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und sorgte für Deutschlands innere Ruhe und Ordnung. Auch nach Außen hin
wurde deö Reiches Glanz und Ruhm mit Kraft und Glükk behauptet. Die
Könige von Böhmen, Polen und Dänemark waren des Kaisers Vasallen, und
gegen die Wenden wurden entscheidende Siege erfochten. Nur Italien grollte
und trotzte. Hier stand das mächtige Mailand, und nach seinem'falle (1102)
Verona mit andern lombardischen Städten und auch mit dem Papste im
Blinde gegen deutsche Oberherrlichkeit, unh Friedrichs Romerzug und Krönung
(1155) war die (Eröffnung eines schrekklichen Kampfes, welcher ihn zu noch vier
Heerfahrten veranlaßte, in denen er durch. Heldenthaten glänzte, Schlachten
gewann, aber nicht den Feind besiegte. Die große Schlacht bei Legnano
(2!). Mai 1 i 7g ), welche durch die verweigerte Heeresfolge Heinrich des Löwen
verloren ging, entschied endlich den Sieg der Städte und des Papstes. Der
gebeugte Kaiser schloß Friede (1177). Der treulose Löwe aber, der während der
Zeit sich tüchtig geregt hatte, um unter den Wenden in Mekklenburg und
Pommern ein eigenes Reich zu schaffen, wurde in die Reichsacht erklärt, aller
seiner Würden und Lehnsgüter entsetzt und nach kurzer Gegenwehr zu .demüthiger
Unterwerfung gebracht (1182). Baiern kam an da« noch heute regierende Haus
von Wittelsbach. Heinrich behielt nur seine (Erblande, Braunschweig und
Lüneburg, und wurde der Stammvater der hannöverschen und englischen
Königsfamilie. Nach so thatenvollem Leben unternahm der greise Barbarossa
mit Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England noch
einen Kreuzzug (1180—1101) und fand in Kleinasien im Kalhkadnos (Salrph)
den Tod. Sein Sohn
Heinrich Vi. (1190— 1107) stand an Geist und Tugend dem Vater
nach. Mit blutiger Grausamkeit eroberte er Neapel und Sicilien, die Erblande
seiner Gemahlin Konstantia. Zn Deutschland bemühte er sich vergebens, die alte
Wahlfreist eit umzustoßen und das Reich für sein Geschlecht erblich zu machen.
Nur sein Söhnlein Friedrich Ii. wurde als künftiger König anerkannt. Da
dieser aber bei dem Tode seines Vaters erst drei Jahre zählte, setzte» die Anhänger
des Hauses Hohenstaufen seinen Oheim Philipp, Herzog von Schwaben, auf
den königlichen Stuhl (1107 — 1208). Ein anderer Theil der Fürsten wählte
Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Löwen, zum Könige (1107 — 1215).
Der alte Parteikampf zwischen Welfen und Weiblinger brach wieder los. Mit
furchtbarer Wuth kämpften die beiden Gegeukönige zehn Jahre lang um den
Besitz der Krone. Endlich, nachdem der Pabst für Philipps Alleinherrschaft sich
entschieden, wurde dieser durch Otto von Wittelsbach ermordet, und Otto Iv.
erhielt allgemeine Anerkennung als Kaiser und auch die Krönung vom Pabst.
Aber nicht lange dauerte seine Herrschaft. Bald zerfiel er mit dem Pabst. Dieser
sprach den Bann über ihn aus und forderte die deutschen Fürsten auf, die
frühere Wahl Friedrich Ii. wieder in Kraft treten zu lassen. Das geschah.
Friedrich Ii. (1212 — 1250) kam von Palermo nach Deutschland. Die
Liebe des Volkes eilte ihm entgegen, Hand in Hand mit dem Glükk. Otto Iv.
zog sich, nach vergeblicher Gegenwehr, gedemüthigt zurükk. Friedrich Ii., den
25. Juli 1215 in Aachen zum Könige und später auch in Rom zum Kaiser-
gekrönt, war durch Tapferkeit, Hellen Verstand und jegliche Herrschcrtugend der
ausgezeichnetste Kaiser des Mittelalters. Aber mit allen seinen trefflichen
Eigenschaften kam er nur in desto größeren Streit mit den Päpsten. Wegen
Verzögerung eines gelobten Kreuzzugcs (obwohl er ihn später mit glänzendem
Erfolge unternahm) wurde der Bannfluch über ihn ausgesprochen, die lombardischen
Städte zu neuem Ausstande und sein eigener Sohn Heinrich zur Empörung
gegen ihn aufgereizt. Endlich erklärte ihn der Papst sogar für abgesetzt und
ließ Heinrich Raspe von Thüringen (1240 — 1247), und nach diesem
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Polen Italien Mailand Verona Mekklenburg Pommern Wittelsbach Lüneburg Frankreich Kleinasien Neapel Sicilien Deutschland Schwaben Palermo Deutschland Aachen Rom
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fortzureißen. Jedoch gingen sie in dieser sturmbewegten Zeit nach zwei Richtungen
auseinander. Zu einem Theile blieben sie in dem alten Germanien, auf dem
rechten Ufer des Rheins; zum andern zogen sie in einzelnen Geleiten auf Sieg
und Eroberung über den Strom in das römische Gallien, und gründeten dort,
unter dem Namen der „Salf,anten," mehrere kleine, selbstständige Königreiche.
In einem derselben kam 481 der junge Chlodwig (Ludwig), aus den, Geschlechte
der Merovinger, zur Regierung; ein-Mann, durch Muth und Tapferkeit äußerst
merkwürdig, doch wenig lobenswerth. Sein ererbtes Gebiet war ihm viel zu
klein. Immer mehr zu besitzen, war sein Streben; immer unumschränkter
zu herrschen, sei» Wunsch. Er verband sich daher mit den andern Fürsten der
falische» Franken, die größteuthcils seine Verwandten waren, und unterwarf sich
den letzten Rest des röm. Galliens (480), zwischen der Seine und Loire. Hierauf
schlug er (490) bei Zülpich die Allemannen und ging, seinem Gelübde getreu,
in Reims, mit 3000 seiner Franken, zum Christenthum über. Sodann zog er
mit seinem Heere über die Loire, brach in das mächtige Reich der Weftgothen
und zertrümmerte dasselbe in der Schlacht bei Poitiers (507). Die Grundfesten
deö Frankenreichö waren gebaut. Jetzt strebte Chlodwig nach der Alleinherrschaft
über alle Franken. Die Vettern seines Stammes waren ihm ein Dorn im
Auge. Sie sollten sein Reich nicht erben. Mit tükkischcr Grausamkeit, durch
Gift, Dolch und Verrath schaffte er sie, die bisherigen Bundesgenossen, alle aus
dem Wege. Sein Zwekk war erreicht. Aber der Fluch seiner Thaten ist seinen
Kindern und Kindeskiuderu furchtbar heimgekommen. Chlodwig starb im Jahre
511. Seine vier Söhne (Theodorich, Chlodomir, Childebert und Lothar!.)
theilten sich in das Frankenrcich und warfen sich gemeinschaftlich auf andere
germanische Brüder. Auf der eine» Seite brachen sie das Reich der Burgunder
(530); auf der andern Seite vernichteten sie, indem sie ihre Waffen in daö
eigentliche Deutschland zurükkwandten, das Reich der Thüringer (534) und
machten sich auch die auf dieser Seite des Rheins wohnenden Franken Unterthan.
Lothar I. überlebte seine Brüder, brachte seine Neffen um und vereinigte alle
Theile des Frankenreichs unter seinem Scepter. Nach seinem Tode (501) erfolgte
eine neue Theilung (unter seine vier Söhne: Charibert, Guntram, Sigibert
und Chilperich). In furchtbaren Bruderkriege» lagen die Söhne Lothars unter
einander, und darauf wieder die Söhne dieser Söhne. Gift, Dolch und Verrath
waren au der Tagesordnung. Mord folgte auf Mord. Endlich, nachdem die
Erde Galliens vielfach getränkt worden mit Bruder- und Verwandten-Blut, und
die andern Merovinger untergegangen, wurde Lothar!! (ein Sohn Chilperichs)
wieder allein König der Franken (013 — 028). Indessen war das Königthum
der Merovinger zu gänzlicher Bedeutungslosigkeit und Ohnmacht herabgefunken.
Die Ausübung der königlichen Gewalt war bereits vollständig in den Händen
des königlichen àjcir Domus (Hausmciers, Statthalters oder Staatökanzlers).
Von dem ursprünglichen Geschäft der Verwaltung der Krongüter und des
königlichen Hauses hatte dieser Minister sich allmählig zur obersten Leitung aller
bürgerlichen und Kriegsgeschäfte emporgeschwungen. Die Pipine (später auch
Karolinger genannt) behaupteten sich in dieser Würde am glänzendsten. Im
Jahre 087 wurde Pipin v. H eri stall, ein Enkel des Pipi» v. Landen,
Statthalter über das ganze Frankenreich, und er erwarb sich durch seine 27jährige,
kraftvolle, weise und glükkliche Regierung die Liebe und das Vertrauen in solchem
Grade, daß er die Statthaltcrwürde in seinem Geschlechte erblich machen konnte.
Den Königen dieser Zeit verblieb Nichts, als nur die Ehre des Namens und
der Krone. Kaum daß von ihnen überhaupt nur noch die Rede in der Geschichte
ist. Nach Pipin v. Heristall folgte dessen Sohn Karl (714). Durch seine
siegreichen Kriege mit den deutschen Nationen wurde der Umfang des Reiches
erweitert, mehr aber noch durch eine durchgreifende Regierung im Innern die
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig Ludwig) Ludwig Muth Chlodwig Chlodwig Lothar!. Guntram Lothar! Karl ( Karl
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Kraft erhöht. Die glorreichsten Lorbeeren erntete Karl, als er im Jahre 732,
zwischen den Städten Tvurö und Poitiers, einen entscheidenden Sieg über
die Saracenen gewann und so die Christenheit von der nahen Gefahr befreite,
ihren christlichen Glauben mit dem Islam, der Religion Muhameds, vertauschen
zu müsse»; denn die Chalifen, die Nachfolger Muhameds, machten sich ein
Verdienst daraus, dem Chriftenthume einen sichern Untergang zu bereiten und
alles Volk und Land sich und ihrem Glauben zu unterwerfen. Karl erhielt wegen
deö großen Sieges den Beinamen „Martell" (d. h. Hammer). Gr starb 741.
Seine Söhne, Karl mann und Pipin der Kurze, theilten das Reich.
Karlinann dankte ab und ging in ein Kloster. Pipin, nunmehr Alleinherrscher,
regierte das Land nach seinem Gefallen, klug und gerecht, und zeigte dem Volke
durch Thaten seine Kraft. Endlich, als er die Gemüther der Franken für sich
günstig sah, ließ er sich unter Zustimmung des Papstes Zacharias von dem
Erzbischof Bonifaeius zum Könige krönen und stellte den letzten Mcrovinger,
Ehilderich Iii., in ein Kloster. So stürzte (752) die Herrschaft zusammen,
welche Chlodwig (vor 200 Jahren) für seine Enkel auf Blut gegründet hatte.
Pipin vergrößerte durch Muth und Weisheit die Macht seines Volles. Auf
besonderes Ansuchen deö Papstes Stephan Ii., der anch die Salbung nochmals
an ihm vollzog und ihn zum Schirmvogt der Kirche ernannte, unternahm er
einen zweimaltgen Kriegszug gegen die Longobarde», welche Rom bedrohten.
Die Landstriche in Mittelitalien, die er ihnen entriß, schenkte er, mit Vorbehalt
der Oberherrlichkeit, dem päpstlichen Stuhle als ewiges Eigenthum und legte so
den Grund zu dem weltlichen Gebiete der Päpste, das unter dem Namen deö
Kirchenstaates eine so ansehnliche Macht in Italien bildete. Pipi» starb 708.
Seine Söhne, Karl und Karl mann, theilten das Reich. Karl, genannt
„der Große," gelangte im dritten Jahre seiner Regierung (771 ) durch den
Tod seines Bruders zur Alleinherrschaft. Der Zwekk seines ganzen Lebens war:
Sicherung u » d E r Weiterung seine r iw acht, E inig u n g all e r
Völker deö Abendlandes zu einem christlichen Reiche. Diesen Zwekk
verfolgte er mit eisernem Willen und wurde der Baumeister eines neuen Welt-
reiches. Seine lange Regierung (v. 708 — 814) war eine fast ununterbrochene
Reihe von Heerfahrten und Kämpfen. Das erste Werk, welches ihm gelang,
war die Zerstörung des longobardischen Reiches in Italien. Drsiderius, den
König der Longobarde», stekkte er in ein Kloster, und nannte sich „König der
Franken und Longobarde»" (774). Besonders merkwürdig aber ist der Krieg
mit den heidnischen Sachsen im nördlichen Deutschland, vom Rhein bis zur
Elbe, Dieses edle, starke und rüstige Volk, das sich in drei Hauptstämme,
Ostphalen, Westphalcn und Engern, theilte, führte mit den Franken
einen furchtbaren Kampf für seinen'glauben und seine Freiheit, einen Kampf,
der über 30 Jahre dauerte (v. 772 — 803). Oft mußte eö sich unter die
Uebermacht beugen, warf aber das verhaßte Joch immer wieder ab, wenn Karl
zu neuen Unternehmungen in die Ferne gezogen war. Um den kühnen Sinn
des Volkes zu brechen, ließ er einmal, durch die wiederholten Aufstände erbittert,
gegen 5000 gefangene Sachsen an einem Tage hinrichten. Diese grausame
Härte erbitterte das unglükkliche Volk so sehr, daß es nun in Masse aufstand
und den Kampf mit verdoppelter Anstrengung und mit dem Muthe der
Verzweiflung fortsetzte. Schwerlich hätte Karl seinen Zwekk jemals erreicht,
wenn nicht die stets glorreichen Feldherren der Sachsen, Alboin und Witte find,
ihm freiwillig huldigten und die heilige Taufe nahmen (785). Die völlige
Beendigung des Kampfes erfolgte indeß erst durch den Frieden zu Selz (803).
Die Unterwerfung der Sachsen hatte feindselige Berührungen mit den Wenden
im Mekklenburgtschen und in Böhmen, sowie mit den Normännern im
heutigen Dänemark zur Folge. Beide Völkerschaften fühlten nicht minder, wie
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Extrahierte Ortsnamen: Poitiers Rom Mittelitalien Italien Italien Sachsen Deutschland Rhein Westphalcn Sachsen Sachsen Sachsen Mekklenburgtschen
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Das deutsche Reich.
(v. 843 — 1806.)
Der berühmte Theilungsvertrag zu Verdun ist der Anfang des deutschen
Reiches und' seiner gesonderten Geschichte. Dieselbe beginnt mit Ludwig dem
Deutschen (843 — 876). Er stand unter schweren Verhältnissen bis an sein
Ende. Auf der einen Seite von den wilden Normannen, auf der andern von
slavischen Völkern und auf der dritten durch den Zwist und die Empörungen
seiner Söhne Karlmann, Ludwig und Karl, gequält, wurde er unter Sorgen
und Herzeleid grau. Nach seinem Tode theilten seine Söhne daö Reich. Karl
der Dikke (876 —887) beerbte seine früh verstorbenen Brüder, vereinigte noch
einmal (884 — 887) das ganze Reich Karls d. Gr., wurde aber, bei Feinden
und Freunden gleich verächtlich, abgesetzt und starb bald darauf (888), bcdckkt
mit häuslicher, wie mit öffentlicher Schande. Sein Nachfolger Arnulf (887 —
899) stritt siegreich gegen die Normannen und Böhmen und starb an Gift.
Ihm folgte sein sechsjähriger Sohn, Ludwig das Kind (899 — 911). Seine
Regierung war kurz, durch innere Zwietracht, wie durch äußere, ungarische
Kriegsverwüstungen unglükklich und leidensvoll. Mit ihm erlosch daö Geschlecht
der Karolinger in Deutschland. Die inzwischen mächtig gewordenen Herzoge der
Sachsen, Franken, Barern und Schwaben traten nun zusammen und wählten
Kon rad I., Herzog der Franken, zu ihrem Könige (911—918). Seit dieser
Zeit ist Deutschland ein Wahlreich geblieben bis in die neuste Zeit. Konrads
Regierung war nicht glükklich. Be, aller seiner Kraft und gute» Gesinnung
vermochte er weder die übermüthige» Großen des Reiches im Zaume zu halten,
noch den Verwüstungen der äußern Feinde Einhalt zu thun. Das schöne und
große Lothringen trennte sich von Deutschland und wendete sich zu dem französischen
Karolinger. — Nach Konrads 1. Tode kam die deutsche Krone an das mächtige
sächsische Hauö. Dasselbe hat dem deutschen Reiche über ein Jahrhundert
(v. 019 —1024 ) vorgestanden und ihm fünf Könige gegeben. Der erste aus
diesem Hause war
Heinrich I., der Vogelsteller (v. 919 — 936). Mit starkem Arme eroberte
er Lothringen, demüthigte die Herzöge von Schwaben und Baiern, züchtigte die
Normänner und Wenden und besiegte nach einem neunjährigen Waffenstillstände
die Ungarn bei Merseburg (933). Zum Schutze gegen die' äußern Feinde legte
er überall feste Plätze an, erst Burgen, dann Städte, und führte Waffenübungen
zu Pferde ein. Zur Sicherung der Grenzen errichtete er Marken und bestellte
Grafen darüber. Durch die Markgrafschaft Nordsachsen, auch wendische Mark
genannt, legte er den Grund zu dem preußischen Staate. Die Liebe und
Achtung der Deutschen begleiteten den edlen Heinrich zu Grabe. Sei» Werk ward
durch seinen trefflichen Sohn
Otto I., den Großen (936 — 973), vollendet. Derselbe besiegte die
aufrührerischen Franken und Lothringer und kämpfte glorreich auch gegen die
äußern Feinde. Die Ungarn schlug er (955) am Lech in Baiern für immer
aus Deutschland, und die Wenden unterwarf er sich bis an die Oder. Er erwarb
sich die eiserne Königskrone der Longobarde» (951) und die Kaiserkrone in Rom
(962), wurde Schirmherr der katholischen Kirche und Herr der Päpste. Die
Kaiserwürde ist seitdem beim deutschen Reiche geblieben, und jeder neue König
unternahm von nun an einen sogenannten Römerzug, um sich in Rom die
Kaiserkrone aufsetzen zu lassen, was selten ohne Krieg abging. Am Ende seiner
Tage kannte Otto d. Gr. sein Lebenswerk in Ruhe überschauen: in Deutschland
war Friede und Einigkeit, Wohlfahrt und Segen bei großem Waffenruhme.
Die Herrschaft ging über auf seinen Sohn
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_dem Ludwig Karlmann Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Karls Arnulf Ludwig Ludwig Konrads Konrads Konrads Konrads Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich Heinrich Otto_I. Otto
Extrahierte Ortsnamen: Karls Deutschland Sachsen Schwaben Deutschland Lothringen Deutschland Lothringen Schwaben Baiern Ungarn Merseburg Baiern Deutschland Rom Rom Deutschland
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Otto Ii. (973 — 983). Gegen ihn empörte sich Herzog Heinrich von
Baiern, wurde aber besiegt und verlor sein Land. Böhmen, Dänen und Wenden
wurden gezwungen, Huldigung und Jinö zu erneuern. Ein ruhmvoller Krieg
mit Frankreich sicherte Deutschland den Besitz Lothringens 700 Jahre lang.
Mit der Kaiserkrone wollte Otto die Herrschaft über ganz Italien an sich
bringen, griff daher Unteritalien an, wurde aber in der Schlacht bei Basantcllo
(982) von den vereinigten Griechen und Arabern völlig geschlagen. Im folgenden
Jahre rüstete er von Neuem, um die erlittene Niederlage zu rächen; aber der
Tod zerbrach ihni Schwert und Herz. Kaum hatte der dreijährige
Otto Iii. (983 — 1002) unter Vormundschaft seiner Mutter das Jünglings-
alter erreicht, so warf auch er mit besonderer Vorliebe seinen Vlikk nach Italien
und nach Rom. Hier wollte er den Sitz des Reiches gründen. Allein, nachdem
er drei' Mal mit Blut und Gewalt in Rom sich Bahn gebrochen und dieselben
Mühseligkeiten und Gefahren, wie sein Vater und Großvater erduldet, starb er,
wie man sagt, an Gift. Ihm folgte der Herzog Heinrich von Baiern, ein
Urenkel Heinrichs I., unter dem Namen:
Heinrich Ii. (1002 — 1024). Außer den gefährlichen Kriegen mit den
Polen und Böhmen unternahm er einen dreimaligen Hecrzug nach Italien.
Dasselbe kämpfte mit großer Erbitterung um seine Unabhängigkeit von Deutsch-
land. Heinrich siegte zwar, erhielt auch die Kaiserkrone (1014); aber sein
welsches Reich zu mehr, als zu einem bloßen Namen zu machen, vermochte er
nicht. Mit ihm erlosch das glorreiche sächsische Haus.
Nun trat das kräftige Herrschergeschlecht der sali scheu oder fränkischen
Kaiser auf (1024—1125). Der erste von ihnen war:
Konrad Ii. (der Salier, v. 1024 — 1039). Unter Widersprüchen und
Kämpfen wußte er sich zu behaupten und führte das Staatsrnder mit starker
Hand. Die trotzigen Großen hielt er in gebührender Unterwürfigkeit. Auch in
Italien waltete er kräftig und kühn und bestrafte die Rebellen; aber den
glühenden Bolkshasi der Italiener gegen die Deutschen vermochte er nicht
auszulöschen. Durch seine Beharrlichkeit gewann er die Königskrone von
Burgund. Dieses Reich dehnte sich ans vom Bodensee bis zur Mündung der
Rhone. Die Herzogthümer Franken, Baiern und Schwaben zog er für sein
Haus ein und hinterließ seinem trefflichen Sohne
Heinrich Iii. (1039 — 1050) eine wohl befestigte, vermehrte, nach innen
und außen gewaltige Herrschaft. Weise, kühn und unaufhaltsam schritt Heinrich
in dem Geiste seines klugen und unbeugsamen Vaters fort. Böhmen und
Ungarn unterwarf er der deutschen Oberhoheit. Am glorreichsten waltete er in
Italien; mit aller Strenge handhabte er dort seine richterliche Gewalt und
bemeisterte sich des Rechtes, Päpste ein- und abzusetzen. Kurz, die Königsmacht
in Deutschland erreichte ihren höchsten Gipfel, und Germanien überragte glänzend
alle Staaten der Christenheit. Diese Macht, bei welcher Deutschland im Innern
ruhig und geordnet, nach außen höchst kräftig wirkte, ging unter
Heinrich Iv. (1050—1100) für alle Zeiten verloren. Dieser Kaiser hat
viel Unrecht gethan, aber auch sehr viel erlitten. Seine fünfzigjährige Regierung
war ein ununterbrochener Kampf, entsetzlich, und blutig. Das arme deutsche
Vaterland ward von Jammer und Zerstörung furchtbar heimgesucht; alle Zucht
und Sitte verfiel, und alle Ordnung ward zertrümmert. Zweiundsechszig
Schlachten und Treffen hat Heinrich Iv. geliefert; fünf Mal ist er im Kirchen-
banne gewesen und hat unter demselben sogar drei Tage und drei Nächte, im
wolluen Bußgewande, bloßen Fußes und Hauptes, von Frost, Hunger und Durft
gepeinigt, vor dem Papste Gregor Vii. im Schloßhofe von Kanossa gestanden
(im Januar 1077); drei Mal ist er abgesetzt, hat drei Gegenkönige und sogar
seine beiden Söhne als Empörer gegen sich gehabt, und endlich mußte die
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Baiern Heinrich Otto Basantcllo Otto Heinrich_von_Baiern Heinrich Heinrichs_I. Heinrichs_I. Heinrich_Ii Heinrich Heinrich Heinrich Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Kanossa
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Lothringens Italien Italien Rom Rom Italien Italien Burgund Baiern Schwaben Ungarn Italien Deutschland Germanien Deutschland
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ihn die Herzöge. Dieser Brauch wurde dann bei allen Kaiserkrönungen beibehalten. Dadurch entstanden die sogenannten Erzämter. Der Truchseß setzte die Speisen aus den Tisch, der Mundschenk schenkte den Wein ein, der Marschall sorgte für Unterkunft der kaiserlichen Pferde und der Kämmerer reichte nach Tisch dem Kaiser Handtuch und Waschbecken. — Besiegung der Wenden ltitb Dänen. Die Wenden hatten sich wieder gegen die Deutschen erhoben, aber Otto besiegte sie und setzte den tapfern und strengen Gero als Markgrafen über sie. Ebenso drang er in das Land der Dänen ein, welche Schleswig verwüstet hatten, und ernannte den sächsischen Ritter Hermann Billung zum Markgrafen an der untern Elbe. Gero und Hermann verstanden es, die Grenze sicher zu schützen. Zur Befestigung des Christentums gründete Otto in Brandenburg. Mecklenburg, Schleswig und Jütland eine Reihe von Bistümern. — Erwerbung Oberitaliens. König Lotyar von Italien war gestorben und nun wollte Markgras Berengar die Witwe des Königs, Adelheid, zwingen, seinen Sohn zu heiraten. Sie konnte sich aber dazu nicht entschließen und wurde deshalb in den Kerker geworsen. Doch gelang es ihr, zu entfliehen, und nun rief sie den mächtigen deutschen König Otto um Hilfe an. Otto zog mit Heeresmacht nach Italien, besiegte Berengar und heiratete Adelheid. So erwarb er Oberitalien. — Die Schlacht auf dem Lechselde. 955. Die Ungarn waren wieder mit großer Heeresmacht in Deutschland eingefallen und belagerten Augsburg. Otto zog mit dem Reichsheere gegen sie und errang auf dem Lechfelde bei Augsburg einen herrlichen Sieg. Das ganze Ungarnheer wurde vernichtet; die nicht erschlagen wurden, ertranken im Lech. Seitdem sind die Ungarn nicht mehr nach Deutschland gekommen. — Wiederaufrichtnng des römischen Reiches. 962. Im Jahre 962 zog Otto nach Rom und wurde vom Papst, wie einst Karl der Große, zum römischen Kaiser gekrönt. Dadurch wurde er Schutz- und Schirmherr der Stadt Rom und der ganzen Christenheit. Seit dieser Zeit zogen die deutschen Könige immer nach Rom zur Kaiserkrönung. Aber diese Römerzüge kosteten Deutschland viel Geld und Blut und die Einmischung der Kaiser in die italienischen Angelegenheiten verhinderte sie vielfach, sich um Deutschland zu bekümmeru.
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Extrahierte Personennamen: Otto Gero Hermann_Billung Gero Hermann Otto Markgras_Berengar Adelheid Otto Otto Berengar Adelheid Otto Otto Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Schleswig Oberitaliens Italien Italien Oberitalien Deutschland Augsburg Deutschland Rom Rom Rom Deutschland Deutschland