36
geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus
religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers
Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs-
lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio
Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber
mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610
förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung
Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv
durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder-
eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald
darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga.
Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit
dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt
des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen
Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von
Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande
einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum
Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel-
dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran-
denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg
erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den
Westmarken des Vaterlandes.
3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen
Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum
1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch
den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht
den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und
findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und
Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach-
folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen
1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber-
mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias
brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als
i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser.
Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem
Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen
(1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan-
tischen Stände des ersteren Landes.
Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren
Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Ambrosio
Spin Heinrichs Heinrichs Moritz_von_Oranien Leopold Leopold Wolfgang_Wilhelm Wilhelm Maximilians Rudolf_Ii Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias_( Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schwäbisch-Hall England Brandenburg Baiern Niederlande Spanien Düssel- Ravensberg Berg Brandenburg Oesterreich Prag Ungarns Oesterreichs Ungarn Ingolstadt
46
Bisthümer Halberstadt, Minden, Camin (in Pommern) als
Fürstenthümer, die Anwartschaft aus Magdeburg als Herzogthum
(erledigt 1680), — der Verlust Vorpommerns, der Keim zu dem
nun sich entwickelnden Gegensatz Brandenburgs gegen Schweden,
die durch ganz Deutschland zerstreute Lage der Brandenburgischen
Territorien — denn seit 1618 besaß er auch das Herzogthum
Preußen als polnisches Lehen •— ein Wegweiser seiner Politik! —
b. Kirchliche: Der 1. Januar 1624 als Norm für den
Besitzstand der beiden Confessionen im Reiche festgesetzt; dadurch
das ins reformandi gebunden, das reservatum ecclesiasticum
aufgehoben; der Augsburger Religionsfriede bestätigt und auf die
Reformierten ausgedehnt. Kirchliche Angelegenheiten sollen in den
Reichscollegien ferner nicht durch Stimmenmehrheit entschieden
werden.
B. 3tt Bezug auf das Ausland.
a. Schweden erhält Vorpommern mit Rügen, einen Theil
von Hinterpommern, die Stiftslande von Bremen und Verden
(auf der Ostseite der Weser) als Herzog- und Fürstenthümer, die
Stadt Wismar mit der Reichsstandschast. Es beherrschte die
Mündungen der Oder, Elbe, Weser, damit den ganzen Norden
Deutschlands.
b. Frankreich erhielt die österreichische Landgrafschaft Elsaß,
Breisach (auf der rechten Rheinseite, bei Freiburg), das Besatzungs-
recht von Philippsburg und behielt Metz, Toul, Verdun. Es
war bis zum Oberrhein vorgedrungen; Deutschland stand ihm
hier offen. Alle diese Gebiete besaß es nicht als Reichslehen;
doch fortwährend eine französische Gesandtschaft am deutschen
Reichstage.
Tiefer Fall des Vaterlandes in jeder Hinsicht; in seinem
äußeren und inneren Leben gebrochen, in politischer Macht und
materiellem Wohlstand, in Religion, Sitte, Sprache, Geistes-
bildung, Achtung nach Außen — ein Zustand der Erniedrigung,
der ein Jahrhundert lang, bis zu Friedrichs Ii Zeitalter andauert.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Metz Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Halberstadt Minden Pommern Magdeburg Brandenburgs Schweden Deutschland Hinterpommern Bremen Wismar Deutschlands Frankreich Breisach Freiburg Philippsburg Verdun Deutschland Friedrichs
66
d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz-
Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine
Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte
Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz
deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der
Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders
e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien,
Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große
Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen.
f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß
zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil-
h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) *
1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann
nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von
Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der
Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener
Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst
1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des
neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger-
vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge-
funden hatte (s. ob. S. 57).
Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder-
lande, Italien und Irland.
1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord-
banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel-
berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver-
pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden.
Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner-
kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der
Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692.
Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg,
Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen
den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer-
winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii).
*) Von seiner dritten Gemahlin.
**) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser
zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und
wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten
Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St.
Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an.
**.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle
eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht
in die Hände fallen sollten.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Charlotte
Elisabeth Pabst Victor_Amadeus Wilhelms_von_Oranien Wilhelms Jakobs Ludwigs Ludwigs Wilhelm Germain
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Schweden Frankreich Frankreich Holland Frankreich Spanien Italien Irland Heidel- Irland Boynefluß La_Hogue Luxemburg Holland Spanien Westfälischen Frankreich
122
Diese in Verbindung mit anderen Beleidigungen (z. B.
Nichtanzeige der Bildung des Rheinbundes u. a.) für Preußen
Lu8u8 dölli.
Von Schlesien (Hohenlohe) Westfalen-Hannover (Rüchel und
Blücher) und vom Magdeburgischen (Braunschweig und Möllen-
dorf) her vereinigten sich drei preußische Heere in Thüringen;
Sachsen und Hessen-Cassel im Bunde mit dem sonst ganz isolierten
Preußen.
Drei französische und rheinbündische Heermassen, um etwa
57000 Mann überlegen, rücken, ohne vorhergegangene Kriegs-
erklärung, aus Franken nördlich über den Thüringer Wald. Das
il>. Oci. N^^ntgardegefecht bei Saalfeld (Tod des Prinzen Louis Ferdi-
in Ocrnand von Preußen). Die vernichtende Doppelschlacht bei Jena
und Vierzehnheiligen (Hohenlohe und Rüchel), bei Auer-
städt (Brannschweig, zum Tod verwundet).
Rückzug der aufgelösten Preußen nordwärts; Lossagung
Sachsens von der preußischen Allianz*); allmähliche, meist
schmachvolle Uebergabe der Festungen Erfurt, Spandau, Stettin,
Küstrin, Magdeburg, Hameln, Glogau, Brieg, Schweidnitz, Danzig,
— glorreiche Ausnahme der traurigen Regel Kolberg mit Nettel-
beck und Gneisenau. Am 27. Oktober Napoleons Einzug in
Berlin; Flucht der Königsfamilie nach Königsberg und Memel;
Hohenlohes Capitulation bei Prenzlau; Blüchers Capitulation
in Lübeck nach heldcnmüthiger Gegenwehr.
Eingreifen Rußlands in den Kampf gegen Frankreich;
50000 Russen unter Bennigsen mit 25000 Preußen unter Lestocq
ml der Weichsel; andere russische Rüstungen bereiten sich vor.
Die Fortschritte der Franzosen durch eine polnische Erhebung in
Südpreußen unterstützt.
Der Winterfeldzug zieht sich nach Ostpreußen; die unent-
schiedene Schlacht bei Preußisch-Eilau Februar 1807; Sieg
der Franzosen bei Friedland im Juni.
Umschlag der russischen Politik; Zusammenkunft der beiden
Kaiser auf dem Memel; Friede zu Tilsit im Juli 1807.
Hauptbedingungen: Abtretung der westlich der Elbe gelegenen
preußischen Landestheile, aller seit 1772 erworbenen polnischen
Territorien (diese als Kroßherzogthum Warschau an Sachsen),
Danzigs als Freistadt; Anerkennung der Napoleoniden auf den
*) Im Dezember 1806 Separatfrieden Napoleons mit Sachsen, dessen Kur-
fürst den Königstitel annimmt.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
126
Sieg bei Wagram am 5. nub 6. Juli. Waffenstillstand von
Znaym, Friede zu Wien im Oetober.
Hauptabtretungen Oesterreichs: Krain, Grätz, Triest, ein
Theil Kroatiens und Dalmatiens •— daraus in Verbindung mit
dem ehemals venetianischen Dalmatien und Istrien (beide vom
Königreich Italien abgetrennt) der Staat der illyrischen Pro-
vinzen gebildet; Westgalizien an das Großherzogthum Warschau;
Salzburg an Baiern, das dafür Südtyrol an das Königreich
Italien, andere Besitzungen an Würtemberg und Würzburg
abgiebt.
Unterdrückung der Tyroler; Gefangennehmung und Er-
schießung Hofers (trotz der Amnestie) 1810. Der Herzog von
Braunschweig nach England.
Scheidung Napoleons von seliger Gemahlin Josephine, Ver-
mählung mit der Erzherzogin Maria Luise, Tochter des Kaisers
Franz Ii, durch des Grafen Metternich (früher Gesandter in
Paris, dann Stadions Nachfolger) Vermittelung. Der König
von Rom (geb. 1811, gest. 1832) der einzige Sohn dieser Ehe.
— Oesterreichs Staatsbankerott.
Weiterer Zuwachs des Napoleonischen Reiches: 1810 durch
den Kirchenstaat (Abführung des Papstes nach Frankreich und
Savona) durch Holland, dessen König verzichtete; durch das nörd-
liche Königreich Westfalen, Oldenburg und die drei norddeutscher:
Hansastädte — einen Landstrich, der von der Lippemiindung bis
Travemünde an der Ostsee reichte.
V. Gegen Rußland 1812.
Die größte und ungeheuerlichste Unternehmung Napoleons,
aber auch der Anfang feines Endes.
Seit Oesterreichs Fall 1809 waren nur noch zwei Mächte
in Europa unabhängig von Napoleon — England und Rußland.
Bei der Unmöglichkeit, den Inselstaat selbst mit Erfolg anzugreifen,
sollte Rußland überwältigt und, auf dem Wege durch Persien,
England in Ostindien angegriffen werden.
Allmähliche Lockerung des guten Einvernehmens zwischen
den beiden Kaisern. Die Vergrößerung des Großherzogthums
Warschau im Wiener Frieden als Anfang der Wiederherstellung
Polens, demnach als Feindseligkeit gegen Rußland betrachtet;
die Beraubung des Herzogs von Oldenburg, eines Verwandten
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Hofers Napoleons Josephine Maria_Luise Maria Franz_Ii Franz Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wien Oesterreichs Krain Triest Kroatiens Dalmatien Istrien Italien Warschau Salzburg Baiern Italien England Paris Rom Oesterreichs Frankreich Savona Holland Westfalen Oldenburg Ostsee Napoleons Oesterreichs Europa England Persien England Ostindien Großherzogthums
Warschau Polens Oldenburg
16
schüft (Zünfte) gegen den Rath, die Gefchlechter und die Geistlich-
keit. An der Spitze des Widerstandes gegen die kirchliche Reform
unter den Städten stand Köln, besonders seit 1529.
n24 —1525 6. Der Bauernkrieg: Die Gährung im Bauernstand
namentlich des südwestlichen Deutschlands, veranlaßt durch schweren
Druck, wird'genührt durch den vertriebenen Ulrich von Würtemberg
und die nach der Schweiz geflohenen Ritter. Mit der Abart der
Schwarmgeisterei der Zwickauer, Thomas Münzers (früher in
Alstädt im Thüringschen) und Karlstadts (aus Wittenberg nach
Orlamünde gegangen, dann in Franken und Schwaben) in Ver-
bindung getreten, verstärkt sie sich durch den Anschluß vieler, zunächst
und zumeist kleinerer Städte und bricht im Sommer 1524 längs der
Schweizergrenze vom Schwarzwald bis an den Bodensee in offenem
Aufruhr aus.
a. Der südwest deutsche Schauplatz der Bewegung in Schwa-
den, Elsaß und Lothringen, Baiern, Tirol, Salzburg bis gegen
Wien hin, im Rheingau bis zum Niederrhein und nach Westfalen;
die 12 Artikel zum größeren Theil politisch-socialen Inhalts, doch
mit Berufung auf das @t)aitc[e'iuuu, Nöthigung des Adels, ja ein-
zelner Reichsfürsten zur Unterschrift. Hanptführer: Hans Müller
von Bulgenbach, Georg Metzler von Ballenburg, Wendel Hipler,
Florian Geier; dann, etwa auf 1 Monat, an der Spitze deroden-
wälder Bauern Götz von Berlichingen. Concentrierung der ein-
zelnen Züge vor Würzburg zur Eroberung der Feste Frauen-
berg. Radicale Reformpläne, auf eine abstracte Einheit des
Reichs hinauslaufend, tauchen auf. Luthers heftige Erklärung
gegen die Banernrevolution. Niederlagen der Bauern, namentlich
1525be§ Odenwälder Haufens bei Königshofen a. d. Tauber durch
die Truppen des Schwäbische:: Bundes unter Graf Truchseß-
Waldburg, des Bischofs von Würzburg und der Kurfürsten von
Trier und der Pfalz, zum Theil grausame Unterdrückung und
Züchtigung.
ß. Der Thüringische, wo die religiöse Schwärmerei über-
wiegt. Thomas Münzer in Mühlhausen; theokratisches Regiment,
Sturm auf umliegende Klöster. Der Landgraf von Hessen, der
Kurfürst Johann von Sachsen, die Herzöge von Braunschweig-
1525wolfenbüttel und Sachsen Sieger bei Frankenhausen; Münzer
hingerichtet.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
40
1626 Inzwischen vollständiger Sieg Tillys bei Lutter am Baren-
berge (im Braunschweigischen); der geschlagene Dänenkönig zieht
sich in seine Staaten zurück.
Ueberlegener Angriffskrieg Wallensteins, Tillys und Georgs
von Braunschweig-Lüneburg gegen Dänemark, Eroberung Jüt-
lands, Aechtung der Mecklenburger Herzoge ohne Rechtsspruch,
Uebertragung ihres Landes als Reichslehn auf Wallenstein; dessen
Plan zur Gründung einer deutschen Seemacht, General der Nord-
und Ostsee; Belagerung der durch eine Schwedische Besatzung
unterstützten Stadt Stralsund.
Die gewaltsame kirchlich-politische Umgestaltung Norddeutsch-
lands wird dann durch Wallenstein in des Kaisers Namen fort-
gesetzt. Die Stifter Hildesheim, Halberstadt, Brenien, Magde-
burg (in den drei letzten ein Sohn des Kaisers als Bischof und
Erzbischof) und andere sollten wieder in katholische Hände kom-
men, mit braunschweigischen Gebietstheilen die ligistischen Generale
Tilly und Pappenheim belehnt werden. Das Reftitutions-
1629einet 1629, durchgeführt in Schwaben, Franken, Westfalen,
Niedersachsen.
1629 Als der Krieg mit Schweden drohte, Friede zu Lübeck
mit Dänemark 1629, in dem Christian Iv seine Lande zurück-
erhielt gegen das Versprechen, sich in deutsche Angelegenheiten
ferner nicht mischen zu wollen.
Ferdinands Ii Macht auf dem Höhepunkt; die Existenz der
protestantischen Reichsfürsten und der Rechtsbestand der Reichs-
verfassung durch sein Streben nach absoluter Gewalt bedroht. Die
Opposition Maximilians von Baiern und anderer, katholischer
wie protestantischer Reichsfürsten gegen Wallensteins rechtswidriges
Verfahren führte zu dessen Absetzung auf dem Kurfürsten tage
i63ozu Regensburg 1630. Der Rest des kaiserlichen Heeres wird
unter Tillys Commando gestellt, die Mecklenburger Herzoge
wieder eingesetzt, dann erst des Kaisers Sohn Ferdinand zum
König gewählt, die Ausführung des Restitutionsedictes aber
(im Einverständniß mit den katholischen Kurfürsten) nicht auf-
gehalten.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Ueberlegener_Angriffskrieg_Wallensteins Christian_Iv Ferdinands Maximilians Ferdinand
42
a. Gustav Adolf und die norddeutschen Reichs-
1630fürsten. Seine Landung im Juni 1630 mit circa 16000 Alaun
schwedischer Kerntruppen*) an der Peenemündung, Besetzung eines
großen Theils von Pommern. Abneigung der meisten prote-
stantischen Fürsten, sich ihm anzuschließen; anfangs nur die
Mecklenburger Herzoge und der abgesetzte Administrator von
Magdeburg auf seiner Seite. Die übrigen protestantischen Stände
Norddeutschlands beschlossen auf dem Leipziger Convent 1631
eine bewaffnete Neutralität. Allmählich traten die Mitglieder,
vom Kaiser, der ihnen die Selbstvertheidigung verbot, im Stich
gelassen, zu den: Schwedenkönig über: zuerst der Landgraf von
Hessen-Kassel und die Herzoge von Weimar und Lüneburg, end-
lich auch Kurbrandenburg und Kursachsen. Gustav Adolf rückt
von Pommern, nunmehr auch durch fimnzösische Subsidien unter-
stützt, in die Mark Brandenburg (Georg Wilhelm 1619—1640,
von dem kaiserlich gesinnten und katholischen Grafen Adam von
Schwarzenberg geleitet) und zwingt den Kurfürsten, seinen Schwager,
durch seine drohende Haltung zum Anschluß und zur Uebergabe
der Feste Spandau.
b. Gustav Adolf und Tilly. Inzwischen Eroberung,
i63ibrand und Plünderung Magdeburgs Mai 1631, in das
sich der vertriebene Administrator geworfen, durch Tillys Heer**).
Während dieses durch Hessen und Thüringen nach Kursachsen
zieht, befreit Gustav Adolf vom Lager von Werben an der
Elbe aus Mecklenburg (seinen Herzogen als schwedisches Lehen
zurückgegeben), vereinigt sich mit den Sachsen unter Arnim (aus
kaiserlichen Diensten übergetreten) und siegt über Tilly bei
i63i Breitenfeld (bei Leipzig) September 1631. Nach diesem Siege
reifen Gustav Adolfs muthmaßliche politische Ziele: das
Pominiunr raaris Baltici1 und (vielleicht) auf den Rath Kur-
sachsens ein protestantisches Kaiserthum; Bermählungsprvject
zwischen seiner Tochter Christina und dem Kurprinzen von Bran-
denburg, dem späteren großen Kurfürsten. Sein Zug westlich
durch Thüringen und Franken nach den Rheinlanden und Baiern
bis München; Einziehung katholischer Stifter. Niederlage
• Später bestand Gustav Adolfs Heer überwiegend ans Deutschen; bei
seinem Tod 1632 waren es 4/s der Officiere und Gemeinen.
'**) Der Ursprung der schrecklichen Behandlung Magdeburgs ist unbekannt,
schwerlich von Tilly selbst angeordnet, eben so unwahrscheinlich aber wird sic
von einigen Seiten dem Schwedischen Obristen Falkenberg oder den Magde-
burgern selbst zugeschrieben.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm Wilhelm Adam_von
Schwarzenberg Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Christina Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Tilly
84
mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze
Reich zerstreuten Landestheile.
Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund-
pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des
Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann.
Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg
von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis-
Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld-
marschall Otto von Sparr.
Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im
schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu
Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell-
schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden-
burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze,
entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter-
nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche
die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über-
gehen.
Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es -
cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder-
ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa
20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen
französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be-
deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried-
rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und
Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni-
versität Duisburg 1655.
Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König
Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg-
Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An-
theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem
Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am
dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil;
zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit-
wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *).
a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der
i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums
i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft,
*) S. oben Seite 56, 67, 74.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Georg
von_Dersslinger Otto Friedrich_Iii_Kurfürst Friedrich Friedrich_I Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig
85
der Grafschaft Tecklenburg gleichzeitig durch Kauf. Wirkliche
Abtretung des Kreises Schwiebus gegen eine Geldsumme 1694.
1). Erhebung Preußens zum Königreiche 1701. 1701
Der Plan schon vom großen Kurfürsten vorbereitet, durch
die Erhebung des sächsischen Kurhauses auf den polnischen, die
Aussichten des hannövrischen auf den englischen Thron beschleunigt,
durch die kaiserliche Einwilligung (gegen das Versprechen in dem
drohenden Kriege um das spanische Erbe 8000 Mann Hülfs-
truppen zu stellen) vom 16. November 1700 gereift. Die Krö-
nung in Königsberg am 18., Stiftung des schwarzen Adlerordens
(suiim ciiique) am 17. Januar 1701. Der Titel König in
Preußen bis zur ersten Theilung Polens, dann von Preußen.
o. Geistiges Streben: Stiftung der Universität Halle
1692 (Eröffnung 1694), der Akademie der Künste 1699, der
Societät der Wissenschaften 1700 (Einweihung 1711) durch
Leibnitz (f 1716) und der Kurfürstin Sophie Charlotte*)
Einfluß. — Mit dem Glanze des Hofes gieng eine bedeutende
Kunstblüthe Hand in Hand.
Friedrich Wilhelm I 1713 — 1740, seines Vaters Ge-
gensatz durch bürgerliche Einfachheit, soldatische Strenge und die
Richtung auf das rein Nützliche; mit seinem persönlichen Interesse
vor allem dem Heerwesen und dem Landbau zugewandt.
Im Innern: Vollendung der absoluten Königsgewalt,
Beseitigung der letzten Reste ständischer Rechte (außer in seinen
rheinischen Besitzungen): sich stabiliere die Zonvarainets wie einen
rolüer von llrones' 1717 an die preußischen Stünde. Entwicklung
der materiellen Kräfte und der Streitmacht des Landes, die er
bei einer Bevölkerung von nicht 2 ff- Millionen auf 83000 Mann
brachte. Sein Hauptgehülfe bei der Mehrung und den inneren
Reformen des Heeres der Fürst Leopold von Anhalt-
Dessau, der ,alte Dessauerll Besserung der Finanzen; —
Hebung des Volksunterrichts. Aufnahme der vertriebenen prote-
stantischen Salzburger in seine preußisch-lithauischen Gebiete 1732.
Nach Außen: Seine Erwerbung des Oberquartiers Gel-
dern (im Utrechter Frieden 1713, s. oben S. 76) und eines
Theils von Vor-Pommern (im Frieden zu Stockholm nach dem
nordischen Kriege 1720, s. oben S. 81) vergrößert den Staat
um 116 Q. M. Später dreht sich seine auswärtige Politik um
*) Tochter des ersten Kurfürsten von Hannover; nach ihr Charlottenburg,
früher Lietzenburg, genannt.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Leibnitz Sophie_Charlotte* Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_von_Anhalt-
Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg Polens Stockholm Hannover Charlottenburg Lietzenburg