Fig. 128. Kopf des Faustkämpfers. Rom, Thermenmuseum.
Fig. 129. Siegreicher Faustkämpfer, Bronze.
»Wenn wir gewohnt sind, die Sieger der olympischen Spiele in edler Gestalt dargestellt zu finden als schlanke Jünglinge oder kräftige Männer, so müssen wir geradezu erschreckt
zurückfahren vor diesem Bilde, das uns einen Sieger im Faustkampf in seiner vollen brutalen Wirklichkeit vor Augen führt. Der Mann hat eben den Kampf beendet und sich
erschöpft niedergelassen. Mit offenem Munde ringt er nach Luft. Plump und grob sitzt er da und sieht sich mit stumpfem Hochmut nach dem Publikum um, das ihm Beifall
klatscht. Sein Gesicht ist von den Schlägen des Gegners verschwollen und zerkratzt und aus offenen Rissen sickert das Blut heraus.«
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Athleten-Statu En.
(Brunn-Bruckmann.)
Fig. 125. Disko bol nach Myron. Bronzierter Abguß der Statue
im Pal. Lancellotti, Rom.
Myron will den menschlichen Körper in voller Bewegung zeigen. Er
wählt sich beim Diskoswerfen den Augenblick des Überganges von der
Bewegung des Armes nach hinten in die nach vorn. Fruchtbarermoment!
Fig. 126. Wagenlenker. Delphi. Von
einem Gespann, das zum Andenken an einen
Wagensieg aufgestellt wurde. Die Statue
sollte hoch über den Wagenrand hinaus-
ragen, daher die übermäßige Länge.
(Nach der Ergänzung der Kunstanstalt Aug. Gerber in Köln.)
Fig. 127. Diadumenos nach Polyklet. Athen.
Der Jüngling legt sich (im Gehen!) die Siegerbinde
ums Haupt. Die Schrittstellung des Doryphoros
(Fig. 112) ist auf unsere Figur wenig passend über-
tragen.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
416 sterreichs Krieg mit Napoleon 1809.
so sehr an allem Mangel litt, da man Pferde schlachten und mit dem lehmigen Wasser der angeschwollenen Donau seinen Durst stillen mute. Aber der Erzherzog beutete seinen Sieg nicht aus. Nachdem Napoleon die italienischen Hilfstruppen seines Stiefsohnes an sich gezogen, erzwang er den Donaubergang und brachte dem Erzherzog Karl in der furcht-agram. baren Schlacht bei Wagram (nrdl. von Aspern) eine entscheidende Niederlage bei. Nun schlo sterreich einen Waffenstillstand, durch den die gleichzeitigen nationalen Bewegungen in Norddeutschland sowie die Erhebung der Tiroler nutzlos gemacht wurden, und verstand Friede von sich zum Frieden von Wien oder Schnbrunn, indem es Salzburg.
Wien 1809. Berchtesgaden und das Jnnviertel an Bayern, Neugalizieu (seine Er-Werbung von der dritten Teilung Polens) an das Herzogtum Warschaus, den Billacher Kreis von Krnten und was es sdlich der Sau besa, nmlich die Kraiu und sein ganzes Kstengebiet (Jstrieu mit Trieft, Kroatien und Dalinatten), an Napoleon abtreten mute, der aus diesen Lndern und den 1807 von Rußland berlassenen jonischen Inseln ein neues Anhngsel des franzsischen Kaiserreichs, den Staat der illyrischen Provinzen" schuf, der den Marschall Marmont (Herzog von Ragnsa) znm Gouverneur erhielt. Auer diesen Abtretungen (von 2000 Quadratmeilen) mute sterreich noch dem Kontinentalsystem beitreten und alle Verbindungen mit England abbrechen.
Erhebung Der Friede von Wien gab auch Tirol preis, das einzige deutsche
Tlrols 1809. / das sich auf die Proklamationen des Erzherzogs Karl erhoben hatte. Dieses wichtige Gebirgsland war im Frieden von Preburg 1805 au Bayern gekommen, aber die Beamten dieses Staates verstanden es nicht, die neue Herrschaft beliebt zu machen. Als nun sterreich 1809 den Krieg an Napoleon erklrte, erhob sich das ganze Land unter der Fhrung des Sandwirtes Andreas Hofer (zu St. Leonhard im Passeier-thal), des khnen frheren Wildschtzen und Landwirtes Joseph Speck-bacher (dessen zehnjhriger Sohn sich schon am Kampfe beteiligte) und des Kapuzinerpaters Joachim Haspinger, vertrieb durch mehrere Siege, besonders am Jselberge bei Innsbruck, die feindlichen Truppen und strzte die bayrische Herrschaft. Nun oerwaltete Andreas Hofer als Oberkommandant von Tirol" in der Hofburg zu Innsbruck dieses Land fr den Kaiser Franz, der ihn durch eine groe goldene Kette mit der Verdienstmedaille auszeichnete. Aber der Waffenstillstand, den sterreich nach der Schlacht von Wagram schlo, brachte Tirol in eine schlimme Lage. Denn nun rckten von drei Seiten (40 000) Franzosen, Bayern und Sachsen in das Land ein, das durch einen Armeebefehl, den Franz trotz seines Waffenstillstandes erlie, in seinem Widerstnde bestrkt wurde. Um so betroffener waren Hofer und seine Freunde, als der Friede von Wien Tirol mit Vorarlberg dem Feinde berlie. Auf die darin ausbedungene und von dem wohlwollenden König Max 1. von Bayern gern zugesagte Amnestie hin unterwarf sich nun Hofer und erlie ein den Frieden besttigendes Schreiben an seine Landsleute. Allein
x) Auch einen Kreis von Ostgalizien (Tarnopol) mute es an den Zaren ab-treten, wodurch Napoleon diesen ebenso aufs neue fr sich zu gewinnen und mit Osterreich zu verfeinden suchte, wie die Abtretung von Bialystok 1807 die Freundschaft zwischen Preußen und Rußland hatte sprengen sollen.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Karl Karl Napoleon Marschall_Marmont Ragnsa Karl Karl Napoleon Andreas_Hofer Leonhard Joseph_Speck-bacher Joachim_Haspinger Andreas_Hofer Franz Franz Franz Franz Max_1._von_Bayern Max Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Donaubergang Aspern Norddeutschland Wien Salzburg Wien Berchtesgaden Bayern Polens Warschaus Kroatien England Wien Preburg Sachsen Wien Vorarlberg Ostgalizien Bialystok
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Karl Karl Karl Aspern Karl Napoleon Karl Karl Friede_von_Schönbrunn Andreas Napoleons Friedrich_lanb‘_Wilhelm_von_Braunschweig Friedrich Wilhelm Schill Napoleon Josephine_Beanharnais Josephine Heinrich_v Heinrich Seidl Schenkendorf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheinbundstaaten Bayern Regensburg Österreich Regensburg Wien Wien Donauuser Aspern Salzburg Berchtesgaden Schonbrunn_Jnnviertel England Wien Bayern Mantua Napoleons Tirols Norddeutschland Spanien
141. Andreas Hofer und der Aufstand in Tirol.
305
jetzt aber mußten sich solche Gefühle
tief im Innern bergen, denn wer es
wagte, sie laut werden zu lassen, verfiel
der Rache des corsischen Cäsaren, wie
das Beispiel des Buchhändlers Palm
von Nürnberg beweis't. Dieser hatte
eine Flugschrift verlegt, welche über
Deutschlands tiefe Erniedrigung klagte
und das alte Freiheitsgefühl in den
Deutschen zu wecken suchte. Der Mann
mit dem deutschen Herzen ward in sei-
ner Heimatstadt von französischen Gens-
d'armen verhaftet, vor ein ftanzösisches
Kriegsgericht in Braunau gestellt, und
weil er den Verfasser der Schrift nicht
nannte, — standrechtlich erschossen.
Aber noch war das Maß des Elends
nicht voll. Immer noch schienen Preu-
ßen und Oesterreich dem Gewaltherrn
an der Seine zu mächtig und mithin
gefährlich. Im Feldzuge von 1806 und
1807 demüthigte er auch Preußen und
im Jahre 1809 brach er den Rest von
Oesterreichs Macht. So hatte er ganz
Deutschland niedergeworfen, und seine
Uebermacht schien besiegelt für alle Zei-
ten. Das Land war unter der Geißel
fortwährender Kriege ausgesaugt, das
Volk niedergetreten, entmuthigt. Es
trug seine Ketten knirschend, grollend,
aber wagte kaum daran zu rütteln,
denn nirgends leuchtete ein Stern der
Hoffnung.
Ganz Deutschland, ja Europa, war
einem großen Friedhofe zu vergleichen,
in dem die Unabhängigkeit und Freiheit
der Völker begraben lag.
„Du Land der Eichen, wo das Ja ertönet,
Germania, mein herrlich Vaterland,
Du Rächerin, wie liegst du da verhöhnet,
Du Kriegcrin, wie bückst du abgewandt!
Du, die die Schmach der alten Welt versöhnet,
Die einen Weg zu Roma's Schicksal fand,
Du Pflegerin des Tapfern und des Guten,
Weinst Thränen in des fremden Rheines Flu-
then!"
(E. M. Arndt.)
141. Andreas Hofer und der Anfstand in Tirol.
Noch vor den Schlachten von Aspern
und Wagram war im Lande Tirol durch
die österreichischen Bevollmächtigten Cha-
steller und Baron Hormayr der Volks-
aufstand zu Gunsten des Kaiserhauses
vollständig eingerichtet worden; der Haß
gegen Bayern war durch die wenn auch
wohlgemeinten Neuerungen des Königs
Maximilian, durch Willkür der fremden
Beamten, besonders aber dadurch noch
gesteigert worden, daß sogar der Name
Tirol aufgehoben und das Land „Süd-
bayern" genannt wurde. Die Häupter
des Volksaufstandes waren Andreas
Hofer von Passeier, ein schlichter,
frommer Mann aus dem Volk, und
von diesem hochgeehrt; zwar beschränkt
von Einsichten, aber treu wie Gold,
kräftig von Gliedern und stattlich von
Ansehen mit seinem schwarzen Bart;
im unteren Innthal Speckbacher, der
beste Schütze weit und breit, verwegen
zu jeder großen That und meisterlich
klug. Und bald hatte ganz Tirol die
bayerisch-französische Herrschaft abgeschüt-
telt. Nun schickte Napoleon den Mar-
schall Lefebvre mit vielem Kriegsvolk
Marschall, Lesebuch.
in's Land Tirol. Da verlor Chasteller
den Muth; die Franzosen und Bayern
drangen ein, gewannen einige Vortheile
und mißhandelten die Tiroler, wo sie
deren habhaft wurden, mit der unmensch-
lichsten Grausamkeit. In dieser Noth
ließen Chasteller und Hormayr die braven
Tiroler im Stich und flüchteten. Da be-
riefen Hofer und Speckbacher alles Volk
auf den Berg Jsel bei Innsbruck, und
ein Kapuziner, Namens Haspinger,
kam auch dazu, ein Mann, mehr zum
Feldherrn als zum Mönch erschaffen.
Nun begann am Berg Jsel ein langer,
furchtbarer Kampf des Volkes gegen die
Landesfeinde. Der Speckbacher verlegte
ihnen den Weg bei Hall. Er hatte einen
jungen Sohn Andreas, der „Ändert"
genannt; der Knabe folgte ihm lustig
in's Gefecht und weil er selber nicht
mitfechten durfte, so grub er keck die
feindlichen Kugeln aus >der Erde heraus,
wo sie eingeschlagen, sammelte sie in
seinem Hütlein und brachte sie seinem
Vater. Die Feinde erlitten ungeheuren
Verlust, während die Tiroler gap frisch
und wohlgemuth auf den heimischen
20
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Andreas_Hofer Arndt Andreas_Hofer Maximilian Maximilian Andreas
Hofer_von_Passeier Napoleon Namens_Haspinger Andreas
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg Deutschlands Braunau Oesterreich Oesterreichs Deutschland Deutschland Europa Berg_Jsel Berg_Jsel
306
Iii. Geschichtsbilder.
Bergen standen und unverdrossen mit
ihren Büchsen herabzielten, schossen und
wieder luden. Dennoch entkam ihnen
der französische Anführer. Aber auch
die österreichischen Beamten, die Alles ein-
richten und leiten wollten, verließen das
Land, und der Kaiser Franz, welcher
mit Napoleon den Waffenstillstand zu
Znaim geschlossen hatte, mußte seine
braven Tiroler aufgeben. Die wußten
nun nicht, wie sie daran waren, und
neues französisches Kriegsvolk drang von
allen Seiten in's Land. Da stellten sich
der Andreas Hofer und der Speckbacher
an die Spitze des Aufgebotes, und das
Volk bekämpfte die Feinde, wo es konnte,
mit treuem Muthe und gewaltiger Kraft.
Es besetzte die Engpässe, durch welche ,
die Feinde vordringen wollten, schoß
von den Höhen auf sie nieder und zer-
schmetterte sie durch herabgewälzte un-
geheure Felsstücke; die Weiber halfen
den Männern; ganz Tirol war nur ein
Herz und eine Seele. Nun stellte sich
Hofer an die Spitze der Landesregierung
in Innsbruck, und besorgte sie nach seiner
frommen, einfältigen Weise. Der Speck-
bacher zog indessen wachsam umher, um
die Grenzen des Landes zu sichern.
Mittlerweile wurde der Friede zu Wien ge-
schlossen, und Tirol von Oesterreich selbst
aufgefordert, sich dem Sieger zu ergeben.
Doch hatte Kaiser Franz für Tirol
ausdrücklich Vergessenheit und Vergebung
alles dessen, was geschehen war (Amnestie)
bedungen. Da schrieb der brave Hofer
seinem Freunde Speckbacher: „Es ist
Alles aus; Oesterreich hat uns ver-
gessen!" und seinen Landsleuten schrieb
er (am 8. November): „Aller Widerstand
hört jetzt auf." Aber ein gewisser Kolb,
ein Adliger von Geburt, täuschte den
gläubigen Hofer durch allerlei erlogene
Nachrichten von den Siegen der Kaiser-
lichen; dieser Kolb und ein gewisser
Donay gewannen Hofers ganzes Ver-
trauen und verleiteten ihn, daß er am
15. November die Männer im Vintsch-
gau und im Oberinnthal auf's Neue
aufrief, die Waffen zu ergreifen. Das
war den Franzosen gar lieb; denn sie
nahmen dies zum Vorwand und Anlaß,
j den Hofer für vogelfrei zu erklären. Er
war nun in seiner Heimat nirgends mehr
vor Aufpassern und Schergen sicher, hätte
aber leicht entfliehen und sein Leben retten
können. Das möcht' er nicht, aus An-
hänglichkeit an sein liebes Tirol und er
barg sich lieber in einer einsamen Alpen-
hütte am Passeier unter Schnee und Eis
zwei Monate lang vor seinen Verfolgern.
Endlich verrieth ihn Donar), welcher es
jetzt mit den Siegern hielt, und führte
die Häscher am 30. Januar 1810 mitten
in der Nacht zu Hofers einsamer Hütte
auf der Alp hinan.
Dreimal pochen die Häscher; da tritt
Hofer heraus und sagt ihnen frei und
stolz: „Ja, ich bin's, den ihr sucht,
schont nur mein Weib und meine Kin-
der." Sie ergreifen ihn, nehmen ihn ge-
fangen und bringen ihn, mit Ketten ge-
fesselt, nach Mantua. Dort wird er vor
ein französisches Kriegsgericht gestellt,
und auf Gebot des Vicekönigs von
Italien zum Tode verurtheilt. Am 20.
Februar 1810 führt man ihn auf eine
Bastei der Festung. Wie er seine ge-
fangenen Landsleute sieht, segnet und
tröstet er sie noch mit den Worten:
„Das Land Tirol kommt doch noch
unter den Kaiser Franz." Endlich er-
reicht er den Platz, wo er sterben soll.
Man will ihm die Augen verbinden,
aber Hofer leidet's nicht; auch will er
nicht niederknien und ruft stehend den
feindlichen Soldaten muthig zu: „Feuer".
Da knallen die Gewehre und der Mann
des Volkes sinkt, treu dem Kaiser und
seinem Land Tirol, in sein Blut. Der
Kapuziner Haspinger und der Speck-
bacher entrannen glücklich den Nachfor-
schungen der Feinde nach Wien. Land
und Volk Tirol mußten sich nun der
Gewalt fügen. Hofers Familie erhob
der Kaiser später in den Adelstand; das
Tiroler Volk aber hat sich durch seinen
Muth und seine Treue für alle Zeiten
selbst geadelt.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Napoleon Andreas_Hofer Franz_für Franz Kolb Franz Franz Haspinger
Extrahierte Ortsnamen: Wien Oesterreich Oesterreich Oberinnthal Mantua Italien Wien
Fünfter Zeitraum. Von 50 v. Chr. bis 323 n. Chr. 511
nur durch List und Grausamkeit. Zuerst ein Freund des
Triumvirs Antonius, ging er nach der Schlacht bei A-
ctium zu Octavianus über, von welchem ihm seine Herr-
schaft bestätigt und nachher vergrößert wurde. Dadurch,
daß er den Tempel zu Jerusalem prächtiger aufbaute,
wollte er die Gunst der Juden gewinnen, blieb aber
bis an seinen Tod gehaßt und gefürchtet. Nach seinem
Tode wurde der jüdische Staat unter seine Söhne Ar-
chelaus, Antipas und P hili ppus getheilt. Arche-
taus zog sich durch die Härte seiner Negierung bereits
im Jahre 6 n. Chr. Entthronung und Verbannung zu,
worauf seine Lander, Judäa und Samaria, mit Syrien
vereinigt und römischen Procuratoren untergeordnet wurden,
unter welchen Pontius Pilatus (27 - 36 n. Chr.)
der bekannteste ist. Als Philippus (34 n. Chr.) starb,
hatte sein Land ein gleiches Schicksal. Doch im Jahre 41 ver-
einigte Herodes Agrippa (ein Enkel Herodes de-
Grofien von dessen Sohne Aristobulus) durch die Gunst
eines Caligula und Claudius das ganze Reich seines Groß-
vaters, genoß aber seine Herrschaft nicht lange, indem
er bereits im Jahre 44 starb. Nach Agrippa's Tode ward
das Land als römische Provinz mit Syrien vereinigt, und
erhielt wieder Procuratoren. Der fürchterliche Druck die-
ser Procuratorcn, besonders des Gessius Florus seit
f)4, veranlaßte einen Krieg, in welchem der jüdische Staat
auch den letzten Schein der Selbstständigkeit verlor, Ti-
tus (70) die Stadt Jerusalem eroberte und zerstörte, die
Juden selbst aber nach allen Richtungen zerstreut wurden.
2. Von dem Stifter de- Christenthums.
Ungefähr vier Iahrzehende vorher, ehe der jüdische
Staat endete, trat Jesus, zu Bethlehem in armer Hütte ge-
boren, aber aus dem königlichen Geschlechts Davids, unter
seinem Volke, den Israeliten, als Lestber auf. Johan-
nes, ein prophetischer Einsiedler, war kurz vor ihm auf-
gestanden, und hatte in frommer Begeisterung viele des-
sere Israeliten zum nahen Reiche Gottes eingeweiht, und
danv mit edler Freude aus Iesum, als den schon gekom-
menen Messias, hingewiesen. Jesus aber, der Lehrer,
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Antonius Pontius_Pilatus Herodes_Agrippa Claudius Jesus Davids
Alte Geschichte.
521
herigen Unterthanen Licins ausgedehnt, sondern auch Con-
stantinuö selbst trug von nun an kein Bedenken, sich öf-
fentlich, besonders (325) auf der Kirchen - Versammlung
zu Nicäa, auf der Arius, ein Presbyter von Alexan-
dria, welcher Christus nur als das der Gottheit nächste
Wesen darstellte, verdammt ward, als Anhänger und eifris
gen Beförderer des Christenthums vor aller Welt zu be-
kennen. Schon in einer Verordnung von dem Jahre 524
äußerte er den lebhafte?, Wunsch, daß doch recht bald di-
Nicht- Christen in feinem Staate sich zu dem allein wah-
ren Gott der Christen wenden niöchtcn. In mehreren
Hauptstädten des Reichs wurden prachtvolle Tempel auf-
geführt, und auch die christlichen Feste feierte man von
nun an mit blendenden, Gepränge. Durch vielfache Wohl»
thaten und Auszeichnungen gewann der Kaiser der christ-
lichen Kirche immer mehrere Anhänger. Bald wurden dir
höchsten Stellen im Staate und bei dem Heere nur mit
Christen besetzt. Die Söhne Coustantins wurden als
Christen erzogen. Byzanz hatte er wohl auch deßhalb zu
seinem Herrschers - Sitze erhoben, weil dieses für den
christlichen Hof weit besser geeignet war, als das einem
großen Theile nach noch immer heidnische Rom^
Gegen das Heidenthum bewies sich indessen Constan-
trnus auch als Alleinherrscher anfangs duldsam. Erst im
Laufe der Zeit, als die christliche Kirche immer glanzen-
der hervortrat, ward er harter gegen das Heidenthum,
nahm mehreren Tempeln ihre Reichlhümer, und verbot
mehrere heilige Gebräuche des alten Götterdienstes. Das
kann jedoch nicht von ihm behauptet werden, daß er das
Heidenthum gänzlich aufgehoben habe. 'Erst T he oda-
si us der Große erließ im Jahre 392 die entscheidende
Verordnung, wodurch das Heädenthum in dem östlichen
Theile des römischen Reichs gesetzlich ausgehoben wurde,
Im Abendlande adfr erfolgte diese Aufhebung einige Jah-
re spater.
Constantinus selbst ließ sich indessen erst einige Tage
vor seinem Tode in der Vorstadt von Nikomedien durch
den Bischof Eusebius taufen, damit er, wie man erzählt,
durch die Taufe von allen Sunden seines Lebens ge-
reinigt würde. Allerdings lasteten viele und zum Thcil
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Dritter Zeitraum. Von ioqö bis r 517. 48 3
Verraths in die Sradt ein, wo sie nun dìe fürchterlich-
sic Grausamkeit ausübten. Doch nach wenigen Tagen
rückten Korboga, girrst von Mo sul, und andere Emirs mit
unzähligen Schaaren zur Befreiung Antiochia'6 herbei,
-und schlossen die Christen ein. Groß war in Kurzen» die
Hungersnoth in der umschlossenen Stadt. Mehrere ent-
stehen; nur Boemund und Gottfried vpn Bouillon hielten
die Verzagenden noch aufrecht. Mitten in diesem Ge-
dränge ward verkündet: man habe die Lanze, mit welcher
einst die Seite des göttlichen Erlösers durchstochen wor-
den war, gefunden. Recht eigentlich rnuthbriinstig wegen
dieser heiligen Lanze verlangten seht die Kreuzfahrer den
Kampf. Das Fest des beiligen Petrus und Paulus sollte
der Tag der Schlacht seyn. Alle zogen aus; keiner, der
ein Schwert führen konnte, blieb zurück. Der Kampf
»var heiß; aber der Sieg wurde den begeisterten Christen
zu Theil. Als diese bald hieraus auch die Burg von An-
tiochia eingenommen hatten, wandten sich ihre Blicke nach
Jerusalem. Noch mußten aber manche Schwierigkeiten
besiegt werden, ehe sie dieß lang ersehnte Ziel erreichten.
Endlich am sechsten Iunius iogo war' die heilige
Stadt im Angesichte der Kreuzfahrer. Unbeschreiblich war
bei diesem Anblicke ihr Entzücken. ?fm fünfzehnten Ju-
lius loqq waren sie Herren von Jerusalem. Aber die
fromme Freude über das erreichte Ziel mußte in Kurzem
der Rache weichen. Schauervoll wüthete diese jetzt in
Jerusalem. Erst als die Rache gesättigt war, kehrte wie-
der die Frömmigkeit zurück: sie warfen sich nieder vor Gott^
»;nd priesen ihn.
Der edle Gottfried von Bouillon ward wenige Ta-
ge nach dieser glücklichen Eroberung zum König von Je-
rusalem gewählt. Er hielt sich aber unwürdig, König
zu heißen, und an dem Orte, ivo der Sohn Gottes an
seinem Leidenstage eine Dornenkrone getragen, mit einer
goldenen Krone sich zu schmücken, und nannte sich nie an-
ders, als den Herzog Gottfried.
Das neue Königreich bestand Anfangs aus den
Städten Jerusalem und Zoppe und aus etwa noch zwan-
zig andern Städten und Flecken, wurde aber in der Fol-
ge sehr vergrößert.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Gottfried Gottfried_von_Bouillon Gottfried
544 Mittlere Geschichte.
rich (1206- 1216), der Bruder und Nachfolger Balduins,
mußte den Kampf mit den Bulgaren fortsetzen, welchen er
jedoch glücklich bestand, und durch einen ehrenvollen Frieden
endigte. Überhaupt war Heinrich des Thrones werlh, und
gab sich besonders viele Mühe, die Griechen und Lateiner ein-
ander naher zu bringen.-Peter von Courtenay (121.6
-1223), der als Verwandter des Königs von Frankreich
und als Gemahl Iolantha's, der Schwester der bei-
dei» ersten lateinischen Kaiser, den Thron von Constavi i-
uopel erhalten hatte, kam sogleich in einem Kriege mit
Theodor, dem Fürsten von Durazzo, um. Ihn, folgte
sein Sohn Robert (1221 - 1228). Unter diesem rissen
die Griechen immer mehrere Thcile des griechischen Kaiscr-
thunis an sich, und überdieß versagten ihm seine lateinischen
Unterthanen selbst den Gehorsam. Bald stürzte ihn daher der
Gram über das Unglück seiner Negierung ins Grab. Bal-
duin H. ( 1228 - 1261 ), ebenfalls ein Sohn Peters von
Courtenay, war der letzte lateinische Kaiser zu Constantinopcl.
Als dieser noch minderjährig war, hatten zwar er und das
Reich eine vortreffliche Stütze an Johannes von Brie ri-
tt e , Titular - Könige von Zerusalem. Aber seit dem
Tode des Leßtern (1257) sank diese lateinische Herrschaft
reißend schnell darnieder. Balduin, statt sich zum Kam-
pfe mit seinen Feinden zu bilden, begab sich an mehrere
Hofe des Abendlandes, wo ihm statt der Unterstützung,
um welche er sie anstehte, fast nur Demüthigung zu Theil
wurde. Zu Constantinopel selbst drückte ihn die Armuth
so sehr, daß er die heilige Dornenkrone, welche der Erlöser
einst getragen haben sollte, und andere Heiligthümer ver-
kaufen mußte, um sich und seinen Hof nothdürftig erhal-
ten zu können. Mittlerweile schwächte Johannes Da-
ta c es, der treffliche Kaiser von Nicaa, die Lateiner mehr
und mehr; und nur der Tod dieses Kaisers, die kurze und
unruhige Regierung seines Sohnes Theodors, und die
hülflose Kindheit seines Enkels Johannes verzögerten noch
den Untergang des lateinischen Kaisertums. Als aber
Michael Palaologus das Ruder der Regierung zu
Nicaa ergriffen hatte, ward die Wiederherstellung der
griechischen Herrschaft bald entschieden, besonderö da '.hu
die Genueser, den Venetianern zum Trotz, unterstützten.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Courtenay Constavi Theodor Durazzo Robert_( Peters_von
Courtenay Johannes_von_Brie Balduin Johannes Johannes Michael_Palaologus
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Constantinopel Nicaa