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Staates war. Nachdem er schon gleich nach der Schlacht bei
46 Pharsalus Diktator geworden war, erhielt er 46 diese Würde auf
10 Jahre, ebenso die Censur unter dem Namen praekeetura mo-
45 rum (sein recensus populi) auf 3 Jahre, 45 das Consulat auf
10 Jahre, sowie die früher genannten Aemter auf Lebenszeit.
Die Zahl der Senatoren wurde aus seinen Anhängern auf 900
vermehrt; mit dem Namen des Imperators erhielt er den In-
begriff aller militärifchen Gewalt.
Aeußere Ehrenbezeugungen: 46 Triumph über Gallien,
Aegypten, Pontus, Afrika, 45 über Spanien, fein Triumphwagen
von weißen Rosien gezogen, worin sich göttliche Ehre aussprach
(Eamillus), er durfte das Triumphalkleid und den Lorbeerkranz
immer tragen, seine Statue wurde neben die der Könige gestellt,
eine andere Statue stand im Tempel des Quirinus mit der Auf-
schrift „dem unüberwindlichen Gotte", eine Tribus und der Monat
Quintilis nach ihm (Julius) benannt, er faß im Senat, vor Gericht
und bei den Volksspielen auf goldenem Stuhle, durfte Münzen
mit feinem Bilde schlagen re.
Cäsar machte von diesen Befugnissen einen unumschränkten
Gebrauch, um seine großartigen Ziele zu erreichen. Diese gingen
dahin, den durch ungeheure Mißverhältnisse im Vermögen (Mil-
lionäre und Bettler), durch beispiellosen Luxus der Großen, durch
Gesetz- und Zuchtlosigkeit verkommenen römischen Staat wieder zu
beleben und zu kräftigen. Um bent Luxus zu steuern, gab er
die lex sumptuaria; er reinigte die Stadt durch Ausführung von
Colonien von einer großen Masse brodlofen Proletariats, dem
zurückbleibenden gab er Beschäftigung, erließ ein milderes die
persönliche Freiheit aufs neue garantirendes Schuldrecht, schritt
strenge gegen Amtsverkauf, Ehebruch und Ehescheidung, gegen Ge-
waltthätigkeit und Unruhestiftung ein (leges de vi et maiestate,
qnae iubent ei, qui de vi itemque ei, qui maiestatis damna-
tus sit, aqua et igni interdici). Vorzüglich sorgte er für die
Provinzen, indeni er sie gegen das empörende Raubsystem der Statt-
halter, gegen die Hartherzigkeit römischer Kapitalisten und Wuche-
rer schützte; ferner war er bemüht, dieselben durch Gründung von
Colonien nüt latinisch-hellenischem Wesen zu durchdringen und da-
durch mit Italien zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen
(Mittelmeermonarchie). Er ordnete unter Zuziehung des alexan-
drinischen Gelehrten Sosigenes die in Verwirrung gerathene rö-
mische Zeitrechnung: julianischer Kalender.
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Extrahierte Personennamen: Julius) Cäsar Cäsar
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Staates war. Nachdem er schon gleich nach der Schlacht bei
Pharsalus Diktator geworden war, erhielt er 46 diese Würde auf
10 Jahre, ebenso die Censur unter dem Namen praekectnra mo-
rum (sein recensas populi) auf 3 Jahre, 45 das Consulat auf
10 Jahre, sowie die früher genannten Aemter auf Lebenszeit.
Die Zahl der Senatoren wurde ans seinen Anhängern auf 900
vermehrt- mit dem Namen des Imperators erhielt er den In-
begriff aller militärischen Gewalt.
Aeußere Ehrenbezeugungen: 46 Triumph über Gallien,
Aegypten, Pontus, Afrika, 45 über Spanien, sein Triumphwagen
von weißen Rossen gezogen, worin sich göttliche Ehre aussprach
(Camillus), er durfte das Triumphalkleid und den Lorbeerkranz
immer tragen, seine Statue wurde neben die der Könige gestellt,
eine andere Statue stand im Tempel des Quirinus mit der Auf-
schrift „dem unüberwindlichen Gotte", eine Tribus und der Monat
Quintilis nach ihm (Julius) benannt, er saß im Senat, vor Gericht
und bei den Volksspielen auf goldenem Stuhle, durfte Münzen
mit seinem Bilde schlagen re.
Cäsar machte von diesen Befugnissen einen unumschränkten
Gebrauch, um seine großartigen Ziele zu erreichen. Diese gingen
dahin, den durch ungeheure Mißverhältnisse im Vermögen (Mil-
lionäre und Bettler), durch beispiellosen Luxus der Großen, durch
Gesetz- und Zuchtlosigkeit verkommenen römischen Staat wieder zu
beleben und zu kräftigen. Um dem Luxus zu steuern, gab er
die lex sumptuaria; er reinigte die Stadt durch Ausführung von
Colonien von einer großen Masse brodlosen Proletariats, dem
zurückbleibenden gab er Beschäftigung, erließ ein milderes die
persönliche Freiheit aufs neue garantirendes Schuldrecht, schritt
strenge gegen Amtsverkauf, Ehebruch und Ehescheidung, gegen Ge-
waltthätigkeit und Unruhestiftung ein (leges de vi et maiestate,
qnae iubent ei, qui de vi itemque ei, qui maiestatis darana-
tus sit, aqua et igni interdici). Vorzüglich sorgte er für die
Provinzen, indem er sie gegen das empörende Raubsystem der Statt-
halter, gegen die Hartherzigkeit römischer Kapitalisten und Wuche-
rer schützte; ferner war er bemüht, dieselben durch Gründung von
Colonien mit latinisch-hellenischem Wesen zu durchdringen und da-
durch mit Italien zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen
(Mittelmeermonarchie). Er ordnete unter Zuziehung des alexan-
drinischen Gelehrten Sosigenes die in Verwirrung gerathene rö-
mische Zeitrechnung: julianischer Kalender.
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Extrahierte Ortsnamen: Gallien Afrika Spanien Italien
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19. Italien.
Aus nuu, nach Italien, der großen, schönen Halbinsel, die südöstlich von
der Schweiz in der Gestalt eines Stiefels weit in das mittelländische Meer
hineinreicht. Von den Alpen aus gelangen wir zunächst nach Oberitalien, wo
sich an den Flußufern hin und an den Hügeln empor üppige Getreide-, Reiß-
und Maisfelder ausbreiten. Zwischen ihnen prangen weite Reben- und Obst-
Pflanzungen, Nuß- und veredelte Kastanienbäume, und von Baum zu Baum
winden sich die Weinreben mit den süßen Trauben. Haben wir die Apeninnen
überstiegen, so breitet sich Mittel- und weiterhin Unteritalien vor uns aus.
Hier vermehren sich die eigenthümlichen Züge des Südens; es herrscht da ein
ewiger Frühling, und man glaubt öfters in dem lieblichsten Garten, in einem
Paradiese zu sein, wo die Natur in ihrer vollen Schönheit prangt und dem
Menschen Nichts mehr zu wünschen übrig läßt^ Allenthalben findet man Man-
deln, Feigen, Oelbüume, Zitronen, Pomeranzen, Lorbeerbäume, Granatäpfel,
Johannisbrod, Süßholz re. In Sommernächten sind Felder und Gehölze von
unzähligen leuchtenden Insekten erfüllt, die in ihrer tanzenden Bewegung
einen sich stets verändernden Glanz geben und über das Land einen neuen
gestirnten Himmel auszubreiten scheinen.
Die Italiener zeichnen sich in der Musik und Malerei aus, sind aber in
Wissenschaften noch zurück. Vor 500 Jahren waren sie das erste handeltrei-
bende Volk, und auch jetzt beschäftigen sie sich noch mehr mit Handel, als an-
deren Erwerbszweigen. An der Tagesordnung sind unter ihnen Bettelei,
Straßenraub und heimliche Mordthaten. Diejenigen, welche sich zur Aus-
übung der letzteren für Geld erkaufen lassen, sind unter dem Namen Banditen
bekannt.
20. Ansicht von Rom.
Keine italienische Stadt ist uns merkwürdiger, als das ewige Rom, wie
es seines hohen Alters wegen genannt wird. Rom ist die Hauptstadt der ka-
tholischen Christenheit, das Jerusalem des neuert Bundes, der Sitz des Statt-
halters Christi, des Papstes, das Ziel der Wanderung von tausend Pilgern,
die aus allen Theilen der christlichen Welt dorthin sich begeben, getrieben von
religiösem Bedürfnisse oder von künstlerischem Interessen oder von beiden zu-
gleich. Wir können ein zweifaches Rom unterscheiden, das alte, heidnische
mit seinen Tempeln, Säulcngängen, Amphitheatern, Triumphbögen und an-
deren großartigen Baulichkeiten — und das neue christliche Rom, das
sich auf, neben und aus den Trümmern des alten erhebt. Dieses doppelte
Rom nun ist es, das durch seine unzählbaren Merkwürdigkeiten nicht nur ka-
tholische, sondern auch nichtkatholische Christen in seine Mauern zieht.
Die Gegend um Rom, durch welche die Reisenden aus dem Norden hin-
durch müffen, ist öde und einsam; kein Baum erhebt sich, nur einzelne alte
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Oberitalien Johannisbrod Rom Christi Rom Rom
249
Die wildempörten Wogen,
Und ausgespannt
Von seiner Hand
Wölbt sich der Friedensbogen.
Julius K. R. Sturm.
Der Triumphzug des Titus.
Nach Jerusalems Zerstörung war Titus nach Berytus, daun nach
Cäsarea gegangen, wo jüdische Gefangene in Masse zu Ehren von
Vespasians Geburtstag im Cirkus niedergemetzelt wurden. Hierauf war
er nach Rom. zurückgekehrt, wo Vater und Sohn den Triumph über
Judäa feierten. Diesen Triumph schildert Flavins Josephus, welcher,
bei der Einnahme Jotapatas gefangen, während der Belagerung der
Hauptstadt in Titus' Lager und ohne Erfolg als Unterhändler gebraucht,
den traurigen Mut hatte, Augenzeuge des Siegesjubels zu sein, wie er
sich dazu hergab, wenn nicht die Thatsachen, doch die Motive der tragischen
Begebenheiten im römischen Interesse zu entstellen. „Das Heer," so er-
zählt er, „war bei Nachtzeit in Reih' und Glied unter seinen Führern
aufgestellt worden vor den Thoren des Jsistempels, wo die Imperatoren
die Nacht zubrachten. Bei Tagesanbruch erschienen Vespasian und Titus
mit Lorbeerkränzen und im Pnrpurgewand und schritten nach der Halle
der Octavia, wo der Senat, die angesehensten Würdenträger, die vor-
nehmsten Ritter ihrer harrten. Vor der Halle standen auf einer Bühne
elfenbeinene Sessel; auf diese setzten sich die beiden Imperatoren unter
dem Jubelruf des ihre Thaten preisenden Heeres. Die Krieger waren
unbewaffnet, in seidenen Gewändern, mit Lorbeer bekränzt. Nachdem
Vespasian ihren Zuruf vernommen, unterbrach er den Jubel durch ein
Zeichen zum Schweigen, und als Stille eingetreten, erhob er sich, ver-
hüllte sein Haupt und sprach ein Dankgebet. Titus that ein Gleiches.
Nach dem Gebet richtete Vespasian an die Versammlung einige Worte
und entließ dann die Soldaten zu dem nach herkömmlicher Weise von
den Imperatoren bereiteten Mahl. Er selbst ging mit Titus nach dem
Triumphthor zurück, wo sie etwas Speise genossen, Trinmphatorentracht
anlegten, in den dem Thor angebauten Tempeln opferten, worauf der
Umzug begann, zuerst durch das Theater, um dem dort versammelten
Volke dies Schauspiel zu gewähren.
„Die Mannigfaltigkeit dieses Schauspiels und die Pracht sind nicht
zu beschreiben. Alles was je an Kunstwerken und Seltenheiten einzelne
besaßen, schien an diesem Tage vereinigt, die Größe des Römerreichs zu
zeigen. Schmuck von Gold, Silber und Elfenbein sah man hier in allen
Formen, nicht etwa als einzelne Prunkstücke des Festzngs, sondern ge-
wissermaßen einen Strom bildend. Gewänder so mit feinstem Purpur
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Julius_K. Jerusalems Titus Flavins_Josephus