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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Niederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alche-mistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ungunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs Ii. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609) die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Niederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 8. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 172

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
172 Fsnfta Periode. Von 1517—1618. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Der Westfälische Friede 1648. Schon seit dem Beginn seiner Regierung 1640 war der junge Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm nachdrücklich für den auf der Grundlage allgemeiner Amnestie zu errichtenden Frieden eingetreten. Ernstliche Verhandlungen begannen seit 1645 zu Münster zwischen dem Reiche und Frank reich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Ständen und Schweden. a) Territoriale Bestimmungen. Schweden erhielt Vorpommern mit Rügen und den Odermündungen, ferner Wismar, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden, doch als Reichsstand; irankreich zu voller Souveränität endgültig die Bistümer und Städte Metz, Toul, Verdun, ferner den Sundgau und andre Teile des Elsaß, zum Teil unter unklaren und zweideutigen Bestimmungen; Brandenburg fast ganz Hinterpommern und als Ersatz für das übrige Pommern, dessen Herzogshaus 1637 ausgestorben war, mit Rücksicht auf den Vertrag von 1529 die Bistümer Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg; dies wurde 1680 erworben. Bayern blieb im Besitz der Kur und der Oberpfalz. Der Erbe Friedrichs V. erhielt die Rheinpfalz zurück nebst der für ihn geschaffenen (8.) Kur. Die Schweiz und die Niederlande wurden als unabhängig vom Reiche anerkannt, die im Verlauf des Krieges ihres Besitzes beraubten Fürsten durch eine allgemeine Amnestie wieder eingesetzt. — Es waren nun also die Mündungen des Rheins, der Weser, der Oder und der Weichsel in den Händen fremder Mächte. b) Kirchliche Bestimmungen. Die Gleichberechtigung der Bekenntnisse wurde von neuem festgestellt und auf die Reformierten ausgedehnt und die Glaubensfreiheit nicht bloß den Reichsständen, sondern mit gewissen Einschränkungen auch den Untertanen gewährleistet — außer in Österreich; seitdem schied Österreich aus der Gemeinschaft deutschen Lebens. Als Norm für den Besitz geistlicher Güter wurde der 1. Januar 1624 festgesetzt. So hatte sich die Reformation die europäische*~An-erkennung errungen.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. 163 So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Mederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alchimistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ttngunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs U. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609). die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Mederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 3. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Vertrag von Krakau). Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 12

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
____Sechste Periode. Von 1648- 1789. - Erster Abschnitt. Von 1648-1740. sein Bruder Cornelius wurden im Haag ermordet (1672) — und so Einheit in die Kriegführung gebracht; wieder (Ii § 126c} durchstachen die Holländer die Dämme; der Krieg kam zum Stehen. Friedrich Wilhelm hatte mit dem Kaiser einen Vertrag zur Aufrechterhaltung des Westfälischen .Friedens geschlossen; da aber Leopold zugleich im Bunde mit Frankreich war, diente die Hilfe des kaiserlichen Feldherrn Montecuccoli nur dazu, den Feldzug am Mittelrhein und in Westfalen scheitern zu lassen,, so daß der Kurfürst 1673 sich zu dem wenig rühmlichen Frieden zu Vossem (ö. von Brüssel) genötigt sah. Aber nun entschloß sich der Kaiser endlich gegen Ludwig" zum Kriege, dem auch Spanien und das Reich und als Glied des Reiches der Kurfürst von Brandenburg beitraten. Während die Franzosen unter Turenne, Cond6 und dem Marschall von Luxemburg Fortschritte machten, wurde Friedrich Wilhelm durch den Einfall der von Ludwig aufgereizten Schweden in die Marken genötigt zum Schutz seiner Länder 1675 dorthin aufzubrechen und blieb dem weiteren Kriege gegen Frankreich fern. Dieser wurde nun mit wechselndem Glück und ohne entscheidenden Erfolg weitergeführt. 1678 gelang es der französischen Diplomatie in Nimwegen die Verbündeten zu trennen: Holland ließ gegen sehr günstige Bedingungen seine Verbündeten im Stich; Spanien trat an Frankreich die Franche Comtö und mehrere feste Plätze ab. Diesem Frieden trat 1679 auch der Kaiser und das Reich bei. §n. c) Frankreichs Vorherrschaft in Europa war durch den Nim-weger Frieden begründet; Ludwig war der Gebieter Europas, geworden. Er benutzte seine Machtstellung zu neuem Länderraube und neuer Gewalttat. Gestützt auf die zweideutigen Bestimmungen des Westfälischen Friedens (Ii § 140a) hatte er zehn elsässische Reichsstädte schon eingezogen. 1680 wurden in Metzr Breisach und Besan^n sog. Reunionskammern eingesetzt, die alle angeblichen Lehen der Bistümer Metz, Toul und Verdun und der Landgrafschaft Elsaß für französische Gebiete erklärten; diese wurden sofort besetzt. Die ärgste Gewalttat war der Raub von Straß bürg am 30. Sept. 1681; von Kaiser und Reich verlassen, mußte sich die Bürgerschaft der Übermacht beugen.

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 25

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Itt. Peter d. Gr. und die Entstehung der russischen Großmacht. 25 August Ii. von Sachsen-Polen1 und Friedrich Iy. von Dänemark zum Abschluß eines Bundes, um Schwedens Herrschaft über die Ostsee zu brechen. ß) Karls Siegeslauf (1700—1708). Sobald Dänemark und Sachsen, ungenügend gerüstet, den Angriff verfrüht begannen, warf sich Karl unerwartet schnell auf jenes, fiel in Seeland ein und zwang Friedrich Iy. zum Frieden von Travendal (in Holstein a. d. Trave) 1700. Dann griff er 1700 mit 8000 Mann die Russen bei Narwa an und schlug sie in der Stärke von 40000 Mann. Statt diesen Erfolg weiter auszunutzen, wandte er sich gegen das sächsische Heer Augusts Ii., besiegte es, eroberte ganz Polen, zwang den polnischen Reichstag August abzusetzen und den Woywoden Stanislaus Leszczynski zum König zu wählen und rückte durch Schlesien gegen die sächsischen Erblande, die er brandschatzte, so daß August ü. 1706 in den Frieden von Altranstädt (zw. Merseburg und Leipzig) willigen mußte, in dem er auf die polnische Krone verzichtete. Unterdessen hatte Peter d. Gr. in den Ostseeprovinzen festen Fuß gefaßt, hatte St. Petersburg gegründet (1703) und Kronstadt gebaut und Polen besetzt. Aber nicht nach der Ostsee wandte sich Karl, wie Peter fürchtete, sondern ließ sich durch den ehrgeizigen Kosakenhetman Mazeppa zu dem verhängnisvollen Zuge nach Moskau verleiten. y) Umschwung und Katastrophe. Er ging über die Bere-sina, bei Mohilew über den Dnjepr nach Smolensk und wandte 1) Kursachsen hatte nach dem Dreißigjährigen Kriege unter Johann Georg Ii. (1656—80), Johann Georg Iii. (1680—91) und Johann Georgly. (1691—94) an Bedeutung verloren. Die von Johann Georg I. vorgenommene Erbteilung brachte großen Schaden; die einzelnen Landgebiete waren ohne innere Verbindung und nur durch die Person des Herrschers zusammengehalten; die Macht der Stände, besonders des Adels, war im Wachsen und hinderte die Ausbildung einer starken landesherrlichen Gewalt. Nur ein stehendes Heer vermochte Johann Georg Iii. (1682) zu schaffen, mit dem er dem Kaiser im Türkenkriege zur Seite stand (§ 17). Ehrgeizig und tatendurstig strebte Friedrich August I. „der Starke“ (1694—1733), Johann Georgs Iy. Bruder, nach der polnischen Krone; er erlangte sie (1697), nachdem er zur katholischen Kirche übergetreten war (König August H.). Damit wurde Sachsen in die hohe europäische Politik hineingerisson und hatte die Kosten dafür zu zahlen.

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 72

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Sechste Periode. Von 1648 — 1789. — Zweiter Abschnitt. Von 1740-1789. ein Aufstand; erst Josefs Ii. Bruder Leopold Ii., der von 1790 bis 1792 regierte, gewann die Provinzen wieder; und den Verlust Ungarns konnte Josef nur dadurch verhindern, daß er alle mißliebigen Verordnungen widerrief. Trotzdem aber blieb sein Wirken für Österreich nicht verloren. § 55. c) Die kleineren deutschen Staaten. In vielen der kleineren deutschen Staaten herrschte ein die französischen Vorbilder nachäffendes Treiben, und wo die Steuern der schwer bedrückten Untertanen für den Prunk und die Ausschweifungen des Hofes nicht ausreichten, wurden die Landeskinder in fremden Kriegs-dienst verkauft. Besonders schlimm stand es in Kursachsen unter Friedrich August I. und Ii., in der Pfalz unter Karl Theodor, in Ansbach und Bayreuth, in Württemberg unter Karl Eugen (man denke an Schubarts und Schillers Schicksal), und in Hessen-Kassel. Aber der Einfluß Friedrichs d. Gr. wirkte auch vielfältig wohltätig. So in Bayern, in Sachsen-Weimar, wo Karl August, in Braunschweig, wo Karl Wilhelm Ferdinand regierte,.in Baden, in Anhalt-Dessau, wo Basedow, von Rousseauschen Gedanken angeregt, sein Philanthropin gründete,1 und in Kursachsen, wo nach dem Tode Friedrich Augusts Ii. Friedrich Christian (L763) und Friedrich August Iii. (1763—1827), während dessen Minderjährigkeit Prinz Xaver die Regentschaft führte, im Geiste Friedrichs d. Gr. mit Reformen vorgingen. War Dresden die erste Kunststadt Deutschlands geworden, so wurde Leipzig ein Hauptsitz des Handels und weltmännischer Bildung („Klein Paris“), der Wissenschaft, Literatur und Musik. S56. d) Dänemark und Schweden. In Dänemark war seit 1660 das Königtum absolut geworden und entfaltete, besonders unter Friedrich V., der deutsche Gelehrte und Künstler (wie Klopstock) an seinen Hof zog, eine segensreiche Tätigkeit. Ein tatkräftiger Reformer wurde der deutsche Arzt Struensee, der sich vom 1) Enttäuscht gab Basedow später die Leitung der Anstalt an Campe, den Bearbeiter von Defoes Robinson, ab. Hier war als Lehrer auch Salz-mann tätig, der nachher in Schnepfenthal (Thüringen) eine eigene Anstalt gründete und nach den Grundsätzen der Pädagogen der „Aufklärung“, aber in reiferer Weise leitete (Krebsbüchlein 1780, Ameisenbüchlein 1806).

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 40

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Von den Patriziern und Plebejern. hielt er fr Porsena und stach ihn nieder. Aber er hatte des Knigs Schreiber gettet, wurde ergriffen und vor Porsena gefhrt. Mutig gestand er: Ich wollte dich tten, Porsena, aber was mir nicht gelang, wird ein andrer vollbringen; denn dreihundert rmische Jnglinge haben sich gegen dein Leben verschworen." Der ergrimmte König drohte ihm mit dem Feuertode. Da lchelte der Rmer, hob seine rechte Hand, hielt sie der ein Feuerbecken und lie sie langsam verbrennen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sieh, Porsena, wie wenig deine Drohung mich schreckt", sprach er gelassen dabei. Den König und alle, die um ihn waren, erfate ein Grausen bei solchem Opfermute. Porsena lie den Mncius ungestraft nach Rom zurck-kehren und hielt es frs beste, die Belagerung aufzuheben. Er begngte sich mit einer Anzahl Geiseln und zog in sein Land zurck. Die Rmer ehrten den Mucius, der seine rechte Hand dem Vater-lande geopfert hatte, durch den Beinamen Bitmln, d. h. Linkhand. T^uimus Darnach versuchte Tarquiuius, ein andres Nachbarvolk zum Kampfe Vertriebner. S^eit Rom zu bewegen. Es wurde von den Rmern geschlagen, und der vertriebne Herrscher erlangte die Knigsherrschaft nicht wieder. 6. Bon den Patriziern und Plebejern. Die mchtigen In Rom wohnten neben denen, deren Vorfahren schon in ltester Patrizier. rmische Brger gewesen waren, auch viele Nachkommen unter- worfner Vlkerschaften. Die erstern bekleideten die mter im Staate, wurden Konsuln und Senatoren und genossen viele Rechte. Dazu be-saen sie ausgedehnte cker und groe Herden. Hochmtig blickten diese Diebedrckten alteingesessenen Patrizier auf die rechtlosen Unterworfnen oder Plebejer Plebejer herab. Diese hatten nur wenig cker und Vieh, ihnen wurden keinerlei mter anvertraut. Zogen die Männer in den Krieg und das geschah in Rom sehr oft , so hatten die Armen niemanden, der daheim fr sie pflgte oder erntete, und kehrten sie heim, so herrschte da oft bittre Not. Gegen hohe Zinsen lieh dann der Plebejer von dem hochmtigen Patrizier Geld; konnte er es nicht zur rechten Zeit zurckerstatten, verlor er seine cker, seine Kinder wurden als Sklaven verkauft, er selbst wurde aus-gepeitscht und wanderte ins Gefngnis. Da seufzten die Plebejer nach Erlsung. Wohl versprachen die Patrizier, ihr Los zu verbessern, doch hielten sie ihr Versprechen nicht.

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 124

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. beschlo er, sie aufzunehmen. der 20000 tchtige Fremde siedelte er an, viele erhielten von ihm Felder, Vieh und Ackergerte und wurden treue Untertanen. Des^Knigs Aber der König arbeitete zu anstrengend, er gnnte sich keine langre Erholung. Deshalb kam er trotz seines krftigen Krpers nicht hoch zu Jahren. Im Alter von 52 Jahren starb er und hinterlie feinem Sohne ein wohlgeordnetes Land, ein groes, gut geschultes Heer und eine wohlgefllte Staatskasse. * * * 3m Nachbarlande Sachsen regierte zu dieser Zeit Kurfürst August der Starke. Er sah mit scharfem Blicke das Emporkommen Preuens und bemhte sich, dem aufstrebenden Hohenzollernstaate ein ebenbrtiges Sachsen an die Seite zu stellen. In bn Hauptstadt Dresden feierte er glnzende tfefte, lie kostspielige Prachbauten errichten und wertvolle Kunstsammlungen anlegen. ^Starke^ Sachsens Kurfürst war von hohem Wchse und gewaltiger Krper* kraft: es war ihm ein Leichtes, zinnerne Teller wie Papier zusammen-zurollen, Hufeisen zu zerbrechen, schwere eiserne Kugeln, an denen sich sonst mehrere Männer versuchten, zu heben. In Wien, auf dem hohen Stephansturme, soll er sogar einen Trompeter auf der Hand der die Brstung hinausgehalten haben, der Arme mute ihm dabei noch ein Stcklein vorblasen. deinen regen Geist bildete Prinz August auf weiten Reisen. An dem franzsischen Hofe lernte er die Pracht und Verschwendung König Ludwigs Xiv. kennen und lieben. Im schnen Italien besuchte er die herrlichen Kirchen und prchtigen Palste, ging in die Golerien und Museen, wo die unvergnglichen Meisterwerke italienischer Maler und Bildhauer ausgestellt waren, lie sich auch von Musikern vorsingen und vorspielen und bezeugte dabei ' groes Interesse und feines Verstndnis. * Durch den allzufrhen Tod des Bruders kam August der Starke auf den Thron. Sachsen eine machtvolle Stellung zwischen dem empor-strebenden Preußen und dem wachsenden sterreich zu erwerben, das war sein Streben. ^ustmvirbt Da starb zu der Zeit der König von Polen, und die Groen des Polens. Landes hielten Umschau nach einem neuen Fürsten, der allerdings ein Katholik sein mute. Kursrst August trat im geheimen zur katholischen

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 66

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
66 Sechste Periode. Von 1648 — 1789. — Zweiter Abschnitt. Von 1740 — 1789. Humanitätsanstalten; er suchte die Verwaltung zu centralisieren, die Unterschiede der einzelnen Länder zu beseitigen und dem Gesamtstaate deutsches Gepräge zu geben. Für die Kunst, die Musik wie die Dichtung, begeistert, förderte er unausgesetzt die Werke Mozarts. Allzu sehr seinem hochfliegenden Enthusiasmus für die Menschheit und zu wenig staatsmännischen Erwägungen folgend, stiefs er überall auf Verkennung und Widerstand und verzehrte seine Kraft in tragischer Sisyphosarbeit. In Belgien entstand, da sowohl Adel wie Klerus wie Bürgertum gegen Josef erbittert war, ein Aufstand; erst Josefs Ii. Bruder Leopold Ii., der von 1790 — 92 regierte, gewann die Provinzen wieder; und den Verlust Ungarns konnte Josef nur dadurch verhindern, dafs er alle mifsliebigen Verordnungen widerrief. Trotzdem aber und trotz der Restauration unter Leopold Ii. und der Reaktion unter Franz Ii. 1792 —1835 blieb sein Wirken für Österreich nicht verloren. § 57. e) Die kleineren deutschen Staaten. In vielen derselben herrschte ein die französischen Vorbilder nachäffendes Treiben, und wo die Steuern der schwer bedrückten Unterthanen für den Prunk und die Ausschweifungen des Hofes nicht ausreichten, wurden die Landeskinder in fremden Kriegsdienst verkauft. Be- sonders schlimm stand es in Kursachsen unter August Ii. und Iii. (darauf traten bessere Zustände ein), in der Pfalz unter Karl Theodor, in Ansbach und Bayreuth, in Württemberg unter Karl Eugen (man denke an Schubarts und Schillers Schicksal), in Hessen - Kassel und Braunschweig. Aber der Einflufs Friedrichs d. Gr. wirkte auch vielfältig wohlthätig; so in Bayern, in Kursachsen seit 1764, in Sachsen-Weimar, wo Karl August regierte, in Baden und Anhalt-Dessau (hier gründete Basedow sein Philan- thropin). Auch in manchen geistlichen Stiftern kam es zu segens- reichen Reformen. Im ganzen aber waren die geistlichen Staaten die verfallensten des morschen Reiches. 4. Die neuen volkswirtschaftlichen Lehren und die Umwälzung des Wirtschaftslebens. § 58. a) Der Physiokratismus. Je mehr die verderblichen Wirkungen des merkantilistischen Systems staatlicher Bevormundung in Frank-
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