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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 33

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
33 in einem engen Zimmer des zweiten Stocks an einem un- ansehnlichen Tische festen Platz zu fassen, um von hier aus zwei Proklamationen an das Volk zu erlassen. In der ersten ward die Republik proklamirt, mit Vorbehalt der Genehmigung des Volks, welches sofort befragt werden sollte, und die Regierung der Nation durch sich selbst ver- heißen. Die Negierung Frankreichs sollte fortan eine demo- kratische sein und die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zum leitenden Grundsatz, das „Volk" zum Wahlspruch und rur Losung haben. In der zweiten wurden D u p o n t als Präsident der neuen Regierung, die provisorischen Minister und andere Beschlüsse zur Wiederherstellung der Ordnung und des Verkehrs verkündigt. Von den Stufen des Stadt- hauses kündigte Louis Blanc dem auf dem Greveplatze versammelten Volke an, daß die provisorische Regierung die Republik wolle. Bei dieser Nachricht erscholl unermeßlicher Jubel von allen Seiten des Platzes und eine Salve von Freudenschüssen krachte in die Luft. Paris, das eben noch einen grausenerrcgenden Anblick dargeboten hatte und wo man überall auf Leichen, zerbrochene Gewehre, umgestürztc Wagen, hohe Barrikaden stieß, war am Abend des 24. Fe- bruar, wie am Tage vorher, allenthalben erleuchtet und Tausende von Neugierigen durchzogen jubelnd die Straßen, in ihrem Leichtsinn nicht bedenkend, auf welchem Vulkan sie wandelten. 3. Was die Uepubük Frankreich brachte. So hatten den Julithron drei Tage aufgerichtet und drei Tage wieder umgeworfen. Die Kunde von der Er- richtung der Republik durchlief in Sturmeseile ganz Frank- reich und bald ging aus allen Theilen des durch jene Kunde überraschten Reichs der provisorischen Regierung die Erklä- rung zu, daß man die neue Regierungöform anerkenne. Zwar traf die Negierung eiligst Anstalten, eine National- versammlung einzuberufen, um mit ihr das Weitere zu be- stimmen; aber die Folgen dieser neuen großen Staatsum- wälzung waren zunächst sehr traurig. Angst und Schre- cken bemächtigten sich der meisten Gemüther, welche sich der ersten französischen Revolution erinnerten als einer Zeit der Schreckensherrschaft, in welcher mehr unschuldiges Blut ver- gossen worden war, als während der vielen Jahrhunderte der alten Monarchie. Handel und Gewerbe geriethen we- gen Mangels an Vertrauen in Stocken, Tausende von Fa- Vtsch. d. neuesten Revol. Z

2. Geschichte der neuesten Revolution - S. 9

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
9 ligkeit zur Revolution wurde, da auch die polnischen Trup- pen meist zu den Empörern übergingen und den russischen Großfürsten Konstantin nebst den russischen Soldaten und Beamten aus der Hauptstadt und dem Lande vertrie- den. Die Revolution, in der größten Tollkühnheit unter- nommen, schien ein gelungener Handstreich, und ein in der Eile zusammengerufener polnischer Reichstag sprach (am 25. Januar 1851) schon die Absetzung des Kaisers Nikolaus und die Ausschließung des Hauses Romanow vom polnischen Throne aus, auf welchen durch freie Wahl ein neuer konstitutioneller König erhoben werden sollte. Allein bald mußten die empörten Polen erkennen, daß, wer Wind säet, Sturm erntet. Denn in kurzer Zeit wälzten sich aus dein innern Rußland bedeutende Truppenmassen heran, und der gefeierte Türkenbesieger und Feldmarschall Diebitsch Sabalkanöki rückte mit etwa 120,(Hk) Mann und 400kanonen über den Bug. Auf beiden Seiten wurden mörderische Schlachten mit großer Tapferkeit geschlagen und theils gewonnen theils verloren, und die Schrecken der Re- volution durchtobten die Hauptstadt und das Land, bis endlich nach einem zweitägigen fürchterlichen Sturm (6. und 7. September 1831), bei welchem 11,000 Russen den Tod fanden, der russische Feldinarschall Pa skew i tsch Eri- wanski die polnische Hauptstadt wieder einnahm und ein strenges'strafgericht hielt. Mehr als 20,000 Polen, welche der Gnade des zürnenden Kaisers mißtrauten, wunderten nach der Schweiz, Frankreich, England und mußten im Auslande das Brod der Trübsal essen. Die Meisten von ihnen, unzufrieden mit den Schlüssen der göttlichen Weltrc- gierung und von heftiger Sehnsucht nach dem für sie ver- lornen Vatcrlande ergriffen, vermehrten die Zahl der Revo- lutionäre anderer Länder und hofften durch neue Umwäl- zungen das Ziel ihrer Sehnsucht zu erreichen. In Deutschland war nach den Freiheitskriegen auf dem Wiener Kongreß das alte deutsche Kaiserthum nicht wieder hergestcllt worden, sondern an dessen Stelle trat kraft der Bundcsakte vom 8. Juni 1815 der deutsche Bund, d. h. die Vereinigung der souveränen Fürsten und freien Städte Deutschlands zu einem beständigen Bunde, als des- sen Zweck die Erhaltung der innern und äußern Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten erklärt ward. Die deutsche Bundesakte gewährte den Katholiken wie den Protestanten

3. Geschichte der neuesten Revolution - S. 20

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
20 Die Vorgänge in Rom und der unerwartet schnelle Ausgang des Sonderbundskriegcs in der Schweiz ermu- thigtcn die Revolutionäre in Italien noch mehr, und das unter der Asche glimmende Feuer der Empörung kam an vielen Stellen zu gleicher Zeit zum Ausbruch. In Nea- pel, wo seit 1830 der von den Jesuiten beherrschte Bour- von Ferdinand Ii. regierte, kam es zu ernsthaften Volksbewegungen und in Sicilicnö Hauptstadt Palermo am 12. Januar 1848 zu einem furchtbaren Aufstande, an dessen Spitze der alte Marquis Ruggiero Set tim o die Konstitution von 1812 verlangte. Zu Florenz in Tos- kana mußte der Großhcrzog Leopold am 17. Febr. 1848 eine vollständige Konstitution mit bürgerlicher und politischer Gleichberechtigung aller Kulte geben. Dasselbe that am 8. Februar der König Karl Albert von Sardinien, der gern an der Spitze eines italiänischen Staatenbundes stehen und der erste und beliebteste unter Italiens Fürsten sein wollte. Die Jesuiten mußten überall, selbst aus Rom flüchten, und ihre Profeßhäuser wurden in Kasernen ver- wandelt. Im lombardisch-vcnetianischcn König- reiche, das sich unter Oesterreichs Herrschaft eines großen Wohlstandes erfreute, kam zu den Klagen über hohe Zölle, strenge Zensur, geheime Polizei, Verwaltung durch Auslän- der noch der Nationalhaß gegen die herrschenden Deutschen, und als selbst der Papst gegenüber dem starren Festhalten Oesterreichs am Alten zu politischen Reformen sich verstand, erhob sich in der ganzen Lombardei der Geist des Wider- standes und schon im Sommer 1817 riefen viele Stim- men : Tod den Deutschen (Oesterreichern)! Die Jtaliäner vermieden allen Umgang mit den Deutschen, sie leisteten freiwillig Verzicht auf Taback und Lotto, um den österrei- chischen Finanzen zu schaden, und in Mailand, Pavia, Padua kam cs täglich zu Händeln zwischen Militär und Volk. Die österreichischen Soldaten und Beamten wandel- ten überall auf vulkanischem Boden. Schon im Februar 1818 ließ der österreichische Graf Radetzky im ganzen Königreich das Standrccht verkündigen. Diese Flammen der Empörung waren es nun, welche auch nach Frankreich und Paris hinüberreichten und einen Brand entzündeten, der seines Gleichen kaum noch gehabt hat.

4. Geschichte der neuesten Revolution - S. 23

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
23 Am Montag Morgen (21. Februar) erschien in fcm regierungsfeindlichen Zeitungen eine Art Tagesbefehls der die Ordnung des Ganzen vorschrieb. Dieser ungesetzlichen Einberufung der Studentenschaft unv der Nationalgarde beschloß das Ministerium mit allen Mitteln entgegenzutre- ten, und jetzt entschieden sich die Deputirten der Opposition auf den Antrag des Herrn Thiers, der angedrohten Gewaltthätigkeit auszuweichen und vom Bankette wegzu- bleiben. Nur 3 Pairs und 18 Deputirte, unter denen sich auch der als Dichter gefeierte A lp h o n ö von Lamartine befand, erklärten unter allen Umständen zum Bankette ge- hen zu wollen, und sollte sie auch eine Kugel treffen. Den an- dern machte man von vielen Seiten Vorwürfe, daß sie nun, nachdem sie den Anstoß zu einer gewaltigen Volks- aufregung gegebelt, sich feig zurückzögen; allein Thiers, Odilon-Barrot und ihre Kollegen empfanden vor dem immer mehr wachsenden Aufruhr ein geheimes Grauen, die Veranstalter des Banketts geriethen ebenfalls in Angst und verzichteten auf die beabsichtigte Demonstration, die Negie- rung rüstete sich zu einem furchtbaren Widerstande, und der Polrzeipräfekt ließ in allen Straßen das Verbot von Zu- sammenrottungen anschlagen, welches mit Hohn abgerissen wurde. 'Am 22. Februar war das Wetter trüb und regnerisch. Dessen ungeachtet kamen an diesem Tage Tausende von Menschen zusammen und zogen in geschlossenen Reihen durch die Straßen mit dem Rufe: „Es lebe die Reform!" Tie Volksmassen schwollen immer urehr an, Leute aus dem Volke in blauleinenen Kitteln (Blouscn) bildeten die Mehr- zahl in diesem außerordentlichen Menschendickicht, aber auch eine Menge von Neugierigen, Straßenjungen und Lehrbur- schen machten sich bemerkbar. Das Militär suchte die Hau- fen zu zerstreuen, diese errichteten aber unter fortwährendem Ruse:^ „Es lebe die Reform!" Barrikaden, und so verstrich die nächste Nacht. Am 23. Februar nahmen die Unruhen einen bedenkli- chen Charakter an. Die Nationalgarde wurde aufgeboten, und bald floß auf den Straßen von Paris Blut. Allein wenn bei den frühern Straßenaufftänden die Nationalgarde dem Linienmilitär bcistand oder voranging, so hatte sich jetzt die Stimmung dieser Bürgermiliz sehr geändert: alle Legionen der Nationalgarde, mit Ausnahme der ersten, schlösse!: sich der Volksbewegung an und stimmten in den Ruf ein: „Es

5. Geschichte der neuesten Revolution - S. 84

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
— 84 — bildete und wohlhabende Klasse der Bevölkerung ansahen, um auf fremde Kosten zu leben und Geld zu erpressen. Was man von jenen Leuten zu hoffen gehabt hätte, zeigte Struve's Genosse, Löwenfels, als er über die Milde des deutschen Volkes, an der auch diese Revolution geschei- tert sei, klagte und ausrief: „Erst wenn die Guillotine die Verräther geschreckt und die Gleichgültigen aufgerüttelt ha- den wird, dann erst wird, wie nach einem kräftigen, alle bösen Dünste verzehrenden Gewitter, die reine Luft der Demokratie auf Erden wehen können." Und ein anderer Helfershelfer Struve's, F. Ne ff, ein halbstudirter Baucr- bursche aus Rümingen, schrieb nach dem Mißlingen des hochverräterischen Unternehmens: „Nur durch Schrecken rrnd Ströme Bluts kann nach diesen Vorgängen die Re- publik gegründet werden. Wer aber diesen Weg des Schre- ckens betreten will, der darf sein Leben nicht höher achten als einen Pfifferling und das Mm der Feinde nicht hö- her achten als Gras. Er muß sich als eine Kraft betrach- ten, die ohne Herz und Gefühl und ohne eignes Leben nur zum Wohle von Tausenden Einzelne zermalmt wie ein Mühlstein die Weizenkörner." Die paar Tage Republik, die cs damals in Lörrach und der Umgegend gab, waren gebrandmarkt durch Plünderungen öffentlicher Kassen, Er- pressungen bei Privatleuten und Verhaftungen ganz un- schuldiger, wehrloser Menschen. Zu Werkzeugen und Agen- ten der Republik warfen sich Die auf, die, wie an Glauben und Sitten, so an ihren Finanzen Schiffbruch gelitten hatten, und wo nur im kleinsten Dorfe ein so verdorbenes Subjekt sich fand, war es als Theilnehiner und Förderer des frevelhaften Unternehmens willkommen und spielte in seiner Eitelkeit auf einige Zeit eine Rolle. Ein alter kränk- licher Pfarrer wurde angeblich wegen Widersetzlichkeit vor das Revolutionsgericht nach Müllheim geschleppt, wo ein verdorbener Bäcker und zwei bankrotte Kaufleute als „Kom- missäre" der s. g. republikanischen Regierung tagten. Und wie brüderlich der für Freiheit, Gleichheit und Brü- derlichkeit schwärmende Struve handelte, erfuhren die zum Theil durch Zwang gepreßten Thcilnehmer des bewaffneten Aufstandes, als sie in wilder Flucht vor dem Großherzog- lichcn Militär davoneiltcn und er ihnen nachrief: „Wollt ihr stehen bleiben, ihr Viehvolk! Zurück, ihr Hunde, dort- hin geht und schießt." Struve selbst nebst seiner überspann- ten Frau wurde auf der Flucht ergriffen und von Solchen,

6. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 74

1892 - Gera : Hofmann
hndische Geduld 6{. Rmische Katakombe. des rmischen (Unterirdische, in Felsen gehauene Begrbnissttte, von den Christen Volkes mik-wahrend der Verfolgungen auch zum Gottesdienst benutzt.) , , . , ., p . . braucht hatte, rief endlich das Heer einen Gegenkaiser aus. Nero ttete sich auf der Flucht und starb mit den Worten: Welch ein Knstler stirbt in mir!" 3. Die Zerstrung Jerusalems. Die rmischen Statthalter hatten Juda ausgesogen und durch entsetzlichen Druck die Juden so lange gereizt, bis sie sich emprten und alle Rmer aus dem Lande trieben. Nero schickte den Feldherrn Vespasian gegen sie. In dem dreijhrigen Vernichtungskriege fielen Tausende unter dem Schwerte. Schon schickte sich Vespasian zur Belagerung Jerusalems an, da wurde er zum Kaiser ausgerufen und eilte nach Rom. Seinem Sohne Tit^us bertrug er den Oberbefehl in Palstina. \ In Jerusalem, wo drei Parteien sich wtend bekmpften, war wegen des Passahfestes viel Volk zusammengedrngt. Da schlug Titus eine Wagenburg um die Stadt und lie Sturmbcke und Trme gegen die Mauern führen. Der Hunger begann zu wirken, denn alle Zufuhr war abgeschnitten. Die Juden machten wtende Ausflle, verbrannten die Belagerungsmaschinen und trieben die Rmer zurck. Nun lie Titus eine Mauer um die Stadt ziehen. Immer grauser wurde das Gespenst des Hungers. Man a das Leder der Schuhe, Grtel und Schilde, Heu und Unrat, ja eine vornehme Frau schlachtete ihr eigenes Kind. Die V>ten begrub man nicht mehr, sondern warf sie der die Mauer. Die Uberlufer wurden von den Rmern entweder gekreuzigt oder erschlagen und ihr Leib nach verschlucktem Golde durchsucht. Endlich wurde die Burg erobert, aber noch immer wiesen die Ver-blendeten jedes Anerbieten der Gnade zurck. Den Tempel hatten sie zu einer Festung umgeschaffen. Beim Sturm schleuderte ein Soldat die Brandfackel in die Gertkammer, und der herrliche Bau ging in 10. Aug. Nammen auf. Nun begann das Morden seitens der Sieger. Das 70 Blut flo in Strmen von den Stufen nieder; Haufen von Leichen

7. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 93

1892 - Gera : Hofmann
93 Meiereien, auf denen er sich um alles kmmerte. Aus den Krongtern oder Domnen bezog er seine Einknfte. Karl hatte auch den fr jene Zeit gewaltigen Plan, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Sein Ruhm erscholl in alle Welt. Der Kalif Harun al Raschid in Bagdad sandte ihm Geschenke, z. B. eine knstliche Wasseruhr und einen gelehrigen Elefanten. Karls Gegen-geschenke waren abgerichtete Pferde und Hunde. 3) Nord, Ost, West und Sd. 1. Wintermonat, 2. Hornung (weil die Hirsche im Februar ihr Geweih ablegen?), 3. Lenzmonat, 4. Ostermonat, 5. Wonnemonat, 6. Brachmonat (weil im Juni das brachgelegene Feld gepflgt wurde), 7. Heumonat, 8. Erntemonat, 9. Herbstmonat, 10. Weinmonat, 11. Windmonat, 12. Christmonat. 4) Die Pfalz (Palast) = Wohnung, Schlo des Kaisers. 10. Sein frommes Ende. Karl hatte den Schmerz, da zwei begabte Shne vor ihm starben. Den berlebenden Ludwig lie er zu Aachen, seiner Lieblingsstadt, in der er neunzehnmal Weih-nachten gefeiert hat, krnen und ermahnte ihn, Gott zu frchten, sein Volk zu lieben, die Armen zu untersttzen, getreue Beamten einzusetzen und sich von der Welt unbefleckt zu erhalten. Ein halbes Jahr darauf erkrankte er im 70. Lebens- und 46. Regierungsjahre an einem er-neuten Fieberanfalle und starb nach Empfang des heil. Abendmahles mit den Worten: Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" (814.) 814 Sein Leichnam wurde einbalsamiert und im kaiserlichen Schmucke auf-recht in der Gruft des Domes zu Aachen beigesetzt. Auf goldenem Stuhl sitzend, die Krone auf dem Haupte, das Evangelienbuch auf den Kuieeu, die goldene Pilgertasche an der Hfte, Zepter und Schild zu Fen, die Gruft mit Spezereieu (= duftenden, kostbaren Ge-wrzen) gefllt, so fand ihn im Jahre 1000 Kaiser Otto Hi., der das Gewlbe ffnen lie, um den groen Toten zu schauen. Fragen: Weshalb heit Karl der Groe"? Die Grenzen und Teile seines Reiches! Warum fhrte er die vielen Kriege? Wie war damals das Verhltnis zwischen Papst und Kaiser? Weshalb zogen sich die Sachsen-kriege so in die Lnge? Was hatten die verschiedenen Grafen" zu bedeuten? Die Bedeutung der Marken! Die Entwicklung der Nordmark (Branden-brg), Ostmark (sterreich) und der Mark Meien (Sachsen)! Pippin der Kurze" von Bauer. Die Schule der Stutzer" von Simrock. Wie Kaiser Karl schreiben lernte." Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt." Wie Kaiser Karl Besuch bekam," und Wie Kaiser Karl in Bchern las" von Gerok. Frankfurts Grndung" von Kopisch. Das weie Ro" von M v. Der. Wittekind" von Platen. König Karls Meerfahrt," Klein Roland" und Roland Schildtrger" von Ithland! Der sterbende Roland" von Stber. Rheinsage" von Geibel. 38. Die Karolinger. 1. Der schwache Ludwig der Fromme. Er konnte die Zgel der Regierung eines so groen Reiches nicht führen. Die Geistlichen, die Groen des Reiches und feine eigenen Shne entwanden sie ihm. Er lie sich zu einer Teilung des Reiches unter seine drei Shne

8. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 161

1892 - Gera : Hofmann
und arbeiten" war sein Wahlspruch. Ihm machten die Städte, die sich in den langen Wirren viele Freiheiten erkmpft hatten und von der Landeshoheit des Fürsten nichts wissen wollten, viel zu schaffen, beson- ders die Doppelstadt Berlin-Klln an der Spree. Sie verschlo ihm sogar die Thore. Bei einem Aufruhr der Brger gegen den Rat drang Friedrich auf den Hilfernf des letzteren in der Verwirrung mit 600 Reitern indie Stadt und trieb die Emprer zu Paaren. Er lie sich die Schlssel der Thore aus- liefern, strzte den Roland, das Sinn- ty | - bild des Blutbannes oder Rechtes der Leben und Tod, und erbante nach einem zweiten Aufstande an der Spree zwischen den beiden Stdten Berlin und Klln die Frstenburg, auf deren Stelle sich heute das alte knigliche Schlo erhebt. Dieselbe ' bezog er 1451 und machte damit uo Kiedrich Ii Berlin zur Residenz des Kur- Nach Cernitws und Brkner. frstentums. 2. Er hob die Sittlichkeit. Durch das Raub- und Fehdewesen war der Adel in der Mark in blen Ruf gekommen. Was man irgendwo vermisse, das msse man nur in der Mark Brandenburg suchen!" war eine gemeine Rede in deutschen Landen. Um den Adel zu heben, grndete Friedrich den Schwanenorden. Durch ihn sollte Frmmigkeit, Sittenreinheit und edles Familienleben gefrdert werden. Als der Tod seinen einzigen Sohn in blhender Jugend hinweggerafft hatte, bergab er die Regierung seinem Bruder Alb recht, nahm mit Thrnen Abschied von den mrkischen Stnden und starb schon im nchsten Jahre ans der Plassenburg in Franken. 3. Albrecht Achilles, der gln-zende Vertreter des Rittertums. Er war einer der khnsten und Pracht-liebendsten Ritter seiner Zeit; daher sein Beiname. Turniere, Fehden und 7 Prunkvolle Feste waren seine Lebens- i lust. Die Mark lie er durch seinen Wjf Sohn Johann, den spteren Kur- srsten, verwalten, und wenn er einmal dahin kam, war es meist, um Geld zu u ^ holen. Durch seinen Stolz verletzte er 7 \ den Adel und die Brger. Bei einem /x Feste, das ihm die Stadt Berlin gab, " ^Www. v liefe et beten Sberttetet unbeachtet Zwrecht Achills........ am Kamme stehen. Da die Matket . Sch-.nck und Mwnet. Polack, Geschichtsleitfaden. 12. Aufl. 11

9. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 36

1892 - Gera : Hofmann
36 13. Der Weltweise Sokrates in Athen. 1. Der schlichte, edle Mann. Sokrates war der Sohn eines Bildhauers. Wie jeder Grieche, hat auch er dem Vaterlande als tapferer Krieger in mehreren Feldzgen gedient. In einer Schlacht rettete er dem Alcibiades das Leben. Im 30. Jahre verlie er die Werksttte und widmete sich nun ausschlielich dem Studium der Philosophie (Weltweisheit), die dem Urgrnde der Dinge nachforscht. Bewunderns-wert war die Reinheit seines Charakters, die Ruhe seines Gemtes und der uneigen-ntzige Trieb, Gutes zu thun. Eine bestndige bung in der Geduld war fr ihn sein znkisches Weib Xanthippe. Als sie ihm einst nach einer Scheltflut auch noch Wasser nachschttete, sagte er lchelnd: Dachte ich's doch, da nach dem Donner Regen folgen . wrde!" Er liebte die grte Einfach- 37. Sokrates. f>ett, tadelte aber die zur Schau getragene Vernachlssigung der uern Ordnung. Aus den Lchern deines Mantels schaut die Eitelkeit!" sagte er zu einem Schler. Zu einem schnen Jngling, der aber schmutzige Reden fhrte, sagte er: Schme dich, aus elfenbeinerner Scheide eine bleierne Klinge zu ziehen!" 2. Der weise Lehrer. Eine Schar strebsamer Jnglinge sammelte sich um ihn und lauschte seinen Worten auf Spaziergngen, am Meeres-} ufer, auf dem Markte. Euklid es kam tglich drei Stunden weit ' her zu Sokrates. Durch Fragen und Einwrfe leitete Sokrates die Schler an, die Wahrheit selbst zu finden. Die Selbsterkenntnis war ihm die hchste Weisheit, daher seine Hauptforderung: Lerne dich selbst kennen!" Als ihn das Orakel den weisesten Mann Griechenlands nannte, meinte er: Meine Weisheit besteht in der Er-kenntnis, da ich nichts wei!" Die Tugend galt ihm als der einzige Weg zum wahren Glck. Er war berzeugt, da der den Gttern, die sein Volk verehrte, eine hchste, allwissende Gottheit stehe, die sich durch die mahnende und warnende Stimme des Gewissens im Menschen offenbart. Was er lehrte, das bte er auch im Leben. 3. Der geduldige Mrtyrer. Seine grten Feinde waren die Sophisten. Sie redeten schn, aber handelten schlecht. Sokrates in seiner Wahrheitsliebe schonte sie nicht. Da klagten sie ihn an, da er die heimischen Götter verachte, neue Götter einfhre und die Jugend verfhre. Durch seinen ebeln Stolz und seine schneidige Verteidigung, welche die Anklger und Richter scharf traf, reizte er letztere so, ba sie ihn zum Schierlingsbecher verurteilten. Heiter ging der Greis in das Gefngnis. Jeben Fluchtversuch verschmhte er. Noch 30 Tage

10. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 37

1892 - Gera : Hofmann
37 lang unterwies er seine Schler. Den letzten Tag redete er viel der die Unsterblichkeit der Seele. Ach, da du unschuldig sterben mut!" klagte einer der Schler. Wolltest du lieber, da ich schuldig sei?" antwortete Sokrates. Ruhig trank er den Giftbecher, ging nmher, bis die Fe schwer wurden, und streckte sich dann auf seinem Lager aus. Sein letztes Wort war: Vergi nicht, dem Gott der Heilkunde einen Hahn zu opfern! wir sind ihm einen schuldig." So starb der beste aller Männer des Altertums. 399 Seine Schler, hauptschlich Platon, weckten durch ihre Schriften v. Chr. erst das rechte Verstndnis fr ihren trefflichen Meister. Platon ist berhmt als Philosoph, Xenophon als Geschichtsschreiber. 4. Diogenes, der rasende Sokrates". Die Epikurer lehrten in jener Zeit nach ihrem Meister Epikur, da im Genieen der rechte Gebrauch des Lebens bestehe. Dagegen lehrten die Stoiker, da in der Entsagung und dem Gleichmut der Seele die wahre Wrde des Menschen liege. Am weitesten trieb dies Diogenes, der in der Bedrfnislosigkeit das hchste Lebensglck sah. Er wollte zum Naturzustande zurckkehren und lehrte: Wer am wenigsten bedarf, ist der Gottheit am nchsten." Seine Wohnung war ein Fa, sein einziges Gert ein Becher. Da er einen Knaben ohne Becher trinken sah, warf er den seinen auch fort. Bei Tage suchte er einst im Marktgewhl mit einer Laterne nach Menschen"! Als er sich vom Könige Alexander eine Gunst erbitten sollte, bat er: Geh mir ein wenig aus der Sonne!" Alexander sagte nach seiner Unter-Haltung mit ihm: Beim Zeus, wenn ich nicht Alexander wre, so mchte ich wohl Diogenes sein!" Fragen: Warum verurteilten die Richter den gerechten Sokrates? Was ist nachahmenswert an Sokrates? Was bedeuten die letzten Worte des Sokrates? Was bedeuten die Aussprche des Diogenes? Beispiele von Undank aus der griechischen Geschichte und ihre Ursachen! 14. Epaunnondas in Theben. 1. Er bereitet die Befreiung Thebens still und weise vor. Nach der Niederwerfung Athens gewann die spartanische Herrschaft in Griechenland die Oberhand, aber bald drckte das spartanische Joch hrter als das athenische. Die Unzufriedenheit der schwcheren Staaten wuchs und wurde von den Persern geschrt. Die Spartaner ber-fielen und besetzten die Burg in Theben, bedrckten die Stadt und vertrieben die besten Männer. Nur der edle Epamiuondas durfte zurckbleiben, weil er wegen seiner Armut und seiner Beschftigung mit Knsten und Wissenschaften nicht gefhrlich erschien. Er sammelte die thebanischen Jnglinge zu Turn- und Waffenbungen um sich. Daraus entstand spter die heldenmtige heilige Schar". Bald sollte die Stunde der Befreiung schlagen.
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