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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 31

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 31 Grafen geleitet wurde; 2. das Hofgericht unter dein Vorsitz des Königs oder seines Stellvertreters. War auch die alte Auffassung des Strafprozesses (§ oe) noch nicht geschwunden, so machte sich doch auch die neue Vorstellung geltend, daß der Staat die Pflicht habe aus eigenem Antriebe Verbrechen zu verfolgen. 3. Auflösung des fränkischen Reiches und seine Rettung durch die Pippiniden. a) Niedergang des Reiches. Seit der Mitte des 6. Jh. begann § 24. sich im fränkischen Reiche ein Niedergang und seit dem Tode Dagoberts I. (*j* 639), des letzten kräftigen Merowingers, die völlige Auflösung bemerkbar zu machen. Die Gründe dafür lagen in folgenden Umständen: 1. Viele Könige waren untüchtig. 2. Eine furchtbare Entsittlichung trat ein. Im merowin-gischen Königshause wurde der Mord Gewohnheit. Besonders greuelvoll war der Kampf der austrasischen Königin Brunhilde und der neustrischen Fredegunde. 3. Infolge der fortwährenden Reichsteilungen machten sich die Unterschiede der Nationalität mehr bemerkbar. Das Reich begann sich aufzulösen in die Teilreiche Austrasien (Rhein- [und Maasgebiet, germanisch), Neustrien (Seine- und Loiregebiet, romanisch) und Burgund (Rhonegebiet, romanisch). Bayern, Alamannien, Thüringen, Aquitanien lösten sich unter besonderen Herzögen vom Reiche fast ganz los. Die völlige Zerbröckelung des Reiches verhinderte nur der beständige Verwandtenmord. So kam es, daß zuweilen das ganze Reich auf kurze Zeit in der Hand eines Königs vereinigt war. 4. Die Macht des grundbesitzenden Adels stieg bedeutend. b) Die Rettung des Reiches war eine Tat des deutschen §25. Geschlechts der Pippiniden. a) Unter Dagobert gelangte Pippin der Ältere, Majordomus in Austrasien, als Führer des Adels zu größter Macht. In den nach Dagoberts Tode folgenden Wirren errang Pippins Enkel Pippin der Mittlere (fälschlich von Heristal genannt) durch seinen großen Besitz und seine hervorragenden Eigenschaften die Führung des austrasischen Adels. An seiner Spitze schlug er 687

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. und wurde zu Aachen begraben. Karl ist einer der größten Herrscher aller Zeiten, nicht weil er ein großer Eroberer war — daß er es sein mußte, lag daran, daß in dem Chaos politischer Bildungen, das auf die Völkerwanderung folgte, eine feste Ordnung nur durch Eroberung möglich war, — sondern weil er nach geschehener Eroberung als Organisator und Gesetzgeber Unvergleichliches geleistet hat und ein Förderer der Kultur in großartigem Maßstabe war. Freilich war der äußere Bestand seines Reiches eine innere Unmöglichkeit; und doch ist die Folgezeit in den von ihm vorgezeichneten Bahnen weitergegangen. 5. Zerfall des karolingischen Weltreiches. a) Ludwig der Fromme 814 — 40 regierte anfangs kräftig. Schon früh nahm er für den Fall seines Todes eine Reichsteiluns: unter seine Söhne Lothar, Pippin und Ludwig vor, in der die Reichseinheit im ganzen gewahrt blieb. Als aber nach Irmengards Tode der Kaiser eine neue Ehe mit Judith, der Tochter des bayrischen Grafen Welf, schloß und dieser ein Sohn Karl (der Kahle) entsproß, entstand zwischen dem Yater und den Söhnen eine Reihe vernichtender Kämpfe, in denen drei Strömungen miteinander rangen: die herrschsüchtige Geistlichkeit, die an der Reichseinheit festhalten wollte und Lothar als ihr Werkzeug gebrauchte; Judith, die für ihren Sohn Karl eine Bevorzugung durchsetzen; Pippin und Ludwig, die für sich selber so viel wie möglich gewinnen wollten. Die tiefste Demütigung erlitt der Kaiser nach den Vorgängen auf dem „Lügenfelde“ bei Colmar (833). Der Tod Pippins (888) änderte an den Verhältnissen wenig. b) Der Bruderkrieg. Nach des Kaisers Tode tobte der Kampf weiter zwischen Lothar, der das ganze Reich beanspruchte, und Ludwig und Karl, die sich gegen ihren Bruder zu Straßburg1 verbündeten. Schließlich einigten sich die drei Brüder in dem Vertrage zu Verdun 843: Ludwig (der Deutsche) erhielt Ostfranken d. i. das Land rechts vom Rhein außer Friesland und die Sprengel von Mainz, Worms und Speier mit germanischer 1) Die sog. Straßburger Eide sind wichtig für die Sprachgeschichte. Karl schwor in deutscher, Ludwig in romanischer Sprache.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 71

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Kreuzzüge. 71 stiftet, zu denen später noch die Karmeliter und die Augustiner kamen. Unmittelbar unter die Aufsicht des Papstes gestellt, wurden die Bettelorden, die Eranziskaner durch ihre Wirkung auf die Yolksmassen, die Dominikaner als Prediger und Inquisitoren („Domini canes“), die eigentliche „Miliz des Papsttums“. Ihren Höhepunkt erreichte die päpstliche Macht unter Inno-cenz Iii. 1198—1216. Er ist, gestützt auf das von ihm geweckte italienische Nationalgefühl, der eigentliche Schöpfer des Kirchenstaats geworden, der von der Pomündung über Ravenna, Rimim, Ancona, Perugia, Spoleto, das südl. Toscana und die Campagna reichte. Er hat den Satz, daß die Macht des Papstes über aller weltlichen stehe, in dem Grade praktisch verwirklicht, daß man ihn den Beherrscher eines christlichen Weltreiches nennen kann; als solcher erschien er auf der Lateransynode von 1215. Anderseits war auch schon gegen die zunehmende geistliche Gewalt der Widerspruch laut geworden; es waren Sekten (lat secare = abschneiden) entstanden, welche die Yerweltlichung der Kirche bekämpften, wie die Katharer (griech. katharös = rein; davon „Ketzer“), die von Petrus Waldus aus Lyon um 1170 gestiftete Sekte der Waldenser u. a. In Südfrankreich, wo sie Albigenser hießen, in Nordspanien und Oberitalien fanden sie großen Anhang. Zur Ausrottung der Ketzer wurde auf der Lateransynode von 1215 die Inquisition eingesetzt. d) Die geistige Kultur. § a) Wissenschaft. Zwar war eine wirkliche Wissenschaft in jenem Zeitalter fast unmöglich, da die Kirche alles Denken beherrschte und alles Forschen großenteils nur den Zweck hatte die kirchlichen Dogmen als mit der Vernunft übereinstimmend nachzuweisen. Diese im Dienste der Kirchenlehre stehende Philosophie ist die Scholastik. Ihre Grundlage ist Aristoteles, den man durch die Yermittelung arabischer Gelehrter (Averroes aus Cordoba) kennen lernte; auch die Forschungen spanischer Juden (Maimonides) waren von Einfluß. Die namhaftesten Yertreter der Scholastik sind Anselm von Canterbury („Credo, ut intellegam ), Abälard, Petrus Lombardus, Thomas von Aquino und sein Gegner Johannes Duns Scotus. Immerhin wuchs das Bedürfnis zu forschen; und in dem Deutschen Albertus Magnus und seinem

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 94

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Vierte Periode. Von 1273 — 1517. eingeschleppte Pest, der „schwarze Tod“, setzte schon vor ihrem Erscheinen in Deutschland alles in furchtbare Aufregung; vielfach wandte sich die Wat des Volkes gegen die Juden, die allein auf das Darlehen zu Zins angewiesen und oft zu großem Reichtum gelangt waren, und richtete unter den Unglücklichen ein blutiges Gemetzel an; dann suchten die Geißlerzüge die Lande heim; und endlich vertilgte die Seuche in den Jahren 1348 — 51 einen großen Teil der Bevölkerung. Karl bewies, daß er seinen Aufenthalt in Frankreich und Italien, die in der wirtschaftlichen Entwickelung, in materieller und geistiger Kultur Deutschland weit überlegen waren, wohl genützt hatte. Seine Verwaltung Böhmens war musterhaft. 1348 gründete er in Prag die erste deutsche Universität. In Italien1 begnügte er sich mit der Erwerbung der Kaiserkrone, ohne weiter in die Angelegenheiten des Landes einzugreifen. Den Landfrieden suchte er zu schirmen. Die auf den Reichstagen zu Nürnberg und Metz 1356 erlassene Goldene Bulle bezeichnet einen wichtigen Abschnitt in der politischen Entwickelung des Reiches (§ 79). Mit den Habsburgern stellte Karl sich freundlich und schloß mit Rudolf Iv., unter dessen Regierung Österreich blühte (1365 gründete er die Universität Wien), einen gegenseitigen Erbvertrag. Seine Hausmacht vergrößerte er durch die Einverleibung Schlesiens in die böhmische Krone und die Erwerbung von Brandenburg, das er 1373 im Vertrage von Fürstenwalde Otto „den Faulen“ ihm zu überlassen zwang: eine wahre Erlösung für das unter der Regierung der Wittelsbachischen Brüder, Ludwigs des Älteren, Ludwigs des Römers und Ottos, gemißhandelte Land. Seinen zweiten Sohn Sigmund verlobte er mit Maria, der Erbin von Ungarn.2 Seine Eibländer teilte Karl verhängnisvollerweise und zwar so, daß sein ältester Sohn Wenzel Böhmen und Schlesien, Sigmund Brandenburg erhielt. Er starb 1378. Er über- 1) Während der Abwesenheit der Päpste von Rom hatte sich unter dem Eindruck der antiken Erinnerungen Cola di Rienzi zum „Volkstribun“ gemacht und die altrömische Republik wiederherzustellen unternommen (1347 — 54). 2) Ihre Srhwester Hedwig wurde an den Großfürsten Jagiello vun Littauen vermählt und brachte ihm Polen zu (Wladislaw Il).

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 147

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Ergebnisse der deutschen Reformation. 147 asketischen Sittlichkeitsideal war ein neues sittliches Lebensideal entstanden, das im weltlichen Beruf den Pflichtenkreis erkennt, in dem der Mensch sich vollauf betätigen kann. 4. Die Wissenschaft war von den Fesseln der Kirche befreit. Es ist ebenso bezeichnend, daß der (von deutschen Eltern zu Thorn geborene) Frauenburger Domherr Nikolaus Koppernik (f 1543) In den Jahren der Reformation sein Werk „De revolutionibus orbium caelestium“ schrieb (1543 gedruckt), — auf seinem Denkmal in Thorn stehen die Worte: „Solis stator, terrae motor“ — wie daß die Werke des Kopernikus, Kepler und Galilei erst 1835 vom Index librorum prohibitorum (§ 124b) verschwanden. Den stärksten Antrieb erhielt durch die Reformation auch die Geschichtsforschung. 5. Auf der ändern Seite lag in der großen Entwickelung der Kunst, der italienischen im 16. der spanischen im 17. Jh., eine gewaltige Stärke des Katholizismus. Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Die Kämpfe der katholischen und protestantischen Welt. I. Die Restauration der katholischen Kirche § 128 und der Calvinismus. Die deutsche Reformation hat auch auf die katholische Kirche die mächtigste Wirkung ausgeübt:, sie hat das verweltlichte Papsttum1 gezwungen sich auf seine religiösen Aufgaben zu besinnen und eine Restauration des Katholizismus (sog. „Gegenreformation“) vorzunehmen. Diese äußert sich besonders in drei Tatsachen: in der Stiftung des Jesuitenordens, den Beschlüssen des Tridentiner Konzils und der Neueinführung der Inquisition in Rom. Den Kampf gegen diese streitbare katholische Kirche hat nicht das in dogmatischen Streitigkeiten seine Kräfte verzehrende Luthertum, sondern der Calvinismus geführt. 1). Die Päpste der Reformationszeit: Leo X. 1513 — 21, Hadrian Yi. 1522—23, Clemens Vii. 1523-34, Paul Iii. 1534 — 49, Julius Iii. 1550—55, Marcellus Ii. 1555, Paul Iy. 1555 — 59, Pius Iy. 1559 — 65. 10*

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 178

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
178 Wiederholung - Tabellen. 751 — 768 Pippin König. Seine Kriege gegen Aistulf. Pippinsche Schenkung. 768 — 814 Karl der Große. 772 — 804 Seine Kriege gegen die Sachsen; ihr Führer Widu- kind. Eroberung der Eresburg, Zerstörung der Irminsul. Niederlage am Süntel, Blutbad zu Verden. Siege Karls bei Detmold und an der Hase. Taufe Widukinds (785). Sächsische Bistümer. 773 — 774 Sein Krieg gegen die Langobarden (Desiderius); Karl König der Langobarden. 778 Sein (zunächst ergebnisloser) Zug nach Spanien (Roland). Tassilo, Herzog von Bayern, besiegt und abgesetzt. Kriege gegen die Avaren (Erzbistum Salzburg), Slawen, Dänen. 25.Dez. 800 Karl von Papst Leo Iii. zum Kaiser gekrönt. Ausbildung des Lehnswesens. Abnahme des Standes der Freien. Ausbildung der Grundherrschaften und der bäuerlichen Unfreiheit. Steigerung der Königsmacht. Maifeld; Kapitularien. Grafschaften, Hundertschaften, Marken. Königsboten. Verwaltung der Domänen. Dreifelderwirtschaft. Karls Fürsorge für Bildung und Sittlichkeit. Alkvin, Paulus Diaconus, Petrus von Pisa, Angilbert, Einhard. 814 — 840 Ludwig der Fromme. — Erzbistum Hamburg (Bremen). Niederlage Ludwigs auf dem „ Lügenfelde “ bei Kolmar gegen seine Söhne. 843 Vertrag von Verdun zwischen Lothar, Ludwig und Karl. S'}' Vertrag von Mersen.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. bei Tertry (bei St. Quentin) den König und Majordomus von Neustrien, wandte sich nun aber gegen den Adel, dem gegenüber er die Reichseinheit vertrat, und wurde der eigentliche Regent des Reiches; er nannte sich „vir illuster“, auch „dux et princeps Francorum“. ß) Sein Sohn Karl Martell folgte ihm in dieser Machtstellung und erwarb sich um das Reich die größten Yerdienste: eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der älteren deutschen Geschichte. 1. Mit wuchtigen Schlägen zertrümmerte er die Macht seiner Gegner, schützte die Grenzen gegen die heidnischen Sachsen und stellte die Einheit des Reiches wieder her; die Herzöge von Alamannien und Bayern mußten die Oberherrschaft des fränkischen. Königs wieder anerkennen. 2. Er schlug die Araber, welche nach der Eroberung Spaniens über die Pyrenäen gekommen waren und Südfrankreich überschwemmt hatten, 732 bei Poitiers und rettete so die christliche Kultur vor dem Islam; von diesem Siege hat er den Beinamen Martell (d. h. Hammer, franz. marteau) erhalten. 3. Er förderte die Ausbreitung des Christentums. -/) In diesen Bestrebungen folgte ihm sein Sohn und Nachfolger in der Hausmeierwürde Pippin der Jüngere, in der späteren Sage der Kleine oder Kurze genannt. §26. c) Die Ausbreitung des Christentums und Bonifatius. Bei dem zunehmenden sittlichen und geistigen Verfall in der fränkischen Kirche geschah für die Ausbreitung des Christentums unter den überwiegend oder völlig heidnischen Stämmen des eigentlichen Germaniens von ihrer Seite fast gar nichts. An diese Aufgabe machten sich irische („schottische“) und angelsächsische Mönche. Unter jenen ragen hervor Columba, der Gründer des Klosters Luxeuil in Burgund, der wie sein Schüler Gallus, der Stifter von St. Gallen, vorzugsweise am Bodensee wirkte, Fridolin, Kilian1; unter diesen, die vornehmlich bei den Friesen und Sachsen tätig waren, Willibrord, der Erzbischof von Utrecht wurde, und vor allen Bonifatius. 1) Ihrer Tätigkeit nach gehöien hieiher auch die Franken Pirmio, der Stifter von Reichenau, und Rupert, der in Bayern wirkte.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 41

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 41 Bevölkerung; Karl Westfranken d.i. das Land westlich von der Rhone, Saone, Maas und Schelde mit romanischer Bevölkerung; Lothar das Mittelstück zwischen beiden mit gemischter Bevölkerung und Italien nebst der Kaiserkrone. Ein Familienabkommen wie viele andre, wurde dieser Vertrag von weltgeschichtlicher Bedeutung, nachdem er die notwendige Ergänzung erfahren hatte. Zunächst durch den (870 geschlossenen) Vertrag von Mer sen (ö. von Maastricht). Nach Lothars I. Tode wurde sein Reich unter seine drei Söhne geteilt; von diesen bekam Lothar Ii. das nach ihm genannte Lotharingien. Nach dessen Tode teilten sich Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle zu Mersen in Lothringen; bald darauf kam ganz Lothringen durch Eroberung an Ostfranken. Die weltgeschichtliche Bedeutung des Vertrages von Verdun besteht darin, daß er die Grundlage wurde, auf der der deutsche, der französische und der italienische Staat entstanden sind.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 42

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Zweite Periode. Von 843 —1056. Die Vorherrschaft des deutschen Reiches. I. Das fränkische Königtum in seiner Auflösung (843 — 918). 1. Die letzten Karolinger und Konrad I. Die italienische Linie der Karolinger erlosch 875, und nun wurde Italien der Schauplatz von Kämpfen ehrgeiziger Großer. Im Westfrankenreiche trat nach dem Tode Karls des Kahlen, — dem es gelungen war sich die Kaiserkrone zu erwerben, — völlige Auflösung ein, so daß gegen Ende des 9. Jh. Niederburgund, etwa das Gebiet der mittleren und unteren Rhone, und Hochburgund, das Gebiet der oberen Rhone bis unterhalb Genf, der Aar, des Doubs und der oberen Saone, selbständige Reiche wurden. Die französische Linie der Karolinger erlosch 987 mit Ludwig Y. (Faineant). Das Ostfrankenreich befand sich nach dem Tode des tüchtigen Ludwig des Deutschen (876) gleichfalls in Auflösung, und wenn auch sein kranker Sohn Karl Iii. es der Gunst der Umstände verdankte, daß er eine zeitlang das ganze karolingische Reich noch einmal vereinigen und den Kaisertitel erlangen konnte, so wurde er doch wegen seiner Unfähigkeit von den Großen (887) zu Tribur (bei Darmstadt) abgesetzt und durch ihre Wahl Arnulf von Kärnten auf den ostfränkischen Thron erhoben, der letzte kräftige Sproß des karolingischen Hauses, der 891 die Normannen bei Löwen an der Dvle (ö. von Brüssel) schlug und sich die Kaiserkrone erkämpfte. Nach seinem frühen Tode (899) erlosch 911 mit seinem Sohne Ludwig, der 7jährig den Thron bestieg, die deutsche Linie der Karolinger. Der nun gewählte fränkische Große Konrad I., ein Yerwandter der Karolinger, er-

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 46

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Zweite Periode. Von 843 — 1056. slawisches Heer, Abotriten u. a., 929 bei Lenzen (Westprieg-nitz) und unterwarf auch die Milzener (um Bautzen). Diese Eroberungen im Slawenlande sind der bedeutendste Erfolg von Heinrichs Regierung. d) Nach Ablauf des Waffenstillstandes schlug er 933 die infolge der Tributweigerung erscheinenden Ungarn wahrscheinlich an der mittleren Unstrut („Riade“); doch hatte dieser Sieg keine bleibenden Folgen. Nach einem Siege über die Dänen wurde das Land zwischen Eider und Schlei als Markgrafschaft Schleswig eingerichtet Heinrich starb 936 zu Memleben (an der Unstrut) und wurde in Quedlinburg begraben. 2. Otto d. Gr. 936 — 73 und die Gründung1 des römischen Reiches deutscher Nation. a) Ottos \. Versuch der Gründung eines starken Königtums. Dem Wunsche Heinrichs gemäß wurde sein und Mathildens 24jähriger Sohn Otto zu Aachen durch die Großen des Reiches erwählt. Im Gegensatz zu seinem Yater ließ er sich vom Erzbischof von Mainz salben und krönen; bei dem Krönungsmahle leisteten die Herzoge Hofdienste als Kämmerer, Marschall, Truchseß (Vorsitzender des Gefolges [truht]), Schenk. Auch war es von Bedeutung, daß Otto Hermann Billung in Sachsen zum Markgrafen ernannte und ihn eigentlich zum Stellvertreter in seinem Herzogtum machte. Als solcher kämpfte dieser ununterbrochen gegen die Slawen, besonders auch gegen Böhmen. Wie geringen Bestand Heinrichs I. Reichsordnung hatte, zeigte sich sogleich, als Otto die Selbständigkeit der Herzöge zu beschränken suchte. In dem Kampfe mit den Stamraesgewalten, denen sich auch Thankmar, Ottos älterer Stiefbruder, und Heinrich, sein jüngerer Bruder, anschlossen, blieb Otto nach schwerem Ringen Sieger: nachdem die ändern Führer des Aufstandes den Tod gefunden und Heinrich, trotz mehrfacher Empörung, des Bruders Verzeihung erlangt hatte, gab er Lothringen einem Verwandten König Konrads L, Konrad dem Roten, dem er seine Tochter vermählte, Bayern an Heinrich, Schwaben an seinen Sohn Ludolf, So suchte er die Reichsgewalt dadurch zu befestigen, daß er die Herzogsgewalt als ein verleihbares, also auch
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198 331
199 127