— 20 —
Verträgen, welche den Grundstein gelegt haben Zn dem branden-bnrglsch-preußischen Staate. Albrecht versprach dem Pribislav seine Unterstützung für den Fall, daß die Wenden der Einführung des Christentums sich widerfetzten; Pribislav aber, welcher keine Kinder hatte und den Anfall feines Landes an seinen-heidnischen Vetter Jaczko ungern sah, bestimmte den Markgrafen zu feinem Erben und Nachfolger im Havellande, und, damit ihm der Schutz deffelbeu nahe fei, trat er ihm fchon bei Lebzeiten die Hälfte feines Landes, nämlich das füdliche Havelland (die Zauche) ab.
So fchied nun die Havel das Gebiet Albrechts von demjenigen Pribislavs und, unbekümmert um das Mißfallen feiner heidnischen Unterthanen, konnte dieser Hand an das Werk legen, dessen Vollendung ihm Herzensbedürfnis war.
Vor seiner Residenz Parduin, welche auf der Stelle der gegenwärtigen Altstadt Brandenburg staud, verschwand der Triglafftempel von dem Berge, den die Dentfchen den Harlunger-berg genannt hatten und an feiner Statt erhob sich eine der Jnngsran Maria geweihte Wallfahrtskirche, die dem historisch so bedeutsamen Hügel uuu den Namen Marienberg gab. Es war ein viereckiger, mit einer Kuppel überspannter Bau mit Türmen an den vier Ecken. Am Fuße desselben, in Parduin selbst, erbaute er eine dein heiligen Petrus geweihte Kirche (später Godehartskirche genannt), deren stattlicher, aus Feldsteinen erbauter Westgiebel sich noch erhalten hat, rief in dieselbe Prämonftrateitfermimche aus Lintzkau, um den Gottesdienst zu ordnen und zu leiten. Nun konnte auch der lange verbannte Bifchof feinen Sitz in Brandenburg wieder einnehmen. *)
*) Diese Ereignisse sind gut beglaubigt. Man citiert freilich heute noch bafüt die Chronik des Pulkawa, welche erst zur Zeit Karl Iv. entstand, übersieht aber, daß barin wörtlich die Leitzkauer Chronik steckt, die den branbenburger Domherrn Heinrich von Antwerpen zum Verfasser hat, welcher diese Dinge von Zeitgenossen erkunden konnte. Vergl. Schillmann, Grundsteinlegung. Der wichtige Münzenfund zu Michendorf hat ein neues Zeugnis beigebracht.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Vetter_Jaczko Albrechts Maria Maria Karl_Iv Karl Heinrich_von_Antwerpen Heinrich Schillmann
— 127 —
27. Kohlhase und Luther.
Der Handel nahm eine solche Bedeutung an, daß er Luther für wichtig genug erschien, an Kohlhase ein Mahnungsschreiben zu richten, von seinem Vorhaben abzulassen und die Rache Gott anheim zu stellen. Kohlhase beschloß sogleich, nach Wittenberg zu reiten, um ein Zwiegespräch mit dem von ihm hochverehrten Manne zu suchen. Nachdem er sein Pferd in einem Gasthofe eingestellt und seinen Diener ebenfalls dort zurückgelassen hatte, ging er am Abende an Luthers Haus, klopfte an und begehrte Einlaß. Luther aber ließ ihm heraussagen, er möge seinen Namen zu erkennen geben und ferner, was fein Begehr sei. Kohlhase aber wollte das nicht gerne thun, sondern drang daraus, Luther zu sprechen. Da fiel es diesem ein, es möchte vielleicht Kohlhase sein, ging selbst an die Thür und fragte: „Bist du vielleicht Kohlhase?" Dieser antwortete: „Ich bin es, Herr Doktor!" Frage, wie Antwort geschah in lateinischer Sprache, welcher Kohlhase, weil er eine gute Schulbildung genossen, wohl kundig war. Luther führte ihn nun selbst in sein Gemach, rief noch einige gelehrte Freunde hinzu und hatte so mit dem Roßhändler eine Unterredung, die bis spät in die Nacht dauerte. Am Morgen beichtete Kohlhase Luther, empfing das heilige Sakrament und gelobte, von seinem Vorhaben abzustehen und Sachsen Hinsort keinen Schaden mehr zuzufügen. Unerkannt hatte er feine Herberge verlassen, und nahm von Luther die tröstliche Versicherung mit, daß er sich feiner Sache annehmen wolle und sie zu einem befriedigenden Ziele zu führen hoffe.
28. Kchlhasens Ende.
Es ist kein Zweifel daran, daß Luther feinen Einfluß bei dem Kurfürsten für den unglücklichen Mann eingelegt hat;
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
— 43 —
der Stadt, entfaltet und die Bürger gebeten, ihm zum Kampfe zu folgen. Bald anch zogen die Magdeburger ans, entschlossen, die Märker anzugreifen. Sie errangen den Sieg und nahmen den Markgrafen mit vielen feiner Ritter gefangen. Im Triumphe führten sie ihn nach ihrer Stadt, legten ihn in eiserne Bande und machten eine Kiste von bicken Bohlen, ba sperrten sie ihn hinein. Um sich zu befreien, fanbte der Markgraf nach feiner Frau und beriet sich mit ihr. Er befahl ihr mit feinen Mannen zu sprechen und befoubers mit dem alten von Buch, der feiner Eltern Ratgeber gewesen war, den er aber entlassen hatte. Da that die Frau, wie er es ihr geheißen. Als sie nun den Buch sprach und bat, ba antwortete dieser: „Mein Herr hat mich vertrieben und entlassen aus feinem Rette und mir genommen, was ich von feinen Eltern hatte. Mein Rat wirb ihm boch nicht gefallen. Da weinte die Frau, rebete ihm zu und gelobte ihm, daß ihr Gemahl alles bessern würde. End-lich gab er ihr den Rat, daß sie Gelb nehme, wieber nach Magbebnrg ginge und es den Räten des Bischofs gebe, biefem soviel, dem anbetn soviel. Das geschah. Diese rebeten nun mit dem Bifchofe und rieten ihm, daß er den Markgrafen losließe und ihm eine Frist stellte von vier Wochen, nach welcher er wiederkommen oder viertausend Mark (d. h. Pfund Silber) zahlen sollte.
Der Markgraf nahm das an, ritt in fein Land und hielt mit feinen Mannen Rat. Die wußten freilich keinen andern, als daß er die silbernen Gefäße aus den Kirchen des Landes nehme und wenn es nicht hinreichte, bei den Städten borgte, bis die Summe der viertausend Mark voll wäre. Da sprach der von Buch: „Der Rat ist nicht schlecht, aber ich weiß einen bessern. Wenn ihr mich bei meinem Rechte lasset, so will ich ihn sagen." Da gelobte ihm der Markgraf, ihn bei feinem Gute zu lassen und ihm nimmermehr Unrecht zu thun. Nachdem das geschehen war, führte von Buch den Markgrafen und feinen Bruder nach Tangermünde in die Rüstkammer, zeigte ihm einen großen eifenbefchlagenen Kasten voll Gold und Silber und sprach: „Dies Geld hat euer Vater hinterlassen, damit
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
— 152 —
tf)m die Räume des grauen Klosters angewiesen, wo er sein chemisches Laboratorium aufschlug und zugleich, zunächst zum Druck seiner eigenen Werke, eine Druckerei gründete, in welcher in der besten Zeit mehrere hundert Arbeiter beschäftigt waren, .ioch druckte er in der Folge auch fremde Werte, lief; auch Schriftzeichen gießen. Der Kurfürst nahm an diesen seinen Arbeiten einen so lebendigen Anteil, daß er oft lange Zeit in seiner Werkstätte verweilte. Das Papier für feine Drucke bezog Thurneyffer meist aus Eberswalde, wo Zacharias Berger 1542 eine Papiermühle gebaut hatte. Daß Thurneyffer, der besonders mit feinen Kalendern gute Geschäfte machte, viele Jteiber hatte, läßt sich leicht denken. Nachdem er nun aus so wenig ehrenvolle Weise verschwunden war, hatten die Zungen freies Spiel. Es verstand sich jetzt von selbst, daß er ein Zauberer gewesen war, der seine Künste dem Umgänge mit dem Teufel verdankte. Er hatte einen Hund gehabt, der stets an der Thür seines Gemaches lag, dem er stets das erste Stück Fleisch aus der Schüssel zuwarf. Es war kein Zweifel, dieser Hund war der ihm vertraute böse Geist (spiritus familiaris) gewesen; er hatte sich nach des Herrn Flucht vom Mühlendamm ins Waffer gestürzt. Übrigens soll Thnrneysser in Cöln am Rhein in großer Armut gestorben sein. —
4l Allerlei Unheil.
Jrn Jahre 1585 herrschte in Berlin, wie auch in andern märkischen Städten, die Pest, raffte zahlreiche Menschen dahin und trug auch dazu bei, daß der alte Hader zwischen den beiden Spreestädten wieder aufwachte. Auch in Frankfurt a. d. Oder wütete die Pest, ebenso in Königsberg in der Neumark und forderte zahlreiche Opfer. Die Krankheit wirkte auf die Gemüter der Menschen um so verwirrender, als die ärztliche Kunst sich so ganz hülflos gegen sie erwies. — Auch der sitt-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Zacharias_Berger
Extrahierte Ortsnamen: Eberswalde Cöln_am_Rhein Berlin Frankfurt Königsberg Neumark
35
es ihm doch schwer aufs Herz, von dannen ziehen zu müssen.
Unwillkürlich hielt er den Schritt inne, wandte sich um und schaute
sinnend die prächtige Friedrichstraße hinab. Lange vermochte er
sich von dem Anblicke nicht loszureißen. „Es wäre doch wohl
schöner gewesen, wenn du in dem herrlichen Berlin hättest bleiben
können!" dachte er, und in der Erregung kamen die Worte laut
von seinen Lippen. „Doch nun ist es zu spät umzukehren! —
Ade denn! — Es muß geschieden sein! Vorwärts — nicht rück-
wärts mehr geschaut! Ade! —" Mutig entschlossen drehte er sich
wieder um und wollte weiter gehen.
„He, holla — junger Freund! — Wird Ihnen der Abschied
von Berlin denn wirklich so schwer?" rief ihm ein Mann zu, der
an dem Torwege einer Fabrikanlage stand und das Selbstgespräch
des Wanderburschen mit Wohlgefallen angehört hatte. „In der
Tat, Herr, man sollt's nicht glauben, daß das Herz so festgewachsen
ist an einem Ort, in dem man nur zwei Jahre gelebt hat", war
die Antwort Borsigs, der näher zu dem Fragenden getreten
war. „Was treibt Sie denn in die Fremde, wenn Sie gern hier
bleiben möchten?" Borsig erzählte dem Fremden sein Miß-
geschick.
Dieser fand an dem jungen Manne, der seine Antwort mit
offener, unbefangener Miene gab, immer mehr Gefallen.
„Hm," fuhr er fort, „also ein Baumeister wollten Sie werden,
und so ist es Ihnen ergangen ? —- Deshalb also müssen Sie wandern ?
— Hören Sie, junger Mann, Ihr Wesen gefällt mir. Wollen Sie
meinen Vorschlag, in meine Fabrik einzutreten, annehmen, so
können Sie hier bleiben und doch ein Baumeister werden, nicht
in Holz und Stein, aber einer in Erz und Eisen. Ich bin der Fabrik-
besitzer Egells, und diese Gebäude bilden, wie die Firma hier zeigt,
meine ,Neue Berliner Eisengießerei'."
„Das ist der Wink des Schicksals!" rief Borsig, und ohne
langes Besinnen streckte er dem Fabrikbesitzer die Hand ent-
gegen und sagte zu ihm: „Topp, ich bleibe hier und trete in Ihre
Fabrik ein. Ein Baumeister in Erz und Eisen! Ja, das sagt mir
noch mehr zu als das Zimmerhandwerk."
Der junge Borsig trat in die Egellssche Fabrik zunächst als
Zeichner ein. Neben der Eisengießerei betrieb man in der Fabrik
auch den Maschinenbau, und um alle seine Zweige von Grund
aus kennen zu lernen, wurde er ein schlichter Eisenarbeiter. So
3»
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
36
von der „Pike" auf dienend, machte er alle Stufen dieses Werkes
durch, bis er sich nach einigen Jahren zum Geschäftsführer empor-
gearbeitet hatte. Unter seiner Leitung nahm die Egellssche Fabrik
einen großen Aufschwung, so daß der Besitzer ihn zum Mitdirektor
ernannte. Der Bau von Dampfmaschinen, der bisher nur von
einigen Berliner Eisenfabrikherren im kleinen Maßstabe versucht
worden war, wurde in der Egellsschen Fabrik nun fast ausschließ-
lich und in großem Umfange betrieben. Die Gründung eines
eigenen Hausstandes ließ jedoch in unseres Freundes Seele den
Plan reifen, selbständig zu werden. Er erwarb in der Nachbar-
schaft, Chausseestraße Nr. 1, ein geeignetes Grundstück, und nach
elfjähriger Tätigkeit schied er am Weihnachtsabend 1836 aus
der Egellsschen Fabrik, um mit dem neuen Jahre die Arbeit
seiner eigenen Maschinenbauanstalt zu beginnen.
Mit einem selbsterarbeiteten Kapital von 15 000 Mark und
einer Anleihe von 30 000 Mark fing Borsig sein Unternehmen
in einem Bretterschuppen an, der groß genug für fünfzig Arbeiter
und ein Roßwerk war, das einstweilen die Dampfmaschine er-
setzte. Schon nach einem Jahre mußte die Anstalt erweitert wer-
den. Die ungleichmäßig und mühsam arbeitenden Pferde wichen
einer in der Fabrik selbstgefertigten Dampfmaschine, und die
Zahl der Arbeiter wurde größer und größer.
Es war anfangs Oktober 1838, als die erste preußische Eisen-
bahnstrecke, die zwischen Berlin und Potsdam, feierlich eröffnet
wurde. Dieses Ereignis erregte das höchste Interesse der Berliner
Bevölkerung. Die Anlage der Bahn war englische Arbeit, die
Lokomotiven englisches Fabrikat, der Betrieb wurde durch englische
Ingenieure geleitet.
Borsig hatte sich bereits viel mit der großartigen Erfindung
des Engländers Stephenfon beschäftigt. Die Eröffnung der neuen
Eisenbahn in Preußen spornte ihn an, darauf zu sinnen, wie dies
Vorrecht der Engländer zu brechen und der Bau von Lokomotiven
auf deutschen Boden zu verpflanzen sei. Er beschloß, dies Unter-
nehmen in seiner neuen Werkstatt zu versuchen.
Daß die Ausführung dieses Planes keine leichte sei, verhehlte
er sich keineswegs. Die Engländer hüteten das Geheimnis ihrer
Erfindung, namentlich das der Dampfsteuerung in der Lokomotive,
auf das strengste. Dem genialen Berliner Maschinenbauer aber
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
38
leute gekommen, die Borsig mit spöttischer Freundlichkeit be-
grüßten. — Doch, diese kaum beachtend, schritt er dem Maschinen-
schuppen zu und bestieg dortdenseinerschonmitfeurigem Schnauben
harrenden Eisenrenner. Mit stolzer Sicherheit bewegte sich das
erste deutsche Dampfroß vorwärts. Von seinem Erbauer selbst
gelenkt, brauste es an dem Bahnsteig vorüber eine Strecke die Bahn
entlang, dann in schnellem Laufe zurück, und auf einen Wink
stand es unter der Halle still. Stürmischer Beifall empfing Borsig
und seinen „Borsig". Die Engländer machten lange Gesichter,
als der Führer ihnen zurief: „Sehen Sie, meine Herren, sie
geht! Sie ist also in Wahrheit eine Lokomotive!"
Nun wurde ein offener Wagen angehängt; die Herren stiegen
ein, und auf einer Fahrt nach Großbeeren führte Borsig sein
Eisenroß in allen Gangarten noch einmal vor, wobei es sich
vollkommen bewährte. Das Richterkollegium sprach sich ein-
stimmig dahin aus, daß die Borsigsche Lokomotive als durchaus
gelungen zu bezeichnen sei.
Borsig, der diesen Tag zu den schönsten seines Lebens zählte,
schloß darauf mit der Direktion einen Vertrag ab, wonach sie sich
verpflichtete, ferner alle aus seiner Maschinenbauanstalt hervor-
gehenden Lokomotiven auf der Anhalter Bahn zu verwenden. —
So wurde Borsig durch diese Tat, die unsere heimische Eisen-
industrie von der Herrschaft Englands befreite, der deutsche Ste-
phenson, der nun unter entsprechender Erweiterung seiner Fabrik
seine Haupttätigkeit fortan auf den Bau von Lokomotiven ver-
legte.
Schon im Jahre 1846 verließ die hundertste, und zwei Jahre
später die zweihundertste Maschine die Borsigsche Fabrik.
Immer größer wurde ihre Zahl, und immer weiter dehnten
sich die Räume der Anstalt. Borsig blieb nicht dabei stehen, den
deutschen Eisenbahnen deutsche Lokomotiven zu liefern. Hatte
er bisher Kohlen und Schmiedeeisen aus England beziehen müssen,
so suchte er sich jetzt auch davon frei zu machen, indem er in Moabit
ein großartiges Eisenwerk anlegte, wo deutsches Roheisen zu künst-
lichen Fabrikaten, wie er sie für seine Anstalt gebrauchte, verarbeitet
werden sollte. In Königshütte und Ruda in Schlesien erwarb
er Steinkohlenwerke, die ihm inländisches Brennmaterial lieferten,
so daß fortan kein fremdländischer Stoff für deutsches Geld von
ihm erworben und verwendet zu werden brauchte. —
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Ruda
Extrahierte Ortsnamen: Englands England Moabit Königshütte Schlesien
39
Außer vielen Lokomotiven lieferte die Anstalt eiserne Brücken,
Dächer für Bahnhofshallen, Kirchenkuppeln (darunter die mäch-
tigen Kuppeln der Nikolaikirche zu Potsdam und des König-
lichen Schlosses zu Berlin), großartige Pumpwerke, wie das,
welches die Springbrunnen in Sanssouci bei Potsdam treibt,
und dergleichen bedeutende Eisenbauten mehr.
Bei all den Erfolgen seines Strebens hatte sich Borsig ein tief-
inniges, sinniges Gemüt bewahrt. Trotz des großen Reichtums,
den er erwarb, lebte er in seinem, von einem herrlichen Garten
und Park umgebenen Heim mit seiner Gattin in einfach bürger-
licher Anspruchslosigkeit der Erziehung seines einzigen Sohnes.
Hier verbrachte er die Feierstunden seines Lebens in traulichem
Umgänge mit wenigen bewährten Sinnes- und Geistesgenossen.
Zu diesen gehörte auch Beuth, den er später für das gewaltsame
Eingreifen in sein Schicksal dankbaren Herzens gesegnet hat, der
berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt, der Bildhauer
Rauch, der Baumeister Stüler und andere Zierden der Kunst
und Wissenschaft. Dabei vergaß er auch seine alten Freunde
und Arbeitsgenossen keineswegs.
Selbst König Friedrich Wilhelm Iv. zählte zu den Gästen
des deutschen Lokomotivenkönigs, wie nun Borsig bald genannt
zu werden pflegte. Als der König einst Borsigs schöne Gärten
und sein prächtiges Wohnhaus besichtigte, rief er scherzend aus:
„Lieber Kollege, wenn ich doch auch so wohnen könnte, wie Sie
hier wohnen!"
Wie er zu seinen Arbeitern stand und den Namen „Vater
Borsig" rechtfertigte, möge ein Beispiel zeigen. Im Frühling
1854 war die fünfhundertste Lokomotive vollendet worden, ein
Ereignis, das Borsig mit all seinen Arbeitern durch ein Fest feierte.
In buntem Flaggenschmuck prangten die Gebäude seiner Werk-
stätten. Ein Festzug vou mehr als tausend seiner braven Arbeiter
begleitete die blumenbekränzte Jubellokomotive nach der An-
halter Bahn. Später versammelten sich alle mit ihren Frauen
im Krollschen Etablissement zu einem Festessen. „Esset und trinkt,
Kinder," rief Borsig seinen Arbeitsgenossen in heiterster Laune
zu, „zeigt, daß ihr hier ebenso tapfer dreinhauen könnt, als beim
Amboß! Seid lustig und guter Dinge! Bei der tausendsten wollen
wir noch vergnügter sein!" Und als ihm darauf der Handelsminister
van der Heydt, der bei dem Fest erschienen war, in Gegenwart
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Humboldt Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Nikolaikirche Potsdam Berlin Sanssouci Potsdam
40
aller Arbeiter das Diplom der Ernennung zum Geheimen Kom-
merzienrat überreichte, da sagte er gerührt, zu seinen Arbeitern
gewendet: „Kinder, die Ehre gebührt nicht mir allein, ihr habt
alle teil daran, und darum, weil es eine Anerkennung meiner,
eurer Arbeit und Strebsamkeit ist, nehme ich sie an in eurem Namen!
— Ja, durch Arbeit und Fleiß haben wir unter Gottes Segen
viel erreicht; laßt uns nun zeigen, daß wir noch Größeres zu er-
reichen imstande sind!" Doch diese Hoffnung des Unermüdlichen
sollte nicht erfüllt werden!
Einige Zeit nach dem erwähnten Feste ging Borsig mit einem
seiner Meister durch das Gebiet der Moabiter Werke.
Die Plane zu neuen baulichen Anlagen besprechend, gelangten
sie unbemerkt bis an die Grenze des Grundstückes. Borsig fuhr
fort in der Auseinandersetzung, wie das vor ihm liegende Gebiet
benutzt werden sollte.
„Aber Herr, Sie stehen ja hier schon an Ihrer Grenze!" sagte
der Meister zu ihm.
„Ist nicht Raum genug bis Charlottenburg?" entgegnete
Borsig.
Aber er stand wirklich an seiner Grenze. In der Nacht vom
1. zum 2. Juli 1854 wurde er von einem heftigen Brustkrampfe
befallen. Am nächsten Tage fühlte er sich wieder wohler; doch riet
ihm der Arzt für längere Zeit Enthaltung von jeder anstrengenden
Tätigkeit, da er das Übel sonst für sehr bedenklich erklären müsse.
Einige Tage vermochte es der Kranke wohl ohne Arbeit zu er-
tragen, allein am sechsten Tage des Monats nicht mehr; den
ganzen Tag beschäftigte er sich mit Zeichnen und Konstruieren.
Am Abend trat das Übel um so heftiger auf, und um die Mitter-
nachtsstunde machte ein Schlaganfall seinem unermüdlichen
Schaffensdrange für immer ein Ende.
Mochte die Flamme in der Lebenswerkstatt Borsigs erlöschen,
das Feuer in den Ofen seiner Fabrik glühte fort. Sein Sohn
Albert betrieb die Werke im Sinne des Schöpfers weiter uird
erhielt die berühmte Firma A. Borsig im alten Glanze. Vier
Jahre nach des Vaters Tode feierte Albert Borsig mit seinen Ar-
beitern das Fest der tausendsten und im März 1862 das der zwei-
tausendsten Lokomotive, die den Namen „König Wilhelm" trug.
Immer gewaltiger wuchsen die Räume und dehnte sich das Haus.
Die Zahl von drei-, vier- und fünftausend vollendeten Loko-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
90
aufgeschichtet. Der Eingang nach außen wird vermauert. Ein Ab-
schluß nach den Seiten dieser „Kammer" wird durch Papier her-
gestellt. Fest abgegrenzte Kammern hat also der Ofen nicht.
Jede Abteilung wird erst nach dem Aufschichten der Steine ab-
geschlossen. Die gesetzten Steine werden nun dem direkten Feuer
ausgesetzt. Das Feuerungsmaterial, zu dem Braunkohlen und
Steinkohlen benutzt werden, bringt der Brenner durch Röhren,
welche durch die Decke führen, ein. Diese Feuerungsröhren
sind durch eiserne Kapseln verschließbar. Die Verbrennungsgase
werden durch Kanäle, die je nach Bedarf durch Glocken verschließ-
bar sind, zuletzt zu dem in der Mitte des ganzen Ringofens stehenden
Schornstein geleitet. Während die Steine in einer Kammer
gebrannt werden, karren die Arbeiter schon ungebrannte Steine
ein und setzen sie. Der Abschluß durch Papier wird hergestellt,
und diese Kammer ist zum Brennen fertig. Wenn die nächsten
Kammern abgebrannt werden, werden die fertigen Steine, nach-
dem sie sich abgekühlt haben, ausgekarrt und wenn möglich, gleich
zum Transport verladen.
Die große Hitze — der Ton wird im Ofen bis zur Weißglut
erhitzt — verleiht ihm ganz andere Eigenschaften, als er zuvor
hatte. Die blaugraue Farbe geht in ein Hellgelb über. Die ganze
Masse wird steinhart und bildet in diesem Zustande wohl das
wichtigste Baumaterial.
Unser Mauerstein hat, wie wir gesehen haben, einen langen
Werdegang durchzumachen. Im Durchschnitt stellt eine Ziegelei
in einem Jahre 4 bis 5 Millionen Steine her. Größere
Werke steigern die Fabrikationszahl aus 10 bis 15 Millionen.
Berlin stellt das Hauptabsatzgebiet für die heimatliche Ziegel-
industrie dar.
E. Laehne (Teltower Kreiskalender).
40. In Neuruppin „am Wall".
Um die Stadt her, zwischen dem Rheinsberger und dem
Tempeltor, zieht sich der „Wall", ein Überrest mittelalterlicher
Befestigungen, jetzt eine mit alten Eichen und jungem Nachwuchs
dicht bestandene Promenade der Ruppiner.
Die Septembersonne tut ihr Bestes. Aber das Laub ist doch
noch nicht dicht genug, ihr den Zutritt zu wehren. Ein Dämmer