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1. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 63

1906 - München : Oldenbourg
Fig. 128. Kopf des Faustkämpfers. Rom, Thermenmuseum. Fig. 129. Siegreicher Faustkämpfer, Bronze. »Wenn wir gewohnt sind, die Sieger der olympischen Spiele in edler Gestalt dargestellt zu finden als schlanke Jünglinge oder kräftige Männer, so müssen wir geradezu erschreckt zurückfahren vor diesem Bilde, das uns einen Sieger im Faustkampf in seiner vollen brutalen Wirklichkeit vor Augen führt. Der Mann hat eben den Kampf beendet und sich erschöpft niedergelassen. Mit offenem Munde ringt er nach Luft. Plump und grob sitzt er da und sieht sich mit stumpfem Hochmut nach dem Publikum um, das ihm Beifall klatscht. Sein Gesicht ist von den Schlägen des Gegners verschwollen und zerkratzt und aus offenen Rissen sickert das Blut heraus.«

2. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 62

1906 - München : Oldenbourg
Athleten-Statu En. (Brunn-Bruckmann.) Fig. 125. Disko bol nach Myron. Bronzierter Abguß der Statue im Pal. Lancellotti, Rom. Myron will den menschlichen Körper in voller Bewegung zeigen. Er wählt sich beim Diskoswerfen den Augenblick des Überganges von der Bewegung des Armes nach hinten in die nach vorn. Fruchtbarermoment! Fig. 126. Wagenlenker. Delphi. Von einem Gespann, das zum Andenken an einen Wagensieg aufgestellt wurde. Die Statue sollte hoch über den Wagenrand hinaus- ragen, daher die übermäßige Länge. (Nach der Ergänzung der Kunstanstalt Aug. Gerber in Köln.) Fig. 127. Diadumenos nach Polyklet. Athen. Der Jüngling legt sich (im Gehen!) die Siegerbinde ums Haupt. Die Schrittstellung des Doryphoros (Fig. 112) ist auf unsere Figur wenig passend über- tragen.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 416

1889 - München : Franz
416 sterreichs Krieg mit Napoleon 1809. so sehr an allem Mangel litt, da man Pferde schlachten und mit dem lehmigen Wasser der angeschwollenen Donau seinen Durst stillen mute. Aber der Erzherzog beutete seinen Sieg nicht aus. Nachdem Napoleon die italienischen Hilfstruppen seines Stiefsohnes an sich gezogen, erzwang er den Donaubergang und brachte dem Erzherzog Karl in der furcht-agram. baren Schlacht bei Wagram (nrdl. von Aspern) eine entscheidende Niederlage bei. Nun schlo sterreich einen Waffenstillstand, durch den die gleichzeitigen nationalen Bewegungen in Norddeutschland sowie die Erhebung der Tiroler nutzlos gemacht wurden, und verstand Friede von sich zum Frieden von Wien oder Schnbrunn, indem es Salzburg. Wien 1809. Berchtesgaden und das Jnnviertel an Bayern, Neugalizieu (seine Er-Werbung von der dritten Teilung Polens) an das Herzogtum Warschaus, den Billacher Kreis von Krnten und was es sdlich der Sau besa, nmlich die Kraiu und sein ganzes Kstengebiet (Jstrieu mit Trieft, Kroatien und Dalinatten), an Napoleon abtreten mute, der aus diesen Lndern und den 1807 von Rußland berlassenen jonischen Inseln ein neues Anhngsel des franzsischen Kaiserreichs, den Staat der illyrischen Provinzen" schuf, der den Marschall Marmont (Herzog von Ragnsa) znm Gouverneur erhielt. Auer diesen Abtretungen (von 2000 Quadratmeilen) mute sterreich noch dem Kontinentalsystem beitreten und alle Verbindungen mit England abbrechen. Erhebung Der Friede von Wien gab auch Tirol preis, das einzige deutsche Tlrols 1809. / das sich auf die Proklamationen des Erzherzogs Karl erhoben hatte. Dieses wichtige Gebirgsland war im Frieden von Preburg 1805 au Bayern gekommen, aber die Beamten dieses Staates verstanden es nicht, die neue Herrschaft beliebt zu machen. Als nun sterreich 1809 den Krieg an Napoleon erklrte, erhob sich das ganze Land unter der Fhrung des Sandwirtes Andreas Hofer (zu St. Leonhard im Passeier-thal), des khnen frheren Wildschtzen und Landwirtes Joseph Speck-bacher (dessen zehnjhriger Sohn sich schon am Kampfe beteiligte) und des Kapuzinerpaters Joachim Haspinger, vertrieb durch mehrere Siege, besonders am Jselberge bei Innsbruck, die feindlichen Truppen und strzte die bayrische Herrschaft. Nun oerwaltete Andreas Hofer als Oberkommandant von Tirol" in der Hofburg zu Innsbruck dieses Land fr den Kaiser Franz, der ihn durch eine groe goldene Kette mit der Verdienstmedaille auszeichnete. Aber der Waffenstillstand, den sterreich nach der Schlacht von Wagram schlo, brachte Tirol in eine schlimme Lage. Denn nun rckten von drei Seiten (40 000) Franzosen, Bayern und Sachsen in das Land ein, das durch einen Armeebefehl, den Franz trotz seines Waffenstillstandes erlie, in seinem Widerstnde bestrkt wurde. Um so betroffener waren Hofer und seine Freunde, als der Friede von Wien Tirol mit Vorarlberg dem Feinde berlie. Auf die darin ausbedungene und von dem wohlwollenden König Max 1. von Bayern gern zugesagte Amnestie hin unterwarf sich nun Hofer und erlie ein den Frieden besttigendes Schreiben an seine Landsleute. Allein x) Auch einen Kreis von Ostgalizien (Tarnopol) mute es an den Zaren ab-treten, wodurch Napoleon diesen ebenso aufs neue fr sich zu gewinnen und mit Osterreich zu verfeinden suchte, wie die Abtretung von Bialystok 1807 die Freundschaft zwischen Preußen und Rußland hatte sprengen sollen.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 109

1902 - München [u.a.] : Franz
Höhe der napoleonischen Herrschaft. 109 Österreich die Zeit gekommen, um die französische Fremdherrschaft in Deutschland zu stürzen, und erklärte Napoleon den Krieg. Aber dieser bot rasch die Rheinbundstaaten aus, drängte den Erzherzog Karl, der nach Bayern vorgerückt war, durch mehrere siegreiche Gefechte bei Regensburg wieder nach Österreich Regensburg, zurück und nahm Wien. Als er aber unterhalb dieser Stadt Wien, seine Truppen von dem rechten Donauuser auf das Marchfeld übersetzen lassen wollte, wurden diese bei Aspern vom Erzherzog Karl Aspern, zurückgeworfen?) Nachdem Napoleon Verstärkungen an sich gezogen, erzwang er den D o n a u ü b e r g a u g und brachte dem Erzherzog Karl in der furchtbaren Schlacht bei Wagram eine ent- Wagram, scheidende Niederlage bei. Nun schloß Österreich den Frieden von Friede von Schönbrunn, in dem es Salzburg, Berchtesgaden und das Schonbrunn Jnnviertel au Bayern, außerdem aber auch noch andere Gebiete abtreten mußte, so auch die Länder südlich von der Sau. Österreich mußte ferner der Festlandsperre beitreten und alle Verbindungen mit England abbrechen. Der Friede von Wien gab auch Tirol Preis, das sich unter Erhebung Hofer,') Speckbacher, Hafpinger und anderen Führern er- Tirols 1809. hoben und die bayerische Herrsch äst gestürzt hatte. Nach dem Waffenstillstand, der auf die Schlacht von Wagram folgte, rückten Franzosen und Bayern mit Verstärkungen in Tirol ein und unterwarfen das Land anfs neue. Hofer, ver- Andreas raten und gefangen nach Mantua gebracht, wurde dort auf Hofer t 1810. Napoleons Befehl 1810 erschösse u. Tirol ward nach Über- Dreiteilung wältigung des Aufstandes in drei Teile zerstückelt: nur der Tirols, nördliche Teil kam wieder an Bayern, das sür die anderen Stücke durch das Salz burgische entschädigt wurde. Wie die heldenmütige Erhebung Tirols Verliesen auch die zu Erhebungsgleicher Zeit in Norddeutschland gemachten Besreinngs- versuchein versuche, ohne daß das ersehnte Ziel erreicht wurde, so die des Norddeutschhessischen Obersten Dörnberg, des Herzogs Friedrich lanb‘ Wilhelm von Braunschweig und des preußischen Majors Schill?) Höhe der napoleonischen Herrschast. Seit 1809 wagte mit Ausnahme von Spanien kein Land aus dem Kontinent mehr, Napoleon Widerstand zu leisten. Dieser suchte die Herrschaft seiner Familie auch dadurch zu befestigen, daß er die Ehe mit Josephine Beanharnais, von der er keinen Josephine. ') Lies „An den Erzherzog Karl" von Heinrich v. Kleist. 2) Lies „Andreas Hofer in Jnsbruck" von Boxberger; — „Andreas Hofer" von Mosen: — „Speckbacher und sein Söhnlein" von I. G. Seidl; — „Andreas Hofer" von von Schenkendorf. s) Lies „Schill" von E. ©eibet.

5. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 305

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
141. Andreas Hofer und der Aufstand in Tirol. 305 jetzt aber mußten sich solche Gefühle tief im Innern bergen, denn wer es wagte, sie laut werden zu lassen, verfiel der Rache des corsischen Cäsaren, wie das Beispiel des Buchhändlers Palm von Nürnberg beweis't. Dieser hatte eine Flugschrift verlegt, welche über Deutschlands tiefe Erniedrigung klagte und das alte Freiheitsgefühl in den Deutschen zu wecken suchte. Der Mann mit dem deutschen Herzen ward in sei- ner Heimatstadt von französischen Gens- d'armen verhaftet, vor ein ftanzösisches Kriegsgericht in Braunau gestellt, und weil er den Verfasser der Schrift nicht nannte, — standrechtlich erschossen. Aber noch war das Maß des Elends nicht voll. Immer noch schienen Preu- ßen und Oesterreich dem Gewaltherrn an der Seine zu mächtig und mithin gefährlich. Im Feldzuge von 1806 und 1807 demüthigte er auch Preußen und im Jahre 1809 brach er den Rest von Oesterreichs Macht. So hatte er ganz Deutschland niedergeworfen, und seine Uebermacht schien besiegelt für alle Zei- ten. Das Land war unter der Geißel fortwährender Kriege ausgesaugt, das Volk niedergetreten, entmuthigt. Es trug seine Ketten knirschend, grollend, aber wagte kaum daran zu rütteln, denn nirgends leuchtete ein Stern der Hoffnung. Ganz Deutschland, ja Europa, war einem großen Friedhofe zu vergleichen, in dem die Unabhängigkeit und Freiheit der Völker begraben lag. „Du Land der Eichen, wo das Ja ertönet, Germania, mein herrlich Vaterland, Du Rächerin, wie liegst du da verhöhnet, Du Kriegcrin, wie bückst du abgewandt! Du, die die Schmach der alten Welt versöhnet, Die einen Weg zu Roma's Schicksal fand, Du Pflegerin des Tapfern und des Guten, Weinst Thränen in des fremden Rheines Flu- then!" (E. M. Arndt.) 141. Andreas Hofer und der Anfstand in Tirol. Noch vor den Schlachten von Aspern und Wagram war im Lande Tirol durch die österreichischen Bevollmächtigten Cha- steller und Baron Hormayr der Volks- aufstand zu Gunsten des Kaiserhauses vollständig eingerichtet worden; der Haß gegen Bayern war durch die wenn auch wohlgemeinten Neuerungen des Königs Maximilian, durch Willkür der fremden Beamten, besonders aber dadurch noch gesteigert worden, daß sogar der Name Tirol aufgehoben und das Land „Süd- bayern" genannt wurde. Die Häupter des Volksaufstandes waren Andreas Hofer von Passeier, ein schlichter, frommer Mann aus dem Volk, und von diesem hochgeehrt; zwar beschränkt von Einsichten, aber treu wie Gold, kräftig von Gliedern und stattlich von Ansehen mit seinem schwarzen Bart; im unteren Innthal Speckbacher, der beste Schütze weit und breit, verwegen zu jeder großen That und meisterlich klug. Und bald hatte ganz Tirol die bayerisch-französische Herrschaft abgeschüt- telt. Nun schickte Napoleon den Mar- schall Lefebvre mit vielem Kriegsvolk Marschall, Lesebuch. in's Land Tirol. Da verlor Chasteller den Muth; die Franzosen und Bayern drangen ein, gewannen einige Vortheile und mißhandelten die Tiroler, wo sie deren habhaft wurden, mit der unmensch- lichsten Grausamkeit. In dieser Noth ließen Chasteller und Hormayr die braven Tiroler im Stich und flüchteten. Da be- riefen Hofer und Speckbacher alles Volk auf den Berg Jsel bei Innsbruck, und ein Kapuziner, Namens Haspinger, kam auch dazu, ein Mann, mehr zum Feldherrn als zum Mönch erschaffen. Nun begann am Berg Jsel ein langer, furchtbarer Kampf des Volkes gegen die Landesfeinde. Der Speckbacher verlegte ihnen den Weg bei Hall. Er hatte einen jungen Sohn Andreas, der „Ändert" genannt; der Knabe folgte ihm lustig in's Gefecht und weil er selber nicht mitfechten durfte, so grub er keck die feindlichen Kugeln aus >der Erde heraus, wo sie eingeschlagen, sammelte sie in seinem Hütlein und brachte sie seinem Vater. Die Feinde erlitten ungeheuren Verlust, während die Tiroler gap frisch und wohlgemuth auf den heimischen 20

6. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 306

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
306 Iii. Geschichtsbilder. Bergen standen und unverdrossen mit ihren Büchsen herabzielten, schossen und wieder luden. Dennoch entkam ihnen der französische Anführer. Aber auch die österreichischen Beamten, die Alles ein- richten und leiten wollten, verließen das Land, und der Kaiser Franz, welcher mit Napoleon den Waffenstillstand zu Znaim geschlossen hatte, mußte seine braven Tiroler aufgeben. Die wußten nun nicht, wie sie daran waren, und neues französisches Kriegsvolk drang von allen Seiten in's Land. Da stellten sich der Andreas Hofer und der Speckbacher an die Spitze des Aufgebotes, und das Volk bekämpfte die Feinde, wo es konnte, mit treuem Muthe und gewaltiger Kraft. Es besetzte die Engpässe, durch welche , die Feinde vordringen wollten, schoß von den Höhen auf sie nieder und zer- schmetterte sie durch herabgewälzte un- geheure Felsstücke; die Weiber halfen den Männern; ganz Tirol war nur ein Herz und eine Seele. Nun stellte sich Hofer an die Spitze der Landesregierung in Innsbruck, und besorgte sie nach seiner frommen, einfältigen Weise. Der Speck- bacher zog indessen wachsam umher, um die Grenzen des Landes zu sichern. Mittlerweile wurde der Friede zu Wien ge- schlossen, und Tirol von Oesterreich selbst aufgefordert, sich dem Sieger zu ergeben. Doch hatte Kaiser Franz für Tirol ausdrücklich Vergessenheit und Vergebung alles dessen, was geschehen war (Amnestie) bedungen. Da schrieb der brave Hofer seinem Freunde Speckbacher: „Es ist Alles aus; Oesterreich hat uns ver- gessen!" und seinen Landsleuten schrieb er (am 8. November): „Aller Widerstand hört jetzt auf." Aber ein gewisser Kolb, ein Adliger von Geburt, täuschte den gläubigen Hofer durch allerlei erlogene Nachrichten von den Siegen der Kaiser- lichen; dieser Kolb und ein gewisser Donay gewannen Hofers ganzes Ver- trauen und verleiteten ihn, daß er am 15. November die Männer im Vintsch- gau und im Oberinnthal auf's Neue aufrief, die Waffen zu ergreifen. Das war den Franzosen gar lieb; denn sie nahmen dies zum Vorwand und Anlaß, j den Hofer für vogelfrei zu erklären. Er war nun in seiner Heimat nirgends mehr vor Aufpassern und Schergen sicher, hätte aber leicht entfliehen und sein Leben retten können. Das möcht' er nicht, aus An- hänglichkeit an sein liebes Tirol und er barg sich lieber in einer einsamen Alpen- hütte am Passeier unter Schnee und Eis zwei Monate lang vor seinen Verfolgern. Endlich verrieth ihn Donar), welcher es jetzt mit den Siegern hielt, und führte die Häscher am 30. Januar 1810 mitten in der Nacht zu Hofers einsamer Hütte auf der Alp hinan. Dreimal pochen die Häscher; da tritt Hofer heraus und sagt ihnen frei und stolz: „Ja, ich bin's, den ihr sucht, schont nur mein Weib und meine Kin- der." Sie ergreifen ihn, nehmen ihn ge- fangen und bringen ihn, mit Ketten ge- fesselt, nach Mantua. Dort wird er vor ein französisches Kriegsgericht gestellt, und auf Gebot des Vicekönigs von Italien zum Tode verurtheilt. Am 20. Februar 1810 führt man ihn auf eine Bastei der Festung. Wie er seine ge- fangenen Landsleute sieht, segnet und tröstet er sie noch mit den Worten: „Das Land Tirol kommt doch noch unter den Kaiser Franz." Endlich er- reicht er den Platz, wo er sterben soll. Man will ihm die Augen verbinden, aber Hofer leidet's nicht; auch will er nicht niederknien und ruft stehend den feindlichen Soldaten muthig zu: „Feuer". Da knallen die Gewehre und der Mann des Volkes sinkt, treu dem Kaiser und seinem Land Tirol, in sein Blut. Der Kapuziner Haspinger und der Speck- bacher entrannen glücklich den Nachfor- schungen der Feinde nach Wien. Land und Volk Tirol mußten sich nun der Gewalt fügen. Hofers Familie erhob der Kaiser später in den Adelstand; das Tiroler Volk aber hat sich durch seinen Muth und seine Treue für alle Zeiten selbst geadelt.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 311

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Fünfter Zeitraum. Von 50 v. Chr. bis 323 n. Chr. 511 nur durch List und Grausamkeit. Zuerst ein Freund des Triumvirs Antonius, ging er nach der Schlacht bei A- ctium zu Octavianus über, von welchem ihm seine Herr- schaft bestätigt und nachher vergrößert wurde. Dadurch, daß er den Tempel zu Jerusalem prächtiger aufbaute, wollte er die Gunst der Juden gewinnen, blieb aber bis an seinen Tod gehaßt und gefürchtet. Nach seinem Tode wurde der jüdische Staat unter seine Söhne Ar- chelaus, Antipas und P hili ppus getheilt. Arche- taus zog sich durch die Härte seiner Negierung bereits im Jahre 6 n. Chr. Entthronung und Verbannung zu, worauf seine Lander, Judäa und Samaria, mit Syrien vereinigt und römischen Procuratoren untergeordnet wurden, unter welchen Pontius Pilatus (27 - 36 n. Chr.) der bekannteste ist. Als Philippus (34 n. Chr.) starb, hatte sein Land ein gleiches Schicksal. Doch im Jahre 41 ver- einigte Herodes Agrippa (ein Enkel Herodes de- Grofien von dessen Sohne Aristobulus) durch die Gunst eines Caligula und Claudius das ganze Reich seines Groß- vaters, genoß aber seine Herrschaft nicht lange, indem er bereits im Jahre 44 starb. Nach Agrippa's Tode ward das Land als römische Provinz mit Syrien vereinigt, und erhielt wieder Procuratoren. Der fürchterliche Druck die- ser Procuratorcn, besonders des Gessius Florus seit f)4, veranlaßte einen Krieg, in welchem der jüdische Staat auch den letzten Schein der Selbstständigkeit verlor, Ti- tus (70) die Stadt Jerusalem eroberte und zerstörte, die Juden selbst aber nach allen Richtungen zerstreut wurden. 2. Von dem Stifter de- Christenthums. Ungefähr vier Iahrzehende vorher, ehe der jüdische Staat endete, trat Jesus, zu Bethlehem in armer Hütte ge- boren, aber aus dem königlichen Geschlechts Davids, unter seinem Volke, den Israeliten, als Lestber auf. Johan- nes, ein prophetischer Einsiedler, war kurz vor ihm auf- gestanden, und hatte in frommer Begeisterung viele des- sere Israeliten zum nahen Reiche Gottes eingeweiht, und danv mit edler Freude aus Iesum, als den schon gekom- menen Messias, hingewiesen. Jesus aber, der Lehrer,

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 322

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Alte Geschichte. 521 herigen Unterthanen Licins ausgedehnt, sondern auch Con- stantinuö selbst trug von nun an kein Bedenken, sich öf- fentlich, besonders (325) auf der Kirchen - Versammlung zu Nicäa, auf der Arius, ein Presbyter von Alexan- dria, welcher Christus nur als das der Gottheit nächste Wesen darstellte, verdammt ward, als Anhänger und eifris gen Beförderer des Christenthums vor aller Welt zu be- kennen. Schon in einer Verordnung von dem Jahre 524 äußerte er den lebhafte?, Wunsch, daß doch recht bald di- Nicht- Christen in feinem Staate sich zu dem allein wah- ren Gott der Christen wenden niöchtcn. In mehreren Hauptstädten des Reichs wurden prachtvolle Tempel auf- geführt, und auch die christlichen Feste feierte man von nun an mit blendenden, Gepränge. Durch vielfache Wohl» thaten und Auszeichnungen gewann der Kaiser der christ- lichen Kirche immer mehrere Anhänger. Bald wurden dir höchsten Stellen im Staate und bei dem Heere nur mit Christen besetzt. Die Söhne Coustantins wurden als Christen erzogen. Byzanz hatte er wohl auch deßhalb zu seinem Herrschers - Sitze erhoben, weil dieses für den christlichen Hof weit besser geeignet war, als das einem großen Theile nach noch immer heidnische Rom^ Gegen das Heidenthum bewies sich indessen Constan- trnus auch als Alleinherrscher anfangs duldsam. Erst im Laufe der Zeit, als die christliche Kirche immer glanzen- der hervortrat, ward er harter gegen das Heidenthum, nahm mehreren Tempeln ihre Reichlhümer, und verbot mehrere heilige Gebräuche des alten Götterdienstes. Das kann jedoch nicht von ihm behauptet werden, daß er das Heidenthum gänzlich aufgehoben habe. 'Erst T he oda- si us der Große erließ im Jahre 392 die entscheidende Verordnung, wodurch das Heädenthum in dem östlichen Theile des römischen Reichs gesetzlich ausgehoben wurde, Im Abendlande adfr erfolgte diese Aufhebung einige Jah- re spater. Constantinus selbst ließ sich indessen erst einige Tage vor seinem Tode in der Vorstadt von Nikomedien durch den Bischof Eusebius taufen, damit er, wie man erzählt, durch die Taufe von allen Sunden seines Lebens ge- reinigt würde. Allerdings lasteten viele und zum Thcil

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 485

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von ioqö bis r 517. 48 3 Verraths in die Sradt ein, wo sie nun dìe fürchterlich- sic Grausamkeit ausübten. Doch nach wenigen Tagen rückten Korboga, girrst von Mo sul, und andere Emirs mit unzähligen Schaaren zur Befreiung Antiochia'6 herbei, -und schlossen die Christen ein. Groß war in Kurzen» die Hungersnoth in der umschlossenen Stadt. Mehrere ent- stehen; nur Boemund und Gottfried vpn Bouillon hielten die Verzagenden noch aufrecht. Mitten in diesem Ge- dränge ward verkündet: man habe die Lanze, mit welcher einst die Seite des göttlichen Erlösers durchstochen wor- den war, gefunden. Recht eigentlich rnuthbriinstig wegen dieser heiligen Lanze verlangten seht die Kreuzfahrer den Kampf. Das Fest des beiligen Petrus und Paulus sollte der Tag der Schlacht seyn. Alle zogen aus; keiner, der ein Schwert führen konnte, blieb zurück. Der Kampf »var heiß; aber der Sieg wurde den begeisterten Christen zu Theil. Als diese bald hieraus auch die Burg von An- tiochia eingenommen hatten, wandten sich ihre Blicke nach Jerusalem. Noch mußten aber manche Schwierigkeiten besiegt werden, ehe sie dieß lang ersehnte Ziel erreichten. Endlich am sechsten Iunius iogo war' die heilige Stadt im Angesichte der Kreuzfahrer. Unbeschreiblich war bei diesem Anblicke ihr Entzücken. ?fm fünfzehnten Ju- lius loqq waren sie Herren von Jerusalem. Aber die fromme Freude über das erreichte Ziel mußte in Kurzem der Rache weichen. Schauervoll wüthete diese jetzt in Jerusalem. Erst als die Rache gesättigt war, kehrte wie- der die Frömmigkeit zurück: sie warfen sich nieder vor Gott^ »;nd priesen ihn. Der edle Gottfried von Bouillon ward wenige Ta- ge nach dieser glücklichen Eroberung zum König von Je- rusalem gewählt. Er hielt sich aber unwürdig, König zu heißen, und an dem Orte, ivo der Sohn Gottes an seinem Leidenstage eine Dornenkrone getragen, mit einer goldenen Krone sich zu schmücken, und nannte sich nie an- ders, als den Herzog Gottfried. Das neue Königreich bestand Anfangs aus den Städten Jerusalem und Zoppe und aus etwa noch zwan- zig andern Städten und Flecken, wurde aber in der Fol- ge sehr vergrößert.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 544

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
544 Mittlere Geschichte. rich (1206- 1216), der Bruder und Nachfolger Balduins, mußte den Kampf mit den Bulgaren fortsetzen, welchen er jedoch glücklich bestand, und durch einen ehrenvollen Frieden endigte. Überhaupt war Heinrich des Thrones werlh, und gab sich besonders viele Mühe, die Griechen und Lateiner ein- ander naher zu bringen.-Peter von Courtenay (121.6 -1223), der als Verwandter des Königs von Frankreich und als Gemahl Iolantha's, der Schwester der bei- dei» ersten lateinischen Kaiser, den Thron von Constavi i- uopel erhalten hatte, kam sogleich in einem Kriege mit Theodor, dem Fürsten von Durazzo, um. Ihn, folgte sein Sohn Robert (1221 - 1228). Unter diesem rissen die Griechen immer mehrere Thcile des griechischen Kaiscr- thunis an sich, und überdieß versagten ihm seine lateinischen Unterthanen selbst den Gehorsam. Bald stürzte ihn daher der Gram über das Unglück seiner Negierung ins Grab. Bal- duin H. ( 1228 - 1261 ), ebenfalls ein Sohn Peters von Courtenay, war der letzte lateinische Kaiser zu Constantinopcl. Als dieser noch minderjährig war, hatten zwar er und das Reich eine vortreffliche Stütze an Johannes von Brie ri- tt e , Titular - Könige von Zerusalem. Aber seit dem Tode des Leßtern (1257) sank diese lateinische Herrschaft reißend schnell darnieder. Balduin, statt sich zum Kam- pfe mit seinen Feinden zu bilden, begab sich an mehrere Hofe des Abendlandes, wo ihm statt der Unterstützung, um welche er sie anstehte, fast nur Demüthigung zu Theil wurde. Zu Constantinopel selbst drückte ihn die Armuth so sehr, daß er die heilige Dornenkrone, welche der Erlöser einst getragen haben sollte, und andere Heiligthümer ver- kaufen mußte, um sich und seinen Hof nothdürftig erhal- ten zu können. Mittlerweile schwächte Johannes Da- ta c es, der treffliche Kaiser von Nicaa, die Lateiner mehr und mehr; und nur der Tod dieses Kaisers, die kurze und unruhige Regierung seines Sohnes Theodors, und die hülflose Kindheit seines Enkels Johannes verzögerten noch den Untergang des lateinischen Kaisertums. Als aber Michael Palaologus das Ruder der Regierung zu Nicaa ergriffen hatte, ward die Wiederherstellung der griechischen Herrschaft bald entschieden, besonderö da '.hu die Genueser, den Venetianern zum Trotz, unterstützten.
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