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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 83

1869 - Mainz : Kunze
88 Durch den Westfälischen Frieden — des Reiches Untergang, Preußens Aufgang! — souveräner Reichsfürst, wird er durch seine Theilnahme am Schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg sou- veräner Herzog in Preußen, das 1618 als polnisches Lehen er- worben worden war (S. 46). Nach der dreitägigen Schlacht bei Warschau (Juli 1656),1656 dem Sieg der Schweden mit brandenburgischer Waffenhülfe, er- hält der große Kurfürst im Vertrag von La bi au den souveränen Besitz des Herzogthums Preußen von Schweden, im Vertrag von Welau 1657 die gleiche Zusicherung von Polen. Bestätigung i6s? im Frieden zu Oliva 1660. Huldigung zu Königsberg cmtimo 18. Oktober 1663. Die großen Waffenerfolge gegen Schweden im zweiten fran- zösischen Kriege (S. 64 und 65), der glänzende Sieg bei Fehr- kitiu 28. Juni 1675, Brandenburgs erste selbständige Kriegs-"" that, und die sich daran knüpfende Eroberung von Schwedisch- Pommern bleiben fruchtlos. Nach Abschluß des Nymweger Frie- dens 1678 von Holland und dem Kaiser im Stich gelassen, von Ludwig Xiv in seinen westfälischen Gebieten bedroht, schließt Friedrich Wilhelm 1679 den Separatfrieden von St. Germain"" en Lahe, (s. oben S. 65) in dem er von allen Eroberungen nur einen kleinen Strich auf dem rechten Odernfer behält. Seine Erbansprüche auf die Besitzungen des 1675 ausge- storbenen Herzoghauses von Liegnitz, Brieg, Wohlan*), sowie auf das Herzogthum Iägerndorf**) tritt er 1686 denn"86 Kaiser ab gegen bcu Schwiebuser Kreis, ans bcn indeß noch vor Abschluß des Vertrags der damals mit seinem Vater zer- fallene Kurprinz Friedrich gegen eine Geldstunme verzichtet. Erstes Auftanchen der schlesischen Frage. a. Innere Zustände: Gründung der absoluten Für- stengewalt im Geiste der Zeit durch siegreiche Kämpfe gegen die Stände in Preußen, die an ihrem früheren Oberlehnsherrn in Polen einen Rückhalt suchen. Volksbewegung in Königsberg 1662, der Schöppenmeister Roth gefangen, der Oberst v. Kalk- stein später enthauptet. Diese durchgreifende, aber nur das Beste des ganzen Volkes erstrebende Gewalt damals zugleich das einzig *) Auf Grund einer Erbverbrüderung des Kurfürsten Joachim Ii 1537 mit dm piastischen Herzogen von Liegnitz — ein Vertrag, den Ferdinand I König von Böhmen indeß nicht anerkannt hatte. **) Dasselbe hatte Brandenburg-Ansbach 1523 durch Kauf erworben, aber dann von Böhmen zu Lehen übernommen und au Kurbrandenburg 1603 ver erbt, 1622 jedoch gab es der Kaiser au den Fürsten von Lichtenstein. 6*

3. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

4. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

5. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

6. Geschichtstabellen - S. 56

1876 - Mainz : Kunze
56 1667—1668 Ludwigs Devolutionskrieg (Erster Raubkrieg) gegen Spanien. 1667 Holland, England und Schweden schliessen die Tripelallianz. (Johann de Witt.) 1668 Friede zu Aachen. 1672—1679 Ludwigs Krieg (Zweiter Raubkrieg) gegen Holland und seine Verbündeten. — Wilhelm Iii. von Oranien. Seit 1674 Bund der Generalstaaten mit dem Reiche. 1675 Des grossen Kurfürsten Sieg bei Fehrbellin: Eroberung von Schwedisch-Pommern. 1678 Friede zu Nymwegen mit Holland und Spanien geschlossen. 1679 Friede zu Nymwegen mit dem Kaiser und Reiche geschlossen. Brandenburgs Separatfriede zu St. Germain en Laye: Schwedisch-Pommern fast ganz zurückgegeben. 1680—1684 Ludwigs chambres de reunions in Metz, Besanqon und Breisach. 1681 Uebergabe der Reichsstadt Strassburg an Louvois. 1683 Belagerung des von Stahremberg vertheidigten Wien. Der Polenkönig Johann Sobiesky und der Herzog Karl von Lothringen retten die Stadt. 1685 Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf. 1686 Das augsburger Bündnis wird gegen Frankreich geschlossen. 1688—1697 Dritter Raubkrieg gegen die Alliirten von Augsburg. 1689 Teuflische Verwüstung der Pfalz. (Heidelberg, Speier.) 1697 Friede von Ryswyk: Strassburg bleibt franzö- sisch. 1697 Eugen von Savoyen siegt über die Türken bei Zenta (an der Theiss). 1699 Friede von Karlowitz. 1701—1706 Religionskrieg der Camisarden in den Cevennen.

7. Bd. 2 - S. 172

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
172 Viertes Kap. Römische Geschichte. nat zu entfernen; worauf keine Schonung mehr nöthig schien. Dercon- sut Opimius war Gracchus persönlicher Feind. Als der Leztcre in dieser Noch, von Fulvius verleitet, sich bewaffnet auf dem av cu- tinischen Hügel lagerte, und ein Liktor durch seine Leute erschlagen ward, ließ sich Op im ins, wie bei großen Gcfabren, durch den Senat die höchste Gewalt ertheilen, griff die Bürgerschaar, die cs mit Gracchus hielt — der Schrecken harte ihre Zahl schon sehr vermindert—, mit bewaffneter Macht an, und zerstäubte sie. Viele wurden in der Stadt, noch mehrere auf der Flucht gctödtct. Uebcr 3000 Bürger fielen; unter ihnen Gracchus. Sein Haupt wog Opimi us dem Mör- der mit Gold auf(3863. 120 v. Ehr.). Darauf ließ er frevelnd der Eintracht einen Tempel errichten, während die Gegenpartei noch immer verfolgt und, was die Gracchen gebaut hatten, triumphircud ciugerisscu ward. Aber das Volk bewahrte die Brüder in dankbarem Andenken, errichtete ihnen Statuen, und nannte sie Märtyrer dcrfrei- heitöliebe. Opimius, der nachmals wegen Bestechung verurtheilt ward, starb in tiefster Verachtung. Der Damm war gebrochen, Gewalt trat an die Stelle des Gesezcs. Die Heiligkeit des Tribunats war in dem älteren Gracchus, und in seinen und seines Bruders Anhängern jene des Lebens der Bürger ver- lezt worden. Rom ging einer schrecklichen Zeit entgegen. <> Die Welt- herrscherin, vom Blute der Nationen trunken, ftizg an in ihren Eingeweide» zu wüthen." §. M. Der Krieg des Jugurtha. Zwei wichtige äußere Krieges*), der Krieg des Jugurtha und jener der Cimbern, übertönten auf eine Zeit den Parteienkampf; aber sie nährten zugleich den inneren Brand, und legten den Grund zu einem schnellen Ausbruche. Masinissa, der während des dritten punisehen Krieges starb, hatte zwar auf gleichem Fuße mit Rom gegen Karthago gestritten. Gleich- wohl, da Rom gewöhnt war, mit dem Begriffe eines Bundesgenossen jenen der Unterordnung zu verbinden, thcilte es die Erbschaft des Königs nach Gutdünken unter dessen Söhne, und die numidlschen Prinzen kamen von nun an in Abhängigkeit. Daher trat, als unter (*) Auch während der gracchischen Unruhen hatten die Römer nach Außen gekriegt, (¿in großer Theil des südlichen Galliens, b'.s gegen die Pyre- näen, wurde in oerschiedenen Zügen erobert, die Salurier, Allobroger, Ar- verner u. a Völker daselbst besiegt, und die Kolonie lvrn!,o Martius (Nar- bonne) angelegt. Auch wurden die balkarischen Inseln durch O. Metel lus (des Macetvnicus Sobn)lind durch L. Cäcilius Aletellus die Dal Ma- lier unterworfen, endlich auch gegen die Scordisccr in Thrakien mit abwech- selndem Glücke gekriegt.

8. Bd. 2 - S. 218

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
21z Viertes Kap. Römische Geschichte. zwanzig Legionen, gegen die Mörder Cäsar's ziehen, und Lepidus in- dessen Rom mit drei Legionen decken. Wäre der Krieg geendet, dann sollten achtzehn der besten Städte in Italien sammt ihren Ländereien unter die Soldaten vertheilt werden, zur Belohnung für das Nieder- treten der Republik. Um das Maß des Frevels zu füllen, wurde der Tyrannen-Bund durch das edelste Blut besiegelt. Die Feinde der Freiheit und der Triumvirn persönliche Feinde sollten sterben. Dreihundert Senatoren, zweitausend Ritter, eine ungezählte Menge der besten Bürger wur- den geächtet. Wenn unter denselben sich auch Lepidus Bruder, Pau- lus, und Antonius Oheim, Lucius Cäsar, befanden, so wurden sie gleichwohl durch ihrer Verwandten Macht der Vollstreckung ent- zogen. Aber Octavian gab — nach verstellter Weigerung — seinen Wohlthäter, durch den er groß geworden, den edlen Cicero hin: und freilich mußte er in dem Redner der Freiheit einen Feind erkennen, seitdem er selbst Tyrann geworden. Im vier und sechzigsten Jahre des Alters, auf seiner formianischcn Villa, von wo er nach Makedonien flüchten wollte, starb Cicero durch die Hand des Legion-Tribuns Po- pilius Länas, welchem er vordem durch gerichtliche Vertheidigung das Leben gerettet, mit Würde, und von allen Guten beweint. An- tonius, in wildem Jubel, zahlte dem Mörder den Lohn, und ließ das edle Haupt zwischen beiden Händen auf der Rednerbühne aufnageln. Sein Weib Fulvi a hatte zuvor die Zunge, welche den Bösen so furcht- bar gewesen, mit Nadeln durchstochen. Octavian selbst bereute später, daß er durch solchen Verrath seinen Ruhm befleckt. Als er einst — schon längst Augustus — einen Enkel Cicero's lesend in einem Buche seines Ahnherrn traf, nahm er das Buch in die Hand, durchging einige Sei- ten, und gab cs mit den Worten zurück: » Mein Sohn! das war ein großer Mann und ein Freund seines Vaterlandes!" Und es erneuerten sich die Schrecken der sullänischen Zeit, und aber- mal fielen nicht blos der Tyrannei, es fielen auch dem Privathasse und der Raubsucht Opfer. Ju den Armen der Freunde, am Hausaltar, in den Tempeln wurden die Proscribirten geschlachtet. Ihnen Zuflucht zu geben galt für Hochverrath. Die Henker waren den Triumvirn voran- gezogen. Das Morden begann in der Nacht, welche mit gleichem Schleier die Gräuel der Tyrannei, wie die Wuth der Privatleidenschaf- ten deckte. Der Consul Pedius starb vor Schrecken über den nächt- lichen Tumult. Am Morgen zogen die Triumvirn, jeder mit einem Truppcncorps, in die bluttriefende Stadt. Unter dem Zujauchzen der Soldaten war der Bund geschlossen worden ; nun kamen sie, die Erst- linge des Raubs zu verschlingen.

9. Bd. 2 - S. 25

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
26 Erstes Kap. Geschichte der Perser. sie waren nicht die Ursache des Krieges, der sich jezt gegen Sparta erhob. In diesem Kriege ernteten der Athenienser Konon, als per- sischer Admiral, zur See und Agesilaus, der sein Heer zurück aus Kleinasien nach Griechenland geführt hatte, zu Lande (bei Koronea) die vorzüglichsten Lorbeeren; aber so sehr zog Sparta die einheimische Herrschaft dem auswärtigen Siege, die Tyrannei dem Ruhme vor, daß es durch Antalcidas einen übereilten Frieden mit den Persern schloß (3597. 386 v. Ehr.), wodurch diesen die griechischen Kolonien in Kleinasien, die 62 Jahre zuvor der cimonische Friede befreit hatte, nebst mehreren Inseln, und selbst das große Cypcrn, neuerdings unter- worfen, die europäischen Griechen aber — wenn gleich dem Namen nach frei — der Herrschaft Sparta's überlasten wurden. Diesem schändlichen Frieden traten die meisten griechischen Staaten bei, und Artarerres war so vollkommen vergnügt mit seinen errungenen Vortheilen, daß er in den Kriegen, die bald nachher gegen Sparta — auch ohne persische Dariker — von Neuem ausbrachen, die Rolle des Friedensstifters übernahm. Seine lezten Regierungsjahre wurden durch verschiedene Unfälle, vorzüglich aber durch häuslichen Kummer, ge- trübt. Hundert und fünfzehn Söhne hatte er von seinen zahlreichen Wei- bern und Kebsweibern. Fünfzig derselben verschworen sich gegen des Vaters Leben. Einige brachten einander vor seinen Augen um. Ar- tarerrcs starb aus Grain. Artarerres Hi., O chus, folgte ihm, ein Wüthrich ohne Glei- chen (3618. 365 v. Ehr.). Seine vielen Brüder, seine Verwandten, die Greise nicht ausgenommen, wurden an einem Tage gewürgt und das Reich mit eisernem Scepter beherrscht. Ein großer Aufstand war in Phönicien ausgebrochen; die Aegypter unterstüzten denselben. Mit einem fürchterlichen Heer riickte Ochus gegen die Empörer. Sidon, von seinem eigenen Fürsten und von dem Griechen Mentor, dem Anführer der ägyptischen Hitfstruppen, verrathen, brannte sich auf in wilder Verzweiflung; die übrigen Städte baten um Gnade, und auch Aegypten unterwarf sich der überlegenen Macht. 64 Jahre lang hatte dieses — unter neun Königen — einen Schimmer der Freiheit genossen; jezt kehrten die Tage des Cambyses wieder; es flössen Ströme von Blut, die Schäze des Landes wurden geraubt, die Heitigthümer ge- schändet und selbst die Götter gewürgt. Ungestraft hätte Ochus die Menschen mit Füßen treten mögen; den Frevel, den er an dem heili- gen Ochsen geübt, mußte er büßen. Bagoas, der ägyptische Eunuch, welcher Günstling des Königs geworden, wurde Apis Rächer, ver- giftete Ochus, und mißhandelte noch die Leiche in heiliger Wuth. Auch

10. Theil 2 - S. 145

1864 - Mainz : Kirchheim
145 In diesem fürchterlichen Momente waren Aller Blicke auf den Boden geheftet. Die Schlange wandte sich mit erhobenem aufgeblasenem Kopfe der Milch zu. „Ich bin gerettet, bin gerettet!" rief M. aufspringend, und fiel be- wußtlos in die Arme seiner Diener. ;— In dem nächsten Augenblicke waren wir Alle zerstreut und mit Stöcken und Stühlen -bewaffnet. Die Brillenschlange lag erschlagen, und unser armer Freund ward mehr todt, als lebendig, in sein Schlafzimmer getragen. 26. Der Kampf der Riesenschlange mit dem Tiger. An einem Morgen salstn wir nach den Palmen wieder, Da war's, als hing ein Ast vom höchsten Gipfel nieder, Ein Ast, der wunderbar sich auf- und niederzog, In Schlangenwindungen sich hin und wieder bog. Als den Verschlingungen wir zugesehen lange, Erkannten wir, es sei die Riesenkönigsschlange, An Dicke, wie ein Mann, und sechzig Fuß an Länge, So schätzten wir, daß sie von oben niederhänge. In Lüften war der Schweif, verhüllt vom Palmenlaub; Der Rachen erdennah, weit aufgethan zum Raub, Weit aufgethan zum Raub ohnmächt'ger kleiner Thiere, Die ihr Verhängniß trieb zu diesem Jagdreviere. Sie schien, am Zorngebrüll des Tigers war's zu hören, Zu schmälern seine Jagd und sein Gehäg' zu stören; Da trat er, wie zum Kampf gerüstet, selbst hervor, Und jene ringelte sich in sich selbst empor. Doch als gerad' unter ihr er hob den stolzen Nacken, Schoß sie ihr Haupt herab, von hinten ihn zu packen. Er krampfte sich zurück, als sie mit einem Biß Ein ungeheures Stück vom bunten Fell ihm riß. Daran hielt sie ihn fest, ließ dann von oben nieder Stets mehr und mehr von sich und schnürt' ihm alle Glieder. In ihrem Rachen wird des seinigen Geheul Erstickt, und athemlos preßt ihn der Riesenknäul. Zu schwach doch, daß ihr Druck den Feind allein zermalme, Zog sie zur Hülfe bei den Schaft der Kokospalme. Sie zog zum Schaft hinan den Tiger, und ein Krach War hörbar, als sie ihm die ehr'nen Rippen brach. Am Boden lag er nun; sie aber kampfesmatt Zog sich, um auszuruh'n, hinauf in's Palmenblatt. Erwürgend hatte sie den Tag vollauf zu thun, Worüber Nacht es ward, und wir sie ließen ruh'n. t eff et, Vierte« Lesebuch. Ii. 10
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