Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Ortschaften Jerxheim am Hees, ein Flecken mit Domäne, und
Söllingen. Noch ein zweiter Zipfel braunschweigischen Gebiets'ragt
südlich vom Schiffgraben in die Provinz Sachsen hinein mit dem Dorfe
Pabstorf.
Das Große Bruch entwässert nach Osten zur Bode, nach Westen
aber zur Ilse, die erst bei Hedwigsburg in die Oker mündet.
Börßum ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt: Südbahn Braun-
schweig-Börßum-Bad Harzburg, Börßum - Oschersleben, Börßum
— Ringelheim, Börßum ^ Osterwieck - Wasserleben.
3. Während das Okertal bis Börßum ziemlich breit ist, verengt
es sich, trotzdem die Ilse hinzukommt, fortan sehr. Weite Strecken
werden bis Wolfenbüttel im Frühling und Herbst überschwemmt.
Rechts von der Oker sind reiche Zechsteinsalzlager, die in den beiden
Kaliwerken Hedwigsburg (bei Neindorf) und Asse ausgebeutet
werden.
Über den Salzlagern befindet sich eine Tonschicht, welche ver-
hindert, daß die Bergwasser bis zum Salzlager dringen und dieses
auslaugen und wegführen. Es folgen dann Abraumsalze, welche das
Metall Kalium enthalten und daher Kalisalze genannt werden, und
Steinsalze mit dem Metall Natrium (Kochsalz ist Chlornatrium). Die
Abraumsalze haben ihren Namen daher, daß man sie abräumen muß,
um zum Steinsalz zu gelangen. Früher warf man sie achtlos beiseite,
jetzt ist ihre Ausbeutung aber zur Hauptsache geworden. Man er-
kannte nämlich, daß die meisten von ihnen z. B. das Kainit, aus-
gezeichnete Düngemittel sind, da sie das für Pflanzen so wichtige
Kali enthalten, sowie, daß man aus ihnen eine Reihe wertvoller
chemischer Erzeugnisse gewinnen kann, z. B. Salpeter, Pottasche,
Chlorkalium, Glaubersalz, Magnesium, Brom u. a. Gerade infolge
der großartigen Abraumsalzlager sind die chemische Industrie und die
Landwirtschaft Deutschlands zu größter Blüte gediehen. Aber auch
ins Ausland gehen unsere Düngesalze, denn alle Länder sind in dieser
Beziehung auf Deutschland angewiesen, weil bislang nur hier die
wertvollen Abraumsalze gefunden sind. Nicht weniger als 24 Millionen
Zentner Abraumsalze werden jetzt in Deutschland jährlich gewonnen.
4. Auch die Asse streicht in zwei parallelen Höhenzügen wie
der Harz, der Elm usw. von Süd-Osten nach Nord-Westen. Sie ist
etwa 7 km lang und bis 234 ~m hoch und besteht aus Buntsandstein
mit Einlagerungen von Gips, Muschelkalk und Rogenstein (Oolith).
Die Kirchen in Braunschweig sind größtenteils aus Rogenstein der
Asse erbaut. Trümmer erinnern an die im Entdeckungsjahre Amerikas
zerstörte Asseburg, die ehemalige Beherrscherin der südlich um die
Asse ziehenden Leipziger Heerstraße, die aber viele Belagerungen der
Herzöge zu bestehen hatte. Als 1492 eine neue Belagerung durch
den Herzog drohte, ließ sie der Rat in Braunschweig von der Be-
satzung selbst in Brand setzen. Nur spärliche Überreste erinnern noch
an die Asseburg. Da, wo sich der Bismarckturm erhebt, erfreut uns
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Extrahierte Personennamen: Ilse Ilse
Extrahierte Ortsnamen: Jerxheim_am_Hees Sachsen Hedwigsburg schweig-Börßum-Bad_Harzburg Börßum Oschersleben Ringelheim Börßum Okertal Hedwigsburg Chlorkalium Deutschlands Deutschland Deutschland Braunschweig Amerikas Asseburg Asseburg
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Schwiegersohn Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen
(f 1139) und Lothars Gemahlin Richenza (f 1141). An der Stelle des
Benediktinerklosters, welches ehemals zu der Kirche gehörte, befindet sich jetzt
die Landes-Jrrenanstalt. Nö. von Königslutter zieht der lauggestreckte Dorm in
der Richtung von W. nach O. Am Südrande desselben liegt Süpp-
lingenburg, welches einst dem Grafen Lothar gehörte, der 1106 Herzog
von Sachsen, 1125 deutscher Köuig und 1133 römischer Kaiser wurde. Der-
selbe schenkte sein Stammgut Süpplingenburg den Tempelherren; später kam
es an den Johanniterorden. Deshalb schenkte auch Prinz Albrecht von
Preußen, unser Regent, welcher Herrenmeister des evangelischen Johanniter-
ordens ist, der Kirche in Süpplingenburg ein schönes Kruzifix und zwei
Altarleuchter. Das benachbarte Dorf Gr. Steinum hat seinen Namen von
den großen Steinen, die in der Umgegend aus den Feldern liegen und welche
die Riesen aus ihren Schuhen geschüttet haben sollen. Einer von diesen
Steinen heißt der Wippstein, weil er so auf einem andern lag, daß er als
Schaukel (Wippe) benutzt werden konnte, wenn sich sechs Männer auf jedes
Ende setzten. Als die Franzosen 1809 hierher kamen, meinten sie, die Leute
hätten ihre Schätze unter dem Steine versteckt. Sie versuchten ihn deshalb
mit Baumstämmen abzuheben, wobei er aber in drei Stücke zerbrach.
4. Die Stadt Schöningcn (8000 Ew.) an der sö. Seite des Elms (Bahn
nach Jerxheim, Eilsleben, Helmstedt, Oschersleben) heißt im Volksmunde
„Scheinig". Die Sage erzählt, König Heinrich I. habe hier die Ungarn 933
angegriffen, obgleich seine Heerführer vom Kampfe abrieten, da die Feinde
zwölfmal stärker waren als die Deutscheu, indem er erklärte: „Dat sall
schein und dat mot schein, well Gott!" Er besiegte die Ungarn und
gründete auf dem Schlachtfelde eine Stadt, die er „Schein ig" nannte.
In Wirklichkeit ist die Stadt neben dem L o r e n z k l o st e r entstanden,
welches einst von Augustinermönchen (Luthers Orden) bewohnt war (Domäne).
Außerdem wurden die Leute durch die Salzquellen, welche in der
Nähe der Stadt am Fuße des Elms entspringen, veranlaßt, sich hier anzu-
siedeln. Jetzt wird die Sole aus einer Tiefe von 500 m mittelst eines
Pumpwerkes zu Tage gefördert und in großen Pfannen gekocht. Hierbei
verdampft das Wasser, während das Salz zurückbleibt. Die Saline, welche
Staatseigentum ist, liefert jährlich 100 000 Ctr. Salz (Solbad). In Schö-
ningen soll der Erzbischof Willigis von Mainz, welcher ums Jahr
1000 lebte, als Sohn eines Stellmachers geboren sein. Deshalb wählte er
das Rad zu seinem Wappenzeichen und ließ den Vers darunter schreiben:
„Willigis, Willigis, deiner Abkunft nie vergiß"!
5* Die Stadt Schöppenstedt (3500 Ew.) liegt am fw. Abhänge
des Elms (Bahn Braunfchweig-Ofchersleben) an der A l t e n a u, die in
dem Thale zwischen Elm und Asse entlang fließt und oberhalb Wolfenbüttel
in die Oker mündet. Schöppenstedt soll seinen Namen von den Schöpften
haben, welche als Beisitzer im altdeutschen Gerichte dem Richter halfen, das
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Stolze Heinrich Richenza Lothar Albrecht_von
Preußen Albrecht Steinum Heinrich_I. Elms Willigis Willigis
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verarbeitet werden, gewinnt man Gold, Silber, Kupfer und Blei. Außerdem
befinden sich hier 14 Schwefelsäurefabriken. Der Fluß bringt vom Harze
eine Menge Kies und Sand mit, die sich in dem „Steinfelde" zwischen Bienen-
bürg und Schladen ablagern. Die Oker, welche l. die Gose, r. die Radau,
Ecker, Ilse, Altenau und Schlutter empfängt, geht am Ostfuße des Oderwaldes
entlang über Börßum, Wolfenbüttel und Braunschweig zur Aller (80km).
9. Die Radau entspringt auf dem Brockenfelde, verläßt bei Harzburg
zwischen dem Burgberge r. und dem Papenberge l. das Gebirge und fließt in n.
Richtung zur Oker. Eine halbe Stunde oberhalb Harzburg ist sie, ebenso wie die
Romke, auf einen Felsenvorsprung geleitet, vondem sie in einem 25m hohen Wasser-
falle herabstürzt. (Gabbrosteinbrüche.) Die Stadt Badharzbnrg (3500 Einw.)
mit den benachbarten Dörfern Bündheim und Schlewecke breitet sich am Nord-
fuße des Burgberges aus, anf welchem einst die Harzburg stand. Sie wird im
Sommer von vielen Fremden besucht, die sich hier in der reinen, frischen Lnst und in
der schönen Umgebung erholen oder in dem Solbade Juliushall (Krodoquelle!)
baden wollen. Juliushall war früher eine Saline, die 1569 unter der Regierung
des Herzogs Julius von Braunschweig eingerichtet und nach diesem Fürsten
benannt wurde, ist aber seit 1850 in ein Solbad umgewandelt. (Gedenkstein
für Herzog Julius am Eingange des Parkes von Juliushall). Auf dem
Platze „Unter den Eichen" werden im Sommer vormittags und nachmittags
Konzerte abgehalten. Auch steheu daselbst zahlreiche Buden, in denen man
allerlei Andenken an Harzburg (Gläser, Tassen, Teller, Aschenbecher, Zigarren-
spitzen, Spazierstöcke, Photographien:c.) kaufen kann. Auf dem Burgberge,
wo sich ehemals eine Opferstätte des Wodan (Krodo) befunden haben soll,
ließ Kaiser Heinrich Iv. um das Jahr 1066 ein Schloß mit einer Domkirche
erbauen, wovon aber nur noch wenige Mauerreste vorhanden sind. Im Jahre
1073 wiegelten die sächsischen Fürsten (Bischof Burkhard Ii., „Buko" von
Halberstadt und Graf Eckbert Ii. von Braunschweig) die sächsischen Bauern
gegeu deu Kaiser aus und belagerten ihn in der Harzburg. Der Kaiser eutkam
zwar unter Führung eines treuen Jägers auf dem Kaiserwege, der über das
Molkenhaus, Torfhaus, Braunlage und Ellrich nach Nordhaufen führt,
mußte aber 1074 die Harzburg auf Verlangen der sächsischen Fürsten nieder-
reißen lassen, weil diese glaubten, der Kaiser wolle sie von hieraus mit Ge-
walt unterdrücken. Die Bnrg wurde zwar später wieder ausgebaut, geriet
jedoch nach und nach in Verfall. 1650 wurde sie vollends abgetragen, und
die Steine wurden zum Bau des Amthaufes in Bündheim benutzt. Aus
dem Burgberge (Gasthaus) steht eine Säule mit dem Bildnisse des Fürsten
Bismarck und der Inschrift: „Nach Kanossa gehen wir nicht." Diese Worte
sprach Fürst Bismarck am 14. Mai 1872 im deutschen Reichstage. Das
Denkmal wurde 1877 eingeweiht, weil gerade 800 Jahre vorher
Kaiser Heinrich Iv. sich vor dem Papste Gregor Vii. zu Kanossa hatte
demütigen müssen. In dem Herzoglichen Gestüte zu Bündheim werden be-
sonders edle Rennpferde gezüchtet. Anfangs Juli werden aus dem Rennplatze
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Extrahierte Personennamen: Ecker Ilse Julius_von_Braunschweig Julius Heinrich_Iv Heinrich Burkhard_Ii Graf_Eckbert Fürst_Bismarck Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor
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und hat 41 Strecken. Ter tiefste Schacht im Harze ist der Kaiser-Wilhelm-
schacht bei Klausthal (1000 m). Wenn der Bergmann mittelst der Fahr-
knnst in die tiefen Schächte steigt, so braucht er 1 Std. Zeit, bis er unten
ankommt, während er auf den Leitern erst in 2 Std. die letzte Strecke er-
reicht. Bei der Ein- und Ausfahrt hält er das Grubeulicht an einem Haken
über dem Daumen der linken Hand, damit er die rechte zum Festhalten frei
hat. Der Bergmannsgruß „Glück auf" bedeutet: „Ich wünsche Glück, daß
reiche Erzgäuge sich dir aufthun mögen!" Ist der Bergmann aus seiner
Strecke „vor Ort" angekommen, so schlägt er das Gestein mit den: spitzen
„Eisen" und dem breiten „Fäustel" oder „Schlegel" los, oder er bohrt
mit der Bohrmaschine ein tieses Loch in den Felsen, legt eine Pulver- oder
Dynamitpatrone hinein, zündet sie mittelst einer Zündschnur au und sprengt
auf diese Weise das Gesteiu los. Dasselbe wird in kleinen Eisenbahnwagen,
die man Hunde nennt, an die Füllstelle gefahren und in großen Tounell an
Drahtseilen aus dem Schachte zu Tage gefördert. Dann werden die tauben
Gefteiue von den erzhaltigen gesondert und letztere in den Pochwerken zer-
stampft. In der Wäsche werden die leichteren erdigen Bestandteile von dem
Wasser sortgeschwemmt, während der schwere erzhaltige Schlieg zu Bodm
sinkt. Südlich wird in der Hütte das reine Metall (Silber, Blei, Kupfer,.
Eisen) ausgeschieden. Die Berg- und Hüttenwerke des Oberharzes lieferten
früher dem Staate einen erheblichen Überschuß; daher lautet der Harzer
Bergmannsspruch: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke
uns allen ein fröhliches Herz". Tannen, Wiesen und Erze sind ja der
Hanptreichtnmdes Oberharzes, denn Getreide wächst hier oben nichtmehr, weil es zu
kalt ist, und auch Kartoffeln, Gemüse und Obst müssen größtenteils aus dem
flachen Laude herausgebracht werden. Deshalb sagt ein anderer Harzspruch:
„Das Land die Früchte bringt, im Harz der Thaler klingt." — In den
letzten Jahren dagegen find die Erträge der Bergwerke bedeutend zurück-
gegangen, sodaß der Staat sogar Zuschüsse leisten mußte, um die Unkosten
zu decken. — Neuerdings wird St. Andreasberg wegen seiner hohen Lage
(600 m) viel von Lungenkranken besucht. Außerdem beschästigen sich die
Bewohner der Stadt vielfach mit der Aufzucht von Kanarienvögeln, von
denen jährlich etwa 14000 Hähne, das Stück zu 6—16 Mark und ebenso-
viele Hennen, das Stück zu 30—50 Pfennig verkauft werden.
5. Seesen. Von Lauterberg (Wasserheilanstalt), welches seinen
Namen von der Lutter hat, die hier r. in die Oder mündet, führt die Bahn
über Scharzfeld, Herzberg (Sieber), Osterode (Söfe) und Gittelde nach
Seesen. Gittelde ist Bahnstation für die eine Stunde entfernte Bergstadt
Grund, die rings von Bergen (Königsberg, Jberg) umgeben im Grunde liegt. Indem
benachbarten Hübicheustein wohnt, wie die Sage erzählt, der Zwergkönig Hübich.
Derselbe bestraft die Leute, welche den Hübichenstein erklimmen, um ihn zu
ärgern, indem er sie festhält, so daß sie nicht wieder herunterkönnen, während
Bosse, Kleine Landeskunde. 4. Aufl. z
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er die guten Menschen belohnt, indem er ihnen die Taschen mit Gold füllt.
Die Stadt Seesen (4500 Ew.) liegt an dem nw. Rande des Harzes an der
Schildan, einem r. Nebenfluß der Nette (Innerste, Leine, Aller, Weser).
(Bahnverbindung mit Nordhausen, Goslar, Börßum, Brauuschweig und
Kreiensen). Der Ort hat seinen Namen Seesen (= Seehausen) von
zwei ehemaligen Seen in seiner Nachbarschaft, die aber jetzt mit Schlamm
ausgefüllt sind. Daher führt die Stadt auch das Blatt der gelben Teich-
rose, die in den Seen in Menge wuchs, in ihrem Wappen. Diese Seen, so-
wie mehrere andere große Erdfälle in der Umgegend sind dadurch entstanden,
daß das Wasser die unterirdischen Gips- und Kalklager aufgeweicht und
fortgeschwemmt hat, worauf die dünne Decke der Höhlen einstürzte. Be-
merkenswerte alte Gebäude hat Seefen nicht, da es mehrmals abgebrannt
ist. Als Tilly 1626 die Stadt verbrennen ließ, fpeiste er mit seineu Offiziereil
auf einer benachbarten Anhöhe, die noch jetzt der Tillytifch heißt.
6. Die Innerste entspringt im Oberharz bei Buntenbock (Viehwirt-
schaft!), empfängt r. den Zellbach, der die Schwesterftädte Klansthal und
Zellerfeld trennt, geht über Wildemann und Lautenthal, verläßt bei Langels-
heim das Gebirge und mündet unterhalb Hildesheim in die Leine. Die
Städte Klausthal und Zellerfeld fiud um das Jahr 1200 von Möucheu aus
Goslar angelegt, die in Zellerfeld ein Kloster gründeten und Bergban be-
trieben. Nachdem aber infolge des schwarzen Todes (1350) die Orte verödet
waren, zogen 200 Jahre später Bergleute aus dem Erzgebirge (Freiberg,
Annaberg) und dem Fichtelgebirge (Franken) hierher und nahmen den Berg-
ban wieder aus. Damit die Berg-, Poch- und Hüttenwerke das nötige Auf-
schlagwasser für die Maschinen haben, leitet mau die Gewässer vou der
Nordseite des Bruchberges durch den Dammgraben hierher und sammelt sie
in 70 Teichen an, von denen der Hirschlerteich (16 da) der größte ist. Sind
dieselben gefüllt, so können die Maschinen 16' Wochen hindurch im Gange er-
halten werden, wenn auch in dieser Zeit kein Tropsen Regen fällt. Das
Grundwasser dagegen, welches sich tief unten in den Gruben aufammelt, wird
teils durch deu Georgstollen, der bei Grund mündet, teils durch den noch
tiefer liegenden Ernst-Auguststollen, der bei Gittelde zu Tage tritt, zur
Söse geleitet. Dieser letztere Stollen wird aus einigen Strecken auch zum
Transport von Erzen benutzt, die auf Kähnen unter der Erde uach deu Füll-
orten gefahren werden, wo man .sie zu Tage fördert und in der Fraukenfcharru-
Hütte (Name?) verarbeitet. Die Berge in der Nähe der Hütte
sind ganz kahl und öde, weil der Wald durch den Hüttenrauch, welcher
schwefelige Dämpfe enthält, vernichtet ist. Anf der Bergakademie zu Klaus-
thal werden die oberen, anf der Bergschule die unteren Bergbeamten vorge-
bildet. Wildemann hat seinen Nameu uach dem „wilden Manne", der mit
der Tanne in der Hand das Sinnbild des Sturmgottes Wodan ist, welcher
die Bäume entwurzelt. Bei Lautenthal empfängt die Innerste r. die Laute, die in
der Nähe von Hahnenklee entspringt (Sommerfrische, Ferienkolonie!). Da das
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Wolfenbüttel.
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dem Siege des Kaisers bei Mühlberg durfte Heinrich zurückkehren- er ver-
größerte nun die Stadt durch die Anlegung der ö. vom Schloß liegenden,
nach ihm benannten Heinrichsstadt. Sein Nachfolger Herzog Julius
(1568—89) suchte dem noch recht bescheiden aussehenden Orte das Aussehen
einer vornehmen Residenz zu geben imb begünstigte ihn dem widerspenstigen
Braunschweig gegenüber auf jede Weise. Er ließ für die Oker ein breiteres
und tieferes Bett graben, damit die Erzeugnisse der Bergwerke (Eisen,
Kupfer, Blei), sowie Holz und Steine vom Harze her auf Kähnen nach
Wolfenbüttel gebracht werden könnten. Er erleichterte die Bautätigkeit und
schuf ö. der Heinrichsstadt die Juliusstadt; ja er plante ö. von dieser die
Anlage einer offenen d. h. außerhalb der Festungsmauern gelegenen großen
Handelsstadt „Zum Gotteslager"*), in die auch die nächstgelegenen
Dörfer einbezogen werden sollten.
Doch vermochte der treffliche
Fürst, der als der eigentliche
Gründer Wolfenbüttels anzusehen
ist, seinen großen Plan nur zum
kleinen Teil durchzuführeu. Unter
der Regierung des Herzogs Hein-
rich Julius (1589—1613) wurde
seit 1604 an Stelle der früheren
Marienkapelle der stolze Spät-
reuaissance- und Barockbau der
Hauptkirche mit einer Gruft
des Welfenhauses ins Werk ge-
setzt; doch konnte sie erst 1663
eingeweiht und erst unter Karl I.
(1751) mit dem Turm versehen werden. Im 30 jährigen Kriege hielten die
Dänen Wolfenbüttel besetzt, mußten 1627 aber die Feste dem kaiserlichen Feld-
herrn Pappenheim übergeben, nachdem dieser durch Abdämmung der Oker die
Stadt unter Wasser gesetzt hatte. Bis 1643 blieben die kaiserlichen Truppen
und richteten den Wohlstand der Stadt vollends zugrunde. Im folgenden Jahre
verlegte der Herzog August d. I. seine Hofstatt von Braunschweig wieder nach
Wolfenbüttel. Von neuem erblühte dieses, und durch Zuzug von Fremden ent-
stand innerhalb eines Jahrzehnts w. vom Schloß sogar eine neue Vorstadt, die
Auguststadt. Von demselben Fürsten, dem zu Ehren man 1904 am Marktplatz
ein Brunnendenkmal errichtet hat, ist die berübmte Herzogliche Bibliothek
gegründet worden, die unter den öffentlichen Büchereien Deutschlands einen Ehren-
*) Die Bedeutung des Nameus, den man oft als „Gutslager" d. i. Güternieder
läge deutet, steht nicht fest; vielleicht hängt er damit zusammen, daß der weitherzige
Fürst den von auswärts zuzieheuden katholischen und reformierten Ansiedlern freie
Ausübung ihrer Religion zusicherte.
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TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_zurückkehren- Heinrich Julius
( Julius_( Karl_I. Pappenheim August
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Geologisches.
Hausen). Endlich ist dort auch die Triasformatiou in zwei Inseln (Nußberg,
Thieder Lindenberg) vertreten, nämlich als Buntsandstein (mit Bänken von
Rogenstein) und als Keuper (bei Hötzum). (Abb. 3.) Um ausgedehntere
Kreide-, Sandstein-, Kalkstein- und Buntsandsteinbildungen vor Augen zu
bekommen, müssen wir die Hügel- und Berglandschasten n. des Harzes und
in dem Lande zwischen der Weser und der Oker anfsuchen. (Abb. 4.) So kotnmt
Pläner bei Langelsheim in einer Mächtigkeit von 300 m vor. Aus Muschel-
kalk bestehen Elm und Asse sowie die Gegend sw. der Hilsmulde; er liefert
außer Bausteinen gutes Material zum Kalkbrennen und Mergel zum Düngen
der Felder. Keuper (— Buntmergel) findet sich im Lappwalde. Der Bunt-
sandstein bietet wertvolle Baustoffe dar und trägt prachtvolle Buchenwälder,
wie wir auf dem Thieder Lindenberge und dem Solling wahrnehmen.
c) Altertum. Über diesen ursprünglichsten Abschnitt der Bildung
unserer Erdrinde unterrichtet uns am besten der Harz. Als ein sog. Horst-
gebirge besteht er aus einer Reihe von Schichten, von denen die ursprüng-
lich darüber ruhenden Schichten hinabgesunken sind, so daß stellenweise sogar
das darunter befindliche „Urgebirge" bloßgelegt wurde. Infolgedessen er-
kennen wir im Harz die ältesten Formationen. Am w. und s. Rande findet
sich die Zechsteingruppe, ein toniger Kalkstein, begleitet von Kupferschiefer
und Gips, — letzterer nicht selten mit Höhlen, die von allmählich fortgewasche-
neu Steinsalzlagern herrühren*). Ebenso ist am Ostrande das Rotliegende
vertreten: es besteht aus Konglomerat, d. h. verkitteten Steinschuttbildungen
von rundlicher Form und rotbrauner Farbe. Besonders ausgedehnt aber er-
scheint im Harz die Gruppe, die man als Grauwackensormation bezeichnet;
sie bildet Konglomerate aus Sandstein und Tonschiefer. Der Brocken und
Ramberg dagegen sind ans Granit erbaut, ans ältestem Gestein, dessen
Bildung also der Urzeit der Erde angehört und das aus Feldspat, Quarz und
Glimmer zusammengesetzt ist. (Abb. 4.) Quarzreicher Granit ist sehr dauerhaft
und liefert vorzüglichen Stoff zu Straßenbauten, Gebäuden und Denkmälern. Als
Bausteine und Wegbefestigung werden auch die verschiedenen Arten des Grüu-
steins benutzt, unter denen namentlich der Harzburger Gabbro zu neunen ist.
*) Zur Zechsteingruppe gehören namentlich die so wichtigen Kali- oder Abraum-
salze, Kali (eine Verbindung des Metalls Kalium mit Sauerstoff), ein wesentliches
Nahrungsmittel der Pflanzen, bildet einen Bestandteil verschiedener Minerale, wie
Sylvin, Carnallit, Kainit, Schönit, Kieserit, überhaupt der „Abraumsalze", so genannt,
weil sie erst abgerünmt werden müssen, bevor man zu den darunter befindlichen Stein-
salzlagern gelangen kann. Früher warf man sie als nutzlos fort; in neuerer Zeit
hat man ihren Wert erkannt, und zahlreiche Fabriken beschäftigen sich mit der Her-
stellung der in ihnen enthaltenen Chemikalien, wie Kali, Magnesia, Brom, Borsäure,
Salpeier, Pottasche, insbesondere auch mit Bereitung von Düngemitteln. So sind
die genannten Stoffe, die sich auch in unserem Lande finden (Assegegend, bei Vienen-
burg), für Industrie, Landwirtschaft und Handel (auch nach dem Auslande) von großer
Bedeutung.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
Helmstedt.
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diese aus den Braunkohlen dadurch, daß man ihnen unter hohem Druck den
größten Teil ihres Wassergehaltes entzieht; wegen ihrer guten Heizkraft
werden sie viel zur Stuben- und Küchenfeuerung verwendet. — Außer den
Braunkohlengruben sind die Sandsteinbrüche des Lappwaldes und die Kali-
werke Beendorf von Bedeutung. —
Schon ein paar Jahrtausende früher haben in dieser jetzt so belebten
Gegend Menschen gelebt, nämlich solche der sog. jüngeren Steinzeit, die be-
reits die Kunst verstanden, aus Steinen vollkommenere Geräte zu verfertigen.
Zeugen jener Urzeit sind die Lübbensteine auf dem 2 km w. von Helmstedt
gelegenen St. Annenberge. Es sind die Reste zweier Gräber, in denen einst
Abb. 5. Die Lübbensteine bei Helmstedt.
Fürsten bestattet wurden. Sie bestehen nicht, wie sonst die „Hünengräber"
Norddeutschlands, aus Granit und'gneis, sondern aus Braunkohlengnarz^von
zuckerartigem Gefüge. Da die Größe der Steine zwischen 0,80 und 2,50 m
beträgt und einer von den sog. Decksteinen nahezu 7000 kg wiegt, so läßt
sich denken, welch riesige Kraft die Herstellung der Gräber erfordert hat.
Nur das größere Grab ist noch einigermaßen in seiner ursprünglichen An-
lage zu erkennen: es ist eine aus 11 Trägern und 5 zumeist eingesunkenen
Decksteinen bestehende Grabkammer mit einer Umgebung von 24 meterhohen
Ringsteinen; das Ganze hat über 17 m Länge und über 6 m Breite.
2. Helmstedt (an 17 000 Einw., urspr. Helmonstede — Stätte des
Helmo) gilt als die älteste Stadt unseres Landes. Man bringt ihren Ursprung
in Verbindung mit dem Abt Ludger aus Werden a. d. Ruhr (746—809),
der Karl den Großen auf seinen Zügen nach Sachsen begleitete und dessen
Bruder Hildegrim nebst Mönchen aus Werden in dieser noch heidnischen
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
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Fußwege werden auch mit Zementplatten belegt oder mit kleinen
Steinen gepflastert. (Mosaikpflasterung.) Der verständige Fußgänger
benutzt bei seinen Gängen stets den rechts von ihm liegenden Fuß-
weg. Wenn alle Fußgänger so denken würden, dann müßte man
nicht so oft aus dem Wege gehen und käme schneller vom Platze.
Zwischen den beiden Trottoirs befindet sich der Weg, auf dem die
Wagen usw. fahren. Wie nennen wir diesen Weg deshalb? Fahr-
weg. (Fahrdamm.)
Vii. Befestigung. Was für Fuhrwerke befahren unsere Straßen?
Kohlenwagen usw. Wie muß die Straße sein, da so schwere Lasten
auf derselben gefahren werden? — Am die Straßen recht fest und
dauerhaft zu machen, hat man viereckig behauene Steine (Basalt-
steine) dicht nebeneinander gestellt und die schmalen Zwischenräume
mit Sand ausgefüllt (gepflastert). Die Straßen der Innenstadt sind
fast alle gepflastert. Von der Sidonienstraße ist nur die westliche
Hälfte gepflastert. Auf die östliche Hälfte der Sidonienstraße hat man
viele kleingeschlagene Steine (von der Größe eines Hühnereis) ge-
schüttet, mit Sand bedeckt und dann mit einer großen, schweren
Walze zusammengedrückt. So ist der Fahrweg ganz eben und fest
geworden. Die auf diese Weise hergestellten Straßen nennt man
Chausseen. (Schreibung und Aussprache!) Die östliche Hälfte der
Sidonienstraße ist Haussiert. Sprecht das zusammen! - Nennt andere
Straßen, die chaussiert sind! — In einigen Straßen der Innenstadt
(Echtere und Güldenstraße) ist der Fahrweg noch anders befestigt.
Womit? Asphalt. Nennt Straßen, die mit Asphalt versehen (asphal-
tiert) sind! — Zusammenfassung! —
In der Mitte ist das Pflaster höher als an den Seiten, die
Straße ist etwas gewölbt. Warum wohl? Damit das Wasser
schneller abfließt. Wohin fließt das Wasser? In die links und rechts
vom Fahrwege liegenden Strahenrinnen. Und wohin führen die
Straßenrinnen das Wasser? In die Kanäle, die unter den Straßen
angelegt sind, und die ihr gewiß schon alle gesehen habt. Wann
kann man sie sehen? —
Viii Beleuchtung. In den meisten Dörfern ist es des Abends
so dunkel auf den Straßen, daß die Leute kaum ihren Weg finden
Können. Weshalb ist es bei uns des Abends nicht so dunkel auf
den Straßen? Die Laternen werden angesteckt. Wo sind die
Laternen angebracht? An den Häusern, auf einem Pfahle usw. Die
Flamme in der Laterne brennt ohne Öl und Docht. Wie geht das
zu? Es ist eine Gasflamme. Wo wird das Gas bereitet? Gas-
anstalt. Wie kommt es in die Laternen? — Wer zündet die Laternen
an? — Wer hat schon gesehen, wie die Laterne angezündet wird?
Erzähle? Der Laternenanzünder trägt auf einer Stange ein kleines
Licht Er geht an eine Laterne, öffnet sie, dreht den Hahn um, der
sich in ihr befindet, und hält sein Licht daran; husch! brennt in der
Laterne eine helle, weiße Flamme. Der Laternenanzünder geht von
einer Laterne zur anderen, bald brennen alle Laternen in der ganzen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
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Vor einigen Jahren (1908) sind die Häuser an der Südseite des Ge-
Wandhauses sämtlich niedergerissen, und an ihrer Stelle hat die Han-
delskammer ein prächtiges Gebäude errichten lassen, welches mit
dem Gewandhause verbunden worden ist. Welchen Zwecken dienen
diese Gebäude? Die Handelskammer hält ihre Versammlungen darin
ab. Volkslesehalle. Fortbildungsschule für junge Kaufleute. Aus-
stellungsräume für Handelsgegenstände. Auskunftsstelle in Handels-
angelegenheiten. Die Parterreräume neben dem Gewandhause werden
von der Braunschweigischen Kohlenhandelsgesellschaft benutzt. Was
steht darum an ihren Fenstern? Braunschweigische Kohlenhandels-
gesellschaft. Auf den Kohlenhandel deuten auch die Bilder an der
Eingangstür hin. Was stellen sie dar? Am rechten Türpfosten
sehen wir das Bild eines Mannes, der in der Erde (im Bergwerke)
Steinkohlen losschlägt, am linken aber ist ein Mann abgebildet, der
in einer Kiepe Braunkohlen (Preßkohlen, Briketts) fortträgt.
Iii. Der Kohlmarkt. 1. Name. Wenn wir die Poststraße ent-
lang nach O. gehen, so kommen wir hier auf diesen Platz (Zeich-
nung). Derselbe ist nicht regelmäßig viereckig wie der Altstadtmarkt,
sondern unregelmäßig vieleckig. Dieser Platz heißt der Kohlmarkt.
Hier wird, ebenso wie auf dem Altstadtmarkte, am Mittwoch und
Sonnabend Wochenmarkt gehalten. Da sitzen die Marktfrauen, die
aus Wolfenbüttel oder aus den Dörfern in der Umgegend von
Braunschweig gekommen sind, hinter ihren Tischen oder neben ihren
Körben und Säcken und verkaufen Kartoffeln, Mohrrüben, Steck-
rüben, junge Bohnen und Erbsen, Blumenkohl, Butter, Eier, Käse
usw. Manche Leute meinen deshalb wohl, der Kohlmarkt habe seinen
Namen von dem Kohl, der hier verkauft wird. Dies ist jedoch nicht
der Fall. Der Platz heißt eigentlich gar nicht Kohlmarkt, sondern
Kohlenmarkt. Indem die Leute nun das Wort undeutlich aus-
sprachen und die Silbe „en" verschluckten, sagten sie statt Kohlen-
markt — Kohlmarkt. Hier wurden nämlich früher Holzkohlen ver-
kauft, welche die Kohlenbrenner des Harzes herbeibrachten. (Köhler;
Harzgebirge im S. von Braunschweig; große Wälder.) Hier
habe ich ein paar Stücke Holzkohle mitgebracht. Wie sehen dieselben
aus? Woraus sind sie gemacht? Dieselben wurden früher besonders
in den Schmieden benutzt. Wozu werden sie jetzt noch gebraucht?
(Plätten, Klempnerarbeiten usw.) Welche andere Arten von Kohlen
kennt ihr noch? Die Holzkohle brennt leichter als die Braunkohle
und die Steinkohle.
2. Der Brunnen. Auf dem nördlichen Teile des Kohlmarktes
(hier, Zeichnung) steht, ebenso wie hier (Plan) auf dem Altstadt-
markte und hier auf dem Hagenmarkte ein öffentlicher Brunnen.
Wem gehört derselbe? (Bergl. S. 384). Dieser Brunnen ist aber nicht
so eingerichtet, wie der Brunnen, den ihr auf dem Wirtschaftshofe
(Bd. I, S. 248) kennen gelernt habt. (Kurze Beschreibung desselben) Er
hat keinen tiefen und ausgemauerten Schacht, aus welchem das
Wasser hochgepumpt wird, sondern das Wasser wird dem Brunnen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]