26
wird; doch ist der 4 Stunden lange und V2 Stunde breite
Ueberlingersee ausschließlich badisches Desitzthum^. Der See,
dessen absolute Höhe über dem adriatischen Meer und der
Nordsee nun ermittelt ist, liegt 1232' ü. d. M., mißt von
Bregenz bis Constanz 10 bad. Stunden und bis zur Mün-
dung der Stockacher Aach 14 Stunden. Seine größte
Breite zwischen Arbon und Bregenz beträgt 5 Stunden;
zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 3 Stunden,
zwischen Constanz und Meersburg 1v2 Stunden. An
Flächenraum nimmt er 9*/2 lum. ein.
Er ist also dreimal größer als das Fürstenthum Lichtenstein
(3 sim.). Uebrigens sind außer diesem noch 7 Deutsche Staaten
an Umfang kleiner als der Bodensee: die Landgrafschaft Hessen (5
s)M-), das Fürstenthum Lippe-Schaumburg 8 ssim., das Fürsten-
thum Reuß-Greiz 7 s)M. und die 4 freien Reichsstädte: Frank-
furt 2, Hamburg 6, Lübeck 6, Bremen 3y2 f)M.
Unter der Benennung Dbersee begreift man die süd-
lichere Seehälfte: von Immenstaad-Romanshorn bis Bregenz.
Im Ueberlingersee liegt die hochanstcigende aber kleine
Insel Mainau mit schönem Schloß, setzt Eigenthum des
Großherzogs.
Ehedem eine Besitzung des deutschen Ordens, wurde diese Insel
im 30iährigen Krieg 1647 von den Schweden mit einer Flotille
von 17 Schiffen erstürmt und geplündert.
Die vorzüglichsten Seehafen sind: Constanz, Ludwigs-
hasen, Meersburg (badisch), Friedrichshafen (württember-
gisch), Lindau (bayerisch, auf einer Insel im südöstlichen
Theil des Bodensees), Bregenz (österreichisch), Rorschach
und Romanshorn (schweizerisch).
Bei starkem Wind, namentlich beim Südwind, „Föhn" genannt,
ist der See sehr bewegt und auch für größere Schiffe gefährlich;
der Obersee ist selbst zeitweise sehr stürmisch, während die Seefläche
bei Constanz sich ruhig verhält; doch zeigt er manchmal bei stil-
lem Wetter ein starkes sogenanntes „Grundgcwell", wobei der ganze
See in Bewegung ist. Die tiefste Stelle desselben ist in der Mitte
zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 856'. Bei Constanz
zwischen Horn und Kreuzlingen beträgt dieselbe 140'. In den See
ergießen sich gegen 50 Bäche und Flüsse. Unter den vielen (26)
Fischarten, die derselbe enthält, sind die Felchen und Gangfische
dem See allein eigentümlich. Von crsteren werden die Blaufel-
chen nur zwischen der Mainau, Meersburg und Bottighofen und
in der Bucht von Constanz im Juni und Juli gefangen; die Sand-
felchen im Winter am Untersce; die Gangfische aber in den Mo-
naten November und December. Der Fang der letzteren beginnt
im Untersee bei Ermatingen und Gottlieben und endet bei Constanz
oberhalb der Rheinbrücke, wo sie zu Tausenden innerhalb der nach
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
27
der Fischerordnung hiesür festgesetzten 13 Nächte gefangen werden.
Letztere kommen geräuchert in den Handel. Aber es gibt im See
auch Hechte bis zu 40 Pfund; Seeforellen bei Constanz und Lachs-'
forellen bei Lindau bis zu 30 Pfund. Außerdem werde>a 73 Vögel-
arten, worunter 36 Arten Schwimm- und 30 Arten Sumpfvögel
an demselben aufgezählt.
5 Eisenbahnen münden am Bodensee: 1) die baye-
rische Staatsbahn in Lindau, 2) die Schweizerbahn von
Winterthur nach St. Gallen, 3) die Schweizerbahn von
Winterthur nach Romanshorn, 4) die württembergische
Staatsbahn bei Friedrichshasen, 5) die badische bei Constanz.
Vom Bodensee 3/4 Stunden entfernt, doch mit demselben
durch den bei Constanz abfließenden Rhein verbunden, ist
der Zetter- oder Untersee — ein selbständiges Seebecken
von mehr als 1 Om. Umfang, von Gottlieben bis zur
Zeller Aach 3% Stunden, bis Stein Vj2 Stunden lang;
die Breite beträgt 1—iy2 Stunden. Die größte Tiefe
zwischen Hornstaad und Berlingen beträgt 148'. Er um-
schließt die Insel Reichenau, die °/4 Stunden lang und
gegen % Stunden breit ist.
Die vom irländischen Bischof Pirmin 724 gegründete, 1538 mit
dem Hochstift Constanz vereinigte Benediktinerabtei Reichenau war
eine der wichtigsten Bildungsstätten Süddeutschlands. Die Kirche
von Oberzell (unfern der Ruinen der 1370 zerstörten Burg Scho-
pfeln), wurde 888 von dem später zum Erzbischof von Mainz er-
nannten Abt Hatto von Köln erbaut. Auf dieser Insel liegt der
als Heerführer sagenberühmte Schwager Carls des Großen, Gerold,
damals Herr des ganzen Linz- und Argengaues, der im Kampfe
wider die Avaren fiel, begraben. In Mittelzell ist die Grabstätte
Kaiser Carls des Dicken, f 888.
Der Seearm zwischen der Reichenau und Allensbach heißt auch
der Gnadensee.
Von Constanz bis in die Nähe von Gottlieben ist der Rhein
ganz badisch; von da an bildet der Thalweg, der am Schweizer
User hinzieht, die Landesgrenze, so daß fast der ganze Unterscc zu
Baden gehört. Dieser See gefriert beinahe alljährlich zu, so daß
er von der Reichenau in die Schweiz oft mit Magen befahren
werden kann. Der Bodensee dagegen gefriert seiner bewegten
Wellen wegen höchst selten zu. Doch fand dieß statt in den Jah-
ren 1277, 1560, 1573, 1587, 1695 und 1830.
Besonders hoch (10'/2‘ über den Nullpunkt des Lindauer Pegels,
der den niedersten Stand des Wassers bezeichnet, während der Con-
stanzer Pegel den höchsten angibt) war der Wafferstand in den
Jahren 1343, 1511. Nahezu gleich hoch in den Jahren 1640, 1770, <
1785. Auch in den Jahren 1817, 1821, 1822, 1857, 1858 er-
reichte der See eine bedeutende Höhe. Sehr niedrig war der Wasser-
stand 1672, 1725, 1779, 1784, 1797 und 1859. Am höchsten steht
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
32
Von da geht sie in östlicher Richtung nach Waldshut,
Schaffhausen und mündet am Bodensee in Constan;.
Eine Zweigbahn wird ins Wiesenthal nach Schopfheim
gebaut.
Von Mannheim weg auf der linken Seite des Rheins geht eine
Bahn über Worms nach Mainz und über Neustadt nach Zweibrücken.
Zwischen Mannheim und Heidelberg hat sie ihre Fort-
setzung nördlich über Darmstadt nach Frankfurt und von
da nach allen Richtungen weiter.
Von Heidelberg in östlicher Richtung verfolgt sie den
Neckar bis Neckargmünd, zieht sich südlich am linken Ufer
der Elsen; hinan bis Meckesheirn, dann östlich an der
Schwarzbach hin bis Helmstadt, erreicht bei Mörtelstein wie-
der den Neckar, überschreitet denselben bei Neckarelz und
geht nun weiter über Mosbach, durchschneidet das Bauland,
um sich später bei Würzburg mit der bayrische» Bahn und
in südlicher Richtung mit der württembergischen bei Heil-
bronn zu verbinden.
Von Bruchsal weg geht eine Bahn in östlicher Rich-
tung über Stuttgart, Ulm nach Augsburg, München, Salz-
burg, Linz, Wien — und von Ulm in südlicher Richtung
an den Bodensee nach Friedrichshafen.
Von Carlsruhe geht eine Zweigbahn in östlicher Rich-
tnng nach Pforzheim u. s. w., westlich eine solche nach
Marimiliansau am Rhein, von wo sie mit neuzuerbanen-
den rheinbayrischen Bahnen verbunden werden soll.
Von Appenweier geht sie über Kehl nach Straßburg,
Nancy und Paris.
Von Basel ab westlich führt die französische Bahn nach Mühl-
hausen, Belfort, Vesoul, Troyes, Paris; und in südlicher Richtung
von Belfort nach Besanoon und Lyon; — von Basel direct in
südlicher Richtung geht eine Schweizer Bahn nach Olten, dem
Mittelpunkt des schweizerischen Eisenbahn-Systems; von Walds-
hut in südlicher Richtung eine andere nach Zürich; von Schaff-
hausen nach Winterthur, von wo sie westlich nach Zürich und öst-
lich auf zweifacher Bahn an den Bodensee nach Romanshorn und
über St. Gallen nach Rorschach geht.
Andere Straßen begleiten die Eisenbahnen oder mün-
den in großer Zahl in dieselben ein. Auch führen solche
durch die Hauptthaler des Schwarzwaldes über die Ein-
sattlungen des Gebirges hinweg.
Die wichtigsten-Paffe sind:
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
24
der römischen Besatzung: dem Hasen, wird die scherzhafte Be-
nennung der „Seehasen" hergeleitet. Constanz wurde frühe eine
Pflanzstadt des Christenthunis, sinnbildlich dargestcllt im alten
schönen Stadtwappen, das ein dretthürmiges Röinercastell zeigt,
durch dessen Pforte ein Engel den Kreuz'schild haltend- eintritt.
Dieses Kreuz war später auch oas Münzgepräge der Stadt, wovon
die kleinsten Geldsorten Kreuzer genannt wurden. Die Stadt war
im Jahr 560 bereits ein Bischofsiß, nachdem zu Anfang desselben
Jahrhunderts schon ein Kloster „zu den Schotten" (ein Name,
der noch vorhanden ist) wahrscheinlich von St. Fridolin, dem
ältesten Apostel Alemanntens, errichtet worden war. Constanz wurde
im Verlaufe der folgenden Jahrhunderte, von Carl dem Großen
an, fast von allen deutschen Kaisern älterer Zeit besucht. (Bar-
baroffa's lombardischer Friedensschluß 1183.) Sie wurde 1192
Reichsstadt, in welcher viele Reichsversammlungen und i. I. 1414
eine der glänzendsten Ktrchenversammlungen (Absetzung dreier
Päpste; Wahl Martins V.) stattfanden; 1548 wurde sie in die
Acht erklärt und von spanischen Truppen belagert. Der im 11.
Jahrhundert erbaute Münster ist neuestens wiederhergestellt und
der Thurm, der Kirche entsprechend, mit einer schönen Pyramide
im gothischen Styl geschmückt worden. Der Münsterplaß liegt
1250' ü. d. M. Der Thurm hat bis zu den Erkern eine Höhe
von 157', bis zur obern Plattform 172 und bis zur Spitze 240
par. oder 260 bad. Fuß. Die Kirche enthält die beste Orgel des
Landes, mit 40 Registern. Das badische Eisenbahn-System er-
reicht seinen Endpunkt in Constanz am Hafenplatz, wo auch das
Conciliums-Gebäude, das wichtigste noch erhaltene Denkmal aus
alter Zeit, steht.
Die westlich gelegene Vorstadt heißt Paradies, so genannt von
einem Frauen-Kloster, das 1186 hier errichtet, später in die Nähe
von Schaffhausen verlegt wurde. Es lag am Brühl, in einiger
Entfernung von der Stelle, wo Huß den Feuertod erlitt. Das
Paradies enthält umfangreiche Garten-Anlagen, die die ganze
Umgegend selbst weit in die Schweiz hinein mit Gemüsen aller Art
versehen. Belagerung der Schweden unter Gustav Horn 1632.
Zum Andenken an die tapfere Abwehr derselben wurde die Loretto-
kapelle gestiftet. Die Stadt zählt 7219 E. (6186 K., 1024 Ev.,
9 Jsr.).
8. 26.
Die Linzgauer Berge enthalten den Heiligenberg,
den Höchsten und den Gehrenberg.
Dieser Gebirgsstock liegt auf der Ostseite des Boden-
sees, beginnt bei Markdorf und zieht sich von da'6 Stun-
den lang bis gegen Pfullendorf hin. Seine Breite beträgt
2 — 3 Stunden. Die Sigginger-Aach trennt die 3 Ge-
birgsgrnppen, wovon die südl., der Gehrenberg, eine Höhe
von 2328' erreicht, die nördl., der Heiligenberg, beim fürstl.
Fürstenbergischen Schloß 2242' und die öftl., der Höchsten,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]