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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

3. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

4. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

5. Bd. 2 - S. 66

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
66 Drittes Kap. Macedonische Geschichte. Vereinigung mit der griechischen an, und von da sind beide mit einander innig verflochten. Auch hatte Makedonien nach seiner Civilisirung keine andere, als griechische Sprache und Literatur. Darum gibt es für seine » Geschichte — außer einigen Münzen und Denkmalen — keine beson- deren Quellen; wir müssen sie ans den griechischen und aus den allge- meinen Geschichtschreibern schöpfen. Jedoch wurden durch die Verhält- nisse und die Großthaten Philipps und Alexanders viele eigene Staatsschriften, Reden und historische Werke veranlaßt, die sich allein oder vergleichungsweise auf sie beziehen, aber größtentheils verloren ge- gangen sind. Die Reden des D e m o st h e n e s und A e sch i n e s und P l u- tarchs Biographieen Philipps und Phocions beleuchten die Re- gierung des ersten. Von Alexander haben gar Viele geschrieben — Freunde, Kriegsgefahren, Schmeichler —, wie Marsyas Pctläns, Hekatäus Abder ita, beide mit Alexander erzogen, Aristobu lus, Klitarchns, Eumcnes, Onesikritus u. s. w., dann der Admi, ral Nearchus und vor Allen der königliche Ptolemäus Lagi. — Ihre Stimme lebt noch indem, was, ans ihnen schöpfend, Curtius- (ungewissen Zeitalters) Plntarch (120), Arrian (um 150 n. Chr.) u. A. erzählen; der erste ein blumenreicher, unkritischer Schriftsteller; der zweite geblendet durch Alexanders schimmernde Züge, besonders durch dessen Liebe zur Wissenschaft — der dritte ein würdiger Nacheiferer Le- nophon's und in Gründlichkeit vielleicht über demselben. Für die Zeiten nach Alexanders Tod bis zum Erlöschen der makedonischen Herrschaft sind anfangs die griechischen, später vorzüglich die römischen, zum Theil auch die jüdischen und überhaupt die allgemeinen Geschichtschreiber die Quellen. §.2. Hämusländer. Aeltefte Geschichte. In dem nördlichen Theite der vom Hämnsgcbirge ausgehenden Halb- insel (s. B. I. S. 148.) lagen von West nach Ost die Länder I Iiyrien (d. h. I lly r i a G r ä c a bis zum D ri n i u s: denn Jltyriabarbara zog sich am adriatischen Meere bis an den italischen Grenzfluß Arsia hin), Makedonien (das in ältesten Zeiten Aemathia hieß) und Thrakien. Jllyrien hat niemals für sich eine wichtige Rolle gespielt. Aber Makedonien, eine Zeitlang wettherrschend, und Thrakien, als der Hanptsiz des späteren morgenländisch-römischen Reiches, ziehen desto mehr unseren Blick auf sich. Die ceraunischen, citischeu und ca m b u n i sch e n Berge sammt dem O l y m pus machen in Süden, derhämus und Scardns in Norden, in West aber und in Ost und zum Theil in Süd das Meer die natürliche Begrenzung dieses Länder- strichö, dessen einzelne Theite gleichfalls natürlich (durch den See Lych- nites zwischen Jllyrien und Makedonien und den Fluß Nestus, oder

6. Bd. 2 - S. 230

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
230 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. die Verpflegung der Truppen (*) und aller Derjenigen, denen der König eine Anweisung auf einzelne Ortschaften oder Bezirke verliehen. Auch, was ihnen übrig blieb an Habe, und ihre Person selbst wurde uuabtäßig gefährdet durch Gewaltthat oder willkürliches Recht. Die bessere Denkungsart einzelner Satrapen, so wie Energie oder Klug- heit eines oder des anderen Königs, konnten nur theilweise und vor- übergehende Linderung bringen. Selbst unter gutmüthigen Königen übten die Günstlinge, die Ver- schnittenen, die Weiber eine freche Tyrannei. Denn der Monarch, meist schon in früher Jugend durch die Serail-Erziehung verderbt, dann entnervt durch Wollüste, und durch steife Hofetiquette gefesselt, war nicht viel mehr, als eine Puppe in seiner Sklaven Hand. Die Thronfolge war unbestimmt; doch erkannte man überhaupt das Recht des regierenden Hauses. Gewöhnlich erklärte der König nach eigener Auswahl einen seiner Söhne zum Nachfolger (Cyrus the ilte sogar das Reich); doch gab die Erstgeburt einiges Vorrecht. Viele Jntriguen und Verbrechen wurden hiedurch veranlaßt; die hef- tigsten Leidenschaften wütheten im Serail; Verschnittene und Weiber vergaben den Thron des Cyrus, und fast jede Thronbesteigung wurde durch Bruder- oder Verwandtenmord befleckt. Aber welches auch die Formen und die Grundsäze der Verfassung seycn; es ist fast eben so unmöglich, daß die unbedingte Alleinherr- schaft, als daß die Volksfreiheit der That nach, und ohne einige Milderung oder Beschränkung, bestehe. Nicht nur wurde der persische Großkönig durch den unvermeidlichen Einfluß der Günstlinge, Hofbeamten und Weiber, dann durch das Ansehen der Satrapen oder überhaupt des Stammes der Pasargaden (aus welchem fast alle großen Aemter besezt wurden) in der wirklichen Ausübung seiner will- kürlichen Macht beschränkt; nicht nur genossen alle eigentlichen Per- ser, als herrschendes Volk, die Steuerfreiheit und andere Vorrechte: auch die unterjochten Völker wurden theils durch das sich allmälig consolidirende Verwaltungssystem, theils durch den wohlthätigen Einfluß von Zoroaster's Lehre und von der Macht der Magier vor der äußersten Unterdrückung gesichert. Diese modische Landesreligion (s. B. I. S. 276 f.) hatte wohl schon Cyrus aus Politik auch zur persischen Hofreligion gemacht. Sie (*) Der Regel nach waren die Anführer derselben von den Satrapen un- abhängig. Später wurde üblich, zu Gunsten einzelner Satrapen, beide Ge- walten zu vereinbaren, ja auch mehrere Satrapien einem einzigen Statthalter zu neben. Eine sehr schlimme Maßregel, besonders wenn der Satrap zugleich vom königlichen Hause war. Von da an häuften sich die Empörungen, und wurden gefährlicher.

7. Theil 2 - S. 251

1864 - Mainz : Kirchheim
251 Und verfolgt von Hohn und Rache muß zerfleischt er endlich weichen, Aus der Luft noch überschüttet von emporgesprengten Leichen. Saragossa! Denk', ein Mädchen hat befreit dich vom Verzagen. Da es Speis' und Trank zum Bräut'gam, ach! zum todten, mußte tragen! Ja, erquick durch ihre Treue und gestärkt mit ihrem Muthe Hat sie dich, als sie den Theuren liegen sah in seinem Blute! D'rum auf ewig deinen Söhnen, deinen Töchtern — neben M in a*) — Preis' in Liedern, Saragossa, deine Heldin Augustin a! Asien wird auf drei Seiten vom Meere bespült: im Norden von dem nördlichen Eismeere, im Osten von dem großen oder stillen Oceane und im Süden von dem indischen Oceane. Im Westen grenzt es mit seinem mittleren und nördlichen Theile an Europa und mit seinem südlichen an Afrika, mit dem es jedoch nur durch die Landenge von Suez in Verbindung steht. Es ist der größte unter den fünf Erdtheilen. Mit Einschluß der Inseln, welche allein 82,000 Quadratmeilen enthalten, hat es einen Flächenraum von 882,000 Quadratmeilen. Da der nördliche Theil Asiens an das nördliche Eismeer und der südliche bis gegen den Aequatvr reicht, so findet man hier die kältesten und wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Während Nordasien (Nordsibirien) eine unwirthbare rauhe, traurige Wildniß bildet, welche eben, wasserarm und unbeschreiblich kalt ist und nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt, und während Mittelasien aus den höchsten Gebirgen (der Him- malaya ist das höchste Gebirge der ganzen Erde) und ungeheuren Sandwüsten besteht: bringt Südasien nicht bloß alle Produkte Europa's hervor, von denen so viele vor Jahrhunderten in unsern Erdtheil verpflanzt wurden, sondern trägt überhaupt Alles, was des Menschen Herz erfreuen kann. Da prangen immergrüne, undurchdringliche Waldungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Cocos- und Sagopalme, der Brodbaum, der Zimmet-, Mus- kat-und Gewürznelkenbauin, Pfeffer, Ebenholzbäume, Reiß, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzneikräuter und Farbestosfe, z. B. der Jrchigo, wel- cher aus den Blättern der in Indien wachsenden Indigopflanze bereitet wird. — Außer den gewöhnlichen Produkten, woran das Mineralreich in Asien sehr reich ist, liefert dieses auch in Indien den Diamant und im Uralgebirge viel Gold, Platina und Silber, so wie den Magnetsiein. — Wie die Pflanzen- welt, so zeigt auch die Thierwelt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit, als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Thieren Europa's, von denen viele aus Asien stammen, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdthei- *) Mina. ein berühmter, spanischer General. (W.'Smets.) 24. A s i e u.

8. Hannoverscher Kinderfreund - S. 280

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
280 Stift und Land Hildesheim, weil es vormals zu jenem Herzogthume gehört hatte; und er erwarb auch meh- rere Länder wieder, Hannover, Göttingen etc. Her- zog Otto I. das Rind, Errichter des Herzogthums Braunschweig - Lüneburg , hinterliess vier Söhne. Die beiden jüngeren wählten den geistlichen Stand, die beiden ältern, Albrecht, wegen seiner Grösse und seiner kriegerischen Thaten, der Grosse genannt, und Johann, regierten anfänglich gemeinschaftlich. Aber im Jahre 1269 theilten sie, dem damaligen Gebrau- che zufolge, die ererbten Lander durch das Loos. 1) Das Land zu Braunschweig, nebst dem kalenbergi- schen Distrikte, dem Lande vor dem Harze und dem Eichsfelde, sollten einen Theil; 2) das Land zu Lü- neburg und Celle nebst der Stadt Hannover sollte den andern Theil ausmachen. Mehre Theile ihres Erbes behielten sie gemeinschaftlich. Herzog Johann zog das Loos auf den zweiten, Herzog Albrecht be- hielt folglich den ersten Theil. Sie stifteten also zwei regierende Linien ihres fürstlichen Hauses, die Lüne- burgische (Braunsehweig-Lü neburgisehe) und die Braun- schweigsehe (Braunschweig-Wolfenbüttelsche). Sehr oft gingen nachher in den beiden Fürstenhäusern noch Theilungen ihrer Länder vor, weil das Recht der Erstgeburt noch nicht festgesetzt war, doch kamen die verschiedenen Theile auch eben so oft wieder zusammen. Nur Braunschweig-Lüneburg und Braun- schweig-Wolfenbüttel sind nie ganz wieder mit ein- ander vereinigt worden. Ernst August, aus der Braunsehweig-Lüneburgi- sch.en Linie erhielt Kalenberg-Hannover und machte Hannover zu seiner Residenz. Er setzte das Recht der Erstgeburt in seinem Hause fest, und schickte dem Kaiser Leopold I. verschiedene Male mächtige Hülfe gegen die Türken und Franzosen, grösst en- theils auf eigene Kosten. Diese ausserordentlichen Dienste erforderten eine ausserordentliche Belohnung. Der Kaiser erkannte ihm daher die Churwürde zu, und belehnte ihn damit auf seine Nachkommen, 1692.

9. Hannoverscher Kinderfreund - S. 281

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
281 Ernst August, Churfürst von Hannover, starb 1698 auf seinem Lustschlosse Herrenhausen. Seine Gemah- lin war Sophia, des Churfürsten von der Pfalz, Frie- drichs V. und Elisabeths von England, Tochter, durch welche die Nachfolge in Grossbritannien an das Haus Braunschweig-Lüneburg kam, indem sie 1701 von dem englischen Parlamente für die nächste Thronerbin erklärt wurde. — Churfürst Georg Ludwig, folgte dem Vater in der Regierung 1698; wurde 1710 mit dem Reichserzschatzmeisteramte belehnt; wurde 1714, nach dem Tode der Königin Anna, als König von England ausgerufen, wodurch die Churlande in enge Verbindung mit Grossbritannien kamen, und regierte als König von England unter dem Namen Georg I. Er starb 1727. Ihm folgte in der Regierung sein einziger Sohn, Georg Ii. Er errichtete durch sei- nen Minister von Münchhausen 1734 die Universität in Göttingen. Unter seiner Regierung fiel der sie- benjährige Krieg ein, dessen Ende er aber nicht er- lebte. Er starb 1760; sein ältester Sohn war schon vor ihm gestorben. Georg Iii. folgte dem Grossva- ter, und führte eine weise und glückliche Regierung. Der siebenjährige Krieg erreichte unter ihm sein Ende; allein später entstand ein noch furchtbarerer durch die französische Revolution, woran auch Hannover thäti- gen Alltheil nahm. In diesem Kriege wurden 1800 die Churlande von den Franzosen besetzt; spater kam ein grosser Theil derselben zu dem Königreiche Westphalen, welches aber nach wenigen Jahren, durch die siegreichen Waffen der Verbündeten aufge- löset, und überhaupt der Herrschaft der Franzosen in Deutschland ein Ende gemacht ward. Nun kamen die Churlande wieder unter ihren rechtmässigen Ober- herrn, Georg Hi. 1814 wurden die Churlande, so wie überhaupt alle Länder, welche früher oder spä- ter damit vereinigt, oder unter die Herrschaft der Fürsten von Braunschweig-Lüneburg gekommen waren, zu einem Königreiche erhoben. Es ist schon früher gesagt worden, dass der Bi-

10. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in Alter Geschichte - S. 10

1873 - Mainz : Kunze
Den Einfall derdorier 1068 wandte König Kodrns Hel-dentod ab. Nach dieser ruhmvollen Knigsthat wird der Knigsname fr seine Nachfolger abgeschafft, die knigliche Ge-walt mehr und mehr geschwcht: seit 682 werden alljhrlich 9 Archonten auf je 1 Jahr aus der Mitte der Eupatri-den gewhlt, ^viese nmlich, die Besitzer der groen Gter (Pedier), hatten die Regierungsgewalt in Hnden, bedrckten die Kleinbauern (Diakrier), hielten Viele der-selben in Schuldknechtschaft, verkauften andere auer Landes, hielten auch die aufstrebende Brgerschaft in den Ksten-stdten (Paraler) nieder und gnnten weder diesen, noch jenen Antheil ander Regierung des Staats.das Volk, mit der Herr-schastdereupatridenunzufrieden, verlangt geschriebenege-setze: Drakon (um 620) gibt solche, aber von so bertriebener Strenge (Todesstrafe auf Felddiebstahl gesetzt), da die Unzufriedenheit sich mehrt. Ein Versuch des Eupatriden Ky lo n, sich mit Hlfe des Tyrannen Theagenes von Megara in dem zerrtteten Staate zum Alleinherrscher aufzuwerfen, milingt, seine Anhnger werden an geweihter Sttte getdtet; die Verschuldung der Bauern nimmt berhand; ,dte Insel Salamis geht, weil die Kraft des Staates durch die U u e i u i g k e i t z w i-schen Regierung undvolk gelhmt ist, an diemegarer verloren. Die Heilung des Staates brachte Solon geb. 639. Selbst Eupatride vom hchsten Adel, hat er doch Mitgefhl mit den Leiden des niederen Volks, erringt sich Ansehen, indem er die Brgerschaft zur Wiedereroberung von Salamis be-geistert, bringt es durch seinen Einflu dahin, da die Urheber des klonischen Fluchs," der ruchlosen Tdtuug von Kylons Anhngern, aus dem Lande geschafft werden, die Stadt durch den Propheten Epimenides aus Kreta entsndigt wird. Zum Archou erwhlt (594) ordnet er die Schuldverhltnisse (Seisachtheia, Lastenabschttelnng) und verbietet den Verkauf attischer Brger in die Selaverei. Er verschmht den Rath, sich zum Könige zu machen, legt sein Amt nach Jahresablauf nieder und wird dann aufs neue zum Gesetzgeber gewhlt.
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