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geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus
religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers
Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs-
lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio
Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber
mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610
förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung
Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv
durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder-
eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald
darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga.
Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit
dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt
des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen
Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von
Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande
einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum
Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel-
dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran-
denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg
erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den
Westmarken des Vaterlandes.
3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen
Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum
1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch
den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht
den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und
findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und
Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach-
folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen
1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber-
mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias
brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als
i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser.
Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem
Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen
(1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan-
tischen Stände des ersteren Landes.
Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren
Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Ambrosio
Spin Heinrichs Heinrichs Moritz_von_Oranien Leopold Leopold Wolfgang_Wilhelm Wilhelm Maximilians Rudolf_Ii Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias_( Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schwäbisch-Hall England Brandenburg Baiern Niederlande Spanien Düssel- Ravensberg Berg Brandenburg Oesterreich Prag Ungarns Oesterreichs Ungarn Ingolstadt
88
Durch den Westfälischen Frieden — des Reiches Untergang,
Preußens Aufgang! — souveräner Reichsfürst, wird er durch
seine Theilnahme am Schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg sou-
veräner Herzog in Preußen, das 1618 als polnisches Lehen er-
worben worden war (S. 46).
Nach der dreitägigen Schlacht bei Warschau (Juli 1656),1656
dem Sieg der Schweden mit brandenburgischer Waffenhülfe, er-
hält der große Kurfürst im Vertrag von La bi au den souveränen
Besitz des Herzogthums Preußen von Schweden, im Vertrag von
Welau 1657 die gleiche Zusicherung von Polen. Bestätigung i6s?
im Frieden zu Oliva 1660. Huldigung zu Königsberg cmtimo
18. Oktober 1663.
Die großen Waffenerfolge gegen Schweden im zweiten fran-
zösischen Kriege (S. 64 und 65), der glänzende Sieg bei Fehr-
kitiu 28. Juni 1675, Brandenburgs erste selbständige Kriegs-""
that, und die sich daran knüpfende Eroberung von Schwedisch-
Pommern bleiben fruchtlos. Nach Abschluß des Nymweger Frie-
dens 1678 von Holland und dem Kaiser im Stich gelassen, von
Ludwig Xiv in seinen westfälischen Gebieten bedroht, schließt
Friedrich Wilhelm 1679 den Separatfrieden von St. Germain""
en Lahe, (s. oben S. 65) in dem er von allen Eroberungen
nur einen kleinen Strich auf dem rechten Odernfer behält.
Seine Erbansprüche auf die Besitzungen des 1675 ausge-
storbenen Herzoghauses von Liegnitz, Brieg, Wohlan*),
sowie auf das Herzogthum Iägerndorf**) tritt er 1686 denn"86
Kaiser ab gegen bcu Schwiebuser Kreis, ans bcn indeß noch
vor Abschluß des Vertrags der damals mit seinem Vater zer-
fallene Kurprinz Friedrich gegen eine Geldstunme verzichtet. Erstes
Auftanchen der schlesischen Frage.
a. Innere Zustände: Gründung der absoluten Für-
stengewalt im Geiste der Zeit durch siegreiche Kämpfe gegen
die Stände in Preußen, die an ihrem früheren Oberlehnsherrn
in Polen einen Rückhalt suchen. Volksbewegung in Königsberg
1662, der Schöppenmeister Roth gefangen, der Oberst v. Kalk-
stein später enthauptet. Diese durchgreifende, aber nur das Beste
des ganzen Volkes erstrebende Gewalt damals zugleich das einzig
*) Auf Grund einer Erbverbrüderung des Kurfürsten Joachim Ii 1537 mit
dm piastischen Herzogen von Liegnitz — ein Vertrag, den Ferdinand I König
von Böhmen indeß nicht anerkannt hatte.
**) Dasselbe hatte Brandenburg-Ansbach 1523 durch Kauf erworben, aber
dann von Böhmen zu Lehen übernommen und au Kurbrandenburg 1603 ver
erbt, 1622 jedoch gab es der Kaiser au den Fürsten von Lichtenstein.
6*
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Extrahierte Personennamen: Schwedisch- Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Roth Joachim_Ii Ferdinand_I_König
von_Böhmen Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Westfälischen Schwedisch-polnischen_Erbfolgekrieg Warschau Schweden Schweden Welau Polen Königsberg Schweden Brandenburgs Holland Lahe Liegnitz Brieg Polen Königsberg Liegnitz Kurbrandenburg
66
d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz-
Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine
Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte
Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz
deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der
Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders
e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien,
Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große
Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen.
f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß
zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil-
h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) *
1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann
nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von
Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der
Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener
Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst
1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des
neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger-
vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge-
funden hatte (s. ob. S. 57).
Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder-
lande, Italien und Irland.
1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord-
banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel-
berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver-
pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden.
Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner-
kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der
Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692.
Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg,
Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen
den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer-
winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii).
*) Von seiner dritten Gemahlin.
**) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser
zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und
wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten
Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St.
Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an.
**.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle
eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht
in die Hände fallen sollten.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Charlotte
Elisabeth Pabst Victor_Amadeus Wilhelms_von_Oranien Wilhelms Jakobs Ludwigs Ludwigs Wilhelm Germain
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Schweden Frankreich Frankreich Holland Frankreich Spanien Italien Irland Heidel- Irland Boynefluß La_Hogue Luxemburg Holland Spanien Westfälischen Frankreich
84
mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze
Reich zerstreuten Landestheile.
Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund-
pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des
Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann.
Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg
von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis-
Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld-
marschall Otto von Sparr.
Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im
schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu
Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell-
schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden-
burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze,
entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter-
nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche
die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über-
gehen.
Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es -
cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder-
ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa
20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen
französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be-
deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried-
rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und
Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni-
versität Duisburg 1655.
Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König
Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg-
Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An-
theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem
Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am
dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil;
zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit-
wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *).
a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der
i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums
i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft,
*) S. oben Seite 56, 67, 74.
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Extrahierte Personennamen: Georg
von_Dersslinger Otto Friedrich_Iii_Kurfürst Friedrich Friedrich_I Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
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56
1667—1668 Ludwigs Devolutionskrieg (Erster Raubkrieg) gegen Spanien.
1667 Holland, England und Schweden schliessen die
Tripelallianz. (Johann de Witt.)
1668 Friede zu Aachen.
1672—1679 Ludwigs Krieg (Zweiter Raubkrieg) gegen
Holland und seine Verbündeten. — Wilhelm Iii. von Oranien.
Seit 1674 Bund der Generalstaaten mit dem Reiche.
1675 Des grossen Kurfürsten Sieg bei Fehrbellin:
Eroberung von Schwedisch-Pommern.
1678 Friede zu Nymwegen mit Holland und Spanien
geschlossen.
1679 Friede zu Nymwegen mit dem Kaiser und Reiche
geschlossen.
Brandenburgs Separatfriede zu St. Germain en Laye: Schwedisch-Pommern fast ganz zurückgegeben.
1680—1684 Ludwigs chambres de reunions in Metz, Besanqon und Breisach.
1681 Uebergabe der Reichsstadt Strassburg an Louvois.
1683 Belagerung des von Stahremberg vertheidigten
Wien. Der Polenkönig Johann Sobiesky und der Herzog Karl von Lothringen retten die Stadt.
1685 Ludwig hebt das Edikt von Nantes auf.
1686 Das augsburger Bündnis wird gegen Frankreich
geschlossen.
1688—1697 Dritter Raubkrieg gegen die Alliirten von Augsburg.
1689 Teuflische Verwüstung der Pfalz. (Heidelberg,
Speier.)
1697 Friede von Ryswyk: Strassburg bleibt franzö-
sisch.
1697 Eugen von Savoyen siegt über die Türken bei
Zenta (an der Theiss).
1699 Friede von Karlowitz.
1701—1706 Religionskrieg der Camisarden in den Cevennen.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Devolutionskrieg Ludwigs Johann_de_Witt Johann Ludwigs Ludwigs Wilhelm Germain Ludwigs Johann_Sobiesky Johann Karl_von_Lothringen Karl Ludwig Ludwig Ryswyk Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Karlowitz
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Holland England Schweden Aachen Holland Fehrbellin Schwedisch-Pommern Holland Spanien Brandenburgs Schwedisch-Pommern Breisach Stahremberg Wien Nantes Frankreich Augsburg Heidelberg Strassburg
— 73 —
Im Innern begründete der König unter dem Einflüsse der Frau von Maintenon endlich auch in kirchlicher Beziehung seine Alleinherrschaft, indem er die Hugenotten durch zahlreiche Be-schränknngen, Bedrückungen (Dragonaden) und endlich durch die Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 zum Übertritt nötigte. Trotz aller Maßregeln gelang es vielen zu entkommen und namentlich in Holland, England und Brandenburg eine neue Heimat zu finden. Die Bedrohung der politischen und kirchlichen Freiheit aller Nationen durch die angestrebte katholische Universalmonarchie Ludwigs Xiv. erhöhte den allgemeinen Haß der europäischen Nationen gegen Frankreich.
7. Tie Durchführung des Absolutismus in den übrigen europäischen Staaten.
Die Vereinigung aller Gewalt in den Händen des Königs als des Vertreters der nationalen Einheit gegenüber den entgegengesetzten Bestrebungen der Stände erfolgte gleichzeitig mit Frankreich auch in den meisten übrigen europäischen Staaten.
In Dänemark benutzte Friedrich Iii. die durch die unglücklichen Friedensschlüsse zu Roeskilde und Kopenhagen hervorgerufene Erbitterung gegen die Adelsherrschaft dazu, auf dem Kopenhagener Reichstage 1660 dem Adel das Recht der Königswahl zu entziehn und die Erblichkeit der Krone zu erklären. Das Königsgesetz von 1665 erklärte dann den König zum unumschränkten Herrn in geistlichen und weltlichen Dingen mit dem ausschließlichen Rechte der Gesetzgebung, Steuerausschreibung und Kriegserklärung.
In Schweden, wo der König bei allen Maßregeln an die Zustimmung des adligen Reichsrates gebunden war und der Adel allmählich die übrigen Stände (Geistliche, Bürger, Bauern) zurückgedrängt und sich durch Besitznahme von Krongütern und Unterdrückung der Bauern bereichert hatte, setzte der König Karl Xi. (1660—1697) auf einem Reichstage 1680 eine Reduktion (Wiedereinziehung) der veräußerten Krougüter durch und ließ sich von der Beaufsichtigung durch den Reichsrat befreien. Zwei Jahre darauf wurde ihm auch das unumschränkte Recht der Gesetzgebung zugestanden, und die Einziehung der Krougüter auf die überseeischen
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Friedrich_Iii Friedrich Karl_Xi Karl
Extrahierte Ortsnamen: Maintenon Nantes Holland England Brandenburg Ludwigs_Xiv Frankreich Frankreich Dänemark Kopenhagen Schweden
— 102 —
bt'i oofjtt -l'iacta Theresias und Franz' I., seit dem Tode seines Vaters Kaiser und Mitregent in Österreich, seit dem Tode seiner Mutter 178<> Alleinherrscher, nach außen hin zu erweitern und im Innern durch Reformen zu kräftigen. Aber fein Versuch, nach dem Aussterben der bayrischen Linie der Wittelsbacher sich mit Zustimmung des neuen Kurfürsten Karl Theodor beträchtliche Teile des Landes anzueignen, stieß auf den Widerstand Friedrichs des Großen und führte zum bayrischen Erbfolge kriege (1778—1779); int Frieden von Teichen mußte sich Joseph mit dem Jnnviertel begnügen. Ebenso mißlang ein späterer Versuch des Kaisers, Bayern gegen die Niederlande einzutauschen, infolge der Stiftung des deutschen Fürstenbundes durch Friedrich den Großen 1785. ^ Auch Josephs Reformen im Innern, welche Österreich zum Einheitsstaate umgestalten und alle alten Mißbräuche ausrotten sollten, scheiterten zum größten Teile und führten zu Ausständen in Ungarn und Belgien. Nur das Toleranzedikt (1781) und die Aushebung der Leibeigenschaft (1782) blieben in Geltung, alle übrigen Neuerungen mußte er vor seinem Tode noch aufheben. Semem staatsklugen und maßvollen Bruder Leopold Ii. (1790 bis 1/92) gelang es, die Ausstände zu bämpsen und die Ordnung wiederherzustellen.
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Extrahierte Personennamen: Theresias Karl_Theodor Karl Friedrichs Joseph Friedrich Friedrich Leopold_Ii Leopold
— 114 —
schienen seine Dynastie ans die Dauer zu sichern. Die Einziehung des Kirchenstaates und Hollands sowie des nordwestlichen Deutschlands, der Hansestädte nebst den Küsten zwischen der unteren Elbe und Trave und des Großherzogtums Oldenburg, bezeichnen die größte Ausdehnung des französischen Kaiserreichs und den Höhepunkt der napoleonifchen Weltherrschaft.
4. Preußens Wiedergeburt
Am schwersten lastete Napoleons Gewaltherrschaft aus dem kleinen und ausgesogenen Preußen, das Napoleon völlig zu vernichten strebte; aber zuerst wurden hier durch gemeinsame Arbeit von Fürst und Volk die Übelstände beseitigt, welche die Niederlage des Staates herbeigeführt hatten, und dadurch die Mittel zu einer erfolgreichen Erhebung geschaffen. Zur Durchführung der politischen Reform berief der König den Reichsfreiherrn Karl vom und zum Stein, welcher, einem reichsunmittelbaren Geschlechte entstammend (geboren 1757 zu Nassau an der Lahn), mts Verehrung für Friedrich den Großen in den preußischen Staatsdienst getreten und Finanz- und Handelsminister geworden, aber in Ungnade entlassen war. Durch das Edikt über den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeigentums im Oktober 1807 wurden die Schranken beseitigt, welche die verschiedenen Berufszweige einzelnen Ständen verschlossen. Durch die Verordnung über die veränderte Verfassung der obersten Verwaltungsbehörden im Novenber 1808 wurde ein Ministerrat von fünf dem Könige verantwortlichen Fachministern eingesetzt. Durch die Städte Ordnung vom November 1808 wurde den Städtern die Selbstverwaltung ihrer Angelegenheiten verliehen, und dadurch die Teilnahme der Bürger für die öffentlichen Angelegenheiten geweckt. Ans der Wahl aller stimmberechtigten Bürger einer Stadt gingen d^e (unbesoldeten) Stadtverordneten hervor, welche sämtliche Gemeindeangelegenheiten berieten uni) die Leistungen und Lasten aus die Bürgerschaft verteilten. Sie wählten den (nur zum Teil besoldeten) Magistrat, welcher ihre Beschlüsse vorzubereiten und auszuführen hatte, und als dessen Vorsitzenden den Bürgermeister. Für alle Verwaltungssachen, welche eine dauernde Auf-licht verlangten, wie Kirchen- und Schulsachen, Armenpflege, Bau-
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Karl Karl Friedrich Friedrich
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Die Kurpfalz, im westfälischen Frieden, wenn auch in geringerem Umfange, wiederhergestellt, erholte sich unter Karl Ludwig, dem „Wiederhersteller", allmählich von den Wirren des Krieges. Einige Nebenlinien, die neuburgische, sulzbachische und die verschiedenen Zweibrückener Linien, hatten nur kleine Besitzungen; von ihnen hatte die zum Katholizismus übergetretene nenburgische Linie durch die Erwerbung vou Jülich mtd Berg eine bedeutende Stellung am Niederrhein erhalten. — In dem durch den Krieg und die Restitutionen besonders mitgenommenen Württemberg wurde durch den Frieden Eberhard Hi. (f 1674) wiederhergestellt, aber seine Macht war durch die Stände, in denen das bürgerlichstädtische Element überwog, sehr beschränkt. — Hessen zerfiel seit dem Tode Philipps des Großmütigen in mehrere Teile. Von den beiden Hauptlinien gehörte Hessen-Kassel, welches durch die Abtei Hersfeld und die Hälfte der Grafschaft Schaumburg vergrößert wurde, dem reformierten, Darmstadt dem lutherischen Bekenntnisse an. Die Nebenlinien Philippsthal, Rothenburg - Rheinfeld und Homburg waren unbedeutend. — Die Macht der welfifchen Herzöge aus dem Hause Br nunschweig wurde durch viele Teilungen zersplittert; von den beiden Hauptliuieu, der wolfen-büttelscheu und der lüneburgischen, hatte letztere ihren Besitz wiederum in zwei Teile zerlegt, Lüneburg-Celle nebst Grubenhagen und Calenburg-Göttingeu. Die geringe Macht der Landesherren gab den Landständen große Bedeutung. — Auch in Mecklenburg (Schwerin und Güstrow), welches durch Schweden von der Ostsee ausgeschlossen war, waren die Landstände im Besitz bedeutender Privilegien, während die Bürger und Baueru gedrückt imt> leibeigen waren. — Kursachsen, durch die beiden Lausitzen vergrößert, stand noch immer an der Spitze des protestantischen Deutschland, hatte aber durch feine Anlehnung an die kaiserliche Politik und seine Feindschaft gegen die Reformierten an Ansehn verloren. Die Errichtung der drei Seitenlinien Weißenfels, Merseburg und Zeitz (Naumburg) nach dem Tode Johann Georgs I. 1652 war eine politische und wirtschaftliche Schwächung. — Von den geistlichen Stiftern waren nur diejenigen säkularisiert worden, welche sich schon lange in protestantischen Händen befunden hatten, die übrigen bestanden fort. — Zahlreich waren die Gebiete der Kleinfürsten,
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ludwig Karl Ludwig Eberhard_Hi Philipps Johann