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geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus
religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers
Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs-
lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio
Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber
mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610
förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung
Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv
durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder-
eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald
darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga.
Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit
dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt
des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen
Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von
Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande
einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum
Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel-
dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran-
denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg
erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den
Westmarken des Vaterlandes.
3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen
Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum
1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch
den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht
den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und
findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und
Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach-
folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen
1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber-
mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias
brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als
i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser.
Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem
Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen
(1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan-
tischen Stände des ersteren Landes.
Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren
Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Ambrosio
Spin Heinrichs Heinrichs Moritz_von_Oranien Leopold Leopold Wolfgang_Wilhelm Wilhelm Maximilians Rudolf_Ii Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias_( Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schwäbisch-Hall England Brandenburg Baiern Niederlande Spanien Düssel- Ravensberg Berg Brandenburg Oesterreich Prag Ungarns Oesterreichs Ungarn Ingolstadt
88
Durch den Westfälischen Frieden — des Reiches Untergang,
Preußens Aufgang! — souveräner Reichsfürst, wird er durch
seine Theilnahme am Schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg sou-
veräner Herzog in Preußen, das 1618 als polnisches Lehen er-
worben worden war (S. 46).
Nach der dreitägigen Schlacht bei Warschau (Juli 1656),1656
dem Sieg der Schweden mit brandenburgischer Waffenhülfe, er-
hält der große Kurfürst im Vertrag von La bi au den souveränen
Besitz des Herzogthums Preußen von Schweden, im Vertrag von
Welau 1657 die gleiche Zusicherung von Polen. Bestätigung i6s?
im Frieden zu Oliva 1660. Huldigung zu Königsberg cmtimo
18. Oktober 1663.
Die großen Waffenerfolge gegen Schweden im zweiten fran-
zösischen Kriege (S. 64 und 65), der glänzende Sieg bei Fehr-
kitiu 28. Juni 1675, Brandenburgs erste selbständige Kriegs-""
that, und die sich daran knüpfende Eroberung von Schwedisch-
Pommern bleiben fruchtlos. Nach Abschluß des Nymweger Frie-
dens 1678 von Holland und dem Kaiser im Stich gelassen, von
Ludwig Xiv in seinen westfälischen Gebieten bedroht, schließt
Friedrich Wilhelm 1679 den Separatfrieden von St. Germain""
en Lahe, (s. oben S. 65) in dem er von allen Eroberungen
nur einen kleinen Strich auf dem rechten Odernfer behält.
Seine Erbansprüche auf die Besitzungen des 1675 ausge-
storbenen Herzoghauses von Liegnitz, Brieg, Wohlan*),
sowie auf das Herzogthum Iägerndorf**) tritt er 1686 denn"86
Kaiser ab gegen bcu Schwiebuser Kreis, ans bcn indeß noch
vor Abschluß des Vertrags der damals mit seinem Vater zer-
fallene Kurprinz Friedrich gegen eine Geldstunme verzichtet. Erstes
Auftanchen der schlesischen Frage.
a. Innere Zustände: Gründung der absoluten Für-
stengewalt im Geiste der Zeit durch siegreiche Kämpfe gegen
die Stände in Preußen, die an ihrem früheren Oberlehnsherrn
in Polen einen Rückhalt suchen. Volksbewegung in Königsberg
1662, der Schöppenmeister Roth gefangen, der Oberst v. Kalk-
stein später enthauptet. Diese durchgreifende, aber nur das Beste
des ganzen Volkes erstrebende Gewalt damals zugleich das einzig
*) Auf Grund einer Erbverbrüderung des Kurfürsten Joachim Ii 1537 mit
dm piastischen Herzogen von Liegnitz — ein Vertrag, den Ferdinand I König
von Böhmen indeß nicht anerkannt hatte.
**) Dasselbe hatte Brandenburg-Ansbach 1523 durch Kauf erworben, aber
dann von Böhmen zu Lehen übernommen und au Kurbrandenburg 1603 ver
erbt, 1622 jedoch gab es der Kaiser au den Fürsten von Lichtenstein.
6*
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TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Schwedisch- Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Roth Joachim_Ii Ferdinand_I_König
von_Böhmen Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Westfälischen Schwedisch-polnischen_Erbfolgekrieg Warschau Schweden Schweden Welau Polen Königsberg Schweden Brandenburgs Holland Lahe Liegnitz Brieg Polen Königsberg Liegnitz Kurbrandenburg
66
d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz-
Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine
Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte
Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz
deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der
Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders
e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien,
Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große
Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen.
f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß
zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil-
h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) *
1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann
nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von
Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der
Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener
Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst
1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des
neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger-
vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge-
funden hatte (s. ob. S. 57).
Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder-
lande, Italien und Irland.
1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord-
banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel-
berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver-
pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden.
Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner-
kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der
Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692.
Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg,
Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen
den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer-
winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii).
*) Von seiner dritten Gemahlin.
**) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser
zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und
wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten
Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St.
Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an.
**.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle
eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht
in die Hände fallen sollten.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Charlotte
Elisabeth Pabst Victor_Amadeus Wilhelms_von_Oranien Wilhelms Jakobs Ludwigs Ludwigs Wilhelm Germain
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Schweden Frankreich Frankreich Holland Frankreich Spanien Italien Irland Heidel- Irland Boynefluß La_Hogue Luxemburg Holland Spanien Westfälischen Frankreich
84
mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze
Reich zerstreuten Landestheile.
Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund-
pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des
Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann.
Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg
von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis-
Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld-
marschall Otto von Sparr.
Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im
schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu
Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell-
schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden-
burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze,
entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter-
nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche
die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über-
gehen.
Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es -
cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder-
ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa
20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen
französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be-
deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried-
rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und
Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni-
versität Duisburg 1655.
Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König
Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg-
Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An-
theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem
Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am
dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil;
zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit-
wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *).
a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der
i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums
i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft,
*) S. oben Seite 56, 67, 74.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Georg
von_Dersslinger Otto Friedrich_Iii_Kurfürst Friedrich Friedrich_I Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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117
Servius Tullins mit einer Ringmauer umzogen. Die Akropolis
von Rom (arx) lag auf dem eapitolinischeu Hügel.
Zwischen dem Capitolin und dem Palatin lag das Forum,
der Brennpunkt des städtischen Lebens; hier tagte die patrizische
wie die plebejische Volksversammlung, hier stand die hostilische
Curie, in welcher der Senat seine Sitzungen hielt; hier fanden
vor den Prätoren die Gerichtsverhandlungen, die Gladiatoren-
spiele u. s. w. statt. In dem Thal zwischen Palatin und Aventin
lag der Circus Maximus, die von Tarquinius Superbus angelegte
länglich runde Rennbahn. Zwischen dem ausbiegenden Laufe des
Tiber und dem eapitolinischen und quirinalischen Hügel lag der
Campus Martins, eine weite Ebene, der Schauplatz für militärische
Hebungen, große Volksversammlungen (comitia centuriata) re.
Die Stadt zeigte bis zum gallischen Brande dürftige und
kleine Wohnungen; nach demselben wurde sie etwas besser, aber un-
regelmäßig aufgebaut. Erst nachdem Rom den Orient kennen
gelernt, namentlich nach der Zerstörung von Korinth (146)
wurde es prachtvoll ausgebaut; neue Stadttheile, namentlich um
das Janienlum, entstanden; die großartigsten und herrlichsten
Bauten lagen ans dem Forum, dem Capitol und auf dem Mars-
selde; auf dem Palatin lagen die Kaiserpaläste.
Sechszehn prächtige Kunststraßen, unter denen die appische
Straße (312 gebaut) die Königin war, liefen von Rom aus nach
allen Richtungen,^ von prächtigen Villen, Grabmälern, Kunst-
gärten umgeben.
2. Die Gründung Noms.
Als die Latiner die latinische Ebene einnahmen, haben sie
ohne Zweifel das Albaner Gebirge, die natürliche Burg Latiums,
zunächst besetzt. Es gilt als Ursitz des latinischen Stammes und
hier blühte weit vor Roms Gründung Alba longa (zwischen dem
Albanersee und dem westlichen Abhange des Albanerberges). Es
stand an der Spitze eines Bundes, der dreißig latinische Städte
umfaßte; das Bundesfest (feriae latinae) wurde hier alljährlich
zu Ehren des Jupiter Latiaris gefeiert.
Die Sage bringt die Entstehung von Alba longa mit Aeneas
in Verbindung imd läßt von da aus Rom entstehen. Aeneas
kam nach der Zerstörung Troja's mit einer kleinen Schaar von
.Trojanern nach Italien und gründete Lavinium. Des Aeneas
Sohn führte dreißig Jahre später die Einwohner aus diesem nn-
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109
Servius Tullius mit einer Ringniauer mnzogen. Die Akropolis
von Rom (arx) lag auf dem capitolinischen Hügel.
Zwischen dem Capitvlin und dem Palatin lag das Forum,
der Brennpunkt des städtischen Lebens; hier tagte die patrizische
wie die plebejische Volksversammlung, hier stand die hostilische
Curie, in welcher der Senat seine Sitzungen hielt; hier fanden
vor den Prütoreu die Gerichtsverhandlungen, die Gladiatoren-
spiele u. s. w. statt. In dem Thal zwischen Palatin und Aventin
lag der Circus Maximus, die von Tarquinius Superbus angelegte
länglich runde Rennbahn. Zwischen dem ausbiegenden Laufe des
Tiber und dem capitolinischen und quirinalischen Hügel lag der
Campus Martins, eine weite Ebene, der Schauplatz für militärische
Hebungen, große Volksversammlungen (comitia centuriata) rc.
Die Stadt zeigte bis zum gallischen Brande dürftige und
kleine Wohnungen; imd) demselben wurde sie etwas besser, aber un-
regelmäßig aufgebaut. Erst nachdem Rom den Orient kennen
gelernt, nach der Zerstörung von Korinth (146)
wurde es prachtvoll ausgebaut; neue Stadttheile, besonders um
das Janiculum, entstanden; die großartigsten und herrlichsten
Bauten lagen auf dem Forum, den: Capitol und auf dem Mars-
selde; auf dein Palatin lagen die Kaiserpaläste.
Sechszehn prächtige Kunststraßen, unter denen die appische
Straße (312 gebaut) die Königin war, liefen von Rone aus nach
allen Richtungen, von prächtigen Villen, Grabmälern, Kunst-
gärten umgeben.
2. Die Gründung Roms.
Als die Latiner die latinische Ebene einnahmen, haben sie
ohne Zweifel das Albaner Gebirge, die natürliche Burg Latiums,
zunächst besetzt. Es gilt als Ursitz des latinischen Stammes und
hier blühte weit vor Roms Gründung Alba longa (zwischen dem
Albanersee und dem westlichen Abhänge des Albanerberges). Es
stand an der Spitze eines Bundes, der dreißig latinische Städte
umfaßte; das Bundesfest (isriae latiuao) wurde hier alljährlich
zu Ehren des Jupiter Latiaris gefeiert.
Die Sage bringt die Entstehung von Alba longa mit Aeneas
in Verbindung und läßt von da aus Rom entstehen. Aeneas
kam nach der Zerstörung Troja's mit einer kleinen Schaar von
Trojanern itadj Italien und gründete Lavinium. Des Aeneas
Sohn führte dreißig Jahre später die Einwohner aus diesen! nn-
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56
1667—1668 Ludwigs Devolutionskrieg (Erster Raubkrieg) gegen Spanien.
1667 Holland, England und Schweden schliessen die
Tripelallianz. (Johann de Witt.)
1668 Friede zu Aachen.
1672—1679 Ludwigs Krieg (Zweiter Raubkrieg) gegen
Holland und seine Verbündeten. — Wilhelm Iii. von Oranien.
Seit 1674 Bund der Generalstaaten mit dem Reiche.
1675 Des grossen Kurfürsten Sieg bei Fehrbellin:
Eroberung von Schwedisch-Pommern.
1678 Friede zu Nymwegen mit Holland und Spanien
geschlossen.
1679 Friede zu Nymwegen mit dem Kaiser und Reiche
geschlossen.
Brandenburgs Separatfriede zu St. Germain en Laye: Schwedisch-Pommern fast ganz zurückgegeben.
1680—1684 Ludwigs chambres de reunions in Metz, Besanqon und Breisach.
1681 Uebergabe der Reichsstadt Strassburg an Louvois.
1683 Belagerung des von Stahremberg vertheidigten
Wien. Der Polenkönig Johann Sobiesky und der Herzog Karl von Lothringen retten die Stadt.
1685 Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf.
1686 Das augsburger Bündnis wird gegen Frankreich
geschlossen.
1688—1697 Dritter Raubkrieg gegen die Alliirten von Augsburg.
1689 Teuflische Verwüstung der Pfalz. (Heidelberg,
Speier.)
1697 Friede von Ryswyk: Strassburg bleibt franzö-
sisch.
1697 Eugen von Savoyen siegt über die Türken bei
Zenta (an der Theiss).
1699 Friede von Karlowitz.
1701—1706 Religionskrieg der Camisarden in den Cevennen.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Devolutionskrieg Ludwigs Johann_de_Witt Johann Ludwigs Ludwigs Wilhelm Germain Ludwigs Johann_Sobiesky Johann Karl_von_Lothringen Karl Ludwig Ludwig Ryswyk Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Karlowitz
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Holland England Schweden Aachen Holland Fehrbellin Schwedisch-Pommern Holland Spanien Brandenburgs Schwedisch-Pommern Breisach Stahremberg Wien Nantes Frankreich Augsburg Heidelberg Strassburg
241
Halbinsel Morea und dem festen Lande. Auf vielen Inseln ist der Boden so
vulkanisch und dadurch so heiß, daß man in einem fußtiefen Loche die Hand
verbrennen würde. Diese Erdwärme, verbunden mit der bedeutenden Sonnen-
hitze, macht, daß dort süßere Weine und Apfelsinen wachsen, als irgendwo in
Europa. Auf ganz Morea wachsen viele kleinbeerige Weintrauben, die man,
getrocknet, Korinthen nennt. Aus den größeren Weinbeeren werden, wenn
man sie trocknet, Rosinen. Außerdem bringt der Norden Griechenlands Oel
und Honig, der Süden Reiß, Baumwolle, Tabak und Südfrüchte hervor.
Auf den Inseln gedeiht der Seidenbau, und an vielen Orten bricht man schö-
nen Marmor. Die Residenzstadt Athen erinnert mit ihren vielen Trümmern
an die Herrlichkeit des alten Griechenland. Von Theben und Sparta sind
nur noch Trümmer vorhandey. Korinth an der eine Meile breiten Land-
enge gleiches Namens ist auch nicht mehr die reiche, glanzvolle Handelsstadt,
die sie in alter Zeit gewesen ist.
An der Westseite Griechenlands liegen die jonischen Inseln, bestehend
aus sieben größeren und einigen kleineren, auf denen besonders Wein, Korin-
then, Rosinen, Oel und Baumwolle erzeugt werden. Die Insel Zante wird
sogar wegen ihrer Fruchtbarkeit an Wein und Oel „die Blume des Orients"
genannt. Die Insel Korfu hat reiche Salinen und ihre Hauptstadt eine grie-
chische Universität. Erdbeben sind auf dieser gebirgigen Insel eine nicht seltene
Erscheinung.
17. Der Olymp.
Nördlich von Larissa, im nördlichen Thessalien, streckt sich ein r o-
manti scher, aber öd er Landstrich dem Meere zu. Schweigen und Einsamkeit
beherrschen ihn so, wie einst der Lärm der Menschen, die sich auf diesem Boden
drängten. Man sieht hier und da Ueberreste griechischer Straßen, wo kein
Fuß mehr wandelt. Einige Maisfelder in den Thälern und kümnrerliche
Olivenpflanzungen sind die einzigen Zeichen gegenwärtiger Cultur.
Zerstörte Dörfer und verwilderte Baumpflanzungen deuten auf eine noch vor
Kurzem reichere Bevölkerung hin.
Dort erhebt sich der Oly mp, der Götter sitz des griechischen Al-
terthums mit weißglänzender Firne, wie ein großer Schatten. Die älte-
sten Griechen hielten ihn für den höchsten Berg (6500 Fuß hoch) und den
Mittelpunkt der ganzen Erde, die man von des Berges Gipfel ganz
überschauen zu können vorgab. Dieser Begriff und das Majestätische
anch in seiner Form führte zur Idee, es sei die irdische Wohnung der Göt-
ter. Ueber dem Haupte desselben glaubte man eine Oeffnung im metallenen
Gewölbe des Himmels, die Pforte für die unsterblichen Mächte. Zwei
andere Thore dachte man sich am Himmelsgewölbe an dessen äußerstem Rande
in Ost und West. Durch diese stiegen der Phöbus (der Sonnengott) und
die Nacht mit ihrem Gefolge aus dem Ocean zum Firmamente empor und
Kicfser, Viertes Lesebuch. Ii. ,g
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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dem Westen Europas in Berührung., Zu diesem Thore hinaus
ritten die Hunnen, um Westeuropa zu verwüsten, — zu diesem
Thore hinaus zogen die wilden Scharen der Magyaren (Ungarn),
um Deutschland zu quälen. Zu eben diesem Thore hinaus strömten
die Türken, um Wien zu belagern. Herein kamen in dieses Thor
die Deut sch e n, insbesondere unter Karl d e m G rosse n, — dann
unter vielen Heerführern und Kaisern, um die Verwüstungen der
Ungarn zu strafen und sie aus räuberischen Nomaden zu sess-
haften Bürgern zu machen; —hier herein pilgerten die Kreuz-
fahrer zum heiligen Lande; — hier herein kamen die Oester-
reicher, ihre Erbrechte geltend zu machen, — und die Fran-
zose n unter ihrem grossen Kaiser, um in Ungarn Oesterreich
zu bezwingen. Durch dieses Thor kam den Ungarn das Chriften-
th u m, der Städtebau, die Kultur, das De u tschthn m. Hier
liegen in der Ebene zu beiden Seiten der Karpathen , in den
Raaber Flachen die unzähligen ungarisch-deutschen Schlacht-
se 1 d e r.
Durch das zweite Hauptthor, bei Belgrad, rückten die rö-
mischen Kaiser. Aus eben dieser grossen Hauptstrasse ergossen
sich die ungestümen Scharen der Türken und v erbrüteten sich von
Belgrad aus auf die ungarischen Viehtriften. Zu diesem Thore
hinaus zogen die Ungar n, die Oe ft e r re i c h er, um gegen die
Türken zu streiten. Um diesen Punkt drehen sich alle die Kämpfe
Ungarns mit der Türk ei, und es liegen hier an der The iss
Schlachtfelder an Schlachtfeldern, auf denen unsägliches Blut vergos-
sen wurde.
Durch das dritte Thor endlich, das die theisser Ebene
anbahnt, kamen die Ungarn selbst, 215,000 bewaffnete Männer
stark. Denn hier überstiegen sie aus den Ebenen der M o 1 d a u die
Karpathen und ergossen sich in das Thal der The iss. Vor
ihnen strömten auch dieses Weges die H u nnen und unzählige an-
fiele Völkerschaften. — Und 1849 eilten von dieser Seite die R u s-
s e n — Oesterreich zu Hülfe, von dessen Herrschaft sich
die Ungarn zu befreien strebten. —
Während in dem Innern von Ungarn die Magyaren woh-
nen, stehen die Deuts c hen in dem westlichen Thor e,
welches wir das deutsche nennen. In dem s ü d 1 i c h e n stehen
die Türke n, und wir nennen es das türkisch e. In dem öst-
lichen aber stehen die R ul se n, und es mag daher das r u f-
t’ische genannt werden. — In der Nähe des deutschen Thores
hält die wichtige Festung K o m o r n Wache, in der Nähe des tür-
kischen das ebenso feste Peterwardein.
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TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl
Extrahierte Ortsnamen: Europas Westeuropa Ungarn Deutschland Ungarn Oester- Fran- Ungarn_Oesterreich Ungarn Chriften- Belgrad Belgrad Ungarn Oesterreich Ungarn Deuts