Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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bracht, aber sie ließen ihn stehen, weil sie einen Volksaufstand in Braun-
schweig befürchteten, wenn sie dieses alte Wahrzeichen der Stadt ent-
führten. Der Burgplatz bildet den Mittelpunkt der Stadt, von dem die
Thore ungefähr je 1 km entfernt sind.
8. Der Dom, welcher sich im S. an die Burg Dankwarderode
anschließt, ist i. I. 1173 von Heinrich d. L. gegründet- worden. Der Schutz-
heilige des Domes ist der h. Blasius (f 3. Februar 322 als Bischof von
Siwas in Kl. Asien), der auf Befehl des römischen Statthalters enthauptet
wurde, weil er den christlichen Glauben uicht verleugnen wollte. Wie "die
Sage erzählt, heilte er noch auf dem Wege zum Richtplatze einen Knaben,
der eine Fischgräte verschluckt hatte. Deshalb beteten die Leute ehemals zu
ihm, wenn sie Hals- oder Zahnschmerzen hatten. Er soll in seiner Jugend
ein Hirte gewesen sein, und man zeigt unter den Reliquien des Domes noch
Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde.
seine angebliche Schalmei, die Heinrich d. L. von seiner Reise nach Palästina
(1172) mit nach Braunschweig gebracht haben soll. Die Domkirche, welche
im romanischen Stile (Rundbogen!) begonnen ist, hatte anfänglich nur ein
Schiff; später wurden auf jeder Seite noch zwei gotische Seitenschiffe angebaut.
Die beiden Türme sind jedoch nicht vollendet und haben nur ein Notdach.
In denselben hängen 11 Glocken, von denen die größte 100 Ctr. wiegt.
Aus dem hohen Chore des Domes steht der siebenarmige bronzene Leuchter,
den Heinrich d. L. nach dem Vorbilde des Leuchters in der Stiftshütte
anfertigen ließ (2. Mose 25, 31—40). Er ist 5 m hoch und 4 m breit
und wiegt 7 Ctr. Vor dem hohen Chore im Mittelschiff der Kirche befindet
sich das Grabmal Heinrichs d. L. (t 1195) und seiner zweiten Gemahlin
Mathilde von England (f 1189). Dasselbe ist mit einem eisernen Gitter
umgeben und mit den lebensgroßen Steinbildern der beiden Entschlafenen
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_d Heinrich Heinrichs Heinrichs Mathilde Heinrich_d Heinrich Heinrich_d Heinrich Heinrichs Heinrichs Mathilde_von_England
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Klimatisches. — Die Gegenden an der Ohre.
steigt, verzeichnete man in derselben Zeit für Braunschweig 29, für Helm-
stedt 28, für Hohegeiß 9.
Sehr wichtig für die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch für das mensch-
liche Leben sind ferner die Feuchtigkeitsverhältnisse;, ein Zuviel oder ein
Zuwenig hierin hat verderbliche Folgen für Hab und Gut, Leben und Gesundheit
der Bevölkerung. Man gewinnt ein Bild von der Meitge der Niederschläge,
indem man die Regenmenge an einem Orte innerhalb einer bestimmten Zeit
in einem Regenmesser (verschlossene Flasche ohne Boden, umgekehrt an einem
ausrechtstehenden Stabe befestigt) aufhängt und die Höhe in mm angibt.
Das Jahresmittel der Regenhöhe ist wie folgt berechnet worden: Braun-
schweig 653 mm, Helnistedt 585 mm, Hohegeiß 1043 mm. Die Nieder-
schlagsmenge nimmt also zu mit der Erhebung über den Meeresspiegel. Da
in Gebirgsgegenden, wie im Oberharz, die Luft nach oben steigt, sich infolgedessen
rasch abkühlt und den in ihr enthaltenen Wasserdampf verdichtet, so sind dort
die Niederschläge reichlicher (auf dem Brocken betragen sie etwa 1670 mm).
Bei niedriger Temperatur hüllt der Wasserdampf das Gebirge häufig in einen
dichten Nebelschleier ein, so daß Klausthal durchschnittlich 100, der Brocken
mehr als 200 Nebeltage im Jahre zählt.
Über die bei uns herrschenden Windrichtungen gibt folgende Häusig-
keitstabelle Auskunft; sie beruht auf täglich 2 maliger Beobachtung.
N. No. O. So. S. Sw. W. Nw.
Braunschweig 29 28 90 52 96 185 140 110
Helmstedt 7 72 56 155 21 196 60 163
Hohegeiß 49 71 61 80 78 186 125 66
Ungefährer Durchschn. ; 28 57 69 96 65 189 O 00 Co
Sonach herrschen innerhalb unseres Gebietes die Südwestwinde vor;
demnächst sind die Nordwest- und Westwinde am häufigsten. Die Häufig-
keitszahlen dieser drei iiberwiegenden Winde Verhalten sich danach etwa wie
19:11: 12.
8 5. Die Gegenden an dev Ohve und an dev Allev.
1. Die Ohre entspringt am Südrande der Lüneburger Heide bei
Ohrdorf in der Provinz Hannover und fließt in sö. Richtung durch den
* Drömling zur Elbe. Der Drömling, ungefähr 30 1cm lang und 15 1<m
breit, ist ein bruchiger Landstrich zwischen Brome, Öbisfelde, Gardelegen
und Calvörde. Da das Land hier eine inuldenartige Senke bildet und
die Ohre in ihrem Unterlaufe ehedem ein geringes Gefälle hatte, so über-
schwemmte sie zur Zeit der Schneeschmelze und nach heftigen Regengüssen die
ganze Gegend. Hatte sich das Wasser verlaufen, so blieben an den niedrigen
Stellen zahlreiche Wassertümpel zurück, aus denen die höher gelegenen Land- (/
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Die Stadt Braunschweig und ihre Umgebung.
mit dem Teufel (Nickel — Wassergeist) in Verbindung brachte. Der Name der
Sackgasse „Rehnstoben" (eigentlich Rodenstoben) bedeutet Hopfendarre. Im
Neustadtrathause an der Küchenstraße, das vor seinem 1784 erfolgten
Umbau gotische Lauben hatte, waren bis vor kurzem das Archiv und die
Bibliothek der Stadt untergebracht; jetzt sind dessen Räume zu einem Schul-
museum ausgestaltet.
5. Der nö. Teil der Innenstadt, aus dem das Wenden-, Fallersleber-
und Steintor hinausführten, heißt Hagen. Er legt sich bogenförmig um
den Hagenmarkt, wo ehedem das Rathaus und das Gewandhaus dieses
Weichbildes, später das Herzoglichetheater(S.32) standen. Letzteres wurde 1864
abgerissen; ein Jahrzehnt darauf legte man daselbst den Heinrichsbrunnen
an mit dem Standbilde des Fürsten, der einst diesen Stadtteil gegründet und
die Katharinenkirche erbaut hat. Heinrich d. L. ist in langem, reichgesticktem
Gewände dargestellt; im rechten Arm hält er das Schwert, während er im
linken Arme das Modell der Katharinenkirche in ihrer ursprünglichen roma-
nischen Form trägt. Im unteren großen Becken befinden sich drei schild-
haltende sitzende Löwen. Einen weiteren Springbrunnen in Löwengestalt erblickt
man an der Nordseite der Katharineukirche. Wie an der Schauseite des
Turmes mit seinem schönen Haupteingang und Rundfenster zu erkennen ist, war
diese Kirche anfangs romanisch; später hat man sie gotisch nmgestaltet. Der
größere der beiden Türme ist zweimal durch Brand, einmal durch den Blitz
arg beschädigt, aber jedesmal bis zu seiner urspünglichen Höhe (69 m) her-
gestellt worden. Die am Kanzelpfeiler befestigte Kugel flog bei der Belage-
rung am 20. Oktober 1615 während des Gottesdienstes in die Kirche. An
der Nordwestecke des Hagenmarktes ist der Eingang in die Markthalle,
ein 3700 qm großes Rechteck mit Ständen für Fleisch, Gemüse, Blumen usw.
Im Vorderhause befindet sich das Schiedsmannsamt und das Jmpflokal.
Den Stadtteil Hagen durchschneidet in ns. Richtung die sehr lange und
breite Wilhelmstraße. Sie hieß ehemals by deme graven, weil hier
der vom Klinte der Alten Wiek herabrieselnde, zu einem Graben erweiterte
Ritterborn floß, der erst nach dem Regierungsantritt Herzog Wilhelms ein-
gedeckt wurde, worauf die jetzige Bezeichnung aufkam. Ju dem Hause Nr.
30 dieser Straße wurde der Mathematiker K. Fr. Gauß geboren; das Ge-
burtszimmer enthält Andenken an seine Kindheit (Gesangbuch, Sparbüchse),
Briefe, Schriftstücke, Fernrohr u. a. Das an der Ecke der Fallersleber Str.
liegende Bierbaumsche Haus gehört zu den gotischen Steinbauten edelsten
Stils. Das noch weiter s. liegende Konzertlvkal Wilhelmsgarten erinnert
mit dem Namen seines Weinkellers daran, daß in diesem Hause 1780—90
der damalige braunschweigische Geheimrat, spätere preußische Staatskanzler
Fürst Hardenberg gewohnt hat. Das schräg gegenüberliegende, 1619 im
Renaissancestil erbaute, kürzlich durch neue Bemaluug verschönte Patrizier-
haus dient seit 1830 als Schulgebäude. In der Gegend der Straße Ritter-
brunnen hatten ehemals die Tempelritter ein Besitztum.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Hagen Heinrich_d Heinrich Hagen Wilhelms Wilhelms Fürst_Hardenberg
Siebentes Kapitel.
Der Fluh.
1. Das Wasser.
I. Eigenschaften. Womit ist dies Glas gefüllt? Wasser. Wenn
ich den Finger in das Wasser halte und ihn wieder herausziehe,
dann seht ihr es ihm an, daß er im Wasser gewesen ist. Woran
seht ihr das? Der Finger ist naß geworden. Wir sagen: Das
Wasser macht najj. Wiederhole! Sprecht alle den Satz! — Das
hat auch ein kleiner neugieriger Knabe erfahren. Hört zu!
Es sitzt ein Knab' am 'Bach'
Und sieht den Wellen nach.
Sie sprudeln und sie rauschen;
Er denkt: „Ich mutz doch lauschen,
Was sll' die Wellen plaudern".
Und's Anäblein ohne Zaudern,
Es bückt sich zu dem Quellchen.
Da kommt ganz flink ein Wellchen
Gesprudelt und gerauscht. —
Was hat es da gelauscht!
Doch kann es nichts verstehen,
Und eh' es sich's versehen,
Bückt es sich tiefer hin —
Und liegt im Wasser drin.
Zum glücke war der Bach
Ganz hell und klar und flach;
Schnell sprang der Knab' heraus
Und sah ganz lustig aus.
Und als ich ihn gefragt,
Was (ihm der Bach gesagt,
Da sagt' er: Wißt ihr, was? —
„Das Wasser, das macht naß!"
(R. Reinick.)
Wo saß der Knabe? — Was wollte er gern wissen? — Was
tat er, als ein Wellchen kam? — Was geschah aber? — Warum
konnte der Knabe leicht wieder herauskommen? — Was hatte ihm
denn nun das Wellchen gesagt? — Ja, das Wasser, das macht naß.
Dies habt ihr alle schon an euch selbst gesehen, wenn ihr in eine
Pfütze tretet oder im Regen geht. Wie werden eure Stiefel, wenn
ihr in eine Pfütze tretet? — Eure Kleider, wenn ihr im Regen
geht? — Wie geht das zu? — Was tun wir darum, wenn wir im
Regen gehen müssen? Regenschirm. Weshalb? —
Ich halte einen Stift in das Wasser. Kannst du ihn sehen? -—
Würdest du den Stift auch sehen, wenn Milch oder Tinte in dem
Glase wäre? •— Warum nicht? — Den Stift sehen wir im Wasser.
Durch was müssen wir also hindurchsehen können? Wasser. Wie ist
Zimmermann, Anschauungsunterricht. Ii. Band. 5
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— 31 —
Mehlkasten und wird dann in Säcke getan. Wer kauft das Mehl?
Bäcker. Was macht er damit? —
Woran könnt ihr den Müller gleich erkennen? Er sieht ganz
weiß aus; Mütze, Haar, Gesicht, Kleider, alles ist weiß. Wie geht
das zu? Er faßt das Mehl an, trägt die Mehlsäcke. — Das kommt
auch von dem Mehlstaube, der in der Mühle herumfliegt. Wenn
wir nun in die Mühle hineingehen? Dann werden wir auch so
weiß. Welcher Handwerker sieht auch so weiß aus wie der Müller?
Bäcker. Wir haben auch von einem Knaben gesprochen, der ein
Müller werden wollte. Wie hieß der Knabe? Hänschen. Warum
wollte Hänschen kein Müller werden?
Ich bin vorhin in der Mühle gewesen und habe dort mit dem
Müller gesprochen, konnte aber kaum verstehen, was er sagte! In
der Mühle herrscht ein lautes Geräusch: die Mühle klappert.
V. Was es für Mühlen gibt. Dicht vor unserem Nachbardorfe
Broitzem haben wir auch eine Windmühle gesehen. Wodurch unter-
scheidet sie sich von dieser Windmühle? Sie steht nicht auf einem
Bein, sondern gleich auf der Erde; sie ist achteckig; nach oben hin
wird sie dünner; man hat ihr eine Kappe -aufgesetzt. Diese ist
nur viel größer als die eurige. Man kann diese Kappe zwar nicht
abnehmen, aber doch herumdrehen. Sie stellt sich selbst nach dem
Winde (gerade wie unsere kleine Klappermühle). Eine solche Mühle
heißt eine holländische Mühle.
Was für Mühlen kennt ihr sonst noch? Kaffeemühlen, Wasser-
mühlen. Wodurch wird eine Wassermühle getrieben? — An der
Hohentorbrücke (der Polizeistation gegenüber) steht eine Mühle, die
weder durch Wind noch durch Wasser getrieben wird. Ich weiß es,
das ist eine Dampfmühle, die wird durch eine Dampfmaschine ge-
trieben (gerade wie die Dreschmaschine). Wer hat schon eine Säge-
mühle gesehen? — Erzähle! — Eine Ölmühle? — Was wird in der
Ölmühle gemacht? Ol gepreßt' (Mohnöl usw.) Was für Mühlen
gibt es also? —
Vi. Wie ein Wasserrad aussieht. Was hat bei der Windmühle
der Wind zu tun? Die Flügel drehen. Aber bei der Wassermühle
das Wasser? Muß das Wasserrad drehen. Jede Wassermühle hat
ein großes Wasserrad. Wenn wir uns eine Wassermühle ansehen,
werdet ihr euch wundern, wie groß es ist. Heute zeige ich euch
ein ganz kleines Wasserrad, das ich selbst gemacht habe. Hier ist
es. In der Mitte befindet sich die Welle. Zeigen! Diese Hölzer
kennt ihr schon, die sitzen in jedem Rade. Ja, die heißen Speichen.
Zählt sie! Acht. Auch an dieser Seite der Welle sitzen acht Speichen.
Wodurch sind die Speichen miteinander verbunden? Durch Hölzer.
Sie bilden einen Kreis, einen Reifen. (Ihr schlagt doch manchmal
^onnenreifen?) Zeige beide Reifen! Was habe ich zwischen den
Reifen befestigt? Kleine Kasten. In diesem Gestell dreht sich mein
Wasserrad. Ich lege hier oben eine Bleikugel in einen Kasten. Was
geschieht? Das Rad dreht sich herum. Unten fällt die Kugel her-
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TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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— 72 —
2. Quelle, Vach, Fluh, Strom, Meer.
Wir haben uns auf der Wiese das Bächlein angesehen. Einmal
stand ein Knabe am Bächlein und sprach:
„Du Bächlein, sielberhell und klar,
Du eilst vorüber immerdar;
Am Ufer steh' ich, sinn und sinn:
Wo kommst du her? Wo gehst du hin?"
Wie redet der Knabe das Bächlein an? — Was für ein Bächlein
ist es? — Was tut es? — Wo swnd der Knabe? — Was sagte er
dort von sich? Er sinnt — er hat den Finger an die Stirn gelegt
und denkt nach. Worüber? Wie lautet seine erste Frage? — Seine
zweite? — Was will er wissen? — Hast du nicht auch schon so
gefragt? — Nun, wo kommt denn unser Bächlein her? Droben auf
dem Berge, im Walde, da sprudelt oder quillt es hervor aus der
Erde, ganz lustig und munter. Wie nennen wir den Ort, an dem
das Wasser aus der Erde quillt? Quelle. Was hat also der Bach?
Sprecht: Der Vach hat eine Quelle. Bei der Quelle fängt der Bach
an, die Quelle ist der Anfang des Baches.
Wie nennen wir das Wasser einer Quelle? Quellwasser. Das
Quellwasser bleibt nun nicht ruhig bei der Quelle stehen. Was tut
es vielmehr? Fließt weiter. Wie denn, — wohl das eine Tröpfchen
hierhin und das andere dorthin? Nein, alle zusammen in dem Bache.
Wie kommt es, daß die Tropfen nicht nach allen Seiten auseinander-
laufen? Sie fliehen in einer Rinne, einem Graben,'— in einem Bette.
Worin fließt der Bach? Sprecht: Der Bach fließt in einem Bette.
Jetzt könnt ihr auch folgendes Rätsel lösen:
Ohne dah ich Füße hätte,
Eil' ich doch im schnellsten Laus,
Höre Tag und Nacht nicht aus
Und bin doch fast stets im Bette.
Wer ist gemeint? — Wer hat auch ein Bett? Menschen. Wann
legen sich die Menschen ins Bett? — Wie ist das Bächlein aber nicht,
wenn es in seinem Bette ist? — Woran kann man das merken?
Es springt fröhlich fort. Wie nennst du das Bett des Baches?
Bachbett, Wasserbett. Und wer hat's ihm gemacht? Er sich selbst.
Was haben wir am Rande des Bächleins gepflückt? — Wie
nennt man den Rand des Bächleins mit einem anderen Worte?
Ufer. Wieviel Ufer hat der Bach? Zwei. Wie mögen die heißen?
Sprecht: Der Vach hat zwei Ufer, ein linkes und ein rechtes. Auf
dem Spaziergange haben wir auch gelernt, wie man leicht heraus-
bringen kann, welches das linke und welches das rechte Ufer eines
Baches ist. Wie muß man denn das machen? Man stellt sich so an
den Bach, daß man hinter dem fortfließenden Wasser drein schaut,
dann ist das Ufer, welches rechts liegt, das rechte Ufer und das
andere das linke.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
— 85 —
Knabe an den Haken, wenn er angeln will? Wurm. Wohin legt
er die Schnur mit dem Würmchen am Haken? Worauf wartet er?
— Was soll das Fischchen tun, wenn es den fetten Bissen sieht? —
Welchen Teil der Angel kann das Fischlein nicht bemerken? Was
tut es deshalb? — Was verschluckt das Fischchen mit dem Würm-
chen? Der spitze Haken aber fährt dem Fischchen tief ins Fleisch.
Was tut das Fischchen an der Angel, weil ihm die Wunde im Halse
viel Schmerzen bereitet? — Was tut der Knabe, wenn er merkt,
daß ein Fischlein an seiner Angel zappelt? ■— Der abscheuliche
Haken sitzt so fest im Halse des armen, hilftosen Tierchens, daß der
Knabe ihm bei dem Versuche, den Haken wieder los zu bekommen,
förmlich den Hals aufreißt. Das Fischlein blutet, ist vor Schrecken
und Schmerz halbtot, — Der Knabe aber achtet nicht darauf, son-
dern wirft es gleichgültig in sein Gefäß und steckt statt des abge-
bissenen einen anderen unglücklichen Wurm an seine Angel. So
treibt er's fort, bis die Nacht sinkt und die Fischlein schlafen ge-
gangen sind. Jetzt eilt er freudestrahlend mit feiner Beute, zehn
kleinen, meist schon toten Fischen, nach Hause, um sie in der Pfanne
backen >zu lassen. (Der Lehrer hebe in dieser Unterredung noch ganz
besonders hervor, daß das Angeln eine abscheuliche Quälerei und
Grausamkeit j[t.)
Ii. Das Bild in Beziehung zur Fabel. Wohin blickt unser
Knabe fortwährend? — Er hat nur Augen für das, was mit seiner
Angel vorgeht. Da sieht er plötzlich, wie ein Fischlein ganz in die
Nähe seiner Angel schwimmt. Zeige das Fischlein! — Ein Mann,
der eben vorübergeht, sieht, wie das Fischlein auf die gefährliche
Angel des Knaben zuschwimmt und danach schnappt. Das Fischlein
tut ihm leid; er hebt den Finger in die Höhe und warnt es. Wie
wird der gute Mann zu d^m Fischlein sprechen? Fischlein, schnappe
ja nicht nach der Angel! Lernt:
,^Fischlein, Fischlein, du armer Wicht,
Schnappe nur ja nach der Angel nicht!"
(Das Fischlein war nur ein kleines Tier, darum nennt er es
einen Wicht. Warum nennt er es armer Wicht?)
Wohin geht die gefährliche Angel dem Fischlein ganz schnell,
wenn es zuschnappt? ••— And was tut sie im Halse des Fischleins?
Sie reißt das Fischlein blutig. Was fühlt dieses davon? Pein oder
große Schmerzen. Lernt:
„Geht dir so schnell zum Hals hinein,
Reißt dich blutig und macht dir Pein."
Aus wen wird der Mann zeigen? Knaben. Wie wird er das
Fischlein fragen? Siehst du den Knaben nicht? Wozu wird er das
Fischlein noch einwal dringend auffordern? Fischlein, schwimme schnell
fort! Sprecht:
„Siehst du nicht sitzen den Knaben dort?
Fischlein, geschwinde schwimme fort!"
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
— 106 —
3. Der Löwenzahn.
I. Name. Ihr sollt heute diese Blume näher kennen lernen. Wo
habe ich diese Blume gepflückt? Wiese. Wenn die Kühe auf die Wiese
kommen, dann rupfen sie sich diese Blume ganz besonders gern ab.
Weshalb? — Welche Tiere fressen also diese Wiesenblume gern?
Davon hat sie ihren Namen erhalten. Wie heißt sie nämlich? Kuh-
blume. Weshalb heißt diese Blume Kuhblume? — Manche Leute
nennen sie auch Butterblume. Weshalb wohl? —
Mit den Stengeln der Kuhblume spielt ihr gern. Was macht ihr
daraus? Ketten. Wie wird deshalb die Kuhblume auch noch ge-
nannt? Sprecht: Die Kuhblume wird auch noch Kettenblume ge-
mannt. Wer hat aus den Stengeln der Kuhblume schon Ketten ge-
macht? — Wie machst du das? — Dann bist du ein kleiner Schmied
gewesen. Wo war deine Werkstatt? Wiese, Garten. Woraus hast
du deine Ketten aber nicht gemacht? Eisen, Stahl. Welche Werk-
zeuge hattest du beim Kettenmachen auch nicht nötig? Hammer,
Zange. Womit arbeitet ihr nur? Hand. So spricht der kleine
Kettenschmied:
Mama, ein kleiner Schmied bin ich?
Komm', in den Garten führ' ich dich.
Dort, wo die gelben Blümlein steh'n,
Da sollst du meine Werkstatt seh'n.
Ich brauche Stahl und Eisen nicht,
Auch keinen Hammer von Gewicht,
Mein Feuer brennt schon ganz allein^
Es ist der liebe Sonnenschein.
Mein' Zang' und Hammer ist die Hand,
Damit schmied' ich gar kunstgewandt
Viel Ketten schön und Ketten lang,
Die sind wie lauter Gold so blank.
Ich sitz' dabei im weichen Moos
Und Hab' die Blümlein in dem Schoß,
Denn aus den Blumenstengelein
Mach' ich die langen Kettchen fein.
Ein Schmied kann seine Arbeit nicht allein verrichten, er muß
einen Gesellen haben, der ihm hilft. Wer war dein Geselle?
Schwester. Was mußte dein Schwesterlein tun? — Hört nur, was
der Kettenschmied weiter zu seiner Mutter sagte!
Und mein Geselle — ja, Mama,
Auch ein Geselle ist mit da! —
Der pflückt die gelben Blümelein
Zu meinen gold'nen Kettchen sein.
Der pflückt die gelben Köpfchen ab,
Daß immer ich zu schmieden Hab', —
Kennst du wohl den Gesellen klein?
Es ist mein liebes Schwesterlein.
Wem Host du deine Kette geschenkt? Schwester. Was machte
sie damit? — Wer bekam aber gewiß die schönste? Mama. Was
hast du von der Mama dafür bekommen? —
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
— 138 —
Was macht man deshalb auch daraus? Kränze, Euirlanden.,
Sprecht: Aus dem Eichenlaub bindet man Kränze und Guirlanden.
Der Sieger im Wettkampfe (3, B. beim Sedanfeste) erhält einen
Eichenkranz. Der Eichenkranz gilt als Ehrenzeichen. (Wer von unserer
Schule hat beim Sedanseste einen Eichenkranz erhalten? — Wo
werden die Kränze aufbewahrt? In der Turnhalle.)
Alle Teile des Eichbaumes sind darauf eingerichtet, den Sturm
auszuhalten, selbst die Blätter. Wodurch zeigen sie das? Sie sitzen
noch an den Zweigen, wenn die Blätter der anderen Bäume längst
abgefallen sind. Ja, manche Eichenblätter bleiben den ganzen Winter
hindurch an den Zweigen. Wann fallen sie erst ab? Frühling.
5. Blüten und Früchte. Im Frühlinge sehen wir an den
Zweigen der Eiche auch Blüten. Diese sind aber gar nicht schön,
darum achten auch die Menschen auf sie gar nicht, und die meisten
Kinder haben sie wohl noch gar nicht wahrgenommen. Die Blüten
sitzen in Kätzchen. Was bildet sich aus den Kätzchen? Früchte. Der
mächtige Eichbaum trägt gar kleine Früchte. Wie heißen die Früchte
der Eiche? Sprecht: Die Früchte der Eichen heihen Eicheln. Hier
zeige ich euch einige Eicheln. Wir wollen sie genauer betrachten.
Schneidet eine Eichel durch! Was findet ihr? Sprecht: Die Eichel
hat eine harte Schale und einen Kern. (Welche Früchte haben
auch eine harte Schale und einen Kern? Walnüsse, Haselnüsse, —
alle Nüsse. Was ist auch die Eichel? —) Worin steckt diese Eichel?
Schale. Diese sieht wie ein kleiner Napf aus und wird daher auch
Näpfchen genannt. Worin steckt also die Eichel? Sprecht: Die
Eichel steckt in einem Näpfchen. Zusammenfassung: Die Eichel hat
eine harte Schale und einen Kern und steckt in einem Näpfchen. —
Ihr spielt gern mit den Früchten der Eiche. Ihr benützt die Näpfchen
als Backformen und aus dem Eichelkern schneidet ihr euch Körbchen
und Ohrringe. Im Herbste haben die Eicheln eine braune Farbe.
Nun sind sie reif und fallen ab. Wann fallen die Eicheln ab? Die
Eicheln fallen im Herbste ab.
Iii. Nutzen. Manche Leute sammeln die Eicheln. Ob sie auch
damit spielen wollen? — Nein, sie geben sie den Schweinen. Wenn
die Schweine viele Eicheln zu fressen bekommen, dann werden sie
recht fett. Sprecht: Mit den Eicheln werden die Schweine gemästet.
In manchen Gegenden werden die Schweine in den Wald getrieben.
Was suchen sie sich dann? —
Die Menschen bereiten aus den Eicheln den Eichelkaffee. Dieser
schmeckt wohl etwas bitter, wird aber für manche Kranke als Arznei
gebraucht.
Am meisten nützt uns die Eiche durch ihr Holz. Hier habe ich
ein Stückchen Eichenholz. Es läßt sich nicht, wie das Tannenholz,
mit dem Messer spalten. Warum nicht? Es ist hart, fest. Wenn
Tannenholz längere Zeit im Wasser liegt, wird es faul. Das Eichen-
holz fault im Wasser gar nicht, es wird immer fester, hält sich sehr
lange darin, ist dauerhaft. Wie ist das Eichenholz? Sprecht: Das
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3. Sommerlieb.
Dem Sommer, dem bin ich
Absonderlich gut;
An alt und an jung
So viel Gutes er tut.
Die Kornblum' so blau
Und den klatschroten Mohn;
Die pflücket und macht euch
Ein Kränzchen davon!
Gibt Guten und Bösen
Ihr tägliches Brot
Und trocknet viel Tränen
Und stillt manche Not.
Und wünscht ihr noch recht
Was Lust'ges dazu,
Da schick' ich die Schmetterling'
Auch noch euch zu.
Und spricht zu den Kindern:
„Nun kommt 'mal und seht,
Was zwischen dem Korn ich
Für euch hingesäet!
Nun kommet und spielet
Und vertraget euch fein!"
Und der Kuckuck soll rufen,
Und die Frosch' sollen schrei'n.
(R. Reinick.)
3. Unser Schulfest.
I. Auf dem Schulhofe. Wie hat euch denn unser Schulfest
gefallen? — Wir wollen heute von unserem Schulfeste sprechen.
Wann haben wir uus in der Schule versammelt? — Aber nicht in
der Klasse! Wir sind gleich auf dem Schulhofe geblieben, die Kinder
aus den anderen Klassen auch. Welche Klaffen haben denn am
Schulfeste teilgenommen? Die 7., ,6., 5. und 4. Klassen, im ganzen
12 Klassen. Gestern sahen aber alle Knaben viel feiner aus als heute!
Gestern hatten wir unser «neues Zeug angezogen. — Ich hatte
auch meinen Sonntagsanzug an. r— Mir hatte meine Mutter noch
eine Schärpe um die Schulter gebunden.^ Die Schärpe sah gelb
und blau aus. ,— Ich habe auch eine Schä'rpe umgehabt, die war
aber rot und weiß (schwarz-weiß-rot), und unten saßen noch Troddeln
dran. .— Ja, alle Kinder waren festlich gekleidet.
Weshalb standen denn gestern so viele Leute vor unserem Schul-
Hofe? Die Leute wollten mit nach dem Schulfeste. — Meine
Mutter (Schwester, Tante, mein Vater, Bruder) stand auch vor
dem Hofe, die Ist auch mit nach dem Schulfeste gewesen! — Manche
Leute wollten sich bloß:den Zug ansehen. ■— Die Leute, die mit
nach dem Schulfeste wollten, konnte man leicht erkennen. Woran
denn? Die hatten sich auch fein (ihre neuen Kleider) angezogen.
Die kleinen Mädchen hatten weiße Kleider an, Strohhüte auf usw.
Auf unserem Schulhofe waren auch Männer, die dafür sorgen
sollten, daß es lustig auf dem Schulfeste herging. Welche meine ich?
Sie meinen die Musikanten. Die hatten Trompeten, und der eine
hatte eine große Trommel (eine Pauke).
Ii. Der Festzug. Wo haben wir denn unser Schulfest ab-
gehalten? Im ,,Weißen Rosse". Dahin sind wir marschiert. Wir
marschierten aber wie die Soldaten! Jede Klasse mußte hübsch
antreten, die Kinder stellten sich zu vieren auf. Unsere Klasse kam
zuerst, wir kamen ganz vorn hin, gleich dicht hinter die Musik.
Dann kamen die anderen Klassen. Es entstand ein langer Zug. (Das
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