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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

3. Theil 2 - S. 266

1864 - Mainz : Kirchheim
266 sehr mild. Nur in sumpfigen Gegenden herrscht ungesunde Lust, und hier wü- thet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man baut alle europäischen Obst- arten, Baumwolle, Reiß, Getreide, Zucker und vorzüglich Tabak. In den ungeheuren Wäldern leben viele Pclzthiere und viel Wild. Von den schädlichen und lästigen Thieren erwähnen wir die Klapperschlange und die Muskitos. In Carolina und vorzüglich in Californien findet man eine ungeheure Menge Gold, in den Gegenden des Misfisippi viel Eisen, Kupfer und Blei. Die See- küsten sind reich an großen, natürlichen Häfen. Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze, welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in den Plantagen eingeführt wurden. Zur Ebre der Menschheit wird dieser abscheu- liche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe be- schäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsam- keit aus. Die Regierungsverfassung verbindet jetzt,einunddreißig verschiedene, von einander völlig unabhängige Staaten und mehrere Distrikte zu einem Ganzen, und zwar durch den Congreß, welcher sich aus Abgeordneten der sämmtlichen Staaten bildet. An der Spitze steht der auf vier Jahre erwählte Präsident, welcher die vollziehende Gewalt hat. Die Union zählt jetzt über 25 Millionen Einwohner auf 140,000 Quadratmeilen. Ihre Landessprache ist die englische. 32. E i n P r a i r i e b r a n b.» Der lieblichste Spätherbst hatte eine Anzahl Reisender eingeladen, in der Prairie von den Pferden zu steigen und bei einem Mittagsmahle, aus einem köstlichen Büffelrücken bestehend, einige Stunden behaglicher Ruhe zu pflegen. Die Natur selbst scheint eine Feierstunde zu halten. Ueber das unermeßliche goldene Meer der gelb gewordenen Prairiegräser und Blumen streift ein kaum merklicher Westwind, und das gegenseitige Neigen der Stengel scheint ein ver- trauliches Getose derselben zu bewirken. Die ganze unermeßliche Prairie liegt schweigend, als ob sie raste oder Mittagsruhe halte, während das majestätische Gestirn des Himmels, bereits den Scheitelpunkt seines Laufes hinter sich, nach dem Westen sich neigt. Gemüthlich plaudern die Jäger oder Reisenden von der Jagd auf den Prairien und den Gefahren, die sie bestanden; sieh', da werden ihre Pferde auf einmal unruhig, toll und suchen mit aller Gewalt sich loszureißen von dem Lasso und zu entfliehen. „Auf, auf!" ruft der erfah- rene Gabriel, „auf, ihr Freunde! Schnell die Pferde gesattelt! Retteteuer Leben! Die Prairie steht in Flammen, und die Büffel jagen gegen uns heran !" Da waren keine Worte zu verlieren; Alle sprangen auf; es galt das Leben! Nur die schnellste Eile kann reiten. In einer Minute sind die Pferde gesattelt; in der zweiten jagen die Reiter schon über die Prairie hin. Es be-

4. Theil 2 - S. 156

1864 - Mainz : Kirchheim
156 nicht mit Schrot geschossen, sondern mit kleinen Sandkörnern, weil sonst nichts Ganzes an ihnen bliebe. Neben ihnen wohnt eine Spinne, die so gross ist, dass sie diese armen Thierlein, wie Mücken, fängt und aussaugt. Andern Respekt flösst der Lämmergeier seiner Nachbarschaft ein, der in den Tyroler- und Schweizergebirgen daheim ist. Denn mit seinen ausgespannten Flügeln bedeckt er eine Länge von 8 bis 9 Fuss, und er ist stark genug, Gemsen, Ziegen und Kinder anzu- packen, zu überwältigen und davon zu tragen. Der grösste unter allen Vögeln, die fliegen können, ist der Kon- dor, ein Landsmann des Kolibri. Dieser misst mit ausgespannten Flügeln 16 Fuss ; feine Flügelfedern find einen Fingerdick, also, dass man schön Fraktur damit schreiben könnte, und das Rauschen seiner Flügel gleicht einem fernen Donner. Aber der allergrösste Vogel ist der Strauss in den Wüsteneien von Asien und Afrika, der aber wegen seiner Schwere und wegen der Kürze seiner Fittige gar nicht fliegen kann, sondern immer auf der Erde bleiben muss. Doch trägt er seinen Kopf 9 bis 10 Fuss hoch in der Luft, kann weit umher schauen und könnte, wie ein guter Freund, neben einem Reiter auf seinem Rosse herlaufen und mit ihm reden, wenn ihm nicht Vernunft und Sprache versagt wä- ren. — Das Spitzmäuslein, ebenfalls in Asien, wiegt ein halbes Quentlein und ist das kleinste unter allen bekannten Thieren, die auf 4 Beinen gehen und ihre Jungen säugen. — Der Elephant aber ist 12 bis 14 Fuss hoch, 15 bis 17 Fuss lang, wiegt seine7000 Pfund, und ein fleissiger Schüler soll mir ausrechnen, wie viele Spitzmaus- lein zusammen so schwer sind, als ein einziger Elephant. Das kleinste Thierlein aus der Erde hat auch mit dem stärksten Vergrösserungs- glase wohl noch kein Mensch gesehen. Aber das grösste Thier ist der Walisisch, der bis zu einer Länge von 120 Fuss wachsen kann und seine 1000 Centner und darüber wiegt. ' 37. Die Salzbergwerke von Wieliezka (Wjälitschka). In der Nähe von Krakau liegt ein kleines Städtchen mit Namen Wie- l i c z k a, unter und bei welchem sich das berühmte Salzwerk befindete Es wird bergwerksmäßig bearbeitet. Das Salz wird in großen Stücken losgesprengt und so herausgeschafft. Schon im dreizehnten Jahrhunderte ward es benutzt, und es hat folglich schon eine unbeschreibliche Menge Salz hergegeben, ohne daß es noch merklich erschöpft wäre. Durch acht Eingänge, deren sechs im freien Felde und zwei in der Stadt gelegen sind, gelangt man zu den unter- irdischen Salzbehältern. Die beiden letzteren Eingänge dienen meist zum Hinab- lassen der Arbeiter und zum Herausschaffen des Salzes; da hingegen die außer-

5. Theil 2 - S. 258

1864 - Mainz : Kirchheim
258 zen, Citronen, Datteln, Oes, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Banniwolle, Kameele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, Büffel, Elephanten, Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras, Giraffen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und vieles andere Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaa- ren, Leinwand, Leder u. s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Kunstfleiß der Einwohner auf einige Bautnwvlleuzeuge, die sie zu ihrer Be- deckung weben, und dazu gehört nicht viel; denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz,Khre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit Allem, was sie sonst bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt wor- den. Vieles von dein, was sie haben, können sie zum Handel mit den Euro- päern und Kaufleuten anderer Erdtheile benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Getreide. Und was verkaufen sie noch? — Zsch, kaum sollte man es glauben —Fürsten verkaufen ihre Unterthanen, Väter ihre Kinder oder die Kinder ihrer Nach- barn , der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An die Europäer, damit sie von diesen als Sklaven nach Amerika geführt werden. In manchen Jahren wurden ehedem über 200,000 Neger auf solche Art verkauft, sowohl Männer, als Weiber und Kinder. Man bezahlte 30 bis 40 Gulden für den Kopf; aber auch mancher schöne Jüngling wurde mit allen seinen Ansprüchen auf Lebensglück für ein Füßchen Branntwein und oft noch wohlfeiler hinge- geben. Hundert Kriege wurden muthwillig angefangen, nur um Sklaven zu machen, und oft ganze, friedliche Familien von den Soldaten des Fürsten aus ihren Hütten geholt und auf die Schiffe gebracht. Doch dieser abscheuliche Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten sehr abgenommen, und es ist von den Engländern, Holländern, Franzosen und Amerikanern beschlossen worden, ihn ganz abzuschaffen. Im Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern. Der innere Verkehr wird durch Karavanen geführt, die mit Salz, Dat- teln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit Sklaven handeln. Die Ostküste von Afrika besuchen vorzüglich Araber und Indianer, die West- küste aber nur Europäer. Von Gelehrsamkeit ist in Südafrika nicht die Rede; doch hat sich im Norden, wo sich die Araber festgesetzt haben, noch Manches von ihren ehema- ligen Kenntnissen erhalten. Es war eine Zeit, wo Aegypten berühmt war durch seine Weisen, und auch noch in der Folge zeichneten sich manche ara- bische Gelehrten durch Scharfsinn und großes Wissen aus; jetzt aber sind nur noch geringe Spuren in Aegypten, Abyssinien, Fetz und Marokko davon übrig. — Unter den schönen Künsten ist bloß Musik und Tanz bei den Afrikanern beliebt; im nördlichen Theile des Landes auch die 'Bau- und Gartenkunst. In ganz Afrika findet sich aber kein so gebildetes Volk, als in Asien die Chi- nesen und Japanesen, und viel weniger kann eines den Europäern an die Seite gesetzt werden.

6. Geschichte - S. 12

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 Nindenfasern der Papyruspflanze, eines 15 Fuß hohen Sumpfgewächses, und arbeiteten sehr schön in Holz, Elfenbein und Leder. Ihre Pharaonen (Pharao heißt in der ägyptischen Sprache König) geboten über Land und Leute, wie über ihr Eigenthum, und sehr viele dieser Herrscher suchten ihren Ruhm in ungeheuren Bau- und Bildwerken. In den östlichen Felsgebirgen findet sich das vortrefflichste Baumaterial: Granit, Porphyr, fester Sand- und Kalkstein, Marmor, Alabaster; dieses benützten nun bau-lustige Könige, um Werke aufzuführen, deren Größe und Pracht uns wahrhaft in Erstaunen setzen muß. Zwar liegen die meisten dieser ungeheuern Denkmäler des Alterthums in Trümmern oder sind mit dem aus der Wüste hergewehten Sande bedeckt; viele jedoch stehen noch jetzt da als ehrwürdige Zeugen der Kunst und des ausdauernden Fleißes der Aegypter. Unter ihren Werken verdienen vorzüglich genannt zu werden: 1) Die Obelisken. Diese sind viereckige, oben spitz zulaufende Säulen, haben ohne das Fußgestell eine Höhe von 50 bis 180 Fuß, und sind unten 5 bis 25 Fuß in's Gevierte breit. Bei all' ihrer Höhe bestehen sie doch nur aus einem einzigen Steine von dem härtesten, meist röth-lichen Granit aus dem östlichen Gebirge in Oberägypten. Sie sind auf das feinste poliert und haben auf ihren Seitenflächen hieroglyphische Bilder, d. i. Bilder, welche die Stelle unserer Buchstabenschrift vertreten. Zur Zeit der Überschwemmung wurden diese ungeheuren Steinmassen auf Nilflößen herübergeholt und durch neu gegrabene Kanäle weiter fortgeführt. Welch' mühsames und kostspieliges Geschäft! Wie viele tausend Menschen mußten dabei thätig sein! Und ebenso mühsam wurden sie wieder abgeladen und aufgestellt. Sie wurden paarweise vor Tempeln errichtet und waren dem Sonnengotte geheiligt. Später dienten sie auch als Sonnenzeiger. Kaiser Augustus und mehrere seiner Nachfolger ließen Obelisken nach Rom bringen und aufstellen, welche jedoch später durch Menschengervalt oder Erdbeben umgestürzt wurden. Vier hat der Papst Sixtus V. im Jahre 1584 durch feinen großen Baumeister Fontana aufrichten lassen. Dieser gebrauchte hiezu die künstlichen Maschinen, die durch 1200 Menschen und 160 Pferde in Bewegung gefetzt wurden. Und doch gingen mit der Aufrichtung vier volle Jahre hin.

7. Mancherlei für Jung und Alt - S. 231

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
231 i Aus dem Leben des Libers. Der Biber ist ein geselliges Tier, welches einzeln nur in solchen Gegenden sich aufhält, wo es der Ausrottung nahe gebracht worden ist. An den Flüssen, Strömen und Seen Nordasiens und Amerikas, welche im Wiuter nicht bis zum Grunde ausfrieren, bildet er Ansiedelungen, welche Hunderte von Bewohnern zählen können. Der einzelne gräbt sich vom Grunde des Gewässers aus eine 30—40 Fuß lange, schief nach oben aufsteigende Röhre mit Kessel und Ausgang nach dem Lande unter dem Uferboden. Die Mitglieder einer Ansiedlung erbauen sich Burgen, und in Flüssen mit wechselndem Wasserstande Dämme, um das Wasser aufzustauen. Die Burgen, welche regelmäßig im Wasser, jedoch nah am Ufer stehen, sind backofenartige Gebäude von 6—10 Fuß Höhe über dem höchsten Wasserspiegel und 10, 15, 20 und mehr Fuß Durchmesser. Sie werden aus Knüppeln, Ästen und Reisig aufgeführt, mit Erde und Schlamm gedichtet und so fest zusammengebaut, daß sie nicht bloß dem Wasser, sondern auch den Zerstörungswerkzeugen in der Hand des Menschen er- heblichen Widerstand leisten. Mit dem Lande stehen sie oft durch einen Holzdamm in Verbindung. Im obern Teile der Burg befindet sich die Kammer der Tiere; zuweilen liegen auch zwei solcher Kammern über- einander. Der Zugang zu ihr ist eine Röhre, welche vom tiefen Wasser aus durch den Unterbau der Burg nach oben führt und gewöhnlich meh- rere Zugänge hat. Das Innere der geräumigen Kammer ist mit Gras und Moos dick ausgefüttert. Größere Bauten, d. h. Dämme, welche 30—300 Fuß lang sein können, werden ausschließlich im seichten, stillen Wasser ganz ruhiger, von dem Menschen nicht oder wenigstens nur selten besuchten Waldungen ausgeführt. Die Dämme selbst bestehen aus Baum- stämmen, welche nahe am Ufer gestanden haben und von den Bibern ein- seitig so angeschnitten wurden, daß sie ins Wasser fallen mußten, aus Knüppeln von verschiedener Länge und Stärke, welche durch die Tiere zur Stelle geflößt wurden, aus Reisig, Steinen, Sand, Erde, Moos u. dgl. Außerdem legen die Biber, wie so viele andere Nager, auch Vorrats- kammern für den Winter neben oder in ihren Röhren und Burgen an. Der Biber gehört zu den begabtesten Nagetieren. Seine Bewegungen ermangeln zwar der Gewandtheit, sind aber doch nicht ungeschickt zu nennen. Im Sitzen nimmt er die Stellung der Eichhörnchen, Murmeltiere und Mäuse an, bekommt hierdurch seine Vorderpfoten frei und gebraucht sie mit viel Geschick. Der Gang ist schwerfällig, langsam, watschelnd, auf unebenem Boden zumal äußerst unbeholfen. Demungeachtet ist er im stände, an Bäumen in die Höhe zu klettern: man hat ihn schon oft auf den Köpfen abgestutzter Weiden liegen sehen. Größere Meisterschaft

8. Mancherlei für Jung und Alt - S. 398

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
398 Wurzel des Geweihes befinden sich zwei kleinere, am äußersten Ende fast fußbreite gezackte Schaufeln, die dem Tiere von großem Nutzen sind, um den Schnee selbst bis zu einer Tiefe von mehreren Ellen fortzuschaufeln, und so während der Winterzeit des ihm unentbehrlichen Mooses zu seiner Nahrung habhaft zu werden. Das Geweih, das gegen 20—25 Pfund Gewicht hat, fällt jedes Frühjahr ab, ist aber im Verlauf von 7—8 Wochen in der vorigen Größe wieder nachgewachsen. Das Fell ist in der Regel gelb oder bräunlich-aschgrau, nur an den Schultern und Seiten ist es weißlich; seine Farbe ändert sich übrigens mit der Jahreszeit, und es giebt auch gesteckte, dunklere und hellere, ja weiße Renntiere. Unterhalb des Halses, in der Nähe der Brust, hat das Renntier einen langen Haarbüschel. Die Liebe des Weibchens zu seinen Jungen ist außerordentlich groß, und diese folgen ihm zwei bis drei Jahre, erlangen aber auch erst im vierten Jahre ihre volle Entwicklung. Im wilden Zustande soll das Renntier bis gegen 30 Jahre alt werden können, das gezähmte Tier erreicht niemals ein höheres Alter als 15—16 Jahre, und die Tiere, die zum Abschlachten bestimmt sind, werden im achten oder neunten Jahre getötet. Vom vierten Jahre an werden sie abgerichtet, und mit dem fünften oder sechsten Jahre sind sie zur Arbeit tauglich. Sie sind von Natur sehr wild, aber die Lappen haben sie doch gezähmt; indes sind diejenigen, die wilder Abstammung sind, sehr tückisch und verweigern nicht allein zuweilen ihrem Herrn den Gehorsam, sondern greifen ihn sogar an, und zwar mit den Füßen, so daß ihm kein anderer Ausweg bleibt, als sich unter den Schlitten zu werfen, über welchen alsdann das aufgebrachte Tier seinen Zorn ergehen läßt. Im übrigen sind die zahmen Renntiere in der Regel geduldig und willig. Das Renntier ist von lebhaftem, aber zugleich furchtsamem Temperament. Sie sind beim Gehen und Stehen stets in Bewegung und spielen und necken sich in aller Freund- schaft, allein eines verwickelt auch zuweilen dermaßen sein Geweih in das eines andern, daß sie nicht wieder auseinanderzubringen sind und den Tod davon haben. Wenn sie aufgeschreckt werden, schließen sie sich eng aneinander, wodurch es den Lappen möglich wird, die großen Herden beisammen zu halten; allein dadurch werden diese wiederum den Wölfen eine leichte Beute, denn erst nachdem diese bei einem Überfall mehrere Tiere getötet haben, zerstreut die Herde sich. Die Wölfe richten deshalb auch oft große Verheerung unter den Nenntierherden an; so hatten sie z. B. in dem Kirchspiel Enontekis zu Anfang dieses Jahrhunderts die Zahl der Renntiere auf ein Drittel gegen den Bestand von zehn oder zwölf Jahre vorher herabgebracht. Gang und Lauf des Renntieres sind so leicht, wie man sich solche
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