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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

3. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

4. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

5. Theil 2 - S. 194

1864 - Mainz : Kirchheim
194 Wenn man eine Glasröhre stark reibt und damit ein Stückchen Eisen berührt, das auf dem Tische liegt, so fährt die Electricität schnell in das Eisen und verschwindet alsbald, weil das Eisen sie in demselben Augenblicke dem Tische niiltheilt. Legt man jedoch das Eisen über zwei Siegellackstangen und theilt ihm dann, wie vorhin, die Electricität mit, so bleibt sie eine Zeit lang darin, weil sie von der Siegellackstange nicht angenommen wird. In diesem Falle sagt man: „Das Eisen ist von den Leitern abgesondert (isolirt)." Ich kann inich selbst auch isoliren und in diesem Zustande electri- siren. Stelle ich mich auf einen Schemel mit Glasfüßen und schlage dann, etwa mit einem Katzenfelle, eine Zeit lang gegen eine erkaltete Wand, so wird in dem Katzenfelle die Electricität erregt imd mir mitgetheilt. Ich stehe dann electrisirt da. Werde ich nun von Jemandem berührt, so springen Funken aus meinem Körper. Wäre ich in einem hohen Grade electrisirt, so würde derselbe eine sehr empfindliche, heftige Erschütterung durch seinen ganzeir Kör- per bekommen. Man hat Werkzeuge ersirnden, vermittelst welcher man die Electricität in einem sehr hohen Grade durch Reiben erregen kann. Das sind die Elcc- trisirm aschinen. Ist nun vermittelst einer solchen Maschine ein isolirtcr Körper sehr stark electrisirt, rmd wird deniselben ein anderer Leiter nahe ge- nug gebracht: so bricht die Electricität mit großer Gewalt hervor, zeigt sich in einem schnell sich bewegenden Feuersunken und theilt sich mit lautem Knistern dem Leiter der Electricität mit. So zeigt die Electricität ein Bestreben, das aufgehobene Gleichgewicht wieder herzustellen. In der atmosphärischen Lllft ist auch Electricität verbreitet, einmal mehr, ein andermal weniger. Wodurch die Electricität in der Luft hervorgerufen wird, weiß tnan nicht so ganz genau. Doch nimmt man an, daß durch Was- serverdunst ung die Luft besonders in ele et rischen Zustand versetzt werde. Ist nun die Luft hier oder dort mit Electricität überfüllt, so suchen die einzelnen Luftschichten oder Wolken sich dieselbe einander rnitzutheilen (sich auszugleichen). So fährt nun ein gewaltiger electrischer Funken aus der einen Wolke in die andere oder zur Erde hernieder: und das ist der Blitz. Bei feinem unbeschreiblich schnellen Durchfahren zerreißt derselbe die Luft- schichten, die alsdann wieder zusammenfahren: dadurch entsteht der D o n- n er. Zuweilen blitzt es, ohne zu donnern: und dies nennt man daswetter- l euchten. 65. Das Gewitter. Zu den schönsten und großartigsten Naturerscheinungen gehört das Ge- witter. Vor demselben ist gewöhnlich die Lust schwül, heiß und drückend. Zuerst erscheinen am Rande des Himmels scharf begrenzte, weißlich graue Wolken. Diese thürmen sich nach allen Seiten hin über einander empor, rücken immer näher und umspannen, wie mit einem dunkeln Mantel, den

6. Theil 2 - S. 196

1864 - Mainz : Kirchheim
196 Zimmer, so öffne ein Fenster, vermeide aber jede Zugluft, und halte dich vom Ofen fern, weil die Metalle den Blitz anziehen. 66. Räthsel. Von Perlen baut sich eine Brücke Hoch über einen grauen See; Sie baut sich auf ini Augenblicke, Und schwindelnd steigt sie in die Höh'. Der schönsten Schiffe höchste Masten Zieh'n unter ihrem Bogen hin. Sie selber trug noch keine Lasten Und scheint, wie du ihr nah'st, zu flieh'n. Sie wird erst mit dem Strom und schwindet, So wie des Wassers Fluth versiegt. So sprich, wo sich die Brücke findet, Und wer sie künstlich hat gefügt? 67. Der Galvanismus. Bei der Electricität haben wir gesehen, daß gewisse Körper durch Rei- bung in einen besonderen Zustand versetzt werden können, so, daß sie elec- trische Erscheinungen hervorbringen. Man nennt diese Electricität da- her R e i b u n g s c l e c t r i c i t ä t. Nun gibt es aber auch in der Natur gewisse Körper, welche schon durch Berührung in einen ähnlichen electrischen Zu- stand gebracht werden. Unter allen Körpern besitzen diese Eigenschaft am deut- lichsten die Metalle, und unter diesen wendet man — um solche elektrische Zustünde hervorzurufen — am häufigsten Zink und Silber, oder Z i n k und Kupfer an. Legt man ein Stäbchen vonzink (etwa in der Gestalt eines Theelöffels) über die Zunge und einen silbernen Theelöffel unter die Zunge, und bringt man die beiden aus dem Munde hervorragen- den Enden in Berührung, so empfindet man auf der Zunge einen auf- fallenden Geschmack von Säure. Legt man umgekehrt den Zinklöffel unten und den Silberlöffel oben an die Zunge, so wird der Geschmack etwas anders, mehr brennend. Eine unmittelbare Berührung der beiden Enden ist in diesem Falle nicht eben nöthig; es reicht schon hin, um den Geschmack zu er- regen, wenn man diese beiden Enden durch ein drittes Metall (jedenfalls einen Electricitütsleiter) in Verbindung bringt. Geschieht aber die Verbindung durch Hülfe eines Nichtleiters, so bleibt die Wirkung aus. Wir sehen daraus, daß hier Etwas der Electricität Aehnliches wirksam ist, und man nennt dieses Etwas daher Berührungselectricität oder (nach dem Namen ihres Entdeckers, des Profesiors Galvani) Galva-

7. Theil 2 - S. 243

1864 - Mainz : Kirchheim
243 dem Westen Europas in Berührung., Zu diesem Thore hinaus ritten die Hunnen, um Westeuropa zu verwüsten, — zu diesem Thore hinaus zogen die wilden Scharen der Magyaren (Ungarn), um Deutschland zu quälen. Zu eben diesem Thore hinaus strömten die Türken, um Wien zu belagern. Herein kamen in dieses Thor die Deut sch e n, insbesondere unter Karl d e m G rosse n, — dann unter vielen Heerführern und Kaisern, um die Verwüstungen der Ungarn zu strafen und sie aus räuberischen Nomaden zu sess- haften Bürgern zu machen; —hier herein pilgerten die Kreuz- fahrer zum heiligen Lande; — hier herein kamen die Oester- reicher, ihre Erbrechte geltend zu machen, — und die Fran- zose n unter ihrem grossen Kaiser, um in Ungarn Oesterreich zu bezwingen. Durch dieses Thor kam den Ungarn das Chriften- th u m, der Städtebau, die Kultur, das De u tschthn m. Hier liegen in der Ebene zu beiden Seiten der Karpathen , in den Raaber Flachen die unzähligen ungarisch-deutschen Schlacht- se 1 d e r. Durch das zweite Hauptthor, bei Belgrad, rückten die rö- mischen Kaiser. Aus eben dieser grossen Hauptstrasse ergossen sich die ungestümen Scharen der Türken und v erbrüteten sich von Belgrad aus auf die ungarischen Viehtriften. Zu diesem Thore hinaus zogen die Ungar n, die Oe ft e r re i c h er, um gegen die Türken zu streiten. Um diesen Punkt drehen sich alle die Kämpfe Ungarns mit der Türk ei, und es liegen hier an der The iss Schlachtfelder an Schlachtfeldern, auf denen unsägliches Blut vergos- sen wurde. Durch das dritte Thor endlich, das die theisser Ebene anbahnt, kamen die Ungarn selbst, 215,000 bewaffnete Männer stark. Denn hier überstiegen sie aus den Ebenen der M o 1 d a u die Karpathen und ergossen sich in das Thal der The iss. Vor ihnen strömten auch dieses Weges die H u nnen und unzählige an- fiele Völkerschaften. — Und 1849 eilten von dieser Seite die R u s- s e n — Oesterreich zu Hülfe, von dessen Herrschaft sich die Ungarn zu befreien strebten. — Während in dem Innern von Ungarn die Magyaren woh- nen, stehen die Deuts c hen in dem westlichen Thor e, welches wir das deutsche nennen. In dem s ü d 1 i c h e n stehen die Türke n, und wir nennen es das türkisch e. In dem öst- lichen aber stehen die R ul se n, und es mag daher das r u f- t’ische genannt werden. — In der Nähe des deutschen Thores hält die wichtige Festung K o m o r n Wache, in der Nähe des tür- kischen das ebenso feste Peterwardein. 16*

8. Theil 2 - S. 251

1864 - Mainz : Kirchheim
251 Und verfolgt von Hohn und Rache muß zerfleischt er endlich weichen, Aus der Luft noch überschüttet von emporgesprengten Leichen. Saragossa! Denk', ein Mädchen hat befreit dich vom Verzagen. Da es Speis' und Trank zum Bräut'gam, ach! zum todten, mußte tragen! Ja, erquick durch ihre Treue und gestärkt mit ihrem Muthe Hat sie dich, als sie den Theuren liegen sah in seinem Blute! D'rum auf ewig deinen Söhnen, deinen Töchtern — neben M in a*) — Preis' in Liedern, Saragossa, deine Heldin Augustin a! Asien wird auf drei Seiten vom Meere bespült: im Norden von dem nördlichen Eismeere, im Osten von dem großen oder stillen Oceane und im Süden von dem indischen Oceane. Im Westen grenzt es mit seinem mittleren und nördlichen Theile an Europa und mit seinem südlichen an Afrika, mit dem es jedoch nur durch die Landenge von Suez in Verbindung steht. Es ist der größte unter den fünf Erdtheilen. Mit Einschluß der Inseln, welche allein 82,000 Quadratmeilen enthalten, hat es einen Flächenraum von 882,000 Quadratmeilen. Da der nördliche Theil Asiens an das nördliche Eismeer und der südliche bis gegen den Aequatvr reicht, so findet man hier die kältesten und wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Während Nordasien (Nordsibirien) eine unwirthbare rauhe, traurige Wildniß bildet, welche eben, wasserarm und unbeschreiblich kalt ist und nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt, und während Mittelasien aus den höchsten Gebirgen (der Him- malaya ist das höchste Gebirge der ganzen Erde) und ungeheuren Sandwüsten besteht: bringt Südasien nicht bloß alle Produkte Europa's hervor, von denen so viele vor Jahrhunderten in unsern Erdtheil verpflanzt wurden, sondern trägt überhaupt Alles, was des Menschen Herz erfreuen kann. Da prangen immergrüne, undurchdringliche Waldungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Cocos- und Sagopalme, der Brodbaum, der Zimmet-, Mus- kat-und Gewürznelkenbauin, Pfeffer, Ebenholzbäume, Reiß, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzneikräuter und Farbestosfe, z. B. der Jrchigo, wel- cher aus den Blättern der in Indien wachsenden Indigopflanze bereitet wird. — Außer den gewöhnlichen Produkten, woran das Mineralreich in Asien sehr reich ist, liefert dieses auch in Indien den Diamant und im Uralgebirge viel Gold, Platina und Silber, so wie den Magnetsiein. — Wie die Pflanzen- welt, so zeigt auch die Thierwelt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit, als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Thieren Europa's, von denen viele aus Asien stammen, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdthei- *) Mina. ein berühmter, spanischer General. (W.'Smets.) 24. A s i e u.

9. Theil 2 - S. 301

1864 - Mainz : Kirchheim
301 ausgehöhlter Rand, eine Kugelschale, übrig bleiben, deren Dicke beinahe ebenso groß wäre, als der Halbmesser dieser Höhle selbst. Welch' ein gewaltig großer Körper ist also unsere Sonne! Unser Geist staunt diese Größe wohl an, jedoch fassen, begreifen kann er sie nicht; denn sie ist zu ungeheuer. Dieser unbe- greiflich große Sonnenkörper aber schwebt, wie oben schon angedeutet wurde, frei, ohne allen und jeden Stützpunkt, im großen Weltenraume, gehalten, ge- tragen von der gewaltigen Hand des Allmächtigen, vor dem die riesige Sonne ein Staubkörnlein ist, und der die Himmel rollt, wie ein Gewand. Ueber den Stoss, das Wesen der Sonne selbst sind aber die gelehrtesten Astronomen, die scharfsinnigsten Geister bis heute noch nicht einig und weroen's wohl auch niemals werden. Ehemals hielt man den ganzen glühenden Son- nenkörper für eine glühende, hellbrennende Masie. Von dieser Ansicht ist man aber in der neuern Zeit zurückgekommen, indem man gefragt hat: „Woher sollte, wenn die Sonne ein wirkliches Feuermeer wäre, dieses Feuer seine ewige Nahrung nehmen, daß es in tausend und aber tausend Jahren nicht abnimmt und zuletzt, wie eine ausgebrannte Kohle, verglimmt und erstirbt?" Ferner hat man geltend gemacht: „Wenn die Sonnenstrahlen feurige Ausflüsse aus der Sonne wären, so müßte es doch, je näher der Sonne, desto heißer sein. Wir finden aber gerade das Gegentheil. Denn je höher sich die Lustschiffer in die Luft erheben (folglich der Sonne nähern), desto kälter wird es, und je höher die Gebirge der Erde sind, desto mehr Schnee und Eis treffen wir auf ihnen, selbst in den heißesten Sommertagen. Man nimmt deßhalb heut zu Tage ziemlich allgemein an, die Sonne selbst könne wohl ein kühler, ja, sogar ein dunkler Körper sein; aber, wie unsere Erde, von einer hohen Luftschicht, so sei sie von einer ungeheuren, vielleicht elektrischen Lichtmaterie umflossen. Dieses Licht werde dann durch den schnellen Umschwung des Sonnenkörpers (denn die Sonne dreht sich alle 25 Tage und ziemlich 12 Stunden einmal um sich selbst) in steter Bewegung gehalten und pflanze sich durch den leichten Aether (Luft) schnell bis auf die Oberfläche dunkler Körper (der Planeten und Monde) fort, wo die hingefallenen Lichtstrahlen die kleinsten Theile dieser Oberfläche erschüttern und ihre innere Kraft rege machen. Es kommen daher eben so we- nig wirkliche Lichttheile aus der Sonne zu uns, als die Theile einer Glocke, deren Schall wir hören." Auf diese Weise ließe sich nun erklären, wie die Sonne, ohne von ihrer Masse und Größe auch nur das Geringste zu verlieren, Alles um sich her erleuchten und erwärmen könne. Also wäre es wohl möglich, daß die Sonne an sich ein fester, mit mildem Lichte umflossener Weltkörper sei, und daß auf ihr Jahr aus, Jahr ein wun- derbare Psingstblumen blühen und duften und statt der Menschen fromme Engel dort wohnen, und daß dort, wie im neuen Jerusalem, keine Nacht und kein Winter, sondern Tag, und zwar ein ewiger, freudenvoller Sabbath und hoher Feiertag sei.

10. Theil 2 - S. 172

1864 - Mainz : Kirchheim
172 50. Der Luftdruck. Die Luft ist unsichtbar und 800 mal leichter, als das Waffer, und den- noch übt sie einen gewaltigen Druck aus. Wenn du an einem vollen, festver- spundeten Fasse den Zapfen am Boden herausnimmst, so läuft die Flüssigkeit sehr langsam oder gar nicht durch die Oessnung des Zapfens, falls oben der Spund nicht herausgenommen oder gelüftet ist. Hat man ein Trinkglas mit genau abgeschliffenem Rande; verdünnt man die Luft darin, indem man das Glas eine Zeit lang über eine Lichtflamme hält, und setzt es dann schnell mit dem Rande, folglich in umgekehrter Lage, auf die Hand: so steht das Glas, besonders wenn die Hand etwas feucht geworden ist, so fest auf derselben, daß es nicht leicht wieder abzunehmen ist. Der Druck der äußern Luft preßt es nämlich so fest an die Hand, weil vom Innern des Glases kein gleicher Gegen- druck stattfindet. Im Jahre 1650 hat ein Naturforscher, Namens Otto v. Guerike in Magdeburg, eine Maschine erfunden, mittelst der man ein Gefäß ganz luftleer machen kann, und die man eine Luftpumpe nennt. Er lieferte von der Gewalt des Luftdruckes folgenden stauuenswerthen Beweis. Zwei kupferne Halbkugeln, deren jede mit einem großen Ringe versehen war, ließ er mit den Rändern genau auf einander passen und dann durch einen Hahn, der an einer der Halbkugeln sich befand, mittelst einer Luftpumpe die Luft vollständig her- auspumpen. Hierauf schloß er schnell den Hahn, daß keine Luft wieder hinein- dringen konnte. Die beiden Halbkugeln wurden nun so fest an einander ge- drückt, daß als man an die Ringe jeder Halbkugel Pferde spannte, 14 Pferde nicht im Stande waren, dieselben auseinander zu reißen. — Wenn du aus einem hohlen Schlüssel die Lust saugst, so bleibt er an den Lippen hängen. — Wer die hohlen Schröpfköpfe ansetzen will, treibt erst die Luft aus denselben durch's Erwärmen am Lichte heraus. 51. Das Wetterglas oder das Barometer. Mancher hat sein Wetterglas im Stüblein hangen, nicht erst seit gestern, sondern schon lang her, und er weiß doch nicht recht, wie's damit zugeht. Darum wollen wir das Ding einmal näher besehen. Ein gewöhnliches Wetterglas hat eine lange Röhre, die unten umgebogen und hier mit einem Kölblein versehen ist, das an der Spitze eine kleine Oeff- uung hat. In diesem Behülterchen sammelt sich das Quecksilber. Man meint sonst, wo nichts Anderes ist, da sei doch wenigstens Luft. Aber oben in der langen Röhre, wo das Quecksilber aufhört, bis ganz oben, wo die Röhre endet und zugeschmolzen ist, da ist keine Lust, sondern Nichts, offenbar Nichts. Dies wird schon daran erkannt: Wenn man das Wetterglas in eine schiefe Richtung bringt, als wollte man es umlegen, so fährt das Quecksilber durch den leeren Raum hinauf bis an das Ende der Röhre, und man hört einen schwachen
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