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1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 65

1889 - Berlin : Nicolai
— 65 — Rudolf, den vieledlen Herrn, Ließ man ziehen nach Golzow gern. Stattlich rückte von Sachsen er fern Vor die gute Beste. Da ließ er wehen seine Fahn' Und sprach: „Ihr Ritter, frisch heran, „Ich will hier an ein Stürmen gahn, „Ein jeder thue das Beste!" Demnächst sah man auch wanken Zu Frisack an den Planken') Gar manchen stolzen, franken Gesellen und waffenlos werden. Sie fielen wie erjagte Tauben; Geschossen durch die stählern Schaubeu, Daß man den Pfeil d'rans mußte klauben, So stürzten sie nieder zur Erden. — Das Wetter war gar ungestalt, Es regnete, schneite, war grimmig kalt. Die Schlösser fielen in Friedrichs Gewalt, Da Gott es selber so wollte. Plaue, Frisack und Rathenow Schworen ihm Treue, des waren sie froh, Dazn noch Beuthen und auch Golzow; Recht war's, wie's werden sollte. Da löste sich siegreich der Fürsten Verein, Sie zogen ein jeder nach seinem Heim; Geschossen war mancher wohl durch das Bein, Die Kugeln an Krücken ihn brachten. Ach, mächt'ger Gott, der Fürst so gut, Allzeit sei er in Deiner Hut Durch Dein hochheil'ges, teures Blut: Nach Frieden stehet sein Trachten! — 50, König Sigismund überträgt dem Kurggrafen Friedrich Vi. widerauslöstich die Mark mit der Kur. 1415. (Aon. Vii., Nr. 400; deutsch.) Wir Sigismund, von Gottes Gnaden Römischer König ?c. Wenn auch des heiligen Römischen Reiches, dem wir durch göttliche Schickung, ') Wällen. Zurbonsen, Quellenbuch. 5

2. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 150

1889 - Berlin : Nicolai
— 150 — feinbt also baldt ohne einige gegeuwehr verließ, Worauf alsovordt Unsere Stücke gepflanzett Und auf des feindes lager spielten, Unbt zogen Wir Uns anff die linke handt mit dem linken flügel nehben dem holtze, also das das erste treffen für dem holtze, die anderen Zwey aber im holtze Zu stehen Kamen, hinter den bergen aber stunde Zwey brigaden Zu Fusse, auff den liuken flügell Von Unserer Cavallerie stunden Zwey brigaden nehbenst den dragonern; inmittels gingen 2000 Tarttaren Von Wehten Umb den bnsch hernmb, Welches dem Könige alsobaldt berichtet Wnrdt, Welcher daun etliche Schwadron Von Seiner reserve nahm, Undt auff abgemelte Tarttaren, so aussen: busche heufsig Kamen, ging Undt Sie Wider repusirte, inmittels sill der Feiudt ausser seinen lager Undt attakirte Unser invanterie, Wnrdt aber so begegnet, Undt Von der rentterey Wider biß in sein lager getribeu; hieranff kam der König anff Unseren linken flügell geritten, Undt snndt gutt, das Sie Sich mitt dem Rechten flügell nehbenst der infanterie Undt artellerie durch den Waldt Ziehen möchte. Ritte also Wider durch deu Waldt, da Sie da Kaum dnrch Wahren, Kamen die Tarttaren in die fkncke von Unseren linken flügell Wie auch im rücken der reserve biß anff Unsere musketier. Die quartiauer aber, so gegen Unsere frontte stunden, griffen Uns Zu gleiche an, Welche aber so empfangen Wurden, das Sie mit Verlust Viller Pferde Uudt totteu Weichen mußten; in Werender attacke Viell der seindt Wider anß feinem lager anff die infanterie, Welche aber Vom Könige mitt Seiner Cavallerie mitt Zimlichen Verlust biß Ihn Ihr retranschement getriben Wurden; Jhrauff marschirten Ihrer K. M. ab Uudt Liierten durch das holtz, der seindt aber fill Wider auß Uudt kam biß ahn Ihrer Magst, stücke, Welche Jhueu sehr grossen schaden zufügten, darüber Sie Wider Sich retirirten. S. M. liesseu, So baldt Sie durch deu Waldt Kamen, den Chnrfürsten den rechten flügell, Und avancirten also in ooller datalie anffen seindt, Welcher Sich anß Seinem lager, in einer fronte, biß ahn ein Königliches hanß, Welches die Tarttaren ange- zündet (zog), da aber Ihre Magst, avancirten Undt mitt dero stucken auff den seind spilten, Zöge derselbe Sich almehlig Wider Zurücke nach seinem lager. Jhrauff avancirten Ihre Magst, biß ahn ein Weltgen, woselbst Sie von den hussaren angegriffen wurden, welche drey Treffen noch hinder sich hatten, Wurden aber so empfangen, das Zwissen 200 oder 300 auffem platze blieben. Die quartiauer traffeu stracks darauff auch auff den rechten flügel, hatten aber schlechten eff'eckt, denn Sie auff 30 schritt Ihr gewehr losseten Undt damit sich Wider in Ihr lager begaben, hirausf Wardt vom Könige ein Klein Weltgen mitt etliche 100 Muqnettiere besetzt, Welche Sich darein verhauen solten, Undt Uberviell Uns die nacht, das Wir also bey einem Dorffe, Welches die Tarttaren in brandt stacken, die nacht Uber stohen blieben, da Untterschidliche aiarmen vom feinde gemacht wurden. Welche aber nicht geacht Wurden. Den Sonttag morgen mitt dem tage stalten Wir Uns Wider in batalie, Wie Wir den Vorigen tag gestanden

3. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 231

1889 - Berlin : Nicolai
Ferner: Kann man, einen Müller, der kein Wasser hat, und also nicht mahlen und auch nichts verdienen kann, die Mühle deshalb nehmen, weil er keine Pacht bezahlet hat: Ist das Gerecht? wurde auch, mit Nein geantwortet. Hier ist nun aber ein Edelmann, der will einen Teich inachen, und um mehr Wasser iu den Teich zu haben so lasset er einen Graben machen, um das Wasser, ans einem kleinen Fluß, der eine Wassermühle treibet, in seinen Teich zu feiten, der Müller verliehrt dadurch das Wasser, und kann nicht mahlen: und wenn was noch möglich wäre, so ist es, daß er im Frühjahre 14 Tage, und im späten Herbst, auch etwa 1-4 Tage mahlen kann: Dennoch wird praetendirt, der Müller, soll seine Zinsen, nach wie vor, geben, die er sonst entrichtet hat, da er noch das volle Wasser, von seiner Mühle gehabt: Er kann aber die Zinsen nicht bezahlen, weil er die Einnahme nicht mehr hat: Was thnt die Cüstrinsche Justiz? sie befiehlt, daß die Mühle verkauft werden soll, damit der Edelmann seine Pacht kriegt. Und das hiesige Cammergerichts Tribunal approbirt solches! Das ist höchst ungerecht, und dieser Ausspruch, Sr. Köuigl. Majestät Laudesväterlichen Intention, ganz und gar entgegen: Höchstdieselben wollen vielmehr, daß Jedermann, er sey vornehm oder geringe, reich oder arm, eine prompte Jnstitz admiuistrirt, und einem jeglichen Dero Unterthanen, ohne Ausehen der Person und des Standes, durchgehend^ ein unpar- thepisches Recht Wiedersahren soll. Se. Königl. Majestät, werden daher, in Ansehung der, wider den Müller Arnold, aus der Pommertziger Krebs- mühle, in der Neumark, abgesprocheneu, und hier approbirten, höchst nn- gerechten Sentenz, ein nachdrückliches Exempel statniren, damit sämmtliche Jnstitzcollegia, in allen Dero Provinzien, sich daran spiegeln und keine dergleichen grobe Ungerechtigkeiten, begehen mögen: denn sie müssen nur wissen, daß der geringste Bauer, ja was uoch mehr ist, der Bettler, ebenso wohl ein Mensch ist, wie Se. Majestät sind, und dem alle Jnstitz muß wiedersahreu werden, indem vor der Jnstitz, alle Leute gleich find, es mag sein, ein Prinz, der wider einen Bauer klagt, oder auch umgekehrt, fo ist der Prinz, vor der Jnstitz, dem Bauer gleich: Und bey solchen Gelegenheiten, muß nur, uach der Gerechtigkeit verfahre» werden, ohne Ansehen der Person: Darnach mögen sich die Justitz-Eollegia, in allen Provinzen, nur zu richten haben, und wo sie nicht mit der Jnstitz, ohne alles Ansehn der Person und des Standes, gerade durchgehen, sondern die natürliche Billigkeit bey Seite setzen: so sollen sie es mit Seiner Königl. Majestät zu thuu kriegen. Denn ein Justitz-Collegium, das Ungerechtigkeiten ausübt, ist gefährlicher und schlimmer wie eine Diebesbande, vor die kann man sich schützen, aber vor Schelme, die den Mantel der Jnstitz gebrauchen, um ihre üble P&ssiones auszuführen, vor die kann sich kein Mensch hüten, die sind ärger wie die grösten Spitz- bnben, die in der Welt sind, und meritiren eine doppelte Bestrafung. —

4. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 20

1889 - Berlin : Nicolai
— 20 Einsetzungen, Geschäften und Werken, welche Du sonst nach Gebühr aus- zuführen beschließest, so daß Du bei der Bethätigung, Ausübung und Vollführung derselben gleich einem anderen von unseren und des Reiches Fürsten Dich großjährig des volleu Rechtes ersreuest: ohne Behinderung durch den Mangel an Jahren und Alter, welcher Dir anhaftet. Deun wir ergänzen diesen Mangel aus der reichen Fülle und Spende königlicher Gewalt. Zu Urkund dessen haben wir diesen Bries schreiben und mit unserer Majestät Jnsiegel versehen lassen. Gegeben in unserer Königsstadt Frankfurt am 26. Juui im Jahre des Herrn 1320, unseres Reiches im sechsten. 15. Ludwig d. Kayer erklärt die Uebertragnng der Mark an seinen Sohn Ludwig. 1324. (Cod. Ii., 2, Nr. 613; latein.) Wir Ludwig, von Gottes Gnaden Römischer König, allzeit Mehrer des Reiches, bekennen öffentlich dnrch das Gegenwärtige, daß, da lang- wierigere Verwaisungen jeglicher Lande kostspielig und Erledigungen von Herrschasten gefahrbringend sind, bei denjenigen Fürstentümern und Landen aber, welche durch ein besonderes Band und größere Berechtigungen unmittelbarer mit dem h. Reiche verbunden sind, und deren Nachteil vvr anderen das Reich selbst berührt, uicht mit Unrecht für uoch gefährlicher erachtet werden, es geziemend sei, für solche der größeren Gefahr wegen vorsichtiger und schleimiger Sorge zu tragen. Damit also Fürstentum und Mark Brandenburg samt dem hohen Erkämmereramte des Reiches mit den Herzogtümern Stettin, Demmiu, dem Laude Stargard, der Grafschaft Wernigerode und alleu audereu Grafschaften und Herrschaften, welche dnrch den Tod des seligen Waldemar, Markgrafen von Brandenburg trefflichen Andenkens, unseres theuersteu Fürsten, der ohne männliche und der vor- genannten Lehen sähige Erben aus der Zeit gegaugeu, Leheu, wie er sie selbst vom h. Reiche besessen und wie sie, nach Lehnsrecht an uns und das Reich zurückgefallen, die Nachteile einer Erledigung nicht länger beklagen sollen, — übergeben und übertragen wir durch Gegenwärtiges Fürstentum und Mark Brandenburg mit der Erzkämmererwürde, deu vorgenannten Herzogtümern und Herrschaften sowie mit allem anderen, was durch sie der Markgraf Waldemar selig iuuegehabt und besessen, in aller Weise und Form, wie es nach Recht und Brauch hat geschehen müssen, dem erlauchten Ludwigs, nnserm erstgeborenen Sohne, und seinen Erben, mit allen Gerichtsbarkeiten, Rechten, Ehren, Wäldern, Holzungen, Feldern, Wiesen, Weiden, Wassern, Weihern, Mühlen, Münzen und allem andern Zu- und ') Derselbe war erst 8 Jahre alt. Zu seinem Vormunde bestellte der köuig- liche Vater deu Grafeu Berthold vou Heuneberg.

5. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 260

1889 - Berlin : Nicolai
— 260 — Aber ich finde Trost, Kraft und Mut und Heiterkeit in dieser Hoffnung, die tief in meiner Seele liegt. Ist doch alles in der Welt nur Übergang 1 Doch wir müssen durch! — Luise. 201. Die Bedrängnis des Königshauses. 1807. (Gräfin Voß, Erinnerungen, S. 268 ff.) 2. Januar. Die Königin etwas besser. Sehr unerfreuliche Nachrichten; General Lestocq hat viele Leute verloren und sich zurückziehen müssen. Die Königlichen Kinder reisen morgen nach Memel und wir gehen nach, sobald es irgend geht. — 5. Januar. Ich reiste mit meinen Kammerfrauen bei einem entsetzlichen Wetter ab. Bei der ersten Station mußte ich liegen bleiben; Sturm und Regen waren so toll, daß die Pferde nicht weiter konnten. Die Königin reiste um 12 Uhr mittags ab mit der Viereck und ihrer Kammersrau, der Schadow, und kam glücklich bis Kreuz. Man sagte uns, die Franzosen seien schon bei Heilsberg. 7. Januar. — Es war ein toller Sturm mit dichtem Schneegestöber, und der Weg dicht am Meere, ohue jedeu Schutz gegen den Orkan, war überdies ganz abscheulich. Um 3 Uhr kam ich nach Schwärt, wo ich nach vieler Mühe und langem Umhersahren endlich ein bescheidenes Unterkommen beim Schulmeister fand. Die Herrschaften kamen bald darauf auch an; — die Königin war trotz der großen Kälte gottlob ziemlich wohl. 8. Januar. Ich hatte auf der Erde gefchlafeu, da keiu Bett zu haben war. — Der König fuhr früh weiter, ich konnte erst um 8 Uhr Pserde bekommen, llm 11 Uhr kamen wir am Haff an, stiegen in ein Bot und waren um I Uhr in Memel. Die Königin kam ganz zu Wageu und deshalb etwas später^). Da kein Sessel da war, um sie aus dem Wagen die Treppen ') Der berühmte Arzt Hilfeland, welcher von Danzig aus zu der kranken Königin nach Königsberg berufen war und sie ans der Flucht nach Memel be- gleitete, berichtet in seinem Tagebnche über die Reise in folgenden wenigen, aber ergreifenden Worten: „So wurde sie den 8. (richtig: 5.) Januar 1807 bei der heftigsten Kälte, bei dem fürchterlichsten Sturm und Schneegestöber in den Wagen getragen und 20 Meilen weit über die Kurische Nehrung nach Memel transportiert. Wir brachten drei Tage und drei Nächte, die Tage teils in den Sturmwellen des Meeres, teils im Eise fahrend, die Nacht in den elendesten Nachtquartieren zu.

6. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 87

1891 - Paderborn : Heydeck
87 von Vt Million Streiter in Bewegung. Im Sommer 1812 brach Napoleon auf. Preußen mußte den Durchzug gestatten und sogar 20 000 Mann Hilfstruppen stellen. Nachdem^Napoleon bte russischen Heere in zwei blutigen Schlachten (bet Smolensk und Borodino) besiegt hatte, konnte er im September seinen Etnzug m Moskau halten? Hier gedachte er zu überwintern, um tm nächsten Jahre seinen eigentlichen Siegeszug anzutreten. War der Umzug trt die alte Zarenstadt schon unheimlich, die Verwunderung steigerte sich zum Entsetzen, als in der folgenden Nacht an verschiedenen Stellen der Stadt die Flammen emporloderten und alles ttt Asche legten Napoleon mußte zurückweichen und verlor ganze Heerhaufen, mehr durch das Eis und den Schnee eines frühen ttttd überaus strengen Winters als durch das Schwert der Kosaken. Kaum der zehnte Teil seiues Heeres überschritt wieder die (Grenzen Preußeny und verkündete in seinem kläglichen Zustande, daß der Herr gerichtet. Da mußte es jedem klar werden, daß die Morgenröte der Freiheit angebrochen, daß man handeln müsse, um frei zu werden. Den Anfang machte der preußische General York, der Anführer jener 20 000 Mann Hilfstruppen, denen Napoleon bte besondere Aufgabe gestellt hatte, Liv- und Kurland für ihn zu erobern. Auf eigene Verantwortung schloß York ein Übereinkommen nut dem russischen General Diebitsch, wonach die Preußen zunächst alle Feindseligkeiten gegen Rußland einstellten. Als der König davon Nachricht erhielt, verließ er Berlin, welches noch zu sehr von französischen Truppen umgeben war, und erschien in Breslau. Von hier aus erließ er einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jägerkorps, ohne den Feind zu nennen; dann schloß er unter Vermittlung des wieder erschienenen vom Steins ein Bündnis mit Rußland, stiftete am Geburtstage der verstorbenen Königin Luise das eiserne Kreuz als Sinnbild' der Tapferkeit für den bevorstehenden Kampf und erließ am 17. März 1813 den „Aufruf an mein Volk." „So wenig für mein treues Volk als für alle Deutsche bedarf es einer Rechenschaft über die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Klar liegen sie dem ungeblendeten Sinn vor Augen. Wir erlagen der Übermacht Frankreichs. Der Friede, der die Hälfte meiner Unterthanen mir entriß, gab uns feine Segnungen nicht; denn er schlug uns tiefere Wunden, als selbst der Krieg. Das Mark des Landes ward ausgefogen, der Ackerbau, sowie der Kunstfleiß der Städte gelähmt; die Hauptfestungen blieben vom Feinde besetzt. Übermut und Treulosigkeit vereitelten meine besten Absichten, und nur zu deutlich sehen wir, daß Napoleons Verträge mehr noch als seine Kriege uns langsam verderben mußten. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo alle Täuschung aufhört. Brandenburger, Preußen, Schlesier, Pommern, Sittauer! Ihr wißt, was euer !) „Des Guten Grundstein, des Bösen Eckstein, der Deutschen Edelstein."

7. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 83

1891 - Danzig : Gruihn
Preußens Erhebung. 83 an der Moskwa (ant 7. September) zu schlagen und (am 14.) in die alte Hauptstadt Moskau seinen Einzug zu halten. Er hoffte den Winter hindurch vou deu großer: Vorräten dieser Stadt sein Heer zu erhalten und, wenn der Kaiser Alexander nicht schnell Frieden schlösse und gauz seinen Willen zu thun verspräche, int nächsten Jahre gegen Petersburg zu ziehen. Allein diesmal betrog ihn seine Berechnung gänzlich. Brand von Moskau. Die Russen wollten, gleich den Spaniern, ihr Vaterland wegen einer unglücklichen Schlacht nicht sogleich verloren geben, sondern lieber ihre eigene zweite Hauptstadt den Flammen opfern, damit nur die Feinde hier keinen Stützpunkt fänden. Und wirklich stand die große Stadt zum Schrecken der Franzosen gleich nach ihrem Einzuge plötzlich an hundert Stellen zugleich int Feuer, so daß an ein Löschen nicht zu denken war, und alle großen Vorräte verbrannten. Es war ein ungeheures Opfer von seiten der Russen, aber auch der Wendepunkt von Napoleons ganzem Glücke. Der Rückzug. In der großen Brandstätte von Moskau konnte er nicht bleiben. Vorräte für das Heer aus der umliegenden Gegend zusammenzubringen, war nicht möglich; denn die Russen hatten alles verheert. Daher mußte er im Oktobermonat eiligst den Rückzug antreten. Er hoffte, noch vor dem Einbruch des Winters die Gegenden von Polen und Preußen zu erreichen, wo fein Heer Unterhalt finden konnte. Allein im Rate der Vorsehung war es anders beschlossen. Früher als gewöhnlich brach der Winter herein, der in den öden Steppen Rußlands furchtbar ist. Bald war alles mit tiefern Schnee bedeckt, und der schneidende Sturm wehte über die unabsehbaren Flüchen. Die Häuser und Dörfer, die an dem Wege lagen, hatten die Franzosen schon auf dem Hinwege zerstört, weil sie in ihrem Übermut nur an Sieg und Vordringen dachten. Nun fanden sie nirgends ein Obdach, um sich gegen die grimmige Kälte zu schützen, und keinen Bissen Brot, um den nagenden Hunger zu stillen. Das rohe Fleisch der gefallenen Pferde war ihre einzige Nahrung, und an jedem Morgen lagen Hunderte, ja Taufende von ihnen erfroren auf den mit Schnee bedeckten Feldern. Dazu kamen die Russen, die an die Schrecknisse ihres Winters besser gewöhnt waren, und ließen ihnen weder Tag, noch Nacht Ruhe. Wer nur irgend von dem geschloffenen Zuge zurückblieb, wurde von ihnen niedergehauen oder gefangen genommen. So schmolz das französische Heer mit jedem Tage mehr zusammen. Alle Ordnung schwand, und das Unglück stieg zu einer so schauderhasten Höhe, daß die Worte fehlen, um es zu schildern. Am Ende kamen von der halben Million Menschen, die der unersättliche Eroberer nach Rußland geführt hatte, kaum 30000 Gesunde und Waffenfähige über die preußische Grenze zurück. Der erste Befreiungskrieg. 1813—1814. 64. Preußens Erhebung. General Hork befand sich an der Spitze des preußischen Hilfsheeres, das mit den Franzosen gegen Rußland ziehen mußte. Schon unter Friedrich dem Großen diente er als junger Offizier, machte sich aber bei einer Gelegenheit mißliebig und erhielt, zwanzig Jahre alt, den Bescheid: „York kann sich zum Teufel scheren." Darauf trat er in holländische Dienste und 6*

8. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 139

1892 - Berlin : Simion
— 139 — Friedrich Wilhelm Iv. (1840—1861). § 91. Auf Friedrich Wilhelm Iii. folgte dessen ältester Sohn, Friedrich Wilhelm Iv., geb. am 15. Oktober 1795 (feit 1823 vermählt mit Elisabeth von Baierns, ein geistreicher, frommer und deutschgesinnter Fürst. Auch er war überzeugt, daß die besondere Natur und die eigentümlichen Aufgaben des preußischen Staates das Fortbestehen des Absolutismus nötig machten; doch milderte er denselben (1842)' durch Beschränkung der Zensur und durch langsamen Ausbau des Instituts der Provinzialstände, bereit „vereinigten Aumuß" er nach Berlin Eenes' —-"In- den kirchlichen Äingen begünstigte er die Strenggläubigkeit, die auch in der Schule und im Staate herrschen sollte. Dennoch bildeten sich neue Sekten: 1842 die „Lichtfreunde" und „freien Gemeinden"; 1844 (hervorgerufen ourch den Widerwillen gegen den „heiligen Rock", den die katholische Geistlichkeit in Trier ausstellte) die „Deutschkatholiken". Um dem Wunsche eines großen Teiles der Nation nach einer verfassungsmäßigen Mitwirkung an der Leitung des Staates nachzukommen, errichtete der König durch Patent vom 3. Februar 1847 den „Vereinigten Landtag", eine' Ständever-sammlung für das ganze Reichs ohne deren Zustimmung fortan keine neuen Steuern oder Anleihen eingeführt werden durften. Doch war die liberale Partei mit diesem Zugeständnis nicht zufrieden, und als im folgenden Jahre am 22. Februar in Paris, am 13. März in Wien eine siegreiche Revolution stattfand, verhieß Friedrich Wilhelm (den 18. März 1848 vormittags) auch Preußen eine freiere Verfassung, sowie eine Verbesserung des deutschen Bundes. Gleichwohl kam es am Nachmittag des 18. März in Berlin zu einem Straßenkampfe, infolge dessen hier monatelang Unordnung herrschte. Auch in Posen brach eine Empörung aus; die Polen, geführt von Mieroslawski, erhoben sich hier gegen die Deutschen, wurden aber von den preußischen Truppen bald bezwungen. Am 22. März berief der König eine ..preußische Nationalversammlung" ein, um mit ihr eine neue Verfassung zu vereinbaren. 3ic trat ant 22. Mai in Berlin zusammen. Da aber die Unordnungen fortdauerten, und die Vereinbarung

9. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 172

1895 - Paderborn : Schöningh
172 Smolensk mglichst schnell verlassen, um einen Vorsprung zu gewinnen. Hunger, Klte, Krankheiten und Tod hielten aufs neue reiche Ernte unter seinen Scharen; ganze Zge wurden gefangen und in das Innere Rulands zurckgeschleppt. An der Beresina traf sie der schwerste Schlag. Am 27. November 1812 erfolgte auf zwei Brcken der bergang. Ein frchter-liches Gedrnge entstand; denn der Feind war in der Nhe und feuerte Schu auf Schu mit Karttschen unter die dichten Haufen. Um schneller hinberzukommen, stie einer den andern ins Wasser; manche strzten nieder und wurden von den Hufen der Pferde zertreten oder von den Rdern der Kanonen zerquetscht; andere suchten auf treibenden Eisschollen das jenseitige Ufer zu erreichen und fanden den Tod in den Fluten. Fast alles Geschtz und Gepck, auch 20 000 Gefangene fielen den Russen in die Hnde. Bei-nahe alle deutschen Soldaten fanden auf diesem Rckzge ihren Untergang, und nie erfuhren ihre trostlosen Angehrigen, an welcher Sttte sie begraben liegen. Noch empfindlicher war den Eltern der Verlust durch den Gedanken, da ihre Shne nicht fr deutsche Ehre, sondern fr die Ruhmsucht des tyrannischen Berderbers unseres Vaterlandes ihr Leben geopfert haben. Napoleon verlie am 5. Dezember die Trmmer seiner Armee und eilte in einem Schlitten rasch nach Paris zurck. Die Hand des Herrn hatte den stolzen Eroberer getroffen. Gott hatte gesagt: Bis hierher und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!" Von der groen Armee sahen nur 30 000 Mann das deutsche Vaterland wieder und auch diese nur zerlumpt und mit erfrorenen Gliedern. Das war das Ende des so stolz begonnenen Feldzuges.^ B. 1 Im Laufe weniger Jahre hatte Napoleon ein Reich von solcher Gre aufgerichtet, wie seit den Rmerzeiteu Europa nicht gesehen hatte. Nur das seemchtige England stand ihm noch feindlich entgegen; denn mit all seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Jnfelvolke nicht beizukommen. Da suchte er den hartnckigen Feind auf andere Weise zu bezwingen. Er schlo den englischen Schiffen alle Seehfen des Fest-landes, um dadurch den Handel zu vernichten, auf welchem Englands Reichtum und Strke beruhte. Was kmmerte ihn der unermeliche Schaden, den die Stockung des Handels auch den brigen Lndern Europas bereitete? Sie muten sich von dem Ge-waltherrn alles gefallen lassen. 2 Gras Rostopfchin, der Befehlshaber von Moskau, warf in seinen Palast die Brandfackel, und da er planmig berall Zndstoff angehuft und Brandstifter angestellt hatte, so breitete sich riesig, malos wie Napoleons Herrschgier, die Feuersbrunst aus. Zwei Drittel der Stadt wurden durch dieselbe in Asche gelegt. 3 Gustav Freytag schreibt der den Rckzug aus Rußland: Es war nach dem Neujahr 1813. Das scheidende Jahr hatte dem neuen einen strengen Winter als Erbschaft zurckgelassen, aber in Haufen standen die Leute auch in einer migen Stadt vor dem Posthause. Glcklich, wer zuerst das Zeitungsblatt nach

10. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 322

1895 - Paderborn : Schöningh
322 - Losung Krieg oder Frieden lauten werde. Es war, als wenn beides, Heil und Verderben, von seinem Willen in ganz Europa abhinge. Er mate sich an, alle Angelegenheiten vor seinem Richterstuhle zu entscheiden. Die Franzosen aber sind ein wankelmtiges Volk. Im Jahre 1870 hat sich eine groe Unzufriedenheit gegen Napoleons Regierung kuud-gegeben, welche seinem Throne gefhrlich zu werden drohte. Napoleon, der die rhm-schtige und kriegslustige Nation kannte, suchte dieser durch einen Krieg gegen Preußen Beschftigung zu geben, indem er hoffte, dadurch die Eitelkeit und Ruhmbegierde der Fran-zosen zu befriedigen und seinen Thron zu befestigen. 4 Der Rhein ist Frankreichs natrliche Grenze", riefen die Franzosen aus, ob-gleich der Rhein von alters her ein deutscher Strom gewesen und sein westliches Ufergebiet nur zur Zeit der napoleonischen Weltherrschaft etliche Jahre zum franzsischen Reiche gehrt hatte. 5 Es war dies der lteste Sohn des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen, der wegen der uralten Stammesverwandtschaft seines Geschlechtes mit Preuens Herrschern im Jahre 1850 sein an der Donau gelegenes Frstentum an Preußen abgetreten hatte, sonst aber in keine nhere Verwandtschaft mit nnferm Knigshause getreten war. Der Prinz von Hohenzollern war daher kein preuischer Prinz. Dieses konnte den Franzosen nicht unbekannt sein. berdies war der erwhlte Prinz durch seine beiden Gromtter sogar ein Vetter Napoleons Iii., ihres eigenen Kaisers. Dennoch erklrten ihre Wortfhrer in der gesetzgebenden Versammlung, es sei ein preuischer Prinz, der auf den spanischen Thron erhoben werden solle. Ja, sie behaupteten sogar, da der König von Preußen die Absicht habe, Frankreich von beiden Seiten her zu umklammern, um die groe Nation" sein bergewicht fhlen zu lassen. Graf Bismarck habe die spanische Knigswahl eingefdelt, um Preuens Macht noch immer weiter auszubreiten. Das sei eine Beleidigung, eine Schmach fr Frankreich, die mit Blut ausgelscht werden msse. (Lesebuch.) Tiefer Friede ruhte der der Welt. Auch der lang hinausgesponnene Kampf des Winters mit dem Sommer war beendet und der warme Sonnenschein zur Herrschaft gekommen. Die Eisenbahnzge fllten' sich tglich mehr mit frhlich den Stdten entfliehenden Reisenden; Kranke und Angegriffene eilten hoffnungsvoll in die Bder, in die Berge, an die See. Auch das alte Bad Ems hatte sich neu belebt durch zahlreichen Zuzug aus allen Teilen der Erde. In dem waldigen, bergumschloffenen Thale, wo die Lahn ihre kalte Flut rheinabwrts rollt, umschwirrten die verschiedensten Sprachen die warmsprudeludeu Heilquellen, und vornehme Herren und Damen ergingen sich in den angrenzenden Anlagen. Seit einigen Wochen ragte eine hohe und mchtige Gestalt um Haupteslnge her-vor: ein Greis mit silberweiem Haar und Bart, aber jugendfrisch noch in seinem Schritt und in seiner ganzen Erscheinung. Meist in einfacher, schwarzer Kleidung erscheinend, verriet doch seine feste, stramme Haltung auf den ersten Blick den Soldaten, ein schrferes Auge entdeckte unter dem einfachen und leutseligen Wesen des alten Herrn den hoch-gebornen Fürsten. Es war König Wilhelm, der alljhrlich nach dem anstrengenden, arbeitsvollen Winter in Ems einige Wochen sich Erholung gnnte, obgleich er auch hier noch tglich stundenlang mit seinen Rten arbeitete. In dem warmen Sprudel, welcher hier heilkrftig der Thalsole entquillt, wollte er sich erfrischen und strken zu neuer Arbeit. Die Bewohner des Stdtchens wie feine regelmigen Besucher freuten sich jedesmal der feine Ankunft; jedermann hatte ihn lieb wie einen alten Freund. Bor allem war er gern gesehen bei der Kinderwelt zu Ems. Vgl. das Lesest.: Der König in Ems."
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