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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Ludwig Xiv. 15 stocken, ein Landheer gesammelt, die Festungen hielten stch, !>e ftan-zsische Flotte wurde zurckgeschlagen, Lnxembonrgs kuhner Marsch auf Amsterdam der das Eis der Stauungswasser mute wegen plotzkch ein- tretenden Tauwetters aufgegeben werden. Zwischen hatte Friedrich Wilhelm von Brandenburg vor Turenne bis zur Weser zurckweichen mssen; er schlo daher 1673 den Frieden zu Vossem unter Wahrung seiner Pflichten gegen das Reich rnt Falle eines Krieges. _ . , , m Schon im Beginne des Krieges hatten die Franzosen durch -Ler-brennung der Straburger Rheinbrcke die Neutralitt dieser Stadt verletzt und den Stadtrat, als dieser sie wiederhergestellt hatte, gezwungen, sie trotz des heftigsten Widerstandes der Bevlkerung wieder abzutragen: 1673 vergewaltigte Louvois die wichtigsten der zehn kaiserlichen Städte im Elsa, Colmar und Schlettstadt, beraubte sie ihrer Mauern und ntigte sie zur Anerkennung der stanzsischen Oberhoheit. Nachdem m-folge dieser und anderer Rechtsverletzungen Kaiser und Reich 16*4 dem König von Frankreich den Krieg erklrt hatten, nahm auch der Groe Kur frst wiederum mit 20000 Mann daran teil. Drei Heere stellte Ludwig seinen Feinden entgegen. Mit dem einen besetzte er selbst die Frei-grasschaft Burgund, das zweite focht unter dem groen" Eon de m den Niederlanden, das dritte rckte unter Turenne in die Pfalz ein, schlug die Kaiserlichen bei Sinsheim (sdstlich von Heidelberg) und verwstete das Land zu beiden Seiten des Rheins. Die vermehrten Anstrengungen der Kaiserlichen und der Reichsarmee veranlaten Turenne zum Rckzug ins Elsa. Die Verbndeten folgten ihm und fochten mit ihm bei Enz-heim (unweit Straburg) ohne Entscheidung. Als jetzt der Groe Kur-frst mit frischen Truppen anlangte, entzog sich Turenne weiteren Kmpfen, machte dann aber einen glnzenden Umgehungsmarsch mitten im Winter vom Unterelsa durch Lothringen nach der Freigrafschaft, berraschte die im Elsa von Straburg bis Belfort verteilten deutschen Truppen m ihren Winterquartieren und schlug sie im Januar 1675 bei Trk heim. Der Groe Kurfürst mute sich von den Kaiserlichen trennen, um die Schweden aus seinem Staate zu verjagen (vgl. 27); Turenne drang der den Rhein vor, fiel aber im Juli 1675 bei Sasbach (unweit Achern). Dagegen siegte 1676 die franzsische Flotte an der Kste von Sizilien, dessen Abfall von Spanien die Franzosen untersttzten, der den holln-dischen Admiral de Rnyter, der in der Schlacht fiel. Karl Il wurde vom Parlament zum Frieden gentigt, nachdem die englische Flotte nn-glcklich gefochten hatte, und vermhlte seine Nichte Maria mit Wilhelm von Dramen. Die letzten Kriegsjahre brachten dem Elsa noch viel Jammer und Elend; so wurde Hagenau damals grtenteils zerstrt, die alte Hohen-stanfenpfalz daselbst niedergerissen. Auch Straburg wurde wiederholt bedroht und sogar in Kmpfe verwickelt; doch blieb die Stadt zunchst noch beim Reiche.

2. Ausgewählte Abschnitte aus Quellenschriften und hervorragenden Geschichtswerken nebst einer Einleitung über Geschichtsquellen - S. 24

1910 - Leipzig : Hirt
24 6. Gajus Marius. Dieses Wort wirkte bei Marius wie eine göttliche Stimme, und voll stolzer Hoffnungen wandte er sich der Staatslaufbahn zu. Zunächst erlangte er das Tribunal (119). In diesem Amte beantragte er ein Gesetz über das Verfahren bei der Abstimmung, ein Gesetz, das den Vornehmen den Einfluß auf die Entscheidung zu entziehen schien. Daher erhob der Konsul Kotta Widerspruch und suchte den Senat zu bewegen, das Gesetz zu bekämpfen und Marius zur Rechenschaft vorzufordern. Der Beschluß darüber wurde gefaßt. Marius erschien; aber sein Auftreten war nicht das eines jungen Mannes, der ohne glänzende frühere Taten sich eben erst dem Staate widmet, sondern er gönnte sich einen Stolz, zu dem ihn erst die spätern Taten berechtigten: er drohte Kotta, ihn in das Gefängnis führen zu lassen, wenn er jenen Beschluß nicht aufhebe. Kotta wandte sich an Metellus und befragte ihn um seine Meinung. Metellus stand auf und stimmte dem Konsul bei. Da rief Marius seinen Diener herein und befahl ihm, Metellus ins Gefängnis zu führen. Dieser forderte zwar die andern Tribunen zum Einschreiten auf, aber keiner half ihm. So mußte der Senat nachgeben und den Beschluß zurücknehmen. Marius ging jetzt stolz erhobenen Hauptes hinaus zur versammelten Menge und brachte das Gesetz zur Annahme. Er galt seitdem für einen Mann, den keine Furcht beugen, keine Scheu von seinem Vorhaben abbringen könne, und der die Fähigkeit besitze, als Vorkämpfer der Menge dem Senate Trotz zu bieten. Doch diese Meinung benahm er dem Volk gar bald durch einen andern Schritt. Ms ein Gesetz wegen einer Getreidespende eingebracht wurde, widersetzte er sich aufs entschiedenste den Bürgern und drang durch. Indem er so keinen von beiden Teilen wider den Nutzen des Staates begünstigte, setzte er sich bei beiden in gleiche Ehre. Nach dem Tribunal bewarb sich Marius um die kurulische Ädilität. Es gab zweierlei Ädileu. Die einen, die kurulischen, hatten ihren Namen von der sella curulis, ihrem Amtsstuhl, und die andern, niedern, hießen die plebejischen. Nach der Wahl der hohem schritt man sogleich zur Abstimmung über die andern. Ms sich zeigte, daß Marius bei der Wahl zu jener Ädilität unterliegen werde, trat er rasch ab und bewarb sich um die andre. Das erschien dreist und anmaßend, und er fiel durch. So erfuhr er an ein und demselben Tage zwei Zurückweisungen, was noch niemandem begegnet war. Dennoch mäßigte er seinen Stolz nicht im geringsten und bewarb sich kurze Zeit später um die Prätur. Beinahe wäre er auch hier nicht durchgekommen. Doch wurde er noch als letzter von allen gewählt, aber wegen Bestechung angeklagt. Am meisten Verdacht hatte es erregt, daß sich ein Sklave des Kassius Sabako in den Schranken mitten unter den Stimmenden hatte blicken lassen. Dieser Sabako war der vertrauteste Freund des Marius. Vor die Richter gefordert, erklärte er, er habe in der Hitze Durst gehabt und frisches Wasser gewünscht; deshalb sei sein Sklave mit einem Becher zu ihm hingekommen, aber gleich, sobald er getrunken, wieder gegangen. Sabako wurde von den nächsten Zensoren aus dem Senat gestoßen; er schien das verdient zu haben, sei es wegen falscher Aussage, sei es wegen seiner geringen Selbstbeherrschung. Gegen Marius wurde als Zeuge auch Gajus Hereuuius vorgefordert. Dieser erklärte aber, daß es nicht vaterländischer Brauch sei, gegen Klienten, die Schutzbefohlenen, zu zeugen, das Gesetz entbinde die Patrone, die Schutzherren, von diesem Zwang; die Eltern des Marius aber und Marius selber seien von alters her Klienten des Hauses der Herennier gewesen. Als die Richter diese Ablehnung des Zeugnisses anerkannten, wandte Marius selber gegen Herennius ein, daß er seit der Zeit, wo er zum erstenmal zum Beamten ernannt worden wäre, aus dem Stande der Klienten ausgeschieden sei. Darin hatte er freilich nicht ganz

3. Bilder zur Kunst- und Kulturgeschichte der altchristlichen Zeit, des Mittelalters und der Renaissance - S. 10

1912 - Breslau : Hirt
19. St. Godehardt, Hildesheim. Flachgedeckte Basilika. 12. Jahrh. Die Weiterentwicklung der basilikalen.grundform in Deutschland stellen 19 und 20 in zwei Stufen dar St. Godehardt in Hildesheim, flachgedeckt, als Sttzen je zwei Sulen mit einem Pfeiler wechselnd, ein das Auge angenehm beschftigender Rhythmus. Sulen waren schwer zu beschaffen und sind nicht so tragfhig wie Pfeiler. Das Querschiff bildet, wo es das Mittelschiff schneidet, die sog. Vierung, die durch eine Kuppel ausgezeichnet wird (). auch i, Das Mittelschiff setzt sich der die Vierung hinaus fort, so da die Form des lateinischen Kreuzes entsteht, dann erst folgt die halbrunde Apsis. Wie sind die Seltenschiffe gedeckt. Wie ist das Innere erleuchtet? , . , , ... Zoax - Einen weiteren Fortschritt bezeichnet die Grndung Heinrichs des Lwen (-0). Der Rhythmus der Godehardikirche wird hier zum System. Man hat gelernt, erst die schmalen Seitenschiffe, dann das breite Mittelschiff mit ^remaewlben zu berspannen. Jluv em quadratisches Feld verstand man vorerst zu berwlben, und so entsteht das gebundene romanische System, wie es der Grundri 23 darstellt. Das Vierungsquadrat wird zur ma-gebenden Einheit, auf ein Mittelschiffjoch kommen zwei Seitenschiffjoche. Unterscheide demgem ^aupt- und Zwischenpfeiler! Die Confessio der Basilika hat sich zur Krypta erweitert, daher der erhhte Chor. Im Schiff der Kirche das Grabmal Heinrichs und Mathildens; s. 31 Als Beispiel romanischen Profanbaues diene die neuerdings wiederhergestellte -urg Dankwarderode (21), in der Heinrich der Lwe 1195 starb. Rechts ist das nrdliche querschlff des Doms sichtbar, dazwischen die als Zeichen seiner Landeshoheit von Heinrich errichtete Rge-sute mit dem Bronzelwen. Welche hnlichkeit hat 21 mit Etzels Burg im Nibelungenliede? 10

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 38

1899 - Leipzig : Hirt
38 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. b) Kampf gegen die lombardischen Städte und das Papst-1236. tum. 1236 zog er gegen die lombardischen Städte, die ihre Rechte berschritten und seinen Sohn Heinrich in einer Emprung gegen ihn untersttzt hatten, und bekmpfte sie mit gutem Erfolge. Bald aber entzweite er sich wieder mit Gregor Ix. und wurde abermals in den Bann gethan. Nun entstand ein verzweifelter Kampf zwischen Papsttum und Kaisertum, der mit der Feder nicht wenig heftig als mit dem Schwerte 1245. gefhrt wurde. Innocenz Iv. lie durch die Kirchenversammlung zu Lyon 1245 den Kaiser als abgesetzt erklären. Aber trotz seiner zahl-reichen Widersacher kmpfte Friedrich in Italien ungebrochenen Mutes, bis der Tod ihn abrief. c) Um Deutschland kmmerte sich der Kaiser wenig. Gegen seinen Sohn Konrad, der an seiner Stelle ohne Macht und Ansehen die Regierung fhrte, erhoben sich nacheinander mehrere Gegenknige. berall herrschten Fehden und Unordnung. Dazu kam ein gefhrlicher uerer Feind: die mit den Hunnen verwandten Mongolen hatten einen groen Teil von Asien erobert, Rußland, Ungarn und Polen 1241. unter Sengen und Morden durchzogen und fielen 1241 in Schlesien ein. Herzog Heinrich von Schlesien starb mit seinem ganzen Heere den Heldentod in der Schlacht bei Liegnitz; aber die deutsche Tapfer-keit flte den Barbaren solche Achtung ein, da sie es vorzogen um-zukehren. Rußland blieb noch 200 Jahre in ihrer Gewalt. 1250 % Untergang der Hohenstaufen. Konrad Iv., 12501254, bis Friedrichs Sohn und Nachfolger, starb in Italien. Im sizilischen Reiche 1254.fhrte sein Bruder Manfred die Regierung fr Konrads Sohn, den unmndigen Konradin, der bei feinem Oheim, dem Herzog von Bayern, erzogen wurde. Allein der Papst belehnte Karl von Anjou, den Bruder des franzsischen Knigs Ludwig Ix., mit Unteritalien. Man-fred fiel im Kampfe gegen ihn.' König Karl machte sich durch grausame Regierung verhat, so da die Groen des Reiches den sechzehnjhrigen Konradin aufforderten, sein Erbe in Besitz zu nehmen. Konradin kam, verlor die Schlacht bei Tagliacozzo, wurde gefangen genommen und 1268. zu Neapel enthauptet, 1268. Wodurch ging das Geschlecht der Staufer unter? 1254 5. Das Zwischenreich. 1254-1273. Nach Konrads Iv. Tode bis whlte in Deutschland ein Teil der Fürsten fr Geld einen englischen '"Prinzen, ein anderer einen spanischen zum König. Beide waren ohne Bedeutung. Das Reich befand sich in voller Auflsung. Denn die Fürsten, die es verlernt hatten, sich einem gemeinsamen Gesetze unter-zuordnen, bekmpften einander nach dem Faustrecht". Die Ritter-

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. uncounted

1899 - Leipzig : Hirt
Die lndcrnamen innerhalb der Rcichski eisc sind durch roten Druck bezeichnet Die Jmsast/idle sind rot, die, Reichsstdte schwarz -unterstrichen, E =Bistum, Ezb. E. 'Erzbistum, r -Frstentum. H. Hz 'Herzogtum. I vr A -jabtei p Trvbstzi- Gr G Grafschaft Mqrrts Xempatil raosi: stlx^rg-r e eitwi cli ^ 1: 7.000.000 Blw$S@Hlaira Kg 91k Wx2

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 269

1892 - Breslau : Hirt
Gottes Strafgericht in Rußland. 269 Schlachtenbericht verkündete Napoleon der Welt: „Moskau, eine der reichsten und schönsten Städte der Welt, existiert nicht mehr!" c. Rückzug. Jetzt bot Napoleon dem Kaiser Alexander den Frieden an, der aber (besonders durch Steins Einfluß) nicht angenommen wurde. Aus Rache ließ er den Kreml in die Lust sprengen. Sein Heer betrug nur noch 100000 Mann; überwintern konnte er hier nicht; denn es fehlte an Obdach und Lebensmitteln, die zahlreichen Feinde umschwärmten ihn, und der gefürchtete russische Winter war im Anzuge. Daher ward (18. Oktober) der Rückzug angetreten. Die Kälte betrug bereits 18 0 R. und stieg bald auf 27 °. Von den Russen gezwungen, mußte man denselben Weg wählen wie auf dem Hinmärsche, durch eine ausgeraubte, verwüstete Gegend. Die mangelhafte Kleidung vermochte der Kälte nicht zu widerstehen; ganze Abteilungen fand man morgens erfroren um die Wachtfeuer liegen. Die Haufen, welche sich vor Hunger in die Nachbardörfer begaben, wurden von den umherschwärmenden Kosacken niedergemacht, andere fielen den wilden Tieren zum Opfer. Als das Heer Smolensk erreichte, zählte es nur noch 40000 streitbare Krieger; 30000 Nachzügler folgten den Vorausgegangenen ohne Zucht, Ordnung und Führung. Westlich der Stadt gelangte es an die sumpfige Beresina, über die schnell zwei Brücken geschlagen wurden. Aber nun entstand ein dichter Menschenknäuel, in den der Feind mit Kartätschen schoß. Jeder wollte zuerst hinüber, drängte und stieß seinen Nachbarn; der eine stürzte von der Brücke, der andere fiel zu Boden und wurde von den Wagen oder Kanonen zermalmt, Tausende suchten sich über das Eis zu retten und fanden ihren Tod in den kalten Fluten. Vier Tore währte dieser Übergang über die Beresina; da mußte die Brücke abgebrochen werden, um die Russen am Nachrücken zu hindern, und fast alle Nachzügler fielen in russische Gefangenschaft. Von der „großen Armee" waren noch 8000 halb kampffähige Soldaten übrig. Wie mit einem weißen Grabtuche deckte der Schnee die gefallenen Krieger; 240000 Leichen der Feinde wurden von den Russen eingescharrt. Halb Europa hatte zu trauern. Gegen Ende des Jahres schwankten die letzten Reste, Leichen gleich und in Lumpen gehüllt, über die preußische Grenze: kein Brot schien sie sättigen, kein Feuer sie wieder erwärmen zu können. Napoleon hatte seine Truppen längst verlassen. In Betten und Pelze gehüllt, eilte er unter fremdem Namen über Warschau und Dresden nach Paris und ließ der Welt verkünden: „Die Gesundheit Sr. Majestät war nie besser!"

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 1

1892 - Breslau : Hirt
Das Altertum. 1. Die morgenländischen Völker. 1) Pie Ägypter. a. Land und Volk. Ägypten liegt in dem nordöstlichen Afrika und wird seiner ganzen Länge nach von dem Nil durchflossen, der aus großen Seen kommt und in das Mittelländische Meer fließt. Der Regen ist in diesem Lande selten; der Boden würde deshalb von der heißen Sonnenglut ganz ausdörren, und kein Gewächs könnte dort gedeihen, wenn nicht der Strom das Land bewässerte. Dies geschieht alle Jahre zur bestimmten Zeit. Im Frühling fällt in den heißen Gegenden, in welchen der Nil entspringt, viel Regen, und auf den hohen Bergen schmilzt der Schnee; dadurch beginnt der Nil zu steigen und tritt im Sommer über seine Ufer. Ägypten gleicht dann fast einem großen See, aus welchem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Im Herbste tritt das Wasser allmählich wieder zurück und läßt auf dem Lande eine dünne Schicht fruchtbarer Schlammerde zurück. Sobald der Boden etwas abgetrocknet ist, beginnt die Aussaat, und wenn bei uns die Erde mit Schnee und Eis bedeckt ist, sieht man in Ägypten üppige Kornfelder und grüne, fette Weiden. Um Ostern beginnt dort schon die Ernte; in unserm Frühjahr stehen dort die Felder leer, und der Boden ist dürr und staubig. Am besten gedeiht in dem fetten Boden das Getreide, weshalb Ägypten in alten Zeiten auch wohl eine Kornkammer genannt wurde; doch wuchsen daselbst auch Baumwolle, Zuckerrohr, Feigen, Datteln und das Papyrusschilf. Ägypten zerfällt in: Oberägypten mit der Hauptstadt Theben, in Mittelägypten mit der Hauptstadt Memphis, dem Labyrinth, dem Mörissee und den Pyramiden und in Unterägypten oder das: Delta mit Heliopolis oder On, Pelusium und dem später erbauten Alexandria. Die Ägypter waren ein fleißiges, reinliches und gottesfürchtiges Volk, das nach seiner Beschäftigung in verschiedene Stände oder Kasten Hoffmeyer und Hering, Hilfsbuch. 7. Aufl. 1

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 106

1892 - Leipzig : Hirt
106 Das Mittelalter. prung auf. Aber trotz seiner zahlreichen Widersacher kmpfte Friedrich in 1250. Italien ungebrochenen Mutes, bis der Tod ihn abrief. e) Um Deutschland kmmerte sich der Kaiser wenig. (Welcher Nation gehrte er schon durch seine Erziehung an?) Gegen seinen Sohn Konrad, der an seiner Stelle ohne Macht und Ansehen die Regierung fhrte, erhoben sich nacheinander mehrere Gegenknige. berall herrschten Fehden und Un-Ordnung. Dazu kam ein gefhrlicher uerer Feind: die mit den Hunnen verwandten Mongolen hatten einen groen Teil von Asien erobert, Ru-land, Ungarn und Polen unter Sengen und Morden durchzogen und fielen 1241 in Schlesien ein. Herzog Heinrich von Schlesien, der ihnen ent-gegentrat, starb mit seinem ganzen Heere den Heldentod in der Schlacht bei 1241. Liegnitz; aber die deutsche Tapferkeit flte den Barbaren solche Achtung ein, da sie es vorzogen umzukehren. Rußland blieb noch 200 Jahre in ihrer Gewalt. 1250 % Untergang der Hohenstaufen. Konrad Iv., 125054, Friedrichs 1254 und Nachfolger, starb in Italien. Im sizilischen Reiche fhrte sein 'Bruder Manfred die Regierung fr Konrads Sohn, den unmndigen Konradin, der bei seinem Oheim, dem Herzog von Bayern, erzogen wurde. Allein der Papst rief Karl von Anjou, den Bruder des franzsischen Knigs Ludwig Ix., zum Sturz des ihm verhaten Hohenstaufen herbei. Dieser fiel im Kampfe gegen den Thronruber. König Karl machte sich durch grausame Regierung verhat, so da die Groen des Reiches endlich den sechzehnjhrigen Konradin aufforderten, sein Erbe in Besitz zu nehmen. Konradin kam, verlor die Schlacht bei Tagliacozzo, wurde mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen genommen und zu Neapel enthauptet 1268.1. I. 1268. Welche Eigenschaften sind den wichtigsten Staufern gemeinsam? Wodurch ging das Geschlecht der Staufer unter? 1254 5. Das Zwischenreich, \25<{73. Nach Konrads Iv. Tode whlte . gl tn Deutschland ein Teil der Fürsten fr Geld einen englischen Prinzen, ein 'anderer einen spanischen zum König. Beide waren ohne Bedeutung. Das Reich befand sich in voller Auflsung. Denn die Fürsten, die es verlernt hatten, sich einem gemeinsamen Gesetze unterzuordnen, bekmpften einander nach dem Faustrecht". Die Ritter entarteten zu Rubern; sie lebten, seit der Eifer fr die Kreuzzge erkaltet war, vom Stegreif". (Mit wel-chem Rittergelbde steht das Raubrittertum in seltsamem Widerspruch?) Die Städte waren auch in Deutschland zu grerer Machtentfaltung gelangt; aber Handel und Verkehr waren durch die allgemeine Unsicherheit gnzlich gestrt. Vergleiche den Zustand des Reiches beim Ausgange der schsischen, der frnkischen und der hohenstaufischen Kaiser. Suche die Ursache des Verfalls 1) in der Verfassung; 2) in der Verbindung mit Rom und Italien.

9. Grundriß der Geschichte - S. 60

1886 - Breslau : Hirt
60 Erster Abschnitt. Geschichte des Altertums. Unter den bildenden Knsten hat Rom besonders die Baukunst gepflegt, welche durch groartige und ntzliche Werke die Staats-macht verherrlichte. Durch die Appische Wasserleitung wurde teils durch die Erde hindurch, teils auf hohen Bogen aus einer Entfernung von iy2 Meilen Rom mit gutem Wasser versorgt; eine 40 Meilen lange Heerstrae aus festgefgten Quadern, die via Appia, fhrte von Rom nach Kapua. Unter Angustus verwandelte sich die Ziegel-ftabt Rom in eine Marmorstadt. Die rmische Architektur entnahm die reich verzierte korinthische Sule von der griechischen und ver-vollkommnete diese durch die Kunst der Wlbung fr Kanle, Brcken, Thore und auch Tempel. Der berhmteste rmische Rundtempel ist das wohlerhaltene Pantheon: der der kreisrunden Umfassungsmauer mit einem Durchmesser von mehr als 40 Metern erhebt sich eine kolossale Halbkugel; durch korinthische Sulen getrennte Nischen im Untergescho dienten zur Aufnahme von Gtterbildern, die Rom hier von den Vlkern der Erde vereinigte. Groartig ist das Kollos-seum, ein noch zur Hlfte erhaltenes Amphitheater: an die langrunde Umfassungsmauer in 4 Geschossen, deren 3 untere sich in Arkaden ffnen, lehnen sich, auf Gewlben ruhend, die Sitzreihen bis zu 40 Metern Hhe fr 80000 Zuschauer; sie umgeben die Arena fr die Tierkmpfe, deren Lngen-Durchmesser 90 Meter betrgt. Hier sto das Blut von Menschen und wilden Tieren zur Befriedigung der grausamen rmischen Schaulust in Strmen. Gladiatorenkmpfe versetzten die Zuschauer in fieberhafte Erregung und blutdrstige Lust. Bei den Tierhetzen kmpften mit wilden Bestien auch Menschen, die ein Gewerbe daraus machten, oder die zu grausamer Todesstrafe verurteilt waren, darunter viele christliche Mrtyrer. Trajan legte ein Forum au, umgeben von einer snsschisfigen Basilika fr den Han-delsverkehr, von Tempeln und Sulenhallen, mit dem berhmten Triumphbogen zur Verherrlichung rmischer Triumphzge als Ein-gangspforte und der Ehrensule des Kaisers in der Mitte, alles zu malerischer Gesamtwirkung verbunden. Das rmische Haus, nach auen geschlossen und nach innen sich ffnend, enthielt als Hauptraum das suleugetragene reichgeschmckte Atrium, von dem man znm innern Hose mit einem Wasserbassin, dem Jmpluvium, gelangte, an dessen Seiten kleinere Zimmer lagen. Den Hinterhof, Peristyl, umgab ein Sulengang, an dem Sklaven-zimmer und Nebenrume sich befanden, und der einen Gartenraum umfate. Die Herrschaftsrume waren mit Statuen und Wandmalereien , Teppichen und Portieren, mit Prunk- und Prachtgerten geschmckt. Auer dem eignen Hause in der Weltstadt hatten die reichen Rmer der sptem Republik und der Kaiserzeit in schnen Gegenden Villen, umgeben von Hfen und Gebuden fr die kono-mie, von sorgfltig kultivierten Nutzgrten und von Ziergrten mit knstlichen Hecken und Blumenbeeten. Diese Villen mit allen zu einen*

10. Landeskunde von Ost- und Westpreußen - S. 8

1896 - Breslau : Hirt
8 Landeskunde von Ost- und Westpreußen. Das Thal der Weichsel läßt sich innerhalb Preußens in 8 Abschnitte gliedern: 1. von der Grenze bis Fordon, 2,5—8 km breit, von flachen Höhen begleitet, 2. von Fordon bis Piökel, 2,5—8 ja bis 12 km breit mit steilen Thalrändern, 8. das Weichsel- Nvgat-Delta, wo sich das Thal fächerförmig zu einer tveiten Niederung verbreitert. Durch dieses Thal windet sich der Fluß in wechselnder Breite und Tiefe, zahlreiche Inseln und Kämpen enthaltend. Bei Thvrn beträgt der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrig- wasser 8—8, bei Marienburg 10—11 m. Im Sommer 1832 war die Weichsel infolge zahlreicher Strvmspaltnngcn stellenweise nur 40 ern tief, also selbst für Flößerei un- brauchbar: allmählich will man durch großartige Regulierungen und besonders durch Einengen des Strombettes die Tiefe des Fahrivassers auf mindestens 1% m bringen: der ungeteilte Strom soll auf 875 m, die geteilte Weichsel auf 250 m, die Nogat auf 125 m eingeschränkt werden. Zur Zeit des Eisganges rvird aber nach wie vor der ganze Raum zwischen den Dämmen, die stellentveise fast 8 km voneinander entfernt sind, von Wasser völlig gefüllt sein. Eine furchtbare Gefahr für die Bewohner der Niederungen bringen die Hochwasser und Eisgänge. Erstere treten ein zur Zeit der größten Niederschläge, Juni—august, wenn die von den Karpathen kommenden Nebenflüsse, besonders der San, infolge von Regen- güssen im Gebirge der Weichsel große Wassermassen zuführen. Gefährlicher sind die bei Eisgängen sich bildenden Eisstopfungen, bedingt durch die ganz eigenartige Natur der Weichsel. Der Fluß friert zu bei niedrigem oder mittlerem Wasserstande; die von ober- halb kommenden Grundeismassen schieben sich nach dem Unterlauf und frieren hier zuerst zusammen; so schreitet die Eisbildung stromaufwärts fort, und das Eis des Unterlaufes tvird stärker als das des Oberlaufes: darum gerät bei Tauwetter das schwächere Eis des Oberlaufes früher in Bewegung. Dazu kommt, daß das Quellgebiet der Weichsel 5" südlicher liegt als die Mündung; so kann die Schneeschmelze in Polen manchmal schon eintreten, >vcnn sich das Eis der preußischen Weichsel noch in der Winterlage befindet. Danit schieben sich die herabschwimmenden Eismassen unter- und übereinander, ooer sie kommen, wenn auch der ganze Strom aufgegangen ist, an scharfen Biegungen oder an besonders engen Stellen zum Stehen, sie füllen das ganze Flußbett aus, die Wasser- massen stauen sich dahinter auf und überfluten oder durchbrechen die Dämme. Be- sonders gefährlich ist der Eisgang aus der Nogat, wo die Dämme manchmal nur 180 m, an anderen Stellen allerdings 2070 m, voneinander entfernt sind. Das Nogat-Eis gelangt ins Haff: dieses ist nur flach, feine Eisdecke liegt meistens länger fest als die der Nogat. und zwischen Eisdecke uttd Haffgrund bleibt nur wenig Raum für das aus dem Fluß herantreibende Eis. Man hat deshalb die untere Nogat ans der linken Seite nur mit niedrigen Svmmcrdeichen versehen, deren Überfälle im Herbst abgetragen werden, so daß Eis und Wasser in einen Teil der Niederung bis zu höheren Dämmen und von da nach dem Haff abfließen können. Dieser Teil der Niederung heißt die Einlage. Wenn man den flachen, schleichenden Weichselstrom nur im Sommer ge- sehen hat, kann man sich nur schwer eine Vorstellung von dem großartigen Natur- schauspiel machen, tvelchcs er zur Zeit des Eisganges, vielmal breiter, mit seinen gewaltigen, trüben, schäumenden, von krachenden Eisschollen erfüllten Wassermassen bietet. Die hauptsächlichsten Niederungen sind: I. die Thorner, 2. die Kulmer, 8. die Marienwerdersche, 4. die kleine Schwester, 5. die Schwctz-Neuenburger, 0. die Falkcnauer, schon sehr niedrig, 7. das große Marienburger Werder fast 000 qkm, zwischen Nogat. geteilter Weichsel und Elbinger Weichsel, enltvässert durch die Ti ege, einige andere Flüßchen (Lachen) und gegen 100 Schöpfwerke, 8. die rechtsseitige Nogat-Niederung oder das kleine Marienbnrger Werder, dazu kommt noch die Gliederung am Dransensee. Ein großer Teil dieser Niederung liegt tiefer als der Spiegel des Meeres und des Hasses und muß deshalb künstlich entwässert werden: Überschwemmungen sind hier wegen mangelnden Abflusses doppelt verhängnisvoll; 0. das Tanzigcr Werder links der ge- teilten Weichsel, 10. die alte, 11. die neue Binnennehrung zwischeit den Ostseedünen im N. und der Elbinger und Danziger Weichsel im S., getrennt durch die Mündung bei Neufähr.
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