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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 83

1869 - Mainz : Kunze
88 Durch den Westfälischen Frieden — des Reiches Untergang, Preußens Aufgang! — souveräner Reichsfürst, wird er durch seine Theilnahme am Schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg sou- veräner Herzog in Preußen, das 1618 als polnisches Lehen er- worben worden war (S. 46). Nach der dreitägigen Schlacht bei Warschau (Juli 1656),1656 dem Sieg der Schweden mit brandenburgischer Waffenhülfe, er- hält der große Kurfürst im Vertrag von La bi au den souveränen Besitz des Herzogthums Preußen von Schweden, im Vertrag von Welau 1657 die gleiche Zusicherung von Polen. Bestätigung i6s? im Frieden zu Oliva 1660. Huldigung zu Königsberg cmtimo 18. Oktober 1663. Die großen Waffenerfolge gegen Schweden im zweiten fran- zösischen Kriege (S. 64 und 65), der glänzende Sieg bei Fehr- kitiu 28. Juni 1675, Brandenburgs erste selbständige Kriegs-"" that, und die sich daran knüpfende Eroberung von Schwedisch- Pommern bleiben fruchtlos. Nach Abschluß des Nymweger Frie- dens 1678 von Holland und dem Kaiser im Stich gelassen, von Ludwig Xiv in seinen westfälischen Gebieten bedroht, schließt Friedrich Wilhelm 1679 den Separatfrieden von St. Germain"" en Lahe, (s. oben S. 65) in dem er von allen Eroberungen nur einen kleinen Strich auf dem rechten Odernfer behält. Seine Erbansprüche auf die Besitzungen des 1675 ausge- storbenen Herzoghauses von Liegnitz, Brieg, Wohlan*), sowie auf das Herzogthum Iägerndorf**) tritt er 1686 denn"86 Kaiser ab gegen bcu Schwiebuser Kreis, ans bcn indeß noch vor Abschluß des Vertrags der damals mit seinem Vater zer- fallene Kurprinz Friedrich gegen eine Geldstunme verzichtet. Erstes Auftanchen der schlesischen Frage. a. Innere Zustände: Gründung der absoluten Für- stengewalt im Geiste der Zeit durch siegreiche Kämpfe gegen die Stände in Preußen, die an ihrem früheren Oberlehnsherrn in Polen einen Rückhalt suchen. Volksbewegung in Königsberg 1662, der Schöppenmeister Roth gefangen, der Oberst v. Kalk- stein später enthauptet. Diese durchgreifende, aber nur das Beste des ganzen Volkes erstrebende Gewalt damals zugleich das einzig *) Auf Grund einer Erbverbrüderung des Kurfürsten Joachim Ii 1537 mit dm piastischen Herzogen von Liegnitz — ein Vertrag, den Ferdinand I König von Böhmen indeß nicht anerkannt hatte. **) Dasselbe hatte Brandenburg-Ansbach 1523 durch Kauf erworben, aber dann von Böhmen zu Lehen übernommen und au Kurbrandenburg 1603 ver erbt, 1622 jedoch gab es der Kaiser au den Fürsten von Lichtenstein. 6*

3. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

4. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

5. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

6. Alte Geschichte - S. 114

1869 - Mainz : Kunze
114 sind sie, ohne daß eine Colonisirung von Griechenland ans statt- fand, völlig hellenisirt, und ans der Leichtigkeit, womit sich diese Hellenisirung vollzog, will man auf eine Verwandtschaft ihrer Sprache mit der griechischen schließen. „ Die Celten. Den Norden von Italien.nahmen die Pracht liebenden, prah- lerischen, beweglichen und zu abenteuerlichen Zügen geneigten Celten oder Gallier ein. Sie setzten den Italikern den hart- näckigsten Widerstand entgegen und wollten mit ihnen nicht zu einer Nation verschmelzen. Die Griechen. Die Italiker waren ein Ackerbau und Viehzucht treibendes Volk, für Seefahrt und Handel hatten sie weniger Sinn. In höherem Maße neigten dazu die beweglichen Griechen. Sie besetzten, um Handelsniederlassungen zu gewinnen, die Küsten des unteren Italiens. Wanderungen dieser Völkerschaften. Blutige Kriege um den Besitz Italiens zwischen den genünnten Völkern, die zu verschiedenen Zeiten einrückten, machen die älteste italische Geschichte aus. Unter der Voraussetzung*), daß sie von Norden her auf dem Landwege eingewandert sind, hält man die Japyger, welche in die südöstliche Ecke hineingeschoben sind, für die älteste Bevölkerung Italiens. Sie saßen allem Anschein nach früher auch in Campanien, Lukanien und Apulien und haben gewiß nur gezwungen gegen diese Sitze die messapische Landzunge eingetauscht. Das mächtige Volk der Umbrer nahm einen großen Theil von Norditalien, Umbrien und Etrurien ein. Sie wurden von den Etruskern, die wahrscheinlich über die Alpen kamen**), großen- theils aus Oberitalien, sowie aus Etrurien vertrieben und auf *) Mommsen bezeichnet die Einwanderung der Italiker in Italien auf dem Landwege geradezu als ausgemacht. I. p. 32. 4. Aufl. **) Daß die Etrusker über die rhätischen Alpen, überhaupt van Norden her eingcwandert sind, schließt man daraus, daß noch spät die Bewohner dieser Berge den rauhen etruskischen Dialekt redeten und daß Mantua etruskische Eigen- thllmlichkeiten bewahrte. Mommsen I. p. 123. 4. Aufl. *

7. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1870 - Mainz : Kunze
? V f - '^c rl-ij tv/ cft iyv o. i» ’ ; .• . / . . 2. England: Vereinigung der sieben angelsächsischen Reiche zu 82? einem Gesammtreich durch den kräftigen Egbert von Wessex um 827. Alfred d. Gr., (871 — 901), der zweite Gründer des Staates, ge- bietet den schon seit lange hin- und herfluthenden Dänenzügen Halt durch Aufnahme der Einwandrer im Nordosten Englands um 880; Verschmelzung derselben mit der alten Bevölkerung durch ein Gesetz. Alfred in seinem eignen Bildungstrieb und dem Interesse für die Bil- dung seines Volkes ein andrer Karl d. Gr. — Normannische Einfälle werden unter seinen schwächeren Nachfolgern wiederholt durch Geld- summen (Anlaß zur Abgabe des Dänengeldes) abgewandt. Die Dänenherrschaft in England 1016—1042, seit Knud d. Gr., dem Herrscher in beiden nordischen Reichen und Gemahl der Wittw" des letzten angelsächsischen Königs (s. ob. S. 50,ft.); — auch Dänemark nunmehr zum Christenthum,bekehrt. Nach dieser Episode die gefeierte Regierung Eduards des Be- kenners, des ^rechtmäßigen Erben des angelsächsischen Königsgeschlechtes (1042—1066). Macbeth, des Schottenkönigs Duncan Mörder, wird 10-5 von ihm gestürzt; — Schottland ein englisches Lehen 1055. Eroberung Englands durch Wilhelm, Herzog von der Normandie, Roberts des Teufels Sohn, unter Zustimmung des päbstlichen Stuhles (Einfluß Hildebrands). Sein Sieg über Eduards Nachfolger Harald 1066 bei Hastings 1066. Ausstattung der normannischen Barone mit Erblehen; Schaffung eines Reiterheeres von 60000 Mann.— Bildung einer englischen Nationalität und Sprache durch allmähliche Verschmelzung von Angelsachsen, Dänen, französischen Normannen im Laufe der beiden nächsten Jahrhunderte. Engerer Anschluß an die Kirche und die christ- lich-europäische Cultur. — Italiens Geschichte in dieser Periode ist auf das engste mit der deutschen verflochten; Spanien, mit sich selbst und seinen inneren Kämpfen beschäftigt, greift noch wenig ein in den allgemeinen Gang der Geschicke des Abendlandes; die nordischen Länder treten, nach- dem die normannische Völkerbewegung ihre Ziel- und Ruhepunkte ge- funden, wieder ganz in den Hintergrund: das griechische Kaiser - 1hum und die Reiche des Islam gewinnen erst in der folgenden Periode Bedeutung, insofern sie in der Bewegung der Kreuzzüge hervortreten.

8. Geschichtstabellen - S. 56

1876 - Mainz : Kunze
56 1667—1668 Ludwigs Devolutionskrieg (Erster Raubkrieg) gegen Spanien. 1667 Holland, England und Schweden schliessen die Tripelallianz. (Johann de Witt.) 1668 Friede zu Aachen. 1672—1679 Ludwigs Krieg (Zweiter Raubkrieg) gegen Holland und seine Verbündeten. — Wilhelm Iii. von Oranien. Seit 1674 Bund der Generalstaaten mit dem Reiche. 1675 Des grossen Kurfürsten Sieg bei Fehrbellin: Eroberung von Schwedisch-Pommern. 1678 Friede zu Nymwegen mit Holland und Spanien geschlossen. 1679 Friede zu Nymwegen mit dem Kaiser und Reiche geschlossen. Brandenburgs Separatfriede zu St. Germain en Laye: Schwedisch-Pommern fast ganz zurückgegeben. 1680—1684 Ludwigs chambres de reunions in Metz, Besanqon und Breisach. 1681 Uebergabe der Reichsstadt Strassburg an Louvois. 1683 Belagerung des von Stahremberg vertheidigten Wien. Der Polenkönig Johann Sobiesky und der Herzog Karl von Lothringen retten die Stadt. 1685 Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf. 1686 Das augsburger Bündnis wird gegen Frankreich geschlossen. 1688—1697 Dritter Raubkrieg gegen die Alliirten von Augsburg. 1689 Teuflische Verwüstung der Pfalz. (Heidelberg, Speier.) 1697 Friede von Ryswyk: Strassburg bleibt franzö- sisch. 1697 Eugen von Savoyen siegt über die Türken bei Zenta (an der Theiss). 1699 Friede von Karlowitz. 1701—1706 Religionskrieg der Camisarden in den Cevennen.

9. Bd. 2 - S. 254

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
254 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Bewohner Karthago's zu den Waffen, und stellten ein ansehnliches Heer. In gewöhnlichen Zeiten war nur eine kleine Kriegschaar — die heilige genannt — aus Karthagern bestehend. In derselben dien- ten die vornehmeren Burger zu Pferd. Einen größeren Schlackt- hanfen und eigentlich den Kern des Heeres bildeten die afrikanischen Unterthanen Karthago's, die Libyer, wie Polybius sie nennt. Aber die Hauptmasse desselben bestand aus Söldlingen, welche Karthago weit und breit unter vielen Völkern und Stammen warb. Kein alter Staat hat das System fremder Micthtruppcn in einem so großen Um- fange und so beharrlich, wie Karthago, ansgeübt. Fast alle Lander, wohin cs handelte, waren zugleich seine Werbepläze: mit dem Golde der einen Nation erkaufte cs das Blut der anderen, und machte ab- wechselnd den Handelsgewinn dem Kriege und diesen dem Handel dienen. Heeren (*) hat eine anziehende Schilderung eines karthagischen Heeres geliefert, wo sich die schwerbewaffneten Spanier, die halb- nakten Gallier, vermischte Haufen von Italienern und Grie- chen, die wilden balearischen Schlenderer und die vielen afri- kanischen Horden ans allen Ländern von Eyrene bis zum atlan- tischen Meere — insbesondere die n n midi sch en Reiter — versammelt fanden, und sich mit gegenseitigem Erstaunen betrachteten. Auch hat derselbe Schriftsteller die Vortheile und Nachtheile dieses Systemes — die Leichtigkeit, Heere zu errichten und ihren Verlust zu ersezcn, die Vervielfachung der Handelsverbindungen und des politischen Einflusses, dagegen aber den fast nothwendigen Verlust solcher bunt unter einan- der gemengten, meist nur leichten und indisciplinirten Truppen gegen wohlorganisirte Heere, den Mangel an Eifer und mehr noch an Treue, die Länderverwüstungen und Epidcmicen, endlich den prekairen Zustand einer nicht auf einheimischer Kraft beruhenden Größe — so schön in's Licht gestellt, daß demselben Nichts znznfügen bleibt. In den karthagischen Heeren spielen auch die Elephanten eine bedeutende Rolle. Diese und die Streitwagen treffen wir auch bei den morgen ländischen Nationen, und selbst in den macedoni- schen Reichen an. Bei der Verbesserung des Kriegswesens wurden sie von geringerer Brauchbarkeit erfunden. §. 17. Römisches. Mehr, als alle übrige Völker, hat Rom im Kriege geleistet. Denn nur bei Ihm war er die Hauptsache; bei den Persern war cs der Gehorsam, bei den Griechen die Freiheit, in Karthago (*) Afrik. Völker S. 287 f.

10. Bd. 2 - S. 20

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
20 Erstes Kapiel. Geschichte der Perser. ihn (3463. 520 v. Ehr.). Nach einer merkwürdigen Berathschlagung über die künftige Form des Reiches, wo die Regierung der Stammes- häuptcr und selbst die eines ganzen auserlesenen Stammes zur Sprache kam, wurde gleichwohl die Alleinherrschaft beliebt und die Person des Monarchen durch's Loos bestimmt. Es traf den Dar ins (bei den Persern Dar ab), ans dem Geschtcchte der Achämeniden, des Hy- staspes (Gustasp) Sohn und Statthalter in Persien. Die Uebri- gen unterwarfen sich: und wer wollte nicht (so lange die Volker als Heerden behandelt werden, dem Eigenthumsrecht eines Herrn verfallen) den Wunsch eines menschenfreundlichen Schriftstellers (Ro- bertson , hist, of ancient Greece) unterschreiben: o, daß doch alle Thronstreitigkeiten auf solch' unblutige Weise geschlichtet würden! §. ö. Darius Hysta spis. Dar ins §. rechtfertigte die Entscheidung seines guten Glücks oder seiner List durch eine weise und kraftvolle Verwaltung. Unter ihm erst bekam das Reich eine eigentliche Organisation, indem eres in zwanzig Satrapicn eiutheilte, die Tribute genauer bestimmte, bürgerliche und militärische Gewalten ernannte, und, wozu zwar schon Cyrus den Grund gelegt, eine regelmäßige Kommunikation der Provinzen mit dem Hoflager durch — sogenannte — Posten erhielt. Freilich wurde auch unter ihm die Serailregierung mit allem Verderbniß, was sie für Hof und Volk mit sich führt, vollkommener ausgebildct und die Nation durch Sklaverei und Weichlichkeit entnervt. Aber nach den Umständen und Verhältnissen, worin die Perser sich damals befanden, nach ihrem Charakter und jenem der besiegten Völker, nach dem allge- meinen Verhängniß asiatischer Reiche konnte solches nicht ausbleiben. Auch waren, so lange Darius herrschte, die Folgen des Grund- übels noch wenig sichtbar. Er bezwang mit starkem Arme das rebel- lircnde Babylon und Barca, eroberte die indischen Grenzländer, die er zuvor durch Skylar von Caryanda hatte auskundschaften lassen, und legte ihnen einen Tribut von 360 Talenten auf. Minder glücklich be- kriegte er zwar die europäischen Scythen zwischen dem Don und der Donau — ihr Land stritt für sie —; aber auf demselben Zuge unter- warf er sich Thracien und Maccdonien. Jezt herrschte er gewaltig in drei Welttheilen; das Perserreich stund auf seiner höchsten Höhe. Ein wenig mächtiges Volk, klein an Zahl, aber stark durch Geist und Muth, stürzte es, und Darius selbst begann den Krieg, der die Grundfesten seines Thrones erschüttern sollte. Schon Cyrus hatte die griechischen Kolonien in Kleinasien theils als Zubehörde des tydischen Reichs, theils als eigene Eroberung an sich gebracht. Aber diese blühenden Städte verloren das Andenken
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