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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 396

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 396 — kirche steht, und dort für das, was sie in der Herberge empfangen haben, mehrere Stunden Holz hacken (für den Verein gegen Bettelei). Mittags bekommen sie noch einmal zu essen, und dann können sie wieder weiter wandern. Zusammenfassung: Arme Handwerksburschen müssen für die (in der Herberge zur Heimat) empfangenen Wohltaten arbeiten (Holz hacken). Weshalb kommen so viele Handwerksburschen nach Braun- schweig? Suchen Arbeit. Sie gehen schon früh in die Stadt und bitten die Meister um Arbeit. Manche erhalten Arbeit, manche nicht. Was tun die Handwerksburschen, welche hier keine Arbeit gefunden haben? Wandern weiter. Zuweilen kommen auch die Meister nach der Herberge, um sich einen Gesellen zu holen. Sie gehen in der Herberge in ein besonderes Zimmer, — in das Meisterzimmer. Zu- sammenfassung: Die Handwerksburschen suchen in Vraunschweig Ar- beit; wer keine erhält, wandert nach einer anderen Stadt (oder nach einem Dorfe). Das Gasthaus für wandernde Handwerker führt den Namen ,,Herberge zur Heimat". Der Wanderer soll sich in dieser Herberge, in der immer Ordnung und Sauberkeit herrschen, wie zu Hause, wie in seiner Heimat fühlen. Ich habe den Hausvater kürzlich gefragt: ,,Wieviel Wanderer kehren denn bei Ihnen täglich ein?" Da ant- wartete er: ,,Zwiscken 40 und 50". Das macht in einem Jahre über 15 000. Was kannst du aus diesem zahlreichen Besuche schließen? Daß sich die Wanderer wirklich wie in der Heimat fühlen. Auch die Eltern freuen sich, wenn ihre wandernden Söhne in den Herbergen zur Heimat verkehren. Dort sind die Speisen und Ge- tränke billig, und die jungen Leute werden vor Verführung be- wahrt. Wiederhole noch einmal, was in der Herberge nicht geduldet wird! — (Herbergen zur Heimat gibt es in vielen deutschen Städten. Der Plan, auch in Braunschweig eine Herberge zur Heimat zu gründen, wurde zuerst vom Pastor Gustav Eißfeldt am Marienstifte gefaßt. Er sprach darüber mit mehreren Herren aus Braunschweig, und da diese auch der Meinung waren, daß für die wandernden Arbeiter und Handwerksburschen besser gesorgt werden müßte, so kauften sie an der Iuliusstraße (für 4500 M) einen Bauplatz und ließen darauf die Herberge zur Heimat erbauen. Das Geld zum Bauen (beinahe 43 000 M) wurde teils durch Geschenke, teils durch Anteilscheine, teils durch Jahresbeiträge aufgebracht. Im Juli 1876 wurde das Haus feierlich eingeweiht.) Nächste Stunde sprechen wir über die Sonnenstraße und den Altsladtmarkt. Seht euch dort um! Seht euch besonders die Mar- tinikirche und das Altstadtrathaus an! (Einige der reiferen Schüler erhalten die Aufgabe, Länge und Breite des Altstadtmarktes und der Sonnenstraße nach Schritten zu messen. Bei jedem neuen Hundert stecken sie ein Steinchen in die Tasche.)

2. Bd. 2 - S. 399

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 399 — viele Wagen und gehen viele Menschen. Dafür sagen wir auch noch Auf der Sonnenstraße herrscht ein starker (großer, reger, leb- hafterj Verkehr. (Was bedeutet: Der Verkehr „stockt"?--- gerät ins Stocken? —•) Von der Sonnen straße bis zum Altstadtmarkt. 13. Die Martinikirche. I. Welche Straße bildet die Fortsetzung der Sonnenstraße? Die Straße „An der Martinikirche". Weshalb hat man ihr diesen Namen gegeben? Weil sie an der Martinikirche liegt. Sie ist sehr kurz. Wieviel Schritte hast du gezählt? 130 Schritte. Welches Gebäude steht an ihrer Südseite? Martinikirche. (Siehe Abbildung Seite 399.) Wieviel Gebäude stehen an der Nordseite? Vier. Welches von diesen fällt euch am meisten auf. Bankhaus der Gebr. Löbbecke. Wodurch? — Wir Wollen diese Straße jetzt zeichnen. Ii. Die Martinikirche ist vor 700 Jahren von Heinrich dem Löwen erbaut worden. Ihren Namen führt sie dem Bischof Martin zu Ehren. (Einen Bischof nannte man früher einen Prediger, der die Aussicht über die anderen Prediger (Pastoren) führte und der erste und vornehmste unter ihnen war.) Unter der Kanzel sieht man das Steinbild des hl. Martin zu Pferde, wie er seinen Mantel mit dem Säbel durchschneidet, um die eine Hälfte einem Armen zu geben, der nackend vor ihm steht. An der Westseite der Kirche stehen zwei Türme. ^ Jeder Turm ist 65 m hoch. Vergleich mit der Höhe unseres Schulhauses! — Auf dem Dache der Kirche steht noch ein kleiner Turm. In dem hängen die Glocken. Wozu dienen diese? — Wann werden sie geläutet? — Wenn du größer bist, so folge gern ihrem Rufe. Die Glocken erklingen auch bei Trauungen und

3. Bd. 2 - S. 453

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 453 — Kreise und über das ganze Land Männer, welche die Obrigkeit bilden. — Wer ist das Oberhaupt unseres ganzen Landes? — Wie heißt unser Regent? — Was muß unser Regent haben, damit er die Feinde von unserem Lande abwehren kann? Soldaten. — Es gibt Fußsoldaten, Reiter, Kanoniere und Seesoldaten. Diese zusammen bilden das Militär. — Obrigkeit und Militär haben den Beruf, den bösen Menschen zu wehren, daß sie uns kein Leid zufügen können. Wie nennen wir daher den Stand, den sie bilden? Wehrstand. •— Die drei Stände wollen wir hier anschreiben; nennt sie! — Nährstand. Lehrstand. Wehrstand. Bauern, Handw., Kaufleute. Lehrer, Prediger. Militär, Obrigkeit. Lies: Zum Nährstande gehören: Bauern, Handwerker und Kauf- leute. Oder: Bauern, Handwerker und Kaufleute bilden den Nähr- stand usw. — Merke dir auch dieses Verschen: „Die einen sorgen, uns zu nähren, Die andern, uns zu belehren, Die dritten, den bösen Buben zu wehren." Iii. In unserem Orte sind etwa 8000 Wohnhäuser. Vor fünf Jahren waren .... Wohnhäuser da. — Am wieviel ist die Zahl gestiegen (gefallen)? Um ... — Welches ist wohl der Grund davon? •— Wie heißen Häuser, in welchen Kaufleute ihr Geschäft betreiben? Geschäftshäuser. — Wie heißen Gebäude, welche der ganzen Ge- meinde gehören? Gemeindehäuser. — Netmt solche! Rathaus, Brand- spritzenhaus usw. — Wie heißen die Häuser der Bauern? Bauern- Häuser. — Womit sind die alten Bauernhäuser bedeckt? Mit Stroh. — Wie ist es im Winter unter einem Strohdach? Warm. — Wie dagegen im Sommer? Kühl. — Diese alten Bauernhäuser heißen niedersächsische. Welche Seite ist der Straße zugewendet? Die Hinter- seite. — Wieviel Türen sind in dieser Seite? Drei. — Was für eine Tür ist in der Mitte? Eine große. — Warum muß diese groß sein? Damit die Heu- und Kornwagen hineinfahren können. — Uber der Tür !steht oft eine Inschrift. Wer kennt eine solche? — Was steht sonst noch über dieser Tür? Wann das Haus erbaut ist, und wer damals darin wohnte. — Wie sind die beiden anderen Türen? Klein. •— Wohin führen diese Türen? In die Ställe. — Hier habe ich euch den Grundriß eines niedersächsischen Bauernhauses an die Wandtafel gezeichnet. Daran wollen wir die innere Einrichtung kennen lernen. (Nach Sprockhofs, Vorbereitungen und Entwürfe.) 28. Ein Gang um die innere Stadt. Wir haben bis jetzt die wichtigsten Straßen, Plätze und Gebäude der inneren Stadt kennen gelernt. Gestern haben wir nun einen Gang um die innere Stadt gemacht. Wir wollen ihn heute (im Geiste) noch einmal machen.

4. Bd. 2 - S. 487

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 487 — V. Kämpfe der Gilden Braunschweigs mit dem Rate. Die Gilden wollten in bezug auf die Regierung der Stadt auch etwas zu sagen haben. Da ihnen aber der Rat dieses nicht zugestehen wollte und ihnen sowohl wie den Gemeinden hohe Steuern auferlegte, so erregten sie öfter Aufstände. Sie wollten mit Gewalt erzwingen, was ihnen in Güte nicht gewährt wurde. Eine solche Empörung entstand im Jahre 1374. Die Gilden töteten neun Bürgermeister; mehrere Ratsherren und sonstige Vornehme wurden aus der Stadt vertrieben. Es wurde ein neuer Rat, der aus Mitgliedern der Gilden bestand, eingesetzt. Der Aufstand hatte zur Folge, daß die Vornehmen später- hin, als alles wieder in das richtige Geleise gebracht war, bei wich- tigen Beratungen die Gildemeister und die Häupter der Gemeinden zu den Sitzungen hinzuzogen. Vi. Brannschweig als verhansete Stadt. Über die matzlosen Ausschreitungen der Gilden wurde die große Hansa sehr zornig,' mit einer solchen Stadt wollte sie nichts mehr zu tun haben. Braunschweig wurde darum„verhanset", d. h. aus dem Bunde ausgestoßen. Nun trieb keine Hansastadt mit Braunschweig Handel; wo man braun- schweigische Kaufmannsgüter antraf, wurden sie weggenommen,' das Vieh der Stadtbewohner wurde von den vertriebenen Vornehmen geraubt, und ihre Warenzüge wurden geplündert; man konnte kaum ohne Lebensgefahr vor die Stadt gehen. Da geriet denn Braun- schweig in große Not. Sein Ansehen bei den anderen Städten, seine Macht und sein Reichtum gingen verloren. Darum bat es endlich nach sechs Jahren die Hansa demütig, es wieder aufzunehmen. Die braunschweigischen Abgeordneten mußten barfuß, mit brennenden Kerzen in den Händen, im Bußkleide den Bund fußfällig um Ver- gebung bitten. Sie mußten u. a. versprechen, dem Schutzheiligen Braunschweigs, dem Autor, welcher der Sage nach der Stadt öfter beigestanden hatte, eine Kapelle neben dem Altstadtrathause zu er- richten. Dann wurde Braunschweig wieder in die Hansa aufge- nommen. Der Handel der Stadt nahm wieder zu; sie wurde wieder reich und mächtig. Braunschweiger Mumme, Braunschweiger Wurst und (später) Braunschweiger Honigkuchen waren berühmte Handels- gegenstände. Die Herzöge residierten während dieser ganzen Zeit in Wolfen- büttel. Obgleich Braunschweig immer und immer versuchte, eine ,,durch Gottes Güte freie Stadt" zu werden, gelang es ihm nie voll- ständig. Infolge eines neuen Aufstandes gegen den Rat erhielten die Gemeinden mehr Vergünstigungen. Diese bestanden darin, daß ihre Anführer, die sog. Stadthauptleute, bei der Gesetzgebung mit- sprechen durften. Es regierten nun nicht mehr die Patrizier allein, sondern auch das Volk. Vh. Braunschweig als reformierte Stadt. Am 31. Okt. 1517 schlug Dr. Martin Luther, Professor und Prediger in Wittenberg, an die dortige Schloßkirche 95 Sätze. Er schrieb in denselben, daß in der katholischen Kirche nicht alles wäre, wie es sein sollte. Das reine und

5. Bd. 2 - S. 401

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 401 — Pfeilern und Wänden heißt Seitenschiff. — Wieviel Seitenschiffe hat also eine Kirche? — Zeige die beiden Seitenschiffe! — Welches Schiff ist das größte? Wieviel Gänge führen durch das Schiff? — Die Bänke in der Kirche werden Stühle genannt. Über den Seitenschiffen Zwischen den Pfeilern und den Außenwänden) sind sehr häufig Priechen oder Emporen angebracht. Die Priechen sind auch mit Bänken (Stühlen) versehen. Vom Schiffe aus führen mehrere Treppen zu den Priechen. An dem östlichen Ende der Kirche befindet sich ein Raum, der das Chor genannt wird. Das Chor liegt ge- wohnlich etwas höher als das Schiff und wird darum auch das hohe Chor genannt. Im Chor sehen wir den Altar und den Tauf- stein. Wozu dienen diese Gegenstände? — An einem Pfeiler des Schiffes ist die Kanzel angebracht. Wer besteigt die Kanzel? — Weshalb? Vor und nach der Predigt wird ein Lied aus dem Ge- sangbuche gesungen. Womit wird der Gesang begleitet? Orgel. Wer spielt die Orgel? Organist. Während des Gesanges hält sich der Pfarrer in der Sakristei (Pfarrstuhl) auf. In der Kirche wird Gottesdienst gehalten, welcher aus Gebet, Gesang, Predigt und Segen besteht. Wann wird Gottesdienst ab- gehalten? — Als wessen Haus ist die Kirche anzusehen? — Darum wird die Kirche auch Gotteshaus genannt. Warum Vothaus? — Wie habt ihr euch in der Kirche zu verhalten? — Wieviel Kirchen haben wir in unserer Stadt? — Welche kennst du? — Wo stehen sie? — Iii. An der Südseite der Martinikirche liegt der Martinikirchhof. Zwischen welchen Gebäuden? — Auf diesem Platze wurden früher die Toten beerdigt. Die Kirchhöfe lagen früher immer neben der Kirche (also innerhalb der Stadt). Bald zeigte sich aber, daß die Sitte, die Toten in der Stadt zu begraben, auf die Lebenden nach- teilig wirkte. Man legte deshalb die Friedhöfe vor den Toren an. Wo wurde der Martinikirchhof angelegt? — Was hat man aus dem alten Martinikirchhof gemacht? — Die Grabsteine, welche auf den Gräbern lagen, hat man aufbewahrt. Ihr alle habt schon viele von diesen alten Grabsteinen gesehen. Wo? Sie sind an der Kirche be- festigt. Dient der Martinikirchhof auch jetzt noch als Begräbnis- platz? — Wo werden jetzt die Toten unserer Stadt beerdigt? Zen- tralfriedhof. Wo befindet sich der Zentralfriedhof? — Zugaben: 1. Der Kirchturm. Kirchtum, was stehst du nur immer so da usw. (Fr. Wiedemaun.) 2. Wo wohnt der liebe Gott? Wo wohnt der liebe Gott? (Siehe Seite 208.) (233. Hey.) Zimmermann, Anschauungsunterricht. Ii. Band. 26

6. Bd. 2 - S. 452

1912 - Braunschweig : Appelhans
452 1861 : 42 200 Einwohner. 1890 : 101047 Einwohner. 1885 : 85174 Ii. a) Sehen wir uns einmal die Beschäftigung der Be- wohner an! — Wie nennen wir diejenigen, welche das Faid bebauen und Viehzucht treiben? Bauern. — Was tun die Kaufleute? Sie kaufen Waren und verkaufen sie wieder. — Andere haben große Fabriken. Was sind sie? Fabrikanten. — Was gebraucht der Tischler, um Tische und Stühle zu machen? Holz. — Was gebraucht der Schuhmacher zu seinem Geschäft? Leder. — Der Schmied? Eisen. — Holz, Leder, Eisen sind Stoffe. Die Leute, welche Stoffe mit den Händen verarbeiten, heißen Handwerker. (Wiederhole!) — So haben alle eine bestimmte Beschäftigung. Diese nennt man ihren Beruf. Wiederhole! — Wozu dient das Korn, welches der Bauer auf dem Acker baut? Zu unserer Nahrung. — Die Nahrung ist ein Bedürfnis des Leibes. Auch Wohnung und Kleidung sind leibliche Bedürfnisse. — Welche Leute verschaffen diese leiblichen Bedürfnisse? Bauern, Kaufleute, Handwerker. — Alle, welche einen gleichartigen Beruf haben, bilden zusammen einen Stand. (Wiederhole.) — Bauern, .Handwerker und Kaufleute aber bilden den Nährstand. Warum? Weil sie das beschaffen, was zu unserer Nahrung gehört. d) Erwachsene Personen müssen für sich selbst sorgen. Von wem empfangt ihr aber noch alles? Von unseren Eltern. — Sie geben euch alles, was zu eures Leibes Nahrung nötig ist. Ihr sollt aber nicht bloß größer werden, sondern auch lernen. — Von wem lernt ihr zuerst? Von den Eltern. — Wohin schicken euch eure Eltern dann? In die Schule. — Wer lehrt euch in der Schule? Der Lehrer. — Wer lehrt euch später im Konfirmandenunterrichte? Der Prediger. — Woraus lehrt ober predigt der Prediger Sonntags? Aus der Bibel. — Welchen Beruf haben also Lehrer und Prediger? Zu lehren. — Welchen Stand bilden sie? Den Lehrstand. c) Was bilden alle Bewohner eines Hauses zusammen? Den Hausstand. — Alle Bewohner eines Ortes, ja eines ganzen Landes bilden auch eine Gemeinschaft. Die Gemeinschaft, welche die Be- wohner eines Ortes bilden, heißt die Orts-Eemeinde; viele Ee- meinden bilden einen Kreis. (Wiederholen!) In welchem Kreise wohnen wir? — Sechs Kreise bilden unser Land. In welchem Lande wohnen wir? Im Herzogtum Braunschweig. — In jeder Gemein- schaft aber muß Ordnung und Recht sein; darum steht an der Spitze jeder Gemeinschaft ein Mann, der das Ganze verwaltet. Wer steht an der Spitze der bürgerlichen Gemeinde? Der Bürgermeister (Orts- Vorsteher.) — Welche Männer helfen ihm? Die Stadträte. — Diese bilden zusammen die Ortsobrigkeit. — So gibt es auch über die 1867 : 50 369 1871 : 57 883 1875 : 65 938 1880 : 75 038 1895 : 115138 1900 : 128226 1905 : 136397 1910 : 143552

7. Bd. 2 - S. 486

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 486 — noch auf den Flüssen und Meeren reiste man sicher. Zu jener Zeit galt durch das ganze Reich das Wort: „Reiten und Rauben ist keine Schand', Das tun die Besten im ganzen Land." Den Kaufleuten wurde aufgelauert, sie wurden ausgeplündert, gefangen fortgeführt und meist nur gegen ein beträchtliches Lösegeld wieder freigegeben. Dieser Räubereien wurden die mächtigsten Han- delsstädte, Hamburg und Lübeck, endlich müde. Sie verbanden sich im Jahre 1241 miteinander und beschlossen, da ihnen kein Fürst bei- stand, sich selbst zu helfen. Auf gemeinschaftliche Kosten sammelten sie ein bedeutendes Landheer und rüsteten auch Kriegsschiffe aus, welche die Kauffahrer auf dem Wasser in Schutz nahmen. Für die Räuber kamen nun böse Tage. Ihre Burgen wurden belagert und zerstört. Sie selbst wurden an den Galgen gehängt oder ersäuft. So kam es, daß bald alles vor der deutschen Hansa erzitterte. Als nun andere Handelsstädte sahen, wie die Hansa gefürchtet wurde, und wie sicher sie infolgedessen Handel treiben konnten, traten viele von ihnen gleichfalls dem Bunde bei. Es gehörten zur Zeit seiner höchsten Blüte 85 Städte zu demselben. Sie rüsteten gemeinschaftlich eine Flotte von mehr als 200 Schiffen aus, hielten ein mächtiges Land- Heer und führten sogar Kriege mit Fürsten. Jetzt bezeichnen sich nur noch Bremen, Hamburg und Lübeck als Hansastädte. In diesen Bund ließ sich also Braunschweig aufnehmen. Es konnte nun seinen Handel ganz ungehindert betreiben. Handelsartikel waren sowohl Erzeug- nisse fremder Länder als auch eigene. Die Stadt wurde von Tag zu Tag mächtiger. Iv. Braunschweigs Bürger im Mittelalter. Im Mittelalter glichen die Städte mit ihren Mauern, Gräben und Wällen den Bur-> gen; darum hießen ihre Bewohner Bürger. Die Einwohner Braun- schweigs zerfielen in den Rat, die Gilden und die Gemeinden. Der Rat regierte die Stadt. Er bestand aus den reichen Vornehmen. Diese nannten sich Patrizier. Die Gilden, Zünfte, Innungen waren Vereinigungen von Gewerbetreibenden; so gab es Tischler-, Schuh- macher-, Schneidergilden usw. Ihre Obersten hießen Gilde- oder Zunftmeister. Die Zünfte hatten das Recht, jedem, der nicht zu ihnen gehörte, zu untersagen, daß er in der Stadt ein Gewerbe trieb. Diese Einrichtung nannte man den Zunftzwang. Nach einer be- stimmten Anzahl von Iahren wurde der als Lehrling in die Zunft Eingetretene zum Gesellen gemacht und begab sich als solcher auf die Wanderschaft. Wollte er später Meister werden, so mußte er seine Befähigung durch ein Meisterstück dartun. Die Glieder einer und der- selben Zunft wohnten meist auf bestimmten Straßen beisammen. Daher haben die Kannengießer-, die Schuh-, die Knochenhauer-, die Weberstraße u. a. ihren Namen erhalten. Jede Zunft hatte ihre eigene Fahne und an der Bewachung der Stadt ihren besonderen An- teil. Zu den Gemeinden gehörten alle übrigen Bürger.
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