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1. Neuere Geschichte - S. 10

1869 - Mainz : Kunze
10 Das Reich unter Maximilian ohne Kriegsrnhm, ohne fest ein- gelebte Rechtsformen, ohne Eintracht zwischen dem antoritätslosen Haupt und den fast unabhängigen Gliedern, voller Gährnngsstoffe! ""Namentlich auf dem Reichstag zu Mainz 1517 allseitige Klagen über diese Nothstände. Ii. Bewegungen in den übrigen Ständen: Fürstenthnm, Reichsadel, Stadtgemeinden, Bauernschaften. Umge- kehrte Entwicklung Frankreichs und Deutschlands; dort gerade am Ansgang des Mittelalters Unterordnung der großen Vasallen unter die Krone, hier allmähliche Ausbildung des Reichs-Fürst en- thnms bis zur Landeshoheit; Streben der Fürsten, die reichsnn- mittelbaren Stände in ihren Territorien zu unterdrücken. Ein- führung der Nachfolge nach dem Erstgebnrtsrechte. — Der reichs - unmittelbare Adel, besonders insüdwestdentschland zahlreich, znm Theil verarmt, kriegslustig und doch ohne die alte Bedeutung des Reiterdienstes, znm Theil in Rittergesellschaften gegen die Uebergriffe der Fürsten geeinigt, nach Verstärkung der Kaiserge- walt und einer Umformung der Reichsverfassnng' strebend. Dem Landfrieden und dem Reichskamlstergericht znm Trotz in häufigen Fehden gegen Fürsten und Städte; die Unsicherheit der Straßen und des Verkehrs ärger wie je. Götz von Berlichingen, Hans Selbitz, Franz v. Sickingen (geb. 1481). Seine Fehde mit Worms 1515 und 1516. Die Städte (fast 100 freie Städte im Reich, in Schwaben allein über 30) in großem Aufschwung durch den Handelsverkehr über Venedig mit der Levante und die beginnende Theilnahme am oft- und westindischen Handel; ihre Vertheidignngskämpfe gegen Fürsten und Adel; Bedeutung Lübecks, des Hansahanptes, in Niederdentschland, (sein Seekrieg gegen König Johann voll Dänemark, Sieg bei Bornholm), in Ober- dentschland vor allen Nürnbergs materielle und geistige Blüthe (Albrecht Dürer, Hans Sachs, Wilibald Pirckheimer Senator, Humanist, Heerführer; Regiomontan, Konrad Celtes u. a.). Im Innern der Städte vielfache Gährnngen nnb Kämpfe; der bischöflichen Städte gegen die bischöfliche Gewalt, sonst Widerstreit zwischen Rath and Gemeinen; ein vorherrschend demokratischer Geist. Bewegungen im Bauernstand. Nur in den Alpen (Schweiz) und an der Nordsee (Ditmarschen) noch Reste altgermanischer Banern- sreiheit; sonst Steuerdruck und Hörigkeit. Durch die dem Bauern- stand entnommenen Landsknechte erwachte das Gefühl der Kraft. Geheime Bündnisse zur Beschränkung ter Geistlichkeit, Selbstbe-

2. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

3. Neuere Geschichte - S. 83

1869 - Mainz : Kunze
88 Durch den Westfälischen Frieden — des Reiches Untergang, Preußens Aufgang! — souveräner Reichsfürst, wird er durch seine Theilnahme am Schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg sou- veräner Herzog in Preußen, das 1618 als polnisches Lehen er- worben worden war (S. 46). Nach der dreitägigen Schlacht bei Warschau (Juli 1656),1656 dem Sieg der Schweden mit brandenburgischer Waffenhülfe, er- hält der große Kurfürst im Vertrag von La bi au den souveränen Besitz des Herzogthums Preußen von Schweden, im Vertrag von Welau 1657 die gleiche Zusicherung von Polen. Bestätigung i6s? im Frieden zu Oliva 1660. Huldigung zu Königsberg cmtimo 18. Oktober 1663. Die großen Waffenerfolge gegen Schweden im zweiten fran- zösischen Kriege (S. 64 und 65), der glänzende Sieg bei Fehr- kitiu 28. Juni 1675, Brandenburgs erste selbständige Kriegs-"" that, und die sich daran knüpfende Eroberung von Schwedisch- Pommern bleiben fruchtlos. Nach Abschluß des Nymweger Frie- dens 1678 von Holland und dem Kaiser im Stich gelassen, von Ludwig Xiv in seinen westfälischen Gebieten bedroht, schließt Friedrich Wilhelm 1679 den Separatfrieden von St. Germain"" en Lahe, (s. oben S. 65) in dem er von allen Eroberungen nur einen kleinen Strich auf dem rechten Odernfer behält. Seine Erbansprüche auf die Besitzungen des 1675 ausge- storbenen Herzoghauses von Liegnitz, Brieg, Wohlan*), sowie auf das Herzogthum Iägerndorf**) tritt er 1686 denn"86 Kaiser ab gegen bcu Schwiebuser Kreis, ans bcn indeß noch vor Abschluß des Vertrags der damals mit seinem Vater zer- fallene Kurprinz Friedrich gegen eine Geldstunme verzichtet. Erstes Auftanchen der schlesischen Frage. a. Innere Zustände: Gründung der absoluten Für- stengewalt im Geiste der Zeit durch siegreiche Kämpfe gegen die Stände in Preußen, die an ihrem früheren Oberlehnsherrn in Polen einen Rückhalt suchen. Volksbewegung in Königsberg 1662, der Schöppenmeister Roth gefangen, der Oberst v. Kalk- stein später enthauptet. Diese durchgreifende, aber nur das Beste des ganzen Volkes erstrebende Gewalt damals zugleich das einzig *) Auf Grund einer Erbverbrüderung des Kurfürsten Joachim Ii 1537 mit dm piastischen Herzogen von Liegnitz — ein Vertrag, den Ferdinand I König von Böhmen indeß nicht anerkannt hatte. **) Dasselbe hatte Brandenburg-Ansbach 1523 durch Kauf erworben, aber dann von Böhmen zu Lehen übernommen und au Kurbrandenburg 1603 ver erbt, 1622 jedoch gab es der Kaiser au den Fürsten von Lichtenstein. 6*

4. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

5. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

6. Neuere Geschichte - S. 104

1869 - Mainz : Kunze
104 Hanptursachen der französischen Revolution. Die Erklärung dieses welterschütterndeu und eine neue Zeit- periode einleitenden Ereignisses, das zugleich nach Innen und Außen zerstörend wirkt, liegt in dem kranken Gesammtzustand des französischen Staats- und Volkslebens. Hauptseiten des Ver- derbens sind folgende: 1. Die sittliche Unwürdigkeit und Unfähigkeit Ludwigs Xv, dessen mehr als halbhundertjährige Regierung (1715—1774, bis 1723 unter der Regentschaft des Herzogs von Orleans) das Königthum herabwürdigte, die Sitten der höheren Stä ude vergiftete.'' Sein edler Enkel und Nachfolger Ludwig Xvi, *) das sittliche Gegenbild seines Großvaters, aber ohne die nöthige Kraft, Einsicht und Bildung, vermochte den Sturz nicht aufzuhalten. 2. Das Sinken der äußeren Macht Frankreichs und feinet Kriegsruhms im 1 3. Jahrhundert erregten Un- zufriedenheit und machte die Regierung ilnpopulär. Auch der Truppen ist dieselbe Beim Ausbruch der Revolution uic£)t gewiß. 3. Die Überspannung der königlichen Gewalt und die Unter- drückung der altstäudischeu Freiheiten blieb nur während Ludwigs Xiv kräftiger und lange Zeit so glänzender Regierung ohne Widerstand. Er erwacht mit der Schwäche von Oben. Die Opposition der 15 Parlamente, der höchsten Gerichtshöfe des Landes und Ver- treter der aiteit feudalen Rechte. 4. Die maßlosen und zum Theil die Grundlagen von Kirche nnb Staat untergrabenden Angriffe der Literatur, gegen Krone, Adel und Elerus zugleich gerichtet; — Voltaire, Diderot, d' A l e m bert (die Eneyclopädie) Rousseau, der für englische Zustände begeisterte Montesquieu. Ihr Kampf gegen den Jesuitenorden, dessen Aufhebung durch C l e m e lt s Xiv (Gangauelli) 1773. 5. Not Hst and der großen Masse der ländlichen Bevölkerung des Landes; % des Grundbesitzes in den Händen des Adels, Elerus und großer Capitalisten, verpachtet au abhängige, gedrückte Meier; nur 'ch im Besitz kleiner, meist verarmter Bauern. Mangel eines ländlichen Mittelstaudes; Haß des Volkes gegen den meist in der Hauptstadt lebenden Adel**). Bei dem im allgemeinen geringen *) Ludwigs Xv Sohn, bei Dauphin Ludwig, war schau 1765 gestorben. **) Mit rühmlicher Ausnahme einzelner Provinzen, (namentlich Vendee, Niederpoiton, Niederbretagne, Guhenne) in denen der Adel nach alter Weise auf seinen Gütern saß und mit dem Bauernstand in schöner Eintracht lebte.

7. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 12

1870 - Mainz : Kunze
12 besitz vollberechtigten Freien war Quelle und Sitz aller Gewalt. Am Neil- oder Vollmond Zusammenkunft der bewaffneten Freien zu den Stamm- (Gau) Versammlungen, die zugleich Heerschau sind. Gegenstände der Berathung: Krieg und Frieden, Wahl der Fürsten (prinoipes), Gericht (besonders über Landesverrath, Ueber- läuferei, Feigheit), Wehrhaftmachnng der Jünglinge. Daneben öftere Versammlungen der Hundertschaften, nach denen auch das Heer gegliedert ist, an ihren Malstätten. Gericht gegen freie Männer und ihr Eigenthum. Die Buße für den Todt- schlag das Wergeld. Der beharrliche Friedensbrecher fried- und rechtlos. Engere Einigung der Markgenossenschaft d. h. der Mit- glieder einer Dorfschaft oder von Einzelhöfen. Die Familien, wenn auch untergeordnet der höheren Ord- nung des Staates, doch in großer Selbständigkeit. Der deutsche freie Mann ein König im Kleinen, über Weib, Kind, Gesinde, — Blutrache. Stellung der Frauen, — inesse sanctnm aliquid et proviclum putant nec aut consilia earnm aspernantur aut re- sponsa neglegunt. Tac. Germ. 8. — Keine gemeinsame Obrigkeit im Frieden, im Kriege ein Oberfeldherr (Herzog), nur nach Würdigkeit, auf den Schild er- hoben. — Die einzige feste Obrigkeit die Fürsten (principes), für die Untergaue (Hundertschaften) zugleich Heerführer und Richter; nicht blos ans dem Adel, in der Regel wohl lebens- länglich gewählt. — Gefolgschaften der Fürsten aus den jungen Freien, die noch ohne eignen Landbesitz sind. Die Königsherschaft tritt bei den verschiedenen Stämmen zu verschiedenen Zeiten auf; meist da erst, wo sich schon größere Gebiete gebildet; vergl. Marbods Reich. Anlässe zu dieser Wand- lung : Parteikämpfe im Innern, Verteidigungskriege gegen außen, Eroberungen und Niederlassungen in der Fremde. Wahl durch die Gemeinde aus einem bevorzugten Geschlecht, Erblichkeit. Attri- bute der immerhin beschränkten Königsgewalt: Heerführung, Lei- tung der Volksversammlung, Priesterthum, Vorsitz im Gericht, Ernennung aller Beamten, hervorragender Grundbesitz. Verhältniß zwischen dem König und seinem Volk das der Treue und Huld. Erst durch die größere Einheit und Kraft, die das König- thum brachte, ward ein erfolgreicher Angriff deutscher Völker gegen das römische Weltreich möglich.

9. Alte Geschichte - S. 35

1870 - Mainz : Kunze
35 geführt: Eupatriden (Adelstand), Geomoren (Bauernstand), Demiurgen (Handarbeiter und Gewerbtreibende). Von den Stürmen der Völkerwandrung blieb Attica ver- schont. Der letzte Theside Thymötas wurde um diese Zeit wegen Feigheit gegen eindringende Böotier unter Tanthus entsetzt, an seiner Stelle wird der ans Pylos durch die Dorier vertriebene Nelide Melanthus König von Attiea. Mit seinem Sohne Codrus (vgl. S. 22), der sich im Kampf gegen die ans Argos und Korinth vordringenden Dorier auf Grund eines Orakel- spruchs geopfert, endigt das Königthum 1066. Megaris aber von Attiea losgerissen. 2) Die Adels Herr schüft: Schritt für Schritt zerstört der Adel die Königsgewalt, zuerst den Namen und die Unver- antwortlichkeit, das eigentliche Wesen des Königthums. Der jüngere Kodride Ne lens führt die ionischen Kolonien nach Klein- asien (s. S. 24), sein älterer Bruder Medon erster Archont. Dies Amt lebenslänglich, erblich, aber den Eupatriden verant- wortlich. Seit 752 zehnjährig, 713 das Vorrecht der Neliden aufgehoben, 683 jährlich O Archonten aus den Eupatriden als oberste Regierungsbehörde gewählt. Vollendung der Aristokratie. Das Verlangen nach geschriebenen Gesetzen führte zu einer Aufzeichnung der Rechtsgewohnheiten, zunächst des Blutrechtes in den überstrengen und politisch unbefriedigenden Satzungen des Archonten Dracon um 620. Der Eupatride Cylon benutzt die innere Verstimmung und Gährung, um mit Hülfe seines Schwiegervaters, des Tyrannen Theagenes von Megara sich der Tyrannis zu bemächtigen, und besetzt die Akropolis 612. Vom Volk und Adel belagert, rettet sich Cylon; seine Anhänger an den Götteraltären, besonders aus Betrieb des Alkmäoniden Megacles getvdtet. Verbannung der Alkmüoniden wegen dieser Blutschuld, Entsühnung der Stadt durch Epimenides aus Creta. Der Druck der Adelsherrschast, die Verarmung und Ver- schuldung des Volks, das harte, vielleicht seit Dracon verschärfte Schnldrecht, dieser ganze sociale und politische Nothstand ließ ohne gesetzliche Abhülse eine Revolution befürchten. Der Retter wird Solo n.

10. Geschichtstabellen - S. 56

1876 - Mainz : Kunze
56 1667—1668 Ludwigs Devolutionskrieg (Erster Raubkrieg) gegen Spanien. 1667 Holland, England und Schweden schliessen die Tripelallianz. (Johann de Witt.) 1668 Friede zu Aachen. 1672—1679 Ludwigs Krieg (Zweiter Raubkrieg) gegen Holland und seine Verbündeten. — Wilhelm Iii. von Oranien. Seit 1674 Bund der Generalstaaten mit dem Reiche. 1675 Des grossen Kurfürsten Sieg bei Fehrbellin: Eroberung von Schwedisch-Pommern. 1678 Friede zu Nymwegen mit Holland und Spanien geschlossen. 1679 Friede zu Nymwegen mit dem Kaiser und Reiche geschlossen. Brandenburgs Separatfriede zu St. Germain en Laye: Schwedisch-Pommern fast ganz zurückgegeben. 1680—1684 Ludwigs chambres de reunions in Metz, Besanqon und Breisach. 1681 Uebergabe der Reichsstadt Strassburg an Louvois. 1683 Belagerung des von Stahremberg vertheidigten Wien. Der Polenkönig Johann Sobiesky und der Herzog Karl von Lothringen retten die Stadt. 1685 Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf. 1686 Das augsburger Bündnis wird gegen Frankreich geschlossen. 1688—1697 Dritter Raubkrieg gegen die Alliirten von Augsburg. 1689 Teuflische Verwüstung der Pfalz. (Heidelberg, Speier.) 1697 Friede von Ryswyk: Strassburg bleibt franzö- sisch. 1697 Eugen von Savoyen siegt über die Türken bei Zenta (an der Theiss). 1699 Friede von Karlowitz. 1701—1706 Religionskrieg der Camisarden in den Cevennen.
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