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1. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 126

1900 - München : Oldenbourg
Leichtfassliche Behandlung mit Anschauungsunterricht. Ist sich nun der Schüler über die wichtigsten Einzelheiten der Bilder klar geworden, dann schreitet man vorsichtig zur kulturgeschichtlichen Verwertung. Wenn die Jäger (siehe Bild Nr. I) heimkehren, sehen sie von ferne das Gehöfte liegen. Es liegt auf einem Hügel in der Nähe eines Wassers. Warum? Das ist notwendig wegen etwaiger Überschwemmungen, Feindesgefahr, wegen der bei Einzelwohnungen wichtigen Übersicht, Feuersgefahr u. dgl. Man weist darauf hin, dass im bayerischen Oberland, in der Lüneburger Heide und in anderen deutschen Gegenden diese Einzelhöfe sich noch erhalten haben, ein Beweis, wie konservativ die Landbewohner sind (wichtig für reifere Schüler, bietet Gelegenheit zu verschiedenen Ausblicken). In England ist das Einzelfamilienhaus Ideal, auch bei uns kommt es gegen die Mietskasernen wieder mehr zur Geltung. Die Anlage des Gehöftes geht mehr in die Breite als in die Höhe, alles ist weit angelegt und geräumig, da Grund und Boden nicht so teuer sind. Interessant ist der Vergleich mit dem Bilde »Stadtinneres«, wo alles eng ist und mehr in die Höhe als in die Breite geht, weil Grund und Boden teuer sind. (Dabei ist ein Hinweis auf unsere Gressstädte sehr lehrreich.) Die Räumlichkeiten sind aus Holz oder Fachwerk und ziemlich einfach und kunstlos zusammengefügt. (In den Städten müssen sie der Feuersgefahr wegen, auch behufs grösserer Dauerhaftigkeit aus Steinen, in neuester Zeit wegen Raumersparnis teilweise sogar aus Eisen gebaut werden). Diese obengenannten Häuser kann sich der Germane mit Hilfe seiner Lite *) und Nachbarn so ziemlich selbst bauen; es ist noch kein besonderer Architekt, Zimmermann, Schlosser, Maurer u. s. w. notwendig. Er und seine Leute sind das alles selbst in eigener Person; also noch keine entwickelte Arbeitsteilung. Bei der Begrüfsungsszene ergibt sich Gelegenheit, auf die Kleidung einzugehen. Auch sie ist sehr einfach und besteht bei dem Gefolge teilweise nur aus Fellen; dies beweist zunächst einmal die Abhärtung der Germanen (siehe besonders die Kinder auf dem Bilde Nr. I); wichtiger aber ist, dass die Kleider in ihrer Einfachheit leicht von der Hausfrau und ihren Dienerinnen gemacht werden können. Also sind Schneider, Schuster u. dgl. noch entbehrlich, und wir haben wieder einen Beweis für die noch wenig entwickelte Arbeitsteilung. Ähnlich ist es mit den Haus- und Arbeitsgeräten. Auch hier beweisen die Waffen; die *) lit = leut.

2. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 139

1900 - München : Oldenbourg
Rittertum. 139 Ii. Vergleichende und zusammenfassende Darstellung mit Anschauungsunterricht. Über die methodische Wichtigkeit dieser Art und Weise der Darstellung haben wir im theoretischen Teile schon gesprochen; hier zwei Beispiele: a) Rittertum. (Vergleiche hierzu die Bilder Nr. Vii und Viii.) Die Bilder werden wieder in genetischer Weise behandelt, also nicht »Beschreibung einer Burg« oder »Turnier«, sondern Ritter X erzählt seine Teilnahme an einem Turnier. (Im speziellen Falle veranlasst man den Schüler, sich einen bestimmten Ritter und einen bestimmten Anlass zum Turnier, wie Grofsjährigkeits-erklärung oder Ritterschlag oder Geburtstag eines Verwandten o. dgl., vorzustellen. Während nun der Ritter in die Stadt oder überhaupt an den betreffenden Festplatz reitet, lässt man die Vorbereitungen zum Turnier genetisch entwickeln. Auf dem Festplatze macht womöglich der Ritter am Abend vorher einen Spaziergang, wobei man die Örtlichkeit genau schildern lassen kann. Während er am Turnier selbst teilnimmt, lässt man den ganzen Hergang schildern. Dann reitet er wieder nach Hause u. s. w. Alles genetisch nacheinander, nicht nebeneinander; es wird dadurch viel lebhafter. Bei der Annäherung des Ritters mit Gefolge an die heimatliche Burg wird dann dem Schüler das Äussere derselben klar gemacht, wie es vor dem Blicke der Heimkehrenden aufsteigt, zuerst aus der Ferne der grosse Turm (Bergfried), dann das Herrenhaus, dann die Mauern u. s. w. Wenn dann der Hausherr Haus und Hof prüft, ob alles in Ordnung ist, können Hof, Ställe, Garten, Thüren, Treppen, Fenster u. s. w. geschildert werden. Dabei wird bei der mündlichen Besprechung des Themas überall, wo es möglich ist, die Frage aufgeworfen: »Warum ist dies so?«, z.b.: »Warum geht bei der Burg (siehe Bild No. Vii) alles mehr in die Höhe, statt in die Breite wie beim altgermanischen Gehöfte (siehe Bild No. I)?« Erstens weil der beschränkte Raum auf der Bergkuppe dazu zwingt; diese Lage aber ist wieder notwendig, damit die Burg nicht so leicht angegriffen werden kann. Zweitens weil die Angriffsfläche (Mauern) möglichst wenig ausgedehnt sein soll; denn je ausgedehnter die Angriffsfläche ist, desto mehr Mannschaften sind zur Verteidigung notwendig, desto mehr

3. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 172

1900 - München : Oldenbourg
1/2 Nationale Fragen. die ihm bisher heilig und unantastbar waren, haltlos in nichts zusammenbrachen , und wie dann aus dem dunkelwogenden Chaos mit sieghafter Gewalt die Lichtgestalt des Vaterlandes sich emporrang und den Helden begeisterte zum frohen Opfertode für die heilige Muttererde. Sud Ermann hat somit — sei es absichtlich, sei es unabsichtlich — manchem modernen Menschen seinen Entwicklungsgang gezeigt, bezw. vorgezeigt. Möge dieser ihn wandeln! Leider aber müssen wir die betrübende Erfahrung machen, dass weite Kreise der Nation sich über das eigentliche Wesen des Patriotismus durchaus nicht so klar sind, als es im Interesse des Vaterlandes wünschenswert, ja notwendig wäre. Ganz abgesehen von den Sozialdemokraten, die in dem »Racker Staat« ihren »persönlichen« Feind sehen, den zu bekämpfen »ihre heiligste Pflicht« ist, gibt es auch unter denen, die sich für gute Patrioten halten oder ausgeben, Erscheinungen, von denen wir sagen müssen, sie gefallen uns nicht. Zu den unangenehmsten gehören vor allem die Geschäftspatrioten. Es sind das Leute, die in Patriotismus »machen«, wie andere in russischem Erdöl oder in australischem Weizen, die an das heilige Feuer nationaler Begeisterung ihren blechernen Suppennapf stellen, um ihre »breiten Bettelsuppen« mit möglichst vielen Fettaugen vom Marke anderer zu versehen, und die wütend um sich schlagen, wenn endlich einmal ein kräftiger Fufstritt ihren Suppennapf beiseite schleudert. Harmloser sind die Champagnerpatrioten. Es sind das liebe Leutchen, die von Zeit zu Zeit das Bedürfnis haben, eine schwungvolle Rede oder ein feuriges Gedicht vom Stapel zu lassen, die deshalb jeden möglichen und unmöglichen Gedenktag ausgraben, um wieder einmal von sich reden zu machen, die bei dem ernstesten Todestag nur daran erinnern wollen, dass sie noch am Leben sind, und die dann in heiliger Morgenfrühe den heimischen Penaten zuwandern mit dem erhebenden Bewusstsein, dass jetzt das Vaterland ebenso ruhig schlafen könne wie sie — bis zum nächsten Festtage. Man verstehe uns nicht falsch! Patriotische Festtage müssen sein. Wenn unsere reiferen Männer, die fürs Vaterland gerungen und gelitten, gekämpft und geblutet haben, an solchen Tagen, die gleich Marksteinen dastehen im Leben der Völker, sich wieder einmal die Hand drücken, das Glas gegeneinander erheben und sich tief in die treuen Augen schauen, so sind das heilige, ernste Stunden. Und wenn wir jüngeren

4. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1901 - München [u.a.] : Franz
80 Die Tonkunst im Mittelaller. in der Neuzeit die Malerei den Vorrang gewonnen hat. Beide knüpfen an die alt christliche Kunst an, deren Erzeugnisse hauptsächlich Sarkophage (prächtige Steinsärge, oft mit Reliefs geschmückt) sind. Die hervorragendsten Werke der byzantinischen Mosaiken. Kunst sind die Mosaiken, flache Bilder und Gestalten, die aus bunten Sternchen und Glasstückchen hergestellt werden, wie z. V. diejenigen in der Sophienkirche zu Konstantinopel. Die eigentliche künstlerische Entwicklung der deutschen Malerei (Wand- und Bildhauerei. Deckengemälde) und Bildnerei beginnt erst unter Karl d. Gr.; jene stellt hauptsächlich Christus und sein Leben, die Evangelisten, die Heiligen und ihre Wunder dar; diese beschränkt sich zunächst aus die Elfenbeinschnitzerei und Goldschmiedearbeiten, zu welchen später Erzgießerei, die Schöpfungen Bernwards von Hildesheim hinzukommen, bzx ^enmmrbihin ^etl Erdilß in Deutschland einführte (die ehernen Thüren am Dome ot lea.cim. imj5 £,tß Bernwardssänle auf dem Domplatze zu Hildesheim s. S. 48 Anm. 2). Seiueu Gipfelpunkt erreicht der romanische Stil in Deutschland in den St ein ge bilden des 12. und Anfangs des 13. Jahrhunderts (z. B. in der „goldenen Pforte" desdomes zu Freiberg). In der gotifchenperiode (vom 13. Jahrhundert Tafelmalerei, an) tritt das Wandgemälde mehr zurück und die Tafelmalerei (die Bemalung der Flügel der Altarschreine) wird mehr gepflegt. Steph. Stephan Lochners (f um 1450) Dreikönigsbild im Dome zu Köln Wöchner. ^ das Meisterwerk der mittelalterlichen Malerei. — über die Miniaturmalerei s. S. 78. ■— Besonders aber konnte jetzt die Plastik die Portale, Säulen, Pfeiler, Sakramentsgehäuse der Bauwerke (z. B. in Straßburg, Köln, Nürnberg) mit den herrlichsten Figuren und Holz- Statuen zieren. — Auch die Holzschnitzerei, deren Erzeugnisse schnitzerei. meistens bemalt sind, erreicht jetzt eine hohe Vollendung. Die Tonkunst im Mittelalter. Musik- _ Im Altertume kannte man als hauptsächlichste Musikinstrumente. instrnmente die Lyra und die K i t h a r a (Zither), zwei Saiteninstrumente, die zur Begleitung des Gesanges verwendet wurden; ferner die einfache Flöte und die Doppel flöte, deren zweites Rohr wie beim Dudelsack nur einen Ton gab, die Syrinx (Pans-oder Hirtenpfeife), die aus 7 oder 9 Schilfrohren bestand, Hörner und Trompeten, Cymbelu (Becken) und Pauken. Streichinstrumente (Geige, Cello, Baß) gab es nicht. Ans Hirtenpfeife Orgel. und Dudelsack wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. die erste Orgel (Wasserorgel) zusammengesetzt, die jedoch damals nur zu weltlichen Hl. Cacilia. Zwecken diente. Nach der Legende ist die heil. Cacilia die Erfinderin der Orgel, weswegen sie auch als Patronin der Musik Einstimmiger verehrt wird. Schon in der alten Kirche fanden ihr zu Ehren ©eicing. Cäcilieuseste (= Musikfeste) statt. Der Gesang war einstimmig.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1901 - München [u.a.] : Franz
Das Rittertum. 87 Abendlandes, so daß der ritterliche Stand sich als einen überall den gleichen Gesetzen der Ehre unterstehenden Orden ansah, der so hoch angesehen war, daß allenthalben auch die Mitglieder des hohen Adels sich regelmäßig in ihn ausnehmen ließen. Über die ritterliche Erziehung sieh S. 84 u. 85. Die Wohnung Ritterliche Eides Ritters war die Burg,^) in Ober- und Mitteldeutschland durch ziehung. ihre Lage aus Bergvorsprüngen, in Norddeutschland durch Wasser Burg. gesichert, außerdem gewöhnlich mit Graben und Mauer umgeben und mit Verteidigungstürmen versehen. Die äußerste Umfassungsmauer hieß der Zingel (daher umzingeln = einschließen), der Raum dahinter der Zwinger. Den Hauptturm nannte man den Bergfried, das Hauptgebäude, den eigentlichen Herrenbau, Palas, in dem der Hauptsaal zur Abhaltung von Festlichkeiten ^ lag.2) Kemenaten hießen die Frauengemächer. Im Erdgeschoß oder in Nebengebäuden befanden sich die Gelasse sür die Dienerschaft, baran reihten sich die Ställe für Pferbe und Hunbe sowie Wirt-schastsgebänbe. Die Gemächer waren einfach eingerichtet. Teppiche bebeceten Innere Aus-ben oft steinernen Fußboben und hingen statt der Tapeten an den ^ Wänden, wenn diese nicht etwa bunt bemalt waren. Von der ' aimil' manchmal getäfelten Decke herab erhellte ein Kronleuchter den Saal. Zur Heizung bienten große, offene Kamine. Wegen der Gefahr einer Belagerung brachte matt nur enge Fenster an, die offen waren; Scheiben setzte man erst seit dem 15. Jahrhundert ein. Möbliert waren die Gelasse mit eichenen Wandbänken, Stühlen, Tischen und Truhen, die oft feine Schnitzereien zeigten. Im Verlaufe der Kreuzzüge würden die aus dem Morgenlande ftamntenben Diwane, Sofas, Balbachine eingeführt. Als Zimmerschmuck verwerthete man Waffen, Wappen und allerlei Zierat (zinnerne und silberne Krüge, Kannen, Becher, Teller ?c.). Tas Leben ans der Bnrg war namentlich im Winter, wenn Das Leben der Sturm durch den Kamin fegte, recht einförmig, ba dem Ritter auf der Burg. keine anbere Beschäftigungen erlaubt waren als „ritterliche", b. H. Jagb und Krieg, Landwirtschaft und Pferdehandel. Etwas Abwechselung brachten die vielen Besucher der Burg: Kaufleute, fahrende Leute (d. i. Spielleute), Gaukler (d. i. Seiltänzer, Taschenspieler, Tierbändiger, Kunstreiter u. f. w.), Pilger und Bettler. Hoch ging es her, wenn Verwandte gleichen Ranges, ein frember reifenber Ritter ober ein Minnesänger einkehrten, dann veranstaltete der Burgherr ein oft mehrere Tage bauentbes Zechgelage, bei welchem ’) Lehmanns Bilder: „Ritterburg". -) Lehmanns Bilder: „Im Rittersaal". Wiener Bilderbogen Nr. 12: Romanische Burganlage. Nr. 55: Gotische Burganlage.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 88

1901 - München [u.a.] : Franz
oo Das Rittertum. Braten und Wein in Unmengen genossen wurden. An gewöhnlichen Tagen waren Speise und Trank einfach: Salzfleisch, Gemüse, Brot, Obst und gewürzter Wein; Gabeln kannte man noch nicht, wohl aber benützte man Messer und Löffel. Die Leitung und Besorgung des Hauswesens, die Beaufsichtigung der Dienstboten lag der Burgfrau ob, die sich nebst den Edelfräulein außerdem noch mit Handarbeiten, Musik. Romanlesen beschäftigten. Oft auch uahm sich eine leutselige, fromme Burgherrin der Armen und Kranken der Umgegend in Werktätiger Liebe an, wie es auf der Wartburg Die heil, die heilige Elisabeth, Gemahlin des Landgrafen Ludwig von Elisabeth. Thüringen, im Anfange des 13. Jahrhunderts that, die darum anch im Gedächtnis des Volkes als ein Schutzengel der Verlassenen fort-lebte. Das Rittertum stand damals ans der Höhe seines Glanzes; neben den beiden Tugenden der Tapferkeit und Frömmigkeit pflegte es in ganz^ besonderem Maße die „Hösisch heit" , die sich im Minnedienst. Minnedienst, d. h. in der Verehrung und Huldigung der Frau be- thätigte. Deu „Dank seiner Dame" zu erringen, aus ihrer Hand den Turnierpreis (Kranz, goldene Kette, Schleift, Waffe oder Roß) zu empfangen, galt dem Ritter als der höchste Beifall und Lohn feiner „ritterlichen That." Tracht. Zum Turnier zog der Ritter in voller Rüstungx): Schuppen-, Ketten- oder Ringel-, später Plattenpanzer, der Brust, Arme und Beine schützte, darüber der Wappenrock, auf dem Kopfe der stählerne, gewöhnlich mit einem Federbusch geschmückte Helm mit Halsberge und Visier (Klappe), an der Seite das Schwert, am linken Arm der dreieckige Schild mit dem Wappen, in der Rechten die Lanze. Das Streitroß war später ebenfalls durch einen eisernen Harnisch geschützt. Zu Hause trugen die Ritter meist ebenso lange Kleider wie die Damen. Seit den ältesten Zeiten bestand die Frauen-tracht in einem langen Kleide, das den Oberkörper eng umschloß, bis aus die Füsse reichte und lange Ärmel hatte; darüber ein Mantel, auf dem Kopfe ein Schleier. Diesen ersetzte bei den Mädchen das lange Haar, das ungeflochten über Schulter und Rücken fiel. Die Schuhe umschlosseu den Fuß bis zum Knöchel. Seit den Kreuzzügen wurde die Tracht weiter und faltiger, kostbarer und prachtvoller. Man trug orientalische Stoffe von Seide und Sammet, mit kostbaren Fransen, Tressen und wohl auch Edelsteinen besetzt. Die Scharlachfarbe war die vornehmste. Geschnäbelte Schuhe kamen im 12. Jahrhundert, Filzhüte im 15. Jahrhundert auf; damals wurden auch leinene Hemden zum ersten Male gefertigt und getragen. Eine eigentümliche aus deu Kreuzzügen erwachsene Verbindung Geistliche von Rittertum und Mönchtum sind die geistlichen Ritterorden. Ritterorden. Sie sind hervorgegangen ans Vereinen für die Pflege notleidender *) Hottenroth, Trachten u. s. w.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1901 - München [u.a.] : Franz
Wissenschaft und Schule im Mittelalter. 85 und Fehde als Waffenträger und wurde gewöhnlich mit 21 Jahren unter eigenen Zeremonien, wie dem Ritterschlag/) durch die Schwert leite zum Ritter erhoben. Auch die Töchter der Ritter wuchsen selten unter mütter- Höfische sicher Leitung in der Familie aus. Ihre Erziehung genossen sie Bildung der meistens in den Klosterschulen, oder sie wurden ans einige Zeit zu ,Yxnuen' ritterlichen Verwandten oder Freunden geschickt, oder auch wohl — in ganz seltenen Fällen — durch Privatlehrer oder Hausgeistliche erzogen. Der Unterricht erstreckte sich neben den weiblichen Arbeiten (Spinnen, Nähen, Weben, Stricken, Kleibermachen) aus Religion, Lesen, Schreiben, Musik, (Tanzen, Singen, Saitenspiel, b. i. Fibel imb Harfe, würden gelehrt), auf Poesie (namentlich Ritterromane würden als Muster der „Moralität", b. H. der höfischen Bil-b n n g, gelesen), auf die Erlernung des Dame-, Buff- und Schachspieles, aber auch auf das Stubium der französischen und lateinischen Sprache; ja oft würden die Ritterfräulein fogar in eigentlicher Gelehrsamkeit unterwiesen. Jebensalls war die geistige Bilbung der Rittersrauen berjenigett der Ritter weit überlegen. Durch den auswärtigen Handel und Verkehr angeregt, zeigte sich bei den Bürgern der emporblüheuben Stabte balb ein mächtiger Bilbungstrieb. Die bürgerliche Bildung zielte wie die ritter- Bürgerliche liche baraus ab, fürs Leben und die Welt tüchtig und geschickt zu Bildung, machen, nicht vorzubereiten für den Himmel, wie es die geistliche bezweckte. Schon im 12. Jahrhundert lernten die Söhne der Kaufleute, von benen viele dem Ritterstanb angehörten, srembe Sprachen, befonbers Französisch, Rechnen, Lesen und Schreiben, ja, einzelne würden sogar etwas in geistlicher Gelehrsamkeit unterrichtet, was meist durch Privatlehrer geschah. Die Söhne der Hand -werker besuchten die Pfarrfchuleu, bis im 13. Jahrhundert Et(tbt: oder Bürgerschulen auch „Schreibschulen" genannt, Stadtschulen, errichtet wurden (Leipzig, Worms, Lübeck u. s. w.), bereu Lehrgegeu-stanbe die folgenden waren: Biblische Geschichte, Lesen, Schreiben, Rechnen, Geschäftsstil, Singen, auch wohl einige gemeinnützliche Kenntnisse (geographische, geschichtliche, naturfunbliche) und später ein wenig Latein. Die Schule würde von einem Rektor geleitet, der von einigen mager besolbeten „Gesellen" unterstützt wnrbe. Die Töchter der Bürger würden, wenn sie überhaupt eine höhere Ausbilbung zu erlangen strebten, seit dem 10. Jahrhundert in Frauenklöstern erzogen, wo sie Unterricht in Religion, Lesen, Schreiben und Hanb-arbeiteu empfingen. Seit dem 13. Jahrhundert ließen viele reiche' ') Der dreifache Ritterschlag erfolgte mit flacher Klinge mit den Worten: „Ich mache Dich zum Ritter im Namen Gottes, des heiligen Michael und des heiligen Georg."

8. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 76

1906 - München : Oldenbourg
76 Fig. 155. Attische Amphora mit roten Figuren. Bei der rotfigurigen Vasenmalerei überzog man die Gefäße mit schwarzem Firnis und sparte die Figuren und Ornamente aus. Die Innenzeichnung meist ebenfalls mit schwarzer Farbe. Fig. 15g. Ostrakon des Themistokles. */8 der nat. Größe. 0€|ui(jik>K\f|<; Opedppio?. Heimat des Th. war der Demos Phrearroi. Vasenscherben konnten zum Schreiben verwendet werden. So wurde beim Scherbengericht (Ostrakismos) der Name dessen, der verbannt werden sollte, in eine Scherbe eingeritzt. »Odysseus duckt sich etwas zusammen und zielt scharf mit herabgezogenen Augenbrauen. Hinter ihm stehen zwei Mägde in ver- haltenem Schrecken; die eine preßt die Hände zusammen, die andere legt die Hand an die Wange.« Von den Freiern ist der eine tödlich getroffen, der zweite sucht Schutz hinter einem Speisetisch, der dritte streckt vom Speisesofa aus angstvoll die Hände aus. Beachte die noch mangelnde Perspektive in der Zeichnung der Geräte!

9. Die deutsche Kunst des XIX. Jahrhunderts - S. 10

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
(Mit Genehmigung der Kunstanstalt F. & 0. Brockmanns Nachf. R. Tamme, Dresden.) Fig. 5. L. Richter, Überfahrt am Schreckenstein. 1837. Gemäldegalerie in Dresden, romantischer Gegend trägt der Kahn bei Sonnenuntergang seine Gäste über die Elbe. Beachte besonders den Harfner und den Wanderer mit Stab und Ranzen. Haack S. 119—126, Max Schmid I S. 332—340, Monographie von V. Paul Mohn.

10. Die deutsche Kunst des XIX. Jahrhunderts - S. 21

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
Fig. 28. Anselm Feuerbach, Das Gastmahl des Platon, 1869 vollendet. Gemäldegalerie zu Karlsruhe. Platon läßt in seinem Symposion (Gastmahl) den Dichter Agathon, der als Schauspieldichter seinen ersten Erfolg gehabt hat, zur Feier des frohen Ereignisses seine Freunde einladen. Philosophische Gespräche bilden die Unterhaltung, und jeder hat eine Lobrede auf den Eros (die Liebe) zu halten. Da erscheint Alkibiades, von Mädchen und Sklaven begleitet; er wird von Agathon begrüßt, läßt sich nieder und preist den Sokrates. Das Bild zeigt uns einen großen Saal, der sich in den Hof öffnet. Zwei große Gruppen: rechts an der Tafel die Gäste, unter denen der glatzköpfige Sokrates leicht zu kennen ist; links Alkibiades mit seinem Gefolge. Die Verbindung zwischen den beiden Gruppen stellt Agathon her; er geht dem Alkibiades entgegen und heißt ihn mit der Trinkschale willkommen. Von den Gästen bei Tisch wendet sich der liegende Lustspieldichter Aristophanes, überlegen lächelnd, den Eintretenden zu. Später (1873) wiederholte Feuerbach das Gemälde und malte auch den Rahmen hinzu, Gemäldegalerie in Berlin. — Haack S. 218—222, Monographie von Ed. Heyck. to
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