Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 70

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
70 Versammlung in der Nacht vom 15.—16. Juni das Zeug- haus. Schon in der Abenddämmerung des 15. Juni hatte ein Zusammenstoß mit Blutvergießen begonnen, in- dem eine Kompagnie der Bürgerwehr im Kastanienwäldchen, nahe dem Zeughause, auf einen Arbcitertrupp Feuer gab. Das wurde das Signal zu den grauenvollen Auftritten dieser Nacht. Die Wuth des Volks entflammte sich bei dem Anblick des vergossenen Bluts auf das Aeußerste, die Massen wuchsen auf den Straßen und Platzen, und ein tobender Racheschrei durchbebte die Menge. Die im Dun- keln schleichenden Gestalten der demokratischen Wühler er- schienen plötzlich und feuerten das Volk zu einer entschei- denden That an. Man tauchte Tücher in das frische Blut der Getödteten, befestigte sie an Stangen und trug sie als Fahnen durch die Straßen, um die ganze Stadt zum Auf- stand aufzufordern. Ein solcher Trupp mit rothen Blut- fahnen zog über die Königsbrücke und rief die Republik aus. Allein dieser Ruf fand keinen Anklang und verhallte unter den Schrecknissen dieser Nacht. Vor den andrängen- dcn Massen zog sich die am Zeughause aufgestellte Bürger- wehr in voller Auflösung zurück und ließ dasselbe ohne Schutz. Gegen Io Uhr besetzten zwar der bewaffnete Handwerker- verein und das Studentencorps die Pforten des Zeughau- ses, aber der Andrang war schon so stark, daß die Thüren zu krachen anfingen. Mit wahnsinnigem Geschrei verlangte man den Abzug des Militärs. Gegen 11 Uhr kamen noch Schaaren mit Pechfackeln an, die sie aus den benachbarten Feuerwachen geholt. Endlich wichen die Thüren des Zeug- hauses vor den gewaltigen, mit Balken geführten Stößen, und in einem furchtbaren Knäuel wälzten sich die Massen in die innernräume desselben, dort eine allgemeine Waffenplünderung beginnend, wobei auch die überaus kostbare Sammlung al- ter historischer Waffen genommen und unter das Volk ver- theilt wurde. Die alten Kriegsfahnen und Trophäen Preu- ßens, die mit dem edelsten Blute seiner Kinder erbeutet wor- den waren, wurden von diesen wilden Rotten von den Wänden herabgerissen und mit Füßen getreten. Alle im Zeughause befindlichen Gewehre, Säbel, Büchsen, Pistolen wurden ge- raubt und fortgeschleppt, ingleichen große Mengen von Spitzkugeln, die hier in Kisten aufbewahrt lagen, und jene vortrefflichen Zündnadelgewehre, deren Gebrauch noch ein Geheimniß war. Bis gegen Mitternacht war die Plün- derung des Zeughauses fortgesetzt worden, als es plötzlich

2. Geschichte der neuesten Revolution - S. 66

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
66 — der die königliche Großmuth mit Undank vergalt und kurz nachher an der Spitze der Polen gegen die Deutschen in der Provinz Posen einen förmlichen Rassenkrieg führte. Adjutanten des Königs brachten schnell nach allen Seiten der Stadt hin die Freudenbotschaft von dem ver- willigten Abzug der Truppen, von denen nur wenige in den Kasernen Zurückbleiben sollten. Derselbe geschah übri- gens mit klingendem Spiel und sollte durch seine Haltung darthun, daß die Gewalt der Krone unversehrt stehen ge- blieben sei. An der Spitze der aus dem Schlosse abzieheü- den Soldaten und Batterien erschien der künftige Thronfol- ger, der Prinz von Preußen, zu Pferde mit einer Miene voll tiefen Ernstes, indem irr seinem Antlitz bald eine dunkle Röthe aufflammte, bald eine äußerste Blässe dasselbe ent- färbte. Hie und da fielen noch stürmische Scenen vor und jetzt wurde auch das erste dringende Wort von allgemeiner Volksbewaffnung gehört, für welche sich mehrere Redner unter stürmischem Zujauchzen des Volks erhoben. Indessen aber trug sich im Schlosse des Königs ein Schauspiel höchst ergreifender Art zu, zu welchem das launenhafte Volk wie von eirrem tückischen Rachegeiste getrieben wurde. Man brachte nämlich von allen Seiten die Leichen der im Kampfe Gefallerrcrr in feicrlicherr Zügen theils auf Bahren theils in offenen Wagen herbei und setzte sie sänrnrtlich im Schloß- hofe ab. Jeder Bahre folgte eine Schaar von Leidtragen- den aus dem Volke, die stumm und mit abgezogenen Hüten hinter derselben hergingen. Die Träger waren meistcntheilö die Kämpfer der Barrikade, an welcher der Tobte gefallen, und Manche trugen in der einen Hand noch die Waffe, mit der sie gefochten hatten. Die Leichen waren meistens mit Blumen, grünen Zweigen und Lorbeerkränzen geschmückt. Dabei fehlte es nicht an Ausrufen, die geeignet waren, die Gefallenen als Märtyrer für die Freiheit zu preisen und Haß gegen den König und die bewaffnete Macht in den Gcmüthern der Zuschauer zu erregen, als trüge der König und seine Regierung die Schuld von den blutigen Opfern, welche in dieser Schreckensnacht gefallen waren. End- lich brach die versammelte Volksmenge plötzlich ihr Schwei- gen und rief mit lauter gellender Stimme: „Der König soll kommen!" Und als der König nicht erschien, ließ sich derselbe Ruf von Neuem hören, so gewaltig und dröhnend, als wolle er das Schloß in seinen Grundvcsten erschüttern. Endlich macht man sogar Anstalt, die Leichen die grosse

3. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 28

1892 - Gera : Hofmann
28 1>) Kokon. 1. Athens wirre Zustnde. Whrend der dorischen Wanderung wurde Athen von den dorischen Stmmen belagert. Das Orakel sagte: Das Volk siegt, dessen König fllt!" Da ging der athenische König Kodrns verkleidet in das dorische Lager, fing Hndel an und wurde erschlagen. Die wegen des Orakelspruchs erschreckten Dorer zogen ab. Die Athener aber hielten keinen fr wrdig, die Krone eines Kodrus zu tragen, und schafften die Knigswrde ab. Dafr whlten sie Archonten1), erst auf Lebenszeit, dann auf zehn Jahre und zu-letzt neun Archonten auf ein Jahr. Um der wachsenden Unordnung zu steuern, gab der Archon Drakon so strenge Gesetze, da man sagte, sie wren mit Blut geschrieben gewesen. Trotzdem wurde es nicht besser, sondern schlimmer. J) Archonten = Herrscher. Vergl. Monarch Alleinherrscher. 594 2. Solons weise Gesetzgebung. Der weise und tapfere Solon v. Chr. wurde der Retter des Staates. Er erleichterte die Lage der ber-schuldeten Brger durch Aufhebung der persnlichen Schuldknecht-schast. Das Volk wurde nach dem Ertrage des Grundbesitzes in vier Vermgensklassen geteilt. Aus der ersten wurden die 9 Archonten, aus den drei ersten der Rat der 400 gewhlt. Dem Kriegswesen standen 10 Strategen vor. Recht wurde durch die Geschworenen-Gerichte gesprochen. Die Gesetze wurden zunchst von dem Rate der 400 vorberaten, und dann wurde in der Volksversammlung der dieselben beschlossen. Zur Volksversammlung gehrten alle Brger der vier Klassen, die der 20 Jahre alt waren. Dieselbe whlte auch die Beamten. Die oberste Aufsicht der die Staatsverwaltung fhrte der j Areopag2), dessen Mitglieder allein nicht jhrlich wechselten, sondern aus gewesenen Archonten auf Lebenszeit ernannt waren. Die Er-ziehung der Kinder war Sache der Eltern. Die Mdchen wurden daheim von der Mutter in huslichen Arbeiten unterwiesen. Schulen fr die Mdchen gab es nicht. Die Knaben dagegen wurden durch tchtige krperliche und geistige bung in den Gymnasien^) gleichmig ausgebildet. Vom 18. bis 20. Jahre dienten sie als Krieger in den Grenzsestungeu. Jeder Brger mute in den inneren Streitigkeiten eine bestimmte Partei ergreifen. Wer seine Brger-pflichten vernachlssigte, verlor sein Brgerrecht. 2) Areopag genannt, weil er sich auf einem dem Kriegsgott Ares (Mars) geweihten Hgel versammelte. 3) Gymnasium, von dem griechischen Worte gymnos nackt, leicht gekleidet, ffentlicher Platz fr Leibesbungen, dann auch Versammlungsort der Gelehrten (Philosophen). Davon haben unsere Gelehrtenschulen den Namen Gymnasien. In den griechischen Gymnasien wurde Musik gepflegt; es wurden die Werke der Dichter des Volkes gelesen und Redebungen gehalten. 3. Gute Wirkung seiner Gesetze. Die Gesetze wurden auf hlzerne Sulen geschrieben und auf der Burg Akropolis aufgestellt. Das Volk gelobte, in zehn Jahren nichts daran zu ndern. Solon

4. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 53

1892 - Gera : Hofmann
53 Fragen: Schildere Hannibals Alpenbergang! Warum whlte Hannibal den Land- und nicht den Seeweg? Wie zeigte Rom seine Gre im Un-glck? Wie verschuldete Karthago sein Unglck? Wodurch erinnert das Ende Hannibals und Scipios an die Schicksale des Themistokles und Aristides? Trasimen" von Lingg. Seipio" von Gottfr. Kinkel. 22. Kormths und Karthagos Untergang. 1. Eroberung Griechenlands. Philipp Iii. von Macedonien war ein Bundesgenosse der Karthager gewesen. Die Rmer erklrten ihm den Krieg, besiegten ihn sowie seinen Sohn und fhrten letzteren als Gefangenen samt ungeheuren Schtzen nach Rom. Die Beute war so groß, da der rmische Staatsschatz fortan keine Kriegssteuern mehr zu erheben brauchte. 2. Zerstrung Korinths. Nach der Unterwerfung Philipps von Macedonien erklrten die siegreichen Rmer die Griechen fr frei; aber statt des Schattens von Freiheit wollten die Griechen ihre wirkliche Unabhngigkeit zurckgewinnen. Dem zu diesem Zwecke gegrndeten achischen Bunde fehlte es jedoch an Einigkeit, Vaterlandsliebe und Geld. Der Rmer Mummius schlug sie, zerstrte Korinth und machte Griechenland zur rmischen Provinz. Unendliche Beute schiffte der uneigenntzige, aber alles Kunstsinns bare Mummius nach Rom ein. Den Soldaten befahl er beim Einschiffen der Kunstwerke Vorsicht, weil sie sonst die Schden auf ihre Kosten ausbessern lassen mten". Ein Gemlde, auf das eine hohe Summe geboten wurde, behielt er zurck, weil er eine geheime Zauberkraft darin vermutete. 3. Dritter punifcher Krieg und Untergang Karthagos. Das gedemtigte, aber wieder aufblhende Karthago wurde in Rom gehat und gefrchtet. Cato endete jede Rede im Senat: Im brigen bin ich der Meinung, da Karthago zu zerstren sei." Ein benachbarter König, ein Bundesgenosse der Rmer, raubte den Karthagern ein Stck ihres Gebietes nach dem andern, bis sie endlich von dem Recht der Notwehr Gebrauch machten. Aber besiegt und hilflos, lieen sie die Rmer durch Gesandte um Verzeihung wegen des ohne Erlaubnis unternommenen Krieges bitten und boten unbedingte Unterwerfung an. Jedoch die rmischen Heerfhrer forderten die Zerstrung der Stadt und den Aufbau einer neuen zwei Meilen landeinwrts vom Meere. Da hallte ein Schrei der Wut und Verzweiflung durch die Stadt: Sie retten oder mit ihr untergehn!" war fortan die Losung. Die Tempel wurden zu Werksttten, alles Metall zu Waffen, die Haare der Frauen zu Bogensehnen verwandelt. Verzweiflung und Vaterlands-liebe widerstanden drei Jahre den Drngern zu Wasser und zu Lande, bis endlich Seipio Africanus der Jngere die Stadt erstrmte. 146 In allen Straen tobte der Kampf und flo das Blut. Jedes Haus mute einzeln genommen werden. In die Gebude wurde die Brand-fackel geworfen, und bald war die Stadt ein Flammenmeer. Von

5. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 80

1892 - Gera : Hofmann
80 es in grauenhafter (vandalischer!) Weise.*) Auf der Heimfahrt der-schlang jedoch das sturmerregte Meer die geraubten Schtze. Angeln und Sachsen erstere in Jtland, letztere zwischen Ems und Elbe wohnend gingen nach Britannien, verdrngten die Briten und grndeten sieben angelschsische Knigreiche. Das Land erhielt von den Angeln den Namen England, d. h. Angelland. 6. Wie Attila oder Etzel eine Geiel der Völker wurde. Die Hunnen waren auf ihren Verheerungszgen durch Ungarn weiter vorgedrungen. Einer der Fhrer, Attila, hatte sich zum Herrscher aller Hunnen gemacht. Er gab vor, das Schwert des Kriegsgottes gefunden zu haben und zur Gottesgeiel" der Völker berufen zu sein. Sein Hoflager befand sich zwischen Donau und Thei; sein Holzpalast strotzte von Luxus und sah Gesandte vieler Völker. Seine Herrschaft reichte von der Wolga bis zum Rhein. Er selbst war einfach, schrecklich gegen Feinde, gtig gegen Flehende, unparteiisch als Richter. Von dem ostrmischen Hofe erprete er ungeheure Tributsummen. Mit mchr als 1/2 Million Streitern zog er an der Donau stromauf gegen Westen. Blut, Leichen, verheerte Felder und verbrannte Ortschaften bezeichneten seinen Weg. Wohin sein Fu trat, da wuchs kein Gras mehr. Bei 451 Chalons an der Marne kam es zur Vlkerschlacht. Auf der einen Seite standen die Hunnen und viele unterworfene Völker unter Attila, auf der andern Seite die Rmer, die Westgoten und andere Völker unter Theodorich. Ein Sieg der Hunnen wre ein Sieg der Barbarei der die christliche Bildung gewesen. Der Anprall der Hunnen war so furchtbar, da die Rmer wichen und der West-gotenknig fiel. Aber der Fall ihres Fhrers entflammte die Wut der Goten, und nach dem blutigsten Ringen wichen endlich die Hunnen. Attila hatte in seiner Wagenburg schon einen Scheiterhaufen aus Stt^n errichten lassen, nm sich mit seinen Schtzen zu verbrennen, aber die Rmer, die aus die siegreichen Westgoten eiferschtig waren, lieen ihn unbehelligt den Rckzug antreten. Im nchsten Jahre fiel er in Italien ein und verbrannte Aquileja am Jsonzo. Die Bewohner der Umgegend flchteten in die Lagunen, d. h. Buchten und Kanle des Adriatischen Meeres, und grndeten Venedig. Rom wurde nach einer Sage durch die Frbitte des greisen Bischofs Leo des Groen gerettet. Als Attila gestorben war, ritten die Hunnen mit abgeschnittenen Haaren und zerfetzten Gesichtern um die Leiche und besangen seine Thaten. Samt seinen Schtzen wurde er in einen dreifachen (goldenen, silbernen und eisernen) Sarg gelegt und feierlich ins Grab gesenkt. Die Sklaven, welche das Grab gemacht hatten, wurden gettet. Sein Reich zerfiel rascher, als es entstanden war. 7. Wie Odoaker den Untergang des westrmischen Reiches herbeifhrte. In Rom nahm die Verwirrung zu; ein Schattenkaiser folgte dem andern. Die Krone war ein Spielball in der Hand ger- *) Mnchener Bilderbogen Nr. 556.

6. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 93

1892 - Gera : Hofmann
93 Meiereien, auf denen er sich um alles kmmerte. Aus den Krongtern oder Domnen bezog er seine Einknfte. Karl hatte auch den fr jene Zeit gewaltigen Plan, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Sein Ruhm erscholl in alle Welt. Der Kalif Harun al Raschid in Bagdad sandte ihm Geschenke, z. B. eine knstliche Wasseruhr und einen gelehrigen Elefanten. Karls Gegen-geschenke waren abgerichtete Pferde und Hunde. 3) Nord, Ost, West und Sd. 1. Wintermonat, 2. Hornung (weil die Hirsche im Februar ihr Geweih ablegen?), 3. Lenzmonat, 4. Ostermonat, 5. Wonnemonat, 6. Brachmonat (weil im Juni das brachgelegene Feld gepflgt wurde), 7. Heumonat, 8. Erntemonat, 9. Herbstmonat, 10. Weinmonat, 11. Windmonat, 12. Christmonat. 4) Die Pfalz (Palast) = Wohnung, Schlo des Kaisers. 10. Sein frommes Ende. Karl hatte den Schmerz, da zwei begabte Shne vor ihm starben. Den berlebenden Ludwig lie er zu Aachen, seiner Lieblingsstadt, in der er neunzehnmal Weih-nachten gefeiert hat, krnen und ermahnte ihn, Gott zu frchten, sein Volk zu lieben, die Armen zu untersttzen, getreue Beamten einzusetzen und sich von der Welt unbefleckt zu erhalten. Ein halbes Jahr darauf erkrankte er im 70. Lebens- und 46. Regierungsjahre an einem er-neuten Fieberanfalle und starb nach Empfang des heil. Abendmahles mit den Worten: Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" (814.) 814 Sein Leichnam wurde einbalsamiert und im kaiserlichen Schmucke auf-recht in der Gruft des Domes zu Aachen beigesetzt. Auf goldenem Stuhl sitzend, die Krone auf dem Haupte, das Evangelienbuch auf den Kuieeu, die goldene Pilgertasche an der Hfte, Zepter und Schild zu Fen, die Gruft mit Spezereieu (= duftenden, kostbaren Ge-wrzen) gefllt, so fand ihn im Jahre 1000 Kaiser Otto Hi., der das Gewlbe ffnen lie, um den groen Toten zu schauen. Fragen: Weshalb heit Karl der Groe"? Die Grenzen und Teile seines Reiches! Warum fhrte er die vielen Kriege? Wie war damals das Verhltnis zwischen Papst und Kaiser? Weshalb zogen sich die Sachsen-kriege so in die Lnge? Was hatten die verschiedenen Grafen" zu bedeuten? Die Bedeutung der Marken! Die Entwicklung der Nordmark (Branden-brg), Ostmark (sterreich) und der Mark Meien (Sachsen)! Pippin der Kurze" von Bauer. Die Schule der Stutzer" von Simrock. Wie Kaiser Karl schreiben lernte." Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt." Wie Kaiser Karl Besuch bekam," und Wie Kaiser Karl in Bchern las" von Gerok. Frankfurts Grndung" von Kopisch. Das weie Ro" von M v. Der. Wittekind" von Platen. König Karls Meerfahrt," Klein Roland" und Roland Schildtrger" von Ithland! Der sterbende Roland" von Stber. Rheinsage" von Geibel. 38. Die Karolinger. 1. Der schwache Ludwig der Fromme. Er konnte die Zgel der Regierung eines so groen Reiches nicht führen. Die Geistlichen, die Groen des Reiches und feine eigenen Shne entwanden sie ihm. Er lie sich zu einer Teilung des Reiches unter seine drei Shne

7. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 160

1892 - Gera : Hofmann
160 2. Als tapferer und umsichtiger Statthalter. Friedrich erschien 1412 in der Mark und forderte die Huldigung. Die Quitzows und ihr Anhang verweigerten sie, weil die Mark nicht von Bhmen ge-trennt werden drfe", in Wahrheit aber, weil sie von Friedrichs Strenge ein Ende ihres schndlichen Raubgewerbes frchteten. Sie prahlten: Wenn es ein ganzes Jahr Burggrafen regnete, so sollten sie in der Mark doch nicht aufkommen!" Friedrich nannten sie den Nrnberger Tand"; doch das Spielzeug" lie nicht mit sich spielen. Er griff die Burgen der Ruber an und nahm eine nach der andern. Von dem Land-grasen zu Thringen soll er eine gewaltige Donnerbchse geliehen haben, die von den Vorspannbauern wegen ihrer Schwerflligkeit faule Grete" genannt wurde. Ihre 24pfudigen Kugeln zerrissen selbst die 14 Fu dicken Mauern der Quitzowschen Raubburgen. Die Besitzer suchten ihr Heil in der Flucht, aber Hans von Quitzow wurde auf der Flucht gefangen und in strengen Gewahrsam genommen, Dietrich spter bei erneuten Rubereien elend umgebracht. Da unterwarf sich der gesamte Adel, und Friedrich bte Vergeben und Vergessen. Mit der Sicherheit kehrte bald in Drfer und Städte ein regerer Verkehr zurck. 3. Als rechtmiger, volksfreundlicher Kurfürst. Durch neue Dienste hatte Friedrich den Kaiser verpflichtet. 1415 ; s >* Da trat ihm dieser die Mark ^09. Friedrich I von Hohenzollern. Brandenburg mit der Kurwrde Nach Cernitius und rfner. und dem Erzkmmereramte erb- und eigentmlich ab. Nur das Recht hielt sich Sigismund offen, die Mark gegen Zahlung von 400000 Goldgulden (gegen 3 Millionen Mark) wieder einlsen zu knnen. Zwei Jahre darauf belehnte er 1417 Friedrich in Konstanz auf offenem Markte in feierlichster Weise. Gegen die Verurteilung des Bhmen Hus hatte Friedrich laut, aber ver-geblich seine Stimme erhoben. Trotzdem drangen die wilden Hussiten auf ihrem Rachezuge auch bis in das Herz seines Landes. Nachdem endlich die wilden Gesellen zurckgetrieben waren, verwandte Friedrich alle Sorge darauf, die tiefen Wunden seines Landes zu heilen. Eine treue Gehilfin war ihm dabei seine Gemahlin, die schne Else, eine durch Anmut, Herzensgte und Weisheit ausgezeichnete Frstin. Fned-richs frommer Wahlspruch war: Wer auf Gott vertraut, den verlt er nicht." 64. Sit nchsten Aachfolgerdes erstenhoh-nmern in dermark. 1. Friedrich Il, der Eiserne, brach die Macht der Städte. Er hatte eine tiefe Frmmigkeit des Herzens, aber auch eine unbeugsame Festigkeit des Willens; daher auch sein Beiname Eisenzahn". Beten

8. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 253

1892 - Gera : Hofmann
258 General York, Befehlshaber der preuischen Hilfstruppen, schlo mit Rußland die ber-einkuuft von Tauroggen, wonach er die Feindseligkeiten einstellte. Der König mute zwar diesen eigenmchtigen Schritt ffentlich mibilligen, da Berlin noch franzsische Besatzung hatte, aber von der Begeisterung des Volkes gedrngt und getragen, verlegte er seine Residenz nach Breslau, um frei handeln zu knnen. Friedrich Wilhelm und Alexander schlssen ein Bndnis und gelobten, nicht eher das Schwert aus der Hand zu legen, bis Deutschland befreit sei. Fr die Helden des Kampfes stiftete der König den Orden des eisernen Kreuzes" mit der Inschrift: Mit Gott fr König und Vaterland!" Hochherzig und opferfreudig erhob sich unter groartiger Begeisterung zuerst das fast ganz zertretene Ostpreuen. Nach dem Muster dieser Provinz entstand berall die Landwehr und der Landsturm, und Freiwillige eilten scharen-weise dem Könige zu. Vaterlndische Dichter wie E. M. Arndt, 1813 19?. General V}oxf. 198. Theodor Krner. 199. Lrnst Moritz Arndt. Th. Krner, M. v. Schenkendorf und Fr. Rckert schrten die Begeisterung. Am 17. Mrz erschien der zndende Aufruf: An mein 1813 Volk!" und verwandelte Preußen in eine groe Kriegswerksttte. Ein Gefhl glhte in allen Herzen, ein Gedanke regte alle Hnde: Das Vaterland retten oder mit Ehren untergehen!" Greise traten neben Jnglingen, hohe Beamte neben schlichten Bauern unter die Waffen. Mit stolzer Thrne hie die Mutter den Sohn, die Gattin den Gatten, die Braut den Brutigam in den heiligen Krieg ziehen. Volle Brsen und bescheidene Sparbchsen, kostbarer Schmuck wie schlichte Trauringe und schnes Lockenhaar wurden auf dem Altar des Vaterlandes geopfert.

9. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 75

1892 - Gera : Hofmann
75 trmten sich auf; das Geheul der verzweifelten Juden, das Sthnen der Sterbenden, das Knistern der Flammen, das Krachen der Trmmer, das Klirren der Schwerter und das Siegesgefchrei der Rmer klang grausig durcheinander. Endlich Stille des Todes auf dem Trmmer-und Leichenfelde!" Eine Million Juden waren umgekommen, der 100000 als Sklaven verkauft, die brigen heimatlos in alle Welt zerstreut. Die Christen hatten sich vorher in das Stdtchen Pella im Ostjordanlande geflchtet. 4. Die Regierung des Titus. Der edle Titus bestieg nach feinem Vater den Thron. Seine Zeitgenossen nannten ihn die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts. Er glaubte jeden Tag verloren, an dem er nicht eine gute That vollbracht habe. Unter feiner Regierung verschttete ein furchtbarer Ausbruch des Vesuv die Städte Hercu- 79 laneum und Pompeji.*) Den Naturforscher Plinius fhrte feine Wibegierde zu nahe an den Herd des Schreckens. Er verlor dabei sein Leben. Durch Ausgrabung der verschtteten Städte hat man jetzt ein deutliches Bild von dem Leben in jener Zeit erhalten. 5. Die neun brigen Christenverfolgungen. Nenn andere Kaiser versuchten mit ebenso grausamen Mitteln wie Nero den jdischen Aberglauben" auszurotten oder die heiligen Schriften zu vernichten. Doch auch die schrecklichsten Martern vermochten nicht, die Christen ihrem Herrn abwendig zu machen. Freudig gaben sie ihr irdisches Leben dahin, um das himmlische zu gewinnen. Fragen: Welches waren die Ursachen der Christenverfolgungen? Was heit: Das Blut der Mrtyrer (Blutzeugen) war die Aussaat der Kirche?" Welche Bedeutung hat die Zerstrung Jerusalems? Der Tod des Tiberius" von Geibel. Pompeji und Herculaneum" von Schiller. Ich sende euch" von Gerok. Petrus" von Kinkel. Ave Caesar, morituri te salutant" von Gerok. Polykarp" von Herder. 31. Konstantin der Groe und der Sieg des Christentums. 1. Seine edle Mutter. Konstantins Mutter war die fromme Helena. Sie war eine edle, wohlthtige Frau, die dem Christentum viele Seelen gewonnen hat. Im hohen Alter besuchte sie die heiligen rter, wo Jesus gelebt und gelitten hatte, und baute der seiner Gruft die Grabkapelle. Im Jordan lie sie sich taufen. 2. Seine harten Kmpfe. Konstantin teilte anfnglich die Regierung mit fnf Csaren. Sein nchster Gegner war der Mit-Csar Maxentius. Am roten Stein bei Rom, nahe der Tiberbrcke, kam es zur Entscheidungsschlacht. Die Erscheinung eines strahlenden Kreuzes am Himmel mit der Inschrift: Durch dieses wirst du siegen!" soll Kaiser und Heer zum Siege begeistert haben. Maxentius wurde geschlagen und ertrank im Tiber. Den Christen wurde nun Duldung gewhrt. Einen Gegner nach dem andern warf Konstantin nieder, bis er endlich Alleinherrscher war. 323 *) Mnchener Bilderbogen Nr. 491.

10. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 143

1892 - Gera : Hofmann
143 Bollwerke, und obgleich ein Pfeil sie traf, trieb sie doch den Feind zurck und entsetzte das halb verhungerte Orleans. Diese That hob den gesunkenen Mut der Franzosen; Gelder und Truppen strmten zur Hilfe herbei; der Jungfrau kte man dankbar Kleider und Fe. Sie bewog nun den König, mitten durch das von Englndern besetzte Gebiet nach Reims zu ziehen und sich krnen zu lassen. Viele Städte und Schlsser auf dem Wege nahm sie mit Sturm. Einmal wurde ihr der Helm zerschmettert und sie in einen Graben gestrzt, aber ihr Heldenmut blieb unerschtterlich. Dabei lie sich ihr rein menschliches Gefhl, ihr kindliches Wesen auch im Kriegsgetmmel nicht ersticken. Beim Anblick der vielen Leichen brach sie in Thrnen aus. Ein Soldat hieb neben ihr unbarmherzig einen Englnder nieder, der um Gnade flehte. Bser Franzose!" rief Johanna erschttert aus. Sie sprang vom Pferde, richtete dem Verwundeten J den Kopf auf, pflegte und trstete ihn und erleichterte ihm feine Sterbestunde. So heldenhaft sie war, so weich und Weib-lieh empfand sie doch. Bei der Krnung stand sie mit ihrer Fahne an der Seite des Knigs. Nach der Feier umfate sie too. Jungfrau von Orleans, seine Kniee und sprach: Edler König! Gottes Wille ist erfllt, Orleans entsetzt, und ihr seid in Reims ge-krnt. Lasset mich nun wieder zu den Meinen ziehen." Der König aber bewog sie durch vieles Bitten, noch lnger beim Heere zu bleiben. 5. Sie nahm ein trauriges Ende. Das Glck war ihr fortan nicht mehr so hold. Auch verlor sie ihre frhere Sicherheit. Zwar ergaben sich die meisten Städte dem Könige, und die Englnder wagten keinen entscheidenden Schlag, aber Paris belagerte Johanna vergeblich, weil der schwache König sie ohne Untersttzung lie, und vor Compiegne siel sie, von allen verlaffen, in die Hnde der mit den Englndern verbndeten Burgunder. Diese lieferten sie den Englndern aus, welche sie einem Jnquisitionsgericht berantworteten. Da sie als Zauberin von einem Bischof verhrt werden sollte, strzte sie sich in der Angst aus ihrem hohen Gefngnis herab und verwundete sich bedenklich. Man brachte sie nach Rouen in einen Turm und lie sie von gemeinen Wchtern bel behandeln. Dazu wurde sie tglich durch peinliche Verhre geplagt und von Spionen belauscht. Die Englnder schalten sie eine Zauberin, sie aber behauptete, nur der gttlichen Eingebung gefolgt zu sein. Nach endloser Peinigung gab sie zu, da die Offen-barungen ein Irrtum gewesen seien. Darauf wurde sie zu ewigem Gefngnis verurteilt und mute geloben, nie wieder Mnnerkleider an-zuziehen. Da man ihr aber die eigenen Kleider wegnahm und dafr mnnliche hinlegte, so zog sie notgedrungen dieselben an. Dabei be-
   bis 10 von 17 weiter»  »»
17 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 17 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 2
3 0
4 0
5 2
6 0
7 1
8 0
9 0
10 4
11 1
12 3
13 0
14 1
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 2
37 10
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 3
44 0
45 1
46 1
47 1
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 17
2 3
3 5
4 7
5 1
6 1
7 10
8 24
9 19
10 0
11 0
12 1
13 1
14 3
15 3
16 20
17 80
18 0
19 32
20 9
21 4
22 0
23 37
24 1
25 17
26 9
27 0
28 3
29 7
30 3
31 5
32 3
33 1
34 4
35 3
36 4
37 7
38 9
39 45
40 3
41 12
42 4
43 10
44 0
45 20
46 12
47 0
48 0
49 0
50 0
51 12
52 15
53 0
54 5
55 3
56 8
57 0
58 2
59 8
60 6
61 2
62 0
63 3
64 4
65 6
66 7
67 6
68 3
69 2
70 0
71 12
72 1
73 2
74 5
75 2
76 4
77 31
78 3
79 0
80 4
81 2
82 9
83 30
84 1
85 12
86 4
87 14
88 7
89 4
90 4
91 4
92 40
93 1
94 45
95 1
96 11
97 2
98 23
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 6
3 3
4 4
5 1
6 1
7 3
8 1
9 6
10 3
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 6
17 0
18 2
19 3
20 0
21 2
22 3
23 0
24 3
25 0
26 6
27 4
28 1
29 1
30 3
31 1
32 0
33 30
34 1
35 5
36 0
37 1
38 0
39 3
40 1
41 7
42 0
43 1
44 0
45 0
46 1
47 0
48 3
49 2
50 5
51 11
52 3
53 1
54 4
55 1
56 1
57 1
58 4
59 36
60 0
61 6
62 3
63 0
64 4
65 4
66 0
67 2
68 0
69 0
70 0
71 5
72 4
73 6
74 1
75 1
76 0
77 6
78 0
79 2
80 3
81 56
82 2
83 0
84 1
85 1
86 0
87 1
88 2
89 0
90 0
91 1
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 2
98 2
99 0
100 27
101 1
102 9
103 2
104 0
105 1
106 0
107 0
108 1
109 0
110 5
111 3
112 4
113 0
114 0
115 0
116 7
117 0
118 1
119 0
120 3
121 7
122 0
123 2
124 0
125 1
126 3
127 1
128 2
129 2
130 0
131 6
132 1
133 1
134 1
135 0
136 13
137 1
138 0
139 0
140 3
141 0
142 2
143 12
144 0
145 5
146 3
147 1
148 0
149 0
150 7
151 6
152 6
153 0
154 0
155 7
156 13
157 3
158 4
159 0
160 0
161 5
162 1
163 1
164 0
165 0
166 7
167 5
168 0
169 3
170 5
171 11
172 5
173 4
174 0
175 8
176 1
177 10
178 1
179 11
180 0
181 2
182 5
183 3
184 2
185 0
186 0
187 2
188 0
189 4
190 4
191 1
192 1
193 0
194 3
195 1
196 5
197 1
198 6
199 0