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Preußens Könige und ihre Zeit.
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und der Kvmg Friedrich Wilhelm ihren Einzug. Als Blücher auf den Mailt geritten kam, wo die Monarchen hielten, umarmte ihn der Kaiser
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Verteidigung der Stadt und den Rückzug anzuordnen. — Am 19. Oktober stürmte man die Stadt, und schon mittags hielten der Kaiser Alexander
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Sie sind der Befreier Deutschlands." Darauf sprach Blücher „Majestat, habe uur meine Schuldigkeit gethan; aber meine braven -truppen, die haben mehr gethan, viel mehr'" Der König ernannte ihn zum Feldmarschall.
Die Siege in Frankreich. Napoleon eilte hierauf mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein nach Frankreich. Die Verbündeten zogen ihm nach. Blücher setzte in der Neujahrsnacht 1814 bei dem Städtchen Caub (in Hessen-Nassau) über den Rhein. In Frankreich gab es noch manchen harten Kampf. Blücher gehörte immer zu den Vordringenden und endlich zogen die verbündeten Monarchen Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. (am 31. März 1814) in Paris ein. Darauf schloß man mit Frankreich Frieden. Napoleon aber wurde des Thrones entsetzt und die Insel Elba im Mittelmeer ihm als Aufenthalt angewiesen. Die von Napoleon geraubte Siegesgöttin mit dem Viergespann wurde nach Berlin zurückgebracht und aufs Brandenburger Thor gestellt, wo man sie noch heute sehen kann. Ludwig Xviii., der Bruder Ludwig Xvi., kehrte als König nach Paris zurück.
73. Der Weite Befreiungskrieg. 1815.
Der Wiener Kongreh (Versammlung.) Als Napoleon des Thrones entsetzt war, versammelten sich die verbündeten Fürsten zu Wien, um die Verhältnisse Europas neu zu ordnen. Da eine Einigung sehr schwer hielt, so wäre es bald zu neuem Zwiespalt und Kampf gekommen.
Napoleons Rückkehr. Unerwartet verließ aber Napoleon Elba und landete in Frankreich. Überall wurde er hier mit Jubel aufgenommen, und auch das Heer eilte zu seinen Fahnen. Ludwig Xviii. aber mußte Frankreich verlassen. Da griffen die verbündeten Fürsten wieder zu den Waffen. Bald standen vier Heerscharen der Preußen unter Blücher kampfbereit in den Niederlanden. Dort hatten auch die Engländer unter Wellington ihre Stellung.
Schlacht bei Ligny. (16. Juni.) Mit einem glänzenden Heere kampfgeübter Truppen drang Napoleon vor. Zuerst griff er am 16. Juni die Preußen bei dem Dorfe Ligny in Belgien an. Vergeblich war das Sehnen Blüchers nach Unterstützung durch die Engländer. Auch die preußische Heerschar unter Bülow kam ans ihrem Eilmärsche nicht mehr heran. Ligny wurde durch die Franzosen erobert, und die Schlacht war verloren. — An diesem Tage bestand der Feldmarschall große Gefahren. Beim Ansturm feindlicher Reiter wurde fein Pferd durch einen Schuß verwundet. „Nostitz, nun bin ich verloren!" rief der greife Feldherr seinem Adjutanten zu, und in dem Augenblick stürzte das Pferd zusammen, und Blücher lag unter dem Drucke der Last betäubt darnieder. Nostitz stellte sich neben den Feldherrn, entschlossen, sein Los zu teilen. Die Reiter jagten in wildem Getümmel vorüber, zuerst die Preußen, dann die verfolgenden Franzosen. Preußen kamen hinterher, halfen Blücher unter dem Pferde hervorziehen, und er bestieg sogleich ein Dragonerpferd.
Schlacht bei Belle-Aüianee oder Waterloo in Belgien. (18. Juni.) Am 17. Juni abends war das preußische Heer bei Waver
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Staaten antrat. Sie waren durch den langen Krieg in einem jammervollen Zustande; Städte und Dörfer in der Mark lagen /.
wüst, auf viele Meilen" fand man weder Menschen noch Vieh, weder Hund noch Katze; Waldung und Wild statt Äcker und Menschen. Was noch an Volk übrig war, fristete in Armut und Roheit sein Leben; Land und Leute waren ruiniert und verwildert, ein Spielball fremder Kriegsknechte. Damit verglich der junge Kurfürst den blühenden Zustand des hochgebildeten und reichen Hollands, wo er seine ersten Jünglingsjahre verlebt hatte, und er setzte sich eine ähnliche Kultur zum Ziele seiner Regierung. Er bedachte dann, wie schwach seine Länder in ihrer äußern und innern Zusammenhanglosigkeit waren, und er beschloß, sie zu einem einigen, ganzen Staate zu verbinden. Weil aber die Zeit eisern war, und Macht vor Recht galt, so mußte er mit Lift und Gewalt das Gute, das er sich vornahm, erstreben und aufs Schwert gestützt sich in und außer dem Lande zum Meister der Dinge machen. Diese großen Aufgaben zu lösen, brachte er nichts mit auf den Thron als seine großen Eigenschaften: entschlossene Thatkraft, zähe Ausdauer, Selbstbeherrschung und scharfblickende Erfindsamkeit. An Bildung des Geistes und Heldenmut des Charakters vielen überlegen, übertraf er alle in x der Kunst, aus den Umständen allemal für sich den möglichsten N Vorteil zu ziehen.
Zunächst galt es überhaupt nur Herr des Landes zu werden.
Denn Schwarzenberg hatte die kurfürstlichen Truppen dem Kaiser, ^ als dein Verbündeten Georg Wilhelms, Treue schwören lassen.
Der Kurfürst duldete dies Verhältnis nicht und entließ die Regimenter, deren Obersten nicht ausschließlich ihm den Eid leisten v wollten; sodann bildete er aus den übrigen ein stehendes Heer; es sollte fortan die Hauptstütze des Staates sem'7 "Da' es aber vorerst noch klein war, fo schloß er mit den Schweden einen Waffenstillstand und wußte den Kaiser (Ferdinand Iii.) zu beschwichtigen, so daß beide ihn in Ruhe ließen, bis er sein Heer auf 8000 Manu gebracht hatte. Parteilos, aber bewaffnet, übte er nun auf die Friedensverhändlungen, die zwischen Schweden,
Frankreich und den ihnen verbündeten evangelischen Deutschen einerseits, dem Kaiser und den Katholiken andrerseits zu Osnabrück und Münster in Westfalen begannen, einen merklichen Einfluß. Er forderte standhaft, daß die Schweden ihm Pommern
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tiger Streit. Im Felde hatte Preußen das Meiste gethan; jetzt im Rat wurde es übervorteilt. Da der Zar ganz Polen und also auch das früher preußische zu haben wünschte, so sollte Friedrich Wilhelm als Entschädigung Sachsen nehmen. Aber Franz I. von Österreich und sein schlauer Minister Metternich arbeiteten im Bunde mit den deutschen Fürsten und mit Frankreich und England diesem Plane entgegen und suchten überhaupt Preußen nach Möglichkeit zu verkürzen. Friedrich Wilhelms Nachgiebigkeit verhinderte, daß es zwischen den Verbündeten zum Kriege kam, und man einigte sich (10. Februar 1815) dahin, Sachsen und Polen zu teilen und Preußen noch anderwärts in Deutschland einigen Ersatz zu geben. Es erhielt von den im Jahre 1805 besessenen Gebieten Danzig, Thorn, das Großherzogtum Posen und die deutschen Provinzen (doch mit Ausnahme von Ostfriesland und Hildesheim, welche an Hannover, und von Ansbach und Baireuth/ welche an Baiern fielen) zurück und außerdem halb Sachsen, Neu Vorpommern, die Herzogtümer Jülich und Berg und die Erzbistümer Trier und Köln. Sein Gebiet ward dadurch auf 5038 Quadratmeilen mit 10v2 Millionen Einwohner gebracht, betrug also räumlich weniger als" im Jahre 1805 und hatte eine noch zerstückeltere Gestalt; dagegen hatte es freilich für polnische Bevölkerungen deutsche eingetauscht.
Noch weniger befriedigend wurde die Verfassung Deutschlands festgestellt. Die Wiederherstellung der deutschen Kaiserwürde im Hause Österreich gab Friedrich Wilhelm nicht zu; aber doch kam Preußen in dem nun beschlossenen Bunde aller deutschen Staaten nicht zu der ihm gebührenden Geltung. Die deutsche Bunde safte (8. Juni 1815) sprach als Zweck des Bundes aus: die Bewahrung der Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit der im Bunde befindlichen Staaten, die alle gleichberechtigt und souverän sein sollten, und die Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands, dessen gemeinsame Angelegenheiten der Bundestag in Frankfurt a. M., eine immerwährende Versammlung der Gesandten aller deutschen Staaten, zu besorgen hatte.
Selbst dies Ergebnis wäre vielleicht nicht so bald erreicht worden, wenn nicht Napoleons plötzliche Rückkehr die Hadernden rasch geeinigt hätte.
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W. Wann stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht? Warum? Welchen Plan hatte er nunmehr? Beschreibe den Zug bis Moskau! Welche Zeichen deuteten das kommende Verderben an? Warum steckten die Russen ihre Hauptstadt in Brand? Was begann jetzt im Siegeslaufe Napoleons? Beschreibe den Rckzug! Welcher biblische Spruch bewahrheitet sich in dieser Geschichte? Wie knnte sie berschrieben sein?
Sch. Cr. 1. Dem Stolzen widerstehet Gott (ober: Hochmut kommt vor den Fall), gezeigt an Napoleon I. 2. Napoleons Heer auf dem Hin- und Rckzug, ein Vergleich.
E. Greuens Krhenng.
Der Brand von Moskau war die Morgenrte einer besseren Zukunft. Nachdem Napoleon aus Rußland gedemtigt zurckgekehrt, war fr Deutsch-land die Zeit der Befreiung gekommen. Jetzt oder niemals." schrieb der preuische General von York^ an den König, ist der Zeitpunkt, Freiheit und Ehre wieder zu erlangen." Vornehmlich in dem von Napoleon aufs hrteste mihandelten Preuenvolke durchglhte das Verlangen nach Befreiung des Vaterlandes aller Herzen. Es herrschte nur eine Stimme, ein Gefhl, ein Zorn und eine Liebe: das Vaterland zu retten und den franzsischen bermut einzuschrnken und zu strafen. Krieg wollten die Preußen, Gefahr und Tod wollten sie, weil sie von Napoleon keinen ehrenvollen Frieden erwarten konnten. Krieg! Krieg! schallte es von den Karpaten bis zur Ostsee, von dem Niemen bis zur Elbe. Krieg! rief der Edelmann und der Landbesitzer, der verarmt war; Krieg! der Bauer, der sein letztes Pferd unter Vorgespann und Fuhren tot trieb; Krieg! der Brger, den die Einquartierung und die Abgaben erschpften; Krieg! der Tagelhner, der keine Arbeit finden konnte; Krieg! die Witwe, die ihren einzigen Sohn in den Krieg schickte. Das war des Volkes Stimme.2 Der Dichter rief der allgemein sich erhebenden Nation zu:
Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen,
Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht!
Du sollst den Stahl in Feindes Herzen tauchen;
Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht!
Das hchste Heil, das letzte, liegt im Schwerte!
Drck' dir den Speer ins treue Herz hinein:
Der Freiheit eine Gasse!" Wasch die Erde,
Dein deutsches Land, mit deinem Blute ran!"
Es ist ein Kreuzzug, 's ist ein Heil'ger Krieg!
Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen Hat der Tyrann aus deiner Brust gerissen;
Errette sie mit deiner Freiheit Sieg!"
Er vertraut auf die gerechte Sache der Deutschen und schliet seinen Aufruf mit den Worten:
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