Die Niederlande. ui
ehemaligen Republik Holland und aus den östreichischen
Niederlanden. ./. . , .
Die Franzosen, welche so viele Länder unterjochten, nah»
men auch diese weg,, und machten ein Königreich daraus,
über welches ein Bruder Napoleons als Regent gesetzt,wur-
de, und nun : hieß. es das Königreich Holland.
Kurze Zeit darauf hielt es aber Napoleon, der »uif ihr
wißt, a.n Ländern -Unersättlich war, für zuträglicher, das
Land seinem Bruder wieder zu nehmen und es seinen eige-
nen Staaten einzuverleiben, Jetzt wurden also die Nieder-
lande- französische Provinzen; aber sie blieben es nicht lan-
ge; Kaiser Napoleon wurde in Rußland und Teutschland
auf das Haupt geschlagen, seine Heere wurden vernichtet,
die Trümmer davon bis in das Innere von Frankreich ver-
folgt, und er selbst von dem Throne gestoßen. — Die er-
oberten Länder, und unter ihnen auch Holland und die öst-
reichischen Niederlande, wurden nun wieder frei von seinem
Joche, und Holland bekam seinen alten Regenten, den Prin-
zen von Nassau Oranien zurück, dem zugleich die östreichi-
schen Niederlande und das Herzogthum Luxemburg, abgetre-
ten wurden. Ueber alles herrscht er jetzt unter dem neuen
Titel eines Königs der Niederlande, und seine Un?,
terthanen preisen sich sämmtlich glücklich unter seinem Scep-
ter. Das haben sie aber auch Ursache, besonders die.
Holländer, denn ihr Land ist im Grunde, arm und war nur
durch den Handel reich und glücklich geworden. Unter den
Franzosen, die in Feindschaft mit der halben Welt lebten,
lagen aste ihre Geschäfte darnieder; viele reiche Häuser,
verarmten, viele tausend brave Leute wurden Bettler. Jetzt
aber athmen alle wieder freier, alle jubeln und arbeiten,
mit neuem Muth an der Wiederhersiellung ihres zerrütteten
Wohlstandes.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Holland Holland Frankreich Holland Niederlande Holland Nassau_Oranien Niederlande Luxemburg Niederlande
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
202
„Ich-"
Du meinst, es wäre nicht recht, von seinem eigenen
„Ich" zu sprechen? — O ich denke, es müßte gut sein,
wenn sich jeder hie und da einmal auf sein eignes „Ich"
besänne. — Oder meinst Du, heutzutage gäbe es überhaupt
kein „Ich" mehr, heutzutage wo jeder „die Hände an der
Hosennaht" haben müßte? Erst recht!! —
Du kannst auch meinetwegen dieses Kapitel überschlagen
und ein Kapitel über Dein eigenes „Ich" einsetzen!
-I- -i-
An Idealen reich, an Erfahrungen arm, so trat ich
— und vielen jungen Lehrern wird es ähnlich ergangen sein
und noch ergehen — meine \. Echulstelle an. Ich tat mir
wirklich überhaupt schwer, mich unter Menschen zurecht zu
finden, ich war fast leutscheu. Aber ein berufsbegeisterter
Lehrer war ich damals schon. Ich sage das, ohne mich
darum zu kümmern, ob mail mir dieses Eigenlob übel nimmt
oder nicht. —
Die oft bin ich im einsamen Echulgehilfenstübchen
gesessen, das mir eine vorsorgliche Mutter recht wohnlich
eingerichtet hatte, und habe seitenlange jdräparationen für
alle Unterrichtsführer ausgearbeitet — nach den 5 Formal-
stufen natürlich. Frage um Frage habe ich festgelegt und
die Antwort dazu und in: Unterricht habe ich dann nicht
eher nachgelassen, als bis ich die Antwort, die in meinem
l?räparationsheft stand, heraus „entwickelt" — heute würde
ich lieber sagen herausgequetscht — hatte. —
O ja, ich hatte damals schon meine Echüler lieb, habe
auch manchmal nach dem Erziehungssatz gehandelt: Mer
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Viii
Drittes Kapitel.
.Seite
Verfassung und innerer Zustand Deutschlands. Der könig»
liche Fiskus verschwindet. Die großen Herzogthümer
zertrümmert. Erzwürden, Kurfürsten. Allgemeine
Erblichkeit der Lehngüter re. und des obrigkeitlichen
Ansehens, und dadurch gegründete Landeshoheit.
Klassen des Volks. Ausbildung des niedern Adels.
Emporwachsen der Städte, Patricier, Handel. Ge»
mildems Schicksal des Bauernstandes. Geseze . 16t
Das vierte Buch.
Vom großen Interregnum bis auf Kaiser Karl V.
und die Kirchenreformation. 2ahr Christi 1273
bis 1519.
Erstes Kapitel. -
Von Rudolph von Habsburg bis auf Ludwig den Baiern.
Wiederhergestellte-Ordnung. Jagd der Regenten
auf die großen Lehngüter. Das Interesse derselben
lenkt sich von dem allgemeinen Wohl auf die Be-
förderung der Aufnahme ihrer Familiengüter . 19®
Zweytes Kapitel.
Von K. Karuv. bis auf K. Sigmund. Goldne Bulle.
Böhmen wird blühend, Deutschland vernachlaßigt.
Koncilium zu Costniz. Emporsteigen einiger fürst»
^ lichen Familien.................................202
Drittes Kapitel.
Bon Albrecht It. bis Maximilian r„ Koncilium zu Bafel.
Das Faustrecht erhebt sich unter Friedrichs Hi. lan-
ger Regierung mehr als jemals. Maximilian sucht
ihm zu wehre», giebt Deutschland die Kreis-und
eine regelmasige Justizverfassung. Auswärtige
Der- - -
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Rudolph_von_Habsburg Ludwig Ludwig K._Karuv Albrecht Maximilian_r„_Koncilium Maximilian Friedrichs Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Christi Baiern Deutschland Deutschland
46 I. Brich. Von den ältesten Zeiten
Abweichende Ansichten hat
Hüllmann in der Geschichte des Ursprungs der
Stande, Frankfurt a. d. Oder, 1806. re. z Theile, 8.
§. i.
2)ey der Eroberung Galliens unter Chlodwig leb-
ten die Franken noch ziemlich nahe in dem Zustande
der natürlichen Freyheit, welche sie aus den Wäl-
dern Deutschlands mitgebracht hatten. Der König
ist ihr Anführer, hat im Kriege große, im Frieden
aber äußerst wenige Gewalt. Die Versammlung der
Nation beschließt den Krieg und die Mitglieder haben
nur in diesem Falle die Verpflichtung an demselben
Theil zu nehmen; durch den Reiz der Beute lockt der
König das Volk zur Theilnahme, befehlen kann er
sie nicht. Cr erhält seinen Antheil von der Beute
durch das Loos, wie jeder andere Franke *), und
jeder Franke lebt in seinem Alode so frey von allen
Abgaben und Lasten, als der König in dem seinigen.
Neue Size erhielten und verlangten die Franken bey
der gemachten Eroberung Galliens nicht; sie hatten
schon früher feste Size, bebaute Felder, am Rhein
und in Belgien: es giebt also keine 8ort63 Franco-
rum, wie wir sie bey den Vandalen und Burgundern,
auch in Italien unter Odoaker und Thcodorich fin-
den.
a) Gregor. Turonensis Ii, 2z. Nicht einmal
durch Kauf durfte der König ein Stück von der Beute
an sich bringen wider Willen der Bestzer; und auch
die Leibeigenen erhielten ihren Antheil, Malchus,
in Script. Byzant. T, I. p. 58*
L
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Extrahierte Personennamen: Hüllmann Chlodwig Franke Franke Gregor Gregor Malchus
bis zur Entstehung des deutschen Reichs. ?r
zu bringen suchte, den Bedrückungen der Großen und
Geistlichen häufig wehrte und größere Regelmäßigkeit in
die ganze Staatsverwaltung brachte. Dem ungeachtet
muß man ihn als den Mann nennen, dnrch welchen es
nicht blos unglücklich gemacht, sondern bev weitem dem
größer» Theile nach um seine persönliche Freyheit ge-
bracht worden ist. Seine ununterbrochenen, oft in. ent-
fernten Ländern zu gleicher Zeit geführten Kriege, erfor-
derten zahlreiche Armeen; und diese mußte der Heer-
dann verschaffen, welcher zwar schon seit langer Zeit
eingeführt, aber nur dann verbindlich war, wenn das
Volk selbst zur Führung des vorgeschlagenen Kriegs mit-
gestimmt hatte. Es stimmte jetzt nicht mehr, und die
neuen harten Gcseze forderten unbedingte Bereitwilligkeit
des Staatsbürgers bey jeder Aufforderung zum Kriegs-
dienste, in sehr entfernte Lander, auf eigne Kosten. Die
Habsucht der Grafen und anderer Vorgesezten vermehrte
noch die Härte des Gebots, aus welchem in einem kur-
zen Zeitraume Hörigkeit und Leibeigenschaft vieler miu-
dermächtiger oder minderbegüterter Familien erfolgen
mußte.
§. 10.
Die Geistlichkeit bereicherte sich bey dem Unfälle
des großen Haufens, durch die Frömmigkeit der Layen
und durch die Freygebigkeit des Kaisers; unter seiner
Begünstigung wurde sie aber mit jedem Tage vom päpst-
lichen Stuhle abhängiger. Eingriffe gegen die Hoheit
des Regenten, welcher sein Ansehen in einzelnen Fällen
auffallend zu behaupten wußte, crlaubten^sich die Päpste,
folg-
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124 n Buch. Von Gründung des deutschen Reichs
andere Art zu helfen, ohne fein gegebenes Wort gera-
dezu zu brechen, und man nahm seine Zuflucht vorzüglich
zur Aufregung der unzufriednen Großen, an welchen es
in Deutschland nie, am - c;-g en unter den gegenwärti-
gen Umständen fehlen konnte. Der Kaiser hatte ange-
fangen, Nachfrage nach den vielen, unter der vorigen
und dem Anfange seiner eigenen Regierung abbanden
gekommenen, Gütern des Fiskus zu halten, machte auch
Versuche, einige Lehen einzuziehen. Die leztern fieng
man schon an für erblich zu halten, und wegen der
Fiskalgüter lagen fast alle Großen unter gleicher Schuld.
Man hatte den neuen König nicht gewählt, um gemachte
1h5 Beute wieder auszuliefern; also kam es bald zum Kriege,
in welchem Heinrich gegen die von ihm selbst erhobenen,
Lothar von Suplinburg und Adelbert, Erzbischof von
Mainz, den Kürzern zog, und desto weniger in Deutsch-
1115 land ausrichten konnte, da der Tod und das Testament
der Marggräfin Mathilde ihn zu einem neuen Zug nach
1122 Italien nöthigte. Auf dem Reichstage zu Worms wur-
den endlich die deutschen Streitigkeiten und zugleich auch
ein Theil des Kampfs gegen die überwiegende geistliche
Macht durch die Wormser Konkordaten mit dem
Papste Calirtus Ii. beygelegt, vermöge welcher die
Könige in Zukunft statt des Ringes und Stabes den
Bischöfen die Belehnung über die Regalien durch den
Scepter geben sollten »). Da diese Belehnung vor der
päpst-
a) Otto Frising. cliron. L. Vii, 16. „Hoc pro bono
pacis sibi soli, et non successoribus datum, dicunt
Romani.” — Die sämmtlichen Verhandlungen im Ori-
ginal
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Lothar_von_Suplinburg Otto
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mainz Deutsch- Marggräfin_Mathilde Italien Worms
bis zur höchsten Stufe der päpstlichen Macht. 131
gen, wußte sich Lehen zu erwerben, die bald erblich wer-
den, verlegt den Grafentitel auf den Umfang seiner Gü-
ter und vererbt ihn auf seine. Nachkommen, welche von
den nämlichen Gütern zum Theil schon unter den Otto-
nen angefangen hatten ihre Zunamen zu erhalten; eine
Sitte, welche, wie so viele andere, aus Lothringen und
mehr noch aus Italien, wo eigenthümlicher Landcsbesiz
und Zunamen aus ungleich höherem Datum sich herschrei-
den, in unser Vaterland sich verpflanzt hat. Princi-
pes (Fürsten) und Proceres hießen alle Mitglieder
der ansehnlichsten völlig freyen Landesfamilien, welche
auf.mehrern Einfluß bey der Person des Regenten und
bey den Staatsgeschäften Anspruch zu machen hatten,
ohne Rücksicht, ob sie ein öffentliches Amt verwalteten
oder nicht. Dies hinderte jedoch nicht, daß ein Mann
von niedriger Herkunft sich zu den höchsten Stellen em-
por schwingen konnte; so wie er sich aber geschwungen
hatte, gehörte seine Familie unter die Zahl der Fürsten.—
^ Me Kreuzzüge und die von den Franzosen ausgebildeten
^Turniere gaben allmahlig den Familien Wappen
ihren Ursprung. Aber nicht alle ansehnlichen Familien
hatten sie schon in diesem Zeitraume; und nicht alle Mit-
glieder einerley Familie hielten sich immer an das näm-
liche Wappen.
§. 5.
Die ganze Masse des Volks theilte sich in die kleine
Zahl der Freyen und in den großen Haufen der Un-
freyen. Ueber ihre nähere Verhältniße, so wie über die
Ausbildung der anfangs so unbedeutenoen, jezt aber im
I 2 Wach-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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132 Ii. Buch. Von Gründung des deutschen Reichs
feit begriffenen Ministerialen liefert am zweckmäßig-
sten der folgende an das Interregnum reichende Zeit-
raum die zusammenhangende Uebersicht.
§. 6.
Alles übrige Volk war hörig oder leibeigen, ge-
hörte nicht der Nation, sondern seinem Gutsherrn. Man
darf von dieser Regel keine Provinz unsers Vaterlands
ausnehmen; nur in den Berggegenden der Schweiz »),
im Tyrvl erhielten sich freye kleinere Gutsbesizer und
einzeln zerstreut in vielen andern Gegenden Deutschlands.
Gerade am Ende dieses Zeitraums fieng das Loos die-
ser Armen Leute, vorzüglich durch die Kreuzzüge, an,
stch zu mildern. Kriegsdienste konnte in frühern Zeiten
nur der Freye wegen seiner Besizungen und für ihn der
Hörige beym Heerbanne leisten. Der leibeigene Land-
mann trug keine Waffen b), selbst noch unter Heinrich I V.
Aber eben unter der unruhigen Regierung dieses Kaisers
fiengen die Großen an, ihre Leibeigenen zu bewaffnen
und in das Feld zu führen <0. In der Folge unter den
Hohen-
s) Go ld äst collectio consiitut. Tmper. p. Z»4. a. 1291,
Rudolphus I rex — „prudentibus viris, universis ho-
minibus vallis in Suitz liberae conditionis
exis tentibus, dilectis suis fidelibus gratiam etc. ”
— In Barern lernen wir durch die Monumenta ßoica etc.
die sogenannten Barfchalken kennen, welche für ihre
Person frey waren, auch eigenes Gut besaßen, aber Zins
und Dienste leisten mußten.
b) Lambertus S c h a f n a b u r g. a. 1070. ap. Struv. Agro-
rum cultores arma terre non poterant.
c) a, 1075. Agricolae militant Saxone».
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Deutschlands Rudolphus
134 n. Buch. Von Gründung des deutschen Reichs
am Rhein und an der Donau; im innern Deutschlande,
wo erst seit Heinrich I. allmahlig Städte erwachsen wa-
ren, mußten diese Verhältniße anders seyn. Legten die
Bischöfe und andere Große, auf ernstlichen Betrieb der
Ottonen bemauerte Flecken rings um ihre Burgen an,
so blieben die Bewohner, was sie bisher gewesen waren,
freye, hörige, leibeigene Leute, wie auf den königlichen
Villen. Die Anlagen der Könige aber galten zugleich
als Festungen, deren Bürger regelmäßigen Kriegsdienst
leisteten, folglich freye, mitunter auch wohl hörige Leute
waren a). Von der innern Verfassung derselben läßt
sich in diesem Zeiträume noch wenig Bestimmtes angeben.
Die Kaiser fegten ihre Grafen auf die Burg, wenn eine
vorhanden war und einen Schultheis an die Spize des
Raths, der aus den ansehnlichsten Bürgern bestand, zu
denen sich zu sehr verschiedenen Zeiten mehrere ansehn-
liche Familien aus dem offenen Lande zogen, die ent-
weder keine festen Burgen, oder sonst keine Freude an
den immerwährenden Plackereyen hatten, und innerhalb
den Mauern der Städte in mehrerer Ruhe und Sicher-
heit lebten. Aus beyden erwuchsen, man weiß nicht, ob
zu Ende des gegenwärtigen oder zu Anfang des folgen-
den Zeitraums, die Patricier, welche bald die öffent-
liche
a) Annalista Saxo, a. 927. Henricus T. ex agrariis
militibus nonum quemque eligens in urbibus ha-
bitare fecit etc. — Wie sehr Otto I. die Anlage der
Städte betrieb, beweisen die Privilegien, welche sich ein»
zelne Klöster geben ließen, „ quatenus servi liberique,
qui habitant in marchia abbatiae, non possint cogi,
ad muniendum castellum vel Civitatem,”
anno 965, Schannat Vindemiae litter. p. 7,
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Abänderungen bis zum großen Interregnum. 167
schwinden iulb völlig. Zwischen den Ständen des Reichs
entstehen aber von nun an unaufhörliche Streitigkeiten,
weil jeder Theil seinen Bestzungen die möglichste Aus-
dehnung zu geben suchte, das Ineinandergreifen unver-
meidlich wurde, und die Könige auch Privilegien zum
zweyten Male vcrwilligten, die ein anderer in den sei-
uigcn schon begriffen zu seyn glaubte. — Die Burg-
grafen, ehemals Untergeordnete der Pfalzgrafen, tre-
ten nun wie die übrigen Großen mit dem eignen Best;
der ihnen anvertrauten Pflegen hervor, und werden in
Zukunft zum Theil Fürsten; mit dem Landgerichte der
Pfalzgrafcn wurden in einigen Provinzen die ansehnlich-
sten Grafen belehnt, und so entstanden Landgrafen
mit fürstlicher Würde, in den Provinzen, welche keine
Herzoge hatten «).
<S. 7.
Bey diesem Zeitpunkte, wo alles seiner auf Jahr-
hunderte bleibenden Ausbildung sich nähert, scheint eine
gedrängte Uebersicht von dem Fortschreiten der Stände
nothwendige Sache zu seyn. Alles drehetc sich um die bey-
den Hauptbegriffe frey und uufrey; aber jeder derselben
enthielt mannigfaltige Abstufungen. Der Leibeigene (Ser-
vus) war noch immer eine Nulle, er gehörte seinem Ge-
bicther, nicht der Nation, und weil er blos Sache war,
so Verfügte der Besitzer über ihn wie über sein übriges
Gut;
a) Der Friedebrief K. Fricderichs vom I. 1187 nennt viel»
leicht zum ersten Male die Comites, Landgravii et
alii Comites, im Chion, Ursperg. p. Zot. ap.
Pithoeum.
4
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]