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1. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 249

1905 - Wittenberg : Herrosé
249 mit dem ölreichen Samen. Die Kapseln werden durch Riffeln entfernt und in der Sonne getrocknet. Infolge der Wirkung der Hitze platzen sie auf. Aus den hierdurch freiwerdenden Samen preßt man in Ölmühlen das Leinöl. Es wird als billiges Speise- und Brenn- öl, als Heilmittel bei Geschwüren und zu Firnissen verwendet. Dem Riffeln folgt das Rösten des Flachses, das die Ablösung der Bast- fasern unter sich und vom Stengel zur Folge hat. Das Rösten ist eine faulende Gärung, die die Auflösung und Zerstörung aller außer den Bastzellen vorhandenen Bestandteile bewirkt. Entweder werden die Stengel mehrere Wochen in kaltes Wasser eingelegt (Wasserröste), oder dem Einfluß von Tau und Regen ausgesetzt (Tauröste), oder in be- schleunigtem Verfahren durch heißes Wasser (Heißwasserröste) oder Dampf (Dampfröste) geröstet. Auch auf chemischem Wege röstet man mittels verdünnter Schwefelsäure. Der geröstete Flachs wird in der Sonne getrocknet und gebleicht. Durch die Breche beseitigt man die Holzteile. Auf dem Lande bedient man sich der Handbreche, im Großbetriebe der Brechmaschine, die der Hauptsache nach aus mehreren dicht hintereinanderliegenden Walzenpaaren besteht. Die einzelnen Walzen sind parallel der Achse tief gefurcht und greifen wie Zahnräder ineinander. Der Schwingstock und die Hechel entfernen die härteren, kürzeren und verworrenen Bastfasern, die man Werg oder Hede nennt und zu Seilerwaren, Sack- und Packleinwand verarbeitet wird. Die Flachs- faser ist keine Einzelzelle, sondern aus Zellenbündeln zusammengesetzt, nimmt also, je weiter man die mechanische Teilung fortsetzt, an Fein- heit zu. Die Einzelzelle ist langgestreckt, spitz zulaufend und hat dicke Zellenmände. Die Farbe des guten Flachses ist blaßblond, gelblich oder graugelb; schlechter, durch das Rösten beschädigter Flachs ist braun gefärbt. Vereinzelt wird der Flachs noch auf dem Spinnrade ge- sponnen. Das Handgespinst steht an Gleichmäßigkeit und Feinheit weitaus hinter dem Maschinengespinst zurück. Der Webstuhl fertigt die Leinwand, bei der die Fäden im rechten Winkel sich kreuzen. Sind schräge Streifen sichtbar, so haben wir Köper (Zwillich oder Drillich). In den Damast sind künstliche Muster eingewebt; seine Herstellung erfolgt auf der Jacquardmaschine, auf der die Kettenfäden unabhängig voneinander durch eine sinnreiche Vorrichtung bewegt werden. Die Fäden des Batistes sind sehr fein. Rur ganz grobe Leinwandsorten werden vom Stuhl aus sofort verwendet. Alle feinen Leinengewebe werden durch Bleichen veredelt. Die Leinenbleiche erfolgte früher durch die Rasenbleiche mittels der Einwirkung des Sonnenlichtes und der Feuchtigkeit. Dieses Verfahren erfordert viel Zeit und ist von der Witterung abhängig. In den Großbetrieben wird deshalb fast aus- nahmslos die künstliche (chemische) Bleiche angewandt, bei der durch Einwirkung bleichender, d. h. die Farben zerstörender Flüssigkeiten, die namentlich durch freiwerdendes Chlorgas wirken, sehr rasch voll- ständige Bleichung erzielt wird. (Schnellbleiche.) Gebrauchtes Leinen und Stroh sind die Stoffe, aus denen das Papier gewonnen wird. Die Fasern der beiden ersteren bestehen aus Zellstoff oder Zellulose. Sie stellt gereinigt eine weiße", feste, in Wasser und an der Luft

2. Lesebuch für gewerbliche Unterrichtsanstalten - S. 52

1905 - Wittenberg : Herrosé
52 schlossen. Auf der linken Nheinseite wird vor Öffnung der Wingerte morgens sieben Uhr und zum Schluß abends etwa 6 Uhr das Zeichen mit den Kirchenglocken gegeben. Schüffe und Glockenschläge mischen sich mit dem Jauchzen der heimkehrenden Winzer; das Echo dieses Lebens und Webens hallt in den Bergen wieder; über uns steigen Raketen auf, und bengalisches Feuer beleuchtet unsern Heimweg. Er kommt zur Welt auf sonnigem Stein, hoch über dem Rhein, hoch über dem Rhein, und wie er geboren, da jauchzt überall im Lande Trompeten- und Paukenschall; da wehen mit lustigen Flügeln die Fahnen von Burgen und Hügeln. 34. Die Industrie im Schwarzwalde. In den Waldungen des Schwarzwaldes findet die Bevölkerung seit langer Zeit ihren ergiebigsten Nahrungszweig. Das Kohlen des Holzes, das Teerschwelen und Harzreißen gewährt ihr neben der Flösserarbeit Beschäftigung und Unterhalt, und wer kennt nicht die Schwarzwälder Holzschnitzereien, die von der Kunstfertigkeit der Be- wohner ein redendes Zeugnis ablegen, wer nicht die Holzuhren, die sie kunstreich zu verfertigen wissen? Keine Industrie ist bei den auf- geweckten Söhnen des Gebirges so beliebt als diese, und nichts vermag sie mehr an ihre Heimat zu fesseln als dieser Erwerbszweig. Es ist geschichtlich beglaubigt, daß bereits in den Tagen Rudolfs von Habs- burg das Holzschnitzergewerbe in dem Schwarzwalde blühte, doch hat sich erst in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts die Uhrmacherei ausgebildet. Nur mit einem Zirkel, einer kleinen Säge, einigen kleinen Bohrern und einem Messer wußte man die Gestelle und das Triebwerk der ältesten Holzuhr herzustellen. Ihr Vau war im höchsten Grade einfach, wie wir an einzelnen noch erhaltenen Exemplaren er- sehen. Sie zeigt nur Stunden an und ist nach zwölf Stunden ab- gelaufen; statt des Zifferblattes hat sie einen einfachen Holzring mit darauf geschriebenen Zahlen, und das Gewicht vertritt ein angehängter Stein. Während die Verfertigung der von dem Nürnberger Peter Hele um 1500 erfundenen Taschenuhren sich die Berge des Jura zur Heimat erkor, blieb der Schwarzwald seinen Wanduhren treu; das fleißige Volk schnitzelte in seinen Forsten emsig fort, so daß ganze Wälder, zu Uhren geformt, bald ihren Weg in die weite Welt hinaus- nahmen, anfangs nur getragen auf den Schultern des Uhrmannes, dann schiffladungsweise bis nach Amerika, wo sie die Wohnung des Hinterwäldlers schmückten, bis der betriebsame Iankee nach den Mustern der Schwarzwälder selbst seine Iankee-Clocks zu bauen begann. Ohne Lehrer, bloß auf den Erflndungsgeist der Bauern angewiesen, fristete sich die Schwarzwälder Uhrenindustrie schlecht und recht, behielt aber stets ihren Rang, da sie wenig Mitbewerb zu fürchten hatte und
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