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1. Geschichte der Neuzeit - S. 12

1887 - Wiesbaden : Kunze
12 Erste Periode der Neuzeit. Fulda zur Ausbildung übergeben; allein das Klosterleben widerte den Jüngling so an, daß er heimlich nach Erfurt entwich, wo er seine Studien fortsetzte. Einer Seuche wegen verließ er Erfurt (1505) und begab sich nach Köln, von wo er einem vertriebenen Lehrer an die neu errichtete Universität Frankfurt an der Oder folgte. Später studierte er in Pavia die Rechtswissenschaft und wanderte, als er durch Maximilians Krieger bei Erstürmung der Stadt aller seiner Habe beraubt worden war, nach Bologna. Nach mancherlei Kreuz-und Querzügen, aus denen er oft am Notwendigsten Mangel litt, kehrte er 1517 nach Deutschland zurück, wo ihn Kaiser Maximilian zum Ritter schlug und Constantia Peutinger in Augsburg mit dem Dichterlorber bekränzte. Schon vor seiner Abreise nach Italien war sein Vetter Hans von Hutten von dem gewaltthätigen Herzog Ulrich von Würtemberg ermordet worden. In Gedichten, Reden und Briefen brandmarkte Hutten diese schändliche That. Auch gegen das Mönchtum eiferte seine Feder. Schonungslos schwang er die Geißel der Satire gegen die Unwissenheit der römischen Geistlichkeit und der Mönche. Er wollte deutsche Bischöfe, aber keinen Papst. „Den alten Römern habt ihr männlich widerstanden," ries er den Deutschen zu, „aber den neuen Römlingen beugt ihr schimpflich euer Haupt!" „Ich hab's gewagt!" war sein Wahlspruch. 1517 gab er die Schrift des 1465 gestorbenen gelehrten Römers Laurentius Valla „über die erdichtete Schenkung Konstantins des Großen" heraus; er hatte sie in einem Kloster entdeckt und darin den Beweis gesunden, daß jene Schenkung Konstantins an den Papst Sylvester, aus welcher die ganze weltliche Macht des Papsttums beruhte, rein erlogen sei. Er hatte den Mut, diese Schrift dem Papste selbst zu widmen. Nichtsdestoweniger berief ihn der fein gebildete Erzbischof Albrecht von Mainz an seinen Hos und nahm ihn auch mit auf den Reichstag nach Augsburg 1518, wo Hutten zum Kampfe gegen die Türken aufforderte. Nachdem er seine Entlassung von Albrecht erbeten und erhalten hatte, beteiligte er sich an dem Zuge des schwäbischen Bundes gegen seinen persönlichen Feind, Ulrich von Würtemberg, welcher wegen seiner Gewaltthätigkeiten 1519 von Land und Hof vertrieben ward. In diesem Kriege lernte er Franz von Sickingen kennen, mit dem er einen trauten Freundschaftsbund schloß. Von dessen Schloß Ebernburg an der Nahe, der „Herberge der Gerechtigkeit", aus schleuderte er, als er sich gegen die Angriffe und Ränke der römischen Geistlichkeit nicht mehr sicher wußte, seine Gedankenblitze in die Welt und forderte die Fürsten zu einem Vernichlungs-

2. Geschichte der Neuzeit - S. 25

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 2, 7. Der Bauernkrieg. Thomas Münzer. 25 schuh, seinen Namen führte. Derselbe wurde zwar ebenfalls unterdrückt, kam aber im Breisgau und S ch w a b e n l a n d, wo der Bauernbund der „arme Konrad" hieß, wieder zum Vorschein. Auch in Steiermark hatten sich 1517 an 80 000 Bauern zusammengerottet und arge Vergewaltigungen gegen die Adeligen erlaubt. Alle diese Bauernverschwörungen fallen vor Luthers Auftreten und hatten ihren Grund in der Unzufriedenheit der Bauern mit ihrem Lose. Frohndienste, Plünderungen und Verheerungen, drückende Auflagen und Steuern, das Bei« spiel der freigewordenen und angesehenen Schweizer nährten in ihrer Brust Grimm und zugleich Sehnsucht, sich ihrer geistlichen und weltlichen Zwingherren zu entledigen. Am Neujahrstage 1525 erhoben sich zuerst die Bauern des Abtes von Kempten; die der andern geistlichen Fürsten und Herren folgten dem gegebenen Beispiel. Da der schwäbische Bund, welcher den Frieden herzustellen beauftragt war, zuvor den Herzog Ulrich von Würtemberg bekriegen mußte, der mit Hilfe der Eidgenossen sein Land wieder erobern wollte, so setzten die Bauern in zwölf Artikeln folgende Forderungen auf: Das Recht für jede Gemeinde, ihren Geistlichen selbst zu wählen, die Verwendung des Zehnten für den Pfarrer und die Armen, Freiheit von Frohndiensten, Anteil an Jagd und Fischsang, Benutzung der Wälder, Zurückführung der Abgaben und Pachtgelder auf den alten Fuß, Abschaffung des Todsalls, nach welchem ein Teil des Erbes der Herrschaft anheim fiel. Die Bauern schickten die zwölf Artikel an Luther und forderten ihn auf, sich über ihre Angelegenheit zu erklären. Das that Luther; er ermahnte die Herren zu besserer Behandlung der Bauern und Abstellung gerechter Beschwerden aufs dringendste, warnte aber auch die Bauern freundlich vor Gewaltthätigkeiten, welche wider das Evangelium seien. Allein feine Worte fanden kein Gehör. Der Ausstand griff immer weiter um sich. Unter der Anführung des Schenkwirts Georg Metzler drangen die Bauern aus Schwaben nach Franken, plünderten Burgen und Klöster und verkündeten den Städten, welche ihnen die Thore öffneten, eine neue, günstigere Ordnung der Dinge. Unter den Adeligen aber richteten die Aufrührer ein großes Blutbad an; sie hatten geschworen, alles zu töten, was Sporen trüge. Wer sogleich getötet wurde, hatte ein weit glücklicheres Los als die, welche in Gefangenschaft gerieten. In Weinsberg fiel der Graf Ludwig von Helf enstein mit 70 Waffengefährten in ihre Hände. Vergeblich warf sich feine Frau, eine natürliche Tochter Maximilians I., den Anführern zu Füßen, vergeblich bot der Graf

3. Geschichte der Neuzeit - S. 27

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 2, 7. Der Bauernkrieg. Thomas Münzer. 27 Niederlage der Bauern durch den schwäbischen Bund gelang, zur Nachtzeit zu entkommen. Nach dem Ende des Krieges, als er auf die Einladung des schwäbischen Bundeshauptmanns Truchseß von Waldburg nach Stuttgart ritt, wurde er überfallen und mußte mehrere Jahre zu Augsburg in Gefangenschaft verbringen. Endlich wurde er zu immerwährender Gefangenschaft auf seinem Stammschlosse Jaxthausen im Würtembergifchen verurteilt. So lebte er 11 Jahre, bis er begnadigt wurde. Sein unruhiger Sinn aber trieb ihn noch in die Feldzüge nach Ungarn und Frankreich. 1562 starb er und hinterließ eine äußerst ergötzliche, von ihm selbst verfaßte Lebensbeschreibung. Götzens Geschlecht existiert noch. Die Häupter des schwäbischen Bundes und die deutschen Fürsten und Bischöse übten grausame, blutige Vergeltung an den be- siegten Bauern. An 50 000 Menschen verloren Leben und Gut, und das Los der Bauern ward eher schlimmer als besser. Der Aufstand in Thüringen. Mit dem schwäbischen Bauernkrieg stand ein Ausstand in Thüringen, den ein Schwärmer, Thomas Münzer, angeregt hatte, in enger Verbindung. Dieser hatte sich schon bei der Bilderstürmerei der Wiedertäufer in Wittenberg sehr eifrig bewiesen und dehnte jetzt die geistig zu verstehende christ-liche Freiheit aus die Gleichheit aller Stände und auf eine allgemeine, gänzliche Gütergemeinfchaft aus. Er gab dies für das wahre Reich Gottes auf Erden aus, kündigte sich als Propheten an und schützte göttliche Offenbarungen vor, daß er berufen sei, dies neue Reich unter den Menschen einzuführen. In Sachsen untersagte die Obrigkeit dem Schwärmer das Predigen; da wandte er sich nach der freien Stadt Mühlhausen und fand hier einen so bedeutenden Anhang, daß die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg und der Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen Truppen rüsteten und aussandten, das Raubgesindel zu vertreiben. Sie trafen die Aufrührer, 8000 Mann stark, unter Münzers Anführung bei Frankenhaufen 1525. Als die Bauern das fürstliche Heer erblickten, hatten sie nicht übel Lust nachzugeben und waren bereit, die Anführer auszuliefern, wie die Fürsten verlangten. Allein Münzer benutzte einett Regenbogen, der gerade am Himmel erschien, und ries den Bauern zu: „Hebt die Augen auf, das ist unser Siegeszeichen ! Gott der Herr will nicht, daß wir Friede machen mit unseren Feinden!" Zugleich suchte er den Mut der Bauern, welche nicht einmal Pulver zur Bedienung ihrer Geschütze hatten, zu steigern

4. Geschichte der Neuzeit - S. 7

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Bauernkrieg. art V. I 3 s41. 7 traf die uneinigen Haufen in Schwaben und im Taubergrund. Mit topfen und Hngen, mit Fingerabhacken und Augenausstechen wte-ten die Sieger. Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand, dem die Odenwlder ihre Fhrung aufgezwungen hatten, schmachtete zwei Jahre zu Heilbronn im Gtzenturm". Vor Zabern wurden an 20000 Bauern, als sie vertragsmig ohne Waffen ab-ziehen wollten, von den Soldknechten Herzog Antons von Lothringen treulos niedergehauen. Mnzer verhie seinen Bauern, die feindlichen kugeln in seinen rmeln aufzufangen; fast ohne Gegenwehr wurden sie von den Landsknechten bei Frankenhausen an der Unstrut niedergemacht, Mnzer selbst gefoltert und enthauptet. Mindestens 100000 Bauern kamen um; die anderen zerstreuten sich in ihre rauchenden Drfer. Ihre Lage wurde noch schlimmer als vorher; nur wenige Fürsten, wie der Landgraf Philipp von Hessen, der Pfalzgraf Ludwig V. und die Markgrafen von Baden, gewhrten ihnen Erleichterungen. 5. Einige Propheten" der Wiedertufer" wollten von Mnster in Westfalen aus ein neues Volk Israel begrnden; ein Bcker aus Hartem, dann der Schneider Johann von Leyden waren ihre Fhrer. Sie vertrieben Katholiken und Protestanten, zogen ihr Vermgen ein, verwsteten Kirchen, verbrannten Bcher und alte Urkunden und fhrten Gtergemeinschaft und Vielweiberei ein. Erst nach sechzehnmonatiger Belagerung wurde das Knigreich Jerusalem" von dem Bischof von Mnster mit Hilfe anderer Fürsten zerstrt, seine Hupter martervoll hingerichtet. 4. Karls V. Kriege und die Augsburger Konfession. 1. Seitdem die Kriege mit England aufgehrt hatten, suchten die Franzosen in Italien Fu zu fassen. Ihr jugendlicher König Franz I. nahm Mailand und die Lombardei ein; in der Absicht, dieses deutsche Lehen zurckzuerobern, hatte Karl V. den Wormser Reichstag berufen. Ritter und Sldner aus den Lndern beider Monarchen zogen der die Alpen. Als Franz Pavia umschlo, strmten die Kaiserlichen, Deutsche und Spanier, sein Lager. In zwei Morgenstunden mar das stattliche Heer vernichtet, Franz gefangen. Alles ist verloren, nur die Ehre nicht," schrieb er seiner Mutter. Als der junge König, von Ungarn und Bhmen in einer groen Trkenschlacht fiel, gewann sein Schwager, Karls V. Bruder Fer-

5. Geschichte der Neuzeit - S. 93

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Hohenzollern in der Mark Brandenburg. *Iv 2435. 93 wurden ausgerottet oder vertrieben: nur im Spreewald haben sie sich mit ihrer Sprache und ihren eigenartigen Sitten erhalten; die Ortsnamen auf oro und in deuten auf wendischen Ursprung. Whrend die Mark-grasen mit ihren Reisigen feindliche Einflle abwehrten, grndeten Pr-monstratenser und Zisterzienser ihre Klster (Lehnin, Chorin) und machten Smpfe und Brche urbar; hollnbifche (Einwanderer bnbigten die Flsse durch Deiche. Auer Berlin und Klln finb Frankfurt an der Ober und Lanbsberg an der Warthe alte beutsche Sieblungen. 3. Mit dem starken, kleinen Walbemar und seinem Nachfolger starben 1320 die Askanier aus. Gegen Ludwigs des Bayern Shne erhob sich der falsche Walbemar, bessen Persnlichkeit ebenso unerweislich ist wie die Macht, die ihn aufgestellt hatte. Durch einen erkauften Vertrag zu Frsten-roalbe erwarb Karl Iv. die Marken. 4. Nach der Nieberwerfung der Quitzows und ihrer Burg Friesack *) schaltete Markgraf Friedrich Vi. als Kurfürst Friedrich I. an der Seite seiner Gemahlin Elisabeth von Bayern, der schnen Else", in den Marten als Gottes jlechter (schlichter) Amtmann an den Frsten-turnen": ein mittelgroer Mann mit lang herabfallenbem Braunhaar um das runde, bartlose Gesicht. Hufiger jeboch als in den Marken weilte der kluge, rastlose Mann in seinen frnkischen Besitzungen, wo er der Reichsregierung und den Hussitenkriegen nher war. 5. Erst sein Sohn Friedrich Il, der Eiserne, fhlte sich als Markgraf von Branbenburg. Die habemben Städte Berlin und Klln beugte er durch sein festes Schlo unter seinen Willen. Sem ruber Alb recht Achilles suchte durch sein Hausgesetz, die Verfgung des Achilles (dispositio Achillea), die Unteilbarkeit der Marken zu sichern.1473 Albrechts jngerer Sohn Albrecht wrbe der erste Herzog von Preußen, bessen gleichnamiger Neffe Erzbischof von Magbeburg, Kurfürst von Mainz und Bischof von Halberstabt; er ist der Erbauer der Moritz-brg in Halle. Die Kurfrsten Johann und Joachim waren erfllt von dem eiste des Humanismus; man gab ihnen die Beinamen Cicero und Nestor. Joachim I. hatte schwere Kmpfe mit seinem trotzigen Abel: Jochimke, Jochimke, hbe (hte) bi, fangen wi bi, so hangen wi bi!" schrieben ihm die Junker an die Tr seines Schlafzimmers. Joachim Ii. nahm das Abenbmahl unter beiberlei Gestalt, jeboch ohne dem Schmalkalbner Bunbe beizutreten. Sein Enkel Johann Sieg-munb vertauschte das lutherische mit dem reformierten Bekenntnis; durch *) Sie hat den Stoff zu Ernst von Wildenbruchs Schauspiel Die Quitzows" gegeben. **) Diese Anfnge der mrkischen ultur spiegelt der Roman von Willi-bald Alexis: Der Roland von Berlin" wider.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 64

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
64 Zur Erweiterung: Die Reformationszeit. Volk ans Herz legte, weil es nur durch die Tyrannei der Junker zum Aufstand getrieben worden sei. 5. Nach der Niederlage der Ritter und der Bauern*) erhoben sich die Kleinbrger, um eine neue Zeit zu begrnden. Die Brder" oder Himmlischen Propheten" gingen einerseits von den Hussiten, anderseits von Mnzer und den mit ihm verbundenen Zwickauer Schwrmern" aus; ihre Bewegung verbreitete sich besonders in Norddeutschland. Sie verwarfen Kirche und Gottesdienst, die Kinder-taufe und alle Gesetze und Gebruche, die nicht in der Bibel vorgeschrieben seien. Das heiligste Buch war ihnen die Offenbarung Johannis. Bei eifrigem Bibellesen und der Predigt erweckter" Brder wollten sie freie, fromme Gemeinden bilden. Die Verfolgungen gaben ihnen in den eigenen und in fremden Augen wachsende Bedeutung, bis ihre sozialen Bestrebungen in den Tollheiten des neuen Jerusalem" ihre Erfllung fanden.**) 4. Karls V. Kriege und das Augsburger Glaubensbekenntnis. 1. Durch die ungeheure Ausdehnung der habsburgischen Macht wurde Deutschland in die groen Welthndel verwickelt und der Schauplatz jhr-hundertelanger Vlkerkmpfe,- Frankreich wurde der Erbfeind des Reiches. 2. Um fr den bevorstehenden Krieg gegen Franz I. den Papst auf seine Seite zu ziehen, war Karl V. gegen Luther eingeschritten. Trotz-dem eilten die deutschen Bauernshne unter seine Fahnen und zogen unter Jrg Frundsberg auf bisher unbegangenem Pfad der die Alpen: zwei Landsknechte gingen vor und hinter ihm, durch eine Lanze, die sie an beiden Enden hielten, den dicken Herrn vor dem Absturz bewahrend. Wohl hieen im T i e r g a r t e n bei P a v e i" die Schweizer in franzsischem Solde sie gottwillkommen sein mit Kartaunen und mit Schlangen": aber spanisches Geschtz und deutsche Tapferkeit entschieden die Schlacht. Nun schickte sich Karl an, das Wormser Edikt durchzufhren; die Herzge von Bayern und König Ferdinand lieen die Prdikanten kpfen, verbrennen, ertrnken. Aber die Macht des Kaisers wurde nun auch seinen Freunden zu groß. Sobald Franz am rechten Ufer der Bidassoa wieder auf franz-sischem Boden stand, brach er den Frieden von Madrid: Jetzt bin ich *) Julius Wolf, Der Wilde Jger" und Das schwarze Weib"; Nordhausen, Jo Fritz". **) Dichterisch dargestellt ist die Bewegung der Wiedertufer" in Hamer-lings König von Gton" und in G. Taylors (Adolf Hausraths) Rlytia". Trefflich schildert Hausrath auch in seinem zweibndigen Werk Martin Luther" die Strebungen und Wirren jener groen Zeit.

7. Für die obere Stufe - S. 27

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 27 129*2—1298 Adolf von Nassau -fc"* kauft Thüringen zur Begründung einer Haus- macht; f hei Göllheim. 1298—1308 Albrecht I. von Österreich. Die Besetzung Thüringens mifslingt. Die Erwerbung Böhmens durch Heirat mifslingt. (Sage von Teil und Gefsler.) Ermordung durch Johann von Schwaben. (Par-ricida.) 1308—1313 Heinrich Vii. von Luxemburg. Jr"* Sein Sohn Johann, als Gemahl der Erbtochter > Böhmens, wird König dieses Landes. Heinrichs Römerzug und Tod. um 1300 Sturz des Papsttums unter Bonifatius Viii. Streit mit Philipp Iv. von Frankreich. (Der Papst will Schiedsrichter sein im Kriege gegen England, verbietet die Besteuerung des französischen Klerus.) 1302 Etats generaux; Philipp gewinnt die Zustimmung der 3 Stände. — Bann und Interdikt. Nogaret nach Rom. (Forderung eines Konzils.) Bonifatius gefangen in Anagni; f in Rom. Clemens V. in Avignon. 1309—1378 Babylonische Gefangenschaft; Abhängig- keit der Päpste vom französischen Hofe. 1314—1347 Ludwig der Bayer. *"»■- a) Kampf mit dem Gegenkaiser Friedrich dem Schönen von Österreich. 1322 Schlacht bei Mühldorf. (Letzte große Ritterschlacht ohne Feuerwaffen.) b) Streit mit dem Papste Johann Xxii. Die Aussöhnung mit seinem Nachfolger gehindert durch den französischen König; deshalb Kur verein zu Rense. c) Hausmachtbestrebungen Ludwigs in Brandenburg, Tirol (Ehescheidung der Margarete Maultasch) und Holland. — Absetzung.

8. Für die obere Stufe - S. 29

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 29 gung der Kaufleute im Auslände [London, Bergen, Wisby, Nowgorod]; — Landfriedensbünde daheim.) Einteilung in 4 Quartiere. (Wendisches: Lübeck; sächsisches: Braunschweig; preufäi-sches: Danzig; westfälisches: Köln.) 1367 Siegreicher Krieg gegen Waldemar von Dänemark (Schonen, Heringsfang), b) Schwäbischer Städtebund im 14. Jahrhundert (Augsburg, Ulm, Nürnberg). Fürsten- und Kitterbünde (St. Georg v Schlegler) gegen die Städte. 1377—1389 Der große Städtekrieg. Schlacht bei Reutlingen. (Ulrich von Württemberg besiegt.) 1388 Döffingen. — Auf dem Tage von Eger werden die Bünde untersagt. Politische Macht haben die Städte nicht erreicht; die Entfaltung bürgerlicher Thätigkeit nimmt zu. 1400—1410 Ruprecht von der Pfalz. __ B. Bildung nationaler Reiche. Frankreich im Mittelalter. 987—1328 I. Das Haus der Capetinger. 987 Hugo Capet, Graf v. Francien, nur der mächtigste unter den selbständigen Baronen. Durch lange Dauer der Regierung und Regentengeschick gelingt es besonders 4 Königen, die Monarchie erblich, den Staat einheitlich zu machen: um 1125 Ludwig Vi. Er begünstigt die Städte gegen den Adel. um 1200 Philipp Ii. August. Die Krone wird erblich. Das Parlament (6 weltliche, 6 geistliche Große) als Rat und oberster Gerichtshof. Teilnahme am 3. Kreuzzuge.

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 28

1902 - Leipzig : Hirt
28 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. Heinrich Iii. war neben Otto I. der mchtigste der deutschen Kaiser. Ein frher Tod entri ihn seiner Laufbahn und dem Reiche seine starke Hand, die zur Befestigung der Einheit und Ordnung noch lange notwendig gewesen wre. 46. Die beiden letzten frnkischen Mischen) Kaiser, 10561125. 1056 V Heinrich Iv., 10561106. a) Jugend. Die vormundschaft- 1106 kche Regierung fr den bei dem Tode seines Vaters erst sechs Jahre ' alten König fhrte seine Mutter Agnes. Die Fürsten aber hielten die Gelegenheit fr gnstig, die knigliche Macht zu brechen. Es bildete sich zu diesem Zwecke eine frmliche Verschwrung, an deren Spitze der ehrgeizige Erzbischof Hanno von Kln stand. Er entfhrte bei einem Feste in Kaiserswerth den zwlfjhrigen König seiner Mutter und fhrte nun als sein Vormund die Regierung. Aber schon nach einem Jahre gefiel sein Regiment nicht mehr, und er mute es au den mchtigen Erzbischof Adalbert von Bremen abgeben. Dieser hoffte mit Hilfe des Knigs seine geistliche Macht im Norden zu erweitern und lehrte ihn, die Fürsten, besonders die schsischen, als widerspenstige Unter-tanen zu behandeln. Mit fnfzehn Jahren wurde Heinrich auf Be-treiben Adalberts fr mndig erklrt und fhrte nun auf seiner Pfalz zu Goslar unter der Leitung seines vertrauten Ratgebers die Regierung. Bald aber zwangen ihn die Fürsten, die mit Absetzung drohten, Adalbert vom Hofe zu entfernen und sich mit Bertha von Snsa, die er der-schmhte, zu vermhlen. b) Kampf mit den Sachsen. Durch die Zwingburgen, deren Besatzungen manche Gewalttat verbten, wurde die Herrschaft des Kaisers bei den Sachsen so verhat, da sie 60000 Mann stark gegen die Harzburg, wo er sich aufhielt, anrckten. Der flchtige König fand Aufnahme bei den Brgern von Worms; aber erst nach zwei Jahren konnte er ein gengendes Reichsheer gegen die Sachsen aufstellen. 1075.Bei Hohenburg au der Unftrut wurden sie 1075 besiegt. c) Kampf mit Gregor Vii. und den deutschen Fürsten. Gre-gor Vii., einer der gewaltigsten Ppste, ausgebildet im Kloster Cluny, suchte die Kirche von inneren Schden zu heilen und ihre Stellung der weltlichen Macht gegenber zu heben. (Papsttum und Kaisertum verglich er mit Sonne und Mond.) Auf sein Betreiben war schon während Heinrichs Iv. Minderjhrigkeit durch eine Kirchenversammlung in Rom die Papst-whl, welche bisher vom rmischen Volke und der Geistlichkeit vollzogen war, den Kardinlen bertragen, wobei von einer Besttigung durch den Kaiser nicht mehr die Rede war. Nach seiner Thronbesteigung (1073) erneuerte er das alte Gebot des Zlibats (Ehelosigkeit der

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 31

1902 - Leipzig : Hirt
31 nhernd so stark wie die der Romanen; doch war einer der hervor-ragendsten Fhrer, Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-lothringen. Auf verschiedenen Wegen zogen die Kreuzfahrer nach Konstantinopel und machten den Marsch durch Kleinasien trotz Hitze und Hunger unter fortwhrenden Kmpfen gegen die Trken und innerem Hader. Nach langer Belagerung nahmen sie 1098 die Festung Antiochia 1098. ein. (Die Heilige Lanze.) Nur ein Rest von 20000 Mann erreichte im folgenden Jahre das Ziel und erstrmte nach kurzer Belagerung das wohl befestigte und tapfer verteidigte Jerusalem. Mehr als ein anderer Fürst mute der Kaiser sich berufen fhlen, an die Spitze eines Kreuzzuges zu treten; warum konnte Heinrich Iv. nicht daran denken? 3. Das Knigreich Jerusalem. Gottfried von Bouillon, dem von den Fürsten die Knigskrone angetragen wurde, nannte sich nur Beschtzer des Heiligen Grabes. Er erlag 1100 den Anstrengungen und 1100. dem ungewohnten Klima. Sein Bruder Balduin wurde der erste König des neuen Staates, dem es nicht an Verteidigern fehlte, da fort-whrend neue Scharen von Kreuzfahrern ankamen. In welchem europischen Lande bekmpften sich schon seit dem 8. Jahrh. Christen und Mohammedaner? 48. Das Rittertum. 1. Entstehung. Diejenigen, welche sich dem kostspieligen und ehren-vollen Reiterdienste widmeten, bildeten seit dem 10. Jahrh. allmhlich einen geschlossenen Stand, den Ritterstand, um so mehr, da es Ge-wohnheit wurde, Lehen, von denen der Kriegsdienst zu Pferde geleistet werden mute, nur an Shne von Mnnern zu geben, die dies getan hatten. Besonders in den Kreuzzgen bildete sich das Rittertum aus: die Ritter, die den Kern der Heere bildeten und mit ihren Standes-genossen aus fremden Nationen zusammentrafen, fhlten sich als ein der alle abendlndischen Staaten ausgebreitetes Adelsvolk. Die Formen des Rittertums erhielten ihre festere Gestaltung unter dem vorwiegenden Einflu der franzsischen Ritterschaft. Damals drangen auch die ersten Lehnwrter aus dem Franzsischen in die deutsche Sprache. Dahin gehren: Abenteuer, Palast, Plan, Preis, fein, fehlen. 2. Erziehung und Bildung. Der fr den Ritterstand bestimmte Knabe kam zu einem fremden Ritter, in der Regel zu dem Lehnsherrn, wo er mit Altersgenossen unter einem Zuchtmeister zuerst als Edelknabe, dann als Knappe hfische Zucht und den Waffendienst erlernte. Bei einer feierlichen Veranlassung wurde der Knappe zum Ritter geschlagen; nach vorausgegangenem Gottesdienste legte er die Rittergelbde ab: der Kirche und dem Lehnsherrn treu zu sein, die Ehre rein zu er-
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