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vom Tigris begränzt, die A s s y r i e r. Die letzteren bilden bis um 714
das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs
(am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und
7i4 der Ausstand der Meder (714).
Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen
Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im
S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M.
Flächenraum, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren
gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die
Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von
den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen
um 1300 ein Reformator, Zoroaster (Zarathustra) austritt,
ist, im Gegensatz zu den übrigen Religionen Vorderasiens, die
eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkräfte nicht in
schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande,
wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich
berühren, die Natur vielmehr als im Kampf begriffen, als
bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien
erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden und eines
zerstörenden. So die ganze äußere und innere Welt aufgefaßt als
Kampf einer guten und einer bösen Macht (schroffer Dualismus):
das Licht, der fruchttragende Acker, das fließende Wasser, die
Hausthiere sind Geschöpfe O r m uz d' s (Ahuramazda's) und seiner
Geister •— Finsterniß, Wüste, Salzwasser (Her. 7, 35 Xerxes'
Anrede an den Hellespont) Geschöpfe des Bösen, des Ahriman
und seiner Devas; derselbe Gegensatz im Thun der Menschen;
Ackerbau, Jagd, Wahrhaftigkeit Ormnzd wohlgefällig, Müssig-
gang und Lüge Werke Ahrimans. Die iranischen Stämme, ohne
größere Reiche, ohne schroffen Kastenunterschied und ohne drücken-
den Despotismus, zahlen bis gegen 714 den Assyrern Tribut.
Begünstigt von der Gebirgsnatur ihres Landes reißen die Meder
sich los. Ihr Reich wächst mit der gewöhnlichen Raschheit
orientalischer Gewaltherrschaften. D ej okes, Erbauer von Ekba-
tana, Phraortes, Kyaxares; letzterer belagert Niniveh, durch einen
Einbruch skythischer Horden abgerufen. Schlägt eine derselben,
befreit sein Land, macht Eroberungszüge nach Armenien und
Lydien, welches letztere Reich, blühend unter der Dynastie der
Mermnaden, nach O. bis zum Halysflnß reicht, nach W. sich
auf Kosten der Selbstständigkeit der griechischen Küstenstädte aus-
zudehnen sucht. Kyaxares erobert, mit Nabopolassar von
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Zarathustra Ahriman
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasiens Irans Euphrat-Tigris Indus_im_O. Ocean Vorderasiens Armenien O.
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vom Tigris begränzt, die Assyrier. Sie bilden bis um 714
das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs
(am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und
der Ausstand der Meder (714).
Unter diesen Völkern sind als cultnrschciffendes und culturvermittelndes Volk
hervorragend die Phönicier. Ihre Heiniath der ans jede Weise von der
Natur begünstigte Küstenstrich zwischen Libanon und Meer. Schiffsbanholz, Erz,
Eisen des Libanon; am Strande reicher Fischfang und P n r p nr m usch e l.
Sehr alte Städte, von denen Sidon die älteste, Tyrus die bedeutendste.
Die einladende Nähe des Meeres, die leichte Erreichbarkeit der nächsten Inseln
und Küsten (die Berge von Cypern vom Libanon aus sichtbar) rufen Seefahrt
und Handel hervor; die Uebervölkerung, veranlaßt durch die Menge der vor den
Einfällen der Aegypter und später der Einwanderung des Volkes Israel Schutz
Suchenden macht Auswanderung und Colonisation nothwendig. Ihr
Handel, begünstigt durch die Nähe der großen Culturstaaten 'Aegypten, Babylonien,
nimmt naturgemäß die Hauptrichtung nach Westen: seine Stationen Cypern,
Rhodns, Creta, Samothrake (N. des ägeischen Meers); weiter in die westliche
See (sicilische, italische, nordafrikanische Küsten, Carthago) und nach Spa-
nien ktarsisschiffe); zwischen den „Säulen des Herkules" (des phönicischen
Gottes Melkarth) hindurch in den atlantischen Ocean gewiß bis zu den Zinn-
(Scilly-)inseln (Westküste uon England) vielleicht bis nach den Ostseetüsten
(Bernstein). Auf der andern Seite über Thapsakus (Euphrat) nach Babylon,
Handel nach Aegypten, nach Armenien, „Ophirfahrten" von den Häfen des
arabischen Golfs ans, indische Produkte (Gold, Affen, Pfauen). Bedeutende
Industrie: Färbereien, Webereien, Bantechnik; äußerlicher Charakter ihrer Bil-
dung, wilder und sinnlicher Charakter ihrer Religion.
Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen
Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im
S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000
□ M. groß, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren
gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die
Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von
den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen
um 1500 ein Reformator, Zoroaster auftritt, ist, im Gegen-
satz zu den übrigen Religioneil Vorderasiens, der ägyptischen,
babylonischen, assyrischen, syrischen, die eines ritterlichen und
arbeitsamen Volkes, dem die Naturkrüste nicht in schaffender
Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die
Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich be-
rühren, die Natur vielmehr als im Kanlpf begriffen, als
bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien
erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden lind eines
zerstörellden. So wird die gange äußere und innere Welt aufgefaßt
als Kampf einer guten und einer bösen Macht: das Licht, der frucht-
tragende Acker, das fließende Wasser, die Hansthiere sind Ge-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Sidon Gottes_Melkarth
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasiens Tyrus Cypern Babylonien Cypern Rhodns Creta Samothrake England Bernstein Armenien Irans Euphrat-Tigris W. Indus Vorderasiens
273
Völkerverkehr uitb Handel.
bewirkt. Wie derselbe nach der Zerstörung von Tyrns die Stadt Ale-
xandrien in Niederägypten erbauet, ist schon oben (S. 75) erzählt.
Unfern der westlichen Nilmündung, ans einer zwischen dem Meere
und dem See Mareotis sich hinziehenden Landenge, erhob sich diese
große, prächtige, volkerfüllte Stadt. Fünf Hafen (wovon einer am
marcotischen See) nahmen die Handels- und Kriegschiffe auf. Das
arabische Meer, zu welchem vom Nil ein kurzer Landweg, auch
ein Kanal führte, auf der einen und das vielarmige Mittel me er
auf der anderen Seite berührend, war Alexandrien durch die Natur
selbst zum Mittelpunkte des Verkehrs zwischen den Morgen- und Abend-
ländern, zum Stapelplaze des Welthandels bestimmt. Kein herrlicheres
Denkmal hat sich je ein König gcsezt. Denn, als die macedonischen
Reiche bis auf die lezten Trümmer zernichtet waren, dauerte doch in
einer langen Folge von Jahrhunderten und unter dem mannigfaltigsten
Wechsel der Herrschaft die Handelsgröße Alexandriens fort, bis die
Entdeckung des Wasserweges nach Ostindien alle Verhältnisse
änderte.
Die Ptolemäer erkannten die Vortheile solcher einzigen Lage,
und vermehrten sie durch zweckmäßige und prächtige Anstalten. Dahin
gehören die Errichtung des Leuchtthurms auf der Insel Pharos,
welche die Hafen deckte, die Vollendung des schon von den Pharaonen
angefangenen (und nach Herodot von Darius Hystaspis fortgesezten)
Kanals nach dem rothen Meere, die Anlagen trefflicher Straßen da-
hin (*), insbesondere nach Berenice und später nach Myoshormos,
die Verbesserung dieser und anderer Hafen, die Abschickung erforschen-
der Gelehrten (wie Megasthenes und Dionysius) nach In-
dien, u. s. w. Dabei wurden auch die alten Handelsverbindungen
Aegyptens fortgesczt, erweitert und mit griechischer Thätigkeit betrie-
den. (Bergt. B. Z. S. 251.)
Eine zweite für den Handel und die Erweiterung des geographi-
schen Gesichtskreises äußerst merkwürdige Unternehmung des in solchen
Sachen wahrhaft großen Alexander war die Seereise des Nearchus
von der Mündung des Indus bis in den persischen Meerbusen
(S. 77). Alexander hatte einen ansehnlichen Theil Vorderindiens
kriegerisch durchzogen, und wünschte den Verkehr mit jenen reicheren
Ländern zu sichern und zu erleichtern. Die genauere Bekanntschaft mit
diesem von den Griechen damals noch unbefahrenen Meere und den
(*) Der Kanal wurde niemals lebhaft befahren. Die Seichtigkeit des
arabischen Busens in seinen nördlichen Theilen mag die Ursache fern. Man
schiffte darum den Nil herauf bis Kortos, und von da ging derkaravanen-
weg nach den im Text genannten südlicheren Häfen.
Il.
18
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Herodot Darius_Hystaspis Darius Berenice Dionysius Alexander Alexander Alexander Alexander
Drittes Kap. Makedonische Geschichte.
77
Monumente errichtet und die Götter gebeten hatte, keinen Sterblichen
weiter, als ihn, dringen zu lassen, trat er mißvergnügt den Rückweg
durch das Land der Mallier (Mnltan) zum Hydaspes an, fuhr dann
auf diesem Fluß in den Acesines, von diesem in den Indus und auf
dem lezten bis zum Weltmeere, alle Nationen an beiden Ufern bezwin-
gend. Noch war der mühsamste und gefahrvollste Thcil der Reise übrig.
Denn während die Flotte unter Nearchus die interessante Fahrt
von der Mündung des Indus bis zum persischen Meerbusen that,
ging Alexander mit dem Landheere durch die Sandwüsten von Gedro-
sien und Carmanien nach Persis und von da nach Babylon zurück.
Drei Viertheile der Truppen wurden (nach P tutarch) durch Hunger
und Krankheit anfgerieben, nach überstandener Noch aber der Zug der
Weltstürmer durch unabgebrochene Bacchanalien geschändet.
In Babylon gab Alexander den Abgeordneten und Statthaltern
der Provinzen und den Gesandten ferner Völker Gehör, schaffte —
wie er solches auch auf der Reise gethan — viele Mißbräuche der Ver-
waltung ab, ertbeilte Belohnungen und Strafen, und entwarf große
Plane für die Zukunft, sowohl in Beziehung auf die Organisirnng
seines Reiches, als auf die Erweiterung desselben.
Man weiß nicht genau, welches die Plane gewesen. Aber soviel
läßt sich erkennen, daß er alle Theite seines unermeßlichen Reiches zu
einem fest zusammenhängenden Ganzen bleibend verbinden
wollte. Vermischung der Völker durch gegenseitige Heirathen und
Ansiedelungen sollten den Grund dazu legen, und dann die einznfüh-
rcnde Gleichförmigkeit der Geseze und Sitten und die Gemein-
schaft der Kultur, des Geschmacks und der Aufklärung das große Werk
vollenden. Griechische Feinheit, Kunst und Wissenschaft sollten am In-
dus und Orus und in den hyrkanischen Wäldern gedeihen, und — wie
ließ sich sonst das große Ganze Zusammenhalten? — Griechen und Ma-
cedonier sollten wie Perser gehorchen lernen. Die Hauptstadt des Rei-
ches sollte Babylon seyn, die uralte Königstadt, in der Mitte der da-
mals bekannten Welt gelegen, und durch diese Lage geeignet, auf
nur zum Feldherrn gegen die Perser ernannt. Es war sonach — auch abge-
sehen von der moralischen Würdigkeit der Eroberungssucht überhaupt — un-
gerechter Mißbrauch seiner Gewalt, wenn er gegen Beider Willen und
mit ihrem Blute die ganze Well erobern wollte. Daher, und wegen tes
Sultans-Tones, den er annahm, die vielen Empörungen und Meutereien
in seinem Heere. Bisweilen mochte auch Privatleitenschaft unter dem Deck-
mantel der allgemeinen Kränkung verborgen seyn. Bei Dämpfung solcher
Empörungen zeigte Alexander durchaus viele Menschenkenntniß, Kraft und
Gegenwart des Geistes.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
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Bergbau und Erze und recht viel Holz, die andere hat Wein, die
dritte hat Korn, damit eine Gegend der andern das geben soll,
was sie im Ueberfluß hat, und von der andern nehmen, was diese
in Menge hat, und so die Menschen, wenn auch einstweilen nur
bildlich, das Mittheilen lernen sollen. Und wenn man den, der
oben ans den Bergen wohnt sragt, ob er nicht herunter ziehen
mag in die Ebene, wo es so viel Korn gibt, oder den ans der
Ebene, ob er hinaufziehen möchte auf die Berge, wo eö so viel
Erz gibt und gute Viehweiden, so wird meistens keiner gerne
mögen. Denn da wo er geboren ist, hat er seine Bekannten und
Gevattern, die ihn lieb haben, und der Mensch ist doch nur da
gern, wo andere ihn, und er andere lieb hat.
Das sei denn genug von der Bildung der Erdrinde. Nur
noch das wollen wir uns merken, daß, wenn der Mensch in an-
dere Welttheile, z. B. nach Afrika, ans Vorgebirge der guten
Hoffnung, oder nach Amerika und Asien reißt, er zwar dort überall
andere Bäume, gndere Thiere und auch andere Menschen sieht,
die ihn nicht verstehen; aber wenn er dann den Erdboden ansieht,
wird er zu seiner großen Freude bemerken: daß da derselbe Granit
liegt, oder derselbe Sandstein, wie daheim. Und daö macht immer
dann im fremden Lande einen guten Muth, denn man merkt, daß
man doch wenigstens auf demselben Erdboden steht, wie die Nach-
barn zu Hause; sowie ja auch dieselbe Sonne und derselbe liebe
Gott überall zu finden ist, wo man die Augen zu ihm aufhebt.
178. Die Sahara.
Die Sahara, welches Wort Wüste bedeutet, ist die größte
Wüste der Erde, nimmt unter verschiedenen Benennungen den
größten Theil Nordafrikas und in ihrem ganzen Umfange, der noch
zu unsicher bestimmt ist, um ihren Flächenraum, genau bestimmen
zu können, V6 oder wohl gar y5 von ganz Afrika ein, und macht
daö Tiefland dieses Erdtheils aus. Au vielen Orten hat sie eine
Breite von 200 Meilen, und ihre Länge kann auf 650 Meilen
angenommen werden. Einige berechnen ihren Flächenraum auf
80,000, Andere auf 100,000 Quadratmeileu.
Die Sahara heißt bei den Arabern mit Recht cl Bahar bila
ma, d. i. Meer ohne Wasser, denn sie ist gleichsam ein Sandozean,
welcher seine Sandatmosphäre, seine Sandwellen und Sandstürme
hat und sich beständig nach allen vier Weltgcgenden vergrößert.
Die Inseln dieses Sandozeans sind die Oasen, d. h. kleine an-
gebaute Landstrecken, reich an Quellen und Bächen, wodurch be-
ständig der Pflanzenwachsthum unterhalten wird, und wo man
Weideplätze, Kräuter, verschiedene Arten Bäume, namentlich Dattel-
bäume antrifft. Man pflegt diese Oasen mit Inseln zu vergleichen,
doch sind sie keine Erhebungen über die Fläche der Wüste, so wie
die Inseln über die Meeresfläche, sondern vielmehr Vertiefungen,
wahre Thäler, wo der ermattete Reisende frische Lebenskräfte sam-
melt, um seine Reise durch die Wüste auf's Neue fortsetzen zu
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Asien Nordafrikas Afrika
149
können, wiewohl manche Oasen nicht viel besser erscheinen, als
unsere dürren Heiden in Europa. Sie geben aber dem Handel
Nordafrikas seine Richtung und sehen jedeö Jahr dieselben Völker
sich an denselben Standorten aushalten und dieselben Waaren
weiter bringen. Das Kameel ist das Schiff der Wüste, indem
dieses Thier allein es dem Menschen möglich macht, diese furcht-
bare unermeßliche Wüste zu durchreisen, doch würde selbst dies
Thier unterliegen, böte nicht die Wüste auf gewissen Zwischen-
stationen Brunnen und Oasen dar, deren karge Gaben den Men-
schen und sein Kameel vor dem Verschmachten bewahren, und die
Wüste selbst gewissermaßen bewohnbar machen, da die schwache
Bevölkerung, der Sahara aus diesen Oasen ihren Lebensunterhalt
und Ruhepunct findet, um die Wüste zu durchziehen.
Die Reisenden, welche die Sahara durchwandern, vereinigen
sich in großen Gesellschaften, vorzüglich zur Betreibung deö Han-
dels, welche Karawanen heißen und von einigen Hunderten bis zu
mehreren Tausenden steigen. Kleinere Karawanen bestehen meist
aus ein Paar hundert Personen mit 1000 bis 1500 Kameelen. Die
großen Karawanen haben zuweilen 16,000 bis 20,000 Kameele bei
sich. Jede Karawane hat ihre Führer. Die Richtungen und Wege,
welche die Karawanen seit Jahrtausenden einschlagen, heißen
Karawanenstraßen. Die Natur selbst hat sie durch Reihen von
Quellen und Brunnen, die sich in der Wüste in gewissen Zwischen-
räumen zerstreut finden, vorgezeichnet und sie sind oft so betreten
und durchwandert, daß der Boden selbst sich ihnen angebildet zu
haben scheint, und die Karcwanenführer die 'Straßen am Gerüche
deö Bodens unterscheiden. Oft ereignet es sich, daß Karawanen
bei einem Brunnen zusammentreffen, das Völkerrecht der Wüste
bringt dann mit sich, daß die Karawane, welche bereits einige
Tage geruht hat, aufbreche, und den Ankömmlingen den Lagerplatz
räume. Kommen sie jedoch zugleich bei einem Brunnen an, so be-
hauptet für das Nachtlager die zuerst angekommene den Brunnen,
wenn sie stark genug ist, daß die andere es nicht zu versuchen
wagt, das Recht des Stärkeren geltend zu machen. Oft gibt es
hitzige, selbst blutige Kämpfe um das Wasser. Ost versiegt plötz-
lich ein Brunnen, der Jahrhunderte lang geflossen; tu diesem Falle
geräth die ankommende Karavane, die darauf rechnete, in die
äußerste Noth. Da werden dann Kameele geschlachtet, um durch
ihr Blut und den Wasservorrath, den sie in einem Behältnisse des
Magens haben, das Leben bis zur nächsten Wasserstelle zu fristen.
Nicht selten verschmachtet eine Karavane in der Wüste und findet
den schrecklichsten Tod, der unvermeidlich ist, wenn zu dem Mangel
des Wassers ^uch noch Sandftürme kommen, die oft eine Karawane
vernichten. So erzählen die Britischen Reisenden Danham, Clap-
parton und Oudney, welche 1822 die Wüste durchreisten, daß sie
ein Sandsturm in der Wüste überfiel, der ihnen eine deutliche
Vorstellung von der furchtbaren Wirkung dieser Winde gab. Er
hob den seinen Sand, der den Boden bedeckt, so daß die ganze
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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253
0
jüdischen, christlichen und muhamedanischen. Hier wurden die ältesten und
wichtigsten Erfindungen gemacht: das Eisen zu schmieden, die Schreibkunst,
die Glas- und Papierfabrikation. Von Asien aus erhielten wir Aepfel, Bir-
nen, Kirschen, Nüsse u. s. w., so wie wir jetzt noch Baumwolle, Spezereien,
die edelsten Gewürze und noch so viel Anderes von daher bekommen. Hier
standen einst die ältesten und berühmtesten Reiche und die blühendsten Staaten.
Aber die Pracht und Herrlichkeit alter Zeit find längst verfallen, und nur
Trümmer davon sind noch übrig.
25. Ar abi eii.
Die arabische Halbinsel, ungefähr viermal so groß, als Frankreich, wird
durch den Wendekreis des Krebses in zwei Theile getheilt. Nur wenig Bäche
oder Quellen tränken das lechzende Land, desien öde Sandflächen von einer
glühenden Sonne versengt werden. Der mittlere Theil ist ein Tafelland von
mäßiger, aber doch vielleicht bis zu 7000 Fuß gehender Erhöhung. Südlich
vom Wendekreise ist das Land ein fast endloser Ocean von Flugsand, der^ der
Sturm in Wolken fortführt, und der selbst von den nomadischen Beduinen ge-
fürchtet wird. Nur nach weiten Zwischenräumen laben bisweilen länge,
schmale Bodensenkungen das Auge durch ihr Gebüsch und ihren Rasen. Wei-
ter gegen Norden durchziehen Hügel und Berge die Halbinsel, zwischen denen
angebaute und schöne Thäler mit Dattelhainen und duftigen Sträuchern und
Kräutern sich ausbreiten. Wo die Hochebene in Berg- und Hügelreihen nach
der syrischen Wüste abfällt, gewinnt noch einmal das öde Ansehen die Ober-
hand, und eine flache, sandige, 6 bis 20 Meilen breite Küste zieht sich von
den Mündungen des Euphrat bis an die Landenge von Suez.
In der Provinz Oman, vor dem Eingänge des persischen Meer-
busens, treten die Hügel nahe an das Gestade, und zwischen den wasser-
armen, sonnenverbrannten Höhenzügen bergen sich einzelne fruchtbare Thäler,
die zu Zeiten kleine Flüsse durchrieseln. Hier ist der Boden angebaut und mit
Graswuchs bedeckt, und weiter nich Süden tritt eine Reihe von Oasen aus,
die von unterirdischen Quellen genährt werden und gute Früchte erzeugen.
Die südliche Küste ist fast noch gänzlich unbekannt. Im südlichsten Theile, nach
der Provinz Jemen oder dem glücklichen Arabien, ist es wieder bekannter, wo
Bergketten an der Küste hinstreifen, an vielen Stelle n in's Meer hinausragen
und zuweilen schöne Häfen bilden, wie den von Aden. Zwischen den Höhen
befinden sich Städte und Dörfer, Baumwollenpflanzungen, Dattelhaine und
Ackerland. Die Küsten des indischen Oceans und die Straße Babel Man-
d e b, die Pforte der Thränen, besäumen hohe Klippen.
Das glückliche Arabien ist der einzige Theil dieses Landes, desien Flüsie,
obschon sie klein sind, doch niemals ganz austrocknen. Hier tritt auch das
Gebirge weit zurück, und der fruchtbare Boden zieht sich tief landeinwärts
und trägt Getreide, Futterkräuter, Kasiee, wohlriechende Pflanzen und Gummi-
*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Suez Oman Kasiee
254
bäume. Hier liegt auch die Kaffeestadt Mokka. Das fruchtbare Land setzt sich
noch eine beträchtliche Strecke an der Küste des rothen Meeres entlang
fort. Allmählig aber tritt der Wüstencharakter wieder mehr und mehr hervor,
bis am Ende die Hügel und Zwischenterrassen, auf welchen die heiligen Städte
der Muhamedaner, Mekka und Medina, stehen, da, wo sie nicht unmittel-
bar von Quellen bewässert werden, ganz unfruchtbare Einöden sind. Mit
brennendem Sande beladen, streicht der Südwind über diese versengten Gegen-
den hin. Im Norden umgürten Berge die Hochebene, und die Halbinsel zwi-
schen den Meerbusen von Akabah und Suez wird von den Berggruppen
des Sinai und Horeb ausgefüllt. Die Gruppe des Sinai ist reich an
Quellen und frischem Grüne und der Sinai selbst ist von hohen, im Winter
mit Schnee bedeckten Bergen umgeben. An ihrem nördlichen Ende liegt die
15 Meilen lange und 6 Meilen breite Wüste, welche die Israeliten 40 Jahre
lang bewohnten. Sie ist mit langen Reihen hoher, unfreundlicher Felsen be-
deckt, die in tiefe Klüfte zerborsten sind. Wunderschön ist die Reise vom Sinai
nach Akabah durch das Thal des Lenzes; aber die Gegend von Petra selbst
ist ein grauenhaftes Gewirr schwarzer und brauner Berge. Sie besteht in
einem beträchtlichen, von Felsen eingeschlossenen Becken mit Klüften und Eng-
pässen in den Abgründen. Die Hauptstraße ist ziemlich eine Stunde lang zwi-
schen senkrechten 100—700 Fuß hohen Felsen eingeklemmt, die oben so nahe
zusammentreten, daß nur ein schmaler Streifen Himmel oben noch durchschei-
nen kann. Mitten durch die Straße läuft ein Wasser, das einst ein ansehn-
licher, reißender Fluß gewesen sein muß, und die steilen Felsen sind in tau-
sende von ehemals bewohnten Höhlungen ausgearbeitet. Wafferleitungen,
Cisternen, Stufenwege, Theater und Tempel bilden wunderbare Denkmäler
des Alterthums. Das ganze steinige Arabien, das Edom der heiligen
.Schrift, bietet einen Anblick der abschreckendsten Oede dar.
26. Jerusalem.
In vormaliger Zeit galt Jerusalem für eine der schönsten Städte des
Morgenlandes. Schon als Abraham lebte, war der Ort berühmt und hatte
damals den Namen Salem (d. b. Frieden); nachdem David die Stadt den
Jebusiten abgenommen, nannte dieser sie Jerusalem (d. h. Angesicht des Frie-
dens). Er machte dasselbe zur königlichen Residenz und zur Städte des allge-
meinen Gottesdienstes, indem er die Bundeslade dahin versetzte. Seitdem
ward Jerusalem auch die heilige Stadt genannt. Es lag aus einem Gebirge,
zu welchem man sechs Stunden weit fortwährend Hinansteigen mußte, weß-
halb in dem alten, wie neuen Testamente auch immer von einem Hinaufgehen
gen und Hinabsteigen von Jerusalem gesprochen wird.
Die Stadt breitete sich nach und nach über vier Hügel aus, von denen
die bekanntesten den Namen Berg Sion und Moria haben. Jener lag am
südlichsten und war eine runde steile Höhe, deren nördlicher Abhang allmählig
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Extrahierte Personennamen: Petra Abraham David David
I
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„Zu welcher Religion bekennen sich die Afrikaner?" — Die Mauren
sind Muhamedaner, die Reger Fetischdiener*), ursprünglich Feuerverehrer.
Sie wählen sich nämlich eine Schlange oder einen Baum, einen Stein oder
sonst Etwas zu ihrem Götzen, beten ihn an und suchen Hülfe oder Trost bei
ihm. Roch andere afrikanische Nationen verehren die Gestirne. Auf der Ost-
küste und in Aegypten leben auch morgenländische Christen, und allenthalben
sind Juden zerstreut.
28. Aegypten.
Aegypten, dieses durch feine natürliche Beschaffenheit, wie
durch uralte Denkmale menschlicher Kunst und Thätigkeit gleich
merkwürdige Land, ist von Kana a n, wo Jakob wohnte, nur durch
einen Theil des nördlichen Arabiens getrennt. Es ist das nordöst-
liche Land von Afrika und hängt durch die Landenge von Suez,
welche zwischen dem mittelländischen und rothen Meere
oder dem arabischen Meerbusen liegt, mit Asien zusammen. Das
Land wird der Länge nach von dem grossen Ni 1 flu sse durchströmt,
welcher sich in mehreren Armen in das mittelländische Meer ergiesst.
Durch diesen Fluss wird das Thal, welches er durchströmt, regel-
mässig jeden Sommer überschwemmt und dadurch vermittelst des
zurückbleibenden Schlammes überaus fruchtbar gemacht, so dass
bei der heissen Beschalienheit des Klima’s in einem Jahre mehrfache
Aernten Statt finden, und ein grosser Ueberfluss, besonders an ver-
schiedenen Getreidearten, erzeugt wird. Nicht selten aber hat dieser
faulende Nilschlamm auch die Pest verursacht', welche lieh von
Aegypten her schon öicer verheerend verbreitet hat. Die ausneh-
mende Fruchtbarkeit des Nilthals erklärt uns den frühern An-
bau desselben, und dieser, so wie die eigenthümliche Beschaf-
fenheit des Landes selbst, die frühere Ausbildung mehrerer Ge-
werbe, Künste und Kenntnisse in Aegypten, z. B. des Acker-
baues, des Kanalbaues, der Baukunst, Messkunst u. s. w. Als Jakob
mit den Seinigen dahin wanderte, war Aegypten schon ein geord-
neter Staat und zum Theile stark bevölkert. Schon vor länger, als
3000 Jähren, baute man Wohnungen aus. gebrannten Ziegelsteinen
oder gehauenen Felsstücken. Von der Beharrliches und Kunst in
Aufführung grosser Bauwerke in einer Zeit, die über alle unsere
Nachrichten hinausgeht, zeugen noch heute die Obelisken oder
50 bis 180 Fuss hohe, spitz zulaufende Säulen, oft aus einem einzi-
gen Steine, deren einige später, als die Römer Herren von Aegypten
*) Anbeter von belebten und unbelebten Gegenständen der Natur, vor-
züglich Thierdienst.
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Extrahierte Personennamen: Jakob Jakob
Extrahierte Ortsnamen: Kana Arabiens Afrika Suez Messkunst
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Perserhelden Cyrns durch List erobert (536 v. Chr.), und weil es sich unter seinen Nachfolgern oft empörte, wurden seine Mauern auf weite Strecken niedergerissen und viele tausend Bürger umgebracht, so daß die Stadl allmählich verödete; als vollends in seiner Nähe die großen Städte Selencia und Ktesiphon gebaut wurden, zogen die letzten Einwohner fort, Babylon wurde als Steinbruch benutzt und war zu Christi Zeit bereits in zahllose Schutthaufen verwandelt. Dieser Schutthaufen sind es so viele in der Ebene, daß man gar nicht bestimmen kann, wo Babylon anfing und aufhörte. Zwei Stunden östlich von dem elenden Städtchen Hilleh ragt ein gewaltiger Nninenbrocken aus der Ebene empor: das unterste Stockwerk des ehemaligen Gebäudes ist 260 Fuß hoch, aber von einem Schuttmantel umhüllt; vom zweiten Stockwerk steht nur noch eine 35 Fuß hohe Ecke aus gebrannten Backsteinen; das sind die Ueberreste des Belthurmes. Von dem Palaste Nebn-kadnezars (605—561 v. Chr.) ist noch ein gewaltiger öchutthügel mit hervorragendem Mauerwerk übrig. Dieser Zerstörer Jerusalems hat ungeheuer viel gebaut, wie die Babylonier den Griechen erzählten; dies wird durch die gebrannten Backsteine, die man auf der Stätte Babylons findet, bezeugt, denn fast alle ohne Ausnahme sind mit dem Namenszuge Nebukadnezars gestempelt.
Are Aegypter.
Zu den ältesten und merkwürdigsten Völkern der alten Welt gehören außer dem assyrisch-babylonischen Volke die Aegypter und Phönizier. Das Land der Aegypter ist die nordöstliche Ecke Aftika's und hangt mit Palästina und dem peträischen Arabien durch die 30 Stunden breite Landenge von Suez zusammen, welche das rothe Meer von dem mittelländischen Meere trennt. Auf der Ostseite Aegyptens liegt das rothe Meer, auf der Westseite die große afrikanische Wüste, auf der Nordseite das mittelländische Meer. Von Süden her kommt aus dem Innern Afrika's der Nilfluß und strömt in einem ungefähr 250 Stunden langen Thale dem mittelländischen Meere zu. Dieses Nilthal ist das eigentliche Aegypten. Auf der Ost-seite desselben zieht sich wie eine lange und breite Mauer ein kahles Felsengebirge hin und scheidet das Flußthal von
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Nebukadnezars
Extrahierte Ortsnamen: Ktesiphon Christi Jerusalems Babylons Suez Nilfluß