden
und dann durch Gährung sich entzün-
denden Dünste erzeugt worden sein soll-
ten; später hielt man sie für brennende
Gase, die, durch Füulniß, Vulkane oder
sonst irgend wie entstanden, den Polar-
gegenden zuströmten und dort durch
elektrische Funken entzündet würden. Zu
gleicher Zeit galt die Ansicht, daß das
Nordlicht eine optische Erscheinung sei,
und zwar der Art, daß das um den
Pol lagernde Eis die Strahlen der
Sonne gegen die Atmosphäre zurück-
werfe, von wo aus sie nun in das Auge
des Beobachters gelangten. Später
glaubte man, daß in jener Gegend bis
zu bedeutenden Höhen feine Eistheilchen
in der Atmosphäre selbst schwebten und
diese die Reflexion des Lichtes bewirkten.
Ein anderer Naturforscher (Mairan) sucht
darzuthun, daß die Atmosphäre der Sonne,
die bis in die Erdbahn sich erstrecken
soll, die Veranlassung der prachtvollen
Lichterscheinung in den Polargegenden
sei. Tritt nämlich die Erde abwechselnd
in diese Atmosphäre ein, so werden
Theile derselben durch die Schwungkraft
zu den Polen Hingetrieben und bleiben
hier in höheren Regionen schweben, da
sie leichter als unsere Luft sind. Aber
auch diese Ansicht, so bedeutenden Bei-
fall sie gefunden, mußte weichen vor
den neueren Beobachtungen über das
räthselhafte Wesen des Nordlichtes. Can-
ton war der Erste, der das Nord-
licht für eine elektrische Erscheinung hielt
und seine Ansicht erntete auch außer-
ordentlichen Beifall, denn man fühlte
die Unzulänglichkeit der früheren Er-
klärungsweisen und dann war noch Alles
aufgeregt und in Begeisterung in Folge
der Entdeckung Franklins, der bekannt-
lich unter Gefahr seines Lebens den
elektrischen Funken aus dem dunkeln
Gewölk auf die Erde herniederführte;
man war deßhalb sehr geneigt, der Elek-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
384
Iv. Naturbilder.
tricität, die selbst noch ein Räthsel war,
auch bei dieser geheimnißvollen Erschei-
nung eine Hauptrolle zuzutheilen. Das
Nordlicht wurde demnach und wird noch
heute in manchen achtenswerthen Lehr-
büchern dicht hinter dem Blitze, also mit
diesem im Zusammenhang stehend, be-
zeichnet. Als stützende Gründe dieser
wahrscheinlichen Annahme werden die
Schwankilngen der Magnetnadel zur Zeit
eines Nordlichtes, die den durch einen
elektrischen Strom verursachten sehr ähn-
lich sind, sich aber beim Gewitter durch-
aus nicht zeigen, besonders aber das
ähnliche Auftreten des elektrischen Lichtes
im luftleeren Raum aufgeführt.
Entschiedener sind die Beweise für
den Zusammenhang des Nordlichtes mit
dem Magnetismus. Schon 1716 schrieb
Halley das Nordlicht den Wirkungen
der magnetischen Materie zu, die nach
Descartes beständig die Erde mit unge-
heurer Geschwindigkeit durchströme und,
bevor sie aus derselben austrete, von
selbst oder durch irdische Stoffe, die sie
mit fortreiße, leuchtend werden soll. Die
Uebereinstimmung, welche zwischen der
Stellung des Nordlichtes und eines frei
aufgehängten Magneten herrscht, mußte
zu dieser Ansicht führen. So beobach-
teten auch Celsius und Hiorter in Upsala
und Wargentin in Stockholm und noch
Andere, wie Alexander v. Humboldt,
Matrucci in Pisa, Hanstern in England,
Arago in Frankreich, die beständigen
Schwankungen der Magnetnadel bei der
Erscheinung des Nordlichtes. Die pracht-
vollen Phänomene der neuesten Zeit haben
die Richtigkeit der Einwirkung auf die
Magnetnadel nicht allein in Betreff der
Abweichung, sondern auch der Neigung
außer allen Zweifel gesetzt; ja, es ist
sogar auch dargethan, daß die Lichter-
scheinung in der Atmosphäre im Zusam-
menhang stehe mit der Stärke des Erd-
magnetismus. Doch ist uns eine Ein-
sicht in den Zusammenhang all der bis
jetzt beobachteten Erscheinungen noch nicht
gewährt und ungeachtet aller Versuche
vermag die Wissenschaft diese pracht-
vollste aller Erscheinungen noch nicht ganz
in allen ihren Einzelnheiten zu erklären,
was darin seinen Grund hat, daß wir
es hier mit einem der großartigsten
Phänomene zu thun haben, die über-
haupt in der Natur auftreten. Es ist
dies nicht eine lokale Erscheinung wie
der Nebel, der Regen oder der Blitz
u. s. w., hervorgebracht oder durch irgend
eine Veränderung in irgend einem kleinen
Theile der Atmosphäre, sondern eine
Strömung oder Aufhebung des Gleich-
gewichtes im ganzen magnetischen System
unserer Erde, also eine Lebensäußerung
unseres Erdkörpers selbst. — Auch treten
gleichzeitig mit dem Nordlicht die Süd-
lichter auf, und wenn auch nicht darge-
than ist, daß sich ihr Wirkungskreis stets
über die ganze Erde verbreitet, so steht
doch fest, daß das großartigste Phäno-
men der Natur gleichzeitig auf außer-
ordentlich ausgedehnten Räumen in die
Erscheinung tritt. Gegen diese Groß-
artigkeit nehmen sich unsere bisherigen
Beobachtungen jedoch nur sehr winzig
aus, und es bleibt daher der Zukunft
vorbehalten, durch eine klare Antwort
den Schleier mehr zu lüften.
■Vl
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Halley Descartes Alexander_v Alexander Arago
Extrahierte Ortsnamen: Stockholm England Frankreich
408
Mittlere Geschichte.
der Kirche, selbst bei der Wildheit dieser Zeiten, von wel-
cher freilich auch sehr viele Geistliche angesteckt wurden, nicht
nur fortdauerte, sondern auch zunahm.
Dieses Ansehen der Kirche zeigte sich zunächst und vor-
nehmlich in dem Ansehen der Bischöfe. Zwar waren
die Bischöfe und die Geistlichen überhaupt immer noch in
mehrfacher Hinsicht von dem Staate abhängig. Die Be-
setzung der Bisrhstmer geschah häufig durch die Fürsten;
von den Fürsten wurden die Bischöfe belehnt und inve-
stirt, gerichtet und bestraft, so wie auch die Synoden un-
ter dem Einflüsse der Fürsten standen. Aber dennoch war
das Ansehen der Bischöfe sehr groß. Die Bischöfe bilde-
ten in allen Staaten den ersten dötand der Nation, und
da überall die Macht der Großen zunahm, so stieg vor-
nehmlich auch das Ansehen der Bischöfe. Die Kirchen
und sonach auch die Bischöfe waren zum Theil so reich,
daß viele Laien in ihrem Dienste standen, und daß viele
Ritter, auch Grafen und Herzoge ihre Vasallen waren.
Auf die Rechtspflege hatten die Bischöfe einen sehr wich-
tigen Einfluß. Ihnen verdankte man den Gottes - Frie-
den; sie eiferten für die Heiligkeit der Eide, und stritten
wider den gerichtlichen Zweikampf. Auch hatte die Kir-
che durch ihre Theilnahme an den Gottes - Gerichten un-
streitig einen wichtigen Einfluß auf die Rechtspflege. Ihr
eigenes Strafrecht aber inachte sie, besonders mit Hülfe
des Interdicts, einer Anstalt, welche sie im Lause
dieses Zeitraums traf, selbst in diesen wilden Zeiten nicht
selten wirksam. — Ja, schon seit dem neunten Jahrhun-
derte stellten sich die Bischöfe, als solche, über die Kö-
nige, und erklärten sich in Hinsicht aus ihre Bischofs-
Würde nicht nur als unabhängig von dem Staate, son-
dern auch als diejenigen, welche die Staats - Oberhäup-
ter belehren, ermahnen, aus der Kirche verbannen, wei-
hen und absetzcn könnten, und machten diese Behauptungen
nicht selten geltend.
2. Die Mönche.
Der Reichthum war für die Klöster die Ursache groß-
ßen Verderbens geworden, und die Verwildern.¡y der
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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Dritter Zeitraum. Von ioqö bis r 517. 48 3
Verraths in die Sradt ein, wo sie nun dìe fürchterlich-
sic Grausamkeit ausübten. Doch nach wenigen Tagen
rückten Korboga, girrst von Mo sul, und andere Emirs mit
unzähligen Schaaren zur Befreiung Antiochia'6 herbei,
-und schlossen die Christen ein. Groß war in Kurzen» die
Hungersnoth in der umschlossenen Stadt. Mehrere ent-
stehen; nur Boemund und Gottfried vpn Bouillon hielten
die Verzagenden noch aufrecht. Mitten in diesem Ge-
dränge ward verkündet: man habe die Lanze, mit welcher
einst die Seite des göttlichen Erlösers durchstochen wor-
den war, gefunden. Recht eigentlich rnuthbriinstig wegen
dieser heiligen Lanze verlangten seht die Kreuzfahrer den
Kampf. Das Fest des beiligen Petrus und Paulus sollte
der Tag der Schlacht seyn. Alle zogen aus; keiner, der
ein Schwert führen konnte, blieb zurück. Der Kampf
»var heiß; aber der Sieg wurde den begeisterten Christen
zu Theil. Als diese bald hieraus auch die Burg von An-
tiochia eingenommen hatten, wandten sich ihre Blicke nach
Jerusalem. Noch mußten aber manche Schwierigkeiten
besiegt werden, ehe sie dieß lang ersehnte Ziel erreichten.
Endlich am sechsten Iunius iogo war' die heilige
Stadt im Angesichte der Kreuzfahrer. Unbeschreiblich war
bei diesem Anblicke ihr Entzücken. ?fm fünfzehnten Ju-
lius loqq waren sie Herren von Jerusalem. Aber die
fromme Freude über das erreichte Ziel mußte in Kurzem
der Rache weichen. Schauervoll wüthete diese jetzt in
Jerusalem. Erst als die Rache gesättigt war, kehrte wie-
der die Frömmigkeit zurück: sie warfen sich nieder vor Gott^
»;nd priesen ihn.
Der edle Gottfried von Bouillon ward wenige Ta-
ge nach dieser glücklichen Eroberung zum König von Je-
rusalem gewählt. Er hielt sich aber unwürdig, König
zu heißen, und an dem Orte, ivo der Sohn Gottes an
seinem Leidenstage eine Dornenkrone getragen, mit einer
goldenen Krone sich zu schmücken, und nannte sich nie an-
ders, als den Herzog Gottfried.
Das neue Königreich bestand Anfangs aus den
Städten Jerusalem und Zoppe und aus etwa noch zwan-
zig andern Städten und Flecken, wurde aber in der Fol-
ge sehr vergrößert.
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Gottfried_von_Bouillon Gottfried
Zweiter Zeitraum. Von 800 brs 1096. 46s-
meisten Mönche hatte zum Theil den höchsten Grad er-
reicht. Doch bald nach dem Anfänge des zehnten Iahr-
hunoerts entstand ein allgemeines Verlangen nach Wie-
derherstellung der klösterlichen Zucht und Ordnung. Eine
beträchtliche Anzahl besserer Benedictiner trennte sich von
den übrigen, trat in eine neue Gesellschaft zusammen, und
beobachtete die alten, von ihnen noch verbesserten, Vor-
schriften Benedicts sehr strenge. So entstand (Q10) das
Kloster zu Clug u y, in welchem das Mönchthum in kur-
zer Zeit neues Leben und neuen Glan; erhielt. Bald ward
dieß Kloster mit neuen Mönchen angefüllt, auf das reich-
ste beschenkt, und diente vielen andern Klöstern als Mu-
ster der Nachahmung. Ja, sehr viele Klöster, welche ihre
Verfassung nicht freiwillig verbesserten, wurden gezwun-
gen, sich das Kloster zu Clugny zum Vorbilde zu nehmen.
Auch entstanden jetzt vielfache Verbindungen zwischen Klö-
stern einer Regel; und viele Klöster bemühten sich bereits,
frei von der Aufsicht der Bischöfe zu werden, und sich
dem Papste unmittelbar zu unterwerfen.
Die Verbesserung, welche sich von Clugnp ans über
die Klöster verbreitete, war um so erfreulicher, da zu eben
dieser Zeit die Anstalt des cauonischen Lebens in tie-
fen Verfall gerathen war.
<3. Die Verdienste der Geistlichen und Mönche
u m die Anfänge der W i sse n sch a ft und Kunst
unter den Abendländern.
Geistliche, vornehmlich aber Benedictiner, waren es
hauptsächlich, von welchen in den frühern Zeiten des Mit-
ri lalters die Völker des Abendlandes unterrichtet und ge-
bildet wurden.
Durch Übung in den sogenannten sieben freien Kinr-
sten (Grammatik, Rhetorik, D i a l e e t i k, Arith-
metik, Geometrie, Astronomie und Musik), so
unvollkommen dieselbe auch sehn mochte, bereiteten die
Geistlichen eine wissenschaftliche Bildung unter den Abend-
ländern wenigstens vor. — Gerbert (f 1003), Abbo
von Zleury (st 1004), Bruno von Cöln (st 1101),
Gurdo von Arezzo (um 1026)- — Dem F leiste dev
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Entdeckung Amerikas. 11
auch Spanien verlassen und in Frankreich oder England sein Heil versuchen; da hielt ihn noch im letzten Augenblick ein Mnch des Klosters la Rabida, der zugleich Beichtvater der Knigin war, zurck. Durch ihn wurde Columbus aufs neue der Knigin empfohlen, und sie lie sich wirklich fr . . seinen Plan begeistern. An den hohen s^orderunaen. die -Columbus fr seine eigene Person stellte, wre fast nochmals die Ausfhrung gescheitert. Endlich ward ihm alles zu-gestanden.
Die Fahrt der den Gzean.
Am 3. August 1492 stach Columbus mit drei Schiffen und hundert Seeleuten von Palos aus in die See. Nach lngerem Aufenthalte bei den canarischen Inseln segelte die Flottille in den Ozean hinaus. Jetzt folgte die ernste Probe-zeit. Weiter und immer weiter entfernten sich die mutigen Schiffer von den heimischen Gestaden und sahen Wochen hindurch nichts als Himmel und Meer. Oft schienen sichere Anzeichen die Nhe eines Landes zu verknden. Allein sie erwiesen sich als trgerisch. Am 25. September begrte man jubelnd ferne Gebirge, die aus dem Saume des Meeres auftauchten; aber es war nur abendliches Gewlk, das der, Nacht zerflo. Allmhlich wurde die Mannschaft von banger Sorge ergriffen, und von Tag zu Tag steigerte sich die Sehnsucht, aus der unermelichen Wasserwste herauszu-kommen. Zum Glck trug Columbus selbst den Glauben an einen glcklichen Ausgang felsenfest in der Seele. Seine Ruhe und Herrschergre hauchte den ngstlichen immer wieder Mut ein und wehrte der Verzweiflung.
Ankunft in Guanahani.
Endlich am 12, Oktober morgens 2 Uhr erscholl vom Mastkorbe der heiersehnte Ruf: Land! Land! Als es tagte, sah man ein schnes grnes Eiland vor sich liegen. Es war Guanahani, von Columbus nachher in San Sal-vador umgetauft, eine kleine Insel der Bahama-Gruppe. Mit allen Zeichen seiner Wrde bekleidet, im roten Gewnde eines Admirals, die eastilische Fahne schwingend, trat Co-lumbus dankerfllten Herzens ans Land und nahm dasselbe feierlich in Besitz.
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Extrahierte Personennamen: Columbus August Columbus Columbus Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Spanien Frankreich England Rabida Guanahani