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1. Schul-Lesebuch - S. 236

1863 - Berlin : Stubenrauch
236 Daher, als sie einstmals auch vor dem Hause auf die leib- lichen Almosen warteten, liess ich sie alle in’s Haus kommen, hiess auf eine Seite die Alten, auf die andere das junge Volk treten und fing allsofort an, die Jüngeren freundlich zu fragen aus dem Eatechismo Lutheri von dem Grunde ihres Christen- thums, liess die Alten nur zuhören, brachte mit solcher Katechi- sation nicht mehr Zeit als etwa eine Viertelstunde zu, beschloss mit einem Gebete und theilte darauf nach Gewohnheit die Gaben aus, mit beigefügter Vorstellung, dass sie also künftig allezeit das Geistliche und Leibliche zugleich haben sollten, und ermahnte sie, allezeit des Donnerstages auf gleiche Weise in meinem Hause zu erscheinen, welches sie denn auch thaten. Dieses ist zu An- fang des 1694sten Jahres angefangen. Hierzu kam, dass mir die Noth der Hausarmen, die sich von öffentlichem Almosensammeln enthalten, sehr zu Herzen ging. Diesen htm auf einige Weise zu dienen, liess ich in der Wohn- stube des Pfarrhauses eine Büchse fest machen und oben darüber schreiben: „Wenn Jemand dieser Welt Güter bat, und siehet sei- nen Bruder darben, und schleusst sein Herz vor ihm zu, wie bleibet die Liebe Gottes bei ihm?“ (1. Job. 3.) Und darunter: „Lin jeglicher nach seiner Willkür; nicht mit Unwillen oder Zwang; denn einen fröhlichen Geher hat Gott lieh.“ (2. Eor. 9.) Dieses sollte Diejenigen, so bei mir aus- und eingingen, oder von andern Orten zu mir kämen, selbst erinnern, ihr Herz gegen die Armen aufzuschliessen. Solches geschahe zu Anfang des 1695sten Jahres, dass icb’s mit dieser Büchse anfing. Da geschahe es nach gar kurzer Zeit, dass eine gewisse Per- son auf einmal vier Thaler und sechszehn Groschen in meine Armenbücbse hineinthat. Als ich dieses in die Hände nahm, sagte ich mit Glauhensfreudigkeit: „Das ist ein ehrlich Kapital; davon muss man etwas Hechtes stiften; ich will eine Armenschule da- mit anfangen.“ — Ich besprach mich nicht darüber mit Fleisch und Blut, sondern fuhr im Glauben zu und machte noch dessel- bigen Tages Anstalt, dass für zwei Thaler Bücher gekauft wur- den, und bestellte einen armen Studenten, die armen Kinder täg- lich zwei Stunden zu unterweisen. Um Ostern 1695 fing sich diese Armensehule mit so gerin- gem Vorrath an; denn die oben erwähnten vier Thaler und sechs- zehn Groschen sind der rechte Anfang und das erste Kapital, woraus nicht allein zuerst die Armenschule angerichtet, son- dern auch sofort hernach das Waisenhaus veranlasst und er- wachsen ist.“ Und dieses ist dasselbe Waisenhaus, welches noch heute als ein Zeichen und Zeugniss der Gnade Gottes dasteht, und worin, wie oben berichtet, täglich an dreitausend Kinder Schule und Unterricht empfangen und arme Waisen erzogen werden, und worin noch gar viel andere Liebeswerke gross gewachsen sind, dass man sagen muss: Hier ist aus einem Senfkorn ein grosser Baum geworden, in dessen Zweigen die Vögel des Himmels nisten.

2. Schul-Lesebuch - S. 386

1863 - Berlin : Stubenrauch
386 und ist derselbe bis zur Auflösung des deutschen Reichs im Jahre 1806, also über ein Jahrtausend, den deutschen Kaisern, wenn sie sich in Rom krönen ließen, verblieben. Karls Ruhm war schon bei seinen Lebzeiten durch ganz Europa und bis in die andern damals bekannten Welttheile gedrungen. Von allen Seiten er- hielt er Zeichen der Achtung. Nur ein Gewaltiger achtete ihn, den allenthal- den geehrten Kaiser, nicht — der Tod. Im Januar des Jahres 814 wurde Karl von einem heftigen Fieber er- griffen. Seiner Gewohnheit nach wollte er sich durch Fasten helfen; aber es war umsonst. Am 28. Januar des genannten Jahres befahl er zu Aachen als ein zwei und siebenzigjähriger Greis den Geist in Gottes Hände. Merkwürdig, wie es gelebt hatte, wurde er auch begraben. Im vollen Kaiserschmucke, mit Krone, Schwert, ein goldenes Evangelienbuch auf den Knieen, ein Stück des heiligen Kreuzeö auf dem Haupte, die goldene Pilgertasche um die Hüfte, wurde er, sitzend auf einem goldenen Stuhle, in die Gruft der von ihm gestifteten Marienkirche zu Aachen hinabgelaffen. Noch lange nach seinem Tode lebte der Name des großen Karl in den Sagen und Liedern des Volkes fort. Die Nachkommen Karls des Großen. Karls Nachfolger war Ludwig der Fromme d. h. der Gütige. Er war der Regierung des mächtigen Reiches, welches ihm sein Vater hinterließ, nicht gewachsen. Er fühlte das selbst und theilte deshalb sein Reich unter seine drei Söhne, Lothar, Pipin und Ludwig. Nun aber heirathete der Kaiser zum zwei- ten Male, und es wurde ihm ein Sohn geboren, den man Karl denkahlen nannte. Um diesem auch eine Krone zuzuwenden, nahm er eine neue Theilung seiner Länder vor. Dadurch erbitterte er indeß seine drei älteren Söhne so sehr, daß sie gegen den eigenen Vater das Schwert ergriffen. Der unglückliche Kaiser erlebte den Schmerz, daß ein Theil seines Heeres von ihm abfiel und zu seinen Söhnen überging. Die Gegend bei Colmar, wo das geschah, heißt noch heut das Lügenfeld. Der stolze Lothar machte sich selbst zum Kaiser und mißhandelte den Vater, welcher in seine Gewalt gefallen war, auf die em- pörendste Weise. Der jüngere Sohn des Kaisers, der später Ludwig der Deuffche hieß, trat zuerst von dem schmählichen Bunde der gottlosen Söhne zurück, befreite den Vater aus der Hand des unnatürlichen Kindes und setzte ihn wieder in seine Würde ein. Nach einigen Jahren indeß, nach dem Tode seines Sohnes Pipin, theilte der Kaiser sein Reich von Neuem, und da Ludwig nur Baiern erhalten sollte, ergriff dieser die Waffen, und abermals hatte der unglückliche Vater gegen den eigenen Sohn zu kämpfen. Der Schmerz über seine Kinder riß den Kaiser 840 in's Grab. Nun brach der Zwiespalt unter seinen Söhnen aus, welche sich in blutigen Kriegen befehdeten. 843 schloffen sie jedoch den Vertrag von Verdün ab. Durch diesen Vertrag erhielt Karl der Kahle Frankreich, Ludwig der Deutsche alle Länder auf dem rechten Ufer des Rheins, und, damit er auch Weinberge hätte, die Städte Worms, Speier und Mainz. Lothar empfing die Kaiserkrone,

3. Schul-Lesebuch - S. 430

1863 - Berlin : Stubenrauch
430 wieder zu Felde zog, klagten ihn seine Feinde der Verrätherei an. Er hing in- deß seinen ehrgeizigen Träumen nach, die wohl gar ans den Sturz des Kaisers zielten. Ferdinand wurde mißtrauisch und entbot einzelne Anführer mit ihren Truppen von Wallensteins Heer nach Baiern. Dies reizte den stolzen Mann. Er trat nun wirllich in Unterhandlungen mit den Schweden und Sachsen, um sich die Krone von Böhmen zu sichern. Aber der größte Theil seines Heeres blieb dem Kaiser treu. Mit einem kleinen Reste zog er nach Eger, um sich hier mit den Schweden und Sachsen zu vereinigen. Oeffentlich ward er als Berräther erklärt. Der Commandant von Eger beschloß, sich Wallensteins le- bendig oder todt zu bemächtigen. Er versammelte bei einem Gastmahle die dem Herzoge treu gebliebenen Generale und ließ sie dann meuchlings von bereit ge- haltenen Dragonern ermorden. Darauf eilte ein Hauptmann mit sechs Mann nach dem Stadtschloffe, wo Wallenstein wohnte. Dieser hatte sich schon zur Ruhe begeben, und sein Kammerdiener traf auf die eindringenden Mörder. Sogleich stießen sie ihn nieder, als er Lärm machen wollte, eilten nach dem Schlafgemach des Friedländers, sprengten die Thür und stürzten hinein. Wal- lensteiu war, von dem Lärmen aufgeschreckt, im Hemde aus dem Bette gestie- gen und stand unerschrocken da. „Bist du der Schelm," schreit ihn der Haupt- mann an, „der des Kaisers Volk zu dem Feinde überführen und Seiner Ma- jestät die Krone vom Haupte reißen will? Jetzt mußt du sterben!" Wallenstein schweigt bei dieser ungewohnten Anrede. Die Arme weit auseinanderhaltend, empfängt er in der Brust den tödtlichen Stoß mit der Partisane. Todt fällt er nieder, ohne einen Laut auszustoßen (1634). — So waren die beiden größten Kricgsführer vom Schauplatz getreten; aber der Krieg wüthete mit größerer Grausamkeit fort, denn zuvor. Bisher waren die Schweden wegen ihrer Manneszucht gerühmt und die Wallensteiner wegen ihrer Zügellosigkeit gefürchtet; nach Gustav Adolphs Tode gaben aber die erstern den letztern in dieser Beziehung nichts nach. Im Norden, im Süden, im Osten, im Westen war das deutsche Land bald eine Beute der Schweden, bald der Kaiser- lichen, bald der Franzosen. Blutige Schlachten wurden geschlagen bei Nördlingen, Wittstock und Lützen. Große Feldherren führten die Heere an; Gallas und Piccolomini auf Seiten der Kaiserlichen, der Herzog Bernhard von Sachsen- Weimar, Horn, Banner, Torstenson, Wrangel auf Seiten der Schweden. Alle Welt sehnte sich nach Frieden. Das deutsche Land lag wüste; die Felder waren verlasien und unbebaut, und wo eine junge Saat aufschoß, zerstörte ein einziger Durchmarsch den Fleiß eines ganzen Jahres. Die Städte seufzten unter dem Druck zügelloser Besatzungen. Hunger und Theurung herrschte, und Mißernten vermehrten noch in den letzten Jahren das Elend. Pestartige Krankheiten raff- ten die Bewohner hinweg, die das Feuer und das Schwert bisher verschont hatte. Recht und Gerechtigkeit, Treue und Glauben ward mit Füßen getreten; denn nur die grausame Willkür des Soldaten herrschte. Endlich ward der Friede zu Münster und Osnabrück geschloffen (1648). Freilich entriß er dem Vater- lande kostbare Grenzländer zur Entschädigung für Frankreich und Schweden; aber selbst diesen harten Frieden — man nennt ihn den westphälischen — be- grüßte man als eine Wohlthat nach solchem furchtbaren Kriege.

4. Schul-Lesebuch - S. 417

1863 - Berlin : Stubenrauch
417 39. Uebergabe des Augsburgischen G!aubensbekenntnisses. (Der 25. Juni 1530.) Der Kaiser Karl hatte viel Kriege und Händel außerhalb der deutschen Lande zu bestehen; darum konnte er die kirchlichen Streitigkeiten nicht immer vor die Hand nehmen. Indeß schrieb er 1529 einen Reichstag zu Speier aus. Da aber die Katholischen hier mehr Stimmen hatten, als die Bekenner des lauteren Evan- gelii, so setzten sie den Beschluß durch, daß es Keinem ferner ge- stattet sein solle, zu den Lutherischen überzugehen. Dagegen legten die Lutherischen eine Protestation ein, d. i» eine Einsprache, worin sie erklärten, daß sie bei ihres Herrn und Heilandes Wort, wel- ches sie ohne Zweifel rein, lauter und recht hätten, verbleiben woll- ten, und daß sie aus redlichen Gründen den Beschluß des Reichs- tages für nichtig und unbündig erklären müßten. Diese Protesta- tion unterschrieben sechs Fürsten und vierzehn Reichsstädte. Bon dieser Protestation hießen die Lutherischen seitdem Protestanten. Nun geschah es, daß der Kaiser nach Italien zog, damit er dort die Kaiserkrone empfinge. Als Papst Clemens in ihn drang, der Kaiser solle mit Schwertes Gewalt die neue Lehre ausrotten, hat dieser antworten lassen: Es wären zwei Wege, Frieden und Einigkeit in der Christenheit anzurichten; entweder daß man mit dem Schwerte die Halsstarrigen strafe, oder daß man gütliche Wege einschlage. Er sei gesonnen, gütliche Wege vorzunehmen. Deshalb ward der Reichstag zu Augsburg ausgeschrieben, auf welchem man wegen der Religionsirrung gütliche Unterredung halten und zugleich wegen des Türkenkrieges rathschlagen wollte. Denn die Türken hatten 1453 Constantinopel erstürmt und be- drohten seitdem mit ihren wilden Horden die deutschen Lande. Kaiser Karl aber gedachte, sie zu bekriegen, und er brauchte dazu die Hülfe der Protestanten; daher war er gegen sie milder ge- sinnt. Kurfürst Johann von Sachsen berathschlagte mit seinen Gelehrten, was zu thun sei. Auf ihren Rath beschloß er, den Reichstag zu besuchen. Zugleich befahl er, daß von der evange- lischen Lehre ein Entwurf aufgesetzt würde. Luther schrieb 17 Ar- tikel der christlichen Lehre nieder und sandte sie dem Kurfürsten nach Torgau. Darauf brach der Kurfürst von Sachsen am 3. April • 1530 von Torgau nach Augsburg auf und hielt mit großem Ge- folge von fürstlichen und gräflichen Personen, vielen Rittern, Edel- leuten und Räthen, auch den vornehmsten Gotteßgelehrten seines Landes seinen Einzug in Augsburg. vr. Luther war anfänglich auch mit in dem Gefolge des Kur- fürsten; jedoch weil dieser befürchtete, er möchte durch die Gegen- wart dieses Mannes den Kaiser beleidigen, so ließ er Or. Luther heimlich auf der Festung Koburg, mit dem Versprechen, in der 27

5. Schul-Lesebuch - S. 423

1863 - Berlin : Stubenrauch
423 42. Calvin. Das Wer?, welches Zwingli begonnen hatte, vollendete Calvin. Er war im Jahre 1509 in Frankreich geboren. Sern Vater war ein ernster, strenger und rechtlicher Mann. Die ersten Keime der Frömmigkeit erweckte in dem Herzen des Knaben seine fromme Mutter. Früh gewöhnte sie den Sohn zum Beten, auch unter freiem Himmel. In dem jungen Calvin war der ernste Sinn des Vaters und die milde Frömmigkeit der Mutter vereint. Sein Vater be- stimmte ihn zur Nechtsgelehrsamkeit, und der Sohn zeichnete sich bald durch tüchtige Kenntnisie aus. Er lernte auch die Bibel kennen und sein Herz er- schloß sich dem Evangelio. In der Einsamkeit und in der Stille der Nächte studirte er das Wort Gottes mit Fleiß. 1532 gab er seinen früheren Beruf auf und widmete sich der Gottesgelahrthcit. Mit Feuer vertheidigte er den evangelischen Glauben, zog sich aber dadurch den Haß hochgestellter Personen zu und mußte Frankreich verlasien. Er kam nach Genf, einer Stadt in der fran- zösischen Schweiz. Als Calvin hier erschien, warp er aufgefordert, zu bleiben. Die gewaltigen Worte eines frommen Mannes-. „Treibst du nicht Gottes Werk mit uns, so wird Gottes Fluch auf dir ruhen" drangen ihm tief in die Seele, und er blieb. 23 Jahre weilte er in Genf und hat ein Licht angezündet, wel- ches durch viele Länder leuchtete, und das noch heute scheint. Gewaltig wirkten seine Predigten. Mit Entschiedenheit und Ernst sorgte er dafür, daß die Ge- meinde in Genf ein ehrbares, christliches Leben führte; alles Fluchen, Lästern, Tanzen und alle Ausschweifungen wurden schwer bestraft. Aber sein Ernst er- bitterte Vieler Herzen. Seine Feinde wußten es zu bewirken, daß er aus Genf weichen mußte. Kaum war er fortgezogen, so brachen die größten Unordnun- gen aus. Empörung und Mordthaten herrschten. Alle Befferen ersehnten Cal- vin zurück; man lud ihn ein, wiederzukommen, und er kam. Seine Ankunft war ein Freudenfest für Genf. Bald hatte er in der Stadt eine der herrlich- sten evangelischen Gemeinden gebildet. — Als ein müder Kämpfer beschloß Calvin sein Leben am 17. Mai 1564. An ihm verlor Genf den weisesten Bürger; die Kirche beklagt? bei seinem Tode den Verlust ihres treuesten Dieners; die Schule verlor an ihm einen großen Lehrer. Alle sahen sich des gemeinsamen Vaters und Trösters beraubt. Unter feierlicher Begleitung des Rathes, der Geistlichkeit, der Schulen und der ge- sammten Bürgerschaft ward er zur Erde bestattet und seine irdische Hülle mit einem einfachen Hügel bedeckt. Es bedurfte keines weiteren Denkmals. Die zahlreichen Gemeinden, welche er in vielen Ländern mit hat gründen helfen, sind ihm ein dauernderes Denkmal, als Inschriften in Stein und Erz. 43. Die Schlacht bei Mühlberg. Nach Luthers Tode brach schweres Unglück über die.evangelischen hereim Der Kaiser Karl V. hatte bis jetzt bald mit den Türken, bald mit den Fran- zosen zu thun gehabt und war dadurch verhindert worden, etwas Ernstliches gegen die Protestanten zu unternehmen. Nun aber hatte er keine äußeren Feinde mehr zu fürchten, und er beschloß, die Evangelischen mit Gewalt zu unterdrücken.

6. Schul-Lesebuch - S. 427

1863 - Berlin : Stubenrauch
427 3. «Quftao ctöospfj erscheint in Deutschland. Jener Schrei der Entrüstung, den die Evangelischen in Deutschland ausgestoßen, fand in dem Herzen des frommen Kö- nigs von Schweden, Gustav Adolph, einen Wiederhall. Erst 17 Jahr alt, hatte er den schwedischen Thron bestiegen. Mit einer leutseligen Freundlichkeit verband er eine hohe Würde. Die Kraft der Rede stand ihm in besonderem Maaße zu Gebote. Un- erschrockenheit im wildesten Schlachtgewichte unterstützte seine Feld- herrnkuust. Ein frommer, evangelischer Sinn, der jede seiner Handlungen leitete, verband sich mit ächt christlicher Tapferkeit. Durch Kriege gegen Polen, Rußland und Dänemark hatte er sich ausgezeichnete Führer und ein vortreffliches Heer gebildet. — Jetzt beschloß er, den deutschen Glaubensbrüdern beizustehen. Tief bewegt, seine sechsjährige Tochter Christine an der Hand, nahm er von den Seinen Abschied. Er schloß seine Rede mit den Worten: „Ich sage euch Allen Lebewohl; ich sage es vielleicht auf ewig!" — Mit nur 15,000 seiner Kerntruppen landete er in Pommern (1630). Angesichts seines Heeres fiel er auf die Kniee nieder und betete. — „Weint nicht," sprach er darauf zu seinen umstehenden Offizieren, denen Thränen in den Augen standen, „sondern betet inbrünstig von Grund eures Herzens. Je mehr Betens, desto mehr Siegens." — Zuerst vertrieb er die Kaiserlichen aus Pommern/ Mecklen- burg und Brandenburg. Holland, England und Frankreich ver- bündeten sich mit ihm. Die deutschen Fürsten mißtrauten ihm Leider. Ja sein Schwager, Georg Wilhelm von Brandenburg, wollte es lieber mit den Kaiserlichen, als mit den glaubensver- wandten Schweden halten. Erst als Gustav Adolph bei einer Zusammenkunft in der Cöpenicker Haide vor Berlin dem Kurfür- sten sagte: „Ihr werdet es einst vor Gott zu verantworten haben, daß ihr um des Evangelii willen nichts habt thun wollen," gab dieser die Festungen Spandau und Küstrin an die Schweden. Nun eilte der König, um Magdeburg von Tilly zu befreien, der es hart belagerte. Er konnte das Geschick der unglücklichen Stadt nicht wenden. Sie wurde am 10. Mai 1631 von den furchtbaren Schaaren Tillys im Sturm genommen und ward der Schauplatz furchtbarer Gräuel und unmenschlicher Mordthaten. Eine Stunde nach dem Beginn des Mordens und Plünderns brach eine Feuers- brunst aus. Am Abend lag die ganze Stadt bis auf einige Fischer- hütten und den ehrwürdigen Dom in Asche. Von 35,000 Einwoh- nern waren etwa noch 5000 übrig; alle anderer, hatten den Tod durch daß Schwert, durch qualvolle Martern oder in den Flam- men gefunden.

7. Schul-Lesebuch - S. 19

1863 - Berlin : Stubenrauch
19 donnernd hallte es in der Runde: „Heil und Segen dem neuen Herr- scher!" — Darauf schritt der Erzbischof mit Otto bis zum Altare vor. Hier lagen Schwert und Wehrgehenk, Mantel und Spangen, Scepter, Stab und Diadem, die Zeichen der königlichen Würde, bereit. Zuerst nahm er Schwert und Wehrgehenk und sprach, zum Könige gewendet: „Nimm hin dies Schwert und triff damit alle Feinde des Herrn, Hei- den und schlechte Christen; denn darum hat dir Gottes Wille alle Ge- walt verliehen, daß die ganze Christenheit sicheren Frieden gewinne." Dann ergriff er die Spangen und den Mantel und legte sie ihm an mit folgenden Worten: „Die Säume dieses Gewandes, die bis zur Erde herabwallen, sollen dich mahnen, bis aus Ende auszuharren im Eifer für den Glauben und in der Sorge für den Frieden." Und als er ihm Scepter und Stab überreichte, sprach er: „An diesen Zeichen lerne, daß du väterlich züchtigen sollst, die dir untergeben sind." „Vor Allem aber/' fuhr er fort, „strecke deine Hand aus voll Barmherzigkeit gegen die Diener Gottes, wie gegen die Wittwen und Waisen, und nimmer versiege auf deinem Haupte das Oel des Erbarmens, auf daß du hier und dort die unvergängliche Krone zum Lohn empfangest!" Mit diesen Worten nahm er das Oelhorn, salbte ihn mit dem heiligen Oele, das die Kirche als ein Zeichen der Barmherzigkeit ansieht, und setzte ihm das goldene Diadem auf das Haupt. — Als so die Krönung vollbracht war, stieg Otto zum Throne empor, der zwischen zwei Mar- morsäulen von wunderbarer Schönheit errichtet war, und wo er von Allen gesehen werden konnte. Auf dieser Stelle blieb er, so lange der Gottesdienst dauerte. Dann stieg er vom Throne herab und begab sich in die Pfalz (den Palast) Karls des Großen. Hier war schon an marmorner Tafel das Krönungsmahl bereitet, und mit den Bischöfen und allen Großen setzte sich der König zur Ta- fel. Es dieneten ihm aber die Herzöge der deutschen Länder, zum Zei- chen, daß sie den König als ihren Herrscher erkannten und nichts sein wollten, als die Ersten seiner Diener. Der Lothringerherzog Giselbert, in dessen Gebiete Aachen lag, leistete die Dienste eines Kämnierers und ordnete die ganze Feier. Der Frankenherzog Eberhard sorgte als Truchseß für die Tafel; der Schwabenherzog Hermann stand als oberster Mundschenk denen vor, die den Wein spendeten, und Arnulf von Baiern nahm als Marschall für die Ritter und ihre Pferde Be- dacht, wie er auch die Stelle ersehen hatte, wo man lagern und die Zelte aufschlagen konnte. Denn die Stadt reichte, nicht aus, die Zahl aller der Herren, die nach Aachen geritten waren, in sich zu fassen. Als die Festlichkeiten beendet waren, lohnte Otto Jedem der Großen mit reichlichen Geschenken, und froh kehrten Alle in ihre Heimath zurück. 2. Seine Person und was er gethan. Otto war groß und kräftig von Gestalt. Er war ein rüstiger Jäger, ein gewandter Reiter. Helle lebhafte Augen blitzten in seinem Angesichte. Lang wallte sein Bart bis auf die Brust herab. Prunk liebte er nicht. Er war freigebig, leutselig, gnädig; dennoch fürchtete man ihn mehr, als man ihn liebte. Schwer war sein Zorn zu ertra- gen. Gegen Freunde übte er felsenfeste Treue, gegen gedemüthigte Feinde Großmuth. Die Krone, welche er besonderer Gnade Gottes zu 2*

8. Schul-Lesebuch - S. 154

1863 - Berlin : Stubenrauch
154 rasch vorwärts. Der Kurfürst erfuhr, daß der schwedische Oberst Wangelin mit einem Dragonerregimente in Rathenow eingerückt war, um von dort nach Brandenburg zu ziehen. Er beschloß, die Schweden in Rathenow zu überfallen. Der kurfürstliche Lanvrath daselbst bekam Befehl, die schwedischen Offiziere zu einem Gast- mahle einzuladen. Während diese schmausten, umzingelten die Brandenburger in aller Stille die Stadt. Der Feldmarschall Derflinger drang mit der Pistole auf der Brust einem gefangenen Schweden das Feldgeschrei ab, kleidete dann einen Theil seiner Leute in schwedische Röcke und erlangte Einlaß in die Stadt. Die Wache wurde niedergeworfen. Gleichzeitig griffen die kurfürst- lichen Truppen an zwei Stellen an und drangen in Rathenow ein. Derflinger sprengte mit seinen Reitern durch die Straßen und vollendete die Eroberung der Stadt. . Die Schweden zogen sich nun in aller Eile in die Gegend von Fehrbellin. Sogleich sandte der Kurfürst den Landgrafen von Hessen-Homburg mit 1600 Reitern ab, um die Schweden im Auge zu behalten, sie zu drängen oder aufzuhalten, wie es gerade angemessen schien, doch mit dem strengen Befehl, kein Gefecht zu beginnen. — Er hielt unterdeß einen Kriegsrath ab und forderte die Meinung seiner Generale, ob es rathsam sei, eine Schlacht zu beginnen. Da sein Fußvolk noch 10 Meilen zurück war, die Schweden auch an Zahl stärker waren, so widerriethen die Ge- nerale eine Schlacht. Der Kurfürst aber entschied: „Weil wir dem Feinde so nahe sind, muß er Haare oder Federn lassen." — Am 18. Juni Morgens hatte der Landgraf von Hessen-Homburg die Schweden eine Stunde von Fehrbellin erreicht. Vom heißen Nachjagen aufgeregt und von seinem Ungestüm fortgerissen, chatte er gegen den erhaltenen Befehl die Schweden hitzig angegriffen, und sah sich bald in einen heißen Kampf mit ihrem ganzen Heere verwickelt. Er war unrettbar verloren, wenn er nicht schnell Hülfe bekam. Derflinger äußerte: „Wir müssen ihm helfen, sonst bekommen wir keinen Mann wieder." Der Kurfürst ließ ihm sa- gen, er solle sich zu halten suchen; man werde mit der ganzen Macht nachrücken. In vollem Rennen brach ein Theil der bran- denburgischen Reiter auf und erreichte die Schweden. Derflinger ließ auf einem Sandhügel, welchen der Feind zu besetzen ver- gessen hatte, Geschütze auffahren, und bald schlugen die Kugeln in die Reihen 6er Schweden. Diese machten die größten Anstren- gungen, den Hügel in ihre Gewalt zu bekommen, und da ein be- deutender Theil der Brandenburger noch nicht auf dem Schlacht- felde angekommen war, so geriethen die Kanonen in große Ge- fahr. Aber die Dragoner Derflingers stiegen von ihren Pferden und hielten wacker aus, bis Hülfe erschien. Endlich kam der Kur- fürst. An der Spitze einiger Schwadronen stürzte er auf die

9. Schul-Lesebuch - S. 219

1863 - Berlin : Stubenrauch
219 nete den anklopfenden Kleinen seine Thüre, speiste, tränkte und kleidete sie und ging hinaus und weinte bitterlich. Die Größe des Elends gebot ihm bald, Genossen zu suchen, die mit ihm zur Hülfe sich verbänden. Er sammelte alle Gleichgesinnten zur „Gesell- schaft der Freunde in der Noth", die, eins in Liebe und Barmherzigkeit, dem Strome des Jammers sich muthig in den Weg stellte. Dieser Verein unterstützte das arme Landvolk mit haaren Geschenken und unverzinslicheu Vor- schüssen zum Ankauf von Vieh und Saatkorn, zum Wiederaufbau ihrer ver- brannten Häuser, zur Verpflegung ihrer Waisen und Kranken. Ader dabei konnte Falk nicht stehen bleiben, sondern mehr als Alles ängstigte ihn die Sorge um die verlassene und hülflos verkommende Jugend. Mit Muttersorge sam- melte er die hülflosen, verlassenen Kindlein von den Landstraßen, wo sie ver- schmachtet umherirrten, und von den Zäunen, wo sie verkamen, in sein eigenes Haus; und was er seinen eigenen Kindern, die nun im Grabe lagen, von Liebe und aufopfernder Treue nicht mehr erweisen konnte, das erwies er den frem- den, in denen der Herr selbst tröstend zu ihm gekommen war. Der Glaube an diesen Herrn war das goldene Kapital, mit dem er getrost ein Rettungs- haus für arme, unglückliche Kinder begründete. Wenn die Knaben darin das rechte Alter erreicht halten, also daß au ihre Zukunft mußte gedacht werden, dann brachte er sie zu ehrsamen, gottesfürchti- gen Handwerkern, damit sie dort der edlen Schusterei, Schneiderei und Tisch- lerei Pflegen und dereinst in Ehren ihr Brot sich erwerben könnten. Aber jeg- lichen Sonntag, wenn die Werkstätten geschlossen waren und das junge Volk sonst in Gefahr ist, seinen Sparpfennig in den Wirthshäusern und auf den Tanzböden zu vergeuden, rief er diejenigen, welche in Weimar die Burschen- zeit durchmachten, wieder zu sich in sein Haus und verlebte mit ihnen in trau- lichen Gesprächen, bei Gesang und bei Betrachtung vou Gottes Wort, stille Abendstunden, deren Segen sie in die Arbeitswoche mit hinausuahmen. Die Anstalt mehrte sich fort und fort; das grenzenlose Kriegöelend mit seinem Gefolge füllte und überfüllte noch immer die schon beschränkten Räume. Im Jahre 1821 zählte die Anstalt an 300 arme Kinder. Als nun das Haus gar zu voll war, schaffte Johannes Rath. Für 5000 Thaler erstand er käuf- lich den Lutherhof. Da wurde also gesackt und gepackt und geschleppt und ge- tragen; und weil viele Hände bald ein Ende machen, so währte es nicht lange, bis alle Habseligkeiten in's Luthergäßchen hinübergeschafst und das ganze Nest mit den 300 Küchlein in den altergrauen Mauern geborgen war. Da nun aber der Lutherhof gar sehr wüste und leer war, Maurer und Zimmerleute auch nicht konnten gedungen werden, mußten die Jungen selber sehen, wie sie fertig würden. Und damit fing das Mauern, Zimmern und Hobeln an, früh und spät und spät und früh, und mit solcher Fröhlichkeit, mit Lust und Ge- sang, daß, wenn Luther noch einmal in das alte Haus getreten wäre, er vor Freuden in die Hände geklatscht und sicherlich fix mit Hand angelegt hätte. Mancher Freund, dem die Sache gefiel, gab zu dem Bau willig sein Scherf- lein, und als vier Sommer in'ö Land gegangen waren, war aus dem alten Lutherhose rm neuer Lutherhof geboren^ aber, der alte Luthergeist waltete noch

10. Schul-Lesebuch - S. 220

1863 - Berlin : Stubenrauch
220 rann, gläubig und kräftig. Wie zum Schluß Alles fertig dastaud, fest und sauber, wie aus dem Ei geschält: — das war eine Freude! denn kein Ziegel auf dem Dach, den nicht die Knaben gelegt, und kein Stuhl und Tisch, den nicht die Knaben bereitet, und kein Schloß an der Thür, das nicht die Knaben gefügt bätten, die armen, ans Sünden geretteten Knaben. Diese stillen Mauern sind die Geburtsstätte für viel reiches Leben gewor- den. Wer jetzt durch's weimarische Land ginge, der würde noch manchen Hand- werksmeister und manchen gottesfürchügen Schullehrer finden, der einst auf dem Lutherhofe hat beten und arbeiten gelernt, und dem der Name Johannes Falk in dankbarem Gedächtniß steht. Ja, die Kunde dieses in der That sich bewäh- renden, dienenden und rettenden Glaubens wurde wie vom Winde in die Nähe und Ferne getragen, und aus dem edlen Samen zum Heile der armen, ver- kümmernden Jugend ist viel edle Frucht erwachsen. In Deutschland nicht nur, sondern in Frankreich, England und Rußland wurden Anstalten gegründet, die wie jene die Verlorenen sammelten, und in denen das verachtete Kreuz des Herrn wieder aufgerichtet ward. Gott hatte seinem Knechte noch eine Prüfungözeit vorbehalten. Eine schwere Krankheit warf ihn danieder; auf langwierigem Siechbeite, geplagt von unsäg- lichen Schmerzen, bereitete er sich zum seligen Sterben. Und am 14. Februar des Jahres 1826, Abends 7 Uhr, ist Johannes Falk in einem Alter von 56 Jah- ren, den Namen seines Heilandes auf den Lippen, sanft und selig entschlafen. — Zur Grabschrist hat er sich selbst folgende Verse erwählt: Unter diesen grünen Linden ist, durch Christus frei von Sünden, Herr Johannes Falk zu finden. An der Ostsee fernem Strande ließ er Eltern und Verwandte, ■ da ihn Gott zur Jlme sandte. Kinder, die aus fremden Städten diesen stillen Ort betreten, sollen also für ihn beten: „Ew'gcr Vater, Dir befehle ich des Vaters arme Seele hier in dunkler Grabeshöhle! Weil er Kinder angenommen, . laß ihn ja mit allen Frommen alö Dein Kind auch zu Dir kommen!" 70. Das nördliche Flachland der Provinz Sachsen. !. Äle Lttmar.st und ihre Nemohuer in ehemaliger Zeit. Der nördliche Theil der Provinz Sachsen ist die Altmark. Sie ist eigentlich das Stammland des ganzen preußischen Staates. Mitten in derselben erhebt sich im Salzwedler Kreise beim Dorfe Dolchau ein Hügel. Wer heut auf demselben steht, der überschaut 7 Städte und 80 Dörfer und hat einen Umblick über einen großen Theil der weiten Ebene, die das nördliche Sachsenland ausmacht. In alten Zeiten kamen auf diesem Hügel die freien Männer des Landes zusammen, um Geruch/ zu ballen und Recht zu sprechen.
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