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1. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 60

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
60 Das Emporwachsen der brandenburgisch-preuischen Macht 16481740. zufallen sollten. Jngere Shne sollten die frnkischen Besitzungen Ans-bach und Bayreuth erhalten, doch dursten auch in diesen Lndern weitere Unterteilungen nicht stattfinden. Im Gegensatze zu seinem Vater widmete sich 4. Johann Cicero (1486-1499), der schon lange als Statthalter die Marken beherrscht hatte, ungeteilt der Verwaltung seines Landes. Er war ein Freund der Wissenschaften und ein so guter Kenner der lateinischen Sprache, da er den Beinamen Cicero erhielt. Um die Bil-duug in seinem Lande zu heben, plante er die Errichtung einer Univer-sitt zu Frankfurt a. D., bereit Erffnung jedoch erst seinem Nachfolger mglich war (1506). Die kurfrstlichen Einknfte suchte er durch eine indirekte Steuer, die auf Bier gelegt wurde, daher Bier-ziese" (von Accise-Steuer) zu heben, bereit Einfhrung jedoch bei den Stnden auf Widerstaub stie und erst nach vielfachen Kmpfen er-mglicht wurde. Durch einen Vertrag mit den Herzgen von Pom-mern, denen gegenber er auf die Lehnshoheit verzichtete, sicherte er seinem Hanse die Erbfolge in diesem Lande. Er war der erste Hohen-zoller, der tu deit Marken seinen dauernden Wohnsitz nahm. Sein Sohn 5. Joachim I. Nestor (sogenannt wegen seiner Redegewandtheit) (14991535) war erst 15 Jahre alt, als er den Thron bestieg. Seine Jugend glaubte der R a u b a d e l sich zu nutze machen und das frhere Treiben wieder aufnehmen zu knnen. Joachim aber trat ihm mit grter Strenge entgegen und lie eine Anzahl von Raubrittern hngen oder enthaupten, wodurch die anderen eingeschchtert wurden. Um solche Zu-stnde in Zukunft unmglich zu macheu und eilte geordnete und einheitliche Rechtspflege durchfhren zu knnen, grndete er das Kammer-gericht in Berlin, den obersten Gerichtshof der Mark. Auch sonst sorgte er als echter Landesvater fr Brandenburg, hob die Industrie und den Verkehr der Städte und steigerte durch eine geordnete Verwaltung die Einknfte des Staates. In seine Regierungszeit fiel der Anfang der Reformation. Joachim stand ihr durchaus feindlich gegenber, konnte aber trotz aller Strenge, mit der er ihrer Verbreitung in seinem Lande entgegentrat, nicht hindern, da die neue Lehre auch in der Mark an Boden gewann. Die eigene Gemahlin des Kurfrsten, eine kurschsische Prinzessin, wandte sich dem evangelischen Glauben zu, mute aber vor dem Zorne ihres Gatten nach Sachsen flchten. Infolge dieser feindseligen Haltung gegen die Refor-mation hatte auch die von ihm erffnete Universitt Frankfurt wenig Zuspruch, da alles nach Wittenberg strmte.

2. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 51

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Der dreiigjhrige Krieg 16181648. 51 konnten, fr sich einzuziehen; die frheren Besitzer muten dann als Tagelhner ihr Brot verdienen. Damals ging auch in den ostelbifchen Gebieten die Freiheit des Banernstandes verloren: jetzt wurden die Bauern auch hier teils erbuntertnig, teils leibeigen. Auch das deutsche Brger-tum nahm in dieser Zeit einen andern Charakter an: mit der frheren Wohlhabenheit war auch fein Brgerstolz und sein Selbstgefhl geschwunden, seine Unternehmungslust gebrochen. Die Sucht nach Rang und Titeln nahm auch in Brgerkreisen berhanb; man drngte sich zu den mtern, in bereu Besitz man sich der seine Mitbrger erhaben fhlt^. Der Mangel an allen hheren Interessen begrndete ein klein-liches und erbrmliches Spiebrgertum, in dem lcherlicher Standes-dnkel sich mit elender Unterwrfigkeit und Kriecherei gegen Hherstehende, besonders gegen den Adel, paarten. Letzterer hatte gleichfalls von seiner frheren Geltung viel verloren: feine kriegerische Bedeutung war schon feit der Reformationszeit dahin, feine Gter waren im Kriege verwstet und brachten nicht viel mehr ein, sein trotziger Stolz war ge-schwanden. Die Shne des Adels drngten sich nun an die Hfe, wo sie Titel und mter erlangten, oder sie traten als Offiziere in frstliche oder kaiserliche Dienste; es bildete sich ein Hos-, Beamten- und Ossizier-adel heraus. Wie die Fürsten, so nahmen auch die Adligen sich die Franzofen zum Vorbilde; der vornehme deutsche Edelmann schickte seine Shne nach Paris ober Versailles, wo der Junker bei den leichten Sitten des Hofes nur Ausschweifungen aller Art, Verfchwenbungsfucht, An-maung gegen die andern Stube und Verachtung alles Einheimischen kennen lernte. Durch ein geziertes, steifes Wesen, feine uere Formen und einen unbndigen Hochmut suchte der Adel seine innere Hohlheit zu berdecken: cuich hier ein tiefer Verfall deutschen Lebens. 4. Sittliches und geistiges Leben. Schlimmer noch als der Wirt-schaftliche Versall war die Verdampfung und Entartungdesvolkes. Die groe Masse war verwildert, Ruberbanden gefhrdeten mehr als je die ffentliche Sicherheit. Dazu hatte das Sldnertum den Aber-glauben genhrt; berall sah man Zauberei und Teufelswerk, so da die am Ende des 15. Jahrhunderts aufgekommenen Hexenprozesse im 17. Jahrhundert am zahlreichsten waren. Besonders groß war die geistige Roheit bei dem Bauernstande, aber auch in den Stdten, ja selbst am Edel- und Frstenhofe sah es in dieser Beziehung schlimm aus. Das Schulwesen, das in der Reformationszeit eine solche Blte erreicht hatte, lag im argen, Knste und Wissenschaften fristeten ein nur kmmer- 4*

3. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 55

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Erster Abschnitt. Brandenburgisch-Preuische Vorgeschichte 55 bis zum Groen Kurfrsten. war selbstndiger als die der brigen Reichsfrsten, da die Gewalt des Kaisers nicht bis in das ferne Land reichte. Gnstig fr die Entwicke-lung ihrer Macht war auch der Umstand, da zu derselben Zeit, in der ihr Reich im Entstehen begriffen war, die Nachbarmacht Heinrichs des Lwen mit dem Falle dieses groen Slawenbezwingers zu grnde ging (Teil Ii, 44 c). Der ritterlichste und streitbarste unter den letzten Aska-niern war der auch als Minnesnger bekannte Otto Iv. mit dem Pfeil", sogenannt, weil er in seinen Fehden mit dem Magdeburger Erz-bischof an der Stirn von einem Pfeile verwundet wurde, dessen Spitze erst nach Jahresfrist entfernt werden konnte. Glanzvoller noch war die Regierung seines Nachfolgers Waldemars des Groen. Dieser hatte, als er der Stadt Stralsund gegen den Fürsten von Rgen zu Hilfe kam, gegen einen Bund aller seiner Feinde, der Dnen, Schweden, Polen und mehrerer deutscher Fürsten, schwere und blutige Kmpfe zu bestehen, wurde zwar bei Gransee (nordstlich von Nen-Rnppin) geschlagen, be-hanptete aber im Frieden seine Erblande. Waldemar starb 1819. Bald nach seinem Tode erlosch das askanische Haus 1320. 3. Die Wittelsbacher 13241373. Nach dem Aussterben des askanischen Hauses fielen von allen Seiten die Nachbarn der die Herren-lose Mark her und suchten sich Stcke derselben anzueignen. Vier Jahre dauerte dieses Interregnum, dem endlich Kaiser Ludwig derbayer ein Ende machte, indem er das Land als erledigtes Reichslehen einzog und es seinem Sohne Ludwig verlieh (Teil Ii, 57 c). Damit kam Brandenburg an die Wittelsbacher. Aber auch jetzt besserten sich die Verhltnisse nicht. Der neue Markgraf war noch ein Knabe, als er die Regierung antrat; sein Vater, der Kaiser, der fr ihn die Regentschaft fhrte, war zu weit entfernt, um tatkrftig eingreifen zu knnen. Diese Umstnde benutzten sowohl die R i t t e r wie die S t d t e, um sich zahl-reiche Rechte anzueignen und sich mglichst selbstndig zu machen. Das Gebiet wurde sehr verkleinert, indem alle Nachbarn ungehindert Stcke ves Landes an sich rissen. Trostloser noch wurden die Zustnde, als der Streit des Kaisers mit dem Papste (Teil Ii, 57) auch fr den jungen Markgrafen den Bann, fr sein Land das Interdikt zur Folge hatte, deun der Papst rief die Polen und die noch heidnischen Litauer ins Land, die in den Marken frchterlich hausten. Neues Unheil brach der Brandenburg herein, als nach dem Tode Kaiser Ludwigs Karl Iv. aus dem Hause der Luxemburger (Teil Ii, 58) deutscher Kaiser wurde. Da die Wittelsbacher ihn nicht anerkennen
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