Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
- 8 -
Universität in Helmstedt aufgehoben. Der Braunschweiger Landschaft erklärte
Napoleon: „Weder der General Braunschweig noch seine Kinder werden jemals
wieder über ihre Staaten herrschen". Aber die Schlacht bei Leipzig machte der
Fremdherrschaft ein Ende: drei Wochen darauf ergriff Major Olfermann unter
dem Jubel der Bevölkerung im Namen des Herzogs Friedrich Wilhelm Besitz
von dem Herzogtum.
22. Friedrich Wilhelm, der schwarze Herzog (1313—15). Von den vier
Söhnen Karl Wilhelm Ferdinands starb der älteste kurz vor der Schlacht bei
Jena, und die beiden folgenden Söhne litten an körperlichen und geistigen
Schwächen. Daher wurde Friedrich Wilhelm zur Nachfolge bestimmt. Früh war
er in preußische Dienste getreten und hatte auch den Feldzug gegen Frankreich
1792 mitgemacht. Vermählt war er mit der edlen Prinzessin Marie von Baden,
die ihm zwei Söhne, Karl und Wilhelm, schenkte, aber schon nach fünfjähriger
Ehe starb. Sehnsüchtig wartete er auf eine Gelegenheit, für die Befreiung Deutsch-
lands kämpfen zu können. Sie bot sich, als 1309 Österreich gegen Frankreich
rüstete. Damals war er 33 Jahre alt, „ein tapferer und erprobter Soldat, eine
stolze, reizbare Natur, tief erbittert durch die Schicksale seines Hauses, voll Hasses
gegen Napoleon, in dem er den Zerstörer des Glückes seines Vaterlandes und
seines Hauses erblickte". In Schlesien warb er ein Korps, das mit schwarzem
Schnürenrock und Tschako mit dem Totenkopf und dem wehenden Roszschweif
bekleidet wurde. Aber die Niederlage der Österreicher und der Waffenstillstand
bewogen ihn, mit der kleinen Heldenschar (wenig über 2000 Mann) sich den
Weg durch die Feinde nach der Wesermündung zu bahnen. „Diese Schar glich
einer altdeutschen Gefolgschaft, die es für Ehre hielt, mit ihrem Fürsten zu fallen,
für Schande, ihn zu überleben." Von Zwickau zog er in Eilmärschen über Alten-
bürg, Leipzig. Halle, eroberte das stark verteidigte Halberstadt und wurde am
31. Juli abends in Braunschweig von seinem treuen Volke umjubelt. Betrübten
Sinnes ging er durch sein Schloß und schlief unter freiem Himmel vor dem Petri-
tor. Unter Absingen des Gesanges „Dir trau' ich, Gott, und wanke nicht" (Nr.
349) marschierte er am 1. August nach Olper gegen das 5000 Mann starke
westfälische Korps Reubels. Aber die heldenmütige Tapferkeit vermochte gegen die
Übermacht nichts. Da machte der Feind den Fehler, sich auf das rechte Okerufer
zurückzuziehen, und in Eilmärschen konnte nun das schwarze Korps über Hanno-
ver nach Elsfleth an der Wesermündung gelangen, wo englische Schiffe es auf-
nahmen. In 14 Tagen hatte man 470 km zurückgelegt und 11 meist siegreiche
Gefechte bestanden. Selbst Napoleon bewunderte den heldenmütigen Zug, der in
der Geschichte nur wenige seinesgleichen hat, und nannte seinen Führer einen
tapferen Krieger. In englischen Diensten kämpften dann die Helden in Spanien
gegen Napoleon. Als dessen Macht bei Leipzig gebrochen war, kehrte der Herzog
drei Tage vor Weihnachten 1813 nach Braunschweig zurück, nachdem
Olfermann im November von dem Lande Besitz genommen hatte. 1315 wagte
Napoleon südlich von Brüssel den Entscheidungskampf, und am 16. Juni griff
sein Marschall Ney die Engländer bei Quatrebras an. Nachmittags trafen die
Braunschweiger auf dem Schlachtfelde ein. Als der tollkühne Herzog die Zurück-
weichenden sammeln wollte, erhielt er eine feindliche Kugel, die ihn schnell tötete.
Seine Truppen rächten seinen Tod unter General Olfermanns Führung zwei Tage
später in der Schlacht bei Waterloo. Im Braunschweiger Dome ruht der Hel-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Major_Olfermann Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Wilhelm_Ferdinands Karl Wilhelm Ferdinands Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Marie_von_Baden Karl Karl Wilhelm Napoleon August Napoleon Napoleon Napoleon Olfermanns
Extrahierte Ortsnamen: Helmstedt Leipzig Jena Frankreich Frankreich Schlesien Zwickau Eilmärschen Leipzig Braunschweig Eilmärschen Elsfleth Spanien Leipzig Braunschweig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 29 —
des Corps und der 11 Gefechte verzeichnet sind, welche dasselbe vom 1. April
bis 1. August 1809 zu bestehen hatte. Vom Petrithore führt die Prome-
nade am Hohen- und Wilhelmithore vorbei zum Bahnhofe zurück.
10. Umgebung. Der Park von Richmond vor dem Augustthore,
in welchem drei kleine Schlösser stehen, ist 1768 von der Herzogin Auguste,
der Gemahlin des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand, nach englischer Art
mit Rasenplätzen und Baumgruppen angelegt und nach dem Schlosse Rich-
mond bei London benannt. Der Park gehört jetzt dem Herzog von Cnmber-
land in Gmuuden, doch ist er teilweise dem Publikum zum Spazieren-
gehen geöffnet. Das Schilldenkmal zwischen dem August- und Stein-
thore erinnert an die 14 Soldaten des Schillschen Corps, welche im Früh-
jähr 1809 in Stralsund gefangen genommen waren und im Sommer des-
selben Jahres auf Befehl der westfälischen Regierung in Braunschweig er-
schössen wurden, weil sie als westfälische Unterthanen ohne Erlaubnis ihrer
Behörden in das Schillsche Corps eingetreten waren. Auch das Haupt des
Majors vou Schill, welcher am 31. Mai 1809 in Stralsund im Kampfe
gegen die mit den Franzosen verbündeten Dänen und Holländer fiel, ist hier
1837 beigesetzt, während der übrige Körper auf dem Friedhofe in Stralsund
begraben ist. In der Nähe des Schilldenkmals liegt der V iewegf che Garten
mit dem Grabe des Schulrats Camp e (Robinson!). Das ehemalige Hospital
St. Leonhard diente im Mittelalter den Aussätzigen als Wohnung. (Jetzt
Landesgestüt.) Der ehemalige große Exerzierplatz vor dem Stein-
thore wird jetzt zu einem Parke eingerichtet, da vor dem Augustthore am
Wege nach Mascherode ein neuer Exerzierplatz angelegt ist. Am Nuß-
berge, aus dessen Steinen mehrere Kirchen und zahlreiche Häuser der Stadt
Braunschweig erbaut sind, steht eine Ehrensäule zur Erinnerung an den
General O l s e r m a n n, welcher die braunschweigischen Truppen in der
Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) führte, nachdem Herzog
Friedrich Wilhelm zwei Tage zuvor bei Quatrebas gefallen war. Die Kloster-
kirche in dem benachbarten Rid d a gsh ansen zeigt in ihrer Bauart den Über-
gang von dem romanischen Rundbogen an Fenstern, Thüren und Gewölben
(Dom!) zum gotischen Spitzbogen (Brüdernkirche!). Weil die Äbte des
Klosters die Herzöge von Braunschweig in ihren Kriegen gegen die Stadt
Braunschweig unterstützten, wurde Riddagshausen von den braunschweigischen
Stadtsoldaten wiederholt verwüstet. Dieselben verwandelten die Kirche in
einen Pferdestall und streuten die Bücher der Klosterbibliothek den Pserden
als Streu unter. Jmjahre 1550 versuchten sie sogar diepseiler in derkirche um-
zureißeu und das ganze Bauwerkdurch Feuer zu zerstören, doch istihnen dies nicht
gelungen. (Fischteiche bei dem „grünen Jäger" und der „Buchhorst".) In
dems ch la ch teh ause vor demwendenthore werden jährlich etwa 53 000schweine
und außerdem viele Riuder, Kälber und Schafe geschlachtet (Braunschweiger
Wurst!) In der Iutes ab rik vor dem Petrithore werden aus den Bastfasern der
ostindischen Jutepflanze Säcke, Tischdecken, Gardinen ?c. hergestellt.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: August Auguste Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand Robinson Leonhard Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
48
Die Stadt Braunschweig und ihre Umgebung.
innert an die 14 Soldaten, die 1809 in Stralsund gefangen genommen
waren und auf Befehl der westfälischen Regierung in Brannschweig erschossen
wurden, weil sie als westfälische Untertanen ohne Erlaubnis ihrer Behörden
in das Schillsche Korps eingetreten waren. Auch das Haupt des Majors
von Schill, der am 31. Mai 1809 in Stralsund im Kampfe gegen die mit
den Franzosen Verbündeten Dänen und Holländer fiel, hat man hier 1837 bei-
gesetzt, während der übrige Körper in Stralsund begraben ist. Am sö. Ende
der Leonhardstraße steht die 1905 eingeweihte srühgotische Johanniskirche.
In der Nähe (Helmstedter Straße) befinden sich Anstalten christlicher Wohl-
tätigkeit: das Marienstift (Krankenhaus und Diakonissenanstalt), Bethanien
(Siechenhaus) und (am Riddagshäuser Weg) das Rettungshaus für verwahr-
loste Kinder. Auf der Helmstedter Straße weitergehend, gelangt man nach
dem ausgedehnten Zentralsriedhofe mit seiner gotischen Kapelle und einer
Fülle schöner Grabdenkmäler, sodaim nach dem jüdischen und den, neuen
katholischen Friedhofe.
Kehren wir nun an den Anfang der Helmstedter Straße zurück, so
sind wir am ehemaligen Steintor, nach dem ein Stück Wall benannt ist;
an dessen nächste Fortsetzung, den Sandweg und den Theaterwall, schließt
sich noch l. des Umflutgrabens der Herzogliche Park an. Anmutig um-
hegen seine Baum- und Strauchgruppen im S. das Museumsgebäude und
in der Mitte das Hoftheater. Im Herzoglichen Museum bietet sich der
Schaulust des Besuchers vor allem eine reiche Sammlung von Gemälden dar,
Werke von Meistern wie Rubens, Rembrandt, van Dyck, Guido Reni, Hol-
bein der Jüngere, L. Cranach der Ältere u. a.; da findet er antike und
mittelalterliche Tougesäße, Münzen, elfenbeinerne oder erzene Kunstgegen-
stände; da kann er Luthers Trauring sehen, das Petschaft der Königin Maria
Stuart, den Krönnngsmantel Ottos Iv., das hochberühmte Onyxgefäß, d. h.
einen Ölkrug aus dem Anfang unserer Zeitrechnung mit Schichten von ver-
schiedener Färbung und sinnigem Schnitztverk, das die Familie des Kaisers
Augustus beim Opfern zeigt. — Das im Rundbogenstil erbaute Hoftheater
wurde 1861 eröffnet; es hat neuerdings eine Erweiterung und Verschöne-
rung erfahren. Seitlich erblickt man das Denkmal des Hofkapellmeisters
Franz Abt mit einer Gruppe spielender Kinder und zwei Schwalben zur
Erinnerung an des Tondichters vielgesungenes Lied: „Wenn die Schwalben
heimwärts ziehn".
Weiter ö. ist in neuerer Zeit an der Stelle des früheren Herzoglichen
Küchengartens die sehr breite und lange, mit lauter vornehmen Wohnhäusern
eingefaßte Kaiser-Wilhelm-Straße entstanden; sie hat in der Mitte eine
Allee, an jeder Seite einen Fahr- und Fußweg. Ihren Anfang macht die
Kaiser-Wilhelm-Brücke, die mit vier Frauenfignren und vier Löwen von
vielsagender Bedeutung geschmückt ist. Die erste Frauengestalt umfaßt das
Schwert und zertritt einen Drachen, den Feind; die zweite hält in der Rechten
die Kaiserkrone, in der Linken den Palmzweig; die dritte hält Szepter und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington]]
Extrahierte Personennamen: Schill Rembrandt Guido_Reni L._Cranach Maria Krönnngsmantel_Ottos_Iv. Ottos_Iv. Augustus Franz Franz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
61
von Erfurt her folgte ihm General Gratien mit Sachsen und
Holländern. Auf den ersteren stürzte sich der Herzog am
1. August hei dem Dorfe Olper, eine halbe Stunde nördlich
von Braunschweig. Aber trotz des heldenmütigen Kampfes
gelang es ihm nicht, sich durch die Übermacht Bahn zu
brechen; er ward auf die Stadt zurückgeworfen. Doch sonder-
barer Weise zog sich in der folgenden Nacht der unfähige
Keubel um Braunschweig herum, zur Verbindung mit Gratien.
Der Herzog fand am 2. August die Strasse zu seiner Rettung
offen. Rasch ging es nun, meist auf Wagen, die man ihm
willig darbot, über Hannover auf Bremen zu. Hinter sich
brach er die Brücken ab. Mit einer solchen Schnelligkeit
wurde der Weg zurückgelegt und mit so glücklichem Erfolge
die Aufmerksamkeit des Feindes getäuscht, dass dieser im
Wahne, es suche der Herzog die Elbe zu gewinnen, dem-
selben einen bedeutenden Vorsprung nach der Wesermündung
gestattete. Bei Elsfleth und Brake geschah am 7. August
die Einschiffung des ritterlichen Häufleins. Zwar waren
hier Dänen als dienstwillige Schergen Napoleons bei der
Hand, aber wirkungslos und verspottet umsausten ihre
Kugeln die deutsche Heldenschar. Friedrich Wilhelm war
der letzte, der das Festland verliefs. So grüfsten der Herzog
und die Seinen das freie, große Meer und athmeten auf
nach 14 Tagen der Mühsal. Englische Schiffe führten sie
nach Helgoland.
Das ist der verwegene Zug Friedrich Wilhelms und
seiner Schwarzen von den Grenzen Böhmens bis zur Nordsee,
zum Trotz seiner Feinde, zum Zeichen, dass Gott den Mutigen
nimmer verlädst.
Havemann, Geschichte der L. Braunschweig u. Lüneburg.
49. Braunschweig und Schwarzenborn.
Einmal hatte der Herzog Heinrich der Jüngere seinen lieben
Freund, den Landgrafen Philipp von Hessen, zu einem Tauffeste
nach Wolfenbüttel geladen. Nun geschah es, dafs sie beide auf
dem Schlofswalle lustivandelten, wo man in der Ferne die Türme
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: August August August Napoleons Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Havemann Heinrich_der_Jüngere Heinrich Philipp_von_Hessen Philipp
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
92
Qnatrebras ist ein Wirtshaus und liegt am Kreuzungs-
punkte zweier Landstrafsen. Es hat seinen Namen von einem
vierarmigen Wegweiser, der hier aufgerichtet ist. Anfangs
stand hier nur der Prinz von Oranien mit 7000 Mann und
16 Kanonen. Um 1 Uhr mittags warf sich Ney mit 12000
Mann und 30 Geschützen auf diese Schar. Bald darauf
kamen englische Regimenter an, kurze Zeit später erschien
auch Herzog Friedrich Wilhelm mit seinen Truppen. Trotz
dieser Verstärkung rückten die Franzosen siegreich vor.
Bald nach 4 Uhr forderte Wellington den Herzog auf, mit
seinen Truppen, die bisher im zweiten Treffen gestanden
hatten, den Feind anzugreifen. Kaum hatte dieser die vor-
dringende Bewegüng der Braunschweiger bemerkt, als er auf
einer Höhe südwärts von Quatrebras 12 Geschütze auffahren
liefs, deren Geschosse vernichtend in die Reihen der tapfern
Schwarzen einschlugen. Auch Friedrich Wilhelm kam in
Lebensgefahr. Eine Kugel schlug unter seinem Pferde ein,
so dafs dasselbe einen Seitensprung machte. Aber der Herzog
bewahrte seine Kaltblütigkeit, rauchte im Kugelregen seine
Pfeife gelassen fort und erteilte ruhig die nötigen Befehle.
Eine Stunde lang blieben die Braunschweiger dem feindlichen
Kanonenfeuer ausgesetzt, ohne mit Artillerie antworten zu
können. Geschütze mitzunehmen hatten Kürze der Zeit und
grundlose Wege nicht gestattet. Endlich sandte der Feld-
marschall auf Andringen des Herzogs vier englische Kanonen,
die neben der Infanterie auffuhren; zwei jedoch wurden so-
gleich vom Feinde unbrauchbar geschossen.
Sechs Nachmittagstunden waren beinahe verstrichen. Von
Ligny her schallte ununterbrochener Kanonendonner. Marschall
Ney erhielt Befehl von Napoleon, das britische Heer zu
sprengen, denn Frankreichs Schicksal liege in seiner Hand.
Nun zog er seine Reserven herbei, um sie zum entscheidenden
Angriffe vorzuführen. Es kamen zwei Abteilungen anmar-
schiert, jede zwei- bis dreitausend Mann stark; beträchtliche
Reitermassen folgten. Als diese beiden französischen Kolonnen
die Braunschweiger zurückgedrängt hatten, setzte sich der
Herzog an die Spitze seiner Ulanen und griff die vorrückende
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Ney Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ney Napoleon
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
60
Vor dem Herzog lag ein weites, von Strömen durch-
schnittenes, durch Festungen und feindliche Streitscharen
geschirmtes Land. Dennoch gelang das Unglaubliche, weil
des Führers Muth und Todesverachtung sich seinen Genossen
mitteilte und das Volk offen und geheim den Kühnen be-
günstigte. Über Altenburg und Halle, stets bedrängt, sich
durchschlagend, verfolgte er die Strafse nach dem Harze. Mit
jeder Stunde wuchs die Gefahr; denn mit 6000 Mann war der
westfälische General Reubel von Bremen her gegen ihn im
Anzuge, von Erfurt aus setzte sich unter dem General Gratien
eine holländische Heeresabteilung in Bewegung, von Magdeburg
war unter dem Obersten Meyronnet ein westfälisches Linien-
regiment aufgebrochen, um die Strasse nach Braunschweig zu
sperren. Rasch drang Friedrich Wilhelm vorwärts, gerade
auf Halberstadt zu, von welchem Meyronnet mit 3000 Mann
Besitz genommen hatte. Am 29. Juli, sechs Uhr abends,
begann der Angriff. Nach hartem Kampfe waren die Thore
gesprengt und erstürmt, aber auf Plätzen und Strafsen der
Stadt kämpfte man mit gesteigerter Erbitterung bis zur zehnten
Stunde des folgenden Tages. Endlich behauptete der Herzog
als Sieger die Stadt und Meyronnet büfste mit 80 Offizieren
und 2000 Mann durch Gefangenschaft, dafs er dem Welfen
den Weg in sein Erbe verlegt hatte. Von Halberstadt begab
sich Friedrich Wilhelm über Wolfenbüttel nach Braun-
schweig, wo er den 31. Juli mit 1800 Mann unter dem Jubel
der Bewohner seinen Einzug hielt. Hier fand die kleine, er-
mattete Schar die erste Rast, während die Bürger den Wacht-
dienst übernahmen und viele Jünglinge sich entschlossen den
Schwarzen zugesellten. Mit den Seinigen ruhte er unter
freiem Himmel vor dem Petrithore, da, wo jetzt eine Eiche
gepflanzt ist. Tief bewegt durch die Wechselfälle des Lebens
war er noch einmal durch die Reihe der Zimmer im Schlosse
gewandert, in denen er als fröhliches Kind gespielt hatte.
Jetzt war er Mann geworden, der Vater tot, ein trotziger
Feind hatte sich im Lande gelagert, und mit dem kommenden
Morgen sollte er den Feuerschlünden desselben sein Häuflein
gegenüberstellen. Von Celle nahte Reubel mit 5000 Mann!
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Muth Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Altenburg Bremen Erfurt Magdeburg Halberstadt Halberstadt Celle
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
91
die mannigfachen Schul- und Lehranstalten selbst über die Grenzen
des Landes hinaus eines guten Rufes.
65. Der Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm.
Napoleon hatte heimlich Elba verlassen und war an der
Küste Frankreichs gelandet. Schnell fiel ihm Volk und Heer
wieder zu. Die Nachricht von diesem Ereignis durchzog wie
auf Flügeln ganz Europa, und von allen Seiten rüsteten sich
die Heere. Am schnellsten war England auf dem Platze, das
seine Truppen in das Königreich der Niederlande warf. Sie
führte Wellington, der einst Napoleons Armeen in Spanien
bekämpft hatte. Sein Heer bestand zur einen Hälfte aus
Engländern und Schotten, die andere bildeten Niederländer,
Hannoveraner, Braunschweiger und Nassauer. Unter diesen
Verbündeten zeichnete sich Friedrich Wilhelm von Braun-
schweig aus, der Held von 1809, der auch jetzt mit unge-
stümer Tapferkeit in das Feld eilte. Aus seinem kleinen
Lande stellte er allein 6000 Mann, die, wie bei jenem glor-
reichen Zuge, durch die schwarze Uniform und den Totenkopf
gekennzeichnet waren.
Auch Preußen trat sofort auf den Kampfplatz. Es waren
150 000 Mann, die es an der Maas und Sambre unter Blüchers
Befehlen sammelte. Desgleichen bildeten Österreich und Rufs-
land ihre Angriffsmassen.
Gegen so überlegene Streitkräfte konnte Napoleon nur
bestehen, wenn er die Heere einzeln angriff und vernichtete.
Rasch und unvermerkt sammelte er eine Armee von ungefähr
130000 Mann, die aus altgedienten, gut ausgerüsteten Soldaten
bestand, und stand bald an der Grenze. Bereits am 15. Juni
rückte er vor und drängte die Preußen, welche Charleroi be-
setzt hatten, die Sambre hinab. Dann teilte er sein Heer.
Mit der gröfseren Abteilung rückte er selbst gegen Blücher,
der sich ihm am Mittag des 16. Juni bei dem Dorfe Ligny
entgegenstellte. Die andre Abteilung unter dem Marschall
Ney zog auf der Strafse von Charleroi nach Brüssel und traf
zu derselben Zeit bei Quatrebras auf Wellingtons Truppen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleons Nassauer Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Ney
Extrahierte Ortsnamen: Elba Frankreichs Europa England Niederlande Wellington Napoleons Spanien Charleroi Dorfe_Ligny Charleroi Brüssel
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
93
feindliche Infanterie an. Diese empfing jedoch die Reiter
mit solcher Standhaftigkeit und einem so heftigen Gewehr-
feuer, dafs auch sie gegen Quatrebras zurückgehen mufsten.
Da eilte der Herzog zu seinem Fufsvolke und gebot den
Rückzug. Als währenddem Kanonenkugeln in die Bataillone
einschlugen, der Feind lebhaft verfolgte und zugleich fran-
zösische Kürassiere anrückten, kam das Leibbataillon in Un-
ordnung. Der Herzog ritt auf und nieder, um die Ordnung
wiederherzustellen, und befand sich zu dieser Zeit ohne alle
Begleitung zwischen seiner Infanterie und der französischen
Reiterei. Plötzlich, es war ungefähr 7 Uhr, traf ihn eine
Kugel. Das Geschofs zerschmetterte das rechte Handgelenk
und fuhr in die Lunge. Der Herzog stürzte vom Pferde und
lag da zwischen seinen zurückweichenden Kriegern und den
verfolgenden feindlichen Reitern. Der Korporal Külbel hatte
das Unglück gesehen. Er bewog noch zwei Mann, den Hor-
nisten Aue und den Jäger Reckau, den Schwerverwundeten
aufzunehmen, damit er nicht in Feindes Gewalt falle. Die
drei unerschrockenen Männer trugen ihren Fürsten im Ange-
sichte der vorrückenden Franzosen aus dem Getümmel hinter
das zweite Treffen. Hier legten sie ihn nieder, nahmen aus
dem Tornister eines gefallenen Engländers eine Decke und
hoben den Herzog darauf. In diesem Augenblicke erwachte
der Fürst aus seiner Ohnmacht und klagte über Durst, ver-
mochte aber das Wasser, das ihm mühsam gereicht wurde,
nicht zu verschlucken. Weil aber wenige Schritte davon eine
Granate niederfiel, nahmen die drei Soldaten ihren Fürsten
wieder auf und trugen ihn fort. Noch einmal öffnete der
Herzog die Augen, sprach mit matter Stimme den Namen
des Obersten Olfermann aus und verfiel dann wieder in die
vorige Bewufstlosigkeit. Er wurde in ein Haus nördlich von
Quatrebras gebracht und dort auf Stroh gelegt. Noch einige-
male atmete er schwer auf und verschied. Trauernd umstanden
Offiziere und Soldaten die Leiche des Helden. So hatte auch
er, wie sein Vater, das Leben gelassen gegen den Korsen.
Draufsen aber nahm die grimmige Schlacht ihren Fortgang.
Jetzt erschien die braunschweigische Artillerie, jetzt trafen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 26 —
29. Friedrich Wilhelm.
Wenige Tage nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt wurde das Land Braunschweig vou den Franzosen besetzt. Napoleon erklärte: Das Haus Braunschweig hat ausgehört zu regieren! Aus einigen preußischen Provinzen, sowie ans braunschweigischen, hannoverschen und andern Gebieten bildete der Franzosenkaiser das Königreich Westfalen, das er seinem jüngsten Bruder Hieronymus übergab. Der Herzog Friedrich Wilhelm weilte anfangs in Bruchsal bei seiner Gemahlin Marie von Baden. Als Österreich sich im Frühjahre 1809 zum Kriege gegen Napoleon rüstete, schloß er sich dem Kaiserstaate an und errichtete an der böhmischen Grenze auf eigene Kosten eine Freischar. Er kleidete seine Getreuen in die schwarze Farbe. An dem mit einem Roßschweife versehenen Tschacko trugen sie den Totenkopf. Als die 5 streitiger die Schlacht bei Wagram verloren hatten und nun zum Waffenstillstände gezwungen wurden, unternahm Herzog Friedrich Wilhelm im Jahre 1809 seinen kühnen Zug durch Deutschland zur Nordsee. Er führte seine schwarze Schar durch Sachsen, erstürmte Halberstadt und zog in Braunschweig ein, wo er von den Bewohnern freudig aufgenommen wurde. Mit seinen Kriegern lagerte der Herzog unter freiem Himmel vor dem Petrithore. Auf der Straße von Celle rückte nun aber ein westfälisches Regiment gegen ihn heran. Friedrich Wilhelm zog deu Feiudeu entgegen, und bei dem Dorfe Ölper kam es zu einem harten Gefechte. Eine Kugel tötete das Pferd des Herzogs. Am folgenden Tage fand der Fürst die Straße offen. Er führte feine Krieger über Hannover nach Elsfleth an der Weser, wo sie sich nach England einschifften. Die Schwarzen traten in englische Dienste und fochten in Spanien gegen die Franzosen weiter. In demselben Jahre, in dem der Herzog diesen kühnen Zug unternahm, wurde die alte berühmte Universität Helmstedt aufgehoben. Die Völkerschlacht bei Leipzig brach die französische Macht und befreite auch unsere Heimat. Im Dezember 1813 hielt Friedrich Wilhelm feinen Einzug in Brannschweig. Als Napoleon von der Insel Elba zurückgekehrt war, entbrannte der Krieg von neuem. Die Braunschweiger waren unter den ersten, welche auf dem Kampfplatze erschienen. Bei Qnatrebras, südlich von Brüssel, hielt am 16. Juni 1815 der Herzog mit seiner schwarzen Schar den ersten Angriff der Franzosen unter Marschall Ney ans. Hier fiel Friedrich Wihelm. Seine Leiche wnrde nach Brannschweig gebracht und ruht nun im Dome.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Marie_von_Baden Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Friedrich_Wihelm Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Jena Westfalen Bruchsal Deutschland Nordsee Sachsen Halberstadt Braunschweig Celle Elsfleth England Spanien Leipzig Brannschweig Elba
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
der langen Barte, b. H. der Streitaxt. Weiter werben die Fosen genannt,
die wahrscheinlich an der Fuse saßen.
Um das Jahr 200 nach Christi Geburt verschwinben btese nnb an-bre Namen, ltitb die zwischen Rhein nnb Eiber ansässigen Stämme der Germanen vereinigen sich zu dem großen Sachsenbunbe. Er erhielt feinen Namen von der Hauptwaffe der Krieger; es war bies der Sachs, das kurze aber breite Schwert, das sie um die Hüften gegürtet trugen.
Die Sachsen zerfielen später in brei größere Abteilungen. An der Ems, Ruhr und Lippe wohnten die Westfalen. Zn beibeit Seiten der Weser saßen die Engern. Das Land zwischen der Leine und Unterelbe hatten die Ostfalen iiine.
Zn der Zeit der großen Völkerwanberuug blieben die Sachsen in ihren Grenzen wohnen. Nur die Langobarben zogen fort, stiegen über die Alpen und braugeu in Italien ein. In ihre früheren Wohnsitze wanderten von der Elbe her Slaven ein. Später folgten noch aiibere Züge berfelben, nnb noch jetzt erinnern Dorfnamen, wie Wenbhanfen und Wenbe-burg an die frembeit Gäste.
Um das Jahr 530 griffen die Franken im Verein mit bett Sachsen
das Reich der Thüringer an, das dann auch ttach harten Kämpfen seinen
Untergang faub. Den Sächselt ward für ihre Hülfe der uörbliche Teil besselbeu überlassen, nämlich das Land zwischen Oker, Ohre, Elbe, Saale und Unstrut. Dies eroberte Norbthüriugen rechnete man zu Ostfalen.
3. Sitte und Gkauöe der akten Sachsen.
Eine gemeinsame Obrigkeit über das ganze Volk gab es nicht; boch fanben große Volksversammlungen statt, wo die Rechtsgeschäfte vorgenommen würden und wo über Krieg und Frieden verhanbelt würde. Das sächsische Volk glieberte sich nach Stäuben in Freie und Unfreie. Die Freien zerfielen wieber in brei verschobene Klaffen. Der angesehenste Stanb war der der Ebelinge. Diese leiteten ihre Abkunft von den Göttern her, hatten großen Grnnbbesitz und waren einflußreich durch ihre Herrschaft über viel unfreie Leute. Aus ihneu würden die Führer des Volkes, die Fürsten und im Kriege die Herzöge, gewählt. Zunächst den Ebelin gen stauben die Vollfreien, die bett eigentlichen Kern des Volkes ausmachten. Dann kamen die Liten, welche zwar kein echtes Eigentum, wohl aber persöttliche Freiheit besaßen. Sie bilbeten die zahlreiche Klasse der Hintersassen und bebaueteu den Acker, der ihnen zum Erbrecht
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]