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1. Das Großherzogthum Baden - S. 23

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
23 wo Kaiser Conrav i. I. 915 strenges Gericht hielt, indem er seinen Schwager, den mit herzoglicher Macht waltenden Kammerboten Erchangcr und dessen Bruder Berthold u. a., die des Kaisers Freund, den Bischof Salomo von Constanz, einkerkerten, wobei sie sich gegen den Kaiser empörten, enthaupten ließ. Der Ortsname wird in den ältesten Urkunden verschieden ge- schrieben: Potarnum, Bodoma, Potama, Bodene, Bödmen, und im 16. Jahrhundert Bodma. Das Uferland hieß Bodani, ein Wort, das in neuerer Zeit in Bodan verwandelt wurde. Die königl. Pfalz lag unten am See. Von der ältesten Veste, noch jetzt die Bodcnburg genannt, 1888" ü. d. M., sind nur noch Mauer- reste vorhanden; in ziemlicher Entfernung nördlicher ist der klöster- liche Frauenberg, wo einst das thurmartige Stammhaus der Bod- mann sich erhob, das 1307 durch Blitzstrahl zerstört wurde, wobei sämmtliche bei einem Fest Anwesende verbrannten und nur ein Kind des Burgherrn (Gedicht von Gustav Schwab), von der Wärterin in einem kupfernen Kessel den Berg hinabgerollt, ge- rettet wurde. Zum frommen Gedächtniß der im Feuer Umge- kommenen ist die seitdem neugebaute Kapelle nebst Klosterzelle er- richtet worden. Auch dem Andenken des heil. Otmar, Abts von St. Gallen, ist sie geweiht, denn dieser war Mitte des 8. Jahrh. von den Gaugrafen der Seegegend Warin und Rudhard (aus welfischem Stamm), weil er sie eines Kirchenraubes wegen beim König verklagen wollte, gefangen genommen, in ein unterirdisches Gefängnißgewölbe, das sich noch unter obigem Klösterchen befindet, gebracht und mit dem Hungertod bedroht worden (j- 759). Durch eine Schlucht davon getrennt erhebt sich die schöne Ruine der nach dem Brand (angeblich von dem aus weiter Ferne heim- gekehrten Vater des gerettete» Kindes) erbarkken Burg „Altbod- man" (700" über dem See), Sitz der durch fabelhafte Pilgerfahr- ten berühmt gewordenen Bodmann des „Landfarcrs" (1346) und des,,Landstürzers"(1392). Allensbach, von Carl Martell724 dem gallischen Bischof Pirmin, Gründer des Gotteshauses Reichenau, übergeben, hat seinen Namen wahrscheinlich von den Alemannen. (Dort aufgefundene Götzenbilder im Conciliumssaale zu Constanz und einst in der Ambraser Sammlung bei Innsbruck, jetzt in Wien aufbewahrt, stellen einen angeblichen Gott Almann vor.) In der Nähe viele jetzt abgegrabene Hünengräber. Constanze), der einzige Ort Badens am linken Rheinnfer (nur die Vorstadt Petershausen befindet sich am rechten), liegt am Ausfluß des Rheins aus dem Bodensee. Constanz (Pon8tantia) ist eine der ältesten Städte des Landes, wo Oonstantius l)llloru8, der Vater Constantins des Großen, i. I. 293 an schon bewohnter Stätte ein Castell erbaute, das den Namen des Gründers auf die später erweiterte Ansiedelung der erobernd vordringenden Alemannen übertrug. Vom Wappenbild 0 Nicht Costnitz, wie die Stadt nie geheißen hat.

2. Das Großherzogthum Baden - S. 25

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
bei Oberhomberg 2351' und beim Signal 2550' ü. d. M. liegt. Aber schon von Immenstaad bis Ludwigshafen erhebt sich das Seegelände zumeist ziemlich steil über dem Niveau des Ueberlinger- und Bodensees und bildet ein zur Linzer-Aach hin abfallendes Plateau. Im Umkreis dieses Gebietes, das im einstigen Linzgau liegt, sind dem Seeufer entlang: Ludwigshafen, ehevor der Hasen erbaut war, Sernatingen genannt. In der Nähe der Haldenhof mit der Burgruine Alt- Hohenfels. Ueberlingen, ehemals freie Reichsstadt, mit einer Badanstalt und Schwefelquelle. Wöchentliche von der Schweiz aus besuchte große Fruchtmärkte. In der Nähe die sog. Heiden- löcher, Zufluchtsstätte umwohnender Christen beim Einfalle der Alemannen. Aufkirch, einst Pfarrkirche von Ueberlingen, sehr alt. Meersburg, an der Abstufung einer Felsenwand, die am Seeufer noch tief in den See hinabreicht, mit einem alten Schloß, angeblich von König Dagobert erbaut, und einem neueren, einst Residenz der Fürstbischöfe von Constanz. An den Seegeländen vortrefflicher Wein. Markdorf i. I. 1842 fast ganz abgebrannt, jetzt wieder vollständig hergestellt. Zn der Nähe ist Bermatingen, wo unter einer Anhöhe eine in den Sandsteinfelsen eingegrabene Räumlichkeit aufgefundcn wurde, in welcher einst die Christen die- ser Gegend zur Zeit der damaligen Christenverfolgungen insgeheim ihren Gottesdienst gehalten haben sollen. Heiligenberg, Markt- flecken und Schloß, das dem Fürsten von Fürstenberg gehört, er- baut 1260, mit schönem Rittersaal und herrlicher Aussicht. Linz, ein Dorf, von dem der ehemalige Linzgau den Namen herleitet. Pfullendorf, im Bauernkrieg, im 30jährigen und im sranzöfi- schen Krieg 1798 hart mitgenommen, hat ein sehr reiches Spital. An der Linzer-Aach liegt Salem (einst Salmansweiler), Schloß und Dorf, früher ein Cistercienser-Kloster und Reichsstift, jetzt Be- sitzung der großh. markgräfl. Familie. Die Linzer- und Sigginger-Aach vereinigen sich oberhalb Ahausen und fließen von da in westlicher Richtung bei Seefelden in den Ueberlinger-See. Seen, Inseln und Wasserfälle. 8. 27. Der Hauptsee des Landes ist der Bodensee (das schwäbische Meer), an dem jedoch noch vier andere an- grenzende Staaten: Bayern, Oesterreich, Württemberg und die Schweiz Antheil haben, wie er auch von den Dampf- schiffen dieser Staaten nach allen Richtungen durchfahren

3. Das Großherzogthum Baden - S. 26

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
26 wird; doch ist der 4 Stunden lange und V2 Stunde breite Ueberlingersee ausschließlich badisches Desitzthum^. Der See, dessen absolute Höhe über dem adriatischen Meer und der Nordsee nun ermittelt ist, liegt 1232' ü. d. M., mißt von Bregenz bis Constanz 10 bad. Stunden und bis zur Mün- dung der Stockacher Aach 14 Stunden. Seine größte Breite zwischen Arbon und Bregenz beträgt 5 Stunden; zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 3 Stunden, zwischen Constanz und Meersburg 1v2 Stunden. An Flächenraum nimmt er 9*/2 lum. ein. Er ist also dreimal größer als das Fürstenthum Lichtenstein (3 sim.). Uebrigens sind außer diesem noch 7 Deutsche Staaten an Umfang kleiner als der Bodensee: die Landgrafschaft Hessen (5 s)M-), das Fürstenthum Lippe-Schaumburg 8 ssim., das Fürsten- thum Reuß-Greiz 7 s)M. und die 4 freien Reichsstädte: Frank- furt 2, Hamburg 6, Lübeck 6, Bremen 3y2 f)M. Unter der Benennung Dbersee begreift man die süd- lichere Seehälfte: von Immenstaad-Romanshorn bis Bregenz. Im Ueberlingersee liegt die hochanstcigende aber kleine Insel Mainau mit schönem Schloß, setzt Eigenthum des Großherzogs. Ehedem eine Besitzung des deutschen Ordens, wurde diese Insel im 30iährigen Krieg 1647 von den Schweden mit einer Flotille von 17 Schiffen erstürmt und geplündert. Die vorzüglichsten Seehafen sind: Constanz, Ludwigs- hasen, Meersburg (badisch), Friedrichshafen (württember- gisch), Lindau (bayerisch, auf einer Insel im südöstlichen Theil des Bodensees), Bregenz (österreichisch), Rorschach und Romanshorn (schweizerisch). Bei starkem Wind, namentlich beim Südwind, „Föhn" genannt, ist der See sehr bewegt und auch für größere Schiffe gefährlich; der Obersee ist selbst zeitweise sehr stürmisch, während die Seefläche bei Constanz sich ruhig verhält; doch zeigt er manchmal bei stil- lem Wetter ein starkes sogenanntes „Grundgcwell", wobei der ganze See in Bewegung ist. Die tiefste Stelle desselben ist in der Mitte zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 856'. Bei Constanz zwischen Horn und Kreuzlingen beträgt dieselbe 140'. In den See ergießen sich gegen 50 Bäche und Flüsse. Unter den vielen (26) Fischarten, die derselbe enthält, sind die Felchen und Gangfische dem See allein eigentümlich. Von crsteren werden die Blaufel- chen nur zwischen der Mainau, Meersburg und Bottighofen und in der Bucht von Constanz im Juni und Juli gefangen; die Sand- felchen im Winter am Untersce; die Gangfische aber in den Mo- naten November und December. Der Fang der letzteren beginnt im Untersee bei Ermatingen und Gottlieben und endet bei Constanz oberhalb der Rheinbrücke, wo sie zu Tausenden innerhalb der nach

4. Das Großherzogthum Baden - S. 27

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
27 der Fischerordnung hiesür festgesetzten 13 Nächte gefangen werden. Letztere kommen geräuchert in den Handel. Aber es gibt im See auch Hechte bis zu 40 Pfund; Seeforellen bei Constanz und Lachs-' forellen bei Lindau bis zu 30 Pfund. Außerdem werde>a 73 Vögel- arten, worunter 36 Arten Schwimm- und 30 Arten Sumpfvögel an demselben aufgezählt. 5 Eisenbahnen münden am Bodensee: 1) die baye- rische Staatsbahn in Lindau, 2) die Schweizerbahn von Winterthur nach St. Gallen, 3) die Schweizerbahn von Winterthur nach Romanshorn, 4) die württembergische Staatsbahn bei Friedrichshasen, 5) die badische bei Constanz. Vom Bodensee 3/4 Stunden entfernt, doch mit demselben durch den bei Constanz abfließenden Rhein verbunden, ist der Zetter- oder Untersee — ein selbständiges Seebecken von mehr als 1 Om. Umfang, von Gottlieben bis zur Zeller Aach 3% Stunden, bis Stein Vj2 Stunden lang; die Breite beträgt 1—iy2 Stunden. Die größte Tiefe zwischen Hornstaad und Berlingen beträgt 148'. Er um- schließt die Insel Reichenau, die °/4 Stunden lang und gegen % Stunden breit ist. Die vom irländischen Bischof Pirmin 724 gegründete, 1538 mit dem Hochstift Constanz vereinigte Benediktinerabtei Reichenau war eine der wichtigsten Bildungsstätten Süddeutschlands. Die Kirche von Oberzell (unfern der Ruinen der 1370 zerstörten Burg Scho- pfeln), wurde 888 von dem später zum Erzbischof von Mainz er- nannten Abt Hatto von Köln erbaut. Auf dieser Insel liegt der als Heerführer sagenberühmte Schwager Carls des Großen, Gerold, damals Herr des ganzen Linz- und Argengaues, der im Kampfe wider die Avaren fiel, begraben. In Mittelzell ist die Grabstätte Kaiser Carls des Dicken, f 888. Der Seearm zwischen der Reichenau und Allensbach heißt auch der Gnadensee. Von Constanz bis in die Nähe von Gottlieben ist der Rhein ganz badisch; von da an bildet der Thalweg, der am Schweizer User hinzieht, die Landesgrenze, so daß fast der ganze Unterscc zu Baden gehört. Dieser See gefriert beinahe alljährlich zu, so daß er von der Reichenau in die Schweiz oft mit Magen befahren werden kann. Der Bodensee dagegen gefriert seiner bewegten Wellen wegen höchst selten zu. Doch fand dieß statt in den Jah- ren 1277, 1560, 1573, 1587, 1695 und 1830. Besonders hoch (10'/2‘ über den Nullpunkt des Lindauer Pegels, der den niedersten Stand des Wassers bezeichnet, während der Con- stanzer Pegel den höchsten angibt) war der Wafferstand in den Jahren 1343, 1511. Nahezu gleich hoch in den Jahren 1640, 1770, < 1785. Auch in den Jahren 1817, 1821, 1822, 1857, 1858 er- reichte der See eine bedeutende Höhe. Sehr niedrig war der Wasser- stand 1672, 1725, 1779, 1784, 1797 und 1859. Am höchsten steht

5. Das Großherzogthum Baden - S. 32

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Von da geht sie in östlicher Richtung nach Waldshut, Schaffhausen und mündet am Bodensee in Constan;. Eine Zweigbahn wird ins Wiesenthal nach Schopfheim gebaut. Von Mannheim weg auf der linken Seite des Rheins geht eine Bahn über Worms nach Mainz und über Neustadt nach Zweibrücken. Zwischen Mannheim und Heidelberg hat sie ihre Fort- setzung nördlich über Darmstadt nach Frankfurt und von da nach allen Richtungen weiter. Von Heidelberg in östlicher Richtung verfolgt sie den Neckar bis Neckargmünd, zieht sich südlich am linken Ufer der Elsen; hinan bis Meckesheirn, dann östlich an der Schwarzbach hin bis Helmstadt, erreicht bei Mörtelstein wie- der den Neckar, überschreitet denselben bei Neckarelz und geht nun weiter über Mosbach, durchschneidet das Bauland, um sich später bei Würzburg mit der bayrische» Bahn und in südlicher Richtung mit der württembergischen bei Heil- bronn zu verbinden. Von Bruchsal weg geht eine Bahn in östlicher Rich- tung über Stuttgart, Ulm nach Augsburg, München, Salz- burg, Linz, Wien — und von Ulm in südlicher Richtung an den Bodensee nach Friedrichshafen. Von Carlsruhe geht eine Zweigbahn in östlicher Rich- tnng nach Pforzheim u. s. w., westlich eine solche nach Marimiliansau am Rhein, von wo sie mit neuzuerbanen- den rheinbayrischen Bahnen verbunden werden soll. Von Appenweier geht sie über Kehl nach Straßburg, Nancy und Paris. Von Basel ab westlich führt die französische Bahn nach Mühl- hausen, Belfort, Vesoul, Troyes, Paris; und in südlicher Richtung von Belfort nach Besanoon und Lyon; — von Basel direct in südlicher Richtung geht eine Schweizer Bahn nach Olten, dem Mittelpunkt des schweizerischen Eisenbahn-Systems; von Walds- hut in südlicher Richtung eine andere nach Zürich; von Schaff- hausen nach Winterthur, von wo sie westlich nach Zürich und öst- lich auf zweifacher Bahn an den Bodensee nach Romanshorn und über St. Gallen nach Rorschach geht. Andere Straßen begleiten die Eisenbahnen oder mün- den in großer Zahl in dieselben ein. Auch führen solche durch die Hauptthaler des Schwarzwaldes über die Ein- sattlungen des Gebirges hinweg. Die wichtigsten-Paffe sind:

6. Das Großherzogthum Baden - S. 24

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
24 der römischen Besatzung: dem Hasen, wird die scherzhafte Be- nennung der „Seehasen" hergeleitet. Constanz wurde frühe eine Pflanzstadt des Christenthunis, sinnbildlich dargestcllt im alten schönen Stadtwappen, das ein dretthürmiges Röinercastell zeigt, durch dessen Pforte ein Engel den Kreuz'schild haltend- eintritt. Dieses Kreuz war später auch oas Münzgepräge der Stadt, wovon die kleinsten Geldsorten Kreuzer genannt wurden. Die Stadt war im Jahr 560 bereits ein Bischofsiß, nachdem zu Anfang desselben Jahrhunderts schon ein Kloster „zu den Schotten" (ein Name, der noch vorhanden ist) wahrscheinlich von St. Fridolin, dem ältesten Apostel Alemanntens, errichtet worden war. Constanz wurde im Verlaufe der folgenden Jahrhunderte, von Carl dem Großen an, fast von allen deutschen Kaisern älterer Zeit besucht. (Bar- baroffa's lombardischer Friedensschluß 1183.) Sie wurde 1192 Reichsstadt, in welcher viele Reichsversammlungen und i. I. 1414 eine der glänzendsten Ktrchenversammlungen (Absetzung dreier Päpste; Wahl Martins V.) stattfanden; 1548 wurde sie in die Acht erklärt und von spanischen Truppen belagert. Der im 11. Jahrhundert erbaute Münster ist neuestens wiederhergestellt und der Thurm, der Kirche entsprechend, mit einer schönen Pyramide im gothischen Styl geschmückt worden. Der Münsterplaß liegt 1250' ü. d. M. Der Thurm hat bis zu den Erkern eine Höhe von 157', bis zur obern Plattform 172 und bis zur Spitze 240 par. oder 260 bad. Fuß. Die Kirche enthält die beste Orgel des Landes, mit 40 Registern. Das badische Eisenbahn-System er- reicht seinen Endpunkt in Constanz am Hafenplatz, wo auch das Conciliums-Gebäude, das wichtigste noch erhaltene Denkmal aus alter Zeit, steht. Die westlich gelegene Vorstadt heißt Paradies, so genannt von einem Frauen-Kloster, das 1186 hier errichtet, später in die Nähe von Schaffhausen verlegt wurde. Es lag am Brühl, in einiger Entfernung von der Stelle, wo Huß den Feuertod erlitt. Das Paradies enthält umfangreiche Garten-Anlagen, die die ganze Umgegend selbst weit in die Schweiz hinein mit Gemüsen aller Art versehen. Belagerung der Schweden unter Gustav Horn 1632. Zum Andenken an die tapfere Abwehr derselben wurde die Loretto- kapelle gestiftet. Die Stadt zählt 7219 E. (6186 K., 1024 Ev., 9 Jsr.). 8. 26. Die Linzgauer Berge enthalten den Heiligenberg, den Höchsten und den Gehrenberg. Dieser Gebirgsstock liegt auf der Ostseite des Boden- sees, beginnt bei Markdorf und zieht sich von da'6 Stun- den lang bis gegen Pfullendorf hin. Seine Breite beträgt 2 — 3 Stunden. Die Sigginger-Aach trennt die 3 Ge- birgsgrnppen, wovon die südl., der Gehrenberg, eine Höhe von 2328' erreicht, die nördl., der Heiligenberg, beim fürstl. Fürstenbergischen Schloß 2242' und die öftl., der Höchsten,

7. Das Großherzogthum Baden - S. 52

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
52 Zweifel an der Stelle, wo jetzt das Münster, stand, gleichwohl fortgepflanzt, wurde aber in Costenz germanisirt, ein Name, der bis zum Constanzer Concilium in Uebung war, worauf er sich all- mählich wieder in Constanz verwandelte. Die Verzerrung dessel- den in Costnitz ist wahrscheinlich durch die Böhmen veranlaßt worden. Grenzen, Wallbanten und Römerstraßen. Das ganze von den Römern in Besitz genommene Land am rechten Rheiufer wurde mit dem Namen agri decumates (das Decumaten- oder Zehntland) bezeichnet. Das beim Einfall der Römer von den Deutschen verlaffene Land wurde nämlich von den neuen Gebietern an die römischen Veteranen und die mit ihnen eingewanderten gallischen Ansiedler vertheilt, vermessen und in Marken (marcba) decimirt, diese aber durch einen arbor termi- nalis (deutsch: Zilboum) oder andere Gegenstände: Dornbüsche, gehauene Steine, Felsenstücke, Krüge, steinerne Altäre, wofür das Christenthum Kreuze aufpflanzte, bezeichnet. Das römische Zehntland, wozu ganz Baden gehörte, war bis Mitte des 4. Jahrh. durch den s. g. Pfahlhag (limes transrbe- oavus) begrenzt. Dieser zog sich von Miltenberg am Main in südlicher Richtung durch das Bauland zur Zart und nach Lorch an der Rems hin, von wo er östlich in der Nähe von Dinkelsbühl vorbei bis nach Kellheim an der Donau reichte. Als die Römer allmählich verdrängt wurden, errichteten sie an geeigneten Stellen neue Walllinien. Solche find in Baden von Eppingen bis Kleingartach; der Landhag bei Säckingen. Endlich, nachdem sie aus sämmtlichen Landstrichen rechts des Rheins ver- trieben worden waren, wurde ein schon früher errichteter Erd- wall *) erneuert, der, in Zwischenräumen von Castellen geschützt, sich von Constanz auf der Schweizerseite der Hochstraße entlang über den Römisberg, über Burg nach Castel und von da in's Thurthal hinab über Pfin (ad fines, römische Grenzfeste) nach Winterthur (Vitodurum) hinzog, wo wahrscheinlich der römische dnx für die Strecke von Basel dis Constanz residirte, wie Mainz der Sitz des Grenzherzogs für das westliche Rheinland war. Römerstraßen. Auf Straßenbauten wurde von den Rö- mern große Sorgfalt verwendet. Meilenzeiger bezeichnten ihre Entfernungen in 30,000'. Reste solcher Straßen sind noch bis zum heutigen Tage erhalten. Auch das deutsche Wort „Straße" kommt von dem römischen via strata her (Heerstraße hieß strata milita- ris, im Mittelalter Heristraza, woher auch Heriberga). Die viae militares, zunächst für den Krieg bestimmt, waren in gewissen Entfernungen von kleinen Castellen geschützt. Die Hauptstraßen standen in gerader Verbindung mit Italien. So führte eine Rö- merftraße vom Mittelrhein: von Speicr über Wiesloch, Sinsheim, Brackenheim, Besigheim nach Cannstatt w. s. w. Eine andere *) Hierauf bezieht sich die Inschrift des in Constanz noch vor- handenen, früher an einer Mauer befestigten Römersteins.
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