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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 46

1869 - Mainz : Kunze
46 Bisthümer Halberstadt, Minden, Camin (in Pommern) als Fürstenthümer, die Anwartschaft aus Magdeburg als Herzogthum (erledigt 1680), — der Verlust Vorpommerns, der Keim zu dem nun sich entwickelnden Gegensatz Brandenburgs gegen Schweden, die durch ganz Deutschland zerstreute Lage der Brandenburgischen Territorien — denn seit 1618 besaß er auch das Herzogthum Preußen als polnisches Lehen •— ein Wegweiser seiner Politik! — b. Kirchliche: Der 1. Januar 1624 als Norm für den Besitzstand der beiden Confessionen im Reiche festgesetzt; dadurch das ins reformandi gebunden, das reservatum ecclesiasticum aufgehoben; der Augsburger Religionsfriede bestätigt und auf die Reformierten ausgedehnt. Kirchliche Angelegenheiten sollen in den Reichscollegien ferner nicht durch Stimmenmehrheit entschieden werden. B. 3tt Bezug auf das Ausland. a. Schweden erhält Vorpommern mit Rügen, einen Theil von Hinterpommern, die Stiftslande von Bremen und Verden (auf der Ostseite der Weser) als Herzog- und Fürstenthümer, die Stadt Wismar mit der Reichsstandschast. Es beherrschte die Mündungen der Oder, Elbe, Weser, damit den ganzen Norden Deutschlands. b. Frankreich erhielt die österreichische Landgrafschaft Elsaß, Breisach (auf der rechten Rheinseite, bei Freiburg), das Besatzungs- recht von Philippsburg und behielt Metz, Toul, Verdun. Es war bis zum Oberrhein vorgedrungen; Deutschland stand ihm hier offen. Alle diese Gebiete besaß es nicht als Reichslehen; doch fortwährend eine französische Gesandtschaft am deutschen Reichstage. Tiefer Fall des Vaterlandes in jeder Hinsicht; in seinem äußeren und inneren Leben gebrochen, in politischer Macht und materiellem Wohlstand, in Religion, Sitte, Sprache, Geistes- bildung, Achtung nach Außen — ein Zustand der Erniedrigung, der ein Jahrhundert lang, bis zu Friedrichs Ii Zeitalter andauert.

3. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

4. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

5. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

6. Alte Geschichte - S. 19

1872 - Mainz : Kunze
19 Sba^rfd^einlid) eine 23ermifcjjung beg ©tammfjerog der ^abmeer ober Äabtneonen (in £l>eff alien) mit dem ftabmog ober föibmilog, einem dem §erme§ oerrcanbten Äulturgott in ©amotfjrafe. 4) ^ßelopg, ©oljn beg £antalog (am ©ipplog in 33orberaften) ©tarnmoater der Atriben, fefet fic^ guerft in Üjtyfenä feft, oon wo aug feine 9tadfjfommen einen großen Sfjeil der £albinfel (Jltxonöv-vijaoq) unterwerfen. 3)ie anbere ©eftalt der ©age, roonade) Sßelops fid) in Sßifa, erft feine ©ö§ne Atreug und S^efteg in 2jtyfenä nieber= taffen, iftjpäteren Urfprungg. Agamemnon und Staelaog ©öfjne beg Sltreug. ferner fennt den £antalog und $)3etopg ($(. ß, 104) erahnt aber nidejtg von if)rer Sbernmnbtfcfjaft und beg festeren Ein* toanbrung nadej ©riecfjenlanb. B. c&infjeimifdje $eroeit Sdie ^eroengeit ist die^eriobe beg oorl)errfd()enben Ad[)äifd()en ©tammeg Bis gur Üqümttyx der £roifc£jen gelben und der $tücf= iejjr der ^erafliben an den Sßelopomteg; — eine 3eit toilben blutigen §auftrec$tg, fü^ner Sbagniffe, oerroegner Sftaubfaljrten oon einzelnen rate gangen ©nippen oon gelben. 3rgt$ofr)gte und toirf= Iicfje ®efdjid[jte berühren fttf) in der ^elbenfage. 1) (Singelne £>eroen: ©ie finb menfcpdfje ©öljne und Sberfgeuge der ©ötter, Mämpfer menfceilicfier ober tljierifdjer Un= tiolbe, Scßopfiaier und gü^rer beg 9sol!g, fuljne Abenteurer; — einzelne blo£ non örtlicher Bebeutung, anbere Sftationaltjeroen. Unter den letzteren oor allen £>erafleg, ©ofjn beg 3eug wnb der Sllfmene (fein irbifd)er Ssater 3lmpf)itrt)on), beffen reifer ©agen= freig oon 2lrgog und ^t)fenä auggeljt, früf) aber mit ppttififcfjen 5jtytl)en oerfäjmolg. ©pater bag fittlid^e $beal der Hellenen. — Sßerfeug, der Erbauer Wi^endg, 5£l)efeug in Sltfjen u. 21. 2) ©emeinfame£eerfal)rten der ^eroengeit: a. £>er Argonautenjug urfprüngltdf) mptfjotogifdljen Urfprungg, aber in Erinnerung an nörblicfje ©ee= und £>anbelgfal)rten gur ^elbenfage umgebilbet. Sllter ©eeoerfeljr der fintier oon^olfog an der Sudejt oon Sßagafä; ^afon, ba§ golbne Sbliefj, ^ftebea; in der fpäteren ©es ftatt der ©age finb faft alle gleichzeitig gebauten Heroen Styeiu neljmer beg ©eegugg. b. 2lug dem Ühjebifc^en ©agenfreig der 3u9 ^er ©ieben gegen Streben (1213) und der Epigonenfrieg. Saiog aug 2*

7. Alte Geschichte - S. 117

1872 - Mainz : Kunze
117 3. 2>ic erften bier Könige. 9fom war anfangs non Röntgen regiert. £)ie un§ überliefere len Ükad)rtcf)tett über biefelben berufen nicfjt auf gleichzeitiger Slufs gei<f)nung, fonbern auf ©age und (Jonftruftion. Sdie Könige finb nctmlid) üietfacf) Präger non ^ftgtlien und folgen ©agen, in benen die fpäter oorgefunbenen Sojatfadjen iljre (Sntftetyung und £5eutung finben follen*). £)er Äöttige finb fieben. Üumulus (753—716).**). ^ornuluä ist feine ^iftorifdfje ^erfon. $n if* Per= fonificirt, wa§ fid^ fpäter im römifcfjen ©taate @ro|e§ fanb und wa3 3ftom §ur 2£eltl)errfchaft geführt f>at. 1) Sder friegerifc^e (Seift des> römifcfjen 23olfe§. Sdie ©tabt wirb, der ©age nach, burd) Eröffnung eineä 2lftyls> beoölfert; die benachbarten ©täbte weifen aber das> ©efudh um (Sonubium jurücf. 9i:omulu§ t>eran= ftaltet bal»er ba§ §eft der (Sönfualien, wo§u er die ßatiner und ©abiner einlabet. äßäfjrenb beffelben rauben die römifc^en iungen ßeute die anwefenben 3ungfrauen (9^aub der ©abinerinnen). @3 entfpinnt fitf) ein jtrieg mit den brei ©täbten (Saenina, (£ru= ftumerium und Slntemnä, die einzeln befiegt werben, barauf mit den ©abinern. dem letzteren Kriege (&itus> £atiu§) und der fpäteren 3lu3föfjnung erfennt man einen üßerfudf), die (Sntftelpung be3 fabinifcfien $Beftanbtfyeiles> im römifcfjen ©taate nad^uraeifen* ^n unglaublicher 2$eife ist der Ä'rieg gegen gibenä, namentlich aber der gegen 93eji au8gefd[jmucft, in welchem ^omulus einmal mel)r als die §älfte mm 15000 (Strupfern mit eigener §anb er= . fdjlagen Ijabeit foil. 2) Sder lebenbige ©laube an die proöibentielle ©enbung be3 römifchen Sßolfes. O^omulnä ist bei jebern ©chritt üon den ^lufpicien geleitet, in feinen lebten äöorten nerfunbet er, bafi Sftom burdfj ba3 ©djwert die Süß eit erobern werbe. 3) $ft der ©enat, die britte ©äule römifdfjer ©röf$e, oon 9tomulu3 eingefe^t. (5r würde uom ^Rars wä^renb eineä ©ewitterg in den §im= mel entrücft, eine £obe3art, die wieber nicht ftimmt §u einer ^ifto= rifdhen ^erfon. *) fielen @r§äl)tungen, die an die Könige gefnüpft toerben, tüirb getmfj, etroa§ Sefyatjädjlidjes §u ©runbe liegen; die ©renje aber jtoifdjen biefen und der giftion jn finben und die 3teit)enfolge der ©reigniffe gu beftimmen, ist eine fcielfad) unlösbare Aufgabe. **) 3)ie 9irgierung§jai)re finb ficfjer aud^ unljiftorifdj; mir geben sie aber bod? jur Drientirung, roeit nun einmal tn dem Stammen ifyret Chronologie fo Diel Material jurect)t gelegt toorben ist.

8. Alte Geschichte - S. 122

1872 - Mainz : Kunze
122 5- Sie lebten brci ftöuißf. 8. £arquiniuä ^rtäcu§ (616—578). ©eine Slbftammung aus> Tarquinti und ßorintfj; feine ©entafjlüt £anaquil. 2birffamfeit na$ aufjen: (Sr unterwarf in bern Sdreiecf gtüifd^en Slnio und £iber eine gange 9^et§e latinifcljer ©täbte. Jlo= lonie in (Sollatia. Sieg über die ©abiner und (Strusfter. -Jtado innen: jeber der alten ©tammtribuä rourbe eine neue $tbtl)eilung auä den Plebejern jugefügt: Ramnes secundi, Tities secundi etc. ©r oerboppelte die oorljanbenen O^eitercenturien; ba die urfprüng* lidf)e 3a^I oon 300 Leitern fc§on oon 9ftomulus> auf 600, oon Stufluä §oftiliu§ auf 900 gebracht raar (?), fo belauft fidf) die 3al)l unter Starquiniuä ^ßri§cu§ auf 1800. @r glänzte befonberä burdf) feine bauten. S3au der (no$ oorljanbenen) (Sloafen (feebürfnifs berfelben), des> ^orumä, beä (5ircu§ -Iftarimuä, der Ringmauer, der ©runbmauern §um ,3upiterä= tempel. Seine (Srmorbung burde) die oorn £f)rone auägefdfjloffenen ©öf)ite beä Slncug 2ftartiu3. ©eroiug £ulliu3 (578—534). £)ie ©rjd^lung, bafs er der ©olm eineö im Kriege gefallenen latinifcfjen 33efef)l3f)aber£S und feiner al3 ©claoin nad^ 3ffr>m ge= brauten und der £anaquil übergebenen ©ema^lin Ocrifia und baf? er burde) erftere auf den £l)ron erhoben raorben fei, oerbient feinen ©lauben, sie ist raofjl burdtj feinen tarnen üeranla|t raorben. £)ie Ühjcitigfeit be§ ©eroius> £ullu3 ist eine breifadfje: 1) £)ie neue Sberfaffung, fein uorjüglid£)fte3 2berf. ®ie Plebejer und Klienten ftanben bi^^er aufjerljalb be3 ©taatäorganiämuä, @e= fafyr biefeä $erl)ältniffes>. ©eroiuä traf eine neue (Sintfyeilung: a. beä Territorium^, b. be§ ©efammtoolfeä und graar nadf) dem Vermögen. a. 9täumlid^ raurbe ba§ römifcfje Territorium in 30 Tribuä geteilt, bereu 4 auf die ©tabt (tribus urbanae), fß auf ba3 ßanb famen (tribus rusticae). $)ie tribus urbanae verfielen in vici, die tribus rusticae in pagi. Sdie 3lu3l)ebung der ©olbaten und die (Srfjebung der ©teuern (des> £ributum3) gefdfjaf) nac^ Stribuä. Ob die £ribu§ bloß eine ©intfjeilung der bisher un= organifirten ^ßtebä enthalten ober ob sie ba3 ©efammtoolf mit @inf(f)lu| der ^atricier und Klienten in fiel) gefaxt l)aben, ist §raeifelliaft.. b. (Senturienoerfaffung: ©eruiuä feilte baä ©efammt= tiolf nacf) dem Vermögen ein und mafs barnade) den §eerbienft unb-bie politifcfje Berechtigung. (Sr teilte ba3 3soif in 5 klaffen:

9. Alte Geschichte - S. 124

1872 - Mainz : Kunze
124 2. ©eroiug f)ob bte Stellung Dtomg dem latinifchen 23unbe i gegenüber, ©emeinfchaftlicher 23au beg 2)ianentempelg auf bent / ^oentinug, morin fiel) 9fomg Vorrang ausfimäj't. 3. 23au der oon £arquiniug ^ßrigcug begonnenen Ringmauer, in die audf) der $üninalig und (Sgquilinug ^ineingegogen mürben. ©einer fchauberljaft auggefchmücften ©rmorbung liegt rao^l alg hiftorifcher jtern eine burä) feine Reformen fjeroorgerufene patricifcije Sfooolution und feine geraaltfame Entthronung ju ©runbe. Sarquiniug ©up er bug (534—510). ©eine geroaltfame Erhebung auf den ^ron. ©tettung nach innen: Slbfolute ^errfc^aft ohne Befragung beg ©enateg. 2ßillfür= liehe 93efteuerung nach köpfen, ©eine ©ericljtgbarbeit roirb Mittel §ur Vereiterung und jur 23efeitigung feiner $einbe. 23olfgöer= fammlungen nerboten. ©ehetme ^ßoligei und ßeibroac^e. 2)ie ^ßlebä nieberge^alten burcl) entfe&lidfje $rol;nbienfte bei bent 33au beg 3upiter= tempelg fo toie der non Starquiniug ^pri^cug in Eingriff genommen neu Sloafen, namentlich der cloaca maxima etc. ^ade) au^en: Ofontg glan^enbe ©teuung. Sserbinbung mit den Jjerrfdfjenben Familien in den latinifchen ©täbten. Satium in 2lb= hängigfeit oon 9^om. , Ärieg mit ©abii: die ©age oon der burdt) die Sift beg ©e;ctug ^ompejug bemerfftelligten Einnahme beffelben. ©ein Jtrieg mit den $olgfern, die Kolonien ©ignia und ©rceji. £)eg ©ertug £arquiniug ^reoelt|at an der Sucretia. 2)ie 23er* treibung beg Starquiniug (510), in meinem der i)a| übertreibenb den S^pug eineg gried^ifd^en iprattnen auägebrütft fyat, ftekt ftdf) alg eine gegen das Jtönigthum gerichtete Sserfd^roöruttg der ©e= fcfjlecfjter herauf, benen alle $ortheile der neuen 23er« faffung gufielen. Erwerbung der fißpffinifd^en 33üdjer alg ©taatgorafel. 23e= beututtg berfelben. 6. Weufjeres 9icfultat ier ßöttifläregterung. 2)ie junge ©tabt Dlom behauptet ftdh fiegreidf) gegen die ©a= fciner und Etrugfer ($eji, ^ibenä). 3n Satium macht sie Erobe= rungen, unter £uhu3 ^oftiliug rcirb sie ,bag £aupt beg latinifchen 33unbeg, unter 2lncug 3ftartiug erweitert ftd) ihr ©ebiet im ©üb= roeften big §um 'Ireere, unter £arquiniug Sßrigcug im 9rorboften big sum M. Lucretilis. £arquiniug ©uperbug fiebert bag ©ebiet gegen die Sßolgfer und 2lequer burd) die Kolonien ©ignia und

10. Alte Geschichte - S. uncounted

1872 - Mainz : Kunze
Sit itcrfjer Seimig $u dem ((§iftorifdjen £ülf3f>udj“ von $rof. Dr. £ertift fielen: ^eograpfjifdje ^lepefiftotten für die öftere« Pfaffen von ^mnctßen nttb fteaffdjufen. $on Sßrof. Dr. ©o’^C (Dberletjrer om ^abagogium be§ tfofter§ „Utt^ fer Sieben grauen" in Sftagbeburg.) 1871. 6 33ogen. 12 (Sgr. $ie Sbrauipatfeit Set „©eogramifdjenolejietitumett" luuttof »on fadj* betftän'dtgen Sdjultnännetn attfeiltg anetfannt. $te Ms jeijt unssugefommeneit öffcnttidicit Sfetyreifiunpen lauten üfecraus Riinfliß. — 2bir nennen ^ier: tyitfätift f. b. ©^ntnafialtwefen 25. ftafjrgq., <3. 762, besprochen von director Dr. ©o§per. — Stätter f. b. baör. ©t)tnnafiata>efen 8. Saqrgg., @. 136, beurtljeift von Dr. 9ttar!haufer. — $er „allgemeine liter. tetger brachte fttnei burdjtreq anerlennenbe Siecenftonen, von benen totr bte Türjere (Oftoberfjeft 1871) hier folgen laffen: „($ine böcbft qetunqene geogra^ifdie (?cf)ilberung der eurofcäifdjfm Sänber für den aefd&id&tti'd&en Unterricht der Dberftaffen von ©tjmnatien. »ejonbere ©eograp’fjieftuubeit fallen bo befannttid) meq, und e§ Ijanbelt fidj um Sieber* betebuno, 2iuffrirdjung und Sbertiefuna entfcbttmnbener geograpbtfdier ftennt* niffe. Sbir boben, fo grofi auch die ftafit der neueren qeogr. Sejrbüffler tft, bodi !eine§ gelefen, too mit folder $rifcbe, fo anffcredienb und qn^tebenb von den Sä'nbern und ihren qeogr.=gefd)idjtiichen Sserftattniffen gebrochen mirb und metd)e§ gerabe für tyracbfitnbige ©t)mnafiai=Ober!Iaffen fo fad)= funbiqe, betebrenbe und aufftärenbe Sftadhmeife über alle tnojrftaje topoqra= bbifebe Benennungen, über ba§ entfielen von Staaten und Städten, über die Ssebölferunqen von Sanbfdjaften u. f f. aegeben werben. $te größte ßenntnift der geogr. Siteratur und die gefdjidtefte 93enufcung der beften qeoqr. Sserfe, aber' auch die richtige päbagogifdie ©rfenntnifj be§ toabren, für biefe ©bbären qettenben Sbebürfniffe§, foitne die getftbotte und aufethge Bt* friebiaunq beffeiben empfebten ba§ 93udj fo febr, baft e§ %u ttmnfdjen märe, baft alle (Schüler der ®t)mnafioi=0berhaffen e§ in die ftanb nähmen und fetne cenuftbohe Sectüre mit dem aufoef^Iagenen 9ttla§ iebe 2öod)e nur einmal bornäbmen. $iefe geoqr. «Repetition mürbe if>retn fonfttgen ©tubtum und ibrem fünftiqen botitifdjen Seben gerabe in unferer ^eit aufterorbentlt* ju gut fommen und, ma§ befonber§ ^erborjuljeben ist, nadjfjalttge patnottfdje Sbitfung t^un. Sson @r. ©jcetlenj dem Äönigl. ^reufj. 9d^irtifter der geiftlicfjett Unterricf)t§- und 9ttebicinat= Singe* tegeu feiten erhielten tt>ir ant 25. 9ttai 1871 naef)' fteljenbe gufcfyrift: „Huf die ©ttgabe bom 26. b. 9rt«. erttnebere der Sunae’fäen Sertafl«* banblunq, tote ich nidit jtbeifle, daß ba8 habet borgefegte g?oflta*W*c tittousbud) bott «ßrof. Dr. St. @ö^e im Äreife der f)öfjete« S^ranffatten ge» bühvettbe Seadjtung finben tuirb........... <Drud ton felr. Scßik in Tannftatit.
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