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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 167

1906 - München : Oldenbourg
32. Die K. Hof- und Staatsbibliothek in München 167 hielt König Gustav Adolf von Schweden seinen Einzug in München. Die Bürgerschaft hatte gegen eine hohe Summe Sicherheit des Eigentums sich ers kauft, welche auch gnt gehalten wurde. Aber dennoch fanden u. a. in der kurfürstlichen Kunstkammer und Bibliothek Plünderungen und Beschädigungen statt, über deren Umfang jedoch die Berichte zu verschieden leinten, als daß bisher eine sichere Feststellung möglich gewesen wäre. Als zwei Jahre später, nach der Schlacht bei Nördlingen, Tübingen mit der in dem dortigen Schlosse gesammelten Bibliothek in die Hände der Liga siel, nahm Maximilian diese Bibliothek für sich in Anspruch und ließ sie nach München überführen, um dadurch die dnrch die Schweden in seinen Bibliothekbeständen erlittenen Verluste auszugleichen, „die Scharte auszuwetzen", wie er schrieb. Bei jener Gelegenheit kam insbesondere eine prächtige Wittenberger Bibel mit den von Lukas Cranach d. I. gemalten Bildnissen des Kurfürsten August von Sachsen, Lnthers und Melanchthons nach München. Dank der Maximilianischen Instruktion für die Verwaltung der Bibliothek nahm letztere in der Folgezeit unter Maximilians Nachfolgern, von meist tüchtigen Bibliothekaren geleitet, eine stetige gute Entwicklung, wenn auch in Kriegszeiten oft manches Förderliche unterbleiben mußte. Wichtig für die Sammlung der einheimischen Literatur war die 1663 erlassene Verordnung des Kurfürsten Ferdinand Maria, daß von allen im Lande gedruckten Büchern ein Pflichtexemplar unentgeltlich an die kurfürstliche Bibliothek eingeschickt werden müsse, ein Gesetz, welches mit gewissen Erweiterungen heute noch gilt. Unter den Bibliothekaren des 18. Jahrhunderts ragt Andreas Felix von Oefele hervor, der sich durch die Erforschung und Herausgabe der vaterländischen Geschichtsquellen (Rerum boicarum scriptores) einen berühmten Namen gemacht hat. Reichen, außerordentlichen Zuwachs erfuhr die Bibliothek unter Kurfürst Karl Theodor, der auch ihre Übertragung in bessere Räume, nach dem Akademiegebäude, vornehmen ließ. Karl Theodor hatte als pfälzischer Kurfürst seine kurfürstliche Bibliothek zu Mannheim aus persönlichem, regem Interesse für literarische Schütze besonders an Handschriften namhaft vermehrt. Gelehrte waren für ihn in Italien und Frankreich zwecks Erwerbung wertvoller Bücher tätig. Für die Münchener Hofbibliothek wurde unter ihm die berühmte Bibliothek des italienischen Philologen Petrus Vietorius, eines der größten Gelehrten seiner Zeit, augekauft. Zum Verdruffe der Römer wanderte sie in die bayerische Hauptstadt. Für die Mannheimer Hofbibliothek war 1766 u. a. die Handschriftensammlung des Freiherrn von Redinghoven erworben worden, eine wichtige Fundgrube für die Geschichte von Westfalen, Jülich, Kleve, Berg und den Rheinlanden. 1769 folgte die Erwerbung der großartigen handschriftlichen Sammlung der vier Gelehrten Camerarius, einer unerschöpflichen Quelle zur politischen und literarischen Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts. Alle jene Mannheimer Schütze wurden bald nach Karl Theodors Tode nach München übertragen und der Hofbibliothek einverleibt.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 257

1906 - München : Oldenbourg
48. Kurfürst Max (Sntanuel im Türkenkriege 1683—1688. 257 etfer aller beteiligten Führer und Truppen diesesmal nach wiederholten Stürmen und Abweisung eines Entsatzversuches der feindlichen Feldarmee das stärkste Bollwerk osmanischer Herrschaft in Ungarn zu erobern (2. September). Der Halbmond, der 145 Jahre lang auf der Hauptkirche von Ofen geglänzt hatte, mußte dem Kreuze wieder weichen. Da die türkische Armee einer Schlacht ausweichend donanabwärts zurückging, wurde iu der Folge noch das ganze Gebiet bis Esseg und Szegedin besetzt. Für den Feldzug 1687 stellte der Kaiser wie im Vorjahre ein Heer von 40000 Mann unter dem Herzog von Lothringen und ein zweites von 20000 Mann unter Kurfürst Max Emanuel auf. Am 15. Juli fand die Vereinigung beider Heere bei Valpovo auf dem südlichen Drannfer statt; weiter südöstlich bei Esseg stand in verschanzter Stellung unter dem Groß-wesir Suleimau das etwa gleichstarke türkische Heer. Nachdem der Versuch die türkische Stellung anzugreifen wieder ausgegeben worden war, ging der Herzog von Lothringen über die Drau zurück und ihm folgte alsbald der Großwesir. Nach Ausführung von Märschen und Gegenmärschen, deren eigentlicher Zweck sich nicht sicher feststellen läßt, kam es am 12. August am Berge Harsan (zwischen Mohacz und Siklos) zur entscheidenden Schlacht. Durch waldiges Gelände begünstigt griff der Großwesir die den deutschen linken Flügel bildeude Armee des Kurfürsten überraschend gerade zu dem Zeitpunkte an, als wegen der Geländeverhältnisse die in einer Seitwärtsbewegung begriffene Armee des Herzogs von Lothringen nicht sofort eingreifen konnte. Max Emanuel wies jedoch den Stoß erfolgreich ab und ging fodann unterstützt durch einige Regimenter des rechten Flügels selbst zum Angriff über. Die Türken wurden vollständig geschlagen und bis zur einbrechenden Nacht von der deutschen Kavallerie unter dem damaligen kaiserlichen General-seldwachtmeister Prinz Eugen von Savoyen verfolgt. Max Emanuel hatte an diesem Tage raschen Blick, Entschlußfähigkeit ititd Tatkraft, notwendige Eigenschaften eines Heerführers, in ganz hervorragendem Grade gezeigt. Er verließ jedoch am 3. September die Armee, da sich für ihn keine weitere Gelegenheit zu selbständiger Kommandoführung ergab. Da die Widerstandskraft der türkischen Feldarmee durch die erlittene Niederlage gebrochen war, so gelang es im Laufe des Feldzuges noch Siebenbürgen und Slawonien der kaiserlichen Gewalt zu unterwerfen. Im Jahre 1688 erfüllte Kaiser Leopold den heißesten Wunsch des nach kriegerischem Lorbeer strebenden Kurfürsten: er übertrug ihm an Stelle des erkrankten Herzogs von Lothringen den Oberbefehl über das in Ungarn vereinigte Heer. Als Hauptaufgabe für den Feldzug konnte die Belagerung des wichtigen Platzes Belgrad um so mehr in Aussicht genommen werden, als man mit dem Erscheinen größerer türkischer Streitkräfte kaum zu rechnen hatte; im türkischen Heere war nnter der Nachwirkung der erlittenen Niederlage Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 17

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 208

1906 - München : Oldenbourg
208 38. Tillys letzte Tage. Das war am Tage der Schlacht bei Horch, wie es brauset und heult und Prag, klirrt Das war der König von Böhmen; Er hatte gesessen beim Festgelag' Und draußen floß Blut in Strömen. Und weiße Flocken stieben! Der flüchtige Winterkönig irrt Aus seinem Reiche vertrieben. 38. Tillys letzte Tage. Von Hugo Arnold?) Die Schlacht bei Breitenfeld am 17. September 1631, seit jener am Weißen Berge bei Prag der wichtigste Entfcheidungskampf, hat den Nimbus der Unbesiegbarkeit, der bisher Tillys Haupt umstrahlte, zerstört. Von diesem Tage an hat das Glück dem säst 73 jährigen, unermüdlichen und bis dahin unbesiegten Heerführer den Rücken gewandt. Aber Stillt) blieb, wie er allezeit gewesen, gefaßt, unverzagt, ergeben, ohne Bitterkeit gegen diejenigen, die zunächst das Unglück verschuldet. Mit Wunden bedeckt und von seinen treuen Wallonen aus dem Getümmel der Schlacht geführt schreibt er einen Brief, den selbst einer seiner eifervollsten Ankläger, der englische Geistliche und Geschichtschreiber Harte, ein Muster christlicher Gelassenheit an einem großen, sieggewohnten Heerführer nennt. „Es ist Gottes Ratschluß gewesen" — sagt Tilly in dem Schreiben -„unseren Sachen ein anderes Ansehen zu geben und uns endlich mit einer augenscheinlichen Züchtigung heimzusuchen. . . . Dieses kann mit Recht der Umsturz unseres Glückes genannt werden, nach welchem wir uns, statt unsere Absichten mutig durchzusetzen, den Schlummer erlaubten. Gott, der uns vielleicht auszuwecken und durch dies Unglück zu ermuntern gedenkt, kräftige uns inskünftige mit einer doppelten Aufmerksamkeit und doppeltem Eifer." Aber es kamen weitere Prüfungen. Der Verrat umlauert ihn. Bei Gunzenhausen legte ein von den Schweden bestochener Konstabler Feuer unter ein Pulversaß und der ganze Pulvervorrat von 125 Zentnern flog in die Luft mit unsäglicher Verwüstung. In schmerzlichem Gram ries der alte Feldherr aus: „Ich sehe, daß das Glück mir nimmer wohl will!" Die Entscheidung rückt näher und Tilly bedarf vor allem Hilfstruppen-Jeder Kränkung unetngedenf wendet er sich an Wallenstein mit herzlich eindringlichen Bitten, „jetzt in der Stunde der Not gemeinsam mit ihm zu operieren, ihm Hilfe aus Böhmen zuzuschicken". Aber der arglose Mann muft. das Bittere über sich ergehen lassen, von dem tückischen Wallenstein, dem gegenüber er sich jederzeit edelsinnig, willfährig, opferwillig wie ein ganzer Ehrenmann gezeigt hatte, mit schönen Worten hingehalten, getäuscht, hilflos verlassen, verraten zu werden. Er ertrug es klaglos. !) Vgl. „Das Bayerland", 3. Jahrg. 1892, Nr. 3, S. 31 ff. München, R. Oldenbonrg.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 209

1906 - München : Oldenbourg
38. Tillys letzte Tage. 209 Der Augenblick, da es den Schutz des bedrängten Vaterlandes galt, traf das bayerische Heer in einer so mangelhaften Verfassung wie nie vorher während des langen Krieges. Es kam die Kanonade bei Rain (15. April 1632), wo Tilly dem Schwedenkönig den Übergang über den Lech streitig machen wollte. Doch Gustav Adolf führte hier eines der kühnsten Wagnisse aus, indem er angesichts des feindlichen Heeres den wenn auch nicht sehr breiten, doch reißenden und auf der bayerischen Seite vom Ufer überhöhten Lech überschritt und, den Flnß im Rücken, den Gegner zum Weichen brachte. Die Generale Aldringen und Cronberg wurden verwundet und kampfunfähig und bald nachher ward Tilly selbst von einer Falkonetkugel das rechte Schenkelbein zerschmettert. Sein Fall entmutigte den anwesenden Kurfürsten wie die Truppen. In der Nacht des 15. April ward der Rückzug douauabwärts gegen Ingolstadt angetreten. , Dorthin wurde auch Tilly verbracht. Doch der Schwerverwundele vergaß auch unter den Schmerzen und der tödlichen Erschöpfung nicht des Amtes, das er für des Reiches Ehre und Einheit so lange verwaltet, und die letzten Tage des alten Helden spiegeln seine ganze Laufbahn wieder. Er läßt sich immerfort noch von seinen Obersten Bericht erstatten; er läßt seine Sekretäre fortwährend in feinem Zimmer arbeiten und erteilt mit der alten Geistesgegenwart seine Befehle. Noch am 25. April 1632, wenige Tage vor seinem Verscheiden, protestierte er in einem Schreiben an den schwedischen Feldmarschall Horn nachdrücklich gegen eine von den Schweden zu Augsburg ausgeübte Verletzung des Völkerrechtes. Es ist das letzte Schreiben von seiner Hand, zugleich ein letzter Beweis seiner warmen Fürsorge für den geringsten seiner Soldaten. Von da ab schwanden seine Kräfte. Eine Anzahl Knochensplitter maßten aus der Wunde des zerschmetterten Beines gezogen werden. Aber kein Laut der Klage, kein Ruf des Schmerzes kam über seine Lippen. Er litt, die Seele voll patriotischer Sorge. Wenn sein bekümmerter Kurfürst zu ihm kam um in den letzten Stunden seinen treuen Diener zu trösten, so richtete sich Tilly immer wieder zu der Meinung auf: „Regensburg, vor allem hütet Regens-bürg! Denn hier lag das Bollwerk Süddeutschlands, der wichtigste Knotenpunkt zwischen Bayern und Österreich; hier, meinte er, stehe die Kaiserkrone mit dem bayerischen Kurhute auf dem Spiele. — Kurfürst Maximilian hat auch die treue Mahnung wohl beherzigt; von dem alten Feldherrn konnte er nicht anders scheiden als mit Tränen und Bewunderung. In dem Hause des llmversitsltsprofeffor^ Dr. Arnold Rath zu Ingolstadt war das Sterbelager dev Feldherrn. Da lag der würdige Greis, der sieggekrönte Heerführer und Soldatenvater, klagelos, auch von Verrat und Unglück ungebeugt. Wohl, er konnte mit freier Seele auf feine Laufbahn zurückblicken, die reich war an Taten und Mühen. Viel Kummer und Mühsal lag hinter ihm, aber kein verdienter Fluch, keine Träne belastete' sein Gewissen. Was mensch- Kronseder. Lesebuch zur Geschichte Bayerns. -m

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 210

1906 - München : Oldenbourg
210 38. Tillys letzte Tage. liche Kraft nach Maßgabe der Umstände zur Linderung der unsäglichen Not der Zeit vermochte, das hatte er geleistet und der Umschwung der Dinge konnte einen Mann nicht unvorbereitet treffen, den keiner seiner Siege übermütig gemacht. Er ordnete seine irdischen Dinge um mit der Welt abzuschließen. Über seine älteren Besitztümer hatte er schon einige Jahre zuvor die letztwillige Verfügung getroffen. Zu seinen Erben setzte er die Kinder seines Bruders Jakob, vorzugsweise den Grafen Werner v. Tilly ein. Das Besitztum Tillys war gering. Der Uneigennützige hatte nie danach getrachtet, und was er etwa erworben, gern verschenkt. Namentlich sein Lieblingsort Altötting, seine nunmehrige Ruhestätte, wurde zu verschiedenen Malen bedacht. Die Infantin Jfabella hatte ihm einst eine kostbare Halskette mit prachtvollen Diamanten übersendet; alsbald weihte er sie der Heiligen Jungfrau zu Altötting, der „Freude meines Herzens, meiner lieben Frau und Gebieterin". Die Stadt Hamburg hatte ihm einmal unerwartet ein Geschenk von 1000 Rosenobel (engl. Goldmünze) verehrt; er bestimmte sie zu einer täglichen Messe in Altötting. Endlich erwähnen mehrere Geschichtschreiber noch einer Summe von 60000 Reichstalern, welche Tilly sterbend seinen Wallonen vermacht habe, die ihn, „ihren Vater Johann", in der Schlacht bei Breitenfeld mit ihren eigenen Leibern gedeckt hatten. Während der greise Held ergeben seinem Ende entgegenharrte, tobte draußen vor den Mauern der Stadt der Schwede. Gustav Adolf war vor Jugolftadt erschienen und hatte die Laufgräben zum Sturme eröffnet. Aber noch vom Sterbebette aus wirkte der Geist des alten Heerführers auf seine Truppen und sein Neffe, Werner Tilly, entflammte mit eigenem Beispiele den Mut der Soldaten. In der letzten Nacht, welche Tilly auf dieser Erde ver- brachte, liefen die Schweden zweimal Sturm gegen die Stadt. Während dieser schreckensvollen Stunden hörte der Sterbende nicht auf, die Offiziere, welche ihn umgaben, zur Pflichterfüllung aufzumuntern; er schickte sie bis auf den letzten nach den Wällen und schien noch einmal aufzuleben um am Kampfe teilzunehmen. Seine Worte riefen, als sie den Soldaten hinterbracht wurden, die lebhafteste Begeisterung hervor. Die Schweden wurden mit ungeheuren Verlusten zurückgeschlagen und noch einmal schien dem großen Manne der Sieg lächeln zu wollen, der ihn so lange begleitet hatte. So kam der 30. April herauf, der seinem Leben die Marke setzte. Sein Beichtvater war beständig um ihn, nach dein eigenen Willen des Feldherrn. Gegen die Abenddämmerung gab Tilly, indem er das Kreuz machte, ein Zeichen, daß die Todesstunde näher rücke. In diesem Angenblicke ließ er seinen Neffen Werner an sein Bett treten, reichte ihm znm letzten Male die Rechte und segnete ihn. Seine altert Freunde Witzleben und Ruepp ließen sich, mit Tränen in den Augen, jetzt auf die Kniee nieder und baten gleichfalls um feinen Segen. Er erteilte ihn und empfahl Ruepp, dem Generalkommiffar, der ihn seit langen

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 211

1906 - München : Oldenbourg
39. Ein bayerischer Reitergeneral im Dreißigjährigen Kriege. 211 Jahren auf allen Fahrten begleitet, sein Hausgesinde. Dann legte er sich zurück und sammelte sich im Gebete. Eine Stunde später bemerkte der Beichtvater, daß Tilly seine Augen mit einem gewissen Ausdruck des Bangens nach seiner Seite hin wende. Alsobald ries der Ordensmann: „In te, Domine, speravi, non confundar in aeternum.“ — „Auf dich, o Herr, habe ich gehofft; in Ewigkeit werde ich nicht zu Schanden werden!" Es waren die Worte des königlichen Sängers, welche Tilly selbst von seinem Beichtvater in der Sterbestunde sich zugerufen wünschte. Als er sie jetzt vernahm, schien er erquickt und gehoben und seine Gesichtszüge erheiterten sich. Er wars einen letzten Blick voll Liebe auf das Bild des Heilands und gab dann seine Seele Gott zurück. 39. Ein bayerischer Reitergeneral im Dreißigjährigen Kriege. Von Johann Heilmann.') Nach der Schlacht bei Nördlingen hielt der französische Hos es an der Zeit, die Feinde Deutschlands, die Dänen und Schweden, nicht bloß durch reiche Hilfsgelder zu unterstützen, damit das verderbliche Kriegsfeuer nicht erlösche, sondern mit eigenen Heeren anf der großen Kampfesbühne zu erscheinen. Der Kaiser sollte um jeden Preis matt gesetzt werden; dann konnte Frankreich endlich seinen Teil an deutscher Beute einstreichen und bett weltbeherrschenden Platz einnehmen, welchen Deutschland bisher behauptet hatte. Neben Österreich war es vor allem Bayern, welches den harten Kampf mit so vielen Feinden weiterführte. Der unternehmendste bayerische Reiterführer dieser Zeit, der durch kühne Streifzüge den Schrecken vor den wilden bayerischen Reitern bis in die Hauptstadt Paris verbreitete, war der Feldmarschallcntnant Johann von Werth?) O Die Bayern im Kriege, S. 78 ff. München 1864, Lentner-Stcchl. 2) „Johann bort Werth, 31t Bültgen im Jülichschen geboren, entstammte einer Familie des unbemittelten Landadels. Er selbst nannte sich, wohl mit absichtlicher Übertreibung, einen Bauernsohn, richtig aber einen Gesellen der Fortuna, der seinem Degen alles verdanke. Als gemeiner Reiter unter Spinola in spanische Dienste getreten, war er gleich Tilly aus der Schule des spanisch-niederländischen Krieges hervorgegangen, aber der bedächtigen Schwerfälligkeit, die ein Hauptkennzeichen dieser Schule war, stand niemand ferner als er. Sein Element war der frische Reiterangriff, rastlose Beunruhigung des Feindes, Überfälle im Quartier oder auf dem Marsche — um den Feind nicht aufmerksam 3u wachen, marschierte er stets ohne Trommelschlag und Trompetenschall — und in der ganzen Kriegsgeschichte ist vielleicht feixt Geueral zu nennen, der mit kühnem Wagemut in Überraschung des Gegners so Großes geleistet hätte wie Werth. Seit 1630 im bayerischen Dienste war er seit Februar 1634 Generalwachtmeister und befehligte im Sommer dieses Jahres zwei Regimenter z. Pf. und ein Dragonerregiment. An dem Siege bei Nördlingen gebührt ihm ein Hauptverdienst Der Kaiser dankte ihm durch Erhebung in den ^yreiherrnstanö, sein Kurfürst durch die Beförderung zum Feldmarschalleutuant." Siegm. v. Riezler, Gesch. Bayerns V, S. 508 ff. 14*

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 212

1906 - München : Oldenbourg
212 39. Ein bayerischer Reitergeneral im Dreißigjährigen Kriege. Mit Glück versuchte sich Werth gegen den neuen Feind. Anfangs Februar 1635 geht er über den gefrorenen Rhein, „über die von Gott dem Allmächtigen verlehnte Brücke", und nimmt Speyer. Dann rückt er auf Fürweiler, das von etlichen Kompagnien französischer Reiter besetzt war, wo er sich „mit diesem neuen Feind einmal versucht, welches auch gottlob wohl abgangen, mehrerteil allesamt niedergemacht worden, 3 Standarten erobert, und es soll des Königs aus Frankreich Leibgarde, so neuerlicher Tage von Paris kommen, dabei gewesen sein, viele französische Edelleute geblieben; haben also unsere Soldaten das französische Blut einmal versucht". So berichtet er in einem Schreiben an seinen Kurfürsten. Am 12. Juli meldet Werth seinem Herrn, daß er seit seiner Vereinigung mit dem Herzog von Lothringen, Ende Juni, einige Male gegen die Franzosen ausgeritten sei und 37 Fähnleins und Kornets erobert habe, „und solche Konfussion hinter sie gebracht, daß sie sich nicht mehr logieren dürfen, sondern schon etliche Städte in Lothringen derentwillen quittiert; verhoffe, es werde bald zu einem Treffen geraten und mit der Gotteshülf eine glückliche Viktoria erlangen". In den verschiedenen „Rencontres", die Werth mit den Franzosen hatte, eroberte er bis zum 1. Oktober 50 Fahnen und Standarten. Am 16. September ritt er mit 60 Pferden aus um den Feind zu rekognoszieren. Er stieß auf 200 Pferde unter dem Obersten Sosonconr, rieb dieselben ganz auf und machte den Oberst und mehrere Offiziere zu Gefangenen. Bald daraus vernichtete er drei Kompagnien französischen Fußvolkes, welche die Stadt Char besetzen wollten. Anfangs Oktober rückte Werth mit 600 Pferden gegen Nancy „in Meinung die wiederum nach Hanse ziehende französische Noblesse zu ertappen und ihnen einen Streich zu geben". Während Werth vergeblich auf die „Noblesse" wartet, verläßt eine Proviantkolonne von 1500 Wagen unter Bedeckung von 2 Fußregimentern und 5 Reiterkompagnien Nancy um ins Lager zu ziehen. Werth fällt über die Kolonne her, jagt die Reiterei in die Flucht, haut 1200 Fußknechte nieder, nimmt viele Offiziere gefangen, erobert 22 Fahnen und erbeutet alle Wagen, „welches blutige Scharmützel durch ganz Frankreich erschollen und den Franzosen das Herz ziemlich benommen". Werths Verlust bestand nur in 12 Mann, „dann, obwohl die Franzosen zwei Salven unter ihm gegeben, sind doch beide ganz zu hoch gangen". Hieraus stößt er auf die 200 Pferde starke „Noblesse" und jagt sie in die Mosel, wo sie fast alle ertranken. Es war keine Übertreibung, wenn nun der bayerische General-Kommis-sarius Schaffer, der sich im Hauptquartier des Herzogs von Lothringen befand, am 11. Oktober an Kurfürst Maximilian schrieb: „Er hat bisher dem Feind mehr Abbruch getan als die ganze Gallassche Armee, welche viermal stärker als der Feind".

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 213

1906 - München : Oldenbourg
39. Ein bayerischer Reitergeneral im Dreißigjährigen Kriege. 213 Im folgenden Jahre (1636) stieß Werth mit 11 bayerischen Regimentern — 5 zu Fuß, 5 zu Pferd und 1 Dragonerregiment — zu dem Kardinal-infauten Thomas von Savoyen um von den Niederlanden aus einen Vorstoß ins Herz von Frankreich zu machen. Bei Capelle vereinigen sich Werth, Piccolomini und der Herzog Franz von Lothringen mit dem Kardinal-infanten, der mit spanischen Truppen diese Stadt belagerte. Capelle kapitulierte. Auf die Nachricht, daß der Gras vou Soissous mit 8000 Mann und 5 Geschützen in La Fere liege, rückte Werth mit 3000 Pferden an Guise vorüber um den Grasen zu überfallen. Werth hatte schon mit seinen Dragonern einen „Paß" geöffnet, als die spanische Reiterei plötzlich „tornetetta" machte. Hierdurch war sein Auschlag vereitelt. Werth erobert hierauf Ribemont, rückt wieder bei der Armee ein und wohnt der Eroberung von Catelet bei. Nachdem er den Übergang über die Somme zwischen Bray und Corbie forciert hatte, vernichtete er das Regiment Raymond. Dann verfolgte er die Franzosen mit einigen tausend Pferden, ereilte ihre Nachhut bei Noyon, hieb 150 Mann nieder, eroberte 2 Standarten und machte viele Gefangene. Der Feind zog nach Compiegne, wo er sich verschanzte. Am 1. September vernichtete Werth das Regiment Psartcy zwischen Compiegne und Montdidier und am 2. eine Kompagnie Kürassiere, „so sich zu Paris von des Königs Gesindlein zusammengeschlagen". Werths Name verbreitete solchen Schrecken, daß sich ein großer Teil der Bewohner von Paris nur hinter der Loire sicher glaubte und aus der Hauptstadt floh.1) Paris wäre mit leichter Mühe erobert worden, wenn der Kardinalinsant dem Rate Werths gefolgt und statt sich vor Corbie aufzuhalten den Schrecken in Paris benutzt hätte. Als aber Richelieu sah, daß die Gefahr, welche Paris bedrohte, nur von einigen tausend Reitern, die sich in der Umgebung *) „Vorläufer des „Marschall Vorwärts" schlug er dein Kardinalinsanten vor stracks auf Paris loszugehen und auf dem Louvre den kaiserlichen Doppeladler aufzupflanzen. Schon verbreitete sich der Schrecken vor den wilden bayerischen Reitern bis in die Hauptstadt und die von Paris nach Süden und Westen führenden Landstraßen bedeckten sich mit Fliehenden. In dem Volksliede: »Petits enfants, qui pleurera? Voici Jean de Vert, qui s’avance !< lebt noch heute in Frankreich das Andenken des schrecklichen Reitergenerals fort: > Jean de Vert ötant un brutal, Qui fit pleurer le roi de France, Jean de Vert ötant gönöral A fait trembler le Cardinal. < Den Ruhm; der 1870 den kühn vorausschwärmenden Ulanen in denselben Gegenden zu teil ward, haben in diesem pikardischen Feldzuge von 1636 die bayerischen Reiter geerntet." Siegm. v. Riezler, Gesch. Bayerns V, S. 515.

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 214

1906 - München : Oldenbourg
214 40. Die Schlacht bei Alerheim 1645. Herumgetrieben, verursacht worden war, ermannte er sich und bewaffnete die Bürgerschaft zum Widerstand. Mit 50000 Mann rückte der König nach Compiegne und statt des Marsches auf Paris mußten nun die Verbündeten bald den Rückzug antreten. Doch noch in der Nacht des 4. Oktober zwischen 11 und 12 Uhr überfiel Werth mit der bayerischen Reiterei in Montigny sechs feindliche Regimenter, erbeutete 5 Standarten, über 1000 Pserde und alles Gepäck. Der Graf von Degenfeld, der junge Prinz von Württemberg samt andern Offizieren „haben sich in den Kirchhof salvo honore in der Schlafhosen und Pantoffel salviert, die übrigen aber sind teils niedergemacht teils in dem Dorfe neben den andern Kornets verbrannt worden". Indem der Kommisfarius Forstenhauser dem Kurfürsten diese Tat Werths meldet, fügt er bei: „Kann demnach Euer Kurfürstliche Durchlaucht gnädigst abnehmen und erachten, daß allhiesige Truppen nicht allein nicht feiern, sondern diejenigen sind, welche allein dem Feinde Abbruch tun und denselben Tag und Nacht strapazieren, denn ich mich nach der Zeit, als ich bei der Armada mich befinde, nicht erinnern kann, daß solcher Einfall oder anderer Abbruch dem Feind von den Kaiserlichen oder Spanischen wäre ins Werk gesetzt worden." Nach diesem Überfall räumte Werth das französische Gebiet, wo fein Name noch lange nachher mit Schrecken genannt wurde. 40. Die Schlacht bei Alerheim cm der Wörnitz gegen das französisch-weimarisch-hessische Heer 1645. Von Siegmund von Riezler?) Am Jahrestage der ersten Freiburger Schlacht, 3. August, ward bei Alerheim, nahe dem Schlachtfelde von Nördlingen, die Entscheidungsschlacht dieses Kriegsjahres geschlagen. Dort, am rechten User der Wörnitz, hatte der General Franz von Mercy, seit Tilly das größte strategische Talent unter den bayerischen Heerführern, vom Wenneberg über das Dorf Alerheim bis zum gleichnamigen Schlöffe eine von Natur feste Stellung besetzt, deren Front und Flanken er durch Schanzen noch verstärkte. Mit den Kaiserlichen etwa 15000—16000 Mann stark mit 28 Geschützen stand er etwa 6000 Franzosen, 5000 Weimarern und 6000 Hessen, also 17 000 Mann mit 27 Geschützen, unter dem gemeinsamen Oberbefehl des Herzogs von Ettghien2) und des Marschalls Turerme gegenüber. Die Schlacht begann erst zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags mit dem Angriffe des Herzogs von Enghien auf das langgestreckte Dorf Alerheim im *) Geschichte Bayerns, V. Band, S. 584 ff. Gotha 1903, Perthes. 2) Ludwig Ii. von Bourbon, Prinz von Conde, der große Conde genannt, einer der größten Feldherrn seines Jahrhunderts.

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 215

1906 - München : Oldenbourg
40. Die Schlacht bei Alerheim 1645. 215 Zentrum. Wie bei Freiburg packte Enghieu den Stier bei den Hörnern und wie dort mußte er seine Kühnheit mit furchtbaren Verlusten bezahlen. Der Kampf um den Besitz des Dorfes gehört zu den blutigsten des großen Krieges — ein Dorfgefecht, das an Bazeilles erinnert — inmitten brennender Häuser, welche die Angreifer angezündet hatten. Hier fiel der Marschall Graf Marsin, Enghien selbst, tapfer wie immer, ward zweimal verwundet, fast alle Offiziere seines Gefolges getötet oder schwer verwundet. Etwa gegen 6 Uhr verließ Merey den Platz hinter dem Dorfe, von wo er bisher den Kampf geleitet hatte, um seine Leute im Dorfe persönlich anzufeuern. Da traf ihn eine feindliche Musketenkugel, auf der Stelle tödlich, in den Kopf und entschied über das Schicksal des Tages. In Alerheim jedoch konnten die Franzosen auch nachher keine Fortschritte machen, ja zuletzt ward, was von ihrem Fußvolk hier noch am Leben war, von den Bayern unter Rnischenbergs Führung aus dem Dorfe hinausgeworfen und irrte in völliger Auflösung in der Ebene umher. Ungefähr um dieselbe Zeit, da Merey fiel und, wie es scheint, ohne davon zu wissen brach Werth mit der bayerischen Reiterei des linken Flügels zum Angriff hervor, an einer Stelle, die eine französische Offizierspatrouille vorher als für Reiterei ungangbar bezeichnet hatte. Der Feind versah sich daher hier keines Angriffes, und als die bayerischen Reiter heransprengten, stob die ganze, an Zahl weit überlegene Reitermasse des französischen rechten Flügels in wilder Flucht davou — ein Vorgang, sagt der französische Mcivschall Gramont, wie er sich vielleicht nie wiederholen wird. Auf ihrer Flucht riß diese Kavallerie auch 4 Bataillone hessischen Fnßvolkes mit sich fort. Auch die französische Reserve dieses Flügels wurde geschlagen und in die allgemeine Flncht verwickelt. 70 Fahnen und Standarten und 8 Geschütze wurden hier von den Bayern erobert. Nur die Regimenter Fabert und die Irländer Walls hielten eine Zeitlang stand. In diesem Kampfe wurde der Führer des rechten französischen Flügels, Marschall Gramont, von dem Rittmeister Sponheim des bayerischen Kürassierregiments Lapierre gefangen genommen, sein ihn mit Aufopferung verteidigendes Gefolge größtenteils getötet. Derselbe Zug, der Mercys Leiche seiner Witwe zuführte, brachte den gefangenen Gramont nach Ingolstadt. Zwei Regimenter Werths setzten die Verfolgung der aufgelösten sranzösi-schen Reiterei zwei Stunden weit fort und drangen in das Gepäck des Feindes, ohne daß das zu seiner Bedecknng aufgestellte Regiment es hindern konnte. Als endlich der linke französische Flügel unter Tnrenne zum Angriff gegen den Wenneberg schritt, standen die Dinge für die Franzosen so schlimm als möglich. Auch Tnrenne geriet anfangs hart ins Gedränge, bis die Reserve der Hessen und Weimarer, die Reitern unter Geiso, Oe hm und dem Landgrafen Ernst von Hessen, das Fußvolk unter Usseln eingrifs. Dann erst wurde der durch Abordnungen in das Dorf Alerheim sehr geschwächte rechte bayerische Flügel, wo auch die Kaiserlichen standen, durchbrochen, sein Befehls-
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