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1. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 51

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
20. Die Reformation. 51 „Es arbeiteten die Armen nicht mehr, fonbern wer Tuch zum Gewaube, ober (Setreibe zur Nahrung beburfte, ging zu einem Reichen, forberte es aus christlichem Rechte und nahm es im Weigerungsfälle enttoeber mit Gewalt, ober wanbte sich an Münzer, der ihm das (Srforberliche zusprach." Durch feine Anhänger würden Klöster, Schlösser und Denkmäler zerstört, bis die Schlacht bei Frankenh aufen biefem Treiben ein Ende machte. Die verführten Bauern kamen massenhaft um; Münzer würde 1525 zu Tode gefoltert. f. Die Zdicbcrtäufer in Münster. Ein ebenso trauriges, als aller Vernuuft bares Nachspiel yieoon trug sich etwa 10 Jahre später in Westfalen zu. Die Wiebertäitfer erhielten in Münster die Oberhanb. Ein nteberläitbifcher Schneiber, Johann Wockhokd, genannt Johann von Leyben, riß die Gewalt an sich. Mit dem Zeichen eines Herrschers versehen, hielt er auf dem Marktplatze, wo der „Stuhl Davibs" aufgerichtet war, Gerichtssitzung und führte bte größten Greueln ein. Enblich würde die Stadt erobert, hart bestraft, Johann und zwei seiner Anhänger zu Tode gefoltert und in eisernen Käsigen an den Turm gehängt, 1535. g. Der schmalkaldische Krieg, ^5^7—^555, und das Interim. Nach dem Reichstage zu Augsburg brohte Kart V., mit strengen Maßregeln gegen die Protestanten vorzugehen. Diese schlossen daher 1530 den schmamakdischen f77ö^ Wund. Schon schien ein Religionskrieg unver- I weiblich, als bte erneuerte Türkengefahr die Deutschen zur Einheit rief. Es kam der „Nürnberger Religions-friebe" 1532 zu staube, infolge beffen alle Religionsstreitigkeiten bis zu einem Konzil ruhen sollten. Nachbem die Protestanten das Konzil zu Orient 1545 als ein unfreies erklärt und beshalb nicht , ., beschickt hatten, beschloß der Kaiser, mit Waffen I gegen sie vorzugehen. Es folgte der schmalkalbische Krieg. In der Schlacht bei Mühlberg wnrbe der Kurfürst vou Sachsen geschlagen und gefangen genommen. Bald bemächtigte sich der Kaiser des Sanbgrafen von Hessen und hatte bannt beit Wiberstanb der Protestanten im wesentlichen gebrochen. 3*

2. Abriß der bairischen Geschichte - S. 69

1882 - Heidelberg : Winter
Kap. 16. § 103 u. 104. Kurpfalz-Baiern unter Karl Theodor. 69 wohner enthaltende Land zwischen dem Inn, der Donau und der Salzach mit der Hauptstadt Braunau. _ Als Kaiser Joseph Ii noch einen Versuch machte Baiern durch Tausch gegen tue österreichischen Niederlande zu erwerben, legten gleichfalls die bairischen Herzoge Karl und Max Joseph Verwahrung dagegen ein und hatten wieder den König von Preußen zum Beistand, der nun einen deutschen Fürstenbund zur Aufrechterhaltung des deutschen Länderbestandes stiftete. , (104.) Die übrige Regierungszeit Karl Theodors in Baiern ist übrigens durch verschiedene nützliche Werke bezeichnet. Zu diesen gehören: die Anlage des englischen Gartens in München (durch den nachmals zum Grafen von Rumford erhobenen Amerikaner Thompson, der sich auch durch die Einführung der „Rumfordischen Suppen" zur Speisung der Armen verdient machte), die Errichtung einer Militär-Akademie, die Verbesserung der Straßen- und Wasserbauten, die Trockenlegung und Besiedlung der Moore, besonders des Donaumooses, die Vermehrung der Gemäldesammlung durch einen Teil der Schleißheimer und Düsseldorfer Gallerie, die verbesserte Einrichtung der Hofbibliothek, die Ordnung des Münzkabinets durch Ignaz von Streber, die Erweiterung der Universität Ingolstadt. Dennoch wollte sich zwischen dem Kurfürsten und seinen bairischen Unterthanen kein vertrauensvolles Verhältnis bilden. Das gegenseitige Mißtrauen stieg vollends, als Karl Theodor nach der Unterdrückung des allerdings kirchen- und staatsgefährlichen Jlluminaten-Ordens (den der Jngolstadter Professor Adam Weishaupt gestiftet hatte) nicht nur die strengste Zensur einführte, sondern auch die Güter der Exjesuiteu, welche Kurfürst Max Iii zur Förderung der Aufgaben des Unterrichts und der Bildung bestimmt hatte, zur Errichtung einer Malteserzunge für den Fürsten von Bretzenheim verwendete. (Von seinem Nachfolger wieder zurückgenommen.) Die französische Revolution, gegen welche auch Baiern dem Kaiser beistand, verhängte auch über Psalzbaiern schwere Verluste; alle kurpfälzischen Länder am Rhein kamen in die Gewalt Frankreichs und selbst Baiern kam in ein Kriegsgedränge, so daß der Kurfürst aus München nach Lobkowitz in Sachsen flüchten mußte, worauf er mit Moreau einen Waffenstillstand schloß, dessen drückende Bedingungen zum Glück wegfielen, da einige Tage daraus Moreaus Rückzug an den Rhein Baiern wieder von der Kriegslast befreite (Sept. 1796). Durch einen geheimen Artikel im Frieden von Campo Formio 1797 sollte Baiern an Österreich einen Strich Landes bis zum Inn abgeben. Inzwischen führte aber der Ausgang der Rastatter Kongreß-Verhandlungen einen neuen Krieg herbei, vor dessen Ausbruch Karl Theodor starb, indem ihn am 16. Februar 1799 am Spieltisch der Schlag traf. Mit ihm erlosch die Sulzbacher Linie in Baiern, da er auch von seiner zweiten Gemahlin Marie Leopoldine keinen Erben hatte.

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 127

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 110. Ii. Koalitionskrüg. Der Reichsdeputationshauptschlus; 1803. 127 4 Aber nun offenbarte sich wieder der Mangel an Überein- Sn Suworows p i * . , von Jtalren tn stimmung unter den Verbündeten und dieser Umstand wirkte lahmend die Schweiz 1799. ans den Fortgang der Ereignisse. Infolge der Einwirkungen des Wiener Kabinetts wurde S u w orow mitten aus seinem Triumphzug gerissen und m die Schweiz geschickt, wo unterdessen Russen und Österreicher gegen den gemeinsamen Feind in Nachteil geraten waren. Unter den denkbar größten Opfern und mit Anstrengungen ohnegleichen, sührte er auf unwegsamen Pfaden, über Schnee und Eis den Übergang über den St. Gotthard aus und stieg, indem er fortwährend mit fast unüberwindlichen Hindernissen zu kämpfen hatte, die ihm die natürlichen Gewalten und der Feind (namentlich an der Teufelsbrücke) entgegensetzten, in das Reußtal hinab. Sein Marsch über das Hochgebirge gehört zu den beschwerlichsten, von welchen die Geschichte zu erzählen weiß. Die kühne und bewundernswerte Tat des jugendsrischen Greises war jedoch vergeblich. Noch vor Suworows Ankunft in der Schweiz waren die befreundeten Truppen bei Zürich geschlagen worden (September 1799). Abermals erklomm er von Altdorf aus (in der Nähe der Mündung der Neuß in den Bierwaldstädtersee> mit seinen schon erschlafften Kriegern steile, von Eis umstarrte Höhen und vollzog den Übergang ins Vorderrheintal, von wo er dann auf Befehl Pauls L, der mit Österreich und England zerfallen war, den Rückzug in die russische Heimat antrat. B. Die Machtherrschnft Napoleons 1799 1812. § 110. Ii. Koalitionskriea (Fortsetzung!. Der Reichsdeputations-hauptschluß 1803. 1. Nachdem Snworow vom Kriegsschauplätze abberufen worden Sturz des^ war, trat ein anderer Mann in den Vordergrund. Napoleon Bonavarte Napoleon"7ster » Äon[ui 1.799 war im Oktober 1799, unentdecft von den auflauernden Engländern, aus Ägypten zurückgekehrt, hatte durch einen „soldatischen Gewaltstreich" das Direktorium, dem die Stimme des Volkes die Verantwortung für die in Italien erlittenen Unfälle der französischen Truppen zuschrieb, gestürzt, an die Stelle desselben 3 Konsuln mit zehnjähriger Amtsdauer gesetzt, sich zum ersten Konsul wählen und mit außerordentlichen Machtbefugnissen bekleiden lassen und so den Staat, der nur noch dem Scheine nach eine Republik war, in Wirklichkeit in eine Militärmonarchie

6. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 148

1893 - München : Pohl
148 1645 (3. August 1645) fiel Mercy, und mit seinem Tode war jede Um-ficht und Einheit in der Heerfhrung zu Ende. Des Kaisers Bruder, Leopold Wilheltit, und Piccolomini konnten trotz ihrer Vereinigung mit den Bayern das Vordringen der Franzosen (unter Tureuue) und der Schweden (unter Wrangel, welchem der gichtkranke Torfteusou nach der Schlacht bei Jankau den 1646 Oberbefehl abgetreten hatte) nicht hindern (1646). Alle Greuel des Schwedeneinfalles von 1633 erneuerten sich, besonders in den Ge-genden am Inn und wieder in der Oberpfalz. Den grlichen Druck, welchen die zgellose feindliche Armee auf Bayern bte, bentzte Frankreich, um den Kurfrsten Maximilian vom Kaiser zu trennen und zu einem Waffenstillstnde mit den Franzosen und Schweden 1647 zu vermgen. Dieser kam im Mrz 1647 in Ulm zustande und hatte den Abzug des schwedischen Heeres zur Folge. Doch kndete Max schon im Herbste denselben wieder und verband sich mit Kaiser Ferdinand Iii., dem Sohne des 1637 verstorbenen Ferdinand Ii., anss neue, gnzlich von dem Streben erfllt, das Ende des unheil-vollen Krieges herbeizufhren, dessen Leiden eine verzweiflungsvolle Hhe erreicht hatten. Das Sldnerwesen war in scheulichste Gestalt ausgeartet. Es hatten sich groe Soldatenfamilien entwickelt. Deutschland war von einer Grenze zur andern ein Soldatenquartier. 1648 Endlich am 24. Oktober 1648, nach mehr als dreijhrigen Unterhandlungen .(dieselben waren schon eingeleitet worden am Dreifaltigkeitssonntag 1645), kam der sog. westflische Friede zu stnde, zu Mnster zwischen Deutschland und Frankreich, zu Osnabrck zwischen Schweden und den Protestanten einerseits, dem Kaiser und den Katholiken andererseits. Die Bestimmungen des westflischen Friedens. I. Politische Bestimmungen: Kurfürst Maximilian von Bayern erhielt fr die vielen und schweren Opfer, welche er dem Kaiser gebracht, nur die Besttigung im erblichen Besitze der Kur und des Erztrnchsessen-, amtes, sowie der Oberpfalz. Dem Sohne des Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, Karlludwig, wurde die Rheinpfalz zurckgegeben und fr ihn eine achte Kurwrde neu errichtet. Frankreich erhielt auer der Besttigung des Besitzes der im schmalkal-titschen Kriege besetzten Bistmer und Städte Metz, Tonl und Verdun einen Teil des Elsa (mit Ausnahme von Straburg), den Sund-gan und Breisach. Schweden bekam Vorpommern, Stettin, Wismar, die Inseln Rgen, Usedom und Wollin, die Bistmer Bremen und Verden unter deut-scher Oberhoheit und dazu noch fnf Millionen Thaler Kriegs-Entschdigung. Brandenburg, Mecklenburg, Hessen 2c., sowie die einzelnen Reichs-stnde erhielten meist skularisierte Kirchengter als Entschdigung. Die Schweiz und die Niederlande wurden als selbstndige Staaten anerkannt und aus dem Reichsverbande entlassen. Ii. Staats- und kirchenrechtli che Bestimmungen: Den deutschen Reichsstnden wurde Landeshoheit, entscheidende (statt

7. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 163

1893 - München : Pohl
163 Seit 1743 waren auch England, Sardinien, Holland und Sachsen mit sterreich verbndet, und dies veranlate Friedrich Il, der daraus fr seine Erwerbungen im ersten schleichen Kriege Befrchtungen hegte, wohl zunchst zum Abschlsse des Frankfurter Vereins. Friedrich Ii. begann 1744 mit einem Einfalle in Bhmen und 1744 der Eroberung Prags den zweiten s ch l esis ch en Krieg; die Fran-zosen waren glcklich am Rhein, und Seckendorff gewann mit Hilfe pflzischer und hessischer Truppen Bayern wieder. Karl Albrecht kehrte im Oktober nach Mnchen zurck. Doch fielen die sterreicher noch vor dem Schlsse des Jahres neuerdings in Bayern ein, und ein zwischen Bayern und Frankreich ansgebrochener Zwist erleichterte ihr siegreiches Vordringen. Da ereilte ein unerwartet frher Tod 1745 den Kaiser am 20. Januar 1745. Sein einziger Sohn und Nachfolger Maximilian Iii. Joseph mute vor den heranziehenden Feinden nach Angsburg fliehen und schlo, da ihn auch die Franzosen nirgends thtig untersttzten, mit sterreich einen Separatfrieden zu Fssen am 22. April 1745. Er 1745 entsagte in demselben allen Ansprchen auf Obersterreich, erkannte die Pragmatische Sanktion an und versprach, bei der bevorstehenden Kaiserwahl dem Gemahle Maria Theresias, Franz von Toskana, seine Kurstimme zu geben. Dafr erhielt er sein Land, in dem es leider sehr klglich aussah, ungeschmlert zurck. Friedrich Ii. schlo mit Maria Theresia am 25. Dezember 1745 zu Dresden Frieden, verblieb im Besitze Schlesiens und der Grafschaft Glatz und erkannte dafr Franz I. Stephan als Kaiser an. Frankreich kmpfte gegen das hollndisch-englisch-sterreichische Buudes-beer in den Niederlanden meist glcklich noch bis 1748. In diesem Jahre endete der Aachener Friede die Feindseligkeiten und brachte der Pragmatischen Sanktion Karls Vi. die Anerkennung Frankreichs. Maximilian Iii. Joseph, der Oute. (1745-1777). Maximilian, ein edler und mit dem besten Herzen begabter Fürst, kannte nur die eine Aufgabe: dem Lande aufzuhelfen und sein Volk glcklich zu machen. Mit Ernst und Eifer ging er an deren Ausfhrung. Vor allem mute fr Verminderung der Schuldeulast, die durch den Aufwand fr Heer und Hof auf 40 Millionen angewachsen war, und fr Verbesserung des Staatshaushaltes gesorgt werden. Zu diesem Zwecke errichtete Maximilian eine Kom-Mission fr Tilgung der Staatsschuld, vermehrte die Staatseinknfte durch Erffnung neuer Einnahmsquellen und fhrte berall Erfpa-rangen ein. Dabei ging er selbst mit dem besten Beispiele voran, indem er seinen Hofhalt so beschrnkte, da sein Leben dem eines einfachen Brgers gleich war. Die bestehenden Institute der Staatsverwaltung belie er, verminderte aber Personal und Besoldung. Der Stand des Heeres wurde auf 6000 Mann herabgesetzt. Auf ll*

8. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 162

1893 - München : Pohl
162 In Friedrich Ii. fand Karl Albrecht einen Begnstiger seiner Ansprche, in Frankreich einen Verbndeten. Dem zwischen Bayern und Frankreich (1741, 18. bis 20. Mai) zu Nymphenburg ge-schlossenen Allianzvertrage traten vor Ablauf des Jahres noch Kln, Knrpsalz, Sachsen, Preußen, Spanien und Neapel bei. Von entern franzsischen Heere unter Belle-Jsle untersttzt, drang Karl Albrecht bis Linz vor und lie sich dort als Erzherzog huldigen. Statt nun unverzglich auf Wien loszugehen, wendete sich der belberatene Kurfürst nach Bhmen und empfing in Prag die bhmische Knigs-1742 krne. Kurz darnach, 24. Januar 1742, ward er in Frankfurt a. M. zum Kaiser gewhlt und am 12. Februar zu Mainz als Karl Vii. feierlich gekrnt. Maria Theresia, welche seit 1736 mit Groherzog Franz von Toskana vermhlt war, hatte inzwischen die Hilfe der Ungarn ange-rufen. In kurzer Zeit zog aus Ungarn eine gewaltige Streitmacht (100000 Mann) nach Bayern. Am Tage nach Karls Krnung ward Mnchen und dann mit Ausnahme der Städte Ingolstadt, Landshut und Straubing das ganze Kurfrstentum besetzt. Die wilden Horden der Paudureu, Kroaten 2c. erneuerten alle Greuel der Schwedenzeit und des spanischen Erfolgekrieges (in Cham besonders die Pandnren unter Trenck). Zu allem Unglcke fr Karl Albrecht willigte Maria l'*2 Theresia in den Frieden zu Breslau 1742, der den ersten schlest-schen Krieg zum Abschlsse und Friedrich Ii. die Besttigung im Besitze Schlesiens und der Grafschaft Glatz brachte. Wohl ermglichte der bayerische General Seckendorff durch Wieder-eroberuug Mnchens dem Kaiser, der bisher in Frankfurt verweilt hatte, die Rckkehr nach Mnchen (Ende des Jahres 1742); allein im nchsten Jahre gingen durch die ungengenbe Untersttzung von seiten der Franzosen wieber alle Vorteile verloren. Herzog Karl von Lothringen brang 1743 an der Spitze eines sterreichischen Heeres 1746 von 80 000 Mann in Bayern ein, vertrieb den Kaiser aus Mnchen und zwang den bayerischen Feldmarschall Seckendorfs zu dem Vertrage von Niederschnenfeld (einem Kloster bei Neuburg a. d. D.) am 27. Juni 1743, durch welchen Bayern den sterreichern berlassen ward. In Mnchen trat nun eine fter reichische Landesadministra-tion in Wirksamkeit, und Maria Theresia lie sich im September 1743 von den bayerischen und oberpflzischen Stnden huldigen. Der sterreichische Minister Graf Kaunitz trug sich mit dem Plane, Bayern der sterreichischen Monarchie einzuverleiben und Karl Albrecht mit. Neapel und Sizilien zu entschdigen. Die Fortschritte der sterreichischen Waffen veranlaten Fried-rich Ii., mit dem Kaiser und einigen Reichsstnden 1744 den 1744 Frankfurter Verein" zur Wahrung der Neutralitt des Rei-ches, zum Schutze des kaiserlichen Ansehens und zur Hilfe fr den Kaiser behnss Wiedergewinnung seiner Erblnder zu schlieen. Auch Frankreich und Spanien traten aus ihrer Uuthtigkeit heraus.

9. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 191

1893 - München : Pohl
191 Napoleon lie die Grndung des Rheinbundes und die damit erfolgte Lossagung der Mitglieder desselben vom deut-scheu Reichsverbande dem Reichstage zu Regensburg erklären, worauf Franz Ii., der schon 1804 den Titel eines erb-lichen Kaisers von sterreich" angenommen hatte, am 6. August 1896 diewrde einesrmisch-dentschenkaisers nieder legte. Der Reichstag und das Reichskammergericht wurden aufgelst, und so 1806 war nach tausendjhrigem Bestnde das Ende des heiligen rmi-scheu Reiches deutscher 9zation erfolgt. Fr das zerrissene, Zertrmmerte Deutschland begann nun eine Zeil der schmachvollsten Erniedrigung. Unertrglich fr Fürst und Volk schalteten der bermchtige korsische Gewalthaber und seine Ge-nerale in dem geknechteten Lande. Die Stimmen gegen den Druck und die Schmach wurden gewaltsam zum Schweigen gebracht. Der Buchhndler Johann Philipp Palm von Nrnberg wurde auf Napoleons Befehl am 26. August 1806 erschossen, weil er sich geweigert hatte, den Verfasser einer gegen die napoleonische Gewalt-Herrschaft gerichteten, von ihm verlegten kleinen Schrift: Deutsch-laud in seiner tiefsten Erniedrigung" anzugeben. Professor Ernst Moriz Arndt mute wegen seiner patriotischen Schrift Geist der Zeit" das Vaterland verlassen und nach Schweden fliehen. Frei-Herr von Stein wurde als Feind Frankreichs und des Rhein-bnndes 1808 gechtet und hielt sich bis 1813 in sterreich und Ru-laud auf. Krieg der It Koalition gegen Frankreich 1806 und 1807. Preußen hatte im Frieden zu Schnbruuu das Frstentum Neuen-brg, die Festung Wesel und ein Clevesches Gebiet an Frankreich berlassen und dafr Hannover erhalten; fr die an Bayern abge-tretene Markgrafschaft Ansbach sollte es durch ein bayerisches Gebiet entschdigt werden. Aber Napoleon, dessen Absicht war, Preußen durch Krnkungen und Demtigungen aller Art zum Kriege zu führen, zwang bei der Erneuerung des Schnbrunner Vertrags zu Paris (15. Februar 1806) den preuischen Gesandten Haugwitz zum Ver-zieht aus die Entschdigung durch Bayern und bot sogar in seinen Unterhandlungen mit England diesem ba Preußen berlassen Hannover an. Emprt der biefen Vertragsbruch, verbaub sich König Friedrich Wilhelm Iii. (17971840) mit Sachsen, Hessen und Weimar nnb begann gegen Frankreich, ohne bte von Rnlanb in Aussicht ge-stellte Hilfe abzuwarten, beti Krieg, von bern er in der Meinung, fein Heer besitze noch bieselbe Kriegstchtigkeit wie unter Friedrich Il nach bern siebenjhrigen Kriege eine entscheibenbe Demtigung Napoleons sicher erwartete. Leiber erfolgte eine schreckliche Ent-tuschung; Napoleon hatte gegen Preußen ein Heer von 200 000 Mann zusammengezogen, und in der Doppelschlacht bei Jena (Napo-leon gegen Fürst Hohenlohe) und Auerstdt (Davoust und Verna- 1806 botte gegen Herzog Ferbinanb von Braunschweig) am 14. Oktober 1806 erlitten die Preußen eine furchtbare Nieberlage, welche Napo-leon den Weg nach Berlin bahnte, wo er am 27. Oktober einzog.

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 167

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
D. Schwedisch-franzsische Periode, 16361648. Der westflische Friede. 107 (1639), worauf die Franzosen sofort seine Eroberungen an sich rissen. Als sich die Fürsten im Winter 1640 auf dem Reichstag zu Ne gens-brg versammelten, fate Baner den verwegenen Plan sie insgesammt zu berfallen und aufzuheben, er wurde jedoch durch pltzlich emgetre-teues Thauwetter zum Abzug geuthigt. Nach Baner's Tod (1641) machten der Sieg, den sein khner Nachfolger Torstenson der die Oesterreicher unter Piccolomini bei Breitenfeld 1642 errang, und die Kreuze und Querzge, in denen dieser schwedische General, obwohl bestndig an Gichtschmerzen leidend, Deutschland dreimal durchzog (von Jtland nach Bhmen, Mhren und Wien), die Gegner zur ernstlicheren Bedachtnahme auf den Ab-schln des Friedens geneigt, der den man seit 1643 in den westflischen Stdten Osnabrck und Mnster verhandelte. 7. Inzwischen drangen die Franzosen unter Tnrenne und dem Herzog von Eng h ien (nachmaligem Prinzen von Conds) am Rheine vor, besiegten die Bayern bei Al er he im unweit Nrdlingen (1645), nthigten Maximilian zu dem Nlmer Waffenstillstand (1647)und verheerten, als er denselben bald darauf wieder kndigte, im Verein mit dem tapfern Wrangel, dem der kranke Torstenson bereits 1645 den Feldherrnstab bergeben hatte, Bayern aufs Schrecklichste. Von Bayern aus drangen die Schweden in Bhmen ein und schon hatte der General Knigs mark die Kleinseite Prag's eingenommen, als endlich die Friedenskunde erscholl 1648. s. 80. Der westflische Zsriede 1648. Nach den fnfjhrigen Verhandlungen zu Osnabrck zwischen dem Kaiser und den Schweden, als den Vertretern der Protestanten, und zu Mnster zwischen dem Kaiser und Frankreich, kam endlich be-sonders durch die Bemhung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen von Trautmannsdorf am 24. Oktober 1648 der westflische Friede unter folgenden Bestimmungen zum Abschlu: lull"!/1 und Poli tische Angelegenheiten: ,) Aenerliche: Mnster. 1. An Entschdigungen, die theils durch die Einziehung Pom-merns, dessen Herzogshaus ausgestorben war, theils durch die Scula-risation geistlicher Gter ermglicht wurden, erhielt: 1) Frankreich: Das sterreichische Elsa, den Snndgan, die Festung Breisach, das Besatzuugsrecht in Philippsburg, die souverne Hoheit der Metz, Toul und Verdnn und die Landvogtei der zehn elsische Reichsstdte, während die brigen, besonders Straburg, frei und reichsunmittelbar blieben. 2) Schweden: Vorpommern mit der Insel Rgen, einen Theil von Hinterpommern, dann Stettin, Wismar, die Stifter Bremen (nicht
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TM Hauptwörter (200)200

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