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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 34

1847 - Berlin : Reimer
teau von Dembo genannt, zu 8000'. An der Bucht von Bia- fra erhebt sich unmittelbar das Hochland der Amboser, mit Gipfeln von mehr als 13000' abs. Höhe, als der nördlichste Theil des West-Randes von Hoch-Afrika. 6. Das Alpenland von Habesch. Der Tzana-See liegt 5800' hoch auf dem ausgedehnten Hochlande von Amhara, welches rings von zerrissenen Gebirgsketten eingeschlossen ist, die im O. zu Alpengebirgshöhe aufsteigen. Sie fallen west- und nord- westwärts steil in das umgebende Tiefland. Ostwärts stoßen sie an das Plateau von Tigre, welches durch mehrere, unter ein- ander und mit der Küste des rothen Meeres parallele Bergketten von diesem geschieden ist. 7. Hoch-Sudan. Auf dem rechten Ufer des unteren Quorra hebt das Kong-Gebirge (2500 — 3000') an, streicht westnord- westwarts, u. breitet sich im W. des 20." O.l. plateauartig bis zum K. Sierra Leone aus. Im N. und S. dieses Kernes von Hoch- Sudan Berglandschaften der verschiedensten Form: gruppen-, ketten- oder plateauartig. Die nördlichsten Vorterrassen sind breiter und vielfältiger verzweigt als die südlichen. — Man nimmt an, daß die Gebirge Hoch-Sudans sammtlich nur Mittelgebirge sind, und daß die höchsten Gipfel des Kong nur etwa 5000' üb. d. M. liegen. — Ii. Die getrennten Gebirgsmassen Afrika's. 8. Afrika ist an gesonderten Gebirgs'systemen ärmer als ir- gend ein Kontinent. Die vorhandenen sind von Hoch-Afrika und von einander völlig isolirt. 9. Das Hochland der Berberei besteht aus vielen in verschiedenen Richtungen streichenden Bergketten, welche auf einer gemeinschaftlichen, im O. etwa 1500' hohen, gegen W. allmahlig höher ansteigenden Basis stehen. Unter diesen nennen wir: die Kette des kleinen Atlas, welche den vielfach durchbrochenen Nord- Rand, — den in nordöstl. Richtung streichenden hohen Atlas (auch das Hochgebirge Daran genannt) mit Schneegipfeln von mehr als 13000', welcher den West-Rand, — und den großen Atlas, welcher vvn O. n. W. zieht u. den theilweise nur flachen Süd-Rand des Hochlandes bildet. Der Ost-Rand besteht aus mehreren niedrigen, in verschiedenen Richtungen streichenden Felsenhöhen mit mannigfal- tigen Benennungen. — Die Süd-Abfälle des großen und des ho- hen Atlas erreichen die Sahara nicht. Diese wird durch einen schmalen, westw. breiter werdenden Streifen hügligen Kulturlan-

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 79

1847 - Berlin : Reimer
79 Ausbeute an Gold, Platin, Silber und Edelsteinen gewährt. — Pflege der Bienen (Baschkiren) und Seidenraupen (Süd-Nußland). — Die auf Kosten des Landbau's künstlich belebte Industrie Rußlands ist vorzugsweise in der 3. Zone, namentlich in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Kaluga und Tula heimisch, und liefert besonders Leder, Taue, Seife, auch Metallwaaren u. Gewebe aus Wolle, Baumwolle, Leinen, selbst aus Seide, aber diese Erzeugnisse, meist mittelmäßig und theuer, haben nur mit Hülfe der strengen Grenzsperre im Jn- lande und bei den asiatischen Nachbarn Absatz. — Wichtiger der durch die über- seeische und binncnländische Schifffahrt (aus den zahlreichen,'natürlichen und künstlichen Wasserstraßen) und die winterliche Schnecbahn begünstigte, zugleich aber durch strenge Zollgesetze re. beengte Handel, besonders der asiatische, dessen Stapelorte Tiflis, Orenburg, Kiachta re. geworden sind (Peking-Karawanen); — Pelzhandel (russisch- amerikanische Handelsgesellschaft); Menschenhandel im Kaukasus. — 11. Staatseinrichtung. Die Verfassung des kolossalen Reiches ist absolut monarchisch. Der nach dem Erstgeburtsrechte zum Thron gelangende Kaiser (Czar), der „Selbstherrscher aller Reußen", steht selbst an der Spitze der Staatsverwaltung, ihm zur Seite der Reichsrath, dirigirende Senat, dirigirende Synod und das Staats-Ministerium. Unter diesem Civil- und Militair-Gouverneure an der Spitze der Provinzial- Berwaltungen. In Polen ein Statthalter und Provinzial-Ständ e, de- nen indeß, nach dem organischen Statut, keine gesetzgebende Gewalt zusteht. Fast eben so bedeutungslos die finnischen Stände. — Das ursprünglich orienta- lische Gepräge des Staates (nur 2 Stände, leibeigene Knechte und Herren, diese ihrerseits dem Czar knechtisch unterthan) ist durch die Tendenz der Herrscher zur Europäisirung des Volks einigermaßen verwischt worden. Die willkürliche Ein- theilung der zahlreichen Beamtenwelt in 14 Rangklassen ersetzt nur unvollkom- men die fehlende organische Schichtung nach Ständen, und der Versuch den fast fehlenden Bürgerstand zu stärken (Ehrenbürger) soll noch Früchte tragen. Freie bäuerliche Grundbesitzer ebenfalls nur in geringer Zahl. — Desto stärker die un- terste Volksklasse, die der Leibeigenen, die große Mehrzahl der Landbauer (23—24 Mill.), d. i. — da die Bauern in Finnland, den Ostseeprovinzen, in Polen ic., und ebenso die Tataren- und die nomadischen Stämme (welche eigene Stammhäupter, besondere Berechtigungen, und zum Theil blos den Charakter von schutzverwandten Bundesgenossen haben) nicht leibeigen sind — die größere Hälfte des herrschenden russischen Volkes. Auf den Krön- und mehreren Privatgütern hat indeß die Leibeigenschaft aufgehört, und die Regierung begün- stigt die Aufhebung derselben, so wie die Ansiedelung freier Kolonisten. — Die Verwaltung ist in allen Zweigen fast militairisch organisirt, aber die Weite der Räume erschwert den Gang der Staatsmaschine, und begünstigt die Willkür der Beamten, die im Allgemeinen übel berufen sind. Sehr achtbar die Kriegs- macht und Kriegsverfassung: Rekrutirung der regulairen Landmacht vorzugsweise aus den leibeigenen und freien russischen Bauern — Dienstzeit von 15 Jahren — allgemeine Wehrpflichtigkeit der Kosacken sowie der nomadischen Stämme. — Die Weite der Räume und die Länge der Grenzen führen indeß nothwendig Kraftzersplitterung mit sich. Daher die Einrichtung der Militair-

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 126

1886 - Berlin : Hofmann
126 Geschichte der neueren Zeit. zu diesem Ende dienten die Heiraten der Kurfürsten Johann Georg und Joachim Friedrich mit Töchtern des letzten preußischen Herzogs. Nach des letzteren Tode vereinigte der für die brandenburgische 1608 Geschichte ungemein wichtige Kurfürst Johann Sigismund bis (1608—1619) das Herzogtum Preußen als polnisches Lehen 1619 m-lt &em Kurfürstentum. Erhielt so die Hohenzollernmacht einen großen Zuwachs im Osten, so faßte sie etwa um dieselbe Zeit auch 1614 festen Fuß im Westen Deutschlands: im Jahre 1614 kamen durch den Vertrag zu Xanten aus der Jülichscheu Erbschaft Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg. 1619 Nach der Regierung Georg Wilhelms (1619—1640), die bis dem Lande wegen des unheilvollen Einflusses des katholischen 1640 Ministers Schwarzenberg nicht zum Segen gereichte (schwankende Stellung im dreißigjährigen Kriege zwischen Kaiser und Gustav Adolf), gelangte auf den Thron: § 74. Friedrich Wilhelm I., der Große Kurfürst 1640—1688. Durch diesen Herrscher wurde der Grund zu der künftigen Größe Brandenburg-Preußens gelegt. Das geschah sowohl durch eine thatkräftige und kluge äußere Politik als durch eine weitblickende Fürsorge für die innere Entwicklung des Landes. a) Der w e st s ü l i s ch e F r i e d e ist eine der wichtigsten Epochen der brandenbnrgischen Geschichte — „Des Reiches Untergang, Preußens Aufgang!" — In demselben erhielt der Kurfürst die Souveräuetät als Reichsfürst, und sein Land wurde durch _ eine Reihe von Besitzungen vergrößert, die nicht sowohl durch ihren Wert an sich als dadurch wichtig waren, daß sie durch ihre Lage dem brandenbnrgischen Staate die Notwendigkeit beständigen Wachsens und daher angestrengtester Arbeit auferlegten: Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt, Minden, Kammin. b) Durch eine geschickte Benutzung des polnifch-schwedi-sch eu Krieges wußte der Große Kurfürst sich von beiden Staaten die Anerkennung der Sonveränetät für das bis dahin von Polen zu Lehen erhaltene Herzogtum Preußen zu verschaffen (93er- 1660 träge zu Labiau und Wehlau; Friede zu Oliva 1660). c) Gegenüber Ludwig Xiv. vertrat der große Kurfürst sowohl das nationale als das religiöse Interesse des protestantischen Deutschlands. Er warf sich zum Beschützer der von Ludwig überfallenen Niederlande auf, wurde aber, der Übermacht allein nicht

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 297

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, Westfälischer Friede. 297 Breisach, die (einer österreichischen Nebenlinie gehörige) Landgraf- schaft Ober- und Unter-Elsass und die Landvogtei über 10 Reichs- städte im Eisass (Praefectura provincialis decem civitatum imperia- lium), mit ausdrücklicher Wahrnehmung ihrer bisherigen Freiheit. Den übrigen 'Reichsständen im Eisass (darunter namentlich Strafsburg) bleibt ihre Reichsunmittelbarkeit und bisherige Freiheit. Aufserdem erhält Frankreich das Besatzungsrecht in Philippsburg. 3) Hessen-Kassel: Abtei liersfeld, die schaumburgischen Lehen des Stiftes Minden und 000,000 Thaler. 4) Kurbrandenburg: Als Entschädigung für das ihm nach Erb- recht zustehende Pommern (von dein es nur den gröfseren Theil Hinterpommerns erhält), die Bisthümer Halberstadt, Minden und Gamin als weltliche Fürstenthümer, das Erzbisthum Magdeburg als Herzogthum (unter Vorbehalt lebenslänglichen Besitzes für den Ad- ministrator August von Sachsen, f 1688). 5) Mecklenburg: Die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg als Fürstenthümer. 6) Braunschweig: Die Alternative im Bisthum Osnabrück (wo ein katholischer und ein evangelischer Bischof abwechseln sollen). B. Weltliche Reichsangelegenheiten. 1) Allgemeine Amnestie und Wiedereinsetzung in den Stand von 1618. 2) Die Kurwürde und die Oberpfalz bleiben bei der Wilhel- minischen Linie (Baiern) des Hauses Wittelsbach; für die Rudol- finische Linie (Pfalz) wird eine neue, achte Kurwürde errichtet. 3) Den sämmtlichen Ständen wird im Verhältnis zum Kaiser die Landeshoheit (Superioritas territorialis), namentlich das Recht zu- erkannt, Bündnisse unter sich und mit Auswärtigen, aufser gegen Kaiser und Reich, zu schliefsen. Später (seit 1663) bestimmt der beständige Reichstag zu Regensburg die Formen des deutschen Staats- kör pers näher. 4) Die Republik der vereinigten Niederlande und die Schiveis werden als unabhängig vom Reich anerkannt (s. S. 256). C. Geistliche Angelegenheiten (Gravamina ecclesiastica). 1) Der Passaucr Vertrag und der Augsburger Religionsfriede (S. 285) werden bestätigt und auf die Reformirten ausgedehnt. 2) In Reichsverhältnissen sollen katholische und evangelische Stände völlig gleich sein. 3) In Ansehung der geistlichen Hüter und der Religionsübung wird das Jahr 10^4 als Norm (Annus normalis)

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 340

1877 - Berlin : Herbig
340 Neuere Geschichte, Zweite Periode. tretung der deutschen Länder, und auf einen Vorbehalt Philipps Iii. bei Verzichtleistung auf die deutschen Länder. 3) August Iii. von Sachsen, als Gemahl der ältesten Tochter Kaiser Josephs I. — Durch Friedrichs Ii. Ansprüche auf einen Theil Schlesiens und seinen Wunsch, seine Monarchie durch f/anz Schlesien zu vergröfsern, durch die Zurückweisung seines in Wien gemachten Anerbietens, gegen Anerkennung seiner Ansprüche für Oesterreich zu kämpfen, entstellt noch vor Eröffnung der Feindseligkeiten durch di« übrigen Präten- denten der 1740—1742. Erste Schlesische Krieg. Preußische Rechtsansprüche auf einen Theil Schle- siens1: 1) Das Fürstenthum Jägerndorf war 1524 von einem jüngeren Zweige der hohenzollernsclien Kurlinie erkauft und durch Erbver- brüderung der künftige Erwerb von Ratibor und Oppeln gesichert, dann Herzog Johann Georg, als Anhänger des Kurfürsten von der Pfalz Friedrich V., von dem Kaiser Ferdinand Ii. 1g23 in die Acht erklärt (s. S. 288) und trotz des westfälischen Friedens (s. S. 297, B) weder er, noch seine Erben restituirt worden. 2) Mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau hatte Kurfürst Joachim Ii. 1537 eine Erbverbrüderung geschlossen, der jedoch Ferdinand I. als König von Böhmen und Oberlehnsherr widersprochen hatte. Nach dem Aussterben des herzoglichen Hauses (1675) setzte sich Oesterreich in Besitz. 1686 entsagte Kurfürst Friedrich Wilhelm der Große den schlesischen Herzogtümern gegen Abtretung des Schwiebuser Kreises. Dieser war aber Oesterreich in einem geheimen Traktat mit dem Kur- prinzen wieder zugesichert und von diesem (als Kurfürst Friedrich Iii.) im Jahre 1696 zurückgegeben worden. 1740. Besetzung Schlesiens durch Friedrichs Truppen, Ein- (Deeember) nähme Glogaus, Behauptung des Landes durch den 1741 (10. April). Sieg bei Mollwitz (Schwerin). 1741. Geheimes Bündniss zu Nymphenburg'1 gegen Oesterreich, (Mai). geschlossen von Frankreich, Baiern und Spanien, dom später Sachsen und zuletzt Preußen beitritt. 1 2 1 Eichhorn, deutsche Staats- und Rechts geschickte, §. 583. 2 J. G. Droysen, Abhandlungen (zur neueren Geschichte), 1876, erklärt das als Traitc de Nymphenbourg veröffentlichte Aktenstück

6. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

7. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

8. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

9. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

10. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 37

1916 - Berlin : Weidmann
4. Otto I. der Groe. 37 sich in Ungarn niedergelassen und beunruhigten schon lange fast ganz Deutschland. Um sie fernzuhalten, schlo er gegen eine Tributzahlung einen neunjhrigen Waffenstillstand mit ihnen. Er benutzte aber die Zeit der Ruhe zur Anlegung von Burgen, in denen die Bewohner seines stdtelosen Herzogtums bei feindlichen Verheerungen eine Zuflucht finden sollten. Er bestimmte, da immer der neunte Mann seiner kriegstchtigen Leute in die Burg ziehen mute, während die brigen acht den dritten Teil aller Feldfrchte dorthin zu schaffen hatten. Da der König auch Mrkte und Gerichtstage in die Burgen verlegte, so entwickelten sich aus ihnen spterhin deutsche Städte, z. B. Quedlinburg, Merseburg' und Magdeburg. 28. Heinrich bildete ferner ein neues Reiterheer aus, Reiterheer, das durch bestndige bungen so vortrefflich geschult wurde, da es dann den berittenen Magyaren gewachsen war. Um seine neugebildete Streitmacht zu erproben, zog er gegen die Heveller an der Havel zu Felde, erstrmte ihre Hauptstadt Brennaburg (Brandenburg) und unterwarf das Land zwischen Elbe und Oder. Als nun der Waffenstillstand mit den Magyaren abgelaufen war, bi^6^en zahlte er diesen keinen Tribut mehr, sondern stellte sich ihnen, als ue *93a;f aten sie 933 wiederum erschienen, auf dem Rieb" an der Unstrut (links zur Saale) entgegen. Er trat dabei mit so berlegener Macht auf, da sie bei dem bloen Anblick des schsischen Heeres die Flucht ergriffen und lngere Zeit Ruhe hielten. 4. Otto I. und das heilige Rmische Reich deutscher Batitm" (962). 29. Nach dem Tode Heinrichs I. erkannten die Herzge Otto verteilt seinen ltesten Sohn Otto I. ohne weiteres als ihren König an tct8s und warteten ihm beim Krnungsmahle als oberste Hofbeamte auf. Als sie aber einige Zeit darauf den Versuch machten, sich der kniglichen Gewalt wieber zu entziehen, ba trat Otto mit solcher Klugheit und Willenskraft auf, ba er zuletzt alle Herzogtmer in seiner Hctnb vereinigte und sie wie Reichsmter nach Gutbnken an seine Verwanbten verleihen konnte. Sein Einflu war gewaltig, und seine starke Hand hielt das ganze Reich zusammen. Man ersieht dies besonders daraus, da unter seiner Regierung zuerst
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