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1. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 26

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 26 — bracht, aber sie ließen ihn stehen, weil sie einen Volksaufstand in Braun- schweig befürchteten, wenn sie dieses alte Wahrzeichen der Stadt ent- führten. Der Burgplatz bildet den Mittelpunkt der Stadt, von dem die Thore ungefähr je 1 km entfernt sind. 8. Der Dom, welcher sich im S. an die Burg Dankwarderode anschließt, ist i. I. 1173 von Heinrich d. L. gegründet- worden. Der Schutz- heilige des Domes ist der h. Blasius (f 3. Februar 322 als Bischof von Siwas in Kl. Asien), der auf Befehl des römischen Statthalters enthauptet wurde, weil er den christlichen Glauben uicht verleugnen wollte. Wie "die Sage erzählt, heilte er noch auf dem Wege zum Richtplatze einen Knaben, der eine Fischgräte verschluckt hatte. Deshalb beteten die Leute ehemals zu ihm, wenn sie Hals- oder Zahnschmerzen hatten. Er soll in seiner Jugend ein Hirte gewesen sein, und man zeigt unter den Reliquien des Domes noch Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde. seine angebliche Schalmei, die Heinrich d. L. von seiner Reise nach Palästina (1172) mit nach Braunschweig gebracht haben soll. Die Domkirche, welche im romanischen Stile (Rundbogen!) begonnen ist, hatte anfänglich nur ein Schiff; später wurden auf jeder Seite noch zwei gotische Seitenschiffe angebaut. Die beiden Türme sind jedoch nicht vollendet und haben nur ein Notdach. In denselben hängen 11 Glocken, von denen die größte 100 Ctr. wiegt. Aus dem hohen Chore des Domes steht der siebenarmige bronzene Leuchter, den Heinrich d. L. nach dem Vorbilde des Leuchters in der Stiftshütte anfertigen ließ (2. Mose 25, 31—40). Er ist 5 m hoch und 4 m breit und wiegt 7 Ctr. Vor dem hohen Chore im Mittelschiff der Kirche befindet sich das Grabmal Heinrichs d. L. (t 1195) und seiner zweiten Gemahlin Mathilde von England (f 1189). Dasselbe ist mit einem eisernen Gitter umgeben und mit den lebensgroßen Steinbildern der beiden Entschlafenen

2. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 10

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
10 Klimatisches. — Die Gegenden an der Ohre. steigt, verzeichnete man in derselben Zeit für Braunschweig 29, für Helm- stedt 28, für Hohegeiß 9. Sehr wichtig für die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch für das mensch- liche Leben sind ferner die Feuchtigkeitsverhältnisse;, ein Zuviel oder ein Zuwenig hierin hat verderbliche Folgen für Hab und Gut, Leben und Gesundheit der Bevölkerung. Man gewinnt ein Bild von der Meitge der Niederschläge, indem man die Regenmenge an einem Orte innerhalb einer bestimmten Zeit in einem Regenmesser (verschlossene Flasche ohne Boden, umgekehrt an einem ausrechtstehenden Stabe befestigt) aufhängt und die Höhe in mm angibt. Das Jahresmittel der Regenhöhe ist wie folgt berechnet worden: Braun- schweig 653 mm, Helnistedt 585 mm, Hohegeiß 1043 mm. Die Nieder- schlagsmenge nimmt also zu mit der Erhebung über den Meeresspiegel. Da in Gebirgsgegenden, wie im Oberharz, die Luft nach oben steigt, sich infolgedessen rasch abkühlt und den in ihr enthaltenen Wasserdampf verdichtet, so sind dort die Niederschläge reichlicher (auf dem Brocken betragen sie etwa 1670 mm). Bei niedriger Temperatur hüllt der Wasserdampf das Gebirge häufig in einen dichten Nebelschleier ein, so daß Klausthal durchschnittlich 100, der Brocken mehr als 200 Nebeltage im Jahre zählt. Über die bei uns herrschenden Windrichtungen gibt folgende Häusig- keitstabelle Auskunft; sie beruht auf täglich 2 maliger Beobachtung. N. No. O. So. S. Sw. W. Nw. Braunschweig 29 28 90 52 96 185 140 110 Helmstedt 7 72 56 155 21 196 60 163 Hohegeiß 49 71 61 80 78 186 125 66 Ungefährer Durchschn. ; 28 57 69 96 65 189 O 00 Co Sonach herrschen innerhalb unseres Gebietes die Südwestwinde vor; demnächst sind die Nordwest- und Westwinde am häufigsten. Die Häufig- keitszahlen dieser drei iiberwiegenden Winde Verhalten sich danach etwa wie 19:11: 12. 8 5. Die Gegenden an dev Ohve und an dev Allev. 1. Die Ohre entspringt am Südrande der Lüneburger Heide bei Ohrdorf in der Provinz Hannover und fließt in sö. Richtung durch den * Drömling zur Elbe. Der Drömling, ungefähr 30 1cm lang und 15 1<m breit, ist ein bruchiger Landstrich zwischen Brome, Öbisfelde, Gardelegen und Calvörde. Da das Land hier eine inuldenartige Senke bildet und die Ohre in ihrem Unterlaufe ehedem ein geringes Gefälle hatte, so über- schwemmte sie zur Zeit der Schneeschmelze und nach heftigen Regengüssen die ganze Gegend. Hatte sich das Wasser verlaufen, so blieben an den niedrigen Stellen zahlreiche Wassertümpel zurück, aus denen die höher gelegenen Land- (/

3. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 42

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
42 Die Stadt Braunschweig und ihre Umgebung. mit dem Teufel (Nickel — Wassergeist) in Verbindung brachte. Der Name der Sackgasse „Rehnstoben" (eigentlich Rodenstoben) bedeutet Hopfendarre. Im Neustadtrathause an der Küchenstraße, das vor seinem 1784 erfolgten Umbau gotische Lauben hatte, waren bis vor kurzem das Archiv und die Bibliothek der Stadt untergebracht; jetzt sind dessen Räume zu einem Schul- museum ausgestaltet. 5. Der nö. Teil der Innenstadt, aus dem das Wenden-, Fallersleber- und Steintor hinausführten, heißt Hagen. Er legt sich bogenförmig um den Hagenmarkt, wo ehedem das Rathaus und das Gewandhaus dieses Weichbildes, später das Herzoglichetheater(S.32) standen. Letzteres wurde 1864 abgerissen; ein Jahrzehnt darauf legte man daselbst den Heinrichsbrunnen an mit dem Standbilde des Fürsten, der einst diesen Stadtteil gegründet und die Katharinenkirche erbaut hat. Heinrich d. L. ist in langem, reichgesticktem Gewände dargestellt; im rechten Arm hält er das Schwert, während er im linken Arme das Modell der Katharinenkirche in ihrer ursprünglichen roma- nischen Form trägt. Im unteren großen Becken befinden sich drei schild- haltende sitzende Löwen. Einen weiteren Springbrunnen in Löwengestalt erblickt man an der Nordseite der Katharineukirche. Wie an der Schauseite des Turmes mit seinem schönen Haupteingang und Rundfenster zu erkennen ist, war diese Kirche anfangs romanisch; später hat man sie gotisch nmgestaltet. Der größere der beiden Türme ist zweimal durch Brand, einmal durch den Blitz arg beschädigt, aber jedesmal bis zu seiner urspünglichen Höhe (69 m) her- gestellt worden. Die am Kanzelpfeiler befestigte Kugel flog bei der Belage- rung am 20. Oktober 1615 während des Gottesdienstes in die Kirche. An der Nordwestecke des Hagenmarktes ist der Eingang in die Markthalle, ein 3700 qm großes Rechteck mit Ständen für Fleisch, Gemüse, Blumen usw. Im Vorderhause befindet sich das Schiedsmannsamt und das Jmpflokal. Den Stadtteil Hagen durchschneidet in ns. Richtung die sehr lange und breite Wilhelmstraße. Sie hieß ehemals by deme graven, weil hier der vom Klinte der Alten Wiek herabrieselnde, zu einem Graben erweiterte Ritterborn floß, der erst nach dem Regierungsantritt Herzog Wilhelms ein- gedeckt wurde, worauf die jetzige Bezeichnung aufkam. Ju dem Hause Nr. 30 dieser Straße wurde der Mathematiker K. Fr. Gauß geboren; das Ge- burtszimmer enthält Andenken an seine Kindheit (Gesangbuch, Sparbüchse), Briefe, Schriftstücke, Fernrohr u. a. Das an der Ecke der Fallersleber Str. liegende Bierbaumsche Haus gehört zu den gotischen Steinbauten edelsten Stils. Das noch weiter s. liegende Konzertlvkal Wilhelmsgarten erinnert mit dem Namen seines Weinkellers daran, daß in diesem Hause 1780—90 der damalige braunschweigische Geheimrat, spätere preußische Staatskanzler Fürst Hardenberg gewohnt hat. Das schräg gegenüberliegende, 1619 im Renaissancestil erbaute, kürzlich durch neue Bemaluug verschönte Patrizier- haus dient seit 1830 als Schulgebäude. In der Gegend der Straße Ritter- brunnen hatten ehemals die Tempelritter ein Besitztum.

4. Bd. 2 - S. 65

1912 - Braunschweig : Appelhans
Siebentes Kapitel. Der Fluh. 1. Das Wasser. I. Eigenschaften. Womit ist dies Glas gefüllt? Wasser. Wenn ich den Finger in das Wasser halte und ihn wieder herausziehe, dann seht ihr es ihm an, daß er im Wasser gewesen ist. Woran seht ihr das? Der Finger ist naß geworden. Wir sagen: Das Wasser macht najj. Wiederhole! Sprecht alle den Satz! — Das hat auch ein kleiner neugieriger Knabe erfahren. Hört zu! Es sitzt ein Knab' am 'Bach' Und sieht den Wellen nach. Sie sprudeln und sie rauschen; Er denkt: „Ich mutz doch lauschen, Was sll' die Wellen plaudern". Und's Anäblein ohne Zaudern, Es bückt sich zu dem Quellchen. Da kommt ganz flink ein Wellchen Gesprudelt und gerauscht. — Was hat es da gelauscht! Doch kann es nichts verstehen, Und eh' es sich's versehen, Bückt es sich tiefer hin — Und liegt im Wasser drin. Zum glücke war der Bach Ganz hell und klar und flach; Schnell sprang der Knab' heraus Und sah ganz lustig aus. Und als ich ihn gefragt, Was (ihm der Bach gesagt, Da sagt' er: Wißt ihr, was? — „Das Wasser, das macht naß!" (R. Reinick.) Wo saß der Knabe? — Was wollte er gern wissen? — Was tat er, als ein Wellchen kam? — Was geschah aber? — Warum konnte der Knabe leicht wieder herauskommen? — Was hatte ihm denn nun das Wellchen gesagt? — Ja, das Wasser, das macht naß. Dies habt ihr alle schon an euch selbst gesehen, wenn ihr in eine Pfütze tretet oder im Regen geht. Wie werden eure Stiefel, wenn ihr in eine Pfütze tretet? — Eure Kleider, wenn ihr im Regen geht? — Wie geht das zu? — Was tun wir darum, wenn wir im Regen gehen müssen? Regenschirm. Weshalb? — Ich halte einen Stift in das Wasser. Kannst du ihn sehen? -— Würdest du den Stift auch sehen, wenn Milch oder Tinte in dem Glase wäre? •— Warum nicht? — Den Stift sehen wir im Wasser. Durch was müssen wir also hindurchsehen können? Wasser. Wie ist Zimmermann, Anschauungsunterricht. Ii. Band. 5

5. Bd. 2 - S. 31

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 31 — Mehlkasten und wird dann in Säcke getan. Wer kauft das Mehl? Bäcker. Was macht er damit? — Woran könnt ihr den Müller gleich erkennen? Er sieht ganz weiß aus; Mütze, Haar, Gesicht, Kleider, alles ist weiß. Wie geht das zu? Er faßt das Mehl an, trägt die Mehlsäcke. — Das kommt auch von dem Mehlstaube, der in der Mühle herumfliegt. Wenn wir nun in die Mühle hineingehen? Dann werden wir auch so weiß. Welcher Handwerker sieht auch so weiß aus wie der Müller? Bäcker. Wir haben auch von einem Knaben gesprochen, der ein Müller werden wollte. Wie hieß der Knabe? Hänschen. Warum wollte Hänschen kein Müller werden? Ich bin vorhin in der Mühle gewesen und habe dort mit dem Müller gesprochen, konnte aber kaum verstehen, was er sagte! In der Mühle herrscht ein lautes Geräusch: die Mühle klappert. V. Was es für Mühlen gibt. Dicht vor unserem Nachbardorfe Broitzem haben wir auch eine Windmühle gesehen. Wodurch unter- scheidet sie sich von dieser Windmühle? Sie steht nicht auf einem Bein, sondern gleich auf der Erde; sie ist achteckig; nach oben hin wird sie dünner; man hat ihr eine Kappe -aufgesetzt. Diese ist nur viel größer als die eurige. Man kann diese Kappe zwar nicht abnehmen, aber doch herumdrehen. Sie stellt sich selbst nach dem Winde (gerade wie unsere kleine Klappermühle). Eine solche Mühle heißt eine holländische Mühle. Was für Mühlen kennt ihr sonst noch? Kaffeemühlen, Wasser- mühlen. Wodurch wird eine Wassermühle getrieben? — An der Hohentorbrücke (der Polizeistation gegenüber) steht eine Mühle, die weder durch Wind noch durch Wasser getrieben wird. Ich weiß es, das ist eine Dampfmühle, die wird durch eine Dampfmaschine ge- trieben (gerade wie die Dreschmaschine). Wer hat schon eine Säge- mühle gesehen? — Erzähle! — Eine Ölmühle? — Was wird in der Ölmühle gemacht? Ol gepreßt' (Mohnöl usw.) Was für Mühlen gibt es also? — Vi. Wie ein Wasserrad aussieht. Was hat bei der Windmühle der Wind zu tun? Die Flügel drehen. Aber bei der Wassermühle das Wasser? Muß das Wasserrad drehen. Jede Wassermühle hat ein großes Wasserrad. Wenn wir uns eine Wassermühle ansehen, werdet ihr euch wundern, wie groß es ist. Heute zeige ich euch ein ganz kleines Wasserrad, das ich selbst gemacht habe. Hier ist es. In der Mitte befindet sich die Welle. Zeigen! Diese Hölzer kennt ihr schon, die sitzen in jedem Rade. Ja, die heißen Speichen. Zählt sie! Acht. Auch an dieser Seite der Welle sitzen acht Speichen. Wodurch sind die Speichen miteinander verbunden? Durch Hölzer. Sie bilden einen Kreis, einen Reifen. (Ihr schlagt doch manchmal ^onnenreifen?) Zeige beide Reifen! Was habe ich zwischen den Reifen befestigt? Kleine Kasten. In diesem Gestell dreht sich mein Wasserrad. Ich lege hier oben eine Bleikugel in einen Kasten. Was geschieht? Das Rad dreht sich herum. Unten fällt die Kugel her-

6. Bd. 2 - S. 72

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 72 — 2. Quelle, Vach, Fluh, Strom, Meer. Wir haben uns auf der Wiese das Bächlein angesehen. Einmal stand ein Knabe am Bächlein und sprach: „Du Bächlein, sielberhell und klar, Du eilst vorüber immerdar; Am Ufer steh' ich, sinn und sinn: Wo kommst du her? Wo gehst du hin?" Wie redet der Knabe das Bächlein an? — Was für ein Bächlein ist es? — Was tut es? — Wo swnd der Knabe? — Was sagte er dort von sich? Er sinnt — er hat den Finger an die Stirn gelegt und denkt nach. Worüber? Wie lautet seine erste Frage? — Seine zweite? — Was will er wissen? — Hast du nicht auch schon so gefragt? — Nun, wo kommt denn unser Bächlein her? Droben auf dem Berge, im Walde, da sprudelt oder quillt es hervor aus der Erde, ganz lustig und munter. Wie nennen wir den Ort, an dem das Wasser aus der Erde quillt? Quelle. Was hat also der Bach? Sprecht: Der Vach hat eine Quelle. Bei der Quelle fängt der Bach an, die Quelle ist der Anfang des Baches. Wie nennen wir das Wasser einer Quelle? Quellwasser. Das Quellwasser bleibt nun nicht ruhig bei der Quelle stehen. Was tut es vielmehr? Fließt weiter. Wie denn, — wohl das eine Tröpfchen hierhin und das andere dorthin? Nein, alle zusammen in dem Bache. Wie kommt es, daß die Tropfen nicht nach allen Seiten auseinander- laufen? Sie fliehen in einer Rinne, einem Graben,'— in einem Bette. Worin fließt der Bach? Sprecht: Der Bach fließt in einem Bette. Jetzt könnt ihr auch folgendes Rätsel lösen: Ohne dah ich Füße hätte, Eil' ich doch im schnellsten Laus, Höre Tag und Nacht nicht aus Und bin doch fast stets im Bette. Wer ist gemeint? — Wer hat auch ein Bett? Menschen. Wann legen sich die Menschen ins Bett? — Wie ist das Bächlein aber nicht, wenn es in seinem Bette ist? — Woran kann man das merken? Es springt fröhlich fort. Wie nennst du das Bett des Baches? Bachbett, Wasserbett. Und wer hat's ihm gemacht? Er sich selbst. Was haben wir am Rande des Bächleins gepflückt? — Wie nennt man den Rand des Bächleins mit einem anderen Worte? Ufer. Wieviel Ufer hat der Bach? Zwei. Wie mögen die heißen? Sprecht: Der Vach hat zwei Ufer, ein linkes und ein rechtes. Auf dem Spaziergange haben wir auch gelernt, wie man leicht heraus- bringen kann, welches das linke und welches das rechte Ufer eines Baches ist. Wie muß man denn das machen? Man stellt sich so an den Bach, daß man hinter dem fortfließenden Wasser drein schaut, dann ist das Ufer, welches rechts liegt, das rechte Ufer und das andere das linke.

7. Bd. 2 - S. 85

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 85 — Knabe an den Haken, wenn er angeln will? Wurm. Wohin legt er die Schnur mit dem Würmchen am Haken? Worauf wartet er? — Was soll das Fischchen tun, wenn es den fetten Bissen sieht? — Welchen Teil der Angel kann das Fischlein nicht bemerken? Was tut es deshalb? — Was verschluckt das Fischchen mit dem Würm- chen? Der spitze Haken aber fährt dem Fischchen tief ins Fleisch. Was tut das Fischchen an der Angel, weil ihm die Wunde im Halse viel Schmerzen bereitet? — Was tut der Knabe, wenn er merkt, daß ein Fischlein an seiner Angel zappelt? ■— Der abscheuliche Haken sitzt so fest im Halse des armen, hilftosen Tierchens, daß der Knabe ihm bei dem Versuche, den Haken wieder los zu bekommen, förmlich den Hals aufreißt. Das Fischlein blutet, ist vor Schrecken und Schmerz halbtot, — Der Knabe aber achtet nicht darauf, son- dern wirft es gleichgültig in sein Gefäß und steckt statt des abge- bissenen einen anderen unglücklichen Wurm an seine Angel. So treibt er's fort, bis die Nacht sinkt und die Fischlein schlafen ge- gangen sind. Jetzt eilt er freudestrahlend mit feiner Beute, zehn kleinen, meist schon toten Fischen, nach Hause, um sie in der Pfanne backen >zu lassen. (Der Lehrer hebe in dieser Unterredung noch ganz besonders hervor, daß das Angeln eine abscheuliche Quälerei und Grausamkeit j[t.) Ii. Das Bild in Beziehung zur Fabel. Wohin blickt unser Knabe fortwährend? — Er hat nur Augen für das, was mit seiner Angel vorgeht. Da sieht er plötzlich, wie ein Fischlein ganz in die Nähe seiner Angel schwimmt. Zeige das Fischlein! — Ein Mann, der eben vorübergeht, sieht, wie das Fischlein auf die gefährliche Angel des Knaben zuschwimmt und danach schnappt. Das Fischlein tut ihm leid; er hebt den Finger in die Höhe und warnt es. Wie wird der gute Mann zu d^m Fischlein sprechen? Fischlein, schnappe ja nicht nach der Angel! Lernt: ,^Fischlein, Fischlein, du armer Wicht, Schnappe nur ja nach der Angel nicht!" (Das Fischlein war nur ein kleines Tier, darum nennt er es einen Wicht. Warum nennt er es armer Wicht?) Wohin geht die gefährliche Angel dem Fischlein ganz schnell, wenn es zuschnappt? ••— And was tut sie im Halse des Fischleins? Sie reißt das Fischlein blutig. Was fühlt dieses davon? Pein oder große Schmerzen. Lernt: „Geht dir so schnell zum Hals hinein, Reißt dich blutig und macht dir Pein." Aus wen wird der Mann zeigen? Knaben. Wie wird er das Fischlein fragen? Siehst du den Knaben nicht? Wozu wird er das Fischlein noch einwal dringend auffordern? Fischlein, schwimme schnell fort! Sprecht: „Siehst du nicht sitzen den Knaben dort? Fischlein, geschwinde schwimme fort!"

8. Bd. 2 - S. 106

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 106 — 3. Der Löwenzahn. I. Name. Ihr sollt heute diese Blume näher kennen lernen. Wo habe ich diese Blume gepflückt? Wiese. Wenn die Kühe auf die Wiese kommen, dann rupfen sie sich diese Blume ganz besonders gern ab. Weshalb? — Welche Tiere fressen also diese Wiesenblume gern? Davon hat sie ihren Namen erhalten. Wie heißt sie nämlich? Kuh- blume. Weshalb heißt diese Blume Kuhblume? — Manche Leute nennen sie auch Butterblume. Weshalb wohl? — Mit den Stengeln der Kuhblume spielt ihr gern. Was macht ihr daraus? Ketten. Wie wird deshalb die Kuhblume auch noch ge- nannt? Sprecht: Die Kuhblume wird auch noch Kettenblume ge- mannt. Wer hat aus den Stengeln der Kuhblume schon Ketten ge- macht? — Wie machst du das? — Dann bist du ein kleiner Schmied gewesen. Wo war deine Werkstatt? Wiese, Garten. Woraus hast du deine Ketten aber nicht gemacht? Eisen, Stahl. Welche Werk- zeuge hattest du beim Kettenmachen auch nicht nötig? Hammer, Zange. Womit arbeitet ihr nur? Hand. So spricht der kleine Kettenschmied: Mama, ein kleiner Schmied bin ich? Komm', in den Garten führ' ich dich. Dort, wo die gelben Blümlein steh'n, Da sollst du meine Werkstatt seh'n. Ich brauche Stahl und Eisen nicht, Auch keinen Hammer von Gewicht, Mein Feuer brennt schon ganz allein^ Es ist der liebe Sonnenschein. Mein' Zang' und Hammer ist die Hand, Damit schmied' ich gar kunstgewandt Viel Ketten schön und Ketten lang, Die sind wie lauter Gold so blank. Ich sitz' dabei im weichen Moos Und Hab' die Blümlein in dem Schoß, Denn aus den Blumenstengelein Mach' ich die langen Kettchen fein. Ein Schmied kann seine Arbeit nicht allein verrichten, er muß einen Gesellen haben, der ihm hilft. Wer war dein Geselle? Schwester. Was mußte dein Schwesterlein tun? — Hört nur, was der Kettenschmied weiter zu seiner Mutter sagte! Und mein Geselle — ja, Mama, Auch ein Geselle ist mit da! — Der pflückt die gelben Blümelein Zu meinen gold'nen Kettchen sein. Der pflückt die gelben Köpfchen ab, Daß immer ich zu schmieden Hab', — Kennst du wohl den Gesellen klein? Es ist mein liebes Schwesterlein. Wem Host du deine Kette geschenkt? Schwester. Was machte sie damit? — Wer bekam aber gewiß die schönste? Mama. Was hast du von der Mama dafür bekommen? —

9. Bd. 2 - S. 138

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 138 — Was macht man deshalb auch daraus? Kränze, Euirlanden., Sprecht: Aus dem Eichenlaub bindet man Kränze und Guirlanden. Der Sieger im Wettkampfe (3, B. beim Sedanfeste) erhält einen Eichenkranz. Der Eichenkranz gilt als Ehrenzeichen. (Wer von unserer Schule hat beim Sedanseste einen Eichenkranz erhalten? — Wo werden die Kränze aufbewahrt? In der Turnhalle.) Alle Teile des Eichbaumes sind darauf eingerichtet, den Sturm auszuhalten, selbst die Blätter. Wodurch zeigen sie das? Sie sitzen noch an den Zweigen, wenn die Blätter der anderen Bäume längst abgefallen sind. Ja, manche Eichenblätter bleiben den ganzen Winter hindurch an den Zweigen. Wann fallen sie erst ab? Frühling. 5. Blüten und Früchte. Im Frühlinge sehen wir an den Zweigen der Eiche auch Blüten. Diese sind aber gar nicht schön, darum achten auch die Menschen auf sie gar nicht, und die meisten Kinder haben sie wohl noch gar nicht wahrgenommen. Die Blüten sitzen in Kätzchen. Was bildet sich aus den Kätzchen? Früchte. Der mächtige Eichbaum trägt gar kleine Früchte. Wie heißen die Früchte der Eiche? Sprecht: Die Früchte der Eichen heihen Eicheln. Hier zeige ich euch einige Eicheln. Wir wollen sie genauer betrachten. Schneidet eine Eichel durch! Was findet ihr? Sprecht: Die Eichel hat eine harte Schale und einen Kern. (Welche Früchte haben auch eine harte Schale und einen Kern? Walnüsse, Haselnüsse, — alle Nüsse. Was ist auch die Eichel? —) Worin steckt diese Eichel? Schale. Diese sieht wie ein kleiner Napf aus und wird daher auch Näpfchen genannt. Worin steckt also die Eichel? Sprecht: Die Eichel steckt in einem Näpfchen. Zusammenfassung: Die Eichel hat eine harte Schale und einen Kern und steckt in einem Näpfchen. — Ihr spielt gern mit den Früchten der Eiche. Ihr benützt die Näpfchen als Backformen und aus dem Eichelkern schneidet ihr euch Körbchen und Ohrringe. Im Herbste haben die Eicheln eine braune Farbe. Nun sind sie reif und fallen ab. Wann fallen die Eicheln ab? Die Eicheln fallen im Herbste ab. Iii. Nutzen. Manche Leute sammeln die Eicheln. Ob sie auch damit spielen wollen? — Nein, sie geben sie den Schweinen. Wenn die Schweine viele Eicheln zu fressen bekommen, dann werden sie recht fett. Sprecht: Mit den Eicheln werden die Schweine gemästet. In manchen Gegenden werden die Schweine in den Wald getrieben. Was suchen sie sich dann? — Die Menschen bereiten aus den Eicheln den Eichelkaffee. Dieser schmeckt wohl etwas bitter, wird aber für manche Kranke als Arznei gebraucht. Am meisten nützt uns die Eiche durch ihr Holz. Hier habe ich ein Stückchen Eichenholz. Es läßt sich nicht, wie das Tannenholz, mit dem Messer spalten. Warum nicht? Es ist hart, fest. Wenn Tannenholz längere Zeit im Wasser liegt, wird es faul. Das Eichen- holz fault im Wasser gar nicht, es wird immer fester, hält sich sehr lange darin, ist dauerhaft. Wie ist das Eichenholz? Sprecht: Das

10. Bd. 2 - S. 228

1912 - Braunschweig : Appelhans
228 3. Sommerlieb. Dem Sommer, dem bin ich Absonderlich gut; An alt und an jung So viel Gutes er tut. Die Kornblum' so blau Und den klatschroten Mohn; Die pflücket und macht euch Ein Kränzchen davon! Gibt Guten und Bösen Ihr tägliches Brot Und trocknet viel Tränen Und stillt manche Not. Und wünscht ihr noch recht Was Lust'ges dazu, Da schick' ich die Schmetterling' Auch noch euch zu. Und spricht zu den Kindern: „Nun kommt 'mal und seht, Was zwischen dem Korn ich Für euch hingesäet! Nun kommet und spielet Und vertraget euch fein!" Und der Kuckuck soll rufen, Und die Frosch' sollen schrei'n. (R. Reinick.) 3. Unser Schulfest. I. Auf dem Schulhofe. Wie hat euch denn unser Schulfest gefallen? — Wir wollen heute von unserem Schulfeste sprechen. Wann haben wir uus in der Schule versammelt? — Aber nicht in der Klasse! Wir sind gleich auf dem Schulhofe geblieben, die Kinder aus den anderen Klassen auch. Welche Klaffen haben denn am Schulfeste teilgenommen? Die 7., ,6., 5. und 4. Klassen, im ganzen 12 Klassen. Gestern sahen aber alle Knaben viel feiner aus als heute! Gestern hatten wir unser «neues Zeug angezogen. — Ich hatte auch meinen Sonntagsanzug an. r— Mir hatte meine Mutter noch eine Schärpe um die Schulter gebunden.^ Die Schärpe sah gelb und blau aus. ,— Ich habe auch eine Schä'rpe umgehabt, die war aber rot und weiß (schwarz-weiß-rot), und unten saßen noch Troddeln dran. .— Ja, alle Kinder waren festlich gekleidet. Weshalb standen denn gestern so viele Leute vor unserem Schul- Hofe? Die Leute wollten mit nach dem Schulfeste. — Meine Mutter (Schwester, Tante, mein Vater, Bruder) stand auch vor dem Hofe, die Ist auch mit nach dem Schulfeste gewesen! — Manche Leute wollten sich bloß:den Zug ansehen. ■— Die Leute, die mit nach dem Schulfeste wollten, konnte man leicht erkennen. Woran denn? Die hatten sich auch fein (ihre neuen Kleider) angezogen. Die kleinen Mädchen hatten weiße Kleider an, Strohhüte auf usw. Auf unserem Schulhofe waren auch Männer, die dafür sorgen sollten, daß es lustig auf dem Schulfeste herging. Welche meine ich? Sie meinen die Musikanten. Die hatten Trompeten, und der eine hatte eine große Trommel (eine Pauke). Ii. Der Festzug. Wo haben wir denn unser Schulfest ab- gehalten? Im ,,Weißen Rosse". Dahin sind wir marschiert. Wir marschierten aber wie die Soldaten! Jede Klasse mußte hübsch antreten, die Kinder stellten sich zu vieren auf. Unsere Klasse kam zuerst, wir kamen ganz vorn hin, gleich dicht hinter die Musik. Dann kamen die anderen Klassen. Es entstand ein langer Zug. (Das
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